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Wir Gehören Zusammen - Corinna

Geschichte Info
Corinnas Version einer interessanten Familiengeschichte.
23.3k Wörter
4.64
45.5k
12
2
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Die folgende Geschichte, besteht genau genommen aus zwei.

Zwei Frauen erzählen, getrennt voneinander von den Erlebnissen in ihrer Familien, trotzdem sind beide Geschichten ineinander verwoben. Es ist egal, welche der beiden Geschichten du zuerst liest, aber um alle Geschehnisse zu klären/erfahren, sollten in jedem Fall beide gelesen werden.

Wie immer gilt: Alles entstammt der Fantasie und alle Charaktere sind zum Zeitpunkt der Geschichte über 18 Jahre alt, sowie frei erfunden.

Dies ist kein Realitätsbericht, sondern soll zur Unterhaltung des Lesers beitragen.

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1 -- Schreckliche Vergangenheit

Wenn ich so über meine Kindheit und die frühe Jugend nachdenke, bekomme ich nicht nur eine Gänsehaut, sondern mir wird speiübel.

Warum? Nun, es gibt Leute, welche diese am liebsten aus dem Gedächtnis der Geschichte löschen würden. Einer der Sprüche, die es immer wieder für meine Schwester und mich zu hören gab war, wenn auch bei weitem nicht der Schlimmste von allen: „Zu so etwas haben wir euch nicht erzogen."

Natürlich nicht, denn gewissermaßen haben meine Eltern es komplett unterlassen, ja sozusagen abgelehnt uns, in irgendeiner Weise aufzuklären. „Ihr werdet es schon erfahren, wenn ihr es wissen müsst!", bekamen wir doch tatsächlich zu hören, wenn wir danach fragten, wo die Babys herkommen, besser gesagt, wie das so zwischen Mann und Frau funktioniert. Wenn Sabine und ich nicht zusätzlich zu dem, was man in der Schule lernt, selbst in Sachbüchern gestöbert und das Wissen, welches unsere besten Freundinnen Helena und Franziska von ihren Eltern mit auf den Weg durchs Leben bekamen, aufgesogen hätten wie zwei Schwämme, dann hätten wir vielleicht nicht mal ansatzweise gewusst, was beim Sex alles möglich ist und was nicht. Wobei das meiste eher von Helena oder kurz Lena kam, den in manchen Dingen hatte Franziskas Vater viel Ähnlichkeit mit unserem.

Wir verstanden, warum es uns schöne Gefühle bereitete, wenn wir uns selber an der Muschi streichelten und rieben, oder unsere kleinen Brustwarzen leicht zwischen den Fingern zwirbelten. Aber nicht, warum wir immer einen riesigen Ärger bekamen, wenn wir dabei von Mutter oder Vater (Mama und Papa zu sagen, wie es andere „normale" Kinder taten, war uns strikt verboten worden, aber nicht gesagt, wieso) überrascht wurden. Es war ja nicht so, dass wir so etwas im Wohnzimmer oder in der Küche taten, sondern in unserem Zimmer hinter verschlossenen Türen oder unter der Dusche. Aber verschlossene Türen waren generell so eine Sache. Abschließen durften wir unsere Zimmer nie. Als ich es einmal doch tat, hatte unser Vater die Tür eingetreten. Wir mussten auch immer anklopfen und um Erlaubnis bitten, um ein Zimmer betreten zu dürfen. Für die Erwachsenen galt es natürlich nicht.

Wie drückte es Vater einmal aus: „Es ist mein Recht, in meinem Haus jeden Raum zu betreten, wann ich will und es ist meine Pflicht zu kontrollieren, dass ihr keinen gottlosen Unfug treibt.

Manchmal fragte ich mich schon wie es passieren konnte, dass die beiden zwei Töchter in einem Abstand von einem Jahr bekommen haben, wenn sie alles Sexuelle so ablehnen. Ich meine, wir lagen ja sicher nicht eines Morgens vor der Tür, wie die Zeitung.

Doch richtig schlimm für uns wurde es einige Zeit später. Dafür muss ich aber ein wenig ausholen.

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Natürlich fanden wir Jungs toll und hatten beide schon mal einen Freund. Aber immer nur so, dass unsere Eltern nichts davon mitbekamen. An dieser ganzen Heimlichtuerei und den Ängsten, zerbrachen die Beziehungen aber schnell. Darauf wollte ich jetzt aber nicht hinaus. Ich merkte bald, dass es nicht nur Jungs waren, die ich anziehend fand, denn immer, wenn ich mich mit den anderen Mädchen zum Sportunterricht umzog, versuchte ich unbemerkt meinen Blick über meine Klassenkameradinnen schweifen zu lassen. Doch blieb ich dabei immer bei Katrin hängen. Wir waren im gleichen Alter, doch war sie das Mädchen mit den größten Brüsten in unserer Klasse. Wir verstanden uns sehr gut und wenn wir nach dem Sport duschen gingen, gelang es mir fast immer, die Dusche neben ihr zu bekommen. Ob ich in sie verliebt war, kann ich gar nicht sagen, aber in jedem Fall, genoss ich ihre Nähe und den Anblick ihres Körpers. Eines Tages, wir beide waren die letzten unter der Dusche, sah sie mich eine Weile an. Doch bevor ich etwas sagen konnte, hielt sie mir ihr Duschgel hin und sagte: „Würdest du mir den Rücken waschen? Ich denke mal, dass es dir nicht schwer fallen wird, immerhin solltest du meinen Körper in und auswendig kennen."

So ein Mist! Sie hatte meine Blicke scheinbar die ganze Zeit bemerkt. Doch sie lächelte, zwinkerte mir zu und drehte sich um, nachdem ich geistesabwesend die Flasche genommen hatte. Es war das erste Mal, dass ich einen anderen nackten Körper, als meinen berührte und wusch. „Mhh, das machst du aber gut", sagte sie und drehte sich plötzlich um. Da ich die Hände nicht schnell genug weg bekam, hatte ich diese nun auf ihren Brüsten liegen. Panik stieg in mir auf, doch Katrin lächelte mich wieder an, wie ein Engel und sagte leise, sodass ich es durch das Rauschen des Duschwassers, so grade eben noch verstand: „Gefalle ich dir so sehr, dass du die Augen nicht von mir lassen kannst?" Ich war wie gelähmt, wollte die Hände runternehmen und konnte es nicht.

Gegen meinen Willen begannen sie sogar, sich zu bewegen und so ihre Brüste leicht zu kneten. „Ich fasse das mal als Ja auf!" Tja und dann ... Sie zog mich zu sich ran und küsste mich. Das Ende vom Lied war, dass ich die Sporthalle mit meiner ersten lesbischen Erfahrung und sehr wackeligen Beinen verließ. Noch immer benebelt von dem Erlebten und dem Rausch meiner Orgasmen.

Zum Glück wurden wir nicht erwischt.

Als ich zu Hause ankam, war nur meine Schwester da. Die Eltern waren noch arbeiten. Diese Stunden, bis zum Abend gehörten uns. Wir genossen diese Zeit ohne „Tu dies, Tu das" oder „Du sollst nicht ..." dicht gefolgt von „Gott will nicht, dass ...". „Stimmt was nicht? Du wirkst, als hätte dir einer was in den Kakao getan!", sagte Sabine sofort, als ich das Wohnzimmer betrat. Ihr konnte ich alles anvertrauen und wir Schwestern hatten keine Geheimnisse voreinander. „Nicht in den Kakao, aber ich bin trotzdem wie in nem Rausch! Was ich dir erzähle, muss unbedingt unser Geheimnis bleiben. Für immer!", antwortete ich verschwörerisch.

„Wenn du nicht grade gesoffen oder gekifft hast ..." Sie roch an mir. „ und danach riechst du zum Glück nicht, dann bin ich jetzt echt mal gespannt!"

Ich sah mich um, als ob ich prüfen wollte, ob jemand kommen und mithören könnte.

„Ich hatte grade nach der Schule meinen ersten Sex!" Da war sie platt. „Mit wem? Martin?" Ich schüttelte den Kopf. „Sag schon! Oliver vielleicht? In den bist du doch schon lange vernarrt." Wieder schüttelte ich mit dem Kopf und grinste. „Schwesterherz", sagte sie nun grimmig. „Ich liebe dich, aber wenn du mir nicht endlich sagst, wer es war ... Dann prügele ich es aus dir raus."

Ich wusste, dass es nicht völlig ernst gemeint war. Wir konnten wütend aufeinander sein, so viel wir wollten und das kam halt unter Geschwistern hin und wieder vor. Doch waren wir im Grunde ein Herz und eine Seele und haben uns noch nie geschlagen.

„Es war Katrin!", sagte ich glücklich. „Katrin? Aus deiner Klasse? Die mit den Mordstitten?" Katrin hatte damals maximal ein B Körbchen, aber gegen uns, bei denen grade mal leichte Wölbungen auf der Brust waren, war das schon enorm. „Jeder Junge, egal in welchem Jahrgang, würde sich beide Beine ausreißen, nur um ihre Dinger einmal auch nur ansehen zu dürfen und du willst mir erzählen, dass sie dich ... Sorry Süße, aber das kann ich nicht glauben. Außerdem, soweit ich mich entsinne, bist du auch ein Mädchen!"

Ich seufzte, dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte. „Sollen die Jungs sich ruhig alle Gliedmaßen ausreißen, an Katrin kommen sie nicht ran. Sie ist nämlich voll und ganz lesbisch", endete ich.

„Kaum zu glauben! Bist du denn auch ... ich meine, sind dir Jungs jetzt egal?", fragte Sabine verwirrt.

Ich überlegte einen Moment, dann antwortete ich ihr: „Nein! Katrin sagt, dass es durchaus passieren kann, dass jemand auf Jungs und auf Mädchen abfährt. Das nennt man dann Bi-Sexuell. Katrin meinte sogar, dass sehr viele Mädchen im inneren Bi-veranlagt sind. Also eigentlich mehr auf Jungs stehen, aber auch daran Spaß haben können, mit einem Mädchen rumzuknutschen und mehr. Wieder etwas, was die einem im Unterricht nicht beibringen. Aber es war wunderschön und es schmeckte echt gut, als ich sie an der Scheide ... nein, wie sagte sie? Muschi, genau ... Als ich ihre Muschi geleckt habe." Sabine schien hin und her zu überlegen, die linke Hand lag in ihrem Schoss. „Cori ... würdest ... würdest du es mir mal zeigen? Wie das geht, meine ich und wie es sich anfühlt?", fragte sie leise. Jetzt war ich platt. Ich dachte über ihre Frage nach. „Ich weiß nicht. Wir sind doch Schwestern. Ich hab mal gehört, dass man sowas nicht darf, wenn man verwandt ist." Doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, redete ich weiter. „Aber wer soll das schon verurteilen, wenn es keiner mitbekommt. Mutter und Vater kommen erst heute Abend nach Hause und sonst ist niemand hier. Oh weh, jetzt bin ich wieder ganz wuschig. Komm Biene, wir müssen uns ganz ausziehen. Zum ersten Mal, sahen wir uns ganz nackt. Obwohl Sabine ein Jahr älter war, hatten wir ungefähr gleich große Brüste und unsere Muschis zierte schon ein sehr erwachsener Busch. Damals kam es zwar langsam in Mode, dass junge Frauen sich rasierten. Doch dafür hätten wir sicher wieder riesigen Ärger bekommen, wenn eine von uns dabei erwischt worden wäre. Als Sabine unsere Mutter einmal fragte, warum einem Mädchen, wenn es erwachsen wird dort Haare wachsen, ereiferte sie sich und sagte barsch: „Gott verdeckt die Scham, damit wir nicht zur Sünde geführt werden!" Was ein Blödsinn!

Wir streichelten und küssten uns und obwohl ich es, nur wenige Stunden vorher mit Katrin gemacht hatte, fühlte ich mich in dem Moment genauso unsicher wie meine Schwester. Doch es wurde richtig schön. Wir erkundeten unsere jungen Körper und liebten uns, noch im Wohnzimmer auf dem Teppich. Es war ein Glück, dass wir alles wieder herrichten konnten und keine Spuren hinterließen, als wir dann nicht mehr alleine waren.

Es blieb nicht bei dem einen Mal. Immer wenn wir wussten, dass wir unter uns waren oder nachts, wenn die Alten tief schliefen, kroch die eine Schwester zur anderen ins Bett. „Weißt du was geil wäre, Kleines?", fragte Biene einmal, als wir befriedigt nebeneinander lagen. Ich verneinte und wollte wissen, was sie meinte. „Wenn wir noch einen Bruder hätten, der mit uns beiden schläft und uns zur Frau macht", kicherte sie. „Wie geil! Das wäre dann ja so richtig verboten. Nur schade, dass wir auf so einen Bruder wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag warten müssen", lachte ich.

Dann kam die verhängnisvolle Nacht. Wir waren uns ganz sicher, dass unsere Eltern schlafen und ich schlich mich zu Sabine. Doch kaum, dass wir übereinander lagen und uns gegenseitig leckten, flog die Tür auf. Mutter stürmte wutschnaubend, wie ein Dämon ins Zimmer und zog mich an den Haaren von meiner Schwester und aus dem Bett.

„Was glaubt ihr eigentlich, was ihr da macht?", keifte sie uns an. „Sowas Missratenes will mein Nachwuchs sein? Ich schäme mich, so eine Brut auf Gottes Erde gesetzt zu haben!" Sie wurde immer wütender und wir begannen zu weinen. Teils vor Angst, teils vor Schmerz über diese sehr verletzenden Worte. Bei mir kam noch der Schmerz an der Kopfhaut hinzu. Sie hatte nicht grade leicht an meinen langen blonden Haaren gezogen, mir dabei sogar einige davon ausgerissen und ich fühlte, dass ich blutete.

„Morgen kommt ihr weg! Heim, Internat, mir scheiß egal wo mein Mann euch hinsteckt, meinetwegen kann er euch erschlagen und im Rhein versenken, aber ich will euch nicht mehr sehen und damit ihr es wisst: Ich habe niemals Töchter gehabt!" Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer, doch damit machte sie nur ihrem Mann Platz, der uns windelweich prügelte und beschimpfte. Ich meine damit nicht, dass wir jede ein oder zwei Ohrfeigen kassierten oder wie als Kinder, den Hintern versohlt bekamen. Er schlug richtig hart auf uns ein. Mit einem Gürtel und den bloßen Händen, zudem trat er immer wieder zu. Ihm war es egal wo und wie hart er uns traf. Hauptsache er konnte seine Wut an uns (ich zitiere) „missratenen Gören", „gottlosen Schlampen" und „dreckigen Huren" (Zitat Ende) auslassen. Ich glaubte sogar fast schon, dass es ihn irgendwie befriedigte, dass er einfach so auf uns einschlagen konnte, ohne Reue verspüren zu müssen.

Es kam wirklich so, wie ... die Frau die bis dahin unsere Mutter war es sagte. Am nächsten Morgen wurden unsere Koffer gepackt und wir wurden, per Notfall-Anmeldung in ein Heim für schwer erziehbare Mädchen gesteckt! Die blauen Flecke und Wunden, die wir aus der Nacht, überall am Körper hatten, sowie die Verletzungen an meiner Kopfhaut wurden dadurch erklärt, dass wir uns ständig auf der Straße prügeln würden. Wie erbärmlich!

Wir versuchten den Leuten im Heim klar zu machen, dass wir die Verletzungen unseren „Eltern" zu verdanken hatten, doch wir wurden nur ausgelacht.

Weil wir Schwestern sind, durften wir trotzdem zusammen ein Zimmer belegen.

Wir hielten immer zusammen und stellten, so wie auch vorher in unserem Leben, nie Blödsinn an. Irgendwann fragten sich sogar die Erzieher, ob wir in dieser Einrichtung überhaupt richtig waren oder ob es nicht doch eine Lüge war, dass wir dauernd Scheiße bauen und uns prügelten.

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Knapp ein Jahr später, kam unsere Vertrauenserzieherin zu uns ins Zimmer, setzte sich auf einen der Schreibtischstühle und sah uns lange an. „Jetzt erzählt mal! Was ist der wahre Grund, dass ihr hierher gebracht wurdet? Egal was und wie schlimm es ist, euch kann nichts passieren und niemand außer uns dreien wird es je erfahren. Ich bin in einem solchen Fall mit meiner Schweigepflicht nur euch verpflichtet. Nicht einmal den anderen Erziehern oder meinem Chef darf ich, ohne eure Erlaubnis etwas sagen.

Sabine und ich sahen uns an, nickten und dann sagte ich: „Wir haben miteinander geschlafen!"

„Wie soll ich das verstehen?"

„Biene und ich haben, unter uns Schwestern unsere aufwachsenden Körper erkundet und irgendwie hatte uns das so erregt, dass wir uns gedankenverloren geküsst, überall gestreichelt und sogar gegenseitig geleckt haben. Aber das haben, obwohl wir dachten, dass sie schlafen unsere ...", ich begann zu weinen. „... unsere Eltern mitbekommen. Mutter hat uns angeschrien und mich an den Haaren aus dem Bett gezerrt, daher damals meine Kopfhautverletzungen. Danach kam unser Vater ins Zimmer. Er hat uns sehr schlimm beleidigt und auf uns eingeprügelt, was uns die vielen blauen Flecken und Wunden einbrachte. Am nächsten Morgen, brachten sie uns hier her. Wir sind keine schlechten Mädchen, wir haben es nur in der Körperkunde ein wenig übertrieben."

„Das ist nichts worüber ich ein Urteil fälle und übrigens unter Mädchen nicht vom Gesetz verboten, also braucht ihr keine Angst vor einer Strafe haben. Aber, so schwer es im Anfang auch gefallen ist ... Jetzt glaube ich euch. Es tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat. Ich denke mal, selbst wenn sie euch wieder aufnehmen würden. In euer altes zu Hause wollt ihr nicht mehr zurück oder?" Wir schüttelten beide vehement den Kopf.

„Dachte ich mir, aber hier seid ihr definitiv falsch. Doch ich weiß, dass in einer der Wohngruppen vom Konrad-Gröbel-Heim noch zwei Plätze frei sind. Ich werde sofort dafür sorgen, dass ihr noch heute dort einziehen dürft und dass ihr ein gemeinsames Zimmer bekommt. Ach und solltet ihr mal wieder ... ihr wisst schon, dann seid leise dabei und schließt das Zimmer ab. Das dürft ihr dort nämlich! Wir sollten auch darüber nachdenken, die Beiden wegen Körperverletzung und Kindesmisshandlung anzuzeigen." Biene und ich sahen uns an, flüsterten miteinander und schüttelten wieder den Kopf. „Wir möchten einfach nur vergessen!", sagte Sabine daraufhin. Ingrid nickte verständnisvoll, umarmte jede von uns. „Ich werde euch vermissen. Es kommt nicht oft vor, dass wir so wunderbare und liebe Mädchen hier haben. Aber ich denke, dass ich euch in der Gruppe mal besuchen komme und schaue, wie es euch geht!"

Wir konnten unser Glück nicht fassen. War das wirklich passiert? Es ging alles sehr schnell und wir lebten uns auch gut in der neuen und angenehmen Wohngruppe ein.

Hier lebten wir nun nicht mehr mit Kleinkriminellen und was weiß ich noch zusammen, sondern mit anderen Jugendlichen, die vom Schicksal und der Vergangenheit hart getroffen wurden. Wir fühlten uns wirklich zu Hause und geborgen.

Es gab nie wieder Kontakt zu unseren Eltern. Ich habe einige Jahre vor Beginn meiner eigentlichen Geschichte, mal versucht wieder mit ihnen ins Reine zu kommen und ging zu ihnen. Als die Tür geöffnet und ich erkannt wurde, war diese auch, mit den Worten „Verlassen sie unser Grundstück oder ich rufe die Polizei" wie der Blitz wieder zu geschlagen. Ich wollte definitiv keinen weiteren Versuch starten. Mehr noch: Diesen einen Versuch hat es danach für mich nicht gegeben. Für Biene und mich, sind die Beiden an dem Tag gestorben, als sie mit uns brachen.

Etwas veränderte sich bei uns. Während ich meine Wut und Trauer weitestgehend in Geschichten und Bilder verarbeitete, wurde Sabine nach außen hin immer verschlossener. Unter uns war sie wie immer, wir schliefen auch weiter miteinander. Doch nach außen wurde sie distanziert und kühl.

Es gab nur wenige Menschen, zu denen meine Schwester je so offen sein konnte, wie zu mir. Einer davon ist ein sehr wichtiger Punkt in ihrem Leben geworden und irgendwie auch in meinem.

Wir lebten schon einige Zeit in der Gruppe, als ein Junge in Sabines Alter in das, vor kurzem freigewordene Zimmer gezogen war. Er lebte bisher in einer anderen Gruppe und da unsere dafür gedacht war, Jugendliche ab einem bestimmten Alter, in die spätere Selbständigkeit zu führen, kam er zu uns. Sein Name war Niko und die beiden verliebten sich augenblicklich in einander. Ihn hatte sie auch später geheiratet und ist auch heute noch glücklich mit ihm. Sie haben eine Tochter und Melanie ist ein echtes Goldstück.

Auch ich habe eine Tochter, aber leider nicht direkt einen Vater für sie dazu. Warum, erkläre ich später. Zwar hatte ich die Unterstützung von Biene und Niko, auf die ich mich immer verlassen konnte, auch wenn Biene und ich, zur selben Zeit schwanger waren. Aber im Großen und Ganzen, habe ich es geschafft, Sophie alleine großzuziehen.

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2 -- Mama, was ist das?

Zu Beginn meiner eigentlichen Geschichte war ich 36 Jahre alt. Noch immer waren meine blonden Haare so lang und glatt wie in meiner Jugend.

1,73 groß, grüne Augen, gut trainiert, da ich, wie meine Tochter auch, leidenschaftlich gerne schwimme. Bei meinen Brüsten würde ich sagen, sie sind (auch heute noch) gut eine Handvoll. Na gut, ich bin froh das sie grade eben zu einem B-Körbchen reichen. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, war ich mein Leben lang mit meinem Körper insgesamt sehr zufrieden.

Sophie ist eine Woche vorher 18 geworden und ich konnte sie als Tochter absolut nie verleugnen.

Auch wenn sie fast einen Kopf größer ist als ich, so hat sie die blonden Haare und die Augen von mir geerbt. Auch ihre Brüste waren nicht größer als meine. Das weiß ich, weil es uns, wenn wir zusammen schwimmen gingen, nichts ausmachte, uns eine Kabine zu teilen. Zudem machte ich früher natürlich die Wäsche und kenne ihre BHs noch heute.

Wir hatten nie, besser gesagt kaum Geheimnisse und versteckten unsere Körper auch zu Hause nicht. Auch wenn wir nicht ständig nackt rumliefen, so störte es keine von uns, vor allem im Sommer, mal etwas freizügiger in der Wohnung rumzulaufen oder wenn eine von uns vor oder nach dem Duschen/Baden nackt über den Flur lief.

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