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Carmen 12 - Himmel, Hölle und zurück

Geschichte Info
Liebe ist manchmal kompliziert.
28k Wörter
4.74
5k
1
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Carmen 12 - Himmel, Hölle und zurück

VORWORT

Dominik und ich haben lange überlegt, ob wir diesen Teil der Geschichte erzählen sollen, denn es bedurfte einiger Zeit, damit klarzukommen. Im Gegensatz zu den anderen Geschichten, geht es hier nicht hauptsächlich um Sex, sondern um Gefühle und Geschehnisse die letztendlich dazu führten, was wir heute haben. Für alle jene, die nur den sexuellen Teil der Geschichte wollen, um sich schnell einen von der Palme zu wedeln, blättert schnell ziemlich weit ans Ende der Geschichte. Im nächsten Teil gibt es dann wieder reichlich Sex. Wir wollen beide damit abschließen und das ist der Weg, den wir uns dafür ausgesucht haben. Wir hätten ohne Probleme, diesen Teil auslassen können oder ihn entsprechend kürzen können. Aber wir glauben, dass es verständlich macht, warum es zwischen uns später so intensiv wurde. Wir haben uns diesmal dafür entschieden diesen Teil aus zwei Perspektiven zu erzählen, um Euch aufzuzeigen, warum alles so kam wie es kam. Mit tut es heute noch leid, denn das alles wäre relativ einfach zu vermeiden gewesen. Manchmal geht die Liebe seltsame Wege. Doch wir wollen Euch nicht länger auf die Folter spannen. Viel Spaß mit unserer Geschichte.

CARMEN

Am nächsten Morgen wachte ich bereits um 06:00 Uhr auf. Dominik lag friedlich neben mir und schlief. Ich stand auf und ging leise auf den Balkon. Ich atmete tief ein und stellte fest, dass mein Gefühl vom gestrigen Abend noch immer da war. Vielleicht hatte ich mir etwas eingefangen. Ich überlegte gerade, was ich nun tun sollte, als ich sah, dass unter mir Mareike ebenfalls auf ihre Terrasse trat. „Guten Morgen.", sagte ich leise nach unten. Sie blickte nach eben und wünschte mir diesen zurück. „Was für ein toller Morgen.", sagte sie. „Ich glaube, ich werde zum Strand spazieren und mir schon einmal eine Liege reservieren und dann am Strand entlanglaufen." Ich überlegte einen kurzen Augenblick und sagte dann. „Dominik schläft noch, wenn du willst, begleite ich dich. Gib mir fünf Minuten, dann bin ich unten." Ich wühlte im Schrank nach unseren Badetüchern und schrieb Dominik eine kleine Notiz, dass ich mit Mareike am Strand wäre und wir uns spätestens beim Frühstück sehen würden.

Dann verließ ich das Zimmer und ging nach unten, wo ich mit einem Küsschen begrüßt wurde. Dann schlenderten wir beide über die Anlage in Richtung Strand. Ich erklärte ihr die wichtigsten Dinge bezüglich Anlage, Essen und dem Strand. Am Strand angekommen reservierten wir unsere Liegen und fing an, den Strand entlangzulaufen. Wir unterhielten uns nochmals über den gestrigen Abend. Irgendwann spürte ich dann, dass Mareike meine Hand griff. Ich war innerlich überrascht, aber nicht verwundert und lies es auch zu. So schlenderten wir Hand in Hand den Strand entlang und genossen den Morgen. Doch eine Sache verstärkte sich mit jedem Meter, den wir so gingen. Das mulmige Gefühl nahm zu.

DOMINIK

Als ich dich Augen aufschlug und auf den Wecker sah, war es kurz nach halb Acht. Ich vernahm das Zwitschern der Vögel vor dem Fenster. Ich rieb mir meine Augen und stellte fest, dass meine Mutter nicht im Zimmer war. Auch aus dem Bad nahm ich kein Geräusch wahr. Ich schälte mich aus dem Bett. Und als ich in Richtung Balkon ging, sah ich dort einen kleinen Zettel mit Herz versehen liegen.

Guten Morgen mein Schatz,

Ich wollte dich nicht wecken und bin mit Sandra am Strand Liegen reservieren. Wir sehen uns spätestens beim Frühstück.

Ganz dicken Kuss

Carmen

Ich legte den Zettel wieder auf den Tisch und ging ins Bad, um mir meine Zähne zu putzen. Ich war gut gelaunt, aber machte mir etwas Sorgen über das, was mir meine Mutter beim Einschlafen gesagt hatte. Wovor sollte sie Angst haben? Ich wurde nicht schlau daraus und beschloss, mir erstmal keine weiteren Gedanken darum zu machen. Da ich heute Nacht erst geduscht hatte, konnte ich mich gleich anziehen. Ich steckte mein Handy ein und machte mich auf den Weg zum Frühstücksraum, der gut besucht war. Ich hatte mir gerade einen Kaffee und einen Teller mit Semmeln und Wurst geholt, als die beiden auftauchten. Die beiden kamen händchenhaltend in den Frühstücksraum und kaum hatte mich meine Mutter gesehen, lösten sich ihre Hände. Es war ein komischer Anblick und ich bekam sofort ein flaues Gefühl im Magen, tat dies aber als einfach Überreaktion mit einem Hauch gepaart von Eifersucht ab.

Mama kam auf mich zu und begrüßte mich mit einem Kuss auf die Wange. „Guten Morgen du Langschläfer.", begrüßte sie mich. „Ich hätte nicht gedacht dich jetzt schon hier anzutreffen." Ich setzte ein Lächeln auf und meinte. „Ich habe mal gehört, dass man schöne Frauen nicht warten lässt." Sie legten ihre Handys auf den Tisch und holten sich dann ebenfalls ihr Frühstück. Während wir aßen, beschlossen wir heute einen richtig faulen Tag am Strand zu machen. Wobei Mareike meinte, sie würde heute gerne mal sehen, ob Strandvolleyball stattfindet. Ich sagte ihr das dieses jeden Vormittag um 10 Uhr und am Nachmittag um 15 Uhr stattfinden würde und bot ihr an, ebenfalls mitspielen zu wollen, was sie dankend annahm.

Eine dreiviertel Stunde später waren wir auf dem Weg zum Strand, nachdem wir unsere Taschen aus den Zimmern geholt hatten. Auf dem Weg dorthin griff ich nach Mamas Hand. Anfangs schien auch alle normal zu sein, aber irgendwann löste sie ihre Hand, um umständlich die Strandtasche zu tragen. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie ausgesprochen ruhig war und nur wenig mit uns redete. Am Strand richteten wir uns ein und ich legte mich auf die Liege mit Musik in meinen Ohren. Kurz darauf schlief ich ein. Als ich die Augen aufschlug, waren Mama und Mareike verschwunden. Ich blickte zur Uhr und sah, dass wir schon 10:30 hatten. Als ich meinen Blick über den Strand streifen ließ, sah ich Mareike beim Volleyball, während ich Mama erst nicht entdecken konnte. Erst als ich genauer hinsah, konnte ich sie auf dem kleinen Sandhügel entdecken, zu dem wir vor einer Woche geschwommen waren.

Ich überlegte mir gerade, ob ich zum Volleyball, dazustoßen sollte als ich mitbekam das sich Mareike von der Gruppe verabschiedete und ins Wasser ging. Sie lief langsam zielstrebig in Richtung meiner Mutter. Ich verharrte auf meiner Liege und beobachtete sie, wie sie sich immer weiter meiner Mutter näherte. Als sie anfing zu schwimmen, war mir klar, dass sie wirklich auf dem Weg zu ihr war. Auf die Entfernung konnte ich nicht alles ganz genau erkennen, aber es schien so, als würde sie sich neben Mama setzen und ihrem Arm um sie legen. Als ich das sah, hatte ich sofort wieder einen flauen Magen. Am liebsten wäre ich zu ihr gestürmt und hätte sie in den Arm genommen, aber ich vertraute ihr. Ich versuchte, mich abzulenken, was mir aber nicht gelang. Immer wieder wanderte mein Blick zu den beiden. Mal standen sie auf und liefen etwas auf der kleinen Sandbank umher, dann setzten sie sich wieder hin. Mit der Zeit nahm ich wahr, dass die ersten Gäste sich bereits auf das Mittagessen vorbereiteten.

Eigentlich hatte ich Hunger, aber aufgrund meines Gefühls war ich mir klar, dass ich vermutlich keinen Bissen runterbringen würde. Also entschied ich mich, an die Poolbar zu gehen, und bestellte mir ein Bier. Ich überlegte, was ich tun sollte und letztendlich, ging ich wieder zurück zur Liege und beobachtete die beiden. Ich war mir nicht sicher, aber immer wieder schien es so, als würden die beiden sich küssen. Mittlerweile war es 15 Uhr und die beiden machten scheinbar noch immer keine Anstalten zurückzukommen. Wieder wanderte ich zur Poolbar, kippte ein Bier nach unten und ging zurück zur Liege. Gerade als ich mich setzte, standen Mareike und meine Mutter auf. Sie drehten sich zueinander, umarmten sich und gaben sich einen Kuss. Dann machten sich beide auf den Weg zurück. Es kam mir eine Ewigkeit vor, bis sie an unseren Liegen ankamen. „Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich besorgt.

Ihr Lächeln enthielt kein Strahlen, wie es bisher der Fall war, aber sie versicherte mir, dass alles in Ordnung sei. Sie bat mich, ihr ein Wasser zu holen, da sie nach den Stunden da draußen doch ziemlichen Durst hatte. Als ich es ihr gebracht hatte, kippte sie es in einem Zug runter. Dann stand sie auf, trat an mich heran und meinte: „Irgendwie geht es mir heute nicht so gut, ich glaube, ich gehe aufs Zimmer und lege mich etwas hin. Ich hoffe, du bist nicht böse deswegen." Ich schien sie wohl entgeistert angesehen zu haben, denn sie fügte hinzu. „Ich glaube am Abend geht es mir wieder besser, mach dir bitte keine Sorgen." Auf die Frage, ob ich sie ins Zimmer bringen sollte, sagte mir Mareike, dass sie das Übernehmen würde, da sie nach der langen Zeit im Meer nun dringend duschen wollte, um sich das ganze Salz abzuspülen.

Es gefiel mir nicht sonderlich, aber ich entschied mich, gute Miene zu machen, um nicht noch weitere Wolken aufziehen zu lassen. Mama sah nicht gut aus. Ich sagte ihr ich würde bis circa Halbsechs am Strand bleiben und dann nach oben kommen. Sie gab mir ein Küsschen, packte dann ihre Sachen zusammen und verließ mit Mareike den Strand. Irgendwas war nicht Ok, aber ich hatte keine Ahnung was. Gerade als ich mich wieder hinsetzen wollte, um mir meine Ohrstöpsel in die Ohren zu stecken, blickte ich ihnen nochmal nach. Hätte ich das mal besser nicht getan. Ich bekam gerade noch mit, wie Mareike den Arm um meine Mutter legte und sie zusammen hinter der Poolbar verschwanden. Ich redete mir ein, dass ich zu viel in das, was ich sah, hineininterpretierte. Unruhig fing ich an, Musik zu hören, ohne jedoch mitzubekommen, was es da in meinen Ohren spielte. Alle fünf Minuten sah ich auf die Uhr, doch der Zeiger wollte nicht weiterwandern. Punkt halb sechs, raufte ich alles zusammen stopfte es in meine Tasche und machte mich auf den Weg in unser Zimmer.

Als ich das Zimmer aufsperrte der nächste Schock, Mama war nicht da. Ich ging durch die offene Balkontür und hörte die Stimme meiner Mutter unten auf Terrasse. Ich musste mich nun wirklich zusammenreißen, um nicht überzureagieren. Ich beugte mich über das Geländer und sah wie Mareike, an Mamas Seite auf der Liege saß und ihr die Haare aus dem Gesicht strich. Ich versuchte, gekonnt locker zu wirken, als ich ein „Hallo, ich bin da.", hinunterrief. Beide zuckten zusammen, als hätte ich sie gerade bei etwas Verbotenen ertappt. „Hi mein Schatz.", sagte meine Mutter. Bevor sie nach oben sah, wischte sie mit ihrem Shirt, das sie anscheinend mittlerweile angezogen hatte, durch ihr Gesicht. „Ich bin gleich oben bei dir.", rief sie mir zu. „Alles klar.", rief ich zurück, wobei ich mich da bereits umgedreht hatte, den Mamas Anblick brach mir das Herz. Sie hatte geweint. Nein sie hatte nicht geweint, sie sah aus, als hätte sie wie ein Schlosshund geheult.

Ich beschloss, in die Dusche zu springen. Gerade als ich aus der Dusche kam, kam Mama auch zur Tür herein. Wie ein geprügelter Hund kam sie ins Zimmer. Ich konnte nicht anders, ging nur in Shorts begleitet auf sie zu und nahm sie einfach in den Arm. Sie legte einfach die Arme um meinen Hals, vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter und fing erneut an zu weinen. Instinktiv stellte ich keine Fragen, sondern war einfach nur da. Wir standen sicher einige Minuten da, ohne ein Wort zu verlieren, bevor Mama aufblickte und mir ins Gesicht sah. „Ich habe dir versprochen immer ehrlich mit dir zu sein." Als diesen Satz sagte, hatte ich sofort einen Kloß im Hals und konnte nur nicken. „Das es mir nicht sonderlich gut geht, siehst du gerade selbst, nehme ich an. In mir herrscht gerade absolutes Gefühlschaos, das ich nicht einordnen kann. Ich habe heute, wie du bemerkt hast, auch sehr lange mit Mareike gesprochen. Das Ganze hat es noch schlimmer gemacht, denn es sind ein paar Sachen ans Tageslicht gekommen, die ich schon lange verdrängt hatte. Noch dazu hat sie mir gestanden, dass sie Gefühle für mich empfindet." Mir stiegen die Tränen in die Augen, denn ich hatte Angst, was als Nächstes folgen würde, war aber unfähig, auch nur ein Wort zu sagen.

„Ich weiß im Moment überhaupt nicht wie ich damit umgehen soll und ich weiß es ist nicht fair, aber ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken." Nun war es vorbei, mit meiner Beherrschung und ich fing an zu weinen. Endlose Gedanken flogen mir in einem Moment durch den Kopf und ich war unfähig, auch nur einen Gedanken zu fassen. Allerdings keimte Hoffnung in mir auf und nur deswegen war ich fähig, das zu sagen beziehungsweise zu schluchzen, was in diesem Moment möglich war. „Mama, ich habe dir versprochen immer für dich da zu sein. Ich habe mit diesem ganzen Beziehungskrimskrams keine Erfahrung, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass ich dir diese Zeit geben muss. Ich habe nur eine Bitte. Egal, was dabei rauskommt, rede bitte mit mir. Ich liebe dich und diese Stille zwischen uns bringt mich um." Mama lächelte mich an. Sie sagte kein Wort, sondern drückte ihr Lippen auf meine und wir verschmolzen in einem zärtlichen Kuss. Der Kuss war so intensiv und so leidenschaftlich, wie ich ihn noch nie zwischen uns erlebt hatte. Ich genoss diesen Augenblick und versuchte, ihn endlos lange hinauszuzögern, denn tief in mir baute sich ein Gefühl auf, das mir sagte, es wäre der letzte für sehr lange Zeit.

Mama löste irgendwann den Kuss und meinte: „Ich werde heute nicht zum Essen mitkommen, aber Mareike würde dir gerne Gesellschaft leisten und vielleicht hilft dir auch ein Gespräch mit ihr." Ich schüttelte den Kopf, und sagte ihr. „Mama ich kenne mich und du kennst mich und wir beide wissen, dass ich ein Sturschädel sein kann. Ich glaube, ich würde das Gefühl, ohne dich mit ihr an einem Tisch zu sitzen nicht ertragen, ohne ihr Vorwürfe zu machen. Aber ich werde dir eines versprechen. Egal, was bei deinen Gedanken rauskommt, ich werde euch mit dem Respekt behandeln, den du und sie verdient. Aber erwarte nicht, dass sie meine beste Freundin wird. Das kann ich nicht."

Ich löste mich von meiner Mutter, sprang in eine Hose, zog wahllos ein Shirt aus dem Schrank. Mama sah mir nur still zu. Ich schnappte mir mein Handy, meinen Geldbeutel sowie meine Zimmerkarte. In mir tobten zwei Seiten. Die eine wollte, auf keinen Fall, dass ich das Zimmer verließ, während die andere mir sagte, wenn ich Hoffnung haben wollte, musste ich dir Zeit für sich geben, die sie benötigte. Ich nahm sie noch einmal in den Arm und sagte ihr: „Kläre für dich, was zu klären ist, und ich komme vorerst klar." Dann gab ich ihr ebenso wie sie mir den Tag über ein Küsschen und verschwand durch die Tür. Vor dem Haus atmete ich tief durch und schaute, dass ich so schnell wie möglich wegkam, um nicht Gefahr zu laufen, Mareike zu treffen.

CARMEN

Als die Tür ins Schloss fiel, zuckte ich zusammen. Erst dann nahm mich tatsächlich wahr, dass Dominik gegangen war. Ich war gleichzeitig enttäuscht, dass er gegangen war, aber auch froh, dass er offensichtlich verstand, wo mein Problem lag. Doch im selben Augenblick war mir auch bewusst geworden, dass ich jetzt allein mit meinem Problem war, das ich wie auch immer lösen musste. Ich entschied mich, mir ein Glas Wein zu holen und mich dann auf unseren Balkon zu setzen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich zu denken anfangen sollte. 10 Minuten später war ich wieder im Zimmer, saß am Balkon und blickte mit einem Glas Wein in den Abendhimmel. Vor meinem inneren Auge liefen die letzten Tage im Zeitraffer ab.

Vor der Abreise als ich Dominik onanieren sah, meine Chefin, wiese es mit ihrem Sohn trieb. Dominiks Geburtstag, der zauberhafte Tag, den wir verbrachten, der im ersten Sex mit ihm endete. Aber ich dachte auch an das Gespräch mit Sandra, die vollkommen von den Socken war, als sie erfuhr, dass ich mit meinem Sohn geschlafen hatte und mir ja schon da prophezeite, dass das nicht lange gut gehen würde und es überhaupt eine Schnapsidee sei. Aber letztendlich sagte sie auch, dass man nichts dagegen machen konnte, wenn man vom Pfeil des Amor getroffen wurde.

Danach tauchte plötzlich Mareike vor meinen Augen auf. Bereits der erste Moment, wo wir uns begegneten, löste in mir ein komisches Gefühl aus. Wir hatten sofort einen Draht zueinander und ich fand es bewundernswert, wie sie Dominik die Angst vor dem Tanzen nahm. Dann sah ich uns am gestrigen Abend im Tempel, wo sie mich zur Seite zog und sich ihrer Unterwäsche entledigte. Der Kuss, den sie mir gab, ließ in mir unbewusst vermutlich das erste Mal den Gedanken aufkeimen, das da eventuell mehr sein könnte. Aber wir kannten uns gerade Mal einen Tag. Dann heute Morgen, ihr Geständnis, das sie Gefühle für mich empfinde. Ich war vollkommen überrumpelt und sagte ihr auch, dass dies nach zwei Tagen wohl kaum der Fall sein könne. Doch sie gab nicht auf und erklärte mir, dass sie selbst nicht wisse, wie das zustande kam, aber es nun mal so wäre.

Ohne Frage, ich fühlte mich wohl in Ihrer Nähe und sie strahlte etwas aus, das ich vermisste, ohne aber zu wissen, was der wirkliche Grund dafür war. Ich sagte ihr, ich müsse darüber nachdenken. Da drehte sie mich zu sich und zog mich an sich und küsste mich. Ich wollte mich wehren, doch warum auch immer gab ich mich diesem Kuss hin. Dann war ich vollkommen verwirrt. Ich löste mich von ihr. Mareike versuchte mir immer wieder zu erklären das sie sich nicht in die Beziehung von mir und Dominik drängen wolle, aber gegen ihre Gefühle machtlos ist. Wieder ließ ich es zu, dass sie meine Hand griff. Auf einmal war sie wieder da eine Vertrautheit, die ich schon lange nicht mehr spürte. Es fühlte sich gut an und deswegen spazierten wir so bis wir schließlich, in den Frühstücksraum gelangten, wo ich meine Hand wegzog. Ich war mir nicht sicher, ob Junior es bemerkten würde, hoffte aber, dass er es nicht tat.

Ich war heilfroh, dass er sich in keiner Form auffällig benahm und auch ich versuchte mich, möglichst unbelastet zu geben, was mir allerdings schwerfiel. Ich war froh, dass Mareike Dominik anbot, mit ihm Volleyball zu spielen. So hatte ich Zeit für mich, um meine Gedanken zu sortieren. Als ich merkte, dass Dominik am Strand eingeschlafen war und Mareike zum Volleyball ging, ohne ihn zu wecken, entschied ich mich auf unsere kleine Insel zu setzen und nachzudenken. Doch statt denken kam nur ein Weinkrampf nach dem anderen zu Stande. Ich war heute Morgen genauso überfordert wie jetzt in diesem Moment. Vom Wein, der Situation und den letzten Tagen war ich ziemlich fertig und entschied, mich ins Bett zu legen. Wie ich es immer tat, wenn ich bei einem Problem nicht weiterkam, schloss ich meine Augen und versuchte, an nichts weiter zu denken und meinen Kopf leer zu bekommen. Ich lag eine ganze Zeit im Bett, als etwas passierte. In mir tauchte ein Bild auf, verschwommen und unklar. Ich versuchte, mich darauf einzulassen.

Ich konnte schemenhaft erkennen, dass ich eine Person sah, die auf mich zukam. Weder die Konturen noch irgendwelche Hintergründe schienen schärfer zu werden. Plötzlich fing das Bild an, sich zu verändern. Der Körper bekam klare Konturen und es bewegte sich eine nackte Frau auf mich zu. Lediglich ihre körperlichen Merkmale bildeten sich vor meinem geistigen Auge ab. Als sie noch immer ohne Gesicht scheinbar direkt vor mir stand, spürte ich etwas meine Lippen berühren. Ich öffnete die Augen, doch es war niemand im Zimmer. Wieder schloss ich diese und die mir unbekannte Person erschien wieder. In mir entstand eine ungeheurere Spannung und wie in Trance verspürte ich wieder, wie diese Frau mich küsste. Ich ließ es einfach geschehen. Imaginär spürte ich, wie sich diese mir unbekannte Gestalt an meinem Körper hinunter küsste.

In diesem Moment trat völlige Ruhe in meinen Körper ein. Ohne es bewusst zu wollen, fingen meine Hände an, mein Gesicht zu ertasten, über meinen Hals zu streicheln, ich umfuhr meine Brüste und ich spürte ein seltsames Kribbeln in mir. Ein Gefühl, das ich kannte, aber nicht einordnen konnte woher. Trotzdem ließ ich mich auf diese Erfahrung ein. Ich erfasste, wie sich meine Nippel verhärteten, ich dies leicht mit meinen Fingern zwirbelte. Bewusst nahm ich nicht wahr, dass ich gerade drauf und dran war mich selbst zu befriedigen. Alles in mir sehnte sich genau nach dem, was ich gerade tat, ohne es eigentlich mitzubekommen. Dann vernahm ich plötzlich eine von weit her erklingende Stimme. „Ist es das, was du brauchst? Willst du mich haben?" Vor Erregung stöhnte ich ein leises „Ja" aus.

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