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Bungalow 17

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„Manchmal", antwortet sie. „Manchmal macht es auch Spaß."

„Das klingt nicht begeistert", werfe ich ein.

„Dafür ist es die Wahrheit", hält sie dagegen.

„Warum machst du es dann?"

„Weil ich Geld brauche. Dringend sogar."

„Verdient man hier gut?", bohre ich nach.

„Wie man es nimmt", antwortet sie.

„Wie meinst du das?"

„In absoluten Zahlen verdient man wirklich gut. Im Verhältnis für das, was man bieten muss, hält es sich in Grenzen."

Während wir uns unterhalten schlendern wir den Weg entlang, vorbei an kleinen Hütten, die recht weit auseinander stehen. Man scheint hier auf Diskretion und Privatsphäre großen Wert zu legen.

„Wie viele Bungalows gibt es auf der Insel?", frage ich.

„Genau siebzehn", antwortet sie schnell.

Ich habe das Thema gewechselt, da zwischen uns ein Schweigen entstanden ist, das peinlich zu werden drohte. Ihre Antwort auf meine Frage kam vermutlich auch deshalb so schnell. Sunny ist offenbar dankbar für meine Richtungsänderung im Gespräch.

„Hier sind wir", meint Sunny.

Sie deutet auf ein Häuschen, das weit ab von allen anderen, beinahe am Strand steht. Es wirkt größer, als die anderen und deutlich weiter von der Anlage und der nächsten Hütte entfernt.

„Du passt irgendwie nicht hierher", sagt sie.

Sie wirkt nachdenklich und schaut mich eindringlich an. Ich habe keine Ahnung, warum sie der Meinung ist, dass ich nicht hierher passe. Mir ist auch nicht klar, wie sie das genau meint. Ich bin irritiert.

„Auf die Insel?", frage ich.

„Ja, irgendwie auch auf die Insel. Aber vor allem nicht in dieses Haus", antwortet Sunny.

„Was ist mit diesem Haus?", erkundige ich mich.

„Das Haus ist besonders", druckst sie herum.

„Spuck es schon aus!", fordere ich sie auf. Mir ist klar, dass sie nur ungern mit der Sprache herausrücken will.

„Du hast es doch gebucht. Was soll die Fragerei? Dieses Haus ist für Männer mit besonders ausgefallenen Vorlieben. Es hat ein spezielles Spielzimmer", erklärt sie.

„Ein was? Ein Spielzimmer? Was für ein Spielzimmer?"

„Einen speziellen Raum für Perverse", entfährt es Sunny. „Stell dich doch nicht dumm!"

Ich bleibe überrascht stehen. Ich verstehe nicht, warum man dann den Bungalow siebzehn ausgerechnet mir gegeben hat. Kann es sein, dass Horst das so gedreht hat? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist nicht die Art von Scherzen, die er für gewöhnlich macht. Außerdem hat er mich eindringlich ermahnt, mich zu schonen. Dann würde er mir sicher nicht die aufregendste Hütte auf der Insel buchen.

„Ach ja, der andere ist ausgefallen", entfährt es mir.

„Wer ist ausgefallen?", erkundigt sich Sunny.

Ich gehe weiter und lege den Arm um Sunnys Taille. Ich bin wieder beruhigt und habe eine Erklärung für dieses Missverständnis. Ich bin ja nur der Ersatz.

„Ich habe diesen Bungalow nur deshalb bekommen, weil der, der ihn vorher gebucht hat, einen Herzinfarkt erlitten hat. Oder so etwas Ähnliches. Sie haben mir dann wohl einfach diesen Bungalow gegeben, da kein anderer frei war", erkläre ich Sunny.

Sie schaut mich zuerst recht ungläubig an. Offenbar braucht sie bei meiner Erklärung etwas Zeit um den Durchblick zu finden. Doch dann hellt sich ihr Blick auf und sie lächelt.

„Ich hatte schon Angst, du wärst so einer", antwortet sie. Die Erleichterung ist ihr deutlich anzumerken.

„Warst du schon einmal hier?", frage ich.

„Ja, aber zum Glück nur kurz", gib sie Auskunft. „Nicht lange und auch das hat keinen Spaß gemacht. Das kann ich dir versichern."

„Jetzt verstehe ich, warum Nadja betont hat, dass die Mädchen hier wirklich alle Wünsche erfüllen. Sie hat die Umbuchung wohl auch vergessen und ist - wie du - davon ausgegangen, dass ich die Hütte bewusst gebucht hatte", denke ich laut. „Aber warum warst du so besorgt? Hast du mich tatsächlich für einen Perversen gehalten?"

„Ich dürfte mit dir eigentlich nicht so offen sprechen. Keine Ahnung, warum ich es trotzdem tue", erklärt sie. Sie macht eine kurze Pause, dann spricht sie weiter. „Man kann in die Menschen nicht hineinsehen. In Männer schon gar nicht. Oft sind ausgerechnet die Schüchternen die, mit den ausgefallenen Wünschen."

„Ok, da hast du auch wieder Recht", lenke ich ein. „Du kannst allerdings beruhigt sein, ich bin kein Perverser. Im Grunde bin ich auch nicht schüchtern, aber das hier ist alles neu für mich."

„Und warum hast du dann hier gebucht?", will sie wissen.

Ich erzähle ihr die Geschichte. Sunny lacht dabei mehrmals laut auf. Die Kleine taut allmählich auf und es macht echt Spaß, zu hören, wie sie lacht und wie sie vergnügt ist. Sunny gefällt mir.

Wir sind in der Zwischenzeit beim Bungalow angekommen und haben es uns auf der Veranda gemütlich gemacht. Der Blick auf das offene Meer ist atemberaubend. Die Wellen des Atlantiks brechen etwas weiter draußen und schwappen nicht weit von uns entfernt auf den Strand. Die Gischt kann man von der Veranda aus hören. Ich komme mir vor, wie im Paradies.

„Jetzt verstehe ich, warum du hier bist. Die Idee, den Arzt zu necken, war sicher lustig. Ist auch zu verrückt, dass unser Prospekt zu den Kuren gerutscht ist. Das muss man sich vorstellen! Dies hier als Kur anzubieten. Ich kann verstehen, dass du am Ende keinen Rückzieher mehr machen wolltest", meint sie. Dabei lacht Sunny vor Vergnügen.

Obwohl wir uns eben erst kennen gelernt haben, herrscht zwischen uns bereits eine überraschend große Vertrautheit. Sie hat eine offene und einnehmende Art, wie ich sie selten bei einer Frau verspürt habe. Ich fühle mich ausgesprochen wohl in ihrer Nähe.

„Wie kommst du hierher? Du hast gesagt wegen des Geldes", erkundige ich mich. Ich möchte mehr über diese junge Frau erfahren.

„Bist du sauer, wenn ich darüber nicht sprechen möchte?", stellt sie eine Gegenfrage.

„Nein, absolut nicht", versichere ich. Dann wechsle ich höflich das Thema. „Zeigst du mir bitte die Insel?"

„Gerne", bestätigt sie. Dabei springt Sunny auf und dreht sich zu mir um. Ihr Lächeln ist atemberaubend.

„Komm!", treibt sie mich an.

„Langsam, ich bin schließlich zur Kur hier", scherze ich. Sunny lacht erneut auf.

Wir schlendern über die Insel und Sunny zeigt mir die wichtigsten Punkte. Sie stellt mich den wichtigsten Personen vor und erklärt mir alles. Sie scheint bei allen beliebt zu sein, denn alle begegnen ihr sehr offen und sind auch mir gegenüber sehr aufgeschlossen.

Als wir die Ärztin treffen, bin ich erstaunt. Die Frau ist Mitte zwanzig und unglaublich hübsch. Sie gleicht Sunny. Allerdings hat sie braunes Haar.

„Darf ich vorstellen, das ist meine Schwester Kim", meint Sunny. „Kim, das ist Sigi, er ist heute neu eingetroffen."

„Sie sind der Neue von Bungalow siebzehn", erkundigt sich Kim.

Bei diesen Worten mustert sie mich mit ausgesprochen kühlem Blick. Sie scheint mich eingehend zu taxieren. Als sie anschließend zu Sunny schaut, erkenne ich den besorgten Blick.

„Genau, der Neue von Bungalow siebzehn", bestätige ich.

„Ich muss weiter, ich habe einen Patienten", antwortet Kim. „Pass auf dich auf, Sunny."

Bevor wir noch etwas sagen können, ist sie auch schon verschwunden. Während ihr Sunny entgeistert nachblickt, habe ich bereits gecheckt.

„Was hat sie denn heute?", meint Sunny erstaunt.

„Sie macht sich Sorgen um dich", erkläre ich.

„Um mich? Warum denn?"

„Weil ich in Bungalow siebzehn wohne."

Sie schaut mich verwundert an. Ich kann an ihrem Gesichtsausdruck genau erkennen, dass sie erst nachdenken muss. Als auch bei ihr der Groschen fällt, bekommt sie ganz große Augen.

„Aber ...", stottert sie.

„Das weiß sie nicht", beruhige ich sie. „Besser so als umgekehrt."

„Es hat vor etwa zwei Wochen ein paar Typen in Bungalow siebzehn gegeben, die haben den Mädchen mächtig zugesetzt. Kim musste sie dann immer medizinisch versorgen. Teilweise war es echt schlimm.

Kim hat sich erst kürzlich dafür ausgesprochen, diesen Bungalow nicht mehr zu vergeben oder zumindest die Möglichkeiten deutlich einzuschränken. Nadja hat das abgelehnt und nun macht sich Kim bei jedem Neuankömmling Sorgen", erklärt Sunny. „Ich kann echt nicht verstehen, warum ein Mann so etwas braucht."

Wir haben uns wieder auf den Weg gemacht und schlendern über den Strand zurück zum Bungalow. Wir sind beide barfuß unterwegs und es ist ein herrliches Gefühl, den Sand unter den Fußsohlen zu spüren.

„Es ist immer eine Frage der Personen und der Intensität. Solche Spielchen können unglaublich heiß sein. Nur leider werden sie viel zu oft von Männern praktiziert, die davon keine Ahnung haben", erzähle ich.

„Hast du so etwas schon einmal gemacht?", will sie wissen.

„Was meinst du mit so was?"

„Mädchen geschlagen und gequält."

„Ich habe Sexualpartnerinnen geschlagen, sie aber nie gequält", stelle ich klar.

„Ist das nicht dasselbe?", will sie wissen.

„Kann es sein, muss es aber nicht", präzisiere ich.

„Das verstehe ich nicht", gesteht sie.

„Nehmen wir das Kitzeln. Das kann ein Scherz sein, das kann ein Spiel sein, das kann erotisch sein, das kann aber auch Folter sein", versuche ich ihr verständlich zu machen, dass es große Unterschiede gibt. Sunny schaut mich an und hält dabei den Kopf leicht schief.

„Ich glaube, ich verstehe, was du meinst", antwortet sie nachdenklich. „Du glaubst, im Spielzimmer von Bungalow siebzehn könntest du mir sexuelle Freuden und nicht nur Schmerz verschaffen?"

„Ganz sicher!"

Sunny schaut mich nachdenklich an. Sie scheint intensiv über das nachzudenken, was ich ihr gesagt habe.

„Du kannst das?"

„Wenn du mir vertraust."

Erneut schaut sie mich an. Sunny scheint hin und her gerissen zu sein.

„Ich bin erst einundzwanzig Jahre alt und war der Meinung, sexuell recht aufgeschlossen zu sein. Als ich hier angefangen habe, musste ich allerdings feststellen, dass dem nicht ganz so ist. Deshalb habe ich mich angepasst, versucht dazuzulernen und bin heute soweit, dass ich genau weiß, was ich mag und was nicht. Schläge habe ich auf jeden Fall zu den Dingen gerechnet, die ich nicht brauche. Zumindest dachte ich das bis eben", meint sie.

„Und was hat sich geändert?", frage ich.

„Du", antwortet sie.

„Wie ich?"

„Ich habe hier auf der Insel einige sehr negative Erfahrungen mit Männern machen müssen. Auch meine wenigen Erfahrungen im Bungalow siebzehn gehören eindeutig zu dieser Sorte. Ich dachte, ich könnte mich nie und nimmer mit dem anfreunden, was im Spielzimmer passiert. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, das hier abzubrechen, nur um nicht noch einmal in diesen Raum zu müssen", sagt sie.

Sonderbarer Weise habe ich den Eindruck, sie spricht eher mit sich selbst, als mit mir. Mir kommt so vor, als würde sie ihre Gedanken sortieren.

„Und was habe ich damit zu tun?", erkundige ich mich.

„Du bist so anders."

„Wie anders?"

„Ich habe einen heillosen Schreck bekommen, als ich erfahren habe, dass du in Bungalow siebzehn wohnst. In Gedanken habe ich -- etwas übertrieben gesagt - fast schon mit dem Leben abgeschlossen. Ich war der Verzweiflung nahe. Alles aus Angst, wieder an diesen fürchterlichen Ort zurückkehren zu müssen. Das alles noch einmal und womöglich noch länger und heftiger erleben zu müssen.

Doch du behandelst mich mit Respekt, gehst mit mir spazieren und plauderst mit mir. Du machst keine frivolen Andeutungen, greifst mich so an, wie ein gebildeter Mann eine normale Frau berühren würde. Du gibst mir das Gefühl, dass du gern mit mir zusammen bist."

„Das bin ich auch. Ehrlich! Ich finde, du bist ein wunderschönes Mädchen und ein sehr interessanter Mensch, den ich näher kennen lernen möchte."

„Siehst du, alle Männer, die ich hier bisher getroffen habe, wollten mich einfach nur vögeln. Ich war kein Mensch, ich war in ihren Augen nur ein Lustobjekt. Das haben sie mich auch mehr als deutlich spüren lassen. Die einen mehr, die anderen weniger. Bei dir hatte ich zeitweise den Verdacht, du bist nicht an Frauen interessiert. Du hast mir bei unserer Begegnung nur ausgesprochen widerwillig zwischen die Beine gegriffen. Jeder andere hätte mich ganz anders abgegriffen und mir seine Finger in den Körper geschoben. Und das nicht nur an einer Stelle", versichert sie mir.

„Ich bin nicht schwul, wenn du das meinst", sage ich. Ich muss lachen, dass sie das überhaupt in Erwägung zieht.

„Ich weiß", bestätigt sie. Dabei lacht sie. „Du hast Manieren."

„Du spielst nun mit dem Gedanken, ob du nicht trotz der schlechten Erfahrung versuchen möchtest, mit mir ins Spielzimmer zu gehen?", frage ich.

„Du kannst Gedanken lesen", stellt sie fest.

„Nein, ich kenne nur die weibliche Neugier", necke ich sie.

„Dann war das geplant? Du willst mich in die Kammer des Schreckens locken?"

„Nein, ich wollte dich nicht dahin locken. Das war nicht geplant, auf diese Idee hast du mich gebracht. Allerdings würde ich sie lieber die Kammer der Lust nennen."

„Die Kammer der Lust, das klingt gut", sinniert sie.

„Du kannst es dir ja noch überlegen", biete ich an.

„Das mache ich!", bestätigt sie. „Lass uns zum Abendessen gehen. Es ist Zeit."

---

Wir spazieren in Richtung Restaurant. Ich habe mich frisch geduscht und umgezogen. Sunny hat mir dabei ungeniert zugeschaut oder hat vom Schlafzimmer aus mit mir geredet. Sie hat sich so verhalten, als wäre das ganz normal, dass wir uns nackt sehen. Sie ist immer noch fast nackt, auch als wir zum Restaurant gehen.

„Willst du dich nicht auch umziehen?", frage ich.

„Das ist hier nicht üblich", antwortet sie.

„Du musst mit dem winzigen Stückchen Stoff zum Essen gehen?", erkundige ich mich. Das überrascht mich.

„Das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Die meisten Mädchen haben entweder Liebeskugeln oder einen ferngesteuerten Minivibrator in der Muschi. Die Männer finden es geil, über die Frauen bestimmen und sie zu erniedrigen", erklärt sie. „Hast du eine Ahnung, wie unangenehm es ist, wenn du beim Essen bist und der Vibrator in dir auf höchster Stufe loslegt, wenn du dabei bist dir einen Bissen in den Mund zu schieben?"

Tatsächlich überholt uns genau in dem Moment ein Paar, bei dem man dem Mädchen schon am Gang ansieht, dass etwas anders ist. Ich vermute, in ihrem Fall sind es Liebeskugeln.

„Siehst du?", meint Sunny.

Dabei schaut sie mich etwas rechthaberisch von der Seite her an. Sie schmunzelt dabei so, dass ich ihr unmöglich böse sein könnte. Allerdings frage ich mich, ob sie das bei einem anderen Gast gewagt hätte. Ich bilde mir ein, sie ist bei mir gelöster und lockerer.

„So habe ich mir diesen Urlaub nicht vorgestellt. Das ist ja ein schmuddeliges Bordell. Mir fehlen Stil und Atmosphäre", stelle ich fest.

Ich bin enttäuscht, denn die Organisation entspricht ganz und gar nicht meinen Vorstellungen. Die Insel bildet eine traumhaft schöne Kulisse. Wenn man von heißen Bikinimädchen betreut wird und junge Frauen einem die Nächte versüßen, dann würde das schon passtpassen. Mehr sollte es nach meinem Geschmack jedoch nicht sein. Hier dagegen ist es ausgesprochen vulgär. Mich stößt diese frivole Art ab.

„Wenn ich eine solche Insel führen sollte, würde sie ganz anders aussehen", stelle ich fest.

„Das kann ich mir vorstellen", stimmt Sunny zu. „Du kannst sie kaufen und alles ändern, wenn du möchtest."

„Der Club steht zum Verlauf?", frage ich überrascht.

„Es läuft nicht besonders gut und soweit ich von Kim weiß, würden die Investoren lieber heute als morgen aussteigen", informiert sie mich.

Wir haben inzwischen das Restaurant erreicht und lassen uns einen Tisch zuweisen. Alle glotzen mich überrascht an, als ich Sunny den Stuhl zurechtrücke.

„Da schauen die Herren der Schöpfung", stellt Sunny belustigt fest.

„Das sehe ich, verstehe aber nicht warum."

„Weil du mich wie eine Dame behandelst."

„Das gehört sich doch."

„Nicht hier", meint sie. In ihrer Stimme klingt Bedauern mit.

Eine nur mit einem String bekleidete Kellnerin tritt zu uns an den Tisch und reicht mir die Karte. Am Nebentisch beobachte ich, wie der Mann der Bedienung ungeniert zwischen die Beine greift. Bei genauerem Hinsehen kann ich sogar erkennen, dass er ihr einen Finger am String vorbei in die Pflaume bohrt. Es geht nicht leicht, da sie vermutlich nicht feucht genug ist. Doch der Typ schiebt sich ohne Rücksicht in den zarten Körper.

„Das kann sich doch kein normaler Mensch ansehen", platze ich heraus. Ich bin von so einem Verhalten schockiert.

„Was willst du dir von solchen Typen erwarten?", meint Sunny. „Die haben Geld aber keine Manieren."

„Darf ich mich zu Euch setzen?", höre ich. Von mir unbemerkt hat sich jemand von hinten genähert. Ich drehe mich überrascht um und schaue, wer es ist. Kaum, dass ich Sunnys Schwester Kim erkenne, springe ich auf und reiche ihr die Hand.

„Aber natürlich. Es wäre uns eine Freude", antworte ich.

„Ein Mann mit Stil und Manieren", stellt Kim fest. „Und er wohnt ausgerechnet in Bungalow siebzehn. Eine interessante Mischung."

„Du tust Sigi Unrecht", verteidigt mich Sunny sofort.

„Er kann sehr gut auch für sich sprechen", weist Kim ihre Schwester zurecht. „Oder etwa nicht?"

Kim fixiert mich die ganze Zeit. Sie ist so ganz anders, als ihre Schwester. Nicht nur äußerlich, sondern auch vom Charakter her, scheinen die beiden komplett verschieden zu sein. Kim hat braune, mittellange Haare und bernsteinfarbene Augen. Sie ist die vorsichtige und die Besonnene. Sunny hingegen wirkt auf mich sehr offen. Ich finde es großartig, wie sie auf die Menschen zugeht.

„Ich habe den Bungalow siebzehn nicht ausdrücklich gebucht. Es war Zufall. Der ursprüngliche Gast ist kurzfristig ausgefallen", antworte ich. „Aber wenn ich Sie näher betrachte, bin ich fast wieder glücklich darüber, dass es so gekommen ist."

„Was soll das denn heißen?", will Kim wissen.

Ihre Stimme ist nicht empört oder aufbrausend. Im Gegenteil, sie wirkt interessiert. Ich wechsle einen kurzen Blick mit Sunny, die uns schweigend beobachtet.

„Was ist denn mit Euch los?", erkundigt sie sich.

„Kim würde gerne mit uns zusammen in die Kammer der Lust", erkläre ich ihr. „Wir könnten ihr heute Abend den Gefallen tun."

„Ich will was?", fragt Kim entrüstet. Sie hat die Augen weit aufgerissen.

„Das erklären wir dir später", antwortet Sunny. Sie hat offenbar sofort gecheckt, worauf ich hinauswill.

Aus ihrem Grinsen entnehme ich, dass sie meinem Plan nicht abgeneigt gegenübersteht. Ich bin davon ausgegangen, dass Sunny sich gemeinsam mit der Schwester, lieber auf das erotische Abenteuer einlässt. Deshalb habe ich diesen Vorstoß unternommen. Je länger ich allerdings darüber nachdenke, umso reizvoller erscheint mir die Vorstellung, mit den beiden neue Wege der Lust zu beschreiten.

Meine Einschätzung scheint offenbar richtig zu sein. Sunnys Reaktion deutet darauf hin und ihre Blicke wirken nachdenklich aber nicht abweisend. Für mich wäre es natürlich ein Gewinn, wäre die Schwester mit von der Partie. Was könnte sich ein Mann Schöneres wünschen? Gleich zwei hübsche Frauen, mit denen ich er ich machen kann, was er ich will.

Wir werden unterbrochen, denn die Bedienung kommt an den Tisch, um die Bestellung aufzunehmen. Wir konzentrieren uns deshalb wieder auf die Speisekarte. Sunny ist überrascht, als ich ihr die Wahl lasse. Offenbar müssen die Mädchen normalerweise das essen, was ihnen ihr Partner aussucht. Als die Bedienung alles aufgenommen hat und wieder verschwunden ist, herrscht kurzes Schweigen an unserem Tisch. Ich unterbreche nach einer Weile die Stille.

„Sunny hat mir gesagt, die Insel stehe zum Verkauf", frage ich Kim. Ich wechsle bewusst das Thema.

„Soweit ich informiert bin. Aber da müssen Sie mit Nadja sprechen. Sie ist die Geschäftsführerin", antwortet sie.

„Wo finde ich sie?"

„Interessiert dich das echt?", will Sunny wissen.

„Ich könnte an einem Kauf interessiert sein", antworte ich. Dabei versuche ich so unbeteiligt wie möglich zu klingen.

„Du?", platzt Sunny heraus.

„Nadja ist erst morgen früh wieder hier", informiert mich Kim.