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Auch Dämonen lieben

Geschichte Info
Wie man versehentlich einen Sukkubus beschwört.
20.7k Wörter
4.68
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Scholi
Scholi
135 Anhänger

©Scholi 2023

Disclaimer

Diese Geschichte ist frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen, oder Namen sind rein zufällig und ungewollt. Alle Protagonisten sind volljährig. In dieser Geschichte kommt es zu expliziten sexuellen Inhalten und sollte nicht von Minderjährigen gelesen werden.

Bewusst habe ich mich für diese Kategorie entschieden, da das "übernatürliche" hier keine große Storyrelevanz hat.

Wie meine anderen Geschichten auch, baut sich auch diese hier langsam und gefühlvoll auf. Wer einfach nur zehn Minuten lesen möchte und dann „entspannt" das Handy beiseitelegen, oder den Browser schließen möchte, sollte hier aufhören zu lesen. Die hier ist nichts für dich. Allen anderen wünsche ich viel Spaß!

Vorwort

Verehrte LeserInnen,

Viel zu lang ist es her, dass ich mal wieder etwas zu Papier gebracht habe. Immer wieder habe ich die angefangenen Titel weiterführen wollen und immer wieder habe ich neue Geschichten begonnen und nach einigen Seiten abgebrochen...

Das tut mir sehr leid. Vor allem, da ich ja schon die eine oder andere Geschichte online gestellt habe und nie beendet habe. Das möchte ich nun anders handhaben. Zukünftig gibt's hier bei mir keine mehrteiligen Geschichten mehr, sondern nur noch abgeschlossene Titel. Ich fühle mich damit nicht unter Druck gesetzt und schreibe in einem Tempo wie ich gerade Lust und Zeit habe. Und euch ziehe ich damit nicht die Nase lang und quäle euch mit langen Wartezeiten. So. Und nun viel Spaß bei meinem neusten Werk!

Achja und wie immer freue ich mich sehr über Kommentare und konstruktives Feedback :-)

Euer Scholi

Kapitel 1

Frustriert saß Jan in seinem Lieblingscafé, nur wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt. Vor lauter Gram vergaß er seinen Flat White. Sein Tablet zeigte ihm wieder einmal nur horrende Preise an. Stöhnend rieb er sich die Schläfen. So hatte er sich die Abi-Ferien nicht vorgestellt...

All seine Freunde genossen die wohlverdiente Pause bis zum Studium, oder der Ausbildung. Und er? Seit Wochen durchwühlte er das Internet nach Wohnungen. Noch vor der Notenvergabe bekam er die Zusage zu seiner Wunsch-Universität im Süden Bayerns. Ein volles Stipendium. Besser hätte es gar nicht laufen können! Wäre da nicht der Makel, dass die Uni nicht in pendelbarer Nähe war. Also hieß es, das Nest zu verlassen. Er hatte zwar ein bisschen Geld beiseitegelegt und sein Taschengeld immer gespart, doch bestanden seine Eltern darauf, und dafür war er ihnen sehr dankbar, ihm für den Start seines eigenen Lebens eine Starthilfe zu geben. Die fällige Kaution und notwendige Erstausstattung würden sie übernehmen. Doch das löste nicht das Problem, dass die Mieten in Ulm selbst für die letzten Löcher mindestens tausend Euro forderten. Welcher Student soll das denn zahlen können?!

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinem Trübsinn.

„Meier?", ging er verwirrt ans Telefon. Die Nummer war unterdrückt.

„Guten Tag, Marita Krause vom Studentenwerk Ulm. Herr Meier, Sie haben vor etwa drei Wochen eine Anfrage an uns geschickt und um Hilfe bei der Wohnungssuche gebeten. Ist das noch aktuell?", meldete sich eine freundliche Frauenstimme.

Aufgeregt bejahte er es und Hoffnung glomm in ihm auf.

„Sehr gut! Ich habe da ein... naja, etwas kurioses Angebot für Sie. Ein pensionierter Literaturprofessor betreibt einen kleinen Buchladen in der Nähe unseres Campus. In dem Gebäude stellt er eine kleine Wohnung für Angestellte zur Verfügung. Wenn Sie daran interessiert wären, würde ich ein Treffen engagieren."

Ohne großartig darüber nachzudenken, sagte Jan zu und die freundliche Dame versprach sich zu melden, sobald sie mit Herrn Berger, dem Vermieter, gesprochen hätte.

Kaum hatte er das Gespräch beendet, schien ihm die Welt ein gutes Stück farbenfroher zu sein. Mit einem breiten Grinsen beendete er seine vergebliche Suche und genoss seinen eiskalten Kaffee, welcher ihm jedoch trotzdem vorzüglich schmeckte und machte sich wenig später mit federnden Schritten auf den Weg nach Hause.

Kapitel 2

Bereits am nächsten Tag, Jan trank gerade noch seine zweite Tasse Kaffee, bekam er eine Mail mit den Kontaktdaten des Professors und der Bitte sich bei ihm zu melden, er wäre bereits informiert und erwarte den Anruf.

Mit klopfendem Herzen wählte Jan die Telefonnummer. Es klingelte nur wenige Male und eine tiefe, rauchige Stimme meldete sich und stellte sich als Hans Schumann vor.

"Guten Morgen Herr Schumann", meldete sich Jan nervös, "Mein Name ist Jan Meier. Das Studentenwerk müsste Sie gestern über mich bereits informiert haben."

"Ah ja, genau! Ich freue mich, dass Sie sich so zügig gemeldet haben!", freute sich Herr Schumann.

Das Telefonat dauerte nur wenige Minuten. Sie machten einen Termin für den kommenden Tag aus um sich persönlich einmal kennen zu lernen und um zu schauen, ob es halt passt. Sowohl menschlich als auch, dass Jan in seinem kleinen Laden aushelfen wollen würde.

Am nächsten Morgen sprang Jan förmlich in freudiger Erwartung aus dem Bett. Er konnte es kaum abwarten und machte sich viel zu früh fertig für den Trip nach Ulm. Sein Vater hatte am Abend zuvor, kaum hatte Jan seinen Eltern von der positiven Entwicklung berichtet, angeboten ihn zu begleiten und sich die Wohnung mit ihm gemeinsam anzusehen, doch das lehnte er höflich ab.

Drei Stunden später stand er, pünktlich um 11:00 Uhr, vor dem kleinen, altertümlichen Gebäude. Es hatte nur noch ein weiteres Stockwerk, eine schwere, mit Ornamenten reichverzierte Eingangstür aus Schwarzeiche und große Schaufenster mit Buntglas-Elementen, die einen ersten Blick in den kleinen, aber gemütlich aussehenden Laden zuließen. Der ganze Stil erinnerte Jan an die Architektur aus der Zeit der Gotik. Ihm gefiel es auf Anhieb. Warmes, angenehmes Licht fiel durch die Fensterfront. Ein letzter Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass er weder zu spät noch zu früh war und trat daraufhin gespannt ein.

Das helle klingen einer Glocke über der Tür verriet den Neuankömmling in dem Geschäft. Jans Augen mussten sich erst an das schummrige Licht gewöhnen. Der Geruch uralter Bücher und Staub lag in der Luft. Der kleine Laden war vollgestellt mit Regalen. Schwere in Leder gebundene Bücher, die nicht mehr reinpassten, stapelten sich zuhauf in den Ecken. Imposante Ölgemälde in verblassten goldenen Rahmen zeugten von längst vergangenen Zeiten, in denen Bücher ein Symbol von Reichtum und die Fähigkeit diese zu lesen ein Symbol von Bildung und gesellschaftlichen Stand waren. In der hintersten Ecke standen zwei Ohrensessel und ein eleganter Couchtisch auf einem schweren, von Motten zerfressenen Teppich. Jan fiel direkt ein, wieso auch immer er das noch wusste, dass diese kleinen Tische damals auch als Tabernakeltisch bezeichnet worden sind. Er schmunzelte über dieses unnütze Wissen. Es gefiel ihm hier auf Anhieb.

Ein leises Räuspern ließ Jan aufschrecken und herumwirbeln. Er muss so abgelenkt worden sein, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass er nicht allein in diesem Raum war und blickte, erschrocken zu einem älteren Herrn mit Schlohweißem Bart, der ihn aus freundlichen Augen heraus beobachtete.

"Du musst Jan sein!", schlussfolgerte der Unbekannte. Seine Stimme war tief und melodisch.

"Herr Schumann?", fragte Jan, wartete aber keine Antwort ab. Wer sollte es auch sonst sein?

"Verzeihen Sie. Ich habe Sie gar nicht bemerkt. Ihr Laden ist...", Jan suchte nach den passenden Worten, "Beeindruckend."

Sichtlich über das Kompliment erfreut winkte der alte Professor dankend ab.

"Ich freue mich, dass er dir gefällt. Er ist mein ganzer Stolz und mein Lebenstraum. Aber bitte,", mit einer Geste wies er Jan in die Richtung der alten Sessel, "setz dich doch. Ich schließe nur kurz zu, dann können wir uns in Ruhe unterhalten."

Während Jan auf dem weichen Polster platznahm, drehte der Ladenbesitzer das Schild an der Tür um und verschloss die Tür.

"Möchtest du einen Tee? Ich habe just einen Earl Grey aufgebrüht!", fragte er über die Schulter hinweg. Dankbar und erfreut nahm Jan das Angebot an. War es doch eine seiner Lieblingssorten. Augenblicke später kam Herr Schumann mit einem Tablett aus einem Hinterzimmer und stellte es auf den kleinen Tisch ab. Er goss beiden eine Tasse ein, lehnte sich in seinem Sessel zurück, verschränkte die Finger und schaute ihn aus klugen Augen heraus an während Jan die Tasse ergriff und den köstlichen Duft der Bergamotte in sich aufnahm. Er nippte vorsichtig an dem heißen Getränk. Es schmeckte vorzüglich. Der alte Mann hatte den Tee meisterlich zubereitet. Aber irgendwie wunderte es Jan auch nicht. Es passte zu seinem ganzen Auftreten.

"Du verstehst dich auf das Nicht-Aussprechen von Tatsachen. Das ist ungewöhnlich für dein Alter. Ich bin beeindruckt!"

Jan lächelte leicht über das unerwartete Kompliment.

"Die Menschen neigen dazu viel zu reden und wenig zu sagen.", erklärte er ruhig, "das mag ich nicht."

Herr Schumann nickte zustimmend. "Mir geht es da genauso."

Dann schwiegen sie wieder. Im Stillen den Tee genießend.

Als sie ausgetrunken hatten, ergriff der ehemalige Professor das Wort.

"Nun, mein junger Freund, ich bin neugierig. Ich konnte mir, denke ich, bereits einen guten Eindruck von dir als Mensch machen. Aber nichtsdestotrotz gibt es Dinge, die man über andere nicht durch Beobachten erfahren kann. Erzähl mir etwas über dich. Was wirst du zum Beispiel hier studieren?"

"Philologie," antwortete Jan, "und wahrscheinlich werde ich mich dann auf Altphilologie spezialisieren."

Sein Gegenüber hob eine Augenbraue. "Das ist aber sehr speziell.", meinte er. "Wie kommt es dazu?"

"Ich weiß nicht genau.", zuckte Jan mit den Schultern. "Mich hat historisches und altes schon immer mehr interessiert. Ich finde es faszinierend und unglaublich spannend den Ursprung von Dingen, Erzählungen, Geschichten und Mythen auf den Grund zu gehen.", begann er zu schwärmen. Der alte Mann hörte mit Genugtuung zu. Er erkannte ein kleinwenig von sich selbst in ihm.

So unterhielten sie sich noch geraume Zeit. Bis Herr Schumann Jan irgendwann fragte, ob er nicht endlich mal die Wohnung sehen wollen würde, was er natürlich sofort bejahte. Gemeinsam gingen sie durch den Laden und durch die Tür hinter dem Verkaufstresen. Jan fand sich hier in einem schmalen Flur wieder. Auch hier türmten sich die Bücher. In kippeligen Regalen, auf dem Boden, auf Stühlen...

"Hier geht es in meine Wohnung.", erklärte Herr Schumann und zeigte beim Vorbeigehen auf eine Tür. Er führte ihn nun die alte knarzende Treppe nach oben. Sie endete vor einer schweren Eichentür. Ein großer alter Eisenschlüssel entriegelte das Schloss und die Tür schwang geräuschlos auf.

Jan konnte seinen Augen kaum trauen. Mit vielem hätte er gerechnet. Eine Einzimmerwohnung, eingerichtet mit schwedischem Mobiliar, oder bunt zusammengewürfelten Gegenständen, um halbwegs eine komplette Einrichtung gewährleisten zu können...aber nicht das!

Sie empfing ein kunstvoll gewebter Läufer, der den gesamten Eingangsbereich einnahm. Ein Kerzenleuchter spendete goldenes warmes Licht und das gesamte Mobiliar war kunstvoll und aufwendig ausgearbeitet worden. Wenn er sich nicht gewaltig irrte...

"Mittel- oder Spätgotik?", fragte er Herrn Schumann atemlos.

"Spät.", lächelte er den jungen Mann an. "Gutes Auge!"

"Das ist beeindruckend! Wo haben Sie nur all diese Stücke gefunden? Die Details sind fantastisch. Keine Unstimmigkeiten in den Stilen und Farbtönen!"

"Das kommt daher, dass es, mal von der Beleuchtung abgesehen, alles Originale sind!", schmunzelte der alte Professor spitzbübisch.

Jan starrte ihn mit entgeistert an, als er realisierte, was der da gerade gehört hatte. Wenn das stimmte, musste diese Einrichtung, auch die im Erdgeschoss, ein Vermögen gekostet haben. Mal von dem historischen Wert mal abgesehen.

Herr Schumann gluckste belustigt als er das entgleiste Gesicht des jungen Mannes sah.

"Ich will es dir erklären, aber schauen wir uns doch nebenher noch hier um. Es ist leider ein wenig staubig. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Es ist schon sehr lange her, dass hier zuletzt jemand wohnte."

So gingen sie gemeinsam durch die große 4-Zimmer Wohnung und Herr Schumann erzählte währenddessen ein paar Details über sie. Knappe 100m² maß sie. Vor wenigen Jahren ließ er eine Spezialfirma das Haus modernisieren. So hatte es eine hochmoderne Fernwärmeheizung und Dämmung erhalten. Außerdem wurden Rohre und Elektrik komplett erneuert, ohne, dass es zu sehen war.

"Du fragst dich sicherlich, wie ein pensionierter Professor sich das hat leisten können, oder?"

Jan schwieg. Natürlich fragte er sich das. Doch es wäre absolut anmaßend gewesen so etwas zu fragen. Selbst, wenn sie sich schon länger kennen würden.

"Schon gut,", wartete der Professor keine Antwort ab, "es ist ganz einfach. Der Laden ist nur ein Hobby von mir. Kaum jemand verirrt sich hier rein. Dafür ist das Sortiment einfach zu speziell. Ich habe das große Glück, dass meine Familie einmal adelig gewesen ist. Noch immer gehört ein Großteil der Ländereien meiner Familie. Genauer gesagt, mir.", erklärte er ganz offenherzig, "Dadurch habe ich die Freiheit zu tun und zu lassen, was auch immer ich möchte."

Eine halbe Stunde später standen sie wieder in dem kleinen Verkaufsraum.

"Also, junger Mann", begann Herr Schumann, "ich empfand unser Kennenlernen als höchst angenehm. Mir würde nicht ein Grund einfallen, wieso ich dir diese Wohnung verwehren sollte.", lächelte er Jan freundlich an. Da fiel Jan noch etwas ein.

"Herr Schumann, ich freue mich natürlich darüber, aber die Dame vom Studentenwerk meinte, die Bedingung dafür wäre, dass ich für Sie arbeite. Darüber hatten wir jetzt noch gar nicht gesprochen. Was wäre das für ein Job? Wieviel Stunden müsste ich arbeiten und zu welchen Wochentagen?"

"Ohja, da hast du ja völlig Recht mein Lieber!", lachte Herr Schumann und fasste sich an den Kopf. "Vergib einen alten Mann. Das hatte ich gänzlich vergessen. Also, wie ich dir bereits gesagt habe, hier verirrt sich äußerst selten jemand hin, aber sollte es mal so sein, möchte ich auch, dass der, oder die Kundin auch gut beraten wird und vielleicht sogar etwas findet. Und um ganz ehrlich zu sein, ich bin alt. Ich kann einfach nicht ständig hier im Laden verweilen. Die Öffnungszeiten sind eh schon sehr reduziert. Dein Job wäre es also während der Öffnungszeiten dich darum zu kümmern und die Bücher mit dem Respekt zu pflegen, den sie verdienen. Und da habe ich bei dir keinerlei Bedenken. Natürlich kannst du dich auch während deiner Arbeitszeit deinen Studien widmen. Und solltest du mal verhindert sein, sei es auch einfach nur eine Verabredung mit einer reizenden Dame", er zwinkerte Jan zu, "dann sag mir einfach Bescheid. Kurze Rede langer Sinn, ich brauche einfach mittlerweile etwas Unterstützung hier. Als Gegenleistung darfst du hier bei mir mietfrei wohnen. Und", er hob einen Zeigefinger, "natürlich werde ich dich angemessen für deine Zeit und Mühe entlohnen. Ich kann mich noch gut an meine Studienzeit erinnern. Und das waren noch ganz andere Zeiten. Da dreht man jeden Cent dreimal um. Das möchte ich nicht. Du sollst dich unbesorgt um dein Studium und den Laden kümmern können. Findest du das ansprechend?"

Jan wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Gedanken rasten auf der Suche nach dem Haken. Da musste einer sein!

Der alte Mann lachte laut auf, als er den jungen Mann beobachtete.

"Ich verspreche dir, hier gibt es keinen Haken. Keinen Pferdefuß und keine Tricks. All das, was wir besprochen haben, wird selbstverständlich auch in Schriftform festgehalten!", beschwichtigte er die Skepsis Jans.

Beruhigt und von den anfänglichen Zweifeln befreit, schlug Jan ein. Eine Stunde später saß er überglücklich im Zug nach Hause. Noch immer schwirrte sein Kopf vor so viel Glück. Er hatte nicht nur eine Unterkunft fußläufig der Uni, nein. Er hatte eine traumhaft schöne, vollmöbilierte Wohnung für lau und obendrein noch einen äußerst gut bezahlten Studentenjob, der ihn so viel Lesen ließ, wie er nur wollte. All seine Sorgen, die er gestern noch hatte und die ihm schlaflose Nächte bereiteten...weg. Dank Herrn Schumann.

Kapitel 3

Eine Woche später war es endlich so weit. Jans Vater fuhr mit dem kleinen angemieteten Transporter in die Einfahrt. Die letzten Tage nach seiner Rückkehr aus Ulm wurde geplant, recherchiert und Sachen gepackt. Die Tatsache, dass Jan eine voll ausgestattete Wohnung gestellt bekam, erleichterte das Unterfangen 'Umzug' erheblich. Auch seine Eltern waren sehr erfreut, als sie die Neuigkeiten ihres Sohnes erfuhren. Konnten Sie doch jetzt das Geld, was für ihren Sohn gedacht war, unverhofft für sich selbst nutzen. Sein Vater wollte sich zwar direkt ein Heimkino einrichten, doch letztlich entschieden sie sich, mehr oder weniger gemeinsam, für eine Reise durch alle Hauptstädte Mitteleuropas.

Jan war überrascht wie viele Kisten er dennoch mit seinen persönlichen Habseligkeiten füllen konnte. Dennoch, es dauerte keine zwanzig Minuten und all sein Hab und Gut waren in dem Transporter sicher verstaut. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn. Alles, was er besaß passte in einen Wagen. Und alles war nun aus seinem Zuhause herausgeholt. Nun erst realisierte er wirklich, dass ein Abschnitt seines Lebens zu Ende war und ein neuer, noch völlig unbekannter Weg vor ihm lag. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit und allein die Tatsache, dass seine Eltern nur eine Fahrstunde weit entfernt sein würden, beruhigte ihn wieder etwas. Kurz darauf blickte er noch einmal, auf dem Beifahrersitz sitzend, auf sein Elternhaus und lächelte. Jetzt ging es los.

Mittlerweile war es früher Abend. Jan stemmte erschöpft, in seinem neuen Wohnzimmer stehend, die Hände in die Hüften und blickte sich zufrieden um. Wenn er den Tag nochmal Revue passieren ließ, lief doch alles sehr gut.

Die Fahrt nach Ulm verlief, neben ein paar Baustellen, ohne Probleme.

Hans, Herr Schumann hatte Jan bei der Ankunft das Du angeboten, hatte sie bereits vor dem Laden erwartet, feierlich die Schlüssel übergeben und Außerdem noch einen netten Plausch mit Jans Vater getätigt. Zu dritt haben sie in nur wenigen Minuten Jans Hab und Gut in die Wohnung geschafft. Sie wollten ihm auch noch beim Auspacken unterstützen, was er aber dankend ablehnte. Das wollte er heute nicht mehr machen und erstmal ankommen. Morgen war eh Samstag und da hatte er dann die Zeit und Ruhe für. Als Sven, Jans Papa, sich nach knapp zwei Stunden verabschiedete, er hatte selbstverständlich noch eine Room Tour durch die neue Wohnung seines Sohnes erhalten, lud Hans Jan nochmal kurz zu sich in seine Wohnung ein. Es hab ja noch ein paar Formalitäten zu klären. So unterschrieb Jan noch den Arbeits- und Mietvertrag, indem alles genau so festgehalten worden war, wie es auch zwischen ihnen abgesprochen war. Solange Jan für Hans arbeiten würde, würde er auch Miet-und Nebenkostenfrei in der Mitarbeiterwohnung leben dürfen. Nur bei einer Sache glaubte Jan einen Fehler entdeckt zu haben und wies Hans darauf hin. Dieser jedoch grinste ihn nur zwinkernd an und winkte mit den Worten: "So ein Studentenleben ist doch teuer! Und du möchtest doch bestimmt auch mal deine Partnerin, oder Partner, das weiß ich ja nicht und geht mich auch nichts an, was du da präferierst, mal zum Essen ausführen wollen.", ab.

Jan schüttelte ungläubig den Kopf, als er an die Ereignisse der letzten Tage dachte. Es war einfach zu gut, um wahr zu sein. Vorsichtshalber zwickte er sich in den Oberschenkel. Aber bis auf tränende Augen geschah nichts. Doch kein Traum.

Er schaute auf die Uhr. Es war zwar noch recht früh, doch entschied er sich dafür heute zeitig zu Bett zu gehen. Neben dem Auspacken wollte Jan auch die Zeit nutzen Ulm und die unmittelbare Umgebung besser kennen zu lernen. So ging er ins Bad, welches, genau wie die Küche, etwas vom restlichen Stil der Wohnung abwich. Wofür er auch sehr dankbar war. So wurde bei der Modernisierung zwar der gotische Stil beibehalten, aber mit viel Raffinesse eine ebenerdige Regendusche, WC und Waschbecken integriert. Ebenso in der Küche. Moderner Herd, Mikrowelle und Kühlschrank, aber mit täuschend echtem Dekor, was sich fantastisch in das Gesamtbild integrierte.

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