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Atelierfest bei Tatiana

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Verpasstes muss nachgeholt werden. Erst recht eine Orgie.
35.2k Wörter
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Spätfolgen

Till hatte Marie unterschätzt - und das gleich in doppelter Hinsicht. Erstens: Er wusste nicht wie, er hatte keinen blassen Schimmer, aber sie hatte das mit der Orgie bei Ben und Laura binnen kürzester Zeit herausbekommen. Und zweitens: Sie war fuchsteufelswild - nicht aus Entrüstung darüber, dass Till wild rumgevögelt hatte, aber darüber, dass er ihr nichts davon gesagt hatte.

„Natürlich wär' ich mitgekommen, was für eine blöde Frage!", fauchte sie, und setzte nach: „Ich hätte auch gern wild herumgevögelt!"

Dann geriet sie erst richtig in Fahrt: „Glaub' bloß nicht, ich gehör nur dir! Du kannst mich mal. Ich fick mich jetzt einmal quer durch die ganze Stadt, damit du's weißt! Ich will auch Spaß haben!! Wenn du meinst, du kannst das verhindern, hast du dich geschnitten!!! Ich lass mich von dir doch nicht aussperren!!!!"

Es prasselte nur so auf ihn ein. Till versuchte, sich zu rechtfertigen, aber Marie hörte erst gar nicht zu. Als sie dann anfing, auf das, was er sagte, zu hören, war das mehr der eigenen Erschöpfung geschuldet. Und dann hatte Till immer noch seine liebe Mühe und es dauerte ziemlich lange, bis Marie sich wieder halbwegs beruhigt hatte.

Trotzdem: er würde sich was überlegen müssen, als Wiedergutmachung. Nur was?

Als Laura und Ben von ihrer Hochzeitsreise zurückkamen, fanden sie im Briefkasten eine Menge Glückwunschkarten und einige handschriftliche Danksagungen für die Einladung zum „rundum geglückten Polterabend" (wie Marion es formuliert hatte). Und in ihrer mailbox, die sie während des ganzen Urlaubs absichtlich nicht gecheckt hatten, entdeckten sie neben weiteren Glückwünschen und Danksagungen auch eine Einladung von Julian - „in Ninas Namen, aber ohne ihr Wissen".

Nicht nur Laura und Ben hatten diese Einladung erhalten. Die meisten Adressen hatte Julian von Nele bekommen, nicht aber die von Marion - die hatte Nele auch nicht gehabt. Ben und Laura wurden im P.S. gebeten, Bens Kollegin ebenfalls einzuladen.

Nina wusste nur, dass diesmal Julian ihre Geburtstagsparty organisieren wollte - dabei machte er sowas normalerweise eher ungern. Und wie geheimnisvoll er sich gab: nicht die kleinste Andeutung ließ er sich entreißen. Es solle eine Überraschung für sie werden, erklärte er.

Allerdings wunderte sie sich, warum er ihre Überlegungen nach der passenden Kleidung für diese Gelegenheit mit der Forderung beendete, sie solle das apricotfarbene Kleid anzuziehen - ausgerechnet jenes, das sie sich damals für den Polterabend von Laura und Ben herausgelegt hatte, und das für ihr Gefühl seither mit einer herben Enttäuschung verbunden war. Es hätte damals alles so schön werden können, wenn sie sich nicht kurz vorher diesen doofen Virus eingefangen hätte... Noch dazu von Julian, aber der war rechtzeitig wieder gesund geworden! Er hatte seinen Spaß gehabt, und sie nur die aufregenden Erzählungen davon. Nicht, dass sie ihm den Spaß nicht gegönnt hätte - aber sich selbst hätte sie ihn auch gegönnt...

Marie war mit ihrem Rachesex-Feldzug noch nicht arg weit gekommen. Als erstes hatte sie den Tanzpartner aus dem Tanzkurs, der sie schon die ganze Zeit angeschmachtet hatte, erhört, und dann war da noch ein One-Night- oder besser Ten-minutes-stand mit irgendeinem gewesen, den sie in einem Club getroffen hatte.

Die Einladung kam für Till wie gerufen. Vielleicht konnte er damit wieder etwas Boden gutmachen. Er textete sie sofort an:

„Hey! Lust auf Orgie?"

Die Antwort kam innerhalb weniger Sekunden: „Klar. Hab mich für heute abend mit yves aus der ks2 verabredet. Kannst dazukommen und ihr nehmt mich beide gemeinsam durch."

„Yves" sagte Till nichts. Einer aus der zweiten Kursstufe - Abijahrgang. Marie ging ja noch zur Schule.

Er ignorierte Yves und antwortete: „Nee. Richtige Orgie!!!"

„???"

„Einer der Typen auf dem Polterabend: musste allein kommen weil seine frau krank war. Jetzt soll sie nachholen. Als geburtstagsgeschenk. Hab ne einladung! Kannst mit."

Das war ein ziemlich langer Text in einem Stück gewesen, fand er. Er gab sich Mühe. Das musste sie anerkennen. Hoffte er.

Ihr Antwort: „OK. Training umso wichtiger. Um 7 bei mir. Sturmfrei."

Till hatte sich die Reaktion enthusiastischer vorgestellt, aber na gut. Hauptsache, sie kam mit. Und das schien sie tun zu wollen. Zumindest würde sie sich dieses Mal nicht beschweren können, er habe ihr was vorenthalten.

Und diesen Yves sollte er sich auch mal anschauen.

„Porzellan braucht ihr keines mitzubringen. Diesen Teil wiederholen wir nicht", hatte Julian in der Einladung geschrieben.

Für die Rückantwort hatte er seine Handynummer und email-Adresse angegeben. Der Termin - Nina hatte dieses Jahr an einem Sonntag Geburtstag - war angegeben, den Treffpunkt und nähere Details werde er den Teilnehmern nach ihrer Zusage dann mitteilen.

Tatiana hatte da nämlich noch nicht ihre Zustimmung gegeben, und ohne die konnte er nicht gut ihre Adresse angeben.

Nele und Josua hatten sofort ihr Kommen versprochen, als Julian ihnen von seiner Idee erzählt und um ihre Unterstützung bei der Beschaffung der Mail-Adressen gebeten hatte. Auch Alissa und Joel hatten ganz schnell geantwortet.

Pia hatte Julian darüber informiert, dass die Beziehung zu Tim schon Vergangenheit war und sie ihn gegen Cedric ausgewechselt hatte. Trotzdem würde sie Tim gern mitbringen, aber Cedric auch, wenn's recht wäre.

Auch wenn Pia und Tim nicht mehr miteinander „gingen", schienen sie weiterhin miteinander zu ficken, dachte sich Julian. Und da lag er nicht falsch.

Frau Weingarten scheine ja auch überall mit zwei Kerls aufzutauchen, also dürfe sie das auch, dachte sich Pia. Und da lag sie nicht falsch. Nur war das, bevor sie wusste, dass Frau Weingarten dieses Mal mit drei Männern ankommen würde.

Laura und Ben sagten selbstverständlich zu, gleich nach ihrer Rückkehr. Und Marion und Gregor hatten sie, wie gewünscht, die Einladung ausgerichtet.

Die Franzosen konnten allerdings nicht nochmal anreisen und entschuldigten sich wortreich. Laura übersetzte Julian ihre Antwort, beziehungsweise die Kurzfassung davon.

Sascha und Renate konnten sich an Julian gar nicht wirklich erinnern und sahen ebenfalls keinen Grund, seinetwegen nochmal eine lange Reise zu machen.

Didi war Julian ziemlich strange vorgekommen; er kannte Ninas Geschmack - der war nichts für sie, daher hatte er den nicht eingeladen. Leider würden sie dann auch auf Chantal verzichten müssen. Die hätte schon eher für Nina gepasst.

Von Yannick wiederum hatte Nele gleich im Vorfeld stark abgeraten. „Nina steht doch mehr auf Klasse, oder? Und Masse kriegen wir auch ohne ihn noch genug zusammen für sie..."

Was zwischen den beiden passiert war, war nicht klar, aber Nele hielt offensichtlich nicht mehr viel von Yannick.

„Roger werdet ihr wohl auch einladen müssen, wenn ihr Corinna und Sven einladet."

Doch, die beiden hätte Julian gern dabeigehabt - aber sie kamen nicht. Der Geburtstermin war schon nahe, und bei Corinna waren bereits ein erstes Mal die Wehen aufgetreten.

Sven hätte natürlich allein kommen können, Corinna hatte es ihm ausdrücklich angeboten, sie sei ihm da nicht böse, sie verstehe das nur zu gut, wenn er die Gelegenheit nutzen wolle, aber Sven hatte abgelehnt. Er wollte bei ihr bleiben.

Vroni und Alissa befürchteten eine Falle. Sie waren sich zumindest nicht sicher, dass der Streich, den sie Laura und Ben beim Polterabend gespielt hatten, nicht doch schlecht aufgenommen worden war, und mochten nicht ausschließen, dass die ganze Einladung ein Vorwand war, um es ihnen heimzuzahlen. Sie sagten lieber ab.

Nikos und Bastian wurden nicht gefragt. Sie erfuhren von der ganzen Sache überhaupt nichts.

Stattdessen beauftragte Vroni Roger, hinzugehen und die Lage zu sondieren. Der hätte das auch gern gemacht, ihr zuliebe, aber auch aus Eigeninteresse, aber er hatte für den nächsten Tag eine Einladung zum assessment center, und da musste er hellwach und fit sein. Eine durchgevögelte Nacht direkt vorher kam da nicht in Frage.

Silke sagte zu, damit hatte Julian auch fest gerechnet, nach allem, was er über sie gehört und beim Polterabend mitbekommen hatte. Ebenso Stefan. Marion versprach auch ihr Kommen, sie teilte allerdings in Gregors Namen mit, der werde nicht teilnehmen können, weil er an diesem Wochenende für die Nachtschicht eingeteilt sei. Sie könne stattdessen aber „Yvonne" mitbringen, wenn das recht sei.

Julian seufzte leise. Nina stand mehr auf Schwänze als auf Mösen, aber na gut - er befürchtete langsam, die Party würde schlecht besucht sein, da wollte er niemanden ausschließen, der zu kommen versprach. Und als er von Laura über Yvonne aufgeklärt wurde, war er überzeugt.

In Summe waren es jetzt deutlich mehr Absagen, als er erwartet hatte - die Zwischenbilanz war ziemlich ernüchternd. Zusammen mit den Zusagen von Alissa, Joel und Tatiana waren es gerade mal 16 Teilnehmer. (Ohne Cedric wären es nur 15 gewesen.) Das war noch nicht mal die Hälfte der Teilnehmer beim Polterabend, den Nina versäumt hatte und für den er sie entschädigen wollte. Dabei hatte er Nina insbesondere von der großen Zahl von Teilnehmern auf Lauras und Bens Orgien-Polterabend vorgeschwärmt.

Manche hatten gar nicht geantwortet. Besonders wunderte er sich bei Anyamanee und Holger, ein mit Nina und Julian befreundetes, gleichaltriges Paar. Naja, es war auch noch was anderes als Freundschaft, was sie miteinander machten - insofern hatte er fest mit ihren gerechnet. Aber als er sie anrief, ging auch niemand ans Telefon, noch nicht mal am Handy.

Dann kam Julian noch der Zufall zu Hilfe.

Ein paar Monate vorher war ein junges Pärchen in die Dachwohnung über ihnen eingezogen. Auf dem Klingelschild stand „Reichert" und darunter „Meister", aber sie hatten sich einfach als Leonie und Nils vorgestellt. Wer Leonie war und wer Nils, das war eindeutig ersichtlich, aber ob Leonie nun mit Nachnamen „Reichert" hieß und Nils „Meister", oder umgekehrt, das hatte sich Nina und Julian nicht erschlossen.

Die beiden waren gerade mal Zwanzig und voller Libido. Jedenfalls hatten Nina und Julian durch die alles andere als schalldichten Holzböden des Altbaus von oben schon öfter (eigentlich ziemlich oft) die Lustschreie der beiden gehört, zumindest die lauteren. Dadurch gewarnt, hatten sie selbst versucht, sich akustisch zurückzuhalten, aber seit kurzem war die Geilheit mit Nina immer öfter durchgegangen und sie war sehr lautstark gewesen, als es ihr kam.

Nachher hatte sie dann gesagt: „Hoffentlich haben sie's nicht gehört..."

Manchmal blieb es aber auch still oben, dann waren sie wohl gar nicht zuhause. Julian hatte gewitzelt: „Vielleicht machen sie heute Außer-Haus-Verkehr..."

Dann traf er die beiden zufällig im Treppenhaus. Er war in Gedanken bei der Geburtstagsplanung für Nina und prallte geradezu in Leonie hinein - er konnte gar nicht anders, als reflexhaft die Arme um sie zu legen. Sie fühlte sich gut an. Kein Wunder, dass Nils sie so oft durchfickt, bei diesem Körper, dachte Julian.

Als nächstes bemerkte er, dass er einen Steifen bekam. Und Leonie bemerkte es auch, bevor Julian wieder von ihr abrücken konnte. Und an ihrem amüsierten Blick bemerkte er, dass sie es bemerkt hatte.

Julian sah erschreckt zu Nils, ob der auch etwas gemerkt hatte. Leonie lachte fröhlich: „Keine Sorge, wir sind beide nicht eifersüchtig."

„Wir wollen beide unseren Spaß, und gestehen das auch dem andern zu", bekräftigte Nils, der anscheinend alles durchschaut hatte und dem Julians Verlegenheit Spaß machte.

„Ja", rutschte es Julian heraus, „das haben wir schon mitgekriegt...", und dachte dabei an die Lustschreie, die sie regelmäßig von oben hörten.

„Das bin dann wohl hauptsächlich ich, die ihr da mitkriegt..."

„Ich bin ja gar nicht immer dabei", grinste Nils.

Julian musste da ziemlich dumm gekuckt haben, denn Leonie meinte das noch weiter erklären zu müssen: „Wir führen eine offene Beziehung..."

„Letzten Samstag beispielsweise, das war Lars, der da mit Leonie zusammen war..."

„...und Nils war währenddessen bei Carolin."

Und dann meinte der augenzwinkernd: „Bei euch geht es aber manchmal auch ganz schön hoch her?"

Das bezog sich offenbar auf Ninas Lustschreie. Sie hatten sie also doch gehört.

„Letzten Donnerstag waren wir schon drauf und dran, naja...", zwinkerte Leonie.

Nils sprach es zu Ende: „...herunterzukommen und mal zu klingeln

„Hat es euch so sehr gestört?" Es war Julian immer peinlicher.

„Neinnein, nicht, dass wir uns da beschwert hätten."

„Wir hätten gefragt, ob wir mitmachen dürfen..."

Nach einem kurzen Überraschungsmoment fügte sich plötzlich alles in Julians Kopf zusammen.

„Wir finden euch nämlich ziemlich geil..." Leonie wurde deutlicher, für den Fall, dass Julian etwas begriffsstutzig war.

„Deine Frau hat einen Klasse-Body", meinte Nils, „Wir haben sie schon öfter von oben beobachtet..."

„...wenn sie sich auf dem Balkon sonnt."

Wenn sich Nina auf dem Balkon sonnte, dann zog sie sich dafür nackt aus, das wusste Julian - in der Annahme, dass sie von der Straße aus niemand würde sehen können. Dass das aus dem Fenster der Dachgeschoßwohnung von Leonie und Nils aber hervorragend möglich war, daran hatte Nina nie gedacht. Julian auch nicht. Die Vormieterin war über Achtzig und halbblind gewesen, da hatte sich die Frage nie gestellt.

„Also, wie isses?" Leonie sah ihn ziemlich fordernd an. Sie hatte mit mehr Begeisterung gerechnet.

Einstweilen sagte Julian nur: „Ich kann ja mal mit Nina reden."

Julian redete mit Nina, noch am gleichen Tag. Möglichst unauffällig fühlte er bei ihr vor, wie sie ihre neuen Nachbarn fände, attraktiv oder nicht? Geil oder nicht? Als Nina ihm lauter positive Antworten gegeben hatte, lud er auch die beiden zu Ninas Geburtstagsorgie ein - nicht, ohne ihnen einzuschärfen, dass sie sich ihr gegenüber nicht verraten dürften. Es sollte eine Überraschung sein.

Davon, dass sie auf dem Balkon nicht unbeobachtet geblieben war, sagte er Nina nichts.

Wie sich herausstellte, waren die Anyamanee und Holger verreist gewesen, auf Rundreise in Thailand, ohne Netzverbindung. Sofort nach ihrer Rückkehr riefen sie an und sagten ihr Kommen zu.

Jetzt waren es immerhin schon neun Männer (ihn eingerechnet), und mit Nina elf Frauen. Trotzdem war Julian unzufrieden: Von den neunen hatte Nina immerhin schon mit dreien Sex gehabt (ihn eingerechnet), und mit Laura, Tatiana, und Anyamanee auch.

Vielleicht sollte er versuchen, Didi und Chantal doch noch einzuladen?

Andererseits: Es waren immer noch mehr, als Nina selbst an einem Abend ficken können würde. Und dass jemand Nina einen Korb geben würde, auf den sie Lust hatte, das konnte Julian sich nicht vorstellen. Es sollte also reichen.

Zwei Tage vorher meldete sich Till doch noch: Wo denn die Party nun stattfände? In der Einladung hatte gestanden, der Ort werde bekanntgegeben, sobald Julian die Zusagen erhalten habe, aber er habe nichts bekommen.

Er habe auch keine Zusage von ihm erhalten, meinte Julian erstaunt. Da sei dann wohl was verloren gegangen. (Julian würde die mail später in der Spambox finden, warum auch immer sie da gelandet war.)

Till kündigte noch an, dass auch seine Freundin und sein Bruder mitkämen. Also auf einen Schlag drei mehr. Es wurde doch noch...

Till hatte nicht nur aus eigenem Antrieb angerufen, sondern auch, weil Marie ihm die Hölle heiß machte und mittlerweile sogar unterstellte, er habe die ganze Einladung nur erfunden, um sie zu linken und von ihrem Rachesex-Feldzug abzubringen. (Dass er sie damit hatte abbringen wollen, war keine unberechtigte Unterstellung gewesen. Ganz funktioniert hatte das zwar nicht, aber doch etwas den Druck herausgenommen.)

Am nächsten Tag kam nochmal einer dazu: Gregor teilte mit, man habe im Krankenhaus umgeplant und nun habe statt seiner ein anderer Arzt Dienst in der Notaufnahme, er könne jetzt doch kommen. Ob das so kurzfristig ein Problem sei?

Nein, versicherte Julian, überhaupt nicht. Er freue sich über die Zusage.

Er zählte nochmal zusammen: Ein Dutzend Männer, ein Dutzend Frauen. Parität.

Tatiana - mit i, darauf legte sie Wert - war Modedesignerin, mit eigenem Atelier. Dort, so hatte sich Julian gedacht, wäre der ideale Ort für Ninas Geburtstagsorgie.

Mit ihren 42 Jahren war Tatiana immer noch eine sehr attraktive Frau: schlank, energiegeladen, mit kleinen Brüsten und kurzen schwarzen Haaren.

Eine Zeit lang hatten Nina und sie auch miteinander geschlafen, aber Tatiana war, was das anging, ziemlich unbeständig. Auch jetzt noch gab es Zeiten, in denen es die beiden miteinander trieben, und Zeiten (wenn auch deutlich seltener, denn sie hatte eine eindeutige Präferenz für Frauen), in denen es Tatiana und Julian miteinander trieben, aber die meiste Zeit wechselte sie zwischen ständig neuen Gespielinnen hin und her.

Trotzdem modelte Nina weiterhin manchmal für Tatiana, aber das war mehr Gefälligkeit und nicht ihr Hauptberuf.

Als Julian Tatiana gefragt hatte, ob die Orgie in ihrem Atelier stattfinden durfte (verbunden, selbstverständlich, mit einer Einladung, ebenfalls teilzunehmen), hatte die erstmal gezögert und sich erkundigt, ob auch Frauen kämen, die auf Frauen stünden.

„Die meisten, soweit ich das abschätzen kann", sagte Julian (alles hatte er am Polterabend nun auch nicht verfolgen können, schließlich war er selbst aktiv gewesen).

Die Diskussion ging eine Weile hin und her, bis sie überzeugt war, aber dann hatte Tatiana ihm das Atelier doch zugesagt. Und ihre Teilnahme.

Dann tüftelten die beiden an der Programmplanung.

„Wenn's bei mir stattfinden soll, will ich auch mitreden dürfen."

Tatiana schlug vor, drei Outfits für Nina vorzubereiten. Sie bekäme die Augen verbunden, würde dann von Tatiana angezogen, und müsse anhand des Gefühls entscheiden, was sie am liebsten anbehalten wolle.

„Das mache ich mit meinen Kollektionen manchmal auch so", sagte Tatiana: „Ich finde, es ist unheimlich wichtig, dass sich die Frauen auch wohlfühlen in meinen Kleidern."

„Und wenn du sie oft genug an- und ausgezogen hast, vernaschst du die Models, oder?", grinste Julian.

Tatiana gab sich etwas spröde: „Manch—maaal..."

Julian sparte sich die Diskussion - er war durch Nina hinreichend informiert.

Das Angebot, für Ninas Abendkleidung zu sorgen, lehnte er aber ab. Er wollte unbedingt, dass ihr apricotfarbenes Kleid doch noch zum Orgieneinsatz käme - und er war sich sicher, dass genau das auch Ninas Wunsch wäre. Tatianas Vorschlag, Nina die Augen zu verbinden, fand er aber gut, er brachte ihn auf eine andere Idee. Gemeinsam mit Tatiana entwickelte er seine zunächst nur vage Vorstellung weiter.

Tatiana hätte am liebsten alle Teilnehmerinnen eingekleidet, aber sie sah selbst ein, dass das nicht ging. Die Teilnehmer nicht - Männer fand sie hinsichtlich der Bekleidung noch uninteressanter als unter erotischen Aspekten.

Wiedersehen

Am bewussten Tag setzte gegen Nachmittag ein schwerer Regen ein, und es kühlte nochmals deutlich ab. Der Sommer schien für dieses Jahr vorbei zu sein.

Gregor und Marion rannten zum Auto und kletterten beide auf den Rücksitz von Yvonnes Cabrio, um sich sofort aneinander zu kuscheln. Yvonne kam nach und ließ sich auf den Fahrersitz gleiten. Der Beifahrersitz blieb unbesetzt.

Nach einem Blick in den Rückspiegel spöttelte sie: „Na, ihr beiden - ihr seid schon mal am Vorglühen, was?" Nachdem sie den Motor gestartet hatte, stellte sie sofort die Heizung hoch. Auf weitere Kommentare verzichtete sie - die zwei hörten sowieso nicht, und sie musste sich auf den Verkehr konzentrieren. Es war gerade die Uhrzeit, an der alle von ihren Kaffee-und-Kuchen-Besuchen zurückfuhren.

Silke setzte sich hinter das Lenkrad ihres SUVs und dirigierte Till auf den Beifahrersitz. So fand sich Marie plötzlich in der Mitte der Rückbank wieder, die Füße links und rechts vom Kardantunnel und die Beine dadurch automatisch etwas geöffnet. Von links drückte sich Stefan gegen sie, von rechts Kai.