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Das Mädchen ohne Ego

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Mit Elli hatte ich noch Kontakt, Anfangs telefonierten wir sehr häufig. Und zwei Wochen später luden mich die beiden ein. Sie wohnten nun am Stadtrand in einem Einfamilienhaus mit viel Platz. Vor der Tür zwei Wagen, obwohl Elli keinen Führerschein hatte. Hinterm Haus ein Pool. Das war ein luxuriöses Leben, was Steve ihr geboten hat. Steve war Gründer einer Firma, deren Geschäfte gut liefen. Auffällig war vor allem, dass bei fast allen Fragen Steve antwortet. Vor allem, wenn es über die Zukunft geht. Ja, Heiraten wollten sie, Kinder kriegen, für immer zusammen sein.

Ich besuchte Elli noch ein paar Mal - und mir wurde Elli immer fremder. Es war der fünfte und vorerst letzte Besuch der beiden, an dem ich noch zwei Erfahrungen gemacht habe. Zum einen sah ich einen kleinen, leichten Bauchansatz: sie musste schwanger sein!

Und den zweiten hatte ich, als ich zur Toilette ins Obergeschoss gegangen bin. Anders als sonst hatten sie an diesem Tag vergessen, die Schlafzimmertür abzuschließen. Neugierig wie ich war, warf ich einen Blick in den Raum - und mich traf der Schlag. Da lag jede Menge Sexspielzeug im Raum verteilt. Ich öffnete weiter die Tür und trat ein paar Schritte rein. Das erste, was mir ins Auge stach, war ein Keuchheitsgürtel, auf dem "Elisa" eingraviert wurde. Ich fragte mich gerade selber, wie eifersüchtig der Mann sein müsste, der so etwas für seine Freundin anfertigen ließ. Zumal auch Elisa auch der treueste Mensch auf Erden war. Mein nächster Blick ging an die Decke. Da waren einige Ösen befestigt und es hingen Stricke nach unten. An der Wand direkt dahinter war ein ledernes Kreuz angeschraubt, an dessen Schlaufen man einen Menschen befestigen kann. Ich ging noch zwei Schritte weiter in den Raum und sehe diverse kleinere Spielgeräte auf der Kommode liegen. Knebel, Fesseln, Handschellen. Ich fragte mich so langsam, was der Typ mit der armen Elli anstellte. Ich drehte mich um und sah an der Rückseite der Tür drei verschiedene Peitschen hängen. Und daneben war so eine Art schwarzes Brett. Auf einem Zettel standen Regeln, der andere wirkte etwas wie ein Vertrag. Ich begann ihn zu lesen, demnach gehöre also nun Ellis Brust, Scheide und ihre Sexualität einzig und allein Steve.

Plötzlich stand Steve in der Tür: "Darf ich fragen, was du hier zu suchen hast?" - "Was machst du hier mit meiner Freundin?" - "Elli ist nicht mehr deine Freundin. Sie gehört nun mir. Aber eigentlich muss ich mich auch nicht vor dir rechtfertigen. Du wirst augenblicklich das Haus verlassen, ich erteile dir hiermit Hausverbot!" Als ich daraufhin keine Anstalten zum Gehen machte, nahm der Typ einen Knebel und drückte ihn in meinen Mund. Dann griff er mich und trug mich die Treppe nach unten aus dem Haus und setzte mich an der Grundstücksgrenze ab und nahm mir den Knebel wieder weg. "Wenn ich Sie noch einmal auf meinem Grund und Boden sehe, erstatte ich Anzeige. Ich richte meiner Frau aus, dass Sie noch einen dringenden Termin haben. Und bitte belästigen sie uns nicht weiter und sehen sie von Anrufen oder E-Mails ab. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. Achso, bitten warten Sie, ich werde Ihnen natürlich noch ihre Schuhe und Ihre Jacke bringen." Sämtliche Entschuldigungen halfen nichts mehr, er verschwand kurz im Haus und gab mir meine Sachen - und war auch sofort wieder weg.

Voller Wut lief ich nach Hause. Ich heulte. Meine Anrufversuche halfen leider nichts, sie antwortete auch nicht mehr auf meine E-Mails.

Seit diesem Tag bekam ich nicht mehr viel von Elli mit. Ihr Diplom schaffte sie, die Verteidigung war öffentlich angekündigt und so setzte ich mich als Zuschauer rein. Ihr erstes Kind war schon gut im sechsten oder siebenten Monat - doch an Elli kam ich da nicht mehr ran. Sie blockte ab, Steve hatte vermutlich es ihr verboten.

Mittlerweile sind seitdem zwei Jahre vergangen. Mittlerweile bin auch ich mit dem Studium fertig und habe wieder einen lieben Freund und Elli spielt für mich absolut keine Rolle mehr. Doch als ich neulich eher zufällig an ihre Villa vorbeigefahren bin, da habe ich sie gesehen. Sie nahm keine Notiz mehr von mir. Sie schob einen doppelten Kinderwagen und in ihrem Bauch schien das dritte sich zu entwickeln. Sie wirkte glücklich und entspannt - scheinbar ist das nun ihr Leben. Ich habe Elli aufgegeben. Soll sie doch die Gebärmaschine eines Unternehmers sein...

Anmerkung, die 1.: An der Stelle möchte ich mich bei den Korrekturlesern auch einmal öffentlich bedanken!

Anmerkung, die 2.: Wer mehr über Elli erfahren will, sollte demnächst nach eine Geschichte von Parttime Ausschau halten. Im Vorwort zu Stille Wasser hatte ich bereits angekündigt, dass wir uns gegenseitig eine Geschichte aus einer anderen Perspektive nacherzählen - und er hat vor, als Ausgleich einen Blick in Elli hineinzuschauen! Seid gespannt (ich bin es übrigens auch noch)!

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Anonymous
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23 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 8 Jahren
Das Mädchen ohne EGO

Die Geschichte hat mich sehr berührt,so kann eine SEXGESCHICHTE auch einmal ganz anders sein.Ich habe geahnt das es kein "schönes Ende"gibt! Auch wenn ich weiß das es "nur" eine Geschichte ist bin ich in diesem Moment sehr bewegt und traurig. Denn hier sind nicht 2 Menschen gestorben sondern 3!

Ich weiß das Menschen durch schwere Traumata völlig aus der Bahn geworfen werden können und nie wieder Sie selbst werden aus eigener familiärer Erfahrung.Bei uns hat es nach 8 einhalb jahren mit Selbstmord geendet.(Unfalltod von Frau u.Kind) Danke für diese mal völlig andere Geschichte!

Steffi25Steffi25vor fast 9 JahrenAutor
ja, leider ;-)

Kann ja nicht überall der Fall sein ;)

LieberJunge1965LieberJunge1965vor fast 9 Jahren
Schade...

Kein Häppie End :-(

hunter61kkhunter61kkvor mehr als 9 Jahren
sehr außergewöhnlich

Die Geschichte geht weit über das hier sonst Übliche hinaus: Große Erzählkunst ohne den Ort der Veröffentlichung zu vergessen. Es bleibt Erotik. Gerne lese ich weitere Stories von Dir.

Liebe Grüße

B.

Leonie12Leonie12vor etwa 11 Jahren
Eine irre Geschichte.

Vom ersten bis zum letzten Satz letzten Satz absolut lesenswert.

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