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Glückskeks Teil 02

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Andy43
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174 Anhänger

„Du kleines Ferkel..., wolltest du mich damit ersäufen?"

Ich lache leise und schließe die Augen

Sie kommt näher, legt ihre Arme um meinen Kopf und lässt ihre langen Haare um mein Gesicht fallen.

„Ist geil, wenn du so kommst..., hast es echt nötig gehabt..., mein Schatz..., kann man ja wirklich ein schlechtes Gewissen bekommen..., dich so leiden zu sehen."

„Ich hätte dich mit Sicherheit wund gefickt, Jennifer..., sei froh, dass du deine Regel hast", hauche ich ihr wie benommen zu.

Sie grinst.

„Solltest du dich in den nächsten Tagen überwinden..., wieder etwas früher nach hause zu kommen..., klebt bestimmt eine Notiz an deiner Tür..., oder ich rufe dich gleich unterwegs an..., wenn ich heiß bin, es mir heftig juckt, und für dich meine Beine breit machen will..., kannst dich darauf verlassen..., vielleicht fickst du mich ja mal zur Abwechslung auf meinem Schreibtisch richtig durch..., musst dich nur trauen die Tür zu meinem Zimmer aufzumachen..., wäre mal was ganz anderes..., eine Seminararbeit abzugeben, die nach meinem Mösensaft duftet..., gibt bestimmt 'ne gute Note..."

Ich muss lachen, mustere ihre blauen Augen und werde ernster.

„Wir nehmen uns wieder mehr Zeit füreinander..., meine Engel, ab heute geben wir wieder besser auf uns acht..., und sobald uns etwas auf der Seele brennt, dann reden wir miteinander..."

Jennifer gibt mir einen zärtlichen Kuss und schmunzelt.

„Ja..., lass uns öfter miteinander reden..., mein Schatz..., ein Gespräch mit dir führt immer zu einem befriedigendem Ergebnis, zumindest für einen von uns beiden."

Ich lache und streiche mit der Hand durch ihre langen Haare.

„Was machen wir beide noch mit dem angebrochenen Tag", frage ich.

„War schon lange nicht mehr Bummeln..., hast du Lust?"

„Ja..., lass uns in die Stadt fahren, in die Fußgängerzone..., beim Italiener einen Milchkaffee schlürfen..., etwas abhängen..., schauen, was im Kino läuft..., in der Nähe hat übrigens ein neues Fitnessstudio aufgemacht..., da würde ich gern mal mit dir hin und mich informieren..."

Jennifer macht große Augen und schaut mich säuerlich an.

„Bin ich dir etwa zu fett geworden?"

Ich lache auf und schaue sie belustigt an.

„Ja..., hast vom ständigen Sitzen einen breiten Hintern bekommen; die hundert Gramm zu viel verunstalten halt deinen kleinen Arsch..., die müssen unbedingt wieder runter..., du bist in den letzten Monaten so unattraktiv geworden..., und das ständige Sitzen vor dem Laptop..., bist echt blass geworden..., mag dich gar nicht mehr ansehen..."

Jennifer kneift die Augen zusammen und legt eine verschlagene Mine auf.

„Sieh dich vor..., mein Freund..., passe auf, was du sagst..., im Gegensatz zu dir, esse ich nur gesunde Kost..., wenn hier einer zugelegt hat, dann bist du das..., siehst schon aus wie ein fetter Dönerspieß..."

Sie kneift mir in den Bauch und zieht an der Haut.

„Hey..., das tut weh..."

„Komm..., Schatz..., auf geht' s, lass uns in die Stadt fahren, hab Lust auf einen Milchkaffee", meint sie leise und drückt mir viele kleine Küsse auf. „Du... bekommst ein Mineralwasser... und ein Jahresticket im Fitnessstudio..., ich mag keine Männer... mit Bauchspeck..., nimm dir ein Beispiel an Armin..., der ist ein attraktiver, sportlicher Typ..., so wie du es mal warst..., ich stehe auf solche Männer..., weißt du?..., da bin ich sehr wählerisch..., ihn würde ich jeder Zeit an mich ran lassen."

„Da muss ich mich wohl... ins Zeug legen?"

„Solltest du..., dann lass ich dich vielleicht auch wieder an mich ran..., wenn du geil auf mich bist..., ehrlich."

Mir schwant etwas.

„Du... hast gar nicht... deine... Regel."

„Nein..., hab ich nicht..., brauchst auch gar nicht nach sehen..."

„Du bist ein fieses Miststück..., das warst du schon immer..."

„Ich weiß, was ich will..., sicher kein Couchpotato, das sich jeden Abend vor dem Fernseher 'ne Tüte Chips reinzieht..., aus lauter Frust...; welche Frau will schon so einen Mann..., so eine Dampfmaschine..., der nach zwei Minuten ficken der Schweiß läuft und die Luft ausgeht..., ich gebe schon auf dich acht, mein Schatz. Tue was für dich..., und wenn du mich wirklich lieb hast, kleiner Bengel..., dann sei auch gefälligst attraktiv für mich."

„Von einer Dampfmaschine kann ja wohl überhaupt keine Rede sein... und du bist echt fies..., mich erst geil machen..., von wegen Schreibtischfick... und dann..."

„Es liegt ganz bei dir..., mein kleiner, geiler... Stecher..., wenn' s dir gut geht, geht' s mir auch gut...; nehmen und geben..., Marius..., und mehr als melken, ist erst mal nicht drin mit mir, auch wenn ich schon lange scharf auf einen harten..., geilen.... Fick mit dir bin...," erwidert Jennifer und schaut mich mit ernster Mine an.

Ich komme ins Grübeln.

„Ja..., du hast ja recht..., fällt einem selbst gar nicht auf..., aber so viel ist es auch nicht, was ich zugelegt habe..., und es ist 'ne echt harte Strafe..., die du mir da auferlegst...", erwidere ich lächelnd.

„Ich hab dich trotzdem lieb, Marius..., aber gut, das wir darüber gesprochen haben", tönt sie, lächelt, steht auf und beginnt sich wieder anzuziehen.

„Joggen zu gehen, ist eine gute Idee von dir, Marius. Wir fangen aber erst mal mit einem kleinen Bummel an."

*

Mit Corinnas Anruf nahmen die Geschehnisse ein paar Tage später ihren weiteren, unerwarteten Verlauf.

„Was macht ihr am kommenden Wochenende?", fragt Corinna.

„Wir haben für das nächste Wochenende noch nichts besonderes geplant", antworte ich.

„Ist Jennifer auch da?"

„Ja, sie ist in der Küche..., warte, ich stelle den Hörer auf Lautsprecher."

Jennifer kommt ins Wohnzimmer und setzt sich neben mich auf die Couch.

„Hey, mein Schatz, was gibt' s neues, bei dir und Armin."

„Jede Menge..., ihr habt am Wochenende noch nichts vor?"

„Wir haben uns noch nicht entschieden, was wir machen werden, wollen vielleicht ins Kino gehen... oder in die Sauna, was gibt es sonst für Möglichkeiten..., bei dem Sauwetter traut sich ja kein Hund vor die Tür", antwortet Jennifer.

„Bei uns hat doch das neue Einkaufszentrum auf gemacht, Schatz. Dieser riesige Konsumtempel. Wir könnten dort bummeln, Klamotten ansehen, dort was essen. Wird zeit, dass wir mal wieder etwas gemeinsam unternehmen..., meint ihr nicht auch...? Für unsere Männer gibt' s da auch was interessantes, einen riesigen Elektronikfachmarkt... oder wir geben sie an der Spielecke ab", meint Corinna lachend. Tatjana und Markus kommen übrigens auch mit."

Jennifer und ich schauen uns einen Augenblick an.

„Also..., was ist mit euch..., seid ihr noch dran?"

Ich nicke zustimmend.

„Ja, eine gute Idee..., wir kommen mit...", antwortet Jennifer.

„Klasse, wir treffen uns am Haupteingang, gegenüber vom Parkhaus. Samstag, gegen zehn Uhr, ist das O. K., oder liegt ihr da noch in den Federn?"

„Ja..., ich meine, nein..., die Uhrzeit passt uns", antwortet Jennifer.

„Also dann, bis morgen, ihr hübschen".

„Ja, Corinna..., bis morgen und grüße Armin von uns", erwidert Jennifer.

„Mach ich, der ist gerade Duschen... und wartet auf mich."

Wir lachen.

„Bis morgen, tschau."

Ich leg das Telefon beiseite und lächle Jennifer an.

„Tatjana und Markus kommen auch mit..., so so..., hat uns Corinna damals beim Frühstück nicht den Nick von den beiden gegeben?"

„Ja, hat sie", antwortet ich und schmunzele.

„Hast du schon mal rein geschaut?"

„Nein, hab ich noch nicht, hatte keine Zeit dazu..."

Ich zücke mein Portemonnaie aus meiner Gesäßtasche, krame einen zerknitterten Notizzettel hervor und halte ihn wedelnd Jennifer vors Gesicht."

„Dann ist es wohl jetzt an der Zeit?"

*

> Wir stellten das Auto im Parkhaus ab. Jennifer schlug sich den Kragen ihres Mantels hoch und hakte sich bei mir unter. Bald erreichten wir das riesige Portal des Haupteinganges durch das die Menschenmenge strömte. Ein warmer Luftstrom empfing uns, als wir die kolossale Eingangshalle betraten, die über alle Stockwerke bis hinauf zu einer Glaskuppel reichte. Jennifer schlug sich den Kragen zurück und öffnete die Knöpfe ihres Mantels. Wir blieben in der Nähe des Haupteinganges stehen und schauten uns um. Von hier aus führten unzählige Rolltreppen auf unterschiedliche Ebenen des gut besuchten Einkaufzentrums. Wir waren gespannt, wie sie waren, was uns mit ihnen erwartete. <

„Hey, da seid ihr ja endlich, rief eine vertraute Frauenstimme."

Es war Corinna.

Wir nahmen uns zur Begrüßung in den Arm.

Armin kam hinzu, mit Markus und Tatjana an seiner Seite.

„Hier einen freien Parkplatz zu finden, ist wie Lottospielen", entgegnete ich.

„Ja, ist ziemlich was los hier", meint Armin, der an uns herantritt. „Aber in diesem riesigen Palast verteilt sich die einkaufswütige Horde recht schnell. Darf ich euch vorstellen, das ist Markus und seine Schwester Tatjana."

„Hallo, nett euch endlich mal kennen zu lernen," meint Tatjana, „wir haben schon einiges von euch gehört..., und ganz bestimmt nur gutes."

Wir begrüßen uns alle.

„Na, dann sind wir ja beruhigt", erwidere ich und lächele sie an.

Ich betrachte sie für Sekunden, während sie Jennifer begrüßt, sie sich kurz umarmen. Tatjana wirkt eher zierlich, ist kleiner als Jennifer; sie ist hübsch, hat ihren eigenen Stil. Ihre Beine stecken bis hinauf zu den Knien in schwarzen Stiefeln mit unzähligen Schnallen daran, schwarze Strickstrumpfhose, ein hochgeschlossenes Kleid, das ihr knapp an den Ansatz ihrer schmalen Oberschenkel reicht, schwarzes, pfiffiges Lederjäckchen mit passenden Schnallen zu den Stiefeln. Schwarze Haare; Pagen-Haarschnitt über einem ovalen Gesicht, blasser Teint, wache, dunkelbraune Augen und auf ihrem Kopf eine Schiebermütze. Ton in Ton gekleidet. Schwarz.

Markus, etwas größer als Tatjana, in schwarzen Jeans, grauem Pullover, Schal und schwarzem, modischem Mantel. Beide wie aus dem Ei gepellt, stilsicher in teuren Markenklamotten, stelle ich fest.

> Jennifer und ich wussten ja bereits, das sie aus vermögendem Elternhaus kommen. Ihr Vater Architekt, ihre Mutter Studienrätin. Ihre Herkunft sollte aber nie eine Rolle spielen. Sie wurden umsichtig erzogen, als Kinder weder verhätschelt, noch wirken sie versnobt. Beide waren und sind nicht anders, als der Rest unseres Freundeskreises. Unkomplizierte, aufgeschlossene Leute, mit denen man auf Augenhöhe ist, mit denen wir viel Freizeit verbrachten und auch ganz besondere, schöne Stunden.

Markus ist im Vergleich zu seiner Schwester ruhiger, zurückhaltender, abwartender. Tatjana ist dagegen manchmal wie ein Gummiball, der zwischen uns herum hüpft. Sie hat Temperament und einen ausgesprochen 'delikaten', trockenen Humor, der uns vor Lachen oft die Tränen in die Augen treibt. Mit ihrem direkten Witz mussten Jennifer und ich erst einmal klar kommen. Im Anfang wussten wir ihn nicht so recht einzuordnen. Markus war ihr darin ähnlich, allerdings nur in sanften Zwischentönen.

Jennifer freundete sich recht schnell mit Tatjana an, und ich hatte den Eindruck, es lag von Anfang an daran, dass sie sich nicht als Konkurrentinnen sahen. Ich denke jetzt an die besondere Konstellation, die wir drei Pärchen bildeten. Ich glaube jedenfalls, dass so was unter Männern generell anders abläuft, sich zumindest anders darstellt im Umgang miteinander. Und letztlich lag es an Corinna, die einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistete. Die drei Mädels verstanden sich auf Anhieb. Bei uns Männern lag die Sache bald nicht viel anders. Wir verstanden uns, zeigten es aber nicht so offen. Bei uns genügten zur Verständigung oft die richtigen Blicke zur richtigen Zeit und eine passende Mimik dazu. <

Jennifer und Tatjana begrüßen sich, nehmen sich kurz in den Arm, deuten eine Wangenkuss an, lächeln sonnig.

„Geile Stiefel", meint Jennifer.

„Geile Frau...", erwidert Tatjana begeistert und schaut Jennifer von oben bis unten an.

„Gefallen sie dir?", fuhr sie ohne Pause fort, „ich zeig dir, wo ich sie gekauft habe, hier gibt es einen Laden der selben Modekette, da gehen wir hin..., die haben richtig geile Schuhe, Jennifer. Wir drei werden den Konsumtempel heute unsicher machen, nicht wahr Corinna, Jennifer? Ich hab auch schon einen Plan besorgt."

Sie hält einen Flyer hoch.

„Gar keine Frage, darauf freuen wir uns auch", entgegnet Jennifer und nimmt Corinna in den Arm.

Die Mädels schauen sich glücklich an. Was soll man dazu noch sagen, denke ich, Schuhe haben was verbindendes.

„Und?..., wo ist dieser Elektronikfachmarkt?", fragt Markus seine Schwester herausfordernd und schaute Armin und mich an.

Wir lachen.

„Was ihr macht, soll uns doch egal sein, wir können euch sowieso nicht dabei gebrauchen, einfach immer in die Richtung gehen, wo euch die glücklich grinsenden Männer mit den roten Tüten entgegen kommen. Und wenn du dort bist, bring neue Batterien für meinen Dildo mit. Ihr dürft euch ruhig zeit lassen. Versucht erst gar nicht nach uns zu suchen, ihr findet uns ja doch nicht. Es genügt, wenn wir wissen, wo... ihr seid."

Die Mädels lachen.

„Wir machen es so", schlägt Corinna vor. „Ihr könnt ja erst einmal mit uns kommen, und wenn ihr keine Lust mehr habt, dann schaut ihr euch an, was euch interessiert. Wir treffen uns dann zum Essen gegen halb eins genau hier wieder. Seid ihr alle damit einverstanden?"

„Gute Idee", meint Tatjana und faltet den Flyer auf. „Wonach ist euch denn..., mexikanisch?..., chinesisch?..., indisch?..., argentinisch?..., gibt es alles hier..."

„Burger..." meint Markus.

Tatjana zieht eine Schnute.

„Klar..., typisch für ihn..., mit den Fingern essen."

„Die Inder essen auch mit den Fingern."

„Aber nicht bei uns in Deutschland."

Wir lachen.

„Was haltet ihr denn von indisch..., klingt interessant...", meint Corinna in die Runde und bleibt an Tatjanas Mine hängen.

„Du machst mich gerade geil, Corinna..., mein Schatz", erwidert Tatjana gespielt anzüglich, „wir sind das Kamasutra eh noch nicht ganz durch..., dann darfst du auch deine Finger benutzen."

Wir lachen laut auf.

„Mexikanisch wäre doch mal 'ne Maßnahme?", meint Armin.

Wir einigen uns spontan darauf und ziehen mit unseren Damen los.

Die anfängliche Anspannung ist schnell überwunden, dank Tatjanas und Markus' lockerer Art und bin beruhigt. Sie sind uns auf Anhieb sympathisch. Eines ist mir jetzt schon klar: Tatjana hat es faustdick hinter ihren kleinen Ohren.

Jennifer hakt sich bei mir unter den Arm und schaut mich selig von der Seite an. Sie drückt kurz meinen Arm, lächelt mir zu und gibt mir zu verstehen, dass auch für sie alles im grünen Bereich ist.

Wir schlendern durch die breiten Gassen des Shoppingcenters und bleiben an fast jedem Modegeschäft stehen.

Ich beobachte Jennifer vor der Auslage eines Schmuckgeschäftes. Wir sind schon lange nicht mehr zum Shopping raus gewesen, jedenfalls nicht so stressfrei wie jetzt, denke ich bei mir, während ich sie beobachte. Jennifer ist wie verwandelt. Sie unterhält sich fröhlich und ausgelassen mit Corinna und Tatjana über die ausgelegte Ware, beäugt und betrachtet. Es macht mich glücklich, freue mich, Jennifer so zu erleben und spüre, wie sehr ich sie liebe.

> Mir kam der Gedanke und vielleicht auch die späte Einsicht, dass ich ihr noch nie etwas besonderes geschenkt hatte, etwas, was wirklich von Herzen kam. Wir haben uns zu Geburtstagen und an Weihnachten beschenkt. Jedoch, dachte ich in jenem Moment an etwas ganz anderes, etwas sinnliches, ganz persönliches, was nur uns beide anginge; unsere Liebe zueinander zum Ausdruck brächte und legte mir einen Plan zurecht. <

Jennifer wundert sich ein wenig, als ich meine Aufmerksamkeit auf die Schmuckstücke lenke, an denen sie gefallen findet. Frauen haben einen besonderen Sinn dafür, wenn Männer dahingehend etwas im Schilde führen und versuche unauffällig zu agieren, konzentriere mich jedoch auf Jennifers Äußerungen, wenn sie sich mit den Mädels über den Schmuck unterhält.

Ich weiß, was Jennifer gerne trägt, was sie mag, habe sie oft beobachtet, wenn sie sich schick macht in unserem Badezimmer.

Ein hübscher Ring, eine schöne Halskette, etwas zum Anstecken vielleicht..., überlege ich und betrachte den Schmuck in der Auslage. Die Auswahl ist riesengroß und es gibt hier jede Menge Schmuckgeschäfte aller Art, konstatiere ich.

Es sollte etwas sein, das uns beiden gefällt und etwas edleres; mehr als nur Modeschmuck, denke ich mir. Das ist einfach und zugleich schwer. Einer Frau etwas zu schenken, ist eine schwierige Sache. Jennifer ist da zwar eher unkompliziert, aber sie ist nun mal eine Frau mit ihrem eigenen Geschmack. Unkompliziert kompliziert.

Die Bandbreite reicht bei Jennifer von einem Lebkuchenherzen, auf dem 'Ich mag dich' steht, bis hin zu einem Hochkaräter in Weißgoldfassung für den ich ein Jahr arbeiten müsste. Ich lache in mich hinein und schaue auf die Auslage. 'Ich würde mich über beides freuen'..., so etwas sagen Frauen dann ja immer, aber sie meinen eben: Über 'beides'.

Jedenfalls werde ich bei meinen konspirativen Beobachtungen nicht schlauer, was Jennifers Geschmack angeht, wofür sie sich letztendlich entscheiden würde. Ihr gefällt vieles, stelle ich fest.

'Schau mal, der Ring hier, sieht der nicht toll aus..., guck mal die Brosche, wie süß..., der kleine Anhänger da, würde der mir nicht auch stehen?'

Ich erwische mich bei der Frage, wo denn wohl der Elektronikfachmarkt ist. Ich kenne den Hintergrund und weiß, was Markus damit meint, wenn er danach fragt. Männer brauchen da nicht viele Worte. Wir sind einfach gestrickt.

Vielleicht ist es ja sogar genau das Falsche, ihr etwas materielles zu schenken, es gibt da noch andere Möglichkeiten..., ein schöner, gemeinsamer Urlaub. Sauerland, Eifel oder Karibik? Ich lache wieder in mich hinein, komme mir irgendwie bescheuert vor und weiß nicht, was ich tun soll, beobachte die drei Mädels und habe plötzlich eine Eingebung.

Ich werde Corinna einweihen.

> Wir schlenderten wieder durch den Garten Eden der Konsumgesellschaft. Jennifer und ich bald Hand in Hand. Es war ein schönes Gefühl, allen zu zeigen, dass diese hübsche Frau mein Mädchen ist, wir ein Liebespaar sind. Hier bestand keine Gefahr, dass ein flüchtiger, verliebter Kuss, den sie mir hin und wieder auf den Mund drückte, aufsehen erregte. Hier kannte uns niemand, wusste kein Mensch, das wir Geschwister sind; ein gewöhnliches Liebespaar, was sich küsst, während es an den Geschäften vorbei flaniert, erregt kein besonderes Aufsehen. <

Armin, Markus und ich, halten die ganze Zeit tapfer durch.

Ich werde mir jetzt Corinna schnappen und ihr sagen, was ich vorhabe. Die Gelegenheit scheint günstig. Sie steht alleine vor einem Schaufenster. Jennifer und Tatjana sind schon ein Geschäft weiter und somit weit genug weg.

„Corinna..., ich brauche deinen Rat", spreche ich sie halblaut an.

„In welcher Sache?"

„Die Sache ist... die..., ich möchte Jennifer etwas schenken..., was ganz besonderes..., verstehst du, was ich meine?"

Sie lächelt mich verschmitzt an und schaut mir in die Augen. Ich kenne diesen Blick. Corinna fühlt sich einerseits geschmeichelt und andererseits freut sie sich für Jennifer.

„Einen kleinen... Liebesbeweis... etwa...., von ihrem Liebling?", säuselt sie und zupft mit den Händen am Kragen meiner Jacke.

Sie lächelt glücklich und strahlt mit den Augen dabei.

„Ja..., du weißt schon..., etwas..., was..."

„Euch verbindet..., was symbolisches..., worüber nur ihr allein etwas wisst... und ich jetzt natürlich auch."

Sie schmunzelt in mein wohl etwas verlegen drein schauendes Gesicht.

„Du bist süß, Marius..., uns fällt schon etwas ein..., ich kenne sie ja auch schon recht gut und weiß, was ihr gefallen könnte."

„Es darf schon etwas ausgefallenes sein, aber ich weiß einfach nicht..., was?"

Sie überlegt.

„Ich habe eine Idee."

„An was denkst du?"

„Sag mal, Marius..., was ist denn Jennifer für dich, ich meine, wie siehst du sie..., was magst du an ihr..., was macht sie für dich aus..., darüber solltest du nachdenken, dann findest du auch das richtige für sie... und auch für dich."

Andy43
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