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Na, das war ja beruhigend. Kein queres Grinsen dabei, sie meinte das so.

"Bock hätte ich aber schon auf Strand, nur halt mit dir", wechselte sie unvermittelt das Thema.

"Hm."

Natürlich hatte ich auch bei vorherigen Besuchen mal das Meer genossen, allerdings vornehmlich nach längerem Sightseeing zur Erfrischung und Entspannung. Ich empfand Sonnen und volle Strände eigentlich eher als nervig und pure Zeitverschwendung.

"Wenn dich das zu kribblig macht, trage ich zur Not auch ein Oberteil", fügte sie mit dem gewohnt unverschämten Grinsen hinzu.

"Das wäre nicht das Problem. Ganz ehrlich, ich bin nicht so der Bademeister. Ich schwimme gern zur Entspannung, zum Beispiel nach Sightseeing oder so, aber einen ganzen Tag irgendwo in der Sonne zu brüten, reizt mich eher nicht. Aber dir zuliebe würde ich selbst das in Kauf nehmen... ich könnte mir ja das eine oder andere Buch mitnehmen."

Hatte ich überhaupt eine Badehose eingepackt? Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher.

"Quatsch, muss nicht der ganze Tag sein. Vorher Sightseeing ist auch okay."

"Die kaiserlichen Thermen."

"Hm?"

"Die kaiserlichen Thermen in Baia lohnen sich auf jeden Fall anzuschauen, ganz in der Nähe gibt es wunderbare Strände. Viele sind gerade am Wochenende total überlaufen, aber es gibt auch einige, wo man etwas mehr Ruhe hat."

"Na, klingt doch wie ein Plan. Samstag? Prima. Und wenn das kein Problem ist, kannst du dann ja ausgiebig meinen 'formschönen Busen' bewundern."

"Frechdachs. Du bist unmöglich, weißt du das?"

"Yep."

An diesem Abend kehrten wir in ein kleines Restaurant am Stadtrand ein, das ich schon von vorherigen Besuchen kannte. Es war preisgünstig und absolut frei von Touristen, da es in keinem gängigen Führer erwähnt wurde. Keine Ahnung warum, denn die Pasta- und Meeresfrüchte-Gerichte dort waren schlichtweg göttlich.

Man gut, dass wir uns körperlich täglich auspowerten, sonst hätte ich auf jeden Fall schnell den sahnigen Soßen und nicht weniger gehaltvollen Nudeln Tribut in Form eines unerwünschten Rettungsrings zollen müssen.

Die Arbeiten schritten weiter zügig voran, und der Rest der Woche verging wie im Traum. Es war noch heißer geworden, die Temperaturvorhersage für den Samstag sprach schon von achtundzwanzig Grad, dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Der Strandausflug erschien langsam als eine durchaus gute Idee. Auch endlich mal wieder ausschlafen zu können. Ich merkte langsam, dass ich keine dreißig mehr war.

Ich erwachte, weil mich etwas im Gesicht kitzelte. Der erste Gedanke war, dass trotz der Mosquito-Screens irgendein Insekt den Weg in unser kleines Reich gefunden hatte, aber es war Annalena, die dicht neben mir lag, den Kopf auf eine Hand gestützt, in der anderen eine Strähne ihres langen braunen Haars, mit der sie diesen absonderlichen Weckvorgang eingeleitet hatte.

"Guten Morgen... du siehst echt süß aus, wenn du schläfst", wurde ich begrüßt.

Eine Wolke Knoblauchgeruchs von ihrer gestrigen Mahlzeit wehte mir dabei entgegen.

"Guten Morgen. Wie spät ist es?"

"Erst halb zehn."

"Bist du schon lange wach? Und ich hoffe, ich habe nicht geschnarcht?", überprüfte ich die Validität meiner lang gehegten Befürchtungen.

"Nein, du hast nur im Schlaf geredet", verkündete sie mit einem perfekten Pokerface. "Sowas wie: ja, Lenny, nimm mich, oh bist du geil..."

"Hey! So langsam, junge Dame, überschreiten wir hier aber doch die Grenzen des Anstands und guten Geschmacks."

Sie grinste mich fröhlich an und küsste mich auf die Stirn.

"Keine Sorge, du hast nicht aus dem Nähkästchen geplaudert. Irgendwas hast du schon gebrabbelt, aber ich hab's nicht verstanden. Soll ich heute mal Frühstück machen? Kann aber sein, dass ich heute länger als gewöhnlich in der Dusche brauche."

Ich mochte nicht daran denken, warum das so war, immerhin war mein Plan gleich aufzustehen, und eine körperliche Reaktion war daher so ziemlich das Letzte, was ich jetzt wollte.

"Nein, lass uns ruhig unsere Routine beibehalten, wir haben uns doch gut eingespielt, oder findest du nicht?"

"Perfekt. Wie ein altes Ehepaar. Bald bringe ich dir dann noch deine Pantoffeln und Zeitung. Und blas dich einmal im Jahr zum Geburtstag."

"Hey!"

"Selber hey! Und jetzt raus aus dem Bett du Schlafmütze, ich hab langsam Schmacht", sprach sie und rollte mich mit einem geschickten Hüftgriff aus dem Bett.

Das war Gott sei Dank niedrig genug, um mir dabei keine blauen Flecken einzuhandeln, außerdem fiel ich mitsamt Bettdecke, also relativ weich. Ich schimpfte noch pro forma mit ihr, ging dann aber innerlich kichernd rasch ins Bad, um weiteren Attacken von ihr zu entgehen.

Sie brauchte im Anschluss tatsächlich etwas länger als gewöhnlich, aber das verräterische Stöhnen war diesmal nicht wahrzunehmen. Ein Mysterium, das sich ohne direkte Nachfrage nicht lösen ließ, aber mich ja schließlich auch nichts anging.

Das Frühstück verging in froher Erwartung auf das Kommende, während ich ihr Wissen über die kaiserlichen Bäder auffrischte, eine interessante Site mit einem fantastischen Blick auf die Amalfi-Küste.

Nachdem sie abgeräumt und abgewaschen hatte, gingen wir zunächst noch einkaufen, denn unsere Vorräte gingen nun langsam doch zur Neige. Wir packten unsere Strandsachen zusammen, das heißt bei mir wurde das eine erfolglose Suche - ich hatte tatsächlich nicht an eine Badehose gedacht.

Ich erinnerte mich aber dunkel an einen kleinen Laden in der Nähe des Strandes, den ich auserkoren hatte, wo man meines Wissens nach Badezeug erwerben konnte. Annalena trug ein trägerloses Sommerkleid, das ihre beachtliche Figur noch betonte.

Und sie war vorausschauend genug, sich schonmal einzucremen, was ich ihr dann gleichtat. Arme und Gesicht war bei beiden zwar schon recht gebräunt, aber alles andere war ja noch nicht wirklich der Sonne ausgesetzt gewesen.

Ich half ihr bei ihrem halbfreien Rücken, was mir nicht einmal unangenehm war, was wahrscheinlich vor einer Woche noch ganz anders gewesen wäre. Irgendetwas war aber anders.

Von ihr ging etwas Merkwürdiges aus, etwas Lauerndes, ohne dass ich dies näher erklären konnte. Innerlich wappnete ich mich aber vorsichtshalber vor dem nächsten Tiefschlag, wie auch immer der aussehen mochte.

Sie hatte irgendetwas vor, so gut kannte ich sie nun mittlerweile. Irgendein komisches Spiel, um mich vorzuführen. Nur verriet sie mir natürlich weder die Regeln, noch wann der erste Zug erfolgen würde. Und, ganz ehrlich, langsam machte mir die Geschichte auch Spaß.

Zunächst aber war ich vermeintlich auf sicherem Terrain, als wir die Thermen anfuhren, eine weitläufige, in den Hügel gebaute und gehauene Anlage, die leider nicht besonders gut erhalten war, aber dafür weitestgehend zugänglich.

Wir parkten vor dem Verwaltungskomplex. Auf dem Gelände war Rauchen verboten, worauf ich Annalena gleich aufmerksam machte. Also setzten wir uns zunächst auf eine Bank davor, tranken Wasser, sie rauchte und wir genossen die fantastische Aussicht.

Baia war keine echte Touristenattraktion, nur wenige Besucher verloren sich auf dem weitläufigen Gelände, was diese Begegnung mit den Hinterlassenschaften der römischen Hochkultur zu einem besonders intimen Erlebnis machte. Es war heiß und man musste genau auf den Weg achten, um nicht zu stolpern.

Annalena setzte sich auf eine Mauer und holte ihre Wasserflasche aus dem kleinen Rucksack, den sie mitgenommen hatte. Ich erklärte ihr gerade einige Details, als mein Blick, wie von einem Magneten angezogen, dem Schwung ihres angezogenen rechten Beins sozusagen bis zum Ursprung folgte.

Mein Redefluss versiegte im selben Moment, mein Herzschlag beschleunigte sich auf ungesunde Werte. Ich schaffte es nicht einmal wegzusehen. Sie trug keine Unterwäsche.

Dieses kleine Luder badete in meiner Konsterniertheit, sah mich mit süffisantem Grinsen und schräggelegtem Kopf an, dann ließ sie das Bein in aller Seelenruhe wieder sinken.

"Sorry, ganz vergessen, ich hab mir vorhin die Mumu frisch rasiert, danach trage ich bei so 'nem Wetter natürlich keinen Slip, sonst krieg ich immer ganz schnell Pickel."

Beruhigen konnte mich diese Erklärung selbstverständlich nicht. Aber ich fand keinen Ansatzpunkt auch nur irgendwie zu reagieren. Das hatte sie fein geplant und sauber ausgeführt.

Aber warum? Was sollte das alles? Ich verfluchte die sehr vernünftige Regelung, dass auf dem Gelände nicht geraucht werden durfte, denn dieser Moment schrie förmlich nach einer Beruhigungszigarette.

"Tom? Weilst du noch unter uns? Hat dich der Anblick meiner Maus so erschreckt? Hast du Angst vor Mäusen?"

Es verschlug mir zwar nicht die Sprache, aber so langsam überspannte sie den Bogen. Vermutlich war das ebenfalls gewollt. Was auch immer ich jetzt vorbringen könnte, diese Runde ging eindeutig an sie. Wobei mir weiterhin nicht klar war, was dieses Spiel war.

"Übertreib es nicht", quetschte ich lahm mit rauer Stimme hervor.

"Natürlich nicht", gab sie vergnügt zurück, sprang von der Mauer, drehte mir den Rücken zu und bückte sich dann, um die Wasserflasche in ihrem Rucksack zu verstauen. Vervollständigte so mit der Hinteransicht den ungewünschten Panoramablick auf die Niederungen ihres Luxuskörpers.

Das war nicht die Aussicht, auf die ich mich so gefreut hatte. Spektakulär war sie dennoch. Wir zogen weiter, beziehungsweise ich dackelte wie ein angeschlagener Boxer mit Gelee-Knien hinter ihr her.

Sie versuchte mich mit gezielten fachlichen Fragen wieder in diese Welt zurückzuholen, aber selbst daran fand ich nun keine echte Freude mehr. Früher als geplant erklärte ich unseren Besuch für beendet, und wir gingen zum Parkplatz zurück.

Meine Zigaretten lagen noch im Auto, aber sie wusste selbstverständlich genau, in welchem Zustand ich mich befand und kredenzte mir freundlich eine von ihren, ohne dass ich fragen musste.

Mir war richtiggehend schwindlig, so dass ich mich nach kurzem Zögern neben sie auf die Bank setzte.

"Boah, diese Aussicht. Die haben schon gewusst, warum die hier gebaut haben."

Da hatte sie natürlich recht. Das kobaltblaue Wasser schmiegte sich zärtlich an das sanfte Grün der Bucht. Ohne die zahllosen Yachten, die es damals glücklicherweise noch nicht gab, hatte dies wahrscheinlich noch unglaublicher ausgesehen.

Wir genossen eine Weile schweigend die Aussicht. Ich seufzte tief.

"Okay, dann lass uns los. Wir sollten langsam was essen. Mir ist schon etwas schwummerig", gab ich schließlich das Startsignal.

"Jo, und dann schwimmen."

"Wir müssen mir noch eine Badehose besorgen", gab ich zu bedenken.

"Natürlich. Falls dich das beruhigt, ich werde zumindest auch ein Unterteil anziehen."

"Das beruhigt mich nicht im Mindesten."

Hoppla, das hatte fast wütend geklungen. War ich wütend? Ich wusste selbst nicht mehr, was in mir vorging. Sie setzte ein, zwei Mal zu einer Entgegnung an, biss sich dann aber auf die Lippen und schwieg. Ob sie merkte, dass sie zu weit gegangen war?

Als wir dann im Auto saßen kam dann doch die verspätete Rückfrage.

"Bist du sauer?"

"Nein. Nicht wirklich. Oder vielleicht doch ein bisschen. Ich weiß es nicht."

Sie nickte und schwieg. Bis wir an einem Restaurant vorbeikamen, das vielversprechend aussah. Sich dann aber als geschlossen entpuppte. Beim nächsten hatten wir mehr Glück. Ich aß mit Hunger, aber ohne echten Appetit.

Der anschließende Badehosenkauf war dann wieder ein Eisbrecher. Für Damen hatten sie dort etliches Badezeug, für Herren genau ein Modell. Eine völlig lächerliche übergroße blaue Hose, die bis zu den Knien ging und in erschütternd großen Buchstaben "Italia" mit einer kleinen Flagge auf dem linken Bein hatte.

Nachdem wir uns gemeinschaftlich darüber beömmelt hatten, es aber eben keine andere Wahl gab, nutzte ich nach dem Kauf gleich die dort vorhandene Umkleidekabine und zog mir das gute Stück an. Wie lächerlich ich darin aussah, brauchte mir kein Spiegel zu zeigen.

Aber immerhin würde ich das Meer genießen können. Wir fanden den Strand, den ich meinte, auch nicht gerade leer, aber kein Vergleich zu den Menschenmassen an den populären Stränden, die wir auf der Hinfahrt erblickt hatten.

Wir breiteten unsere Handtücher aus, Annalena zog sich schnell und ohne weitere Peinlichkeiten ihr Bikini-Unterteil an, während ich mich abmühte, die durch die darunter angezogene unmögliche Badehose nun reichlich enge Hose auszukriegen.

"Soll ich dir helfen? Das sieht schwierig aus."

"Untersteh dich."

Sie sah meinem stillen Kampf mit wachsender Belustigung zu, bis ich es schließlich geschafft hatte. Sie griff in ihren Rucksack und holte das Oberteil ihres Bikinis heraus und ließ es vor meinem Gesicht baumeln.

"Soll ich, muss ich?"

"Mach was du willst."

Sie war beileibe nicht die einzige Schöne, die dort auf Oberbekleidung verzichtete. Befriedigt verstaute sie es wieder, zog sich ihr Kleid aus und setzte sich auf das Handtuch. Dann kramte sie wieder im Rucksack herum, holte das Sonnenöl und eine Sonnenbrille heraus.

"Kannst du bitte meine Rückseite eincremen? Ich mach das dann gerne auch bei dir."

"In Ordnung."

Es gelang mir, den Vorgang so klinisch, schnell und gründlich wie möglich zu gestalten, um jedwede sexuellen Konnotationen im Keim zu ersticken. Das gelang mir bei ihrem Rücken ausgesprochen gut.

"Meine Beine bitte auch", hauchte sie dann aber.

Das war ein anderes Kaliber. Zum einen, weil das Unterteil, das sie sich da angezogen hatte, einen Großteil ihrer wirklich perfekten Bäckchen freiließ, zum anderen, weil ich hier nicht mit Geschwindigkeit operieren konnte.

Ich hielt durch, aber ich merkte zum ersten Mal seit Ewigkeiten, dass sich mein Blut nicht in Richtung Kopf, sondern anderswohin bewegte. Tapfer beendete ich mein Werk. Ihr reziprokes Engagement gab mir dann schnell Gelegenheit, mich auf den Bauch zu legen.

Beruhigend war das trotzdem nicht, denn sie hatte keinerlei Ambitionen, mich schnell abzufertigen. Im Gegenteil, sie ließ sich alle Zeit der Welt, in einer Mischung aus Massage und Streicheln, die dazu führte, dass ich nun noch mehr Grund hatte, auf dem Bauch liegen zu bleiben.

Zudem fuhr sie danach fort, ihre Vorderseite nach gleichem Muster zu bearbeiten. Der Begriff Tantalusqualen eröffnete sich mir zum ersten Mal in seinem vollen Wortsinn.

"Vergiss deine Vorderseite nicht", erinnerte sie mich mit spöttelnder Fürsorge.

Mein verärgertes Brummen brachte sie gleich noch weiter in Fahrt.

"Oder soll ich..."

"Untersteh dich."

"Dein Verlust. Du sollst dir nur deiner Möglichkeiten bewusst werden. Du bist übrigens total verspannt... die ungewohnte körperliche Arbeit?", fragte sie aufgesetzt mitfühlend.

"Kann schon sein."

"Ich kann dich gern mal richtig massieren, natürlich nicht hier."

"Ich glaube, auch da verzichte ich lieber."

"Akzeptiert." Und dann mit seidigem Lächeln: "Für den Moment."

Und ließ mich wieder vom Haken. Für den Moment.

Schließlich konnte ich doch meine Vorderseite eincremen und auch das anschließende Schwimmen war nur dieses, insgeheim hatte ich schon kindisches Planschen oder Schlimmeres befürchtet. Das Wasser war herrlich und versöhnte mich mit Gott und der Welt, Annalena sogar eingeschlossen.

Sie trocknete sich nicht ab, als wir aus dem Wasser kamen, sondern legte sich nass auf den Rücken, setzte ihre Sonnenbrille auf, und überließ dies der Sonne und der leichten Brise, die unsere Körper umschmeichelte.

Ich war plötzlich unglaublich ruhig und entspannt, zündete eine Zigarette an, die ich ihr in den Mund steckte und mir dann auch eine. Nicht einmal ihr fast nackter, ebenmäßiger Körper, der nass und verheißungsvoll im Sonnenlicht glitzerte, beunruhigte mich mehr.

Wir gingen noch ein weiteres Mal ins Wasser. Etwas überrascht nahm ich wahr, dass Annalena danach zunächst mehrfach das Gesicht verzog, dann ihr Handy herauskramte und schließlich "Mist" murmelte.

"Alles in Ordnung?"

"Ich hab Bauchschmerzen. Eigentlich viel zu früh, aber ich krieg wohl meine Tage."

"Könnte es nicht auch das Essen gewesen sein?"

"Nee, dieser Schmerz ist unverwechselbar. Ist kein Problem, ich hab ein Tampon dabei, aber nur eins. Vielleicht sollten wir bald aufbrechen."

Da ich mit diesen Dingen überhaupt nicht Bescheid wusste, ob meiner fehlenden Beziehungserfahrungen, blieb nichts anderes, als ihrer Einschätzung zu vertrauen. Sie machte daraus Gott sei Dank kein öffentliches Spektakel.

Sondern trocknete sich gründlich ab, zog sich ihr Kleid über und verschwand mit ihrem Rucksack in einem am Strand gelegenen Café, um dort die Toilette zu nutzen. Ich erwartete sie wie abgesprochen im Auto.

Die Rückfahrt verlief recht still. Sie schien beträchtliche Schmerzen zu haben und wollte auch nicht noch irgendwo zum Abendessen einkehren. Nach dem reichhaltigen Mittagessen und der Tatsache, dass wir reichlich Nahrung in der Wohnung hatten, schien das ohnehin überflüssig.

In der Wohnung nahm sie dann ein Schmerzmittel und wir ließen den Abend mit etwas Wein im Garten ausklingen.

6

Am nächsten Morgen schlief sie noch tief und fest, als ich erwachte. Ich sprang unter die Dusche und fand sie nach meiner Rückkehr immer noch schlafend vor. Also kümmerte ich mich ums Frühstück.

Und stellte fest, dass neben dem großen Tablett, welches wir bislang immer für den Transport in den Garten genutzt hatten, zwei kleinere vorhanden waren, die aufklappbare Ständer darunter hatten.

Ich hörte einige Laute aus dem Wohnzimmer, und tatsächlich räkelte sie sich gerade im Bett, als ich eintrat.

"Morgen. Gut geschlafen? Hast du noch Schmerzen?"

"Moin. Nee, geht so, ist immer nur am ersten Tag recht unangenehm. Wie spät ist es denn?"

"Erst neun Uhr. Was hältst du von Frühstück im Bett? Ich habe alles schon soweit vorbereitet."

"Eh, du bist ja lieb. Ja, toll, gerne, ich spring nur kurz vorher noch aufs Klo."

Etwas blass sah sie doch aus, aber ansonsten war sie beim anschließenden Frühstück ausgesprochen munter. Ich kümmerte mich um den Abwasch, während sie ihre Morgenzigarette rauchte.

Sie kam auf ihrem Weg ins Bad an mir vorbei, schlang ihre Arme um meinen Hals und küsste mich kurz auf den Mund.

"Du bist echt ein Schatz, das hat auch noch keiner für mich gemacht. Ich geh dann Duschen."

Es wurde ein ruhiger und beschaulicher Sonntag, den wir größtenteils in dem herrlichen Garten verbrachten. Endlich hatten wir auch Zeit, unsere Anziehsachen in die Schränke zu räumen, bis zu diesem Tag hatte wir sozusagen aus Koffer und Rucksack gelebt.

Wir unterhielten uns zwar viel, hatten aber gleichfalls lange Phasen, wo jeder irgendwie nur den eigenen Gedanken nachhing, oder las oder sonst etwas tat. Es war sehr angenehm, dass ich nicht das Gefühl hatte, sie ständig unterhalten zu müssen.

Ich dachte öfter daran, sie auf die Ereignisse des vorherigen Tages anzusprechen, die mir selbstverständlich einige Zeit im Kopf herumschwirrten, aber entschied mich dagegen, auch, weil ich nicht wusste, wie.

Wir planten weiterhin bereits das nächste Wochenende, schließlich würden wir ja am Sonntag die Privatführung im neapolitanischen Museum von Massimo bekommen und beschlossen, dort schon am Samstag hinzufahren.

Und dann dort die Nacht zu verbringen. Immerhin hatte die Stadt so einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf Paolos Angebot, uns da herumzuführen, wollten wir allerdings dankend verzichten.

Annalena übernahm es, uns ein Zimmer über airbnb nahe dem Zentrum von Neapel zu buchen, da sie von früheren Reisen bereits ein Account hatte.

"Fertig. Hier, schau es dir an, sieht doch gut aus, oder? Und echt preiswert."

Sie reichte mir ihren Laptop rüber.

"Ja, prima. Hm. Wieder ein Doppelbett?"

"Ja, genau. Die hatten auch eins mit zwei Betten, wäre dir das lieber gewesen?"

Sie kannte natürlich die Antwort auf die Frage, und die war weder "Ja" noch "ist mir egal". Komisch, wie selbstverständlich das alles nach nur einer Woche geworden war.