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X-Games Storys 03

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„Oh ich freue mich so sehr, dass Du dadurch mich nicht als kleines Kind ansiehst. Besser gesagt jetzt nicht den Eindruck hast, okay die ist doch noch was zu Jung und Unreif. Denn ich brauche Dich und will Dich nicht mehr missen. Großes Brüderchen.

Gruß Karo".

Wir kannten Marcel und ich uns jetzt schon fast ein Jahr. Unsere Freundschaft hatte sich durch den indirekten Beziehungsstatuswechsel noch intensiviert. Mittlerweile konnte ich wirklich mit allem zu Ihm kommen. Ob ich gerade meine Monatsprobleme hatte oder auch Fragen bezüglich Sex. Es gab kein Tabuthema mehr zwischen uns. So hatte ich mir schon den einen oder anderen Rat bei Marcel geholt, wie ich mein Sexleben aufpäppeln konnte. Was am Ende nicht nur mir, sondern auch Thomas zugutegekommen war. Jedoch sprach keiner von uns irgendwie das Thema Cyber Sex mal an. Das dies nie geschehen würde, stand für uns Beide außer Frage. Doch lief leider alles zu gut, wodurch ich schlampiger im Umgang mit meinem Browser wurde.

So kam es das ich eines Samstagabends, besser gesagt in der vorangeschrittenen Nacht, von einem Discobesuch mit meinen Mädels, nach Hause kam und immer noch Licht im Wohnzimmer brannte. Was total untypisch für Thomas war. Solange blieb er nie alleine auf. „Oh ist mein Schatz etwa auf dem Sofa eingeschlafen"?

versuchte ich einen passenden Grund zu finden und machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer. Leider konnte ich meine Frage nicht mit ja beantworten, denn Thomas saß wach auf dem Sofa und vor ihm auf dem Tisch stand aufgeklappt und in meine Richtung zeigend mein LapTop. Natürlich erkannte ich sofort das im Browser X-Games geöffnet war.

„Schatz es ist nicht so wie du denkst"! versuchte ich sofort in die Verteidigung zu gehen. Die ersten Wellen des aufbrausenden Sturmes zu umschiffen.

„Ach nein"? fauchte Er mich an und nahm einen Zettel, der neben ihm auf dem Sofa lag in die Hand. „Dann drück ihm deine heiße Muschi aufs Gesicht". ... „Oh das hört sich wunderbar an"! ... „Fühlt sich noch besser an, glaub mir *zwinker*". ... „Wenn du das sagst, glaube ich dir sofort, bisher war alles geil was Du gesagt hast"! lass er Passagen aus unserer Unterhaltung vor.

„Gott Karo"! schrie ich innerlich auf, doch antworten tat ich folgendes: „Hast Du wirklich so wenig Vertrauen zu mir, dass du meinen LapTop durchschnüffeln musst und mir ein Verhältnis mit Marcel andichtest"?

„Muss ich ja scheinbar, da Du mich ja eh belügst"! kam es wie aus der Pistole geschossen und seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Sondern trafen genau dort wo sie sollten.

„Ich habe Dich nie belogen Schatz"! begann ich, wurde aber vom Engelchen Karo unterbrochen.

„Klasse Karo und direkt eine weitere Lüge hinzugefügt".

„Nicht? Hast du damals nicht gesagt Du meldest dich von der Seite ab"? Das Thomas mich noch nicht am anschreien war, war mir ein wunder. Ich kannte meinen Schatz, wusste an seiner Körperhaltung und seinem Gesichtsausdruck immer wie gestresst oder wütend er war. Aber was ich im Moment sah, übertraf dies alles bei weitem.

„HATTEST DU oder hast du es nicht gesagt"! wiederholte er seine Frage in leicht abgewandelter Form.

Zum ersten Mal seit ich Thomas kannte bekam ich es in diesem Moment mit der Angst zu tun. Angst davor das er sich, unsere Liebe vergessend mich schlagen würde. Dabei konnte ich in dem Moment nicht sagen ob ich mit ein paar Ohrfeigen davonkommen oder ob ich am nächsten Morgen im Krankenhaus aufwachen würde.

„Schatz beruhige Dich bitte. Ich habe dies nie gesagt. Alles was gesagt worden war, war wenn du es von mir wünschen und verlangen würdest. Doch das hast Du nie getan". Versuchte ich wieder die Wogen etwas zu glätten.

Thomas sprang fast vom Sofa auf und stürmte auf mich zu. Erschrocken wich ich bis zur Wand hinter mir zurück. Als er vor mir stand meinte er dann zu mir: „Ach dann bin ich es jetzt schuld das es meine Freundin da mit einem anderen Kerl hinter meinem Rücken treibt? Du hast Glück, das ich nichts tun will, was wir Beide morgen bereuen würden. Deshalb fahr ich jetzt zu Marc, denn der erwartet mich schon"! Keine Minute später hatte er schon unsere Wohnung verlassen und stand ich heulend alleine an der Wand angelegt in der Wohnung.

Sturzbäche liefen an meinen Wangen hinunter. Denn mir war klar, dass dies das Aus unserer Beziehung bedeutete. Nie wieder würde Thomas das Vertrauen zu mir aufbauen können welche eine gesunde Beziehung benötigt und das alles wegen NICHTS. Alles was Thomas vorgelesen hatte, war komplett aus dem Bezug von Ihm gerissen worden.

„Gott Thomas, wenn Du wenigstens Recht hättest. Aber es ist nichts zwischen mir und Marcel gewesen und wird auch nie etwas sein. Er ist lediglich mein großer Bruder, mit dem ich über alles reden kann"! schluchzte ich und begab mich ins Schlafzimmer. Zog mich aus und heulte mich in den Schlaf.

Thomas sah ich erst drei Tage später wieder und das auch nur weil er sich saubere Sachen zum Umziehen holen musste. Trotzdem suchte ich noch einmal das Gespräch mit ihm.

„Schatz ...". Begann ich, doch Thomas fuhr mir sofort ins Wort.

„Nie wieder. Das Recht mich so zu nennen hast Du wie ein Stück Abfall auf den Müll geworfen"!

„Thomas bitte lass uns, uns hinsetzen und einmal wie vernünftige erwachsene Leute darüber unterhalten". Versuchte ich es erneut.

„Was willst Du mir jetzt etwa doch erzählen wann und wie Du dich Ihm hingegeben hast"? fauchte Thomas mich an.

Was mir deutlich machte das an ein reden nicht zu denken war. Das er zu gekränkt war und sich scheinbar auch sein Stolz angegriffen fühlte. Eine Mischung welche jeden Mann hochkochen lässt. „Das solltest du dir merken"! So gab ich den Versuch auf durch ein letztes Gespräch doch noch irgendwie unsere Beziehung zumindest in eine Bahn zu lenken, welche nicht mit Vollgas aufs Gleis Gescheitert zusteuerte.

Innerhalb der nächsten Woche holte Thomas dann nach und nach seine Sachen ab. Untergekommen war er wieder bei seinen Eltern. Die sich in ihrer Sicht auf mich übrigens bestätigt sahen. Für sie war ich von Anfang an ein Flittchen gewesen. Egal was ich versucht hatte, nichts war gut genug. In ihren Augen verdiente Thomas etwas, deutlich, besseres als mich. Heute glaube ich sogar das Sie mir nie eine Chance gegeben haben ihre Meinung zu ändern.

Wieder war es Wochenende. Doch dieses war anders. Es war mittlerweile das siebte Wochenende, das ich allein in nun meiner Wohnung verbringen musste. Schwermut machte sich in mir breit. Um mich ein wenig abzulenken und weil ich seit dem Freitag vor dem Crash meiner Beziehung das letzte Mal mit meinem Brüderchen geschrieben hatte, loggte ich mich bei X-Games ein.

„Hallo Brüderchen bist Du da"? schrieb ich ihn direkt an und es dauerte nicht lange bis seine Antwort kam. Denn im Gegensatz zu mir hatte er die App der Seite auf dem Handy. Welche Ihm mitteilte, wenn er angeschrieben wurde. Diese hatte ich wegen Thomas nicht installiert.

„Hey kleines Schwesterchen. Schön mal wieder was von dir zu hören. Hast Dich ja ziemlich rar gemacht ;)"!

Das zwinkern am Ende zeigte mir das er in keiner Weise böse deswegen war. Das wäre an dem Abend glaube ich auch zu viel für mich gewesen. Ging es mir doch so schon nicht gut.

„Ja ich weiß entschuldige. Aber hier ist einiges passiert"! lautete meine Antwort.

„Was ist los? Hat Thomas dich etwa geschlagen"? wollte Marcel sofort wissen.

Als ich dies lass lief es mir Eiskalt den Rücken hinunter, da mir bewusst wurde wie kurz Thomas davor gewesen war.

„Nein das nicht, aber trotzdem ist es aus zwischen uns"! Ich hatte nicht das kleinste Problem ihm das zu sagen. Vielleicht bei jeder anderen Person, aber nicht bei Marcel, nicht bei meinem großen Bruder. Der immer einen Rat für mich hatte.

„Was? Was genau ist passiert? Warte kurz und notier dir gleich mal die in den Klammern stehenden Zahlen".

„Welche Zahlen Karo? Was meint er"? Fragte mich Engelchen Karo und erkannte das ich ebenso ratlos war. Dann kam eine längere PM von Ihm. Eigentlich keine wirkliche Nachricht. Es waren sinnlos folgende Wörter. Doch in verschiedenen Abständen darin versteckt standen Zahlen in Klammern. Schnell notierte ich diese in der Reihenfolge des Erscheinens. Dann kam eine weitere PM von Marcel.

„Wenn Du die Zahlen in der richtigen Reihenfolge aufgeschrieben hast, hast du jetzt meine Telefonnummer vor Dir liegen. Wenn Du willst, ruf mich an, wäre ein leichteres zu reden oder aber schreib hier weiter. Nur geh nicht Off. Lass mich jetzt auch wirklich dein großer Bruder sein und dir zur Seite stehen".

Mein Blick huschte vom Bildschirm zu dem kleinen Zettel auf der ich seine Nummer aufgeschrieben hatte und wieder zurück. „Kann ich Ihn anrufen? Oder bestätige ich damit indirekt Thomas Vermutung, dass da was zwischen uns läuft"?

„Ach Nonsens Karo. Da ist nichts gelaufen und wird leider auch nie was laufen. Zudem hat Thomas rein gar nichts mehr zu melden. Er hat doch dich verlassen und nicht Du ihn"! meinte Teufelchen Karo sofort zu mir.

„Ich glaube nicht das ich das sage, aber das Teufelchen da drüben, hat

ausnahmsweise Recht Karo"! hörte ich nun das Engelchen Karo sagen.

„Sage ich doch. Ihr solltet halt wirklich mal öfter auf mich hören. Dann wird deine Kleine auch nicht lange auf Ersatz eines Prinzen warten müssen"! Triumphierte sofort das Teufelchen.

„Jetzt reichts"! war alles was vom Engelchen kam, bevor ich ein lautes klatschen vernahm. Nun ich konnte es nicht sehen, aber in meiner Vorstellungskraft malte ich mir sofort aus, das man auf der Wange vom Teufelchen Karo gerade deutlich fünf Finger abgemalt sehen konnte. Innerlich musste ich schmunzeln und zollte dem Engelchen Respekt. Denn das hätte ich Ihm nie zugetraut.

Ein aufflimmern auf dem Bildschirm holte mich wieder in die Realität zurück. Wieder huschte mein Blick hin und her. Dann nahm ich mein Handy in die Hand und tippte Marcels Nummer ein. Wie damals als ich zum ersten Mal seinen Nicknamen gelesen hatte und der Mauszeiger über seinem Nicknamen kreiste, kreiste nun mein Finger über den Betätigen Button.

„Noch gibt es ein Zurück Karo. Einfach Nummer wieder löschen und nichts ist geschehen"! sagte ich zu mir selbst. Doch wollte ich das? Immerhin gab es jetzt wirklich keinen Grund mehr unser vertrautes Verhältnis auf der Seite zu verheimlichen. Nein jetzt konnte ich, wenn ich wollte, jederzeit meinen Bruder anrufen und mir Rat und Trost bei ihm abholen. Diese Erkenntnis tat mehr als Gut. Sie war wie Balsam für meine geschundene Seele. Denn hatte dadurch die Trennung von Thomas doch wenigstens ein gutes. Im Gegensatz zu vor einem Jahr drückte ich nun ganz bewusst den Button und hob das Gerät ans Ohr. Es klingelte zwei Mal, bis sich eine angenehme Stimme meldete.

„Marcel Z. ja bitte"!

Nun verschlug es mir doch etwas die Sprache. So das ich leicht stotterte: „Hallo Marcel ... ich bin es ... Karo"!

„Hallo kleines Schwesterchen. Schön, dass du anrufst". Begrüßte er mich freundlich und ich konnte heraushören das dies nicht gespielt war.

„Hallo Brüderchen ...". Begann ich wurde aber von einem Weinanfall unterbrochen.

„Ganz ruhig Karo. Lass Dir Zeit ich laufe nicht weg"! sprach Marcel sanft in den Hörer und wartete geduldig ab, bis ich mich soweit erholt hatte und Ihm erzählen konnte was in den letzten Wochen alles geschehen war. Wieder einmal nahm er es, ohne zu murren hin, dass ich ihn als meinen privaten Kummerkasten missbrauchte. Etwas wo ich am ehesten sagen würde, für diese Eigenschaft habe ich ihn geliebt.

„Oh Karo das tut mir leid. Kann ich irgendwas für Dich tun"? fragte Marcel.

„Ja Du kannst dein Schwesterchen mal ganz lieb in deine Arme schließen und knuddeln. Denn diese hat gerade Knuddel Entzugserscheinungen"! gestand ich ehrlich und vollkommen ohne Hintergedanken.

„Das tue ich gerne, daher fühl dich ganz doll gedrückt. Aber ich meinte eher real. Keine Bange nicht was Du jetzt denkst. Nein nur für Dich da sein. Dich zum Essen ausführen, ins Kino einladen oder in die Disco begleiten. Damit Du wenigstens ein paar Stunden auf andere Gedanken kommst"!

„Baggert der Dich gerade an Karo"? hörte ich empört das Engelchen Karo fragen.

Tat er das? Ich konnte die Frage selbst nicht mit einem eindeutigen Ja oder Nein beantworten. Denn sollte sich so ein großer Bruder nicht verhalten. Sollte dieser neben schlechten Typen nicht auch die schlechte Laune seines Schwesterchens vertreiben? Ich nahm all meinen Mut zusammen.

„Das hört sich wunderbar an. Aber Marcel mehr kommt für mich, nur weil ich jetzt Solo bin, immer noch nicht in Frage. Kannst Du mich verstehen und das auch akzeptieren"? Meine Stimme war dabei zittrig und brüchig, da ich eine große Angst davor hatte, das Marcel mich jetzt in dieser Situation enttäuschen würde. Dabei sollte genau das Gegenteil geschehen.

„Karo? Ich dachte ich hätte mehr Vertrauen in dir aufgebaut. Aber wenn du jetzt echt das Gefühl hast, das ich deine Situation ausnutzen und Dich ins Bett bekommen will, dann sollten wir das Telefonat und auch den Kontakt beenden. Denn dann habe ich dein Vertrauen nicht verdient und weit genug geschafft aufzubauen"!

Erschrocken fuhr ich zusammen. „Was den Kontakt abbrechen und den nächsten Verlust erleben Karo? Willst Du das? Wenn ja brauchst Du nun nur einfach aufzulegen. Marcel wird dies dann bestimmt richtig deuten"! Natürlich wollte ich das nicht und hatte in dem Moment die Panik zu mir Gesprochen.

„Nein Marcel ... Brüderchen bitte entschuldige. Ich wollte Dir nichts unterstellen und schon gar nicht will ich dich verlieren. Denn ich brauche Dich. Meinen platonischen Freund und virtuellen Bruder"! antwortete ich schnell und konnte das Zittern meiner Stimme nicht unterdrücken. Viel zu sehr nagte die Angst an mir.

„Alles Gut Karo. Aber dann lass mich auch für Dich da sein. Ich kann zu Dir kommen, wenn Du magst"!

„Oh das wäre wirklich schön. Dich mal zu sehen, von Dir mal richtig umarmt und geknuddelt und dann durch Disco, Essen oder Kino von alldem hier abgelenkt zu werden. Aber es geht nicht. Mein Umfeld ist sich gerade im Moment erst wieder richtig am Beruhigen, somit würde ich nur direkt neues Öl ins Feuer gießen. Zudem kämen dann bestimmt Kommentare wie ... na wir haben es doch immer gewusst oder aha, aber da ist ja nichts gelaufen"! lehnte ich niedergeschlagen sein Angebot ab.

„Dann kommst Du zu mir. Hier kennt Dich niemand. Kann sich also auch niemand auf den Slips getreten fühlen. Also was meinst Du"?

„Du willst das Angebot doch wohl nicht annehmen Karo. So eine bist du doch nicht"! meldete sich sofort Engelchen Karo zu Wort.

„Nein so eine bin ich nicht und das weiß Marcel aber auch"!

„Wie stellst Du dir das denn dann in der Nacht vor"? fragte ich mit brüchiger Stimme. Immer noch schwellte eine leichte Angst in mir das Marcel es doch nur darauf abgesehen haben könnte.

„Ganz einfach Schwesterchen. Ich habe ein superbequemes Bett" in dem Moment bekam in mir die Wand des Vertrauens einen Riss als ich das hörte. „In dem wirst Du dann schlafen. Während ich es mir auf der Couch gemütlich machen werde"!

Sofort lief ich vor Scham rot im Gesicht an und war froh das Marcel es nicht sehen konnte. „Wieso Karo, wieso zweifelst Du jedes Mal wieder an Ihm? Er hat dir in der ganzen Zeit noch nicht einmal einen Grund gegeben, der auch nur das kleinste Zweifeln gerechtfertigt hätte"! Ich verstand mich selbst nicht.

„Wenn das so ist, nehme ich das Angebot gerne an und komme am Samstag zu Dir"! sagte ich schnell, bevor sich irgendwas in mir wieder dagegen entscheiden konnte.

„Das freut mich. So da das nun geklärt ist ... wie kann ich Dir heute Abend noch was Gutes tun"?

„Noch mehr Gutes Brüderchen? Ich glaube das geht gar nicht. Denn ob Du es wolltest oder nicht. Seitdem wir am Telefonieren sind, geht es mir schon viel besser. Auch die Gedanken an die Trennung sind fast verschwunden gewesen. Danke ... vielen Dank das ich Dich habe Brüderchen"! hauchte ich fast verliebt klingend in den Hörer.

„So einfach bist Du zu befriedigen"? meinte Marcel und verstummte augenblicklich, da er die Zweideutigkeit seiner Frage erkannt hatte für einen Moment. „ Oh *sorry* Karo falsche Wortwahl"!

Ich wusste das es so nicht von ihm gemeint war und es Marcel wirklich von Herzen leidtat und trotzdem musste ich über diesen kleinen Fauxpas lachen. Herzhaft lachen sogar. Ach, tat das gut mal wieder so einfach zu lachen, ohne jemanden in dem Moment etwas vorzuspielen. Was in den letzten Wochen öfters geschehen war. Vor allem bei meinen Eltern, denen ich nicht unnötig Sorgen bereiten wollte. Marcel gab mir wie immer die Zeit, welche ich brauchte.

„Schön dein Lachen zu hören. Immerhin ist es ja das erste Mal und das noch in deiner Situation. Dich so herzhaft lachen zu hören, macht es sogar um einiges schöner Karo".

Nicht nur das Lachen tat gut, auch seine Worte streichelten meine Seele. Ich glaube das ich noch zu keinem Menschen, abgesehen von meinen Eltern natürlich, eine solch enge Verbindung aufgebaut hatte und das ganz Ohne Liebesgefühle dabei zu haben.

„Danke Brüderchen. Noch einmal vielen, vielen Dank das ich Dich habe und Du für mich da bist. Wann immer ich Dich brauche"!

„Nein dafür brauchst Du dich nicht zu bedanken, denn dafür sind große Brüder doch da"! meinte Marcel und mir wurde ganz warm ums Herz.

Wir redeten noch ein wenig weiter, bevor wir das Telefonat dann beendeten und ich seit Wochen das erste Mal gut gelaunt ins Bett ging. Die Woche zog sich dann wie Kaugummi und wollte scheinbar gar nicht zu Ende gehen. Endlich war es dann soweit. Aufgeregt wie ein kleines Schulmädchen stand, ich im Schlafzimmer und überlegte was ich anziehen sollte. Das wir zusammen in eine Disco gehen würden hatten wir schon besprochen. Ich zog meine weiße ganz dezent durchsichtige Bluse an und betrachtete mich im Spiegel.

„Wow Karo, wenn Ihm das nicht gefällt, weiß ich es auch nicht mehr"! bekam ich von Teufelchen Karo gleich ein Kompliment.

„Das stimmt Karo du siehst zum Anbeißen aus"! Was hatte ich da gerade gesagt? Verdammt ich wollte einen wunderschönen Abend mit ihm verbringen. Viel lachen, noch mehr ausgelassen Tanzen, aber Ihn doch nicht anmachen oder gar verführen. „Nein die geht nicht Karo"!

Also Bluse wieder aus und was anderes suchen. Am Ende war es ein bequemer, etwas weiterer dunkelblauer Pulli, für den ich mich entschied. Immerhin war es ja auch Mitte Februar und somit war ich der Jahreszeit passend angezogen. Schnell packte ich noch ein paar frische Sachen für den nächsten Morgen ein und machte mich dann auf den Weg.

Die Fahrt würde knappe zwei Stunden dauern. Verabredet waren wir für Drei Uhr. Losgefahren bin ich um Elf Uhr. Du siehst meine Vorfreude war riesengroß. Ich kam auch ganz gut durch den Verkehr, so dass ich wirklich schon kurz nach Eins mit dem Wagen vor seinem Haus stand.

„Hm Karo doch ein wenig übers Ziel hinaus geschossen was? Du kannst unmöglich jetzt schon bei ihm klingen. Das würde aussehen, als ob Du total ausgehungert und es absolut notwendig hättest"! Sprach ich zu mir selbst und wollte gerade den Wagen wieder in Bewegung setzen, als ein Wagen an mir vorbei in die Einfahrt einbog.

Natürlich war es Marcel der kurz was einkaufen war und just in dem Moment zurückkam. „Verdammt Karo was jetzt"? überlegte ich. Dann klopfte es an meiner Scheibe. Ich blickte verlegen hinaus und sah in sein wunderschönes Gesicht. Verlegen lächelte ich Marcel an und öffnete die Türe.

„Hallo Schwesterchen. Schön, dass du da bist, auch wenn es ein wenig früher ist. Aber das ist mir recht, so habe ich etwas länger von Dir. Ich meine von deiner Anwesenheit"! begrüßte mich Marcel. Mittlerweile kannte ich ja nun seinen Humor.

So das ich locker über seine kleine Zweideutigkeit hinwegsehen und lachen konnte.

„Störe ich Dich wirklich nicht. Ich bin ja doch wirklich etwas zu früh dran"? wollte ich von Ihm wissen.

Marcel legte seinen Kopf leicht schief und tat so, als ob er kurz überlegen müsste, bevor er antwortete.

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