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Bungalow 17

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Mein Arzt rät mir, dringend Urlaub zu machen.
19.9k Wörter
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„Verdammt Horst! Hör doch endlich auf, mich zu einer Kur überreden zu wollen. Ich mache keine Fangopackungen, plantsche nicht im Solebecken und mache auch keinen anderen Blödsinn inmitten alter Weiblein und Männlein. Schlag dir diese Schnapsidee bitte ein für alle Mal aus dem Kopf!", sage ich aufbrausend. Langsam geht mir dieses ewige Insistieren mächtig auf den Zeiger.

„Sigi, du brauchst unbedingt Erholung. Ganz dringend sogar! Wenn du so weiter machst, klappst du mir in wenigen Wochen mit einem Herzkasper oder sonst etwas um und weg bist du -- todo -- finito! So einfach ist das! Dein Körper macht das nicht mehr lange mit. Als Arzt und vor allem als dein Freund, kann ich dir nur dringendst raten: Nimm dir ein paar Wochen Auszeit. Deine Werte sind katastrophal", ermahnt mich Horst.

„Ein paar Wochen gleich? Wie stellst du dir das denn bitte vor? Und was verstehst du unter Erholung?", frage ich.

Horst nervt mich schon seit Jahren mit diesem Thema. Diesmal scheint es ihm jedoch wirklich ernst zu sein. Er will einfach nicht lockerlassen. Allmählich frage ich mich, was ist, wenn er Recht hat, wenn ich wirklich auf der Kippe stehe? Ich habe ganz bestimmt keine Lust, so jung schon den Löffel abzugeben. Mein Widerstand beginnt allmählich zu bröckelt. Wenn ich ehrlich bin, merke ich auch selbst, dass mir Erholung guttun würde. Das Problem ist wohl eher, dass unsere Vorstellungen, wie ich mich am besten erholen sollte, gehörig auseinandergehen.

Für zwei Wochen Urlaub könnte ich mich noch erwärmen. Doch Horst spricht immer von Kur und solchen Dingen. So etwas finde ich abartig. Da gehe ich doch binnen Tagen vor Langeweile ein! Ich bin doch noch kein Tattergreis, der zur Kur fahren muss. Ich bin zweiunddreißig Jahre alt und nicht hundert, verdammt nochmal!

„Schau dir doch bitte diese Prospekte in aller Ruhe durch und such´ dir was Schönes heraus! Was anderes kann ich dir beim besten Willen nicht mehr raten. Keine Aufregung, keine Action, nur Erholung und Entspannung. Am besten, du liegst den ganzen Tag auf der faulen Haut und machst etwas Gymnastik oder schwimmst ein paar lockere Längen. Aber keine großen Anstrengungen! Von der Zeit her brauchst du mindestens drei Wochen, um richtig runter zu kommen. Und Wehe du nimmst Handy oder Laptop mit. Das ist streng verboten", ermahnt er mich.

Ich habe Horst noch nie so entschlossen erlebt. Langsam fange ich selbst an nachzudenken. Ferien würden mir tatsächlich guttun, das muss ich zugeben. Noch keine Einigkeit besteht hingegen darin, wie diese Erholung ausschauen soll. Ich bin einfach nicht der Mensch, der zum Nichtstun verdonnert werden kann. Außerdem müsste ich allein fahren. Ich wüsste nicht, wer mitkommen würde. Freundin habe ich keine und wen sollte ich sonst mitnehmen?

Horst wedelt mit einem Bündel Prospekte vor meiner Nase herum und nervt damit schon wieder. Etwas angefressen wegen seiner Beharrlichkeit reiße ich ihm demonstrativ die bunten Blätter mit den Hochglanzfotos aus der Hand und beginne lustlos darin zu blättern. Horst darf auch nur deshalb so nerven, weil wir uns wirklich gut kennen. Wir sind Freunde seit dem Sandkasten und haben schon Einiges zusammen erlebt.

Er ist ein wirklich guter Kumpel. Nur seine ewige Laier Leier von wegen Erholung und Kur macht ihn allmählich unsympathisch. Die Begriffe Kur und Erholung lassen ein Kindheitstraume Kindheitstrauma wieder in mir aufleben. Damals musste ich Jahr für Jahr mit meinen Eltern nach Italien zur Kur. Wir waren immer auf Ischia und immer im selben Hotel. Das war der blanke Horror! Dort gab es nur alte Leute. Ich war der einzige Jugendliche. Aus meiner Sicht waren die anderen Gäste älter als ägyptische Mumien. Ich habe mich unglaublich gelangweilt und mir geschworen, so etwas nie wieder freiwillig zu machen.

Den ganzen Tag war ich dort allein, weil meine Eltern bei irgendwelchen Kuren waren oder für Fangobädern in einer Wanne lagen. Nicht einmal das Essen war ein Highlight. Es hat geschmeckt, wie im Krankenhaus. War ja auch Schonkost für die alten Leute. Nein danke! Auf so etwas habe ich echt keinen Bock.

Na schau! Ischia ist doch tatsächlich auch unter den Prospekten, die Horst mir gegeben hat. Den lege ich ungesehen beiseite. Nicht einmal die Fotos schaue ich mir an. Allein schon das Wort Ischia lässt das Grauen wieder vor meinem inneren Auge erscheinen. Es sind aber auch so noch genügend Prospekte. Ich muss zugeben, dass die Auswahl gewaltig ist. Von Frankreich über Nord- und Ostsee bis hin zu Polen oder Ungarn ist alles dabei. Nur nichts Aufregendes. Alles langweilig und nur für alte Leute.

Plötzlich halte ich inne. Ein Prospekt schlägt komplett aus der Art und springt mir sofort ins Auge. Der Text verspricht sexuelle Erlebnisse vom Feinsten auf einer traumhaften und exklusiven Karibikinsel. ´Dreamland´ heißt das angepriesene Ressort. Auf der Titelseite liegen drei atemberaubend schöne, junge Mädchen nackt unter Palmen. Das ist es!

´Erleben Sie einen Urlaub, schöner als Sie ihn sich je erträumt haben. Einer beschränkten Zahl erlesener Gäste stehen eine wunderbare Landschaft, zahlreiche Sportaktivitäten und willige Gespielinnen uneingeschränkt zur Verfügung. Es gibt keinen Wunsch, den wir nicht erfüllen´, steht im Text auf der Innenseite. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was die Fotos versprechen, na dann kann man wirklich nicht meckern. Hat mir Horst diesen Prospekt wirklich in die Hand gedrückt oder träume ich nur? Bin ich bereits im Delirium?

„Ich will da hin. Drei Wochen!", sage ich zu Horst.

Ich halte ihm kurzentschlossen den Prospekt über den Schreibtisch, damit er sehen kann, was ich meine. Ich will alle Zweifel, dass er es mit diesem Angebot ernst meint, ausräumen und bin gespannt, wie er reagiert. Doch Horst ist gerade dabei meine Blutwerte zu studieren und achtet nicht auf den Prospekt. Er hört mir auch nur mit einem halben Ohr zu.

„Dass du doch noch zur Vernunft kommst, hätte ich nicht für möglich gehalten", gibt er geistesabwesend zu. „Zumindest nicht ohne Warnschuss deines Körpers."

Horst nimmt den Prospekt gedankenverloren entgegen, legt ihn ohne darauf zu achten in den Ordner mit meinen Unterlagen und klappt diesen zu. Er hebt die Augen und schaut zufrieden zu mir herüber.

„Ich lasse von meiner Assistentin den Platz buchen, zur Sicherheit. Wer weiß, ob du es dir sonst nicht noch anders überlegst. Wann könntest du weg? Aus meiner Sicht je schneller umso besser", meint er.

Horst ist immer noch in Gedanken und klappt meine Akte auch nicht mehr auf. Oben drauf klebt er ein Post-it und nimmt einen Kugelschreiber zur Hand.

„Montag in einer Woche", sage ich. „Das wäre der vierzehnte."

„Ich kann nicht glauben, dass du endlich zur Vernunft kommst. Wie lange rede ich dir nun schon zu, dass du endlich Urlaub machen und dich erholen sollst? Und jetzt, ganz plötzlich kommt das Umdenken. Ich hätte nie gedacht, dass du doch noch einmal zur Einsicht kommst", meint Horst zufrieden. „Drei Wochen hast du gesagt?"

Er schreibt die Daten auf den Zettel. Dann blickt er von seiner Notiz auf und mich direkt an.

„Warum denn nicht gleich so? Ich lasse dir per Mail die Daten für die Überweisung und den Preis zukommen. Die Hälfte der Kosten übernimmt die Krankenkasse", erklärt er sachlich.

„Echt, das auch noch. Dann überlege ich doch tatsächlich, ob ich nicht noch eine Woche anhänge", erwidere ich.

Ich kann es kaum glauben, dass die Krankenkasse auch solche Kosten mitträgt. Was heutzutage nicht alles unter Erholung und Gesundheit fällt. Wir leben doch wirklich in einer guten Zeit!

---

„Sigi, das kann doch nicht dein Ernst sein? Das ist doch keine Erholung! Das hält dein Herz nicht aus", beschwört mich Horst am Telefon.

Seine Assistentin hat den Irrtum bemerkt und bei ihm nachgefragt, ob sie tatsächlich diesen Urlaub für mich buchen soll.

„Du hast mir den Prospekt gegeben. Was soll jetzt der Aufstand? Keine Widerrede, ich fahre da hin", antworte ich stur.

„Mir ist das etwas peinlich, denn diesen Prospekt habe ich für mich besorgt, nicht für meine Patienten", erklärt Horst kleinlaut. „Keine Ahnung, wie er zu den anderen Unterlagen gerutscht sein kann. Vermutlich hat die Putzfrau aufgeräumt und nicht lange geschaut."

„Ach so! Was für den gnädigen Herrn Doktor gut ist, soll für mich falsch sein? Hast du sie noch alle?", werde ich resolut. „Jetzt ringe ich mich mühsam dazu durch, doch in Urlaub zu fahren und nun willst du es mir wieder ausreden? Das kann doch nicht dein Ernst sein."

„Sigi, sei doch vernünftig", fleht mich Horst an. „Ich war einfach neugierig, als ich von diesem Angebot gehört habe. Aber es war mir auch von vorne herein klar, dass ich nie dorthin fahren würde. Nichts weiter! Das ist wirklich kein Urlaub für dich."

„Entweder diesen Urlaub oder keinen", sage ich entschlossen. Es entsteht eine kurze Pause.

„Besser als kein Urlaub ist es allemal. Aber ohne Handy und ohne Laptop!"

„Von mir aus, wenn du darauf bestehst", antworte ich. Mir ist klar, dass ich Zugeständnisse machen muss.

„Du strengst dich nicht zu viel an. Keine stundenlangen Orgien!", bohrt er nach.

„Ok, das auch nicht. Ich verspreche vernünftig zu sein", gelobe ich.

„Und dass eines klar ist, die Krankenkasse zahlt in diesem Fall natürlich keinen Cent dazu", betont er.

„Das hätte mich auch gewundert", gebe ich unumwunden zu. Ich spüre, dass ich auf der Zielgeraden bin. Sein Widerstand bröckelt und meine Laune verbessert sich sichtlich. „Mach dir keine Sorgen, diesen Aufenthalt kann ich mir auch so leisten."

„Und du lässt dich nicht davon abbringen?", erkundigt er sich. Horst scheint zu resignieren. Es ist nur ein allerletztes Aufbäumen.

„Nein. Entweder das oder nichts!"

„Ok, ich lasse buchen. Erzählst mir nachher, wie es war und ob es sich gelohnt hat hinzufahren", lenkt er ein. Innerlich jubiliere ich.

---

Seit diesem Telefonat sind exakt zehn Tage vergangen und ich sitze tatsächlich in einem Flugzeug, das sich im Landeanflug auf die Dominikanische Republik befindet. Von hier aus geht es mit dem Hubschrauber weiter zur Insel. Diese liegt einige Kilometer vor der Küste, mitten im Meer und abseits aller Reiserouten. Ich habe kurz im Internet recherchiert und bin überzeugter denn je, dass dies mein absoluter Traumurlaub ist.

Mir geht es nicht unbedingt, um den Sex, der dort angeboten wird. Ich will einfach etwas Neues und Aufregendes erleben. Wenn ich dabei von hübschen Mädchen umgeben bin und zwischendurch auch Sex haben kann, sollte mir das in den Sinn kommen, dann ist doch alles perfekt.

Die Assistentin von Horst hat es tatsächlich geschafft, einen der begehrten Plätze zu ergattern. Genau genommen hatte ich riesengroßes Glück. Ein anderer Gast hat kurz vor ihrem Anruf absagen müssen. Der Arme hatte einen Herzinfarkt erlitten und der Arzt hat ihm von einem längeren Flug dringend abgeraten. Das Leben kann manchmal ganz schön ungerecht sein. Vögeln dürfte er, aber fliegen nicht.

Ich genieße den Transfer mit dem Hubschrauber, auch wenn mir dabei ein wenig flau im Magen ist. So dicht über der Wasseroberfläche dahinzuschweben ist ein ausgesprochen ungewohntes Gefühl. Unter uns ist nichts als Wasser. Da das Meer glasklar und sehr ruhig ist, kann ich von hier oben aus Haie, Rochen und andere größere Fische ganz deutlich erkennen. Es ist beeindruckend.

Nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten Flug deutet der Pilot mit dem Finger auf einen kleinen Punkt am Horizont.

„The island", sagt er.

Anfangs kann ich es kaum glauben, dass dieser winzige Punkt eine Insel sein soll. Aber je näher wir kommen, umso größer wird der Fleck. Schon bald erkenne ich die ersten Palmen und schließlich sogar den hellen Sandstrand. Sehr groß kann die Insel allerdings nicht sein. Als der Pilot am Strand aufsetzt, wirbelt er den Sand hoch. Ein Mann, der mit seinem Jeep auf mich wartet, muss sich ein Taschentuch vor Mund und Nase halten.

Ich bin noch beim Aussteigen, da lädt er schon die wenigen Habseligkeiten aus, die ich mitgebracht habe, auf das Fahrzeug, mit dem er mich vermutlich ins Resort kutschieren wird. Der Mann ist offensichtlich ein Einheimischer, der mich die ganze Zeit breit anlächelt.

„Bunga, bunga?", meint er. Dabei macht er eine mehr als eindeutige Handbewegung und grinst versaut.

Statt einer Antwort lache ich ein wenig und nicke. Ich äußere mich aber nicht weiter. Seine Anspielungen lassen vermuten, dass es auf der Insel anständig zur Sache geht. Das ist zwar nicht wirklich das was ich suche, aber ich werde mir das Ganze zuerst einmal genauer anschauen. Ich bin allerdings nicht der Typ für hemmungslosen Sex. Ich hatte noch nie einfach nur Sex. Es waren immer Gefühle dabei.

Ich habe dieses Angebot weniger wegen dem Sex gewählt, sondern deshalb, weil es nicht die klassische Kur ist. Außerdem wollte ich Horst necken. Ich hätte nie gedacht, dass er zustimmt. Sein Fehler war es, dass er im entscheidenden Moment abgelenkt war und erst im Nachhinein gecheckt hat, was ich mir herausgepickt habe. Aber auch da hätte ich nie gedacht, dass er so schnell einknicken würde.

Danach nahm dann alles seinen Lauf. Ich wollte vor meinem Freund keinen Rückzieher mehr machen. Damit hätte ich eingestehen müssen, dass es von meiner Seite nur Jux und Tollerei war. Außerdem war ich zu diesem Zeitpunkt bereits neugierig, was mich hier erwartet. Was ich mir aber genau von diesem Urlaub erwarte, weiß ich noch nicht. Ich habe mir bisher keine größeren Gedanken darüber gemacht. Auf jeden Fall werde ich in einer wunderschönen Umgebung von hoffentlich hübschen Mädchen umgeben sein. Davon träumt doch jeder Mann?

Die Fahrt mit dem Jeep dauert keine zwei Minuten. Genau genommen hat es sich nicht einmal gelohnt, in den Wagen zu steigen. Zu Fuß wäre die Strecke gleich schnell und ohne jede Anstrengung zu bewältigen gewesen.

„Bunga, bunga", sagt der Fahrer erneut. Er deutet dabei auf zwei Mädchen, die am Straßenrand entlanglaufen. Sie tragen lediglich ein winziges Bikini-Höschen.

Ich schaue den beiden hinterher und begutachte sie. Beide sind echt süß und entsprechen nicht im Mindesten dem Bild, das ich mir von einer Nutte mache. Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie eine Prostituiere in Natura gesehen. Zumindest nicht in Ausübung ihrer Tätigkeit. Deshalb bin ich ausgesprochen positiv überrascht. Ich hatte dieses Gewerbe bisher immer für schmutzig und anrüchig gehalten. Wenn ich allerdings die beiden betrachte, könnte ich mir durchaus vorstellen, mir mit einer von ihnen die Nacht zu versüßen.

Mein Fahrer bringt mich direkt zu einem Haus, das recht luftig aus Palmenstämmen und einem Bambusdach errichtet ist. Man hat den perfekten Durchblick, denn Mauern sucht man vergeblich. Gegen Kälte muss das Haus in dieser Gegend nicht schützen. Dazu ist es auf der Insel zu warm.

„Schönen Tag, Herr Werner. Willkommen auf Dreamland", begrüßt mich eine junge Frau. Sie steht hinter dem Tresen und legt mir einige Formulare vor.

Die Formalitäten sind dann auch recht schnell erledigt. Mein Koffer ist bereits auf dem Weg zu meinem Bungalow, erklärt sie mir. „Das übernimmt liebend gern der einheimische Fahrer. Dann kann er in der Anlage, die fast nackten oder sogar völlig nackten Mädchen anglotzen", erklärt sie.

Die Frau ist selbst ausgesprochen hübsch. Sie trägt jedoch ein kurzes, luftiges Kleidchen, das ihre langen Beine zur Geltung bringt und auch ihre ansehnliche Figur betont. Dennoch wirkt es züchtig und zeigt, dass sie nicht zu den Mädchen gehört, die den Gästen zur Verfügung stehen. Ich schätze sie auf Ende zwanzig oder Anfang dreißig.

„Ich bringe Sie zu Ihrem Bungalow. Dabei kann ich Ihnen erklären, wie es bei uns funktioniert", sagt die Empfangsdame. Sie hat sich mir als Nadja vorgestellt.

„In diesem Bereich finden Sie die Gemeinschaftsgebäude: Küche, Restaurant, Erste Hilfe und Rezeption sind darin untergebracht. Wir wollen es nicht hoffen, aber bei Bedarf steht den Gästen auch eine eigene Ärztin zur Verfügung. Wir sind auf alles vorbereitet", erklärt sie. Beim Vorbeigehen deutet sie jeweils auf die entsprechenden Gebäude und Räume. Sie sind auch mit großen Schildern gekennzeichnet. Wir setzen unseren Weg fort und schlendern zu Fuß durch die Ferienanlage.

„Auf der Insel arbeiten zahlreiche Mädchen. Sie erkennen sie an ihrer Kleidung. Die Mädchen sind dazu da, sie auf jegliche Art zu unterhalten. Dazu gehören auch alle gewünschten sexuellen Dienste", klärt sie mich weiter auf.

Genau in diesem Augenblick kommt uns ein junges Mädchen entgegen. Nadja winkt sie zu uns. Die unglaublich hübsche Frau kommt auch gleich der Aufforderung nach und bleibt mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und leicht gespreizten Beinen vor uns stehen. Sie präsentiert perfekt ihre nackten Brüste. Da sie einen Bikini-Tanga trägt, zieht ihn Nadja kurzerhand nach unten, was das Mädchen ohne Reaktion über sich ergehen lässt. Nun präsentiert sie auch ihre perfekt rasierte Scham.

„Die Mädchen müssen alle Ihre Wünsche befolgen. Ohne jede Ausnahme", klärt Nadja mich auf. „Versuchen sie es."

Ich schaue sie ganz verblüfft an. Was soll ich denn tun?

„Greifen Sie ihr zum Beispiel zwischen die Beine. Das machen Neuankömmlinge immer recht gern", meint Nadja.

Mit einem unguten Gefühl fasse ich zaghaft an die Scham des Mädchens. Eigentlich verbietet es mir meine Bildung. Deshalb fällt meine Berührung ausgesprochen zaghaft aus und ich fühle mich auch noch sehr unwohl dabei. Ich wurde von meinen Eltern so erzogen, dass ich eine Frau jederzeit zuvorkommend behandle und ihr den nötigen Respekt entgegenbringe. Man kann das als altmodisch bezeichnen, doch ich empfand das immer für angemessen. Es entspricht meiner romantischen Ader und der Vorstellung vom galanten Ritter.

„Langen sie nur ruhig ordentlich hin. Sunny hält das schon aus", fordert mich Nadja auf.

Dabei legt sie ihre Hand auf die meine und drückt diese auf die intime Stelle von Sunny. Diese verzieht keine Miene. Trotz der bizarren Situation kann ich keine Regung erkennen, die mir auch nur andeuten würde, was gerade in ihr vorgeht.

„Sunny, komm mit uns und zeige Herrn Werner die Insel und noch einiges mehr", weist Nadja sie an. „Er wohnt im Bungalow siebzehn."

Für einen kurzen Moment habe ich den Eindruck, Sunny habe sich erschrocken. Wenn ich mich nicht irre, ist sie einen ganz kurzen Moment sogar ein wenig bleich geworden. Auch ihre Augen fixieren mich auf eine ganz neue Art.

Nadja lässt meine Hand los und dreht sich zu mir um. „Wir sehen uns später", sagt sie und macht sich auf den Weg zurück zur Rezeption.

„Herr Werner, wenn Sie mir folgen würden", reißt mich Sunny aus meinen Gedanken.

Ich schaue Nadja etwas überrascht hinterher. Ihr Verhalten irritiert mich. Ich finde es sonderbar, dass sie mich einfach so stehen lässt.

„Sie geht davon aus, dass Sie nach der langen Reise Lust auf etwas Entspannung haben und sich gerne mit mir vergnügen möchten. Da will sie nicht länger stören", erklärt Sunny.

„Sag Sigi zu mir", bitte ich Sunny. „Dann gehen wir mal zum Bungalow."

Sunny zieht artig ihr Höschen wieder hoch, allerdings nicht ohne mich vorher mit einem Blick um Erlaubnis zu fragen. Es sieht ulkig aus, wie sie leicht gebückt dasteht, mit den Händen am Bund ihres Höschens und auf mein Kopfnicken wartet. Sie ist leicht nach vorne gebeugt und reckt den Po heraus. Ich nehme an, es ist ihr etwas spät eingefallen, dass sie sich besser vorher meine Einwilligung einholen sollte.

„Wo kommst du her?", erkundigt sie sich.

„Aus Berlin", antworte ich. „Und du?"

„Ich komme aus einem kleinen Ort in der Nähe von Bremen", gibt sie bereitwillig Auskunft.

„Bist du schon lange hier?", frage ich nach.

„Seit etwa zwei Monaten."

„Macht es Spaß?"

Sunny schaut mich an und scheint zu überlegen. Ist wohl eine etwas dumme Frage. Das sagt zumindest ihr Blick. Sunny hat taubenblaue Augen, die perfekt zu ihren blonden Haaren passen. In ihren Augen kann ich Lebenslust und Energie erkennen. Sie funkeln auffallend stark. Sunny wirkt auf mich sehr lebhaft und ehrlich. Sie kommt mir im Augenblick aber auch zurückhaltend und gehemmt vor. Ich weiß nicht warum, doch ich habe den Eindruck, als könnte dieses Mädchen nicht lügen.