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"Wir können uns heute Abend noch einiges von den Hauptattraktionen anschauen. Wir sind nicht an die allgemeinen Öffnungszeiten gebunden. Oder in der Mittagspause, meistens machen die Leute hier drei oder vier Stunden Pause, wegen der Hitze."

Ich bemerkte ein paar Autos mit französischen Kennzeichen. Das waren mit großer Wahrscheinlichkeit Giselle und ihre Gruppe. Sie fuhr gerne Digs in erreichbarer Nähe mit dem eigenen Auto an. Unser Equipment fanden wir in einer riesigen Garage außerhalb des Geländes, in einem Drahtverschlag.

Aus dem angrenzenden geöffneten kam in diesem Moment Giselle, gefolgt von zwei Studenten, die sich mit einem offenbar schweren Flight-Case abschleppten.

"Thomas!"

Sie flog förmlich in meine Arme und küsste mich auf beide Wangen.

"Ich bin so glücklich, dass du hier bist, dass es doch noch geklappt hat."

Sie sprach hervorragend Deutsch, mit diesem fetten französischen Akzent, den ich so liebte. Sie hatte während der Videokonferenzen deutlich älter ausgesehen als jetzt in Natura, blühte wohl ob des für uns alle beglückenden Projektes deutlich auf.

Eine wunderschöne Frau war sie in jedem Fall immer noch. Ich stellte ihr Annalena vor, die auf artig und unschuldig schaltete und sich zurückhielt, während wir mit ihrem Tross zum tatsächlichen Gelände marschierten.

Für private Worte würden wir sicher noch ausreichend Gelegenheit finden, jetzt war nur eins wichtig: Die Arbeit, die Organisation, die Vorbereitungen. Massimo, der für die Gesamtaufsicht der Site zuständig war, würde ebenfalls am späteren Vormittag zu uns stoßen.

Dreißig Meter von unseren Parzellen entfernt war bereits eine amerikanische Gruppe am Gange, auch dieser Bereich gehörte aller Voraussicht nach zur Villa. Sie hatten bereits im Januar angefangen und so neugierig ich auf ihre bisherigen Ergebnisse war, wichtiger war natürlich unser Gelände.

Es war ein sanft geschwungener Hügel, völlig mit Gras und gar kleineren Sträuchern zugewachsen. Auf den französischen Parzellen hatten die Studenten bereits begonnen, Abtrennungen durch Schnüre vorzunehmen, die der Lage auf den Luftbildern entsprach.

Eine Gräberkolone hockte unter einem großen Baum im Schatten und machte wohl gerade Frühstück. Sechs Männer, das konnte sogar unsere Kolonne sein. Giselle redete wie ein Wasserfall, zum größten Teil wirklich hilfreiche Informationen, aber ich hätte mir eigentlich lieber einen Überblick in Ruhe verschafft.

Erst nach mehreren Versuchen, sie zu unterbrechen, gelang es mir herauszufinden, ob die untätigen Arbeiter unsere waren. Dies war der Fall. Glücklicherweise stellten gleichzeitig einige französische Studenten Unsinn an, und so war Giselle lange genug abgelenkt, dass ich mich ihr entziehen konnte.

Ich begrüßte also die Männer, alles kräftige Burschen jenseits der dreißig, genau die erfahrenen Spezialisten, die ich angefordert hatte. Die Tatsache, dass ich fließend Italienisch sprach, schien sie besonders zu freuen, was wohl auf eher schlechte Erfahrungen mit anderen internationalen Crews zurückzuführen war.

Ein wenig unpassend fand ich aber die Bemerkung, dass ich mir ja "einen Augenbonbon mit genau den richtigen Kurven" mitgebracht hatte, nachdem sie herausgefunden hatten, dass Lenny sie nicht verstehen konnte.

Um sie von weiteren dummen Gedanken abzubringen, teilte ich ihnen gleich die ersten Tätigkeiten zu, nämlich ein Teil unseres Equipments zu holen und die größeren Steine schon mal von unseren Parzellen zu schaffen, auch wenn wir diese noch gar nicht final abgesteckt hatten. Die Vorarbeit der Franzosen konnten hier aber durchaus als grobe Orientierungsmarken fungieren.

Annalena tat mir leid, weil sie natürlich wie bestellt und nicht abgeholt neben uns stand, und nicht wusste, wie sie uns unterstützen konnte. Also nahm ich sie bei der Hand und wir schauten uns zunächst genau die Abgrenzungen der Villa auf den Scans an. Versuchten, diese auf die tatsächlichen Gegebenheiten zu übertragen.

Ich erklärte ihr dabei, wie wichtig es wäre, genau zu treffen, denn jeder überflüssig ausgehobene Kubikmeter bedeutete verschwendete Zeit und Ressourcen, jede zu knapp gesetzte Markierung bedeutet unter Umständen die ungewollte Zerstörung grandioser Relikte.

Wichtig war natürlich auch, ein Gefühl für die zu erwartende Bodenbeschaffenheit bekommen, denn hier war Pompeji einzigartig: Erde, Sand, Schlacke, Bimsstein, alles konnte da sein, in der einen oder anderen Konzentration.

Ein Blick auf die amerikanischen Parzellen würde uns vermutlich einen ziemlich genauen Vorgeschmack bereiten, auf das, was auch wir zu erwarten hatten.

Die amerikanische Gruppe umfasste mindestens fünfzehn Leute und sie hatten noch zusätzliche Gräber organisiert, dementsprechend weit waren sie auch schon. Wir stellten uns deren Leiter vor, und nach einigem Zögern führte er uns schließlich mit verkniffenem Gesicht herum. Mir wurde schnell klar, warum.

Die Villa war atypisch. Der Aufbau war nicht so, wie er und seine Gruppe es nach den Scans und Luftbildern erwartet hatte. Viel Geld und Arbeit hatten nur wenige Resultate erbracht, was auf diesen wie ein kohärentes Etwas erschienen war, stellte sich als ausgelagerte Häuser und offenbar einen Seiteneingang zur eigentlichen Villa heraus.

Wobei die Wände hier größtenteils umgestürzt waren. Die angrenzenden Gebäude waren mit großer Wahrscheinlichkeit Ställe oder Sklavenquartiere gewesen, also ohnehin nicht für eine lange Lebensdauer gebaut.

Der Anfang eines Säulengangs und eines Atriums war da noch das Spektakulärste, was sie bisher ausgegraben hatten. Sie hatten nur noch wenige Meter freizulegen, dann begannen die Parzellen der Tschechen.

Ich sah mir die Bodenbeschaffenheiten in den freiliegenden Querschnitten an, notierte mir die vermutliche Tiefe der Schichten, welche mir der Amerikaner lustlos diktierte, natürlich in Fuß und Inch. Umrechnen könnte ich dann immer noch hinterher.

Fluchend entzog er sich dann unserer Gegenwart, als drei italienische Arbeiter mit einigen Leuten seiner Gruppe beim Versuch, einen Mauerrest aufzurichten, diesen zerbrechen ließen. Lenny sah mich fragend an.

"Das war wohl nichts. Bestimmt zweihunderttausend Euro investiert, wenn nicht mehr, nur um herauszufinden, dass die eigentliche Villa vermutlich in den Parzellen liegt, gegen die sie sich entschieden hatten. Archäologie hat, neben allem Können und Wissen, eben immer viel mit Glück zu tun."

"Das heißt dann doch aber auch, dass wir mehr finden könnten?"

"Ja, oder etwas ähnlich Enttäuschendes. Kein Wunder, dass die so gereizt und bedrückt wirken. Hier gilt nicht der olympische Gedanke, verstehst du? Es gibt in Pompeji nicht mehr so große Ziele, die in Angriff genommen werden können. Dies hier war mit Abstand das Vielversprechendste, zumindest nach den Luftbildern und Scans. Ich zeige dir nachher, wie es aussieht, wenn man erfolgreich ist. Ich weiß, du hast das Meiste davon bereits in Büchern gesehen, aber das kann dich nicht auf das tatsächliche Erleben vorbereiten, die Schönheit, die Majestät, der schiere Genius..."

Sie lächelte mich mit schräggelegtem Kopf an.

"Du bist so süß, wenn du dich in Rage redest, so mit leuchtenden Augen und das alles. Zeigst du mir auch die Fresken in der Forumstherme, mit all den schmutzigen Bildern?"

Ich konnte nicht anders, ich musste laut loslachen. Nach monatelangen Vorbereitungen und dem Studium unzähliger Bücher, auch aus meiner privaten Bibliothek, war das in ihrem Gedächtnis hängen geblieben. Die erotische Kunst der Forumstherme.

"Ja, die zeige ich dir auch."

Wir kehrten zu unserem Gelände zurück. Fünf der sechs Gräber lagen oder saßen noch immer im Schatten, während der sechste gemächlich mit einer Schubkarre zurückkehrte. Ich biss mir auf die Lippen.

Das konnte ja heiter werden. Kollegen hatten mich schon vor der Arbeitsmoral der hiesigen Trupps gewarnt. Annalena schien sofort zu erfassen, was in mir vorging.

"Na, die haben es nicht eilig, wa? Haben die vorhin eigentlich über mich abgelästert? Mir war doch so, als ob..."

Überrascht sah ich sie an und nickte.

"Nicht direkt gelästert, eher... unpassend... über deine ästhetische Erscheinung referiert."

Sie kicherte leise. Was sie dann machte, ließ mir den Atem stocken und mich zur Salzsäule erstarren. Sie winkte die Männer mit schräggelegtem Kopf heran. Außer erfreutem Grinsen, diversen Kussmündern und Sprüchen, die mir das Blut in den Kopf schießen ließen, erntete sie damit zunächst noch keine Reaktion.

Das hatte sie wohl auch nicht erwartet, denn unverzüglich setzte sie nach. Fassungslos verfolgte ich, wie sie blitzschnell ihr T-Shirt anhob und den verblüfften Männern für vielleicht drei Sekunden ihre nicht übermäßig großen, aber ausgesprochen perfekt geformten Brüste darbot. Es war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal aufgefallen, dass sie keinen BH trug.

Nun kam Bewegung in die Meute, auch der Schubkarrenfahrer, der das Ganze ja nur aus größerer Entfernung hatte beobachten können, legte sofort an Tempo zu. Überrascht bemerkte ich, dass die Sprüche nun deutlich weniger obszön, sondern eher von freundlicher Anerkennung bestimmt waren.

Und nun fingen die Brüder (drei der sechs waren übrigens in der Tat Brüder) tatsächlich an zu arbeiten. Es war mir unbegreiflich, aber sie hatte ihnen den perfekten Motivationsschub verpasst, auf diese völlig unmögliche und eigentlich indiskutable, dennoch herzerfrischende Art, die sie so auszeichnete.

Selbstverständlich kostete sie ihren Triumpf aus.

"Na, geht doch."

4

Der Tag verging wie im Flug. Zu der geplanten Exkursion in der Mittagspause kam es nicht, weil Massimo eintraf und uns mit den Franzosen zum Essen einlud. Ich kannte ihn nur vom Telefon, mochte ihn aber sofort. Es wurde eine lustige Runde, in der, für die Tageszeit und Hitze, viel zu viel Wein konsumiert wurde.

Ich saß neben Giselle und Massimo, Annalena hatte sich unter die jungen Franzosen gemischt und unterhielt sich angeregt, und, soweit ich dies beurteilen konnte, in perfektem Französisch vornehmlich mit den männlichen Mitgliedern der Gruppe.

Giselle sah diesem Treiben, wie ich nebenbei auch, mit gemischten Gefühlen zu.

"Das ist ja eine interessante junge Dame, die du da mitgebracht hast", bemerkte sie mit spitzem Tonfall.

"Ja", gab ich leise zurück. "Sie ist halt jung und ziemlich... wild. Aber sicher eines der größten Talente, das ich je unter meinen Studenten hatte..."

Sie lächelte recht merkwürdig und schüttelte langsam den Kopf.

"Sie wird allen meinen Jungs den Kopf verdrehen."

"Man hat tatsächlich schon von Romanzen bei Ausgrabungen gehört", gab ich so leise wie möglich zurück.

"Das habe ich nie vergessen", kam es prompt zurück, mit einem wunderbaren, warmen Lächeln.

Massimo sprach kein Deutsch und wartete geduldig ab, bis unser Privatgespräch beendet war, bevor er sich wieder einschaltete. Er lud uns unter anderem zu einer Privatführung im Museum von Napoli ein, inklusive der Besichtigung der nicht der Öffentlichkeit zugänglichen Stücke.

Wonach ich ehrlich gesagt nicht einmal zu fragen gewagt hätte. Auch Giselle schien von dieser Aussicht begeistert zu sein. Wir einigten uns auf den Sonntag der nächsten Woche.

Für ebensolche Stücke, die noch im Pompeji lagerten und/oder gerade vor Ort restauriert wurden, also auch nicht der Öffentlichkeit zugänglich waren, wollte er uns einen der Wärter als privaten Guide schicken, was wir natürlich ebenfalls dankbar annahmen.

Angesichts dieser völlig unerwarteten Aussichten, Giselles wunderbarer, vertrauter Nähe und nicht zuletzt des Weins, schwebte ich für den Rest unserer Mittagspause auf Wolke sieben.

Für den Rest des Nachmittags, und am frühen Abend, schufteten wir gemeinsam mit unserer italienischen Crew, um die Fläche so frei wie möglich zu bekommen. Einmal in Wallung gekommen, war an den Männern überhaupt nichts auszusetzen.

Es schien sie auch zu beeindrucken, dass wir mit Hand anlegten, was ich allerdings für selbstverständlich hielt. Es gab darüber hinaus keinerlei dumme Sprüche von ihnen mehr, im Gegenteil, sie zeigten sich überaus fürsorglich und handzahm.

Die anschließende Führung mit dem von Massimo bestellten Wärter war dann deutlich anders als von mir für Annalena geplant, aber nichtsdestotrotz überwältigend. Für die Forumstherme und andere öffentliche Highlights hatten wir ja sich auch in den nächsten Tagen und Wochen mehr als genug Zeit.

Die Rückfahrt verlief unerwartet still. Besorgt sah ich, dass Annalena richtig in ihrem Sitz zusammengesunken war. Sie war völlig erschöpft, hatte jedoch nicht einen Laut der Klage von sich gegeben.

Ihr fielen sogar fallweise mal die Augen zu. Kein Wunder, so wie sie mitgeschleppt und Sträucher ausgerissen hatte und dann noch die langen Märsche über das Gelände... Das hatte ihr bei den Männern mindestens genauso viel Respekt verschafft, wie ihre Mini-Peep-Show.

Mich eingeschlossen. Ich beglückwünschte mich im Stillen ein weiteres Mal zu meiner Wahl.

Nach einem weiteren Restaurantbesuch war uns beiden nicht mehr. Wir gingen schnell duschen, holten uns die von ihr so begehrte Pizza und setzten uns damit den Garten, der nun angenehm kühl und erfrischend war, allerdings waren bedrohlich viele Mückenschwärme sichtbar.

"Und, wie hat dir dein erster Tag gefallen?"

"Sagenhaft. Fantastisch. Traumhaft. Geil."

"Du bist sehr müde, nicht wahr? Es war ein anstrengender Tag."

Sie räkelte sich in ihrem Stuhl.

"Ja, sicher, ich bin platt. Die Hitze... du hattest mich ja gewarnt. Aber da gewöhn ich mich sicher schnell dran."

Ich bot ihr eine von meinen Zigaretten an.

"Das denke ich auch. Du hast heute alle mächtig beeindruckt."

"Außer Giselle. Ich glaub, sie mag mich nicht."

Den Eindruck hatte ich trotz ihrer Einlassung beim Mittagessen allerdings nicht gehabt.

"Ach was, sie hat nur Angst, dass du all ihren Jungen den Kopf verdrehst. Originalton."

"Ich glaube, sie denkt dabei nicht an ihre Jungs."

Erschrocken sah ich sie an. Sie fuhr gnadenlos fort.

"Es ist mal was zwischen euch gelaufen, oder?"

Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das verarbeitet hatte. Und bevor ich mich zu einer Antwort durchringen konnte.

"Das ist schon über zwanzig Jahre her... jetzt sind wir Freunde. Sie ist nebenbei verheiratet."

"Verstehe. Mist, mich hat doch schon ein Viech erwischt. Wir sollten besser rein, bevor es seine ganze Familie zum Abendessen einlädt."

"Ich habe Fenistil dabei, solltest gleich was draufmachen. Und ja, das ist eine gute Idee."

Wir zogen uns also zurück. Ich ließ ihr den Vortritt beim Zähneputzen und fand sie beim Texten auf ihrem Handy vor, also ich aus dem Bad zurückkehrte. Ich weiß nicht genau, wie ich darauf kam, aber auf einmal wurde ich neugierig.

"Textest du deinem Freund?

"Meinem was? Nö, hab keinen. Meiner Mutter, um ihr von meinem ersten Tag zu berichten."

Ich beobachtete fasziniert ihre fliegenden Daumen, bis sie ihre Tätigkeit beendet hatte. Ich war beim Texten immer froh, wenn ich wenigstens zwei von drei Feldern innerhalb von zehn Sekunden vernünftig traf. Sie bekam noch eine Antwort, lächelte und legte das Handy weg.

Sie schien auf irgendetwas zu warten und sah mich fest an. Es dauerte eine Weile, bis sie damit rausrückte.

"Und? Keine Gardinenpredigt, weil ich die Jungs geflasht habe?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein. Es war ja... sehr effektiv."

"Nicht wahr? Ist doch nichts dabei. Ich liege am Strand auch immer oben ohne, nebenbei."

Obwohl ich bisher noch nicht einmal auf die Idee gekommen war, mit ihr vielleicht auch mal an einem Wochenende einen der vorzüglichen Strände hier aufzusuchen, beunruhigte mich der Gedanke etwas.

"Haben sie dir gefallen?"

"Die Männer? Naja, nach deiner Motivationshilfe haben sie ja..."

"Quatschkopp, meine Titten. Haben dir meine Titten gefallen?"

Mir fiel die Kinnlade runter, was sie zu einem begeisterten Kichern verleitete. Irgendwie wollte ich mich diesmal aber nicht so leicht brüskieren lassen.

"Die auch. Ja. Du hast einen sehr formschönen Busen. Zufrieden?"

Sie wiederholte meinen letzten Satz lautlos und lachte dann los.

"Ja, zufrieden. Es war ein wunderbarer Tag. Lass uns pennen, sonst komm ich morgen gar nicht aus dem Bett."

Blitzschnell schloss sie zu mir auf, hängte sich an meinen Hals und küsste mich auf den Mund.

"Gute Nacht."

Sprachs und rollte sich wieder zur Wand. Ich erwiderte noch ihren Gruß und machte es mir bequem. Trotz der bleiernen Müdigkeit brauchte ich doch noch ein paar Minuten, bis ich eingeschlafen war.

5

Der nächste Morgen, wie auch spätere, entwickelte sich zu einer ziemlich genauen Kopie des vorherigen. Sie ließ mir brummelnd den Vortritt in der Dusche, ich bereitete das Frühstück vor, während sie sich selbst beglückend unter der Dusche stand.

Sie hingegen kümmerte sich um das Abräumen und Abwaschen hernach. Das einzig zusätzliche Highlight war eine weitere unerwartete Begegnung mit dem Thema unserer letzten Unterhaltung, als sie nur mit einem Slip bekleidet zu ihrem Rucksack aufbrach, um sich ihren eigenen Föhn zu holen.

Weder dies, noch ihre Selbstbefriedigung hatte diesmal noch irgendeine Schockwirkung für mich. Vielleicht wurde ich tatsächlich langsam lockerer, es war ja auch wirklich nichts dabei.

Auch an diesem Tag ging die Arbeit schnell von der Hand, unterbrochen nur vom Eintreffen von Michal und seiner Gruppe.

Da die Arbeit an diesem Tag wieder körperlich sehr fordernd war, verzichteten wir auf eine weitere Tour des Hauptgeländes und konzentrierten uns in der Mittagszeit stattdessen auf Parzellen-Markierungen. Arbeiteten aus, wo wir genau mit den eigentlichen Grabungen beginnen wollten.

Giselle sah ich an diesem Tag nur kurz, als Michal ankam. Aber einige von den französischen Studenten schauten öfter als mir lieb war vorbei, angeblich, um sich zu erkundigen, ob sie uns irgendwie helfen könnten.

Natürlich in Wirklichkeit, um ein wenig mit Annalena zu turteln. Als wir abends im Auto zurück zur Unterkunft fuhren, hatten wir tatsächlich erste Probe-Erdbewegungen auf unserer Haben-Seite zu verzeichnen.

Dementsprechend aufgekratzt waren wir beide, erschöpft auch, aber längst nicht so wie am Vortag. Unser Gespräch bewegte sich langsam von der Arbeit weg.

"Na, Giselle scheint ja Recht behalten zu haben, wir können uns wohl auch weiterhin auf zahlreiche Besuche ihrer männlichen Studenten bei uns einstellen."

Annalena schaute aus dem Fenster.

"Kann sein. Die wollten mich unbedingt am Wochenende zum Strand einladen."

Das klang nicht unbedingt begeistert.

"Und? Wäre kein Problem, ich kann dich notfalls auch hinfahren und abholen, aber die sind ja wohl zum Teil mit eigenen Autos unterwegs."

"Lass stecken, ich hab eh keinen Bock."

Das verwunderte mich doch etwas.

"Darf ich fragen, warum?"

"Die sind nett, aber stressig. Ich glaube, nach dieser Woche brauch ich Ruhe, und keinen Stress. Außerdem bin ich eh lieber mit dir zusammen."

Langsam drehte sie den Kopf in meine Richtung.

"Es sei denn, du brauchst Zeit oder sturmfreie Bude, um deine Geschichte mit Giselle wieder aufzuwärmen."

Ich schüttelte schnell den Kopf.

"Nee, da wird sich gar nichts abspielen."

Ihre Antwort verblüffte mich dann doch.

"Sehr schön."

Ich musste mich kurz auf den Verkehr konzentrieren, weil ein LKW sehr langsam fuhr und eine dahinter befindliche Kolonne, auf die wir nun auffuhren, zu wilden Überholmanövern ansetzte.

"Lenny... ich weiß zwar immer noch nicht, wie du das zwischen Giselle und mir herausgefunden hast", setzte ich an.

"Eines meiner unzähligen Talente."

"Aha. Wie dem auch sei... das ist... etwas sehr Privates, verstehst du? Meines Wissens bist du außer uns beiden die Einzige, die davon weiß, sie hat es ihrem Ehemann nie gestanden, verstehst du? Das sollte auch unbedingt so bleiben."

"Och Tom, das brauchst du mir doch nicht extra zu sagen. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich absolut nichts vom privaten Tom jemals jemand anderem erzählen werde."