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1001 Nacht mit kleinen Fehlern

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"Hallo", sagte er etwas unschlüssig, "und Danke. Du bist nicht Dschamila?" - "Nein", antwortete sie, "ich bin ihre Schwester, Latifa. Dschamila hat mich aus einem bestimmten Grund geholt." - "Wieso?" - "Tja, ihr Menschen seid schwierig, und ganz habe ich euch immer noch nicht verstanden. Aber eines ist gewiss: Ihr seid durch Gegensätze geprägt. Es kann euch nicht dauernd schlecht gehen. Genauso wenig dauernd gut. Wenn Dschamila dich ständig quält, wird das irgendwann dein Normalzustand. Und sie kann keine Energie aus dir gewinnen."

"Und was ist jetzt deine Rolle dabei?", fragte Klaus, obwohl er glaubte, die Antwort schon zu kennen. "Ich bin ab sofort für die schönen Momente in deinem Leben verantwortlich. Ich gewinne daraus Energie, dass du dich glücklich fühlst." - "löst ihr euch dann bei mir immer ab? Soll ich in einem ständigen Auf und Ab leben?" - "Entweder das, oder dein Leben verläuft in ödem Gleichmaß. Wenn du das willst, musst du nur Dschamila loswerden. Ich verschwinde dann allerdings auch."

Klaus überlegte einen Moment. "Dschamilas Quälereien waren so unerträglich, vielleicht würde ich das Gleichmaß vorziehen. Aber wie kann ich sie denn los werden?" - "Die Frage kann ich dir beantworten. Sie darf nie eine Wette verweigern. Aber wenn sie die Wette nicht gewinnt, muss sie die Person, mit der sie gewettet hat verlassen. So hat vor etwa 500 Jahren der Magier, den sie damals gepiesackt hatte, es gemacht. Er hat mit ihr gewettet, dass sie nicht in die Flasche passt. Sie machte es ihm vor und - schwupps! - war der Stöpsel drauf. Aber das funktioniert nicht wieder."

"Mit welcher Wette könnte es denn funktionieren?", fragte er. "Das kann ich dir nicht beantworten. Aber ich hab' schon viel zu viel geredet. Ich sollte dir lieber zeigen, was du mit mir erleben kannst. Dann willst du das vielleicht gar nicht mehr."

Sie gab ihm einen Kuss. So einen Kuss hatte er noch nie bekommen. Sofort war er erregt. Ob das nun an dem Kuss lag oder daran, dass Dschamila ihn so lange aufgegeilt hatte, ohne ihn kommen zu lassen, wusste er nicht. Vielleicht war es beides. Aber auch egal.

"Da braucht es jemand aber ganz dringend", schnurrte Latifa. Sie hob ihr Kleid, ebenso wie Dschamilas und setzte sich rittlings auf Klaus. Es war unglaublich. Sie ließ ihn in sich eindringen. Es war eng, feucht, warm, aber ganz leicht. Einige Bewegungen ihres Beckens und es gab schon kein Halten mehr.

Danach blieb sie einfach sitzen. Seine Erektion blieb einfach wie sie war. Er spürte eine Massage an seiner Lanze, und es ging weiter. Nach und nach machte sie ihn ganz leer. Es war ein vollkommener Ausgleich zu der erzwungenen Keuschhaltung durch Dschamila. Sie lagen noch lange einträchtig beieinander, und Klaus hätte sich nichts Schöneres vorstellen können.

Irgendwann erwachte er erholt und frisch, aber allein. Er genoss dieses Gefühl, bevor Dschamila wiederkam und machte einen kleinen Spaziergang durch den Stadtpark. Die Pflanzen erschienen ihm grüner, die Luft frischer und die Sonne angenehmer, als er es in Erinnerung hatte.

Dschamilas Party

Er grübelte darüber nach, zu welcher Wette er Dschamila herausfordern könnte. Er hatte einen Teil ihrer Fähigkeiten erlebt und schätzte die Chancen realistisch ein. Er musste es verdammt schlau anstellen. Dann war da noch die Frage, ob er das überhaupt wollte. Das Beisammensein mit ihrer netteren Schwester war derartig schön gewesen, dass er seine Zweifel hatte, das gegen ein gleichförmiges, langweiliges Leben einzutauschen.

Es war merkwürdig. Bis vor wenigen Tagen hätte er sich nicht vorstellen können, sich mit solchen Fragen beschäftigen zu müssen. Zu Hause legte er sich entspannt auf's Sofa. Aber nicht lange, da kam Dschamila. Unverkennbar Dschamila, mit ihrem arroganten Gesichtsausdruck.

"Heute habe ich mir dir was Schönes vor. Das heißt, schön wird es für mich. Wir gehen auf eine SM-Party. Du natürlich als mein Sklave." Ein Fingerschnippen und sie waren am Eingang einer einsam gelegenen Villa. Diese Art des Transports könnte Klaus schon gefallen, die Verkehrsprobleme des Landes wären gelöst.

Noch ein Fingerschnippen, und Dschamila hatte wieder ihr Lederoutfit an. Klaus ging in einem Geschirr aus Lederriemen und Stahlringen, dazu ein Hundehalsband mit einer Leine, die von Dschamila gehalten wurde. Mit einem weiteren Fingerschnippen wurde Klaus auf die Knie gezwungen. Auf ihr Klingeln hin wurde die Tür von einem Mann geöffnet, der ganz ähnlich wie Klaus gekleidet war.

Als er Dschamila mit Klaus sah, ging er auf die Knie, küsste ihr die Füße und murmelte: "Willkommen, Herrin Dschamila". Drinnen war schon einiges los. Sofort wurde klar, dass die dominanten Damen die Königinnen der Szene waren. Alles gruppierte sich um sie. Kein Mann ging aufrecht.

Dschamila schien bekannt zu sein. Überall wurde sie willkommen geheißen. An der Leine zog sie Klaus hinter sich her, bis sie in der Mitte des Raumes waren. Dort erhob sie die Stimme: "Das ist mein Sklave Klaus. Heute ist er zur Benutzung freigegeben. Es gibt nur drei Bedingungen. Erstens: Er darf nicht dauerhaft beschädigt werden." - "Das versteht sich doch von selbst", warf eine Blondine ein. "Klar" entgegnete Dschamila, "ich sag es nur der Vollständigkeit halber."

Die Blondine nickte und wartete ab. "Zweite Bedingung: Er darf auf keinen Fall einen Orgasmus bekommen. Wenn jemand ihn in der Mache hat und das passiert, kostet das fünfzig Euro in das schwarze Sparschwein." Dabei hielt sie ein ebensolches hoch. "Dritte Bedingung: Wenn eine von euch mit ihm zu tun hat, soll er dauergeil sein. Wird das Schwänzchen schlapp, kostet das zehn Euro."

Alles johlte und klatschte. Das würde ein Spaß werden. Ein Flaschenzug wurde heruntergelassen, Klaus daran angekettet und in die Höhe gezogen. Dschamila sah in die Runde: "Am Anfang gehen wir es vielleicht lieber soft an. Dann können wir uns ja noch steigern. Veronika, du hast einen Ruf als Softdomina, magst du anfangen?"

Die so angesprochene war eine zierliche, attraktive Brünette, die sich nicht zweimal bitten ließ. Sie leckte sich die Lippen und drängte sich Klaus entgegen. Sein Stelldichein mit Latifa war noch nicht lange her, so konnte er sich noch gut beherrschen. Sehr zum Ärger Veronikas und Dschamilas. Deshalb setzte die Dschinn seiner Selbstbeherrschung mit einem Fingerschnippen ein Ende. Es war ihm sagenhaft peinlich, coram publico eine Erektion zu zeigen, aber es half nichts.

Das Resultat löste Kommentar bei den Umstehenden aus: "Seht mal, es gefällt ihm", war der am häufigsten geäußerte Satz. "Keine Sorge", griente Veronika, "nicht mehr lange." Klaus wusste, dass er verloren hatte. Es war nicht sein Ding, weiblichen Reizen zu widerstehen. Als Klosterbruder hätte er nicht einen Tag durchgehalten. Und Veronika war nicht gewillt, zehn Euro zu verlieren.

Bald konnte sie seinen Orgasmus nur noch durch einen Schmerzreiz verhindern. Am Anfang reichten einige herzhafte Backpfeifen. Dann musste sie schon kräftig ihre Fingernägel in seine Brustwarzen bohren. Die Gäste johlten und klatschten Beifall dazu, wenn Klaus aufstöhnte. Noch konnte er Schmerzschreie vor dem Publikum unterdrücken. Er hätte nicht sagen können, was unangenehmer für ihn war, die Schmerzen oder die Peinlichkeit vor all den Leuten.

Der Flaschenzug wurde hinuntergelassen, Klaus auf die Knie und alle Viere gezwungen. Das Hundehalsband an eine Öse im Boden gekettet, so dass er in dieser Stellung fixiert war. Was sollte das nur werden? Als Dschamila ihre nächste Ansage machte, schwante ihm Böses: "Mein Klaus hier ist durch und durch hetero. Ganz im Gegensatz zu Fiete hier", woraufhin ein stämmiger Kerl sich aus der Menge löste. "Aber mein Klaus ist dazu bereit, für mich, seine Herrin, über seinen Schatten zu springen."

Klaus' hilflose Proteste gingen in dem Beifall unter. Veronika setzte sich auf seinen Rücken, um unter sich zu greifen und zu verhindern, dass sich die Erektion verflüchtigte. Der "Fiete" genannte Kerl stopfte ihm seinen Schwanz einfach in den Mund. Nach wenigen Sekunden sprach er, für alle im Raum deutlich vernehmbar: "Na, ich hoffe, dass du besser Muschis lecken kannst als Schwänze blasen. Sonst ist deine Herrin ja zu bedauern."

Klaus versuchte sich zu sagen, dass es doch nur irgend ein Fleischzipfel sei, der in seinem Mund steckte. Das half nichts, gegen das Würgen und Ekelgefühl kam er nicht an. Die Meute hingegen fühlte sich offenbar gut unterhalten, jedenfalls ihren Geräuschen nach zu urteilen.

Schließlich befand Fiete, dass sein Schwanz nun lange genug gelutscht war. Er kniete sich hinter Klaus. Während Veronika eifrig Klaus' Latte steif hielt, drang Fiete von hinten in ihn ein. Etwas Erleichterung verspürte Klaus, weil es nicht derartig schmerzte wie vor wenigen Tagen im Hamam. Fiete benutzte reichlich Gleitmittel und war vorsichtiger. Angenehm war es deswegen noch lange nicht.

Irgendjemand hatte Hintergrundmusik eingeschaltet, laut genug, dass Klaus' Äußerungen nicht in der Menge zu hören waren. Als Fiete fertig war, brandete Beifall auf. Nachdem das Ekelgefühl weg war, hatte Veronika es wieder schwer, Klaus an einem Orgasmus zu hindern. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, es ihm noch schwerer machen zu wollen.

Klaus wurde auf den Rücken gedreht und an allen Vieren gefesselt. Nacheinander setzten sich alle Frauen in der Runde rittlings auf sein Gesicht, wobei sie jeweils ihre Geschlechtsteile entblößten, damit er sie lecken könnte. Irgendeine andere kümmerte sich derweil darum, seine Erektion aufrecht zu erhalten. Dieses Gefühl ständig an der Schwelle zum ersehnten Orgasmus zu hängen, machte ihn schier wahnsinnig.

Es sollte noch dicker kommen. Als es für die Frauen immer schwieriger wurde, ihn kurz vor der Schwelle zu stoppen, beschlossen sie, zu härteren Mitteln zu greifen. Er wurde wieder an den Flaschenzug geschnallt und hochgezogen. Mit hämischem Grinsen nahm sich Dschamila eine Peitsche. Hier war im Gegensatz zu Klaus' Wohnung genug Platz. So hatte er die Gelegenheit zu sehen, was sie bei ihrem letzten Besuch gemeint hatte.

Diese Peitsche war ganz und gar aus Lederschnüren geflochten und vielleicht 5 Meter lang. Schon der Anblick trieb Klaus den Angstschweiß auf die Stirn. Sie rollte das Ding zusammen und trat einige Meter hinter ihn. Eine der Frauen baute sich vor ihm auf, um ihn wieder zu reizen. Er versuchte, in Erwartung des Peitschenschlages, sich zu beherrschen und nicht geil zu werden. Vergeblich. Die vor ihm Stehende passte den Moment ab, in dem er bereit war abzuspritzen, dann trat sie schnell einige Schritte beiseite.

Sofort knallte es. Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge, als sich auf Klaus' Hintern augenblicklich ein blutiger, roter Streifen abzeichnete. Klaus hörte ein Heulen. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass es seine eigene Stimme war. Hätte er nicht am Flaschenzug gehangen, wäre er unvermittelt zusammengeklappt.

Das wiederholte sich, bis er kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren. Dschamila ließ ihn mit einem Eimer kalten Wassers übergießen, um ihn im Diesseits zu behalten. Dann sollten die Striemen desinfiziert werden. Dschamila benutzte dazu hochprozentigen Alkohol. Der schmerzte zwar weniger als die Peitschenhiebe. Dennoch: Es brannte höllisch, so dass Klaus fast ununterbrochen schrie.

Daheim

Schließlich wurde er herabgelassen und bäuchlings auf eine Trage verfrachtet. Die wurde in einem Nebenraum abgestellt, wo Dschamila wieder ihr einzigartiges Transportsystem einsetzte, um sie beide in die Wohnung zu befördern. Dort lag Klaus leise wimmernd auf seinem Bett auf dem Bauch. Dschamila kniete sich ihn, dass sie in seine Augen sehen konnte: "Das war schön. Deine Seelenenergie hat gut geschmeckt." Dazu leckte sie sich die Lippen wie nach einer besonders leckeren Mahlzeit.

Wieder war er dann trotz der Schmerzen eingedöst. Albträume von Giftschlangen, die ihn in die Rückseite bissen, plagten ihn. Er erwachte und blickte in das warme Lächeln Latifas. Unmöglich, die beiden Schwestern zu verwechseln, obwohl sie sich ähnlich sahen wie eineiige Zwillinge. Doch dieses Lächeln war einzigartig. Es entschädigte ihn für all die Arroganz und Grausamkeit der bösen Schwester.

Es gab nicht viel Action, im Grunde war alles wie beim ersten Mal, als er Latifa kennengelernt hatte. Aber es war überirdisch schön. Wie der wärmende Strahl der Morgensonne nach einer dunklen und kalten Nacht. Wie die Heimkehr nach einer langen und beschwerlichen Reise.

Zu seinem Leidwesen musste sie ihn irgendwann doch verlassen. "Wie sagt ihr noch mal? Man soll immer aufhören, wenn es am schönsten ist." Nur dass danach nicht irgendein Alltag einkehren würde, sondern die unvermeidliche Dschamila ihn wieder in die Fänge bekam.

Und sie kam. Im zuverlässigen Wechsel mit ihrer freundlichen Schwester. Eine Pause gab es zwischen beiden, in denen er sich erholen konnte, manchmal einen, manchmal zwei Tage lang. Vom siebten Himmel wurde er in den tiefsten Abgrund geschleudert. Es brachte ihn um den Verstand. Manchmal glaubte er, diesen nicht wieder haben zu wollen. Manchmal brachte Dschamila ihn so sehr zu Verzweiflung, dass er den grauen Alltag ohne Höhen und Tiefen vorgezogen hätte.

Eine Sorge plagte ihn tatsächlich nie wieder. Die schnöde Materielle. Die gewonnene Rente traf pünktlich zu jedem Monatsersten ein. Der Lottoschein hatte ihm einen zweistelligen Millionengewinn eingebracht. Die Anlage brachte keine großartigen, doch regelmäßige Zinsen. Und bei einem solchen Kapital waren selbst kleine Zinsen beträchtlich.

Zwei Gedanken beschäftigen ihn immer wieder: Wäre es besser, die beiden Schwestern für immer loszuwerden? Am liebsten hätte er nur die Begegnungen mit Latifa. Aber ihm war klar, dass es die Eine nicht ohne die andere geben könnte. Nach einer Begegnung mit ihr wünschte er sich immer, dass das ewig dauern möge. Wenn er mit ihrer Schwester zu tun hatte, wollte er nur weg aus dieser Hölle.

Der andere Gedanke: Zu welcher Wette müsste er Dschamila herausfordern, um sicher zu gehen? Ihre Fähigkeiten als Dschinn schienen das unmöglich zu machen. Sie konnte einfach alles herbeischaffen, jede Situation nach Belieben manipulieren. Es erschien aussichtslos. Doch nach jeder Begegnung mit ihr wuchs sein Bestreben es wenigstens zu versuchen. Aber er musste es schlau anstellen.

Die Wette

In der Dunkelheit seiner Ratlosigkeit glomm ein Fünkchen auf. Eine Idee. Er betrachtete sie genauer, hatte er doch nichts anderes. Eine kleine Hoffnung, zaghaft. Doch dann begriff er: Es war keine Idee, es war ein Muster. Schlagartig wurde das Dunkel erleuchtet. Das Muster taugte für eine Vielzahl von Ideen. Die musste er ausarbeiten.

Er machte sich daran. Schrieb das Grundmuster auf einen Zettel. Überlegte sich Formulierungen, verwarf, verbesserte, schrieb neu. Knüllte den Zettel zusammen, schrieb neue Zettel. Dazwischen der Wechsel zwischen Dschamila und Latifa. Das waren Zeiten, in denen er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Aber der Gedanke entfaltete sich.

Es musste die unmögliche Wette werden. Aus den Zutaten Selbstbezüglichkeit und Negation würde er eine Mischung brauen, die eine niedliche, kleine, logische Implosion bewirken könnte. Ein Restzweifel blieb: Würde Dschamila nicht doch zufällig ein Schlupfloch finden?

An Latifa dachte er dabei nicht, obgleich ihm klar war, dass diese zu seinem Bedauern mit verschwinden würde. Aber, das hatte er nun wirklich verstanden: Glück existiert nur im Kontrast zum Unglück und umgekehrt. Sollte er Glück anstreben oder Unglück vermeiden?

Er entschied sich für einen, wenn auch riskanten, Versuch. Was konnte schon schiefgehen? Im schlimmsten Fall würde Dschamila die Wette gewinnen, und alles bliebe beim Alten.

Er schrieb seine Wette auf einen Zettel, passte die Zeit ab, zu der er Dschamila erwarten konnte, brühte sich einen Kaffee auf und setzte sich an den Küchentisch. Es dauerte nicht lange, bis sie sich materialisierte. Er war erstaunlich gut gelaunt, wenn auch angespannt. Würde alles gut gehen?

Er bot ihr einen Kaffee an. Natürlich wusste er längst, dass sie als geistiges Wesen keine Substanzen zu sich nehmen konnte. Das erste Mal traute er sich ihr gegenüber einen Scherz. Sie zog ein langes Gesicht und wollte sofort zur Sache kommen. Die Sache war: Ihn zu quälen.

"Stopp!", unterbrach er sie, "ich fordere dich zu einer Wette heraus." Sie blickte einen Moment lang konsterniert, fing sich aber schnell. "Na, denn mal zu. Du weißt, dass du keine Chance hast. Ich kann alles beschaffen oder erledigen, du Wurm."

"Ich wette mit dir" begann er wohlüberlegt, "dass du die Wette darum, einen Euro hier auf den Küchentisch zaubern zu können, verlieren wirst." Die gedrechselte Formulierung verwirrte sie zunächst. "Um dir die Sache zu erleichtern", lächelte er scheinheilig, "habe ich das aufgeschrieben." Damit schon er ihr den Zettel zu.

Sie sah sich den Satz an. Dabei grinste sie schief und überheblich. Klaus sah sich schon auf der Verliererstraße. Da erschien eine Euro-Münze auf dem Tisch, verschwand einen Augenblick später, erschien wieder, verschwand schneller wieder, erschien und verschwand in immer schnellerer Folge, während Dschamilas Gesichtsausdruck erst Verblüffung und dann Zorn widerspiegelte. In dem Moment beruhigte sich Klaus. Sie hatte kein Schlupfloch gefunden.

Mit wutverzerrtem Gesicht schrie sie ihn an: "Wer hat dir den Trick verraten? Dem mache ich das Leben zur Hölle!" Klaus, nunmehr ganz entspannt, entgegnete: "Epimenides ist schon sein zweieinhalbtausend Jahren tot, da wird ihn das nicht mehr stören." Sie schleuderte in ihrer Rage die Kaffeetasse gegen die Wand hinter Klaus. In einer wirbelnden Rauchwolke verschwand sie unter wütendem Gekeife und wurde von Klaus nicht wieder gesehen.

Latifa blieb ebenso verschwunden. Heute lieb Klaus die sanfte Dulcinea. Aber wenn er bei ihr liegt, erwischt er sich manchmal dabei. Dann denkt er

nicht an Dulcinea.

Frage an die Leserinnen und Leser:

Die Sache mit der Wette: Ist die Idee deutlich genug für Euch geworden? Oder soll ich eine Erläuterung nachschieben? Schreibt es mir bitte in die Kommentare.

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8 Kommentare
AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Die Wette ist schon verständlich. Ich persönlich hätte es spannend gefunden, wenn Klaus versucht hätte die Situation umzukehren oder aus beiden nutzen zu ziehen. So etwas wie, dass er eigentlich noch einen Wunsch frei hat weil das Aufräumen der Wohnung nicht mit "ich möchte oder ich wünsche" sondern na dann räum mal auf angefangen hat. Dann müsste Dschamila ihre Rolle ändern.

Oder die Wette "ich Wette du schaffst es nicht vortan die Nettigkeiten deiner Schwester zu übertreffen"

Entweder gewinnt er die Wette

Oder er hat zwei dschinns die ihm positive Gefühle verschaffen. Da wäre sogar noch die Möglichkeit auszuführen wenn alles immer schöner wird, weil sich zwei dschinns übertreffen wollen, was das für Auswirkungen haben kann

Die Geschichte hat mir aber auch so gefallen

MacHeath3GroschenMacHeath3Groschenvor 8 MonatenAutor

Aus mir unbekannten Gründen wurden meine vorigen Posts nicht hier veröffentlicht. Ich mach jetzt mal den dritten Versuch.

Das Paradoxon des Epimenides lässt sich in seiner klarsten Form mit dem Satz ausdrücken:

"Dieser Satz ist gelogen".

Ganz egal, ob wir davon ausgehen, dass er wahr sei oder gelogen, es kommt immer zu einem Widerspruch. Ist der Satz wahr, so muss er seiner Aussage nach gelogen sein. Ist er aber gelogen, dann wäre er ja richtig.

Ebenso die Wette: Dschamila wird genötigt, darauf zu wetten, dass sie ihre Wette verliert.

So, hoffentlich klappt es diesmal.

Herzliche Grüße

MacHeatz3Groschen

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Vielleicht liegt rs an mir, ich habe das Problem bei der Wette nicht verstanden.

Ansonsten eine sehr schöne Geschichte. Dankeschön

MacHeath3GroschenMacHeath3Groschenvor 8 MonatenAutor

Liebe Leserinnen und Leser,

auf Euren Wunsch hier die Erklärung zur Wette:

Das Lügnerparadox, das Epimenides zugeschrieben wird, lässt sich in der deutlichsten Form auf den Satz bringen:

"Dieser Satz ist falsch".

Nehmen wir an, dass dieser Satz wahr sei, müsste seine Aussage zutreffen, d.h. der Satz falsch sein. Ein Widerspruch.

Nehmen wir umgekehrt an, dass er falsch sei, müsste die Aussage unzutreffend sein. Demnach wäre der Satz wahr. Ebenfalls ein Widerspruch.

Egal wovon wir ausgehen, ergib sich immer ein Widerspruch.

Genauso verhält es sich mit der Wette. Im Kern sagt sie, dass Dschamila darauf wettet, ihre Wette zu verlieren. Ergibt den gleichen Widerspruch. Damit kann sie die Wette unmöglich gewinnen.

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Das Paradoxon des Epimenides. Das hat was.

Ich habe davon, in Variationen, schon gehört. Allerdings habe ich mich damit in den letzten 40 Jahren eher selten beschäftigt, ergo noch nicht ganz durchdrungen.

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