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Besondere Geschwisterliebe

Geschichte Info
Die Erlebnisse zweier Brüder und ihrer Schwester...
36.7k Wörter
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Zwei Hinweise zur Story:

1.) In dieser Geschichte gibt es sowohl heterosexuelle, bisexuelle wie auch homosexuelle Szenen.

2.) Anhand der Wortzahl dürfte erkenntlich sein, dass diese Geschichte sich auch mal Zeit lässt.

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So, an der Geschichte habe ich die letzten zwei Monate gesessen. Bislang meine beste Story, zumindest aus meiner subjektiven Sicht. Ich hoffe, sie wird euch auch Spaß machen.

Über Lob, konstruktive Kritik und generelles Feedback freue ich mich immer. Auch per Mail.

Ein herzlicher Dank geht an Herzblatt63 raus, sie hat meine Geschichte für Korrekturen durchgelesen und mir auch an ein paar Stellen bezüglich der Geschichte wertvolle Tipps gegeben.

Viel Spaß beim Lesen!

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Alle Charaktere sind über 18 Jahre alt.

Das Stöhnen drang in meine Ohren, penetrierte sie regelrecht.

Zwei Typen, eine Frau, sie alle stöhnten. Wie gebannt schaute ich den dreien bei ihren Machenschaften zu. Ein Typ stieß in die junge Frau von hinten, der andere fickte regelrecht ihren Mund. Mit lusterfüllten Augen schaute die Frau zu ihm auf und ließ den Mundfick geschehen. Wirklich Probleme mit seinem größeren Schwanz schien sie dabei nicht zu haben, so souverän wie sie dabei vorging.

Alle drei scheinen rasiert, was ich mag. Rasierte Körper bescherten mir schon immer einen größeren Kick.

Wie die Frau von beiden Seiten gefickt wurde, das machte mich so richtig an.

Immer näher kam ich meinem Höhepunkt, während ich gebannt auf meinen Laptop starrte.

Weitere Momente vergingen, dann wechselten die Männer noch einmal die Stellung, nun wollten sie das Objekt ihrer Begierde in Pussy und Arschloch zugleich ficken.

Dem Höhepunkt ganz nahe, bewegte sich meine Faust um meinem Schwanz mittlerweile in rekordverdächtigem Tempo.

Plötzlich drehte sich die Frau um, womit ich nicht gerechnet hatte.

Gierig nahm sie den großen Schwanz, den sie gerade noch in ihrer Muschi hatte, in den Mund, leckte eifrig ihren eigenen Lustsaft ab.

Dann passierte etwas, was mich noch mehr überraschte. Die Tags des Pornos hatte ich vor dem Starten des Videos nicht beachtet, sonst hätte ich diese Szene voraussehen können. Oder den Streifen gar nicht gestartet.

Die jungen Männer wandten ihre Köpfe einander zu und schauen sich kurz in die Augen, genossen den Augenblick der Zweisamkeit, der in diesem Augenkontakt bestand.

Ich ahnte zwar, was kommt, war aber zu nah an meinem Orgasmus, um weiter daran zu denken.

Beide bewegten ihre Gesichter aufeinander zu und küssten sich schließlich sanft. Der Mann, dessen Schwanz sich im Mund der jungen Frau befand, die damit gut umzugehen wusste, wanderte mit seiner Hand plötzlich zu dem Sixpack des anderen Mannes. Strich darüber in Richtung Geschlecht, bis er den Penis des anderen in der Hand hielt und anfing, in voller Länge zu wichsen.

Wie ich es schon von früheren Orgasmen kannte, war es auch dieses Mal. So kurz vor dem Orgasmus findet man irgendwie fast alles geil. Aber schwul war ich nicht.

Und trotzdem schossen mir auf einmal Bilder durch den Kopf, wie ein Mann meinen Schwanz hielt, während ihm einer geblasen wurde. Und der Gedanke... machte mich nur noch geiler.

Keine Zeit zum Nachdenken.

In der nächsten Sekunde stöhnte ich durch die plötzliche Intensität des Höhepunktes überrascht auf. Mein Sperma spritzte in drei, vier Ladungen oben aus der Spitze meines Glieds. Diese flogen nur eine Sekunde durch die Luft, um dann auf meiner rasierten Brust, meinem Bauch und meinem Hoden zu landen... während ich an eine halbschwule Szene wie im Porno dachte.

Nachdem meine Lust gestillt war, ich von meinem Hoch wieder ein wenig heruntergekommen war, klappte ich den Laptop fast schon panisch in einer schnellen, ruckartigen Bewegung zu.

Was war denn das?

Ich war nicht schwul. Ganz sicher nicht.

Das hätte ich mittlerweile gemerkt, mit meinen 21 Jahren. Ich hatte schon einige Freundinnen gehabt. Und zu jeder hatte ich mich hingezogen gefühlt.

Und der Sex mit Männern... der Gedanke allein sorgte bei mir für Unbehagen. Oder?

Also Sex unter Männern war nun wirklich nicht mein Bereich. Und das meinte ich in der am wenigsten homophoben Weise. Mein Bruder ist schwul und mit dem verstand ich mich schon immer blendend.

Und doch... die Szene fand ich einfach geil. Wie die Frau den einen Mann bedient, fand ich heiß, keine Frage. Aber als die beiden sich einander zuwandten, das hatte auch was. Oder?

Stöhnend, und zwar nicht aus sexuellen Gründen, schlug ich mir die Hände vors Gesicht und schloss die Augen genervt und verunsichert.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Als ob jetzt meine Sexualität zu einem Thema werden müsste.

In Zeitlupe öffnete ich den Laptop wieder, der Bildschirm leuchtete auf und registrierte mein Gesicht, entsperrte sich dadurch von selbst.

Mein Laptop war so modern, dass ich nicht mal etwas drücken musste, damit der Porno weiterspielte an der Stelle, bei der er vorhin aufgehört hatte.

Das war in diesem Moment eher Fluch als Segen.

Ich wollte den Porno schließen, zögerte aber wieder.

Jetzt war die Chance, um zu testen, ob ich die schwule Note dieses Videos auch wirklich anregend fand.

Meine Hände wanderten wieder in meinen Schoß, aber ohne an mir herumzuspielen. Auf dem Bildschirm blies die Frau dem Mann immer enthusiastischer seinen harten Schwanz, während dieser seinem Kumpel schneller den Schwanz wichste, während sie sich küssten.

Seine Bauchmuskeln spielten unter seiner Haut, zuckten immer mehr. Er kam seinem Höhepunkt wohl immer näher, wie auch bei seinem Nebenmann, dessen Stöße in die Mundhöhle der heißen Frau immer unkoordinierter wirkten.

Mein Schwanz, gerade erst in Benutzung gewesen, regte sich schon wieder leicht, zumindest ein klein wenig Blut schoss wieder in ihn.

Ungläubig schaute ich auf den noch immer schlaffen Penis, als wäre er ein Verräter, obwohl er auch nur als ein Opfer der Umstände fungierte.

Ich schaute auf den Bildschirm, sah, wie nun die beiden Männer relativ zeitgleich ihren Orgasmus erreichten. Der eine schoss sein Sperma in den Mund der Frau, der andere spritzt seine Ladung durch eine Drehung seines Körpers in letzter Sekunde auf das Gesicht der Frau.

Ungläubig schaute ich auf den Bildschirm, als ich bemerkte, dass ich nicht wie sonst nur auf die Frau schaute bei dem Porno, sondern nach wie vor fasziniert alle drei Akteure abwechselnd betrachtete.

Frustriert schloss ich den Laptop mit einem Wumms und setzte mich auf.

Ohne weiter nachzugrübeln, zog ich mir wieder meine Hose an, stand schnell vom Bett auf und bewegte mich aus dem Zimmer raus.

Das Thema konnte mir jetzt fürs Erste gestohlen bleiben. Das war bestimmt etwas einmaliges, sowas hatte ich sonst noch nie erlebt.

Ich ging einen Stock weiter nach unten und ging in die Küche, wo scheinbar schon Vollversammlung war.

Bald sollte es ja auch Frühstück geben, das war an einem Sonntag immer klar geregelt.

Alle vier weiteren Familienmitglieder waren schon da.

Meine Eltern, Svenja und Alexander, aber wir Kinder nannten sie immer nur Mama und Papa.

Meine 24 Jahre alte Schwester Cynthia, die für die erst vorgestern begonnenen Ferien wieder nach Hause gekommen war.

Mein Bruder Benjamin, der erst 18 Jahre alte kleine Bruder von mir.

Unsere Eltern hatten im Drei-Jahres-Rhythmus Kinder bekommen, als wären sie dort einem Plan gefolgt. Unsere Nachfragen wegen des Abstandes von ziemlich genau drei Jahren zwischen uns drei Kindern wurden aber immer mit recht nichtssagenden Aussagen beantwortet.

Ich lag mit genau drei Jahren Abstand zwischen meinen beiden Geschwistern, war aktuell 21 Jahre alt. Mein Name ist Finn.

„Ah, da bist du ja! Finn, kannst du bitte noch das Rührei auf den Tisch stellen?", rief mir meine Mutter zur Begrüßung leicht gestresst entgegen. Sie hatte wohl größtenteils das Frühstück gemacht und für sie gab es kaum etwas schlimmeres, als wenn an ihrem Essen etwas schief geht.

Schnell eilte ich daher zum Herd und nahm die Pfanne mit dem Rührei herunter und stellte sie auf den Tisch in der Mitte des Zimmers, an dem Benjamin schon seelenruhig saß und sich nicht von der Hektik um ihn herum stressen ließ.

„Mach bloß nicht zu viel, wir wollen ja nicht, das du einen Burnout bekommst", schlug ich ihm einen Spruch um die Ohren, in der Hoffnung, ihn zum mithelfen zu bewegen.

„Sagt der, der gerade erst aufgestanden ist", konterte er und hatte mich damit schon direkt ausgespielt.

Noch immer mit ein wenig Trägheit half ich weiter meinen Eltern sowie Cynthia beim Aufbau des Frühstücks.

Kurze Zeit später stand alles bereit und alle saßen sich auf die Stühle um den Tisch, gesellten sich zu Benjamin. Auch ich setzte mich hin, nachdem ich mir noch einen Kaffee gemacht hatte.

Alle schlugen kräftig zu, genossen das leckere Frühstück.

Während sich alle vier anderen über die jeweiligen Tagespläne austauschten, war ich eher schweigsam.

Mir ging die Szene aus dem Porno nicht mehr aus dem Kopf.

Ich schaute meinen Bruder an. Von ihm wusste ich, dass er schwul war. Oder zumindest deutlich mehr zu Männern wie zu Frauen hingezogen. In der Jugendzeit hatte er auch einmal eine Zeit lang eine Freundin gehabt.

Ich analysierte ihn regelrecht, seine eher weicheren Gesichtszüge, sein für Typen ungewohnt sanftes Auftreten.

Könnte ich auf so etwas stehen?

Er rasierte sich scheinbar, man sah an ihm auch im Sommer, wenn er kurze Klamotten trug, nie ein Haar außer auf seinem Kopf.

Könnte ich ihn küssen, würde es mir dann gefallen?

Benjamin hatte meinen Blick wohl bemerkt, denn nun schaute er verwirrt in meine Richtung. Irritiert blinzelte er mich an, hielt kurz den Augenkontakt mit seinen braunen, weichen Augen.

Schnell schaute ich weg. Meine Güte, was ging mir nur durch den Kopf? Das war mein Bruder verdammt nochmal.

Panisch versuchte ich, mich in das Gespräch einzumischen, um nicht weiter aufzufallen, als könnte mein kleiner Bruder sonst meine Gedanken lesen.

Dieser schien aber nicht weiter darüber nachzudenken, streute sich etwas Salz auf sein Rührei und mampfte dieses glücklich.

Ich beneidete ihn immer ein wenig. Er schien einfach fressen und fressen zu können, ohne jemals dick zu werden.

„Und was hast du heut vor, Finn? Suchst du dir mal wieder eine neue Freundin?", fragte mich meine Mutter unverblümt.

Genervt biss ich noch ein, zweimal auf meinem Brötchen herum und wollte dann antworten, doch mein Vater versuchte erst einmal verzweifelt, als modern zu erscheinen.

„Du kannst doch mal auf Tinder schauen? Hab gehört, da kann man sich geile Mädels angeln."

Entsetzt schauten ihn vier Augenpaare an, woraufhin mein Vater sofort bemerkte, dass er wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist.

„Was?", versuchte er sich zu retten.

„Hat mir ein Kollege erzählt."

„Natürlich Papa, ein Kollege... ist dieser Kollege zufällig ein Freund von Max Mustermann?", hakte meine Schwester mit triefendem Sarkasmus nach, die Augenbrauen ungläubig hochgezogen. Sie kaufte es ihm wohl genauso wenig ab, wie Benjamin oder ich.

Auch unsere Mutter schaute ihn skeptisch, aber auch belustigt an.

„Naja, wie dem auch sei...", meinte mein Vater und wischte sich den Mund mit seiner Serviette ab, „ich gehe jetzt mal Filme schauen unten. Bis später."

Mit rotem Kopf stand er geschwind auf und verschwand schnell aus der Küche, während wir noch ein wenig kicherten.

„Na, da hat er mal wieder einen rausgehauen...", meinte mein Bruder nur vielsagend und erhob sich auch mit seinem leeren Teller, um ihn die Spülmaschine zu stellen. Auf dem Weg dahin nahm er den Teller von meinem Vater gleich mit.

Na also, es geht also doch mit dem Helfen, dachte ich mir.

Als wir dann die Küche wieder aufgeräumt hatten und die Spülmaschine ihrem Zweck nachging, verabschiedete auch ich mich nach oben.

Auf dem Weg zu meinem Zimmer, das am Ende des Ganges lag, lagen mir die Worte meines Vaters noch in den Ohren.

Er hatte es zwar furchtbar ausgedrückt, und von ihm wollte man so etwas ganz sicher nicht hören, aber er hatte recht.

Tinder hatte mir auch schon früher Glück gebracht. Irgendwie musste man sich auf dieser Plattform nicht mal besonders anstrengen und trotzdem konnte man Erfolge verzeichnen. Nach den ganz tiefsinnigen Treffen sollte dort aber nicht gesucht werden.

Der Grund, warum meine Eltern mich versucht hatten aufzumuntern, lag in meiner letzten Beziehung.

Oder zumindest dachten meine Eltern, dass es eine Beziehung war.

Eigentlich hatten ich und Jessica nur ab und zu Treffen vereinbart, um Druck abzulassen.

Aber mit der Zeit wurden wir leider viel zu häufig dabei erwischt, wie wir schnell und heimlich das Haus betreten und verlassen wollten. Jessica hatte die Treffen überraschend souverän durchgestanden und meine Eltern schienen damals zum Schluss gekommen zu sein, dass sie meine Freundin sei.

Als diese Freundschaft Plus, oder wie auch immer man das nennen mag, vor wenigen Monaten von ihr beendet wurde, dachten meine Eltern, dass dies das Ende einer Beziehung sei.

Eine Beziehung, welche eigentlich keine war.

Daher wollten sie wahrscheinlich, dass ich mal wieder jemanden kennenlernte.

Was aber überhaupt nicht nötig war, da gar kein Herzschmerz bestand.

Mein Problem war vielmehr, dass ich scheinbar auch irgendwie durch Typen scharf wurde.

Bestimmt war das nur eine Phase.

Deswegen würde ich mich jetzt möglichst schnell auf Tinder anmelden, um diese unangenehme Situation von heute Morgen wieder zügigst zu vergessen.

In meinem Zimmer nahm ich mein Smartphone von meinem Tisch, auf dem noch mein Computer wie auch mein Tablet standen.

Als Student brauchte man leider mittlerweile all diese technischen Geräte, so hatte ich immer meine Eltern zu überzeugen versucht, was mir auch mit Erfolg gelungen war. Ich selbst wusste, dass ich all diese Geräte vor allem aus Bequemlichkeit hatte.

Im Gegensatz zu meiner Schwester war ich auch hier im Ruhrgebiet, in dem auch meine Eltern lebten, studieren gegangen. Daher hatte es sich für mich angeboten, hier wohnen zu bleiben. Manche mögen das für einen 21-Jährigen schräg finden, aber ich hatte keine Probleme mit meinen Eltern.

So bestand keine Gefahr, in dauerndem Clinch mit ihnen zu liegen.

Meine Schwester dahingegen hatte es nach Stuttgart verschlagen, von dort aus kam sie vor allen in den Semesterferien zu Besuch und blieb dann auch für einige Wochen.

Mein Bruder ging in die Oberstufe.

Mit dem Handy in der Hand schmiss ich mich auf mein Bett und begann, Tinder herunterzuladen.

In der App angekommen begann ich direkt, mit erschreckender Routine einen Account zu erstellen, wie ich es schon ein paar Mal gemacht hatte.

Ein paar Bilder von mir hochgeladen, einen Text hingerotzt, ein paar Infos wie meine Größe oder die Häufigkeit meiner sportlichen Aktivitäten angegeben und schon war mein Profil erstellt.

Gedankenverloren swipte ich ein paar Leute nach rechts. Ein paar Gesichter kamen mir von meinen früheren Besuchen auf Tinder bekannt vor. Diese schienen nicht wirklich weiter zu sein im Bezug auf eine mögliche Beziehung.

Aber über mich konnte man ja auch das Gleiche behaupten.

Nach ein paar Minuten wurde mir jedoch langweilig und ich legte mein Smartphone auf meinen Nachttisch.

Und jetzt?

Wieder mit meinen Gedanken allein, musste ich an das Frühstück zurückdenken.

Wie peinlich, dass ich meinen Bruder, wenn auch nur für einen ganz kurzen Augenblick, als möglichen Partner fürs Knutschen betrachtet hatte.

Irgendetwas muss heute in meinen Träumen dafür gesorgt haben, dass meine Gedanken neu verkabelt worden sind.

Frustriert stand ich wieder auf und stand wie ein Kleinkind mit zusammengeballten Fäusten in meinem Zimmer.

Und wieso hatte ich schon wieder einen Halbsteifen?

Frustriert setzte ich mich an den Tisch und schmiss den PC an. Gegen so etwas konnte nur eine Runde Dämonen abschlachten helfen.

Komplett vertieft in mein Spiel, mit den Kopfhörern aufgesetzt, bekam ich nicht mehr viel mit. Mit Kettensägen, Gewehren, Pistolen sowie Flammenwerfern schnetzelte ich mich durch die Level und das auf einem Schwierigkeitsgrad, der mir doch etwas Aufmerksamkeit abverlangte.

Ich schwebte in meiner eigenen Sphäre.

Bis paradoxerweise eine leichte Berührung an der Schulter mich komplett erschrak und aus der Seelenruhe beim Abschnetzeln riss.

Ich fuhr zusammen und drückte panisch auf die Pause-Taste und drehte mich leicht entrüstet um.

Hinter mir stand Benjamin und schaute mich überrascht an. Er hob die Hände entschuldigend hoch, da er sich nicht verbal entschuldigen konnte, was dem Umstand geschuldet war, das ich meine Kopfhörer noch trug.

Ich bemühte mich, meine Gesichtszüge wieder zu entspannen und ihn nicht weiter zu verunsichern.

Nachdem ich meine Kopfhörer abgesetzt hatte, versuchte ich erstmal zu beschwichtigen.

„Hi Benjamin, alles gut. Hast mich bloß kurz erschrocken. Alles fit im Schritt?", versuchte ich im brüderlichen Stil wieder etwas mehr Entspannung und Lockerheit in das Gespräch einzubringen.

„Alles gut, dachte ich mir schon. Jup, alles fit im Schritt."

Wir grinsten uns kurz dämlich an ob des dummen Spruches.

„Aber ich wollte dich eher fragen, ob du Bock hast mit mir und Cynthia einen Film anschauen willst? Cynthia hat Lust auf ne Schnulze und ich dachte mir, warum eigentlich nicht? Vielleicht willst du ja auch."

Erwartend schaute er mich an, während ich kurz überlegte.

Kurz schossen die Bilder von dem komischen Moment am Frühstückstisch durch den Kopf, doch schnell schob ich sie wieder beiseite. Ich hatte seit dem Beginn vom Zocken nicht mehr daran gedacht und wollte auch nicht weiter daran denken. Da könnte ein kitschiger Film mit irgendeiner heißen Schauspielerin helfen.

„Natürlich schau ich mit, ich kann dich doch nicht alleine mit Cynthia lassen, während da heißer heterosexueller Sex auf der Leinwand zu sehen ist", stichelte ich ihn ob seiner Sexualität.

Wir beide kicherten kurz, auch wenn mich das Gefühl überkam, dass wir uns nicht über das Gleiche amüsierten.

Ich folgte meinem Bruder aus meinem Zimmer auf dem Weg in den Keller.

Im Keller hatten wir einen Raum, der als Fernseh-, wie auch Partyraum fungierte.

Eine Leinwand mit hochwertigem Beamer stand im Raum, ein Hobby von unserem Vater.

Was mich immer etwas wunderte, vier bequeme Sessel. Bei fünf Leuten im Haus nicht gerade ideal. Dafür stand auch ein Sofa im Raum, welches von mir stets benutzt wurde. Groß, gemütlich, in meiner Lieblingsfarbe blau. Wir Geschwister hatten es im Laufe der Jahre zur Tradition gemacht, dass wir immer vom Sofa aus Filme und Serien geschaut hatten.

Seitdem meine Schwester für das Studium ausgezogen war, verschwand diese Tradition leider mehr und mehr in der Versenkung. Umso besser, dass es durch die Semesterferien dazu kam, dass sie nun zu Besuch war und wir durch die Ferien beide auch genügend Zeit hatten.

Mein Bruder hatte leider nach wie vor genug mit der Schule zu tun, die gerade ausnahmsweise mal keine Pause einlegte.

Das meine Schwester nun eine Schnulze anschauen wollte, verwunderte mich nicht. Sie konnte generell mit dem Spruch „Harte Schale, weicher Kern" beschrieben werden. Für Personen, die sie nicht so gut kannten, wirkte sie meistens sarkastisch, ja fast schon zynisch. Ihre ganze Art konnte manchmal als „bitchy" interpretiert werden.

Wenn sie aber jemandem so nahe steht, wie sie es mir als Schwester nun mal tut, dann war sie eigentlich eine sehr sympathische Frau, die trotz all der zweideutigen Witze und fiesen Sprüche eine kleine Romantikerin war. Pardon, eine eher größere Romantikerin, mit 1,77 Meter war sie nicht gerade kleingewachsen. Ich überragte sie immerhin noch mit meinen 1,83 Meter, während Cynthia Benjamin um 4 Zentimer überlegen war.

Ein Fakt, mit dem Benjamin von ihr häufig aufgezogen wurde.

Auf der Treppe nach unten, warf ich meinen Blick reflexartig auf die Treppenstufen. Doch jede Stufe, die ich weiter nach unten ging, wanderte mein Blick weiter nach oben.