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Weihnachten - 05. Heilig Abend

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Heilig Abend - und eine schöne Bescherung!
18.4k Wörter
4.62
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5. Heiligabend

Kaum zu Hause angekommen, holte Christina das Collier heraus und betrachtete es zum ersten Mal bei Tageslicht. Das Stück war einmalig. Die Steine und Verarbeitung waren erstklassig, mit nichts zu vergleichen, dass sie je besessen hatte. Es war wie ein Symbol: Das war, was sie sich wünschte. Die Chance, so zu leben. In Luxus, und mit Paul. Und sehr viel heißem Sex. Sie seufzte und legte das Verpackungsmaterial zur Seite. Zum ersten Mal fiel ihr die kleinere der beiden Plaketten auf. Sie hielt sie in das Licht. Eine neun? Das war neu. Das passte weder zum Datum, noch zur Reihenfolge der Geschenke. Sie runzelte die Stirn. Hatte Paul sich nur vertan? Oder war das Absicht? Hatte sie am Ende fünf Geschenke übersehen? Das war zwar alarmierend, doch auch sehr unwahrscheinlich. Christina drehte die Plakette eine Zeit lang ratlos zwischen ihren Fingern, bevor sie sie zur Seite und neben das Zeitschloss legte. Dann traf sie die Erkenntnis. Eilig holte sie die anderen Plaketten. Eins, zwei, drei -- und neun. Die Lösung war jetzt klar. Das war, was bislang fehlte. Die letzte Sicherheit. Der ultimative Beweis, dass Paul hinter allem steckte. Eigentlich hatte sie es nicht mehr wirklich in Frage gestellt. Nicht seit dem Halsband. Aber jetzt wusste sie, wie sie sich Gewissheit verschaffen konnte.

Auch wenn sie jetzt ganz sicher war, dass Paul der Schenker war, blieben immer noch genügend Fragen. Was dachte er sich eigentlich? Was wollte er von ihr? Nun, letzteres schien klar. Seine Geschenke sprachen eine mehr als deutliche Sprache. Paul wollte sie. Und nicht mal eben so. Er wollte was Besonderes, und nicht nur Blümchensex. Das kam ihr gerade recht. Wenn Paul auf Fesselspiele stand, dann war sie mit dabei. Allein der Gedanke reichte aus, sie wieder feucht werden zu lassen. Nur war das nicht genug. Sie wollte mehr als Sex. Sie wollte seinen Namen, und damit auch sein Geld. Sie hatte kein Problem damit, eine Zeit lang die heimliche Geliebte zu spielen, aber irgendwann würde er sie heiraten müssen. Wenn das geschafft war, war es leicht. Er durfte gern den Ton angeben -- aber nur im Bett. Außerhalb des Schlafzimmers würde sie das Sagen haben. Paul würde alles für sie tun, wenn sie ihn richtig führte. Da war sie sich ganz sicher. Vielleicht war Paul ja dominant, aber auf lange Sicht hatte sie noch bei allen Typen die Oberhand behalten. Und das würde auch so bleiben.

Vermutlich war es nicht mal schwer. Die Ehe war am Ende, Bianka nicht mehr treu. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie sich. Die Szene mit Luigi war an Eindeutigkeit kaum zu überbieten gewesen, und seine seltsamen Anspielungen gingen in die gleiche Richtung. Und doch, es war noch nicht genug. Sie brauchte Sicherheit. Ein Ausgleich für das Video, das er vielleicht besaß. So etwas wie Plan B. Die Idee in ihrem Kopf nahm langsam weiter Gestalt an.

Christina betrachtete erneut das glitzernde Halsband. Bald würde sie Frau Ehrlich sein. Die neue Frau vom Chef. Bianka war Vergangenheit, es war ihr nur nicht klar. Und auch der traurige Haufen von Versagern, mit denen Paul sich umgeben hatte, würde sehr schnell merken, wer die Hosen anhatte. Ein Gefühl grimmiger Befriedigung stieg in ihr auf.

Die nächsten Tage verbrachte sie mit minutiöser Planung. Mit jeder Stunde gewann ihr Vorhaben an Detail, kamen neue, aufregende Elemente dazu. Sie spielte wieder rum an sich, doch dann ließ sie es sein. Ihr gereizter Intimbereich hielt sie zuverlässig zurück. Es war auch nicht das richtige, nicht, was sie wirklich wollte. Sie wollte einen Knall. Eine Explosion. Den absoluten Höhepunkt, den Gipfel der Orgasmen. Auch wenn es nicht so einfach war, es lohnte sich zu warten, den Hunger anzufachen.

Das einzige, was sie wirklich vor Herausforderungen stellte, war die Technik. Wieder mal. Aber sie musste das nicht alleine hinkriegen. Sie konnte jemand fragen. Steffi war nur zu bereit, sich gleich mit ihr zu treffen.

Ihr Vorschlag, sich in dem Fotofachgeschäft zu treffen, hatte Steffi überrascht. Aber die kleine Videokamera, die das Geschäft im Angebot hatte, schien genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt zu sein. Vor allem war das Display groß, und die Möglichkeit, das Ding über eine App zu steuern, klang vielversprechend. Leider entzogen sich die meisten technischen Details ihrem Verständnis, und den Verkäufer auszufragen, war kaum der richtige Weg. Nicht bei ihren Wünschen.

Steffi musterte sie, immer noch überrascht.

„Nur damit ich es verstehe, du brauchst was für Innenaufnahmen? Was mit Fernbedienung? Willst du dich selber filmen?"

Christina lief rot an. Steffi war nicht dumm.

„Wenn du so direkt fragst - das ist der Plan. In etwa." Sie ließ den Satz in der Luft hängen, hoffend, dass Steffi nicht weiter bohrte.

Steffi zog eine Augenbraue hoch und zwinkerte ihr zu.

„Sag bloß, du drehst ein Video -- von dir? Für deinen Freund?"

Christina verdrehte die Augen, atmete tief aus und hob die Arme in einer Geste der Verzweiflung.

„Also fein, wenn du es wirklich wissen willst, das wird ein Weihnachtsgeschenk. Er will ein Foto haben. Ich dachte, ich gehe etwas weiter. Ein kleiner Film - von mir. Vielleicht sogar von uns." Sie tat, als wäre es ihr peinlich. „Als kleine Überraschung."

Steffi grinste schelmisch. „Du bist schon eine Nummer. Dein Freund muss glücklich sein. Hast du keine Angst, dass so was mal in die falschen Hände gerät? Die meisten Typen tratschen."

Christina grinste breit. „Der hält ganz sicher dicht. Ich brauche eine Kamera, die ich gut steuern kann. Was mit ´nem großem Display."

Steffi betrachtete die Kamera, die Christina vor sie auf den Tisch gestellt hatte.

„Das passt schon für den Preis. Ist nicht die Oberklasse, aber für das Geld absolut in Ordnung. Gute Auflösung. Gutes Bild. Ordentlich Zoom und genügend Einstellmöglichkeiten. Sehr viel Speicher. Es gibt auch eine App dazu. Du kannst die Aufzeichnung über das Handy steuern."

Christina nickte eifrig. „Genau das schwebt mir vor." Sie winkte dem Verkäufer.

„Ich nehm die Kamera."

Das Gerät war nicht wirklich billig, aber sie betrachtete es als Investition. Christina streckte dem Kassierer ihre Karte hin und versuchte, nicht an ihren Kontostand zu denken. Sie drehte sich zu Steffi um.

„Kommst du noch mit, auf einen Cappuccino? Ich lade dich auch ein."

Steffi nickte, und zusammen suchten sie sich einen ruhigen Platz in dem kleinen Café im Atrium. Christina ließ sich alles genau erklären. Steffi lud die App herunter, installierte sie auf Christinas Handy, und zusammen gingen sie die Bedienungsanleitung durch. Ein Stunde später war Christina sicher, alles verstanden zu haben. Die Bedienung war einfach, die Möglichkeiten, Aufnahme und Wiedergabe zu steuern, vielfältig. Dann kam ihr ein Gedanke.

„Sag mal -- geht das auch automatisch?" Ich mein, dass die Kamera was aufnimmt. Oder abspielt. Ohne, dass ich extra was machen muss. Wenn jemand reinkommt, meine ich."

Steffi musterte sie amüsiert.

„Ich weiß ja nicht, was du vorhast, aber dafür brauchst du noch was anderes. Einen Bewegungsmelder oder so. Der kostet gar nicht viel, unter zwanzig Euro. Das Problem ist, den in die Steuerung zu integrieren."

Steffi holte ein teuer wirkendes Laptop aus ihrer Tasche, stellte es vor sich auf den Tisch und begann, darauf herum zu tippen. Christina sah verwundert zu. Vermutlich war es Steffis ständiger Begleiter. Das Mädchen war ein echter Nerd, daran bestand kein Zweifel.

Ein paar Minuten Arbeit, dann wich Steffis konzentrierter Ausdruck ihrem gewohnt fröhlichen Grin-sen.

„Ich glaube, das haut hin. Die App ist Open Source. Ich kann dir gern was bauen, das dauert auch nicht lang. So etwas wie ein Schalter. Du installierst meine Version der App, und wenn ein ausge-wähltes Signal eingeht, führt die Kamera einen bestimmten Befehl aus."

Christina nickte, ohne es völlig verstanden zu haben.

„Das heißt, wenn jemand reinkommt, läuft die Kamera? Oder spielt was ab?"

Steffis grinste anzüglich. „Wenn du das eingegeben hast."

Christina wurde immer ungeduldiger. „Und wenn ich gleich was kaufe, also einen Bewegungsmelder -- bis wann kriegst du das hin?"

Steffi lachte, scheinbar grenzenlos erheitert angesichts Christinas unübersehbarer Ungeduld.

„Ich rate mal, du brauchst es bald, oder? Vermutlich noch vor Weihnachten?" Sie zwinkerte ihr zu.

„Ich denke, das geht schnell. Ich muss noch in den Wachraum, die Technik spinnt schon wieder. Da sind auch noch Bewegungsmelder, gute Qualität. Die braucht auch gerade keiner. Ich leihe einfach einen aus und mach es nebenher. Wenn du die Kamera nicht brauchst, dann nehm ich sie gleich mit. Du kriegst sie auf der Weihnachtsfeier, reicht dir das noch zeitlich?"

Christina schaute unglücklich.

„Ich schaff es leider nicht. Ich treffe meinen Freund."

Steffi sah aufrichtig enttäuscht aus. „Das ist schade. Ich hab gehofft, du würdest bleiben. Ich meine, auch für länger. Als Angestellte. Paul wär bestimmt dafür."

Christina lachte. Da war sie sich ganz sicher. Und wie sie bleiben würde. Nur nicht als Arbeitsdrohne.

„Ich rede noch mit Paul. Ich hab nur einfach keine Zeit, die Party mitzumachen. Und herzlich wenig Lust, an Bianka zu geraten. Kennst du Pauls Handynummer?"

Sie fragte es ganz beiläufig, und Steffi nickte nur. Christina tippte die Nummer zufrieden in ihr Handy. Ihr Plan lief wirklich gut. Sie stand entschlossen auf.

„Ich muss allmählich los. Meinst du, du kriegst das hin? Und auch bis Weihnachten?"

Steffi nickte überzeugt. „Ich denk, das braucht nicht lang. Vermutlich noch heut Abend. Ich schick dir eine Nachricht."

Christina nickte dankbar. „Du bist die allerbeste. Wie sehen uns dann bald" Sie winkte ihr noch einmal zu, dann ging sie schnell zum Parkplatz.

Zu Hause angekommen, rannte sie die Stufen förmlich hoch. Christina war in Hochstimmung. Nur noch zwei Tage. Je greifbarer ihr Vorhaben wurde, desto mehr erregte es sie. Sie ging zu dem Tisch, auf dem sie ihre Schätze ausgebreitet hatte und betrachtete die Geschenke. Minuten später war sie nackt. Sie legte sich das Halsband um und schloss ganz fest die Augen. Ihre Wohnung machte Platz für Pauls Büro. Sie lag auf seinem Schreibtisch, Arme und Beine an das schwere Möbel gefesselt, und versuchte sich ergebnislos zu befreien. Sie hörte Schritte hinter sich, die langsam näherkamen. Jemand berührte sie. Legte prüfend eine Hand auf ihren Po, um sie dann langsam zwischen ihre Beine sinken zu lassen. Fremde Finger teilten ihre Scham, strichen über ihre Spalte und glitten spielerisch über ihren Kitzler. Sie zitterte, und es kostete sie alle Kraft, ihre Hand zurück zu ziehen. Nicht jetzt. Nicht hier. Sie musste sich beherrschen, abwarten, durfte nichts verschwenden. Je länger sie wartete, umso größer die Belohnung. Christina riss die Augen auf. Kein masturbieren mehr. Nicht vor dem großen Tag.

Ihre guten Vorsätze einzuhalten erwies sich für Christina als schwieriger, als sie selbst erwartet hatte. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zurück zu Paul und ihrem Plan. Sie versuchte, sich auf tausend Arten abzulenken, aber nichts half dauerhaft. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie packte schnell ihr Sportoutfit und ging ins Fitnesscenter, entschlossen, bis zum Umfallen zu trainieren. Tatsächlich wirkte es. Nach einer Runde an den Geräten und einer vollen Stunde auf dem Stepper fühlte sie sich erschöpft genug, den Heimweg anzutreten.

Sie machte sich gerade ein leichtes Abendessen, als Steffis SMS kam. „Die Kamera ist fertig. Magst du sie gleich noch holen?" Christina bestätigte erfreut. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Fast Abend. Sie würde sich beeilen müssen. Christina lief zum Auto.

Steffie war im Wachraum, und Walter war schon weg. Auf dem kleinen Tisch lag noch ihr Laptop, und daneben ihre Kamera. Steffi nahm die Kamera und schaltete sie ein. Dann nahm sie sich ein Kästchen, und hielt es vor sich hoch.

„Das kleine dunkelgraue Teil ist der Bewegungsmelder. Profiqualität. Du kannst ihn gerne leihen. Jetzt gib mir mal dein Handy."

Christina reichte ihr das Telefon. Steffi verband es mit dem Laptop an und hackte in die Tasten. Es dauerte nicht lang. Sie zog das Kabel ab und reichte es Christina. „Schau her, ist gar nicht schwer. Das ist die App zur Kamera. Die funktioniert wie vorher auch."

Christina nickte eifrig. Die Bedienung war ihr leicht gefallen. Alles war erstaunlich intuitiv.

Steffi zeigte auf das Display des Handys. „Nur hier ist jetzt ein neuer Knopf." Steffis Finger glitt über eine kleine Schaltfläche, die schlicht mit „Extern" gekennzeichnet war.

„Extern ist der Auslöser.", dozierte Steffi. „In deinem Fall das Signal des Bewegungsmelders. Du drückst einfach „Extern", und dann den Befehl, den die Kamera bei Eingang des Signals ausführen soll, dann zweimal auf „Extern", um die Sequenz abzuschließen. Wenn du willst, kannst du eine Abfolge von Befehlen eingeben." Steffi drückte Extern, dann auf „Play", dann wieder auf „Extern" und noch einmal „Extern". „Siehst du, sobald jetzt jemand kommt, zeigt die Kamera, was sie zuletzt aufgenommen hat." Das kannst du auch erweitern." Sie drückte in schneller Folge „Extern", „Aufnahme", „Extern", „Play" und wieder zweimal „Extern". „Das nimmt jetzt alles auf, was passiert, nachdem der Bewegungsmelder ausgelöst wurde, und spielt es ab, sobald er wieder ausgelöst wird."

Christina nickte unsicher. Sie hatte nicht alles verstanden, aber der Rest würde sich klären. Steffi war zwar unscheinbar, aber unvergleichlich nützlich. Sie schenkte ihr ein Lächeln. „Ich denke, damit komm ich klar. Ehrlich, das ist stark von dir. Ich ruf dich später an." Sie winkte kurz, dann war sie weg.

Zu Hause angekommen baute sie ihre Schätze vor sich auf dem Tisch auf. Die Wäsche, frisch gewa-schen. Das Kostüm mit den Stiefeln. Die dicken, schweren Lederfesseln und der Knebel. Und ganz zuletzt das Halsband. Paul war bestimmt nicht ganz normal, aber gerade das gefiel ihr. Mehr, als sie erwartet hätte. Die Faszination, die ihr neues Spielzeug auf sie ausübte, überraschte sie immer wieder selbst. Paul hatte was geweckt in ihr, mit nichts als vier Geschenken. Sie bewunderte erneut das Halsband. Und er hatte Geschmack. Ganz eindeutig. Nur falls er glaubte, dauerhaft die dominante Rolle zu besetzen, war er auf dem Holzweg. Sie lächelte zufrieden.

Christina erprobte das Gerät bis in die tiefe Nacht, teils um die Bedienung zu verstehen, teils um sich abzulenken. Zwei Tage hatte sie sich zurückgehalten, aber allmählich kam sie an ihre Grenzen. Hätte sie nicht auf die Reizung Rücksicht nehmen müssen, sie wäre garantiert schwach geworden. Und für heute Nacht gab es nur eine Lösung. Sie kippte das Röhrchen mit den Schlaftabletten in die Hand, zählte drei ab und schluckte sie ohne Wasser. Das war nicht die Zeit für halbe Maßnahmen.

Als Christina aufwachte, schien die Sonne hell herein. Sie schaute auf die Uhr. Es war schon früher Nachmittag. Und endlich Heiligabend. Das Fest der Liebe stand jetzt an. Für sie, und auch für Paul. Der Gedanke ließ sie schmunzeln. Sie hatte fest geschlafen, aber ihr Unterbewusstsein musste gearbeitet haben. Sie lag in einem Sumpf. Die schwere Bettdecke klebte an ihr fest, und Christina strampelte, um sich von dem feuchten Stoff zu befreien. Sie war eindeutig in Laune für ein Fest der Liebe.

Christina tappte Richtung Bad und drehte den Thermostat der Dusche entschlossen nach links. Das Wasser war eiskalt. Sie trocknete sich zitternd ab, dann ging sie ins Wohnzimmer und betrachtete das Outfit, dass sie für heute Abend vorbereitet hatte. Das Paul für sie vorbereitet hatte, korrigierte sie sich. Am Anfang hatte sie das Fehlen eines Slips für eine Anspielung gehalten, für einen Hinweis, dass Paul sie gesehen hatte. Doch langsam fing sie an zu verstehen, wie viel Überlegung Paul in jedes der Geschenke investiert hatte. Ein Slip würde doch nur durchweichen. Sie frühstückte, dann sah sie auf die Uhr. Zeit für eine letzte Generalprobe. Sie griff nach ihren Strümpfen.

Christina rollte das zarte Material vorsichtig die Beine rauf, dann zupfte sie am Saum, bis die Spitze fast den Schritt erreichte. Sie legte sich den Gürtel um und verband die Enden der Strümpfe mit den Strapsen. Dann folgte der BH, darauf die langen Stiefel. Sie liebte diese Stiefel. Die Wäsche war schon scharf, aber das Gefühl, das enganliegende, handschuhweiche Leder ihre Beine hinauf zu ziehen, zu spüren, wie sich ihr Gewicht verlagerte und ihre Hüften sinnlich rollten, wenn sie in den hohen Absätzen einen Schritt machte, das war unvergleichlich. Und dann erst das Kostüm. Die Corsage aus rotem Leder hob die Brüste etwas an, zwei runde, feste Kugeln, umrahmt von weißem Fell. Der Rock des Kleids stand seitlich ab, und unter der Borte aus weichem Pelz blitzten die Enden ihrer Strümpfe auf. Christina drehte sich herum schaute in den Spiegel. Der Anblick war atemberaubend. Ihre blonde Mähne fiel in einer glänzenden Kaskade über ihre Schultern, ein perfekter Kontrast zu dem tiefen rot des Kleidchens, und der enge Schnitt betonte ihre Figur: Die langen, schlanken Beine, der feste, runde Po, die schmale Taille und schließlich ihr üppiges Dekolleté: Die Frau im Spiegel war eine fleischgewordene Männerfantasie, ein lebendes Pin-Up. Paul hatte keine Chance.

Ihr Blick fiel auf die Kamera. Sie griff danach und schaltete sie ein. Ein Schwenk in Richtung Spiegel, und schon war sie im Bild. Gestochen scharf, aber leider auch verwackelt. Das reichte so nicht aus. Christina versuchte, die Kamera auf dem Tisch zu positionieren, aber der Winkel war verkehrt. Ihre gute Laune kippte schlagartig. Sie brauchte ein Stativ. Hektisch schaute sie auf die Uhr. Kurz vor halb zwei. Die meisten Geschäfte würden um 14.00 Uhr schließen. Die Zeit lief ihr davon. Sie griff sich einen Mantel und stürmte auf den Flur.

Kaum auf der Straße, schauderte Christina. Der Wind blies kalt und hob den Mantel hoch. Es war der graue Swinger, bemerkte sie erst jetzt. Der eine ohne Knöpfe. Sie zögerte eine halbe Sekunde, dann zuckte sie innerlich die Achseln. Sie hatte keine Zeit. Und außerdem, es war nicht weit. Für die paar Meter konnte sie den Mantel einfach mit der Hand geschlossen halten. Sie eilte in ein nahgelegenes Fotofachgeschäft.

Der Mann im Laden schaute kurz, als sie durch die Tür geschossen kam, schaute noch einmal und riss die Augen auf. Christina hatte die Hände vom Mantel nehmen müssen, um die Tür zu öffnen, und der Wind hatte die Gelegenheit genutzt, eines der Revers zur Seite zu wehen. Nun, sollte er doch glotzen. Sie lächelte lasziv.

„Ich brauche ein Stativ. Ich meine -- als Geschenk." Besser, sie bot ihm eine vernünftige Erklärung für ihren hastigen Einkauf.

„Und was für eins genau?" Der Blick des Verkäufers saugte sich an ihr fest. Christina zog den Mantel zu.

„Was ganz Normales.", sagte sie. „Und auch nicht ganz so teuer." Sie sah sich suchend um. „Und besser nicht zu groß." Sie hielt ihm ihre Hand hin, in Höhe ihrer Hüfte. Ihr Mantel öffnete sich mit der Bewegung, und der Verkäufer erhaschte einen Blick auf ihre Oberschenkel. Er glotzte lang und ungeniert, dann endlich fing er sich.

„Da finden wir ganz sicher was." Er nickte eifrig und zeigte ihr eine Reihe von Stativen. Christina deutete auf ein stabil aussehendes, nicht zu schweres Gestell.

„Was kostet das hier denn?"

„Das kostet fünfzig Euro. Ist fast geschenkt dafür."

Fünfzig Euro schienen wirklich nicht zu viel, aber Christina hatte keine Sekunde vor, den Kerl unge-straft glotzen zu lassen. Sie flatterte mit den Augen und seufzte.

„Das ist ein bisschen viel. Ich bin ja nur Studentin. Vielleicht gibt es Rabatt?"

Der Verkäufer setzte an, etwas zu erwidern, aber Christina beugte sich nach vorn und ließ den Mantel weiter aufschwingen. Was immer es war, was der Verkäufer sagen wollte, schien ihm zu entfallen. Am Schluss einigten sie sich auf dreißig Euro. Kein wirklich großer Nachlass. Doch manchmal ging es ums Prinzip. Sie war ja schließlich Model. Es gab sie nicht umsonst.