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Auch Dämonen lieben

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„Meine Güte, was für ein unschuldiges Kind.", dachte Myrandastraza herablassend. Zumindest wollte sie so denken. Und doch konnte sie nicht umhin, seine respektvolle und achtsame Art ihr gegenüber als angenehm zu empfinden.

„Ich...", begann sie stöhnend, als sie sich leicht aufrichtete, „bin Euch wohl zu Dank verpflichtet!"

Jan schoss erneut das Blut ins Gesicht, als die Decke, beim Aufrichten Myrandastrazas, herunterglitt und eine Handvoll perfekten Busen frei legte. Straff, voll und mit frech aufgerichteten Knospen präsentierten sie sich ihm. Eilig drehte er sich weg. Verwirrt schaute Myrandastraza zu ihm. Es dauerte einen kurzen Moment bevor sie begriff und konnte ein sanftes Lächeln nicht verhindern. Sie griff die Decke, zog daran und bedeckte ihre Blöße. Ihr machte es nichts aus, ihre Reize zu zeigen und damit die Herzen...und Lenden der Menschen zu betören. Doch seinetwegen tat sie es.

„Hast du Hunger? Oder Durst? Ich meine...", nervös redete Jan, die Wand anstarrend und mit seinem Reißverschluss seiner Strickjacke spielend, drauf los, „...isst, oder trinkst du überhaupt? Ich hab nicht so viel da, aber in der Nähe ist ein Metzger, ich weiß nicht ob die Ziege haben, aber ich könnte vielleicht Rinderherzen oder sowas besorgen und Tierblut haben die bestimmt auch noch..."

Er zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum. In dieser Sekunde ging er davon aus, dass sie ihn angreifen würde und starrte, eine weitere Sekunde später, perplex auf eine schallend lachende Myrandastraza. Sie lachte Tränen. Konnte sich nicht erinnern, das letzte Mal so herzhaft gelacht zu haben. Ein großartiges Gefühl. Mit jedem Moment, der verging, mochte sie diesen Jan mehr. Ob sich die Menschheit nun so stark verändert hatte, oder ob er nur eine Ausnahme war, wusste sie nicht. War aber auch egal.

„Was soll ich denn mit einer Ziege anfangen?", kicherte sie und wischte sich eine Träne aus dem Auge. Erschöpft sank sie zurück in Kopfkissen. Das Lachen forderte seinen Tribut.

„Normalerweise esse ich nicht das, was Ihr...ich meine, was du isst. Aber es funktioniert. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir etwas bringen könntest."

Kurzum sprang Jan auf und eilte in die Küche. Während er sich durch seine Vorräte wühlte und ein Tablett vorbereitete, hatten sein Geist Zeit sich zu beruhigen und seine Gedanken zu ordnen. Was war hier nur los? Ein Sukkubus, ein dämonisches Wesen, war in seiner Wohnung. Hatte versucht ihn zu töten, lag nun nackt in seinem Bett und er bereitete ihr gerade ein Frühstück zu. Wenn er es nicht besser wüsste... Und aus einem unerfindlichen Grund, sah er in ihr keine Gefahr.

Kurz darauf kam Jan mit einem großen Tablett zurück ins Schlafzimmer und stellte es behutsam auf ihren Schoß. Mittlerweile wurde der Himmel von einem zarten Rosa in ein helles Orange getaucht, während die Sonne langsam am Horizont emporstieg.

Mit großen Augen schaute Myrandastraza auf das ihr dargebotene Frühstück.

„Was ist das alles?", fragte sie. Als sie das letzte Mal auf der Erde war, gab es morgens nur trockenes Brot, Käse, oder Schinken. Das ganze runtergespült mit Bier oder verwässertem Wein.

Jan, der ahnte, dass sie das alles nicht kennen würde, versuchte in wenigen Worten die einzelnen Bestandteile zu erklären. Interessiert hörte Myrandastraza zu, während sie mit Freude und Genuss den Toast mit Marmelade und Nougatcreme und das Rührei mit Speck verschlang. Den Orangensaft in wenigen Zügen leerte und am heißen Kaffee nippte. So etwas Grandioses hätte damals nur der Adel speisen können.

Als sie fertig gegessen hatte, fühlte sie sich bereits ein wenig besser.

„Wie heißt du eigentlich?", fragte Jan behutsam nach einer kurzen Stille.

„Hab ich das noch nicht erwähnt? Myrandastraza. Mein Name ist Myrandastraza.

„Oh das ist aber ein Zungenbrecher. Wäre das für dich in Ordnung, wenn ich dich einfach nur...", er überlegte kurz, „...Myra nennen würde? Wie ein Spitzname?"

Einen Augenblick schaute sie ihn einfach nur an, was Jan ein mulmiges Gefühl beschied. Er hoffte, dass sie es nicht beleidigend, oder anmaßend finden würde. Doch dann lächelte sie und nahm einen erneuten Schluck dieses köstlichen Gebräus.

„Myra. Ja, das gefällt mir. Wenn du das unbedingt möchtest, darfst du mich gerne so nennen."

Erleichtert erwiderte er Myras Lächeln.

Kapitel 7

Der Sonntag verlief nun etwas anders, als Jan es geplant hatte. Nun, eigentlich hatte er gar nichts geplant. Den ganzen Tag verbrachten sie damit sich zu unterhalten und kennenzulernen. Lediglich unterbrochen von den Pausen, in denen Jan für Myra etwas zu Essen machte. Diese war sogar von den traurigen Kochkenntnissen Jans total begeistert. Zum Mittagessen servierte er ihr eine kulinarische Köstlichkeit, die sie vor Wonne jauchzen ließ. Er nannte es Dosenravioli.

So lernte sie im Laufe des Tages nicht nur Jan als Menschen kennen, zum Beispiel, dass er vor kurzem 19 Jahre alt geworden ist (sie musste dabei etwas schmunzeln), sondern auch wie er in diese kuriose Wohnung gekommen ist, seine Liebe zu alten Sprachen, was er mag und nicht mag und vieles mehr. Als auch, was sich in den letzten Jahrhunderten auf der Welt getan hatte. Kriege, Menschenrechte, Umweltzerstörung, technologischer Fortschritt, etc. Jan nutzte dafür, auch wenn er immer gut in Geschichte war, die modernen Medien wie YouTube, in denen sehr gut und kompakt wichtige Meilensteine und Ereignisse der Weltgeschichte gezeigt wurden. Und Jan hingegen durfte an Myras Leben teilhaben. Zuerst zögerlich, doch dann immer offener, sprach sie von sich, ihrer Rasse und der Welt aus der sie kam. Er erfuhr, dass sie als Sukkubus zu den niederen Dämonen zählte und von ihren Meistern dazu gezwungen werden, die Seelen der Männer durch sexuelle Erlebnisse zu ernten. Je intensiver der Kontakt, umso mehr Energie kann einen Sukkubus erbeuten. Jan schauderte bei dem Gedanken. Zuneigung und Mitleid kam in ihm auf, als sie mit nach unten gesenktem Blick von ihrem Schicksal erzählte. Ihre Hände zerkneteten die Bettdecke, was zusätzlich von ihrem Unwohlsein zeugte.

Einen plötzlichen Impuls folgend, ergriff er ihre unruhigen Hände und hielt sie fest. Überrascht schaute sie zu ihm auf.

„Bist...", musste Jan die Frage stellen, „bist du noch immer die Sklavin eines höheren Dämons?"

„Fragst du, weil du um deine Sicherheit besorgt bist, oder um meine?", lachte sie bitter.

„Vielleicht beides?", antwortete Jan leise und lächelte unsicher.

Ihre Überraschung über diese Aussage ließ sie sich nicht anmerken. Es verwirrte sie, dass ein Sterblicher sich um sie sorgte. Um einen Dämon. Sie schaute in seine Augen. Versuchte seine wahren Motive zu ergründen. Doch gelang es ihr nicht. Wäre sie im Vollbesitz ihrer Kräfte, wäre es ihr ein leichtes gewesen seine wahren Gefühle und Absichten zu erfahren. Doch jetzt gerade musste sie sich auf ihren Instinkt verlassen. Während sie grübelte, wurde die Pause immer länger. Und für Jan immer unangenehmer. Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass diese unbedachte Aussage etwas sehr viel Raum für Interpretation ließ. Er wollte gerade zurückrudern. Seine Aussage entschärfen, als sie ihn anlächelte.

"Das ist sehr nett von dir, danke. Aber in beiden Punkten kann ich dich, glaube ich, beruhigen. Ich habe nicht vor dir zu schaden. Schließlich hast du mich gepflegt, als ich in Not war. Und außerdem...", sie rechnete kurz nach, "... war ich über sechs Jahrhunderte verbannt. Ich glaube nicht, dass mein früherer Meister mich vermisst, geschweige denn sucht. Vielleicht ist es ihm nicht einmal aufgefallen."

Ein Hauch von Bitterkeit lag in ihrer Stimme. Sie schüttelte kurz den Kopf und atmete tief durch. Als sie Jan wieder anblickte, strahlte sie ihn an als wäre nichts gewesen.

"Nun denn, junger Mensch. Ich wäre dir dankbar, wenn ich heute noch deine Gastfreundschaft in Anspruch nehmen könnte. Morgen sollte ich so weit zu Kräften gekommen sein um dich zu verlassen. Ist das in deinem Interesse?"

Die Aussage traf Jan wie ein Paukenschlag. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit. Perplex starrte er in die tiefdunklen, fast schwarz wirkenden Augen. Wollte widersprechen. Wollte... Was wollte er? Er hatte noch keinen Gedanken daran verschwendet was kommen würde. Die letzten Stunden waren einfach zu aufregend und hatten seine Weltordnung ordentlich auf den Kopf gestellt. Und wenn er ehrlich sein sollte, wollte er gar nicht, dass sie so mir nichts dir nichts wieder aus seinem Leben verschwindet.

"Wo willst du denn hin?", fragte er vorsichtig abklopfend.

Sie zuckte zur Antwort mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Mal schauen. Das ist das erste Mal, dass ich in dieser Welt bin, ohne dass ich überwacht werde. Das ich tun uns lassen kann was ich will, ist neu für mich."

Jan schluckte schwer. Das gefiel ihm nicht. Er konnte sich dieses Gefühl nicht erklären. Doch bereitete es ihm Unbehagen.

"Geh nicht.", sagte er so leise, dass er es selbst kaum vernahm.

"Wie bitte?", fragte sie mit aufblitzenden Augen nach. Sie hatte es mit ihrem übermenschlichen Gehör durchaus verstanden.

Einen kurzen Augenblick sah es so aus, als verließe Jan der Mut es zu wiederholen.

"Ich möchte nicht...ich meine, wenn du willst... die Wohnung ist eh zu groß... könnte auf dem Sofa schlafen...", stammelte er nervös vor sich hin.

Amüsiert und leicht geschmeichelt darüber, dass sie auch ohne ihre Magie diese Wirkung auf den jungen Mann hatte, erlöste sie ihn aus dieser Qual.

"Lädst du mich etwa dazu ein bei dir zu leben?", fragte sie ihn und erlaubte sich den kleinen Spaß ihre unschuldigste Miene aufzusetzen.

Jans Gesicht wurde schlagartig noch dunkler als es ohnehin schon war und er nickte einfach nur.

"Wenn das für dich kein Problem darstellt, nehme ich dein Angebot, zumindest bis ich mich an diese Welt gewöhnt habe, gerne an!"

Kapitel 8

Die nächsten Tage vergingen für Jan wie im Flug. Myra erholte sich von Tag zu Tag mehr und Jan war froh, dass sie bereits am Montag, seinem ersten Arbeitstag unten im Laden, keine Pflege mehr benötigte. Sie war zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, doch versicherte sie ihm, dass er sich nicht sorgen müsse. Und zur Not, so beruhigte sie ihn, könne sie ihn ja mit dem Telefon erreichen. Einer genialen Erfindung, mit der man mit jedem auf der Welt in Verbindung treten konnte.

"Wow, das ist praktisch...", hatte sie erstaunt ausgerufen, als Jan ihr sein altes Handy überlies, welches er eigentlich verkaufen wollte und ihr die Handhabe erklärte.

"...damals musste ich immer eine Steinschale mit mir herumschleppen und das Blut eines Säuglings nutzen um mit anderen meiner Art zu kommunizieren."

Jan erbleichte als er das hörte. Myra hielt es aber nur wenige Augenblicke aus ernst zu bleiben, ehe sie prustend loslachte. Sie genoss seine Anwesenheit in vollen Zügen. Es erfrischte sie mit einem Menschen zusammen sein zu können, ohne dass es auf 'engen Kontakt' hinauslief. Zum ersten Mal in ihrer Existenz konnte sie ganz ungezwungen sie selbst sein.

Als Jan dann pünktlich um Zehn hinunter ging um von Hans eingewiesen zu werden, saß Myra etwas verloren auf dem Sofa im Wohnzimmer. Jan hatte ihr sein Notebook angelassen und erklärt, was es mit dem Internet auf sich hatte. Zudem hatte er ihr einen Crashkurs aller elektrischen Geräte, Elektrizität, noch so eine geniale Idee der Menschen, gegeben, damit sie Fernseher, Mikrowelle, Herd und Co. bedienen kann. So hatte sie sich ein paar Fischstäbchen gemacht (die kann man so gut snacken, meinte sie), und surfte durchs Netz. Begierig darauf mehr von der modernen Welt zu erfahren und sich schnell anzupassen. Auch, um nicht aufzufallen.

Währenddessen zeigte Hans Jan seinen ganzen Stolz in allen Facetten. Ging durch die verschiedenen Bereiche und Themengebiete, erklärte ihm die Kasse und wie eine Abrechnung vonstattenging.

"Wenn du Zeit hast, würde ich dich bitten, im Laufe der nächsten Wochen eine Inventur durchzuführen. Gerne kannst du dir da auch eine neue Sortierung der Themengebiete ausdenken, wenn du magst. Ich glaube aber, dass dir das auch helfen wird dich hier zurecht zu finden und auch, um dir einen detaillierten Überblick über das Angebot zu verschaffen.", wies Hans seinen neuen Mitarbeiter ein und gab ihm damit auch gleich seinen ersten Auftrag. Jan hielt das für eine gute Idee, wenngleich ihm die Anzahl der Bücher ein wenig erschlug.

Hans schien ihm das anzusehen und lächelte verständnisvoll.

"Das hat natürlich Zeit. Ich erwarte nicht, dass das bis zum Ende der Woche fertig ist. Zumal dein Studium kommenden Montag beginnt, richtig?"

"Nein, erst am Mittwoch. Montag und Dienstag sind doch Feiertage!", korrigierte ihn Jan. Er, war aber erpicht darauf, sich durch all diese Kostbarkeiten zu wühlen.

So vergingen die Tage bis zum Freitagabend. Myra war indes wieder vollständig genesen. Tagsüber verbrachte Jan seine Zeit hauptsächlich im Laden und eignete sich in atemberaubendem Tempo und sehr zum wohlwollen Hans, Kenntnisse über das bestehende Sortiment an. Und mindestens im gleichen Tempo lernte Myra alles über die heutige Zeit. Bald schon merkte man keine Unsicherheit mehr zu jedem anderen Menschen. Doch eines beschäftigte Jan.

"Myra, hast du einen Moment Zeit?", fragte er sie freundlich, als sie gerade in der Küche herumwirbelte um ein neues Rezept auszuprobieren.

"Ja klar!", sagte sie fröhlich, während sie liebevoll ihr Clubsandwich zubereitete und sich eine Scheibe Bacon genussvoll in den Mund schob.

"Lass uns dieses Wochenende was unternehmen!", forderte er sie auf. "Du bist nun seit fast einer Woche in dieser Welt, lernst alles über sie und dennoch kennst du sie nicht. Das finde ich traurig!"

Von seinem Vorschlag überrascht, legte sie die Tomaten beiseite und schaute ihn mit ihren großen Augen an. Es stimmt schon. Sie kannte nur diese Wohnung. Doch hatte sie eigentlich bis jetzt kein großes Interesse daran gehabt einen Fuß vor die Tür zu setzen.

"Was hattest du dir denn vorgestellt?", fragte sie neugierig.

Etwas verlegen trat Jan von einem Fuß auf den anderen und atmete einmal tief durch, bevor er darauf antwortete.

"Ich dachte da...also nur wenn du möchtest natürlich...an einen Wochenendausflug. Ulm ist unglaublich gut gelegen. Freunde von mir haben mir letztes Jahr begeistert von einem kleinen Ort in Österreich erzählt. Es soll unglaublich idyllisch sein und nur einen Steinwurf von Salzburg entfernt sein.", so mehr er davon erzählte, umso mehr verließ ihn seine Unsicherheit und wich zunehmender Begeisterung.

Myra kicherte und Jan stoppte mit seiner Ausführung. Fragend schaute er sie an.

"Schon gut Jan. Das klingt wirklich schön! Aber das kostet doch bestimmt viel Geld, oder? Du weißt ich kann da nichts zu beisteuern!", erklärte sie ihm. Das mit dem Geld machte ihr schon seit Tagen Kopfzerbrechen. Sie wusste zwar, dass Jan in einer glücklichen Situation war, doch das hieß nicht, dass er sie beide durchfüttern konnte. Zumindest nicht auf Dauer.

"Mach dir darüber keine Sorgen!", lächelte er sie glücklich und mit sich selbst zufrieden an. Er schnappte sich sein Tablet, ging auf eine der vielen Reiseportale und suchte nach dem Namen des Hotels. Es dauerte nur Augenblicke und die Suchmaschine spuckte ihm ein Pauschalangebot aus, welches ihm zusagte.

"Schau! Vier Tage, drei Nächte mit Halbpension. Wenn wir heute noch ankommen!"

Myra schaute auf die Homepage und begann plötzlich über beide Ohren zu grinsen.

"Soso. Ein Doppelzimmer also.", ließ sie die Aussage einfach im Raum stehen. Sie konnte genau beobachten wie Jan puterrot anlief und hektisch auf das Tablet schaute. Er wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als Myra ihn aber unterbrach.

"Jan, das war ein Scherz. Atme durch! Du weißt genau, dass ich dich nicht fressen werde und ich weiß genau, dass du niemals etwas tun würdest, was ich nicht möchte. Außerdem sind wir erwachsen! Lass uns das machen. Es ist auch einfach günstiger. Mir macht das nichts aus."

Noch leicht aus der Bahn geworfen nickte Jan und tätigte die Buchung.

"Dann lass uns mal schnell alles Nötige zusammensuchen und dann los! Ich sag nur schnell Hans Bescheid, dass ich ein paar Tage nicht da bin und er nicht auf meine Lebensmittelbestellung warten muss! Das Wetter soll echt toll werden habe ich gelesen."

So eilte Jan aufgeregt aus der Wohnung und eine Etage tiefer zu Hans Wohnung. Myra hingegen war entspannt, griff sich ihr Sandwich und biss mit großem Appetit hinein. Sie grunzte vor Freude über diesen fantastischen Geschmack. Das war definitiv in den Top 10 ihrer Lieblingsspeisen.

Sie hatte gerade aufgegessen, als Jan strahlend wieder vor sie trat. Fragend schaute sie ihn, noch immer kauend, an.

"Hans will uns nachher zum Bahnhof fahren!", erzählte er begeistert.

"Er weiß von mir?!", fragte Myra unbehaglich.

"Nun, äh...ja. Irgendwie schon.", verlegen rieb er sich den Unterarm.

" Er hält dich wohl irgendwie für meine Freundin.", lachte er unsicher.

"Hmm...", gab sie lediglich als Kommentar, "...du solltest packen, wenn wir loswollen! Ich werde noch schnell unter die Dusche springen!"

Damit ließ sie einen verdutzten Jan in der Küche stehen. Seine Gedanken überschlugen sich. Was sollte "hmm" heißen? Wieso hatte sie diese Schlussfolgerung nicht dementiert? Jeden Abend auf der Couch dachte er über sie nach. Über ihren vor Selbstvertrauen strotzenden Charakter. Ihren Humor und Charme. Dazu war sie überaus Intelligent. Und die Tatsache, dass sie auf ein mehrere Jahrhunderte an Wissen zurückgreifen konnte, ließ beeindruckende und anregende Gespräche zu. Und, natürlich an ihren wunderschönen Körper, der sein Blut zum Kochen brachte. Ihre langen schwarzen Haare die ihr sanft über die Schultern flossen. Das schmale Gesicht mit den großen dunklen Augen. Ihre Handvoll Busen, ihre schmale Taille und langen Beine. Sie umgab förmlich eine Aura an Erotik, Reife und Erfahrung. Hatte sie Interesse an ihm? Quatsch, dachte er. Sie ist sonst wie alt. Und bei dem Gedanken an ihre sexuelle Erfahrung, die sie haben musste, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Er ist eh zu jung. Zu kindlich, zu unerfahren. Verdammt, er hatte ja nicht mal einen richtigen Bartwuchs. Von seinen sehr übersichtlichen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht ganz zu schweigen. Was sollte eine Frau wie sie von einem wie ihm schon wollen?

Während er diesen Gedanken nachhing, stand Myra bereits unter der Dusche und genoss das heiße Wasser auf ihrer Haut. Ebenfalls in Gedanken lächelte sie leicht, während ihre Hände sanft das Duschgel auf ihrem Körper verteilten. Die Blicke, die Jan ihr immer wieder heimlich zuwarf, entgingen ihr keineswegs. Und sie genoss es. Es war anders als früher. Damals, in den Diensten ihres einstigen Lords, war es ein notwendiges Übel. Rein körperlich. Gewaltvoll. Schmerzhaft. Demütigend. Nicht nur für ihre menschlichen Opfer. Aber seine Blicke waren anders. Zwar auch voller sexueller Begierde. Aber sehnsüchtig, mit großem Respekt. Sie wusste, dass er anfing sich für sie zu interessieren. Das war offensichtlich. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, interessierte sie sich auch für ihn. Sie hatte Spaß mit Jan. Er verhielt sich ganz normal mit ihr. Respektierte Sie als eigenständiges Wesen. Und auch wenn er noch ein unerfahrener Jüngling war, gefiel er ihr. Vielleicht sollte sie...

Sie seifte sich langsam ein, genoss das sanfte Prickeln auf ihrer Haut und dachte an Jan. Ein Gedanke kam ihr in den Sinn. Sie hatte in ihren Jahrhunderten als Sukkubus schon viele Tricks gelernt, um Männer zu verführen. Aber sie hatte noch nie versucht, eine Beziehung auf diese Weise zu vertiefen. Sie beschloss, es zu versuchen...

Sie stellte sich vor, wie sie Jan verführte und ihm ihre tiefsten Wünsche und Fantasien offenbarte. Ihr Körper begann zu vibrieren und sie spürte ein Kribbeln zwischen ihren Beinen. Sie war durchdrungen von einer unbeschreiblichen Lust und sie konnte spüren, wie ihre Brustwarzen sich langsam aufrichteten und es in ihrem Schoß immer heißer wurde. Myra ließ das dampfende Wasser über ihren Körper laufen und schloss genussvoll die Augen. Sie stellte sich vor, wie Jan zu ihr in die Dusche stieg und sie von hinten umarmte. Spürte seine Hände auf ihren Hüften und seine Lippen an ihrem Hals. Leise stöhnte Myra auf und drehte sich zu ihm um. Jan schaute sie intensiv an und sie wusste, dass er all ihre Wünsche erfüllen würde. Erfüllen wollte!