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Ina

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"Naja, der Liem, der Stallbursche eurer Hoheit ..."

"Hirkani!" Ina schlug ihr mit der Hand ins Gesicht.

"Aua!" Hirkani sah sie verblüfft an. Das waren die ersten Schläge, die sie von Ina einstecken musste.

"Ja. Also. Wo war ich? Also der Liem, der Stallbursche, hatte mich zu den Pferden gelockt. Ob ich mir mal anschauen wollte, wie ein Hengst eine Stute besteigt. Nun ja, so ein Hengst hat schon einen Prachtpimmel und mir wurde ganz anders. Liem hob meinen Rock und wühlte zwischen meinen Beinen. Ich stieß ihn weg, sonst wäre meine Unschuld zum Teufel gegangen, und dann bekomme ich ja nie einen Mann. Er gab aber nicht auf und zeigte mir seinen."

"Seinen was?"

"Na seinen Schwanz, was sonst? Er befahl mir, ihn zu lecken. Ich hab dann seinen Pimmel in den Mund genommen und er hat mich bis in den Hals gebumst. Er ist in meinen Mund gekommen, die Sau, obwohl das den Männern verboten ist."

"Irrtum, Hirkani, nicht verboten, aber verpönt. Ejakulieren in den Mund ist in Indien zwar verpönt, aber nicht verboten. Aber gerade solche Sachen macht dann den Männern am meisten Spaß."

Ina prahlt gerne mit ihrem Wissen. Eine weitere schlechte Eigenschaft von ihr, neben ihrem Jähzorn.

Ihr Prinz hatte sich dagegen immer an die Regeln gehalten. Er hatte das Regelwerk "Kamasutra" in allen Bänden in seiner Bibliothek stehen und auch ihr Band 1 zu lesen gegeben. Ja, sie konnte lesen, selbst als Frau! Dafür hatte ihr Vater gesorgt. Zwei Jahre Lesen, Schreiben, Rechnen bei einem Privatlehrer. Der hatte versucht ihr auch noch Sexualkunde beizubringen, war damit aber grandios gescheitert. Als Ina seinen Pillermann sah, brach sie in Lachen aus und verpetzte ihn. Es war nicht nur das Ende einer Lehrerkarriere, sondern auch des Zusammenhaltes aller Körperteile.

Ausführlich hatte sie sich mit den Kapiteln 6 -Stellungen- und 9 -Mundverkehr- des Kamasutra beschäftigt, während 4, 5 und 7, also Kratzen, Beißen und Schläge nicht ihren Vorstellungen von erfülltem Sexualleben entsprach. Ihre abschweifenden Gedankengänge wurden von ihrer Zofe unterbrochen:

"Ejaku was? Was ist das denn? Kann man das Essen?"

Hirkani kennt sich mit Fremdwörtern nicht so aus. Wozu auch? Sag "Spritzen" und jeder weiß, was gemeint ist!

"Ejakulieren. Abspritzen, Samen schleudern, kommen. Wenn ein Mann einen Orgasmus hat, dann ejakuliert er. Und, wie Du ja feststellen musstest, man kann es auch essen! Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass das Zeug schmeckt."

'Aber probieren will ich doch mal', denkt sie für sich.

Prinz Jadoo hatte Ina einen guten Hofarzt gestellt, der hatte ihr ein paar Fremdwörter beigebracht. Er hatte nicht nur ihre Jungfernschaft vor der Ehe mit Jadoo bestätigt, sondern war ihr auch später 'behilflich', wenn ihr Prinz gerade eine andere Haremsdame zu Besuch hatte. Bei ihrem Hofarzt hatte sie so viel gelernt, sie hätte gut selbst eine Praxis aufmachen können. Aber auch er hatte es nie gewagt, ihr in den Mund zu spritzen. Immer nur auf die Titten. War so ein Fimmel von ihm. Er nannte das dann frisch gefallener Schnee auf den Hügeln.

"Ach so, sag das doch. Immer diese Fremdwörter", beschwert Hirkani sich.

"Wie war es denn?" fragt Ina interessiert.

"Was?"

"Sein Geschmack. Wie war es, als er in Deinen Mund gekommen ist?"

Sie war neugierig, wie fast jede Frau. Sie durfte es zwar nicht laut sagen, aber im Grunde beneidete sie Hirkani um die Erfahrung. Mundverkehr war etwas für Dienstboten und Eunuchen. Scheiß Kamasutra. Manche Vorschriften waren aber auch zu blöd. Den Adel so zu benachteiligen!

"Sie ..." Ina erhebt die Hand. "Äh, Du kannst Fragen stellen. Ekelhaft war es. Ich hab sofort alles ausgespuckt!"

Ina ist da leicht skeptisch. Wollte ihre Zofe sie jetzt trösten, oder was? Was soll's? Besser ist es, jetzt erst einmal die beschissene Situation analysieren.

'Wir stecken beide zusammen in der Klemme. Wir haben die Klamotten, die wir auf dem Leib tragen und wir haben eine prachtvolle Kutsche. Und dann ist da auch noch der Kutscher. Auf den müssen wir ganz besonders achtgeben, den hat uns Jadoo wahrscheinlich als Aufpasser mitgegeben!'

Inas Gedanken beginnen zu kreisen, ohne eine Lösung zu finden. Irgendwann fällt ihr Hirkanis Erlebnis mit dem Stallburschen ein. Von da ist es nicht mehr weit bis zu einer wüsten Gedankenkette:

'Außerdem sind wir jung und sehen gut aus. Unsere Körper sind makellos. Ich hab große runde Brüste, Hirkani große spitze Brüste mit langen Nippeln, wie ich eben gesehen habe. Meine helle und Hirkanis dunkle Haut wird den Männern gut gefallen. Wir können bestimmt als Wanderhuren eine Menge Geld verdienen. Kein schlechter Job. Als Huren wären wir sogar gesellschaftlich anerkannt und würden auf so manches größere Fest offiziell eingeladen werden. Gerade die Mönche waren da sehr großzügig. So ließ es sich bestimmt angenehm leben.'

"Würdest Du es noch mal tun?", fragt sie aus heiterem Himmel Hirkani, die natürlich keine Ahnung hat, was Ina da ausbrütet.

"Was?"

"Einem Mann einen blasen? Einem fremden Mann. Für Geld oder Essen oder eine Unterkunft."

Jetzt war es heraus.

"Soll ich mich etwa als Hure verdingen? Ich bin eine ehrbare Jungfrau! Was denkst Du von mir?"

"Es geht nicht um Dich. Nicht nur. Es betrifft uns beide. Schau mal, wir sind jetzt Ausgestoßene. Hast Du mal nachgedacht, was wir jetzt machen? Für meinen Prinzen bin ich nutzlos geworden, Prinzessin war gestern. Wenn er sich was Neues sucht, bin ich im Weg, dann wird er mich vermutlich umbringen wollen. Auf der anderen Seite sind wir hübsch und wir sind jung. Nur, was kann man damit anfangen?"

Ina geht auf den Einwand mit der ehrbaren Jungfrau nicht weiter ein. Das wird sich sowieso schnell ändern. Doch Hirkani gibt so schnell nicht auf, sondern erweist sich als Allroundtalent.

"Ich könnte zum Beispiel Kräuter sammeln und verkaufen. Da kenne ich mich aus. Ich könnte den Leuten die Haare schneiden oder den Männern den Bart stutzen."

"Prima, das wäre ja schon mal ein Anfang!", lästert Ina sarkastisch. "Ich kann ein wenig schneidern, ich kann kochen und ich kann ficken. Behauptet jedenfalls mein Mann. Mein Ex-Mann", fährt sie fort.

"Na also", lacht Hirkani, "da werden uns ja gut ergänzen." Sarkasmus kann sie auch.

"Bestimmt", lacht Ina mit. "Nur, wovon sollen wir inzwischen leben?"

Nach kurzer Diskussion ist die Gründung der Ina-Hirkani-GmbH beschlossen. Bleibt nur das Problem mit dem Kutscher, der die Untergetauchten mit Sicherheit verraten würde. Doch als sie zurück zur Kutsche kommen, hat sich das Problem offensichtlich von alleine gelöst.

"Verdammte Scheiße! Was ist denn da los?"

Völlig undamenhaft kommentiert Ina die Szenerie. Im Dreck vor der Kutsche liegt eine kopflose Leiche, aus deren Hals noch das Blut fließt. Sie trägt zwar die Kleidung des Kutschers aber seinen Kopf finden Ina und Hirkani auch nach längerem Suchen nicht.

"Er hatte zwar nicht besonders viel Hirn, aber gleich so kopflos dazuliegen", murmelt Ina. "Ich bin mir sicher, er hatte ihn noch, als ich ihn zuletzt gesehen habe!"

"Was machen wir jetzt?", fragt Hirkani verzweifelt. "Die werden uns einen Mord anhängen!"

"Nicht, wenn wir die Leiche vergraben. Verbrennen können wir ihn nicht, den Rauch würde man sofort bemerken. Hol mal die Schaufel aus dem Werkzeugkasten."

Nachdem die zukünftigen Wanderhuren seine Leiche im Wald vergraben hatten, entfernen sie alle Statussymbole von der Kutsche, öffnen widerwillig das Grab noch einmal und werfen die Holzteile mit hinein. Unwissentlich hatten sie die Sargbestattung erfunden.

Dann fahren sie die Kutsche ein paar Kilometer weiter, bis sie in der Nähe irgendeines armseligen Dorfes ihr Nachtlager aufschlagen. Hirkani holt ein wenig zu essen, während Ina Wasser aus einem nahen Bach schöpft.

"Wir werden ein 'Rundum-Sorglos-Paket' anbieten", schlägt Ina später verschlafen vor.

"Was meinst Du denn damit?", brummt Hirkani unwillig, die gerade beginnt einzuschlafen.

"Mit kochen allein werden wir nicht weit kommen. Essen auf Rädern, das fehlt hier garantiert nicht. Kochen können die Frauen hier selbst. Aber wir könnten ihnen die Haare schneiden und die Männer noch zusätzlich rasieren. Wir könnten Kräuter sammeln und verkaufen, da haben die wenigsten Ahnung von. Und nebenbei bieten wir unsere Körper an. Wenn uns einer bumsen will, teilen wir uns die Arbeit."

"Beim Bumsen teilen? Klärst Du mich mal auf, wie Du Dir das vorstellst?"

"Aber Hirkani, das ist doch ganz einfach", erklärt Ina ihre Zofe für doof. "Ich will auf keinen Fall schwanger werden und Du willst unbedingt eine Jungfrau bleiben. Jedenfalls noch. Dafür gibt es eine ganz einfache Lösung: Der Kerl muss ihn kurz bevor er kommt bei mir rausziehen und Dir dann in den Mund spritzen. Für ein solches Angebot können wir den dreifachen Preis nehmen. Das ist bestimmt einmalig."

"Wie hoch ist denn so ein dreifacher Preis?", fragt Hirkani, die sich bei dem Gedanken an den ekelhaften Geschmack schon innerlich schüttelt, auf der anderen Seite aber die Rupien schon in den Augen hat.

"Keine Ahnung. Erkundigen wir uns halt."

Kaum sind die Worte heraus, fällt Ina die Undurchführbarkeit ihres Vorschlags selbst auf. Wen sollten sie denn fragen? In den nächsten Gasthof gehen und den Wirt fragen ging ja wohl schlecht. Viele Wirte sind gleichzeitig Zuhälter und würden sie gleich zwangsverpflichten. Da würden sie vermutlich bei den Mönchen eine ehrlichere Antwort bekommen.

"Weißt Du was? Wir verlangen einfach 1000 Rupien. Geht der Freier darauf ein, wissen wir, dass es zu wenig ist. Tut er es nicht, wird er uns seinen Preis nennen. Dann können wir immer noch verhandeln."

Mit diesen guten Vorsätzen kuscheln sich die beiden unter die Decke und schlafen auf dem weichen, mit Laub bedeckten Waldboden ein.

4) Anfang November im Palast

Prinz Jadoo liegt mit der schönen Chameli im Bett. Sie ist eine seiner fünf Haremsdamen und diejenige mit den üppigsten Rundungen. An Chameli war alles rund: der Kopf, die großen dunklen Augen, die riesigen Brüste Marke Doppel-D, Arme, Bauch, Schenkel, einfach alles. Prinz Jadoo nennt sie die schöne Chameli, weil sie seinem Idealbild einer Frau am nächsten kommt.

Er würde gerne einmal zwei seiner Frauen gleichzeitig vernaschen, doch dummerweise ist das in Indien verpönt. Keine seiner Frauen würde sich auf so eine Sauerei einlassen, und wenn seine Dienerschaft das im Reich verbreiten würde, könnte er an jedem Baum eine Zeichnung von sich sehen mit dem Zusatz 'Sau des Tages'. Gerade hat er Chameli vernascht und stolz betrachtet der junge Prinz sein Sperma, das aus ihrer Muschi rinnt. Chameli schaut dagegen gelangweilt auf seinen kleinen Schrumpel. Eine befriedigte Frau sieht anders aus. Sie überlegt, welcher der Haremsdamen sie sich gleich hingeben wird, um auch noch zu ihrem Recht zu kommen, als es dezent an die Tür des Schlafgemachs klopft.

"Prinz Jadoo, ein Bote ist gerade gekommen. Er bringt schlechte Nachrichten von Eurer jungen Frau."

"Welche, Du Arsch?" Höflichkeit ist nicht gerade eine hervorstechende Eigenschaft des Prinzen.

"Ina, Euer Hoheit."

Der Diener verkneift sich den Hinweis, dass Ina die einzige Haremsdame außer Haus ist. Ist gesünder so.

"Lasst ihn ein!", brüllt Jadoo.

Der Diener geht zurück zum Tor und führt einen verdreckten Boten in den kargen Palast. Prinz Jadoo ist alles andere als Reich. Er hatte Ina nur zur Frau genommen, um über ihre Mitgift seine dringendsten Ausgaben decken zu können. Außerdem hofft er, dass Ina einmal die Ländereien ihres Vaters erben würde. Jadoo ist es leid in seinem Minipalast zu hausen. Nur 28 Zimmer! Wer soll sich da denn wohlfühlen, bei den beengten Verhältnissen?

Derweil zieht der Bote vor dem Kronsaal seine Schuhe aus, kniet sich hin und robbt schlangengleich Richtung Thron, seine Augen fest auf den Boden geheftet. Hier hat inzwischen ein missgelaunter Prinz in einer Art Bademantel Platz genommen und spielt sich darunter ungeniert am Sack.

"Berichtet!"

Der Befehl kommt nicht vom Prinzen selbst. Wofür hat man seine Diener?

"Ich hatte den Auftrag nach Prinzessin Ina zu suchen."

Das stinkende Häufchen Elend auf dem Boden stockt.

"Weiter, Du Wurm!", donnert der Diener.

"Ich dachte zuerst, ich hätte mich verlaufen oder man hätte mir den falschen Weg gewiesen. Aber ich war richtig. In ... in ... in Devagiri steht kein Palast mehr!"

"Was sagst Du da? Das ist unmöglich!"

Zum ersten Mal richtet der Prinz persönlich das Wort an den unglücklichen Boten.

"Leider ist es so. Dort steht kein Stein mehr auf dem anderen. An ein paar Pflöcken vor einer verbrannten Ruine sind verlumpte Körper angebunden. Wer das ist, ist nicht mehr zu erkennen. Die Krähen, Ihr wisst? Die Schädel liegen daneben. Das Volk behauptet, dass dies die Königsfamilie sei. Und die Macht hätten jetzt die Yavada."

"Was ist mit Prinzessin Ina? Habt Ihr sie gefunden?"

"Nein, keine Spur. Sie ist wie vom Erdboden verschwunden."

"Red keinen Unsinn. Ihre Zofe, die Kutsche, der Kutscher? Irgendetwas musst Du gefunden haben!"

"Nein, nichts. Die Leute da haben keine Königskutsche gesehen und auch keinen Kutscher. Die einzigen fremden Frauen dort in der Gegend sind zwei Wanderhuren."

Prinz Jadoo muss die schlechten Nachrichten erst einmal verdauen. Gegen die Yavada kommt er nicht an. Offensichtlich waren seine Schwiegereltern ermordet worden, und, verdammt noch mal, dann gehörte ihm jetzt das Land! Er hatte deren Besitz geerbt!

'Wenn Yavada mein Land gestohlen hatten - dann sitzt ich tief in der Tinte. Meine Pläne, die Erbschaft, alles im Eimer. Ina? Scheiß das Kamel auf Ina. Die ist jetzt so nutzlos wie eine unfruchtbare Zuchtstute. Um Hirkani ist es schade.'

Die hat er sich schon in seinem Bett vorgestellt. Eine kleine Mätresse nebenbei, warum nicht?

Aber was ist - wenn die Yavada seine Frau entführt hatten - und Lösegeld verlangten? Wenn sie gar gen Norden zögen und ihn bedrohen würden?

Er kommt zu einem Entschluss:

"Ich muss mehr wissen. Du bist mein bester Spion, darum gehst du zurück und versuchst herauszubekommen, was da los ist. Ich muss über jeden Schritt der Yavada informiert werden. Wie heißt der neue Herrscher? Was ist mit Hirkani, äh Ina und der Kutsche?"

Rückwärts auf den Knien rutschend macht sich der Bote aus dem Staub. Er ist froh, seinen Kopf noch auf den Schultern zu haben. Überbringer schlechter Nachrichten hatten schon ganz anders den Thronsaal verlassen, häufig in mehreren Einzelteilen.

Und das Prinz Jadoo ein guter Schauspieler sein könnte, kommt ihm gar nicht erst in den Sinn.

5) Im Dorf, kurz vorher

Noch weit bevor Prinz Jadoo auf die Idee kam nach seiner Hauptfrau suchen zu lassen, hat diese längst die Initiative ergriffen.

Mit der abgerüsteten Kutsche fährt sie ins nächste Dorf ein, in dem die mickrigen Hütten wie ausgestorben scheinen. Nur ein schmutziger Jugendlicher läuft ihr über den Weg, der bestimmt ganz attraktiv aussähe, wenn der sich mal waschen würde.

"Hallo Dreckspatz! Bleib mal stehen! Wer bist Du?"

Man hört, Ina ist Befehlen gewohnt, nur bei Ajith kommt sie damit an den Falschen. Seine Hochzeit steht bevor, er fühlt sich groß und stark und Befehle nimmt er nur von seinem Vater an.

"Was willst Du?", fragt er daher barsch zurück.

Eine Frau auf einem Kutschbock, das ist schon sehr ungewöhnlich. Und dann schaut aus der Kutsche auch noch eine zweite Frau heraus. Das können nur Huren sein. Jede andere Frau wäre niemals ohne männliche Begleitung unterwegs. Aber wenigstens hübsch sind sie.

"Ich suche einen Schreiner. Jemand, der mir meine Kutsche repariert."

Soso, ihre Kutsche. Keiner Frau ist Besitz gestattet, schon mal gar keine Kutsche! Es sei denn ... siehe oben.

"Einen Schreiner gibt es hier nicht. Wo ist denn das Problem? Vielleicht kann ich ja helfen? Ich heiße übrigens Ajith."

"Ich bin Inu und das dahinten ist meine Freundin Kaminu."

Ina hatte sich schnell zwei Künstlernamen ausgedacht. Sicher ist sicher.

"Wir möchten die Kutsche umgebaut haben. Sodass wir darin übernachten können."

Ina nimmt damit die Erfindung des Wohnwagens vorweg. Pech für die Holländer.

'Ein etwas ungewöhnlicher Wunsch', denkt Ajith sich, der überlegt, ob diese fahrbaren Häuser irgendwann einmal die Straßen verstopfen werden, sollten sie in Mode kommen.

Normalerweise fuhr man in einer Kutsche und übernachtete auf freiem Feld oder im Gasthof. Aber warum nicht? So hatte man wenigstens nur gegen die eigenen Wanzen zu kämpfen.

"Dann lasst mal sehen."

Ajith platzt beinahe vor lauter Hilfsbereitschaft. Was schöne Frauen doch bei einem Mann anrichten können? Na ja, fast Mann.

Ina nimmt Ajiths Wunsch mehr als wörtlich. Beim Absteigen vom Kutschbock rafft sie ihre Röcke höher als nötig und lässt ihn ihre weißen Oberschenkel mitsamt der Unterwäsche sehen. Auch Hirkani lässt sich nicht lumpen. 'Versehentlich' steht ein Knopf an ihrem Umhang auf. Ajith starrt auf die süßen Rundungen ihrer spitzen Möpse.

"Hey, Kleiner, das hier ist die Kutsche!"

"Ja, ähh, natürlich ..."

"Nun krieg Dich mal wieder ein. Hier diese Bank hätten wir gerne raus. Und dann ..."

Ina erklärt ihre lange Wunschliste.

"Das ist einfach", antwortet Ajith schließlich großspurig. "Das kann ich Euch machen. Was krieg ich denn dafür?"

Da beginnt natürlich das Dilemma. Wenn man so gut wie bargeldlos unterwegs ist, fällt es schwer ohne Kreditkarte unvorhergesehene Ausgaben zu bestreiten.

"Mich", entschließt sich Ina daher spontan.

Ihr gefällt der Junge. Dreckig, aber nicht auf den Mund gefallen. Als ihren ersten Kunden ist er bestimmt nicht die schlechteste Wahl. Ein guter Anfang im neuen Job.

Mit vorgetäuschtem fachmännischen Blick betrachtet Ajith Ina von oben bis unten. Er hat noch nie mit einer Frau geschlafen, sein ganzes Wissen beruht auf den Schattenspielen in der elterlichen Hütte. Das hätte er nur für sein Leben nie zugegeben.

"Gefalle ich Dir? Oder willst Du lieber Har... eh Kaminu?"

"Nein, nein, Du bist sehr hübsch. Aber das hier ist eine Menge Arbeit, da müsste schon mehr rausspringen."

Ein heutiger Handwerker hätte den Kopf geschüttelt, "aha", "jou" und "oha" oder "das wird teuer" gesagt. Ajith kennt diese Feinheiten noch nicht und fällt noch mit der Tür ins Haus:

"Kann ich nicht Euch beide ...?"

Ina lacht. Der Junge fängt an ihr Spaß zu machen. Noch Eierschalen hinter den Ohren, aber gleich zwei Frauen auf einmal vernaschen wollen.

"Mal sehen. Kommt darauf an, ob Du noch kannst, wenn ich mit Dir fertig bin", lässt sie die Bezahlung offen. "Wir sollten die Arbeit aber woanders erledigen, ich möchte hier nicht gesehen werden."

Ajith weiß nicht, welche der Arbeiten sie jetzt meint, aber das ist ihm auch egal. Er holt das Werkzeug seiner Familie und steigt auf den Bock.

"Dann kommt. Ich kenne da eine Lichtung im Wald, da sind wir ungestört."

Die Drei machen sich auf den Weg, während Ajith den prachtvollen Gaul bewundert, der die Kutsche zieht. Außerdem sind an der Kutsche frische Spuren zu erkennen, wo einige Aufschläge oder Symbole entfernt worden waren, und so macht er sich seine Gedanken.

"Ihr seid niemals Käufliche. Dies hier ist eine noble Kutsche und auch das Pferd ist einiges wert", stellt er fest.

Ina schaut ihn prüfend an. "Du kannst ein Geheimnis bewahren, stimmst?"

Ajith nickt wichtigtuerisch.

"Wir sind zwei verwunschene Prinzessinnen aus dem Feenwald und müssen uns vor der bösen Hexe verstecken. Ihr Fluch verpflichtet uns, als Huren zu arbeiten und nur wenn wir ihr eine Kiste Gold bringen, erlöst sie uns. Wenn sie uns dagegen findet, bevor wir das Gold haben, landen wir auf dem Scheiterhaufen."

Ajith glaubt ihr kein Wort.

"Du spinnst. Es gibt keine Hexen. Ihr habt die Kutsche geklaut und wollt Euch verstecken." Er zuckt die Schultern. "Mir soll's egal sein."

"Du bist ja ein ganz Schlauer", bewundert Ina ihn und sieht ihm tief in die Augen.

'Oha', denkt sich Hirkani, 'die wird doch wohl nicht in dieses Jüngelchen vernarrt sein?'