Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Carmen 12 - Himmel, Hölle und zurück

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Es schien so, als würde die Gestalt, die ich noch immer nicht erkennen konnte, mit ihrem Kopf zwischen meine Schenkel wandern. Doch anstelle des imaginären Kopfes waren meine Hände weitergewandert. Ich fing an, mit beiden Händen meine Labien zu spreizen und einen Finger durch die geöffnete Spalte wandern zu lassen. Dabei gab ich etwas in Form von. „Jaaa, ich will es, zeig mir wer du bist.", von mir. Die Stimme antwortete prompt: „Alles zu seiner Zeit." Durch diesen Satz getriggert fing ich an, meine Klit zu reiben, während von der anderen Hand zwei Finger, in meine bereits nasse Möse eintauchten. Wie von Sinnen fing ich an, mich selbst zu befriedigen, und kniff meine Augen noch fester zusammen, in der Hoffnung, ich könnte mehr von der unbekannten Frau erkennen. Doch ich sah nichts als einen Hinterkopf, der sich scheinbar zwischen meinen Beinen gütlich tat.

Ich kann nicht sagen, wie lange ich mich selbst bespielte, aber irgendwann merkte ich, dass der Höhepunkt nicht mehr weit war. Je näher er kam, desto intensiver bearbeitete ich mich. „Wer bist du?", presste ich heraus. Doch anstelle einer Antwort erhielt ich nur eine weitere Frage. „Nach wem sehnst du dich?" Ich war nicht in der Lage jetzt über diese Frage nachzudenken, zu nah war ich dem Orgasmus. Dann überkam er mich wir eine Sturmwelle. Vermutlich habe ich das ganze Zimmer zusammen geschrien, als es mir kam. Ermattet fiel mein durchgedrückter Körper auf das Laken. Ich hielt die Augen geschlossen, ließ mich von den Wellen tragen, als ich plötzlich merkte, wie das Gesicht zwischen meinen Beinen hervorkam und zu mir hoch ans Gesicht kam. Als es auf mich zu glitt, fing das Gesicht an, scharf zu werden. Sofort erkannte ich Mareikes Gesicht. Doch je näher es kam, verwandelte es sich. Es sah aus, als würde aus einem Gesicht ein anderes werden. Dann als ich das Gesicht deutlich erkennen konnte, öffnete sich der Mund. „Schwesterherz, Er liebt dich, so wie ich dich auch." Ich riss meine Augen auf und schrie nur laut: „Leandraaaa!" Ich war schweiß gebadet und kannte mich im ersten Moment nicht aus.

Schwer atmend lag ich im Bett. Jetzt erst nahm ich bewusst wahr, dass sich auf dem Laken zwischen meinen Beinen ein ordentlicher Fleck gebildet hatte. Ich hatte wahnsinnigen Durst und stand mit wackligen Knien auf, um mir etwas zum Trinken zu holen. „Was zum Teufel war das?", ging es mir durch den Kopf. Als ich getrunken hatte, sah ich immer wieder Mareikes Gesicht, das sich in das Gesicht meiner Schwester verwandelte. Wie abgefahren war das denn nun. Und vor allem stellte es mir eine ganze Reihe an Fragen, wovon ich bereits genug hatte, auf die ich keine Antwort kannte. Als ich mich wieder ins Bett legte, durchfuhr meinen Körper eine seltsame Ruhe. Dieses Gefühl kannte ich, doch es war gerade vollkommen fehl am Platz. Dieses Gefühl hatte ich nämlich dann, wenn ich ein Problem gelöst hatte. Doch in der momentanen Situation glaubte ich noch meilenweit davon entfernt zu sein. Dann überfiel mich die Müdigkeit und ohne meinen Sohn an meiner Seiten, den ich mir jetzt an meiner Seite gewunschen hätte, schlief ich ein.

Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, war es drei Uhr morgens. Ich musste mich kurz orientieren und merkte dann, dass Dominik neben mir lag und ruhig atmend schlief. Er hat das Gesicht zu mir gedreht und atmete mich an. Oh, ha dahatte aber jemand ordentlich gebechert. Mich erreichte eine Bierfahne. Ich konnte es ihm nicht verdenken, Alkohol ist zwar keine Lösung, aber manchmal muss es einfach sein. Ich weiß nicht, wie lange ich ihn im Mondlicht ansah. Immer wieder hatte ich das Bild von Mareike und meiner Schwester vor Augen sowie den Satz: „Es bleibt alles in der Familie." Erst jetzt merkte ich, dass ich innerlich absolut ruhig war. Dabei war die Situation mehr als skurril. Während ich Junior beim Schlafen zusah, arbeitete es in meinem Kopf. Plötzlich blitzte es vor meinen Augen. Ich war wie erstarrt und plötzlich setzten sich vor meinem geistigen Augen Puzzelstücke zusammen.

Bis dato hatte ich nie an übersinnliche Dinge geglaubt, aber aus welchem Grund auch immer, verstand ich auf einmal, was das alles zu bedeuten hatte. Ich musste lächeln, den mit einem Mal war alles so klar. Ich wusste, warum ich Mareike gegenübersolche Gefühle hatte, und ich war mir auch sicher, mit wem ich zukünftig durch mein Leben gehen wollte.

ANMERKUNG: DAS IST NUN DER AUGENBLICK, IN DEM ICH ALLES HÄTTE BINNEN VON SEKUNDEN AUFLÖSEN KÖNNEN. DOCH ICH TAT ES NICHT, ENTGEGEN DES VERSPRECHENS, GEGENÜBER MEINEM SOHN. ICH WOLLTE DAS DIES EIN BESONDERER UND MAGISCHER MOMENT WURDE. ES GAB SO OFT DIE MÖGLICHKEIT UNS ALLES, WAS FOLGTE ZU ERSPAREN, DOCH IN MEINEM KOPF WOLLTE ICH DEN PERFEKTEN MOMENT. ICH WOLLTE MEINEN SOHN AUF WOLKE 7 SCHWEBEN SEHEN ... DOCH STATTDESSEN LIESS ICH IHN DURCH DIE HÖLLE GEHEN. DAMIT IHR NACHVOLLZIEHEN KÖNNT, WIE ES ZU DEN SCHLIMMSTEN TAGEN IN JUNIORS LEBEN KAM, WIRD ER NUN DIE GESCHICHTE AUS SEINER SICHT WEITER ERZÄHLEN.

DOMINIK:

Nachdem ich das Hotel verlassen hatte, schlenderte ich Gedanken und ziellos die Promenade entlang. Nach etwas einem Kilometer, kam ich an eine Sportsbar, in der auf den Bildschirmen Fußball lief. Ich nahm auf einem der Sessel Platz und bestellte mir ein Bier und guckte gedankenverloren auf Bildschirm. Aus dem einen Bier wurden dann deutlich zu viele. Normalerweise trank ich nicht so viel, aber ich war wie ferngesteuert und wollte nur, das Gefühl, das ich hatte, betäuben. Als die Bar um ein Uhr schloss machte ich mich müde und betrunken auf den Heimweg. Trotz meines Zustandes schwankte ich permanent zwischen Hoffnung und Angst. Als ich am Zimmer ankam, öffnete ich es so leise wie möglich. Meine Mutter lag im Bett und schlief. Ich zog mich aus und legte mich ins Bett zu ihr. Ich drehte mich so, dass ich ihr ins Gesicht gucken konnte. Es schien mir fast, als konnte ich Zufriedenheit in Ihrem Gesicht sehen. Ich wollte gerade meinen Arm um sie legen, Ich wollte sie spüren lassen, dass ich da war, aber ich konnte es nicht.

Die Frau, die neben mir lag und die ich so sehr liebte, war mir so nah und sofern zugleich. Dann übermannte mich der Schlaf. Als ich am nächsten Morgen um 09:00 aufwachte, war meine Mutter wieder verschwunden. Wieder fand ich einen Zettel auf dem Tisch, dass sie noch nachdenken musste und im Moment weder mich noch Mareike sehen wollte. Sie bat mich nur darum ihr zu vertrauen. Ich ging erstmal ins Bad, putzte mir die Zähne und entschloss mich dann, ohne Frühstück zum Strand zu gehen. So wie ich Mamas Info interpretierte, war noch keine Entscheidung gefallen, was Hoffnung in mir aufkeimen ließ. Ich lag auf meiner Liege, verzichtete aber auf Musik, da ich ohnehin nichts mitbekommen hätte. Ich hatte die Augen geschlossen, als sich plötzlich ein Schatten über mir bildete. War meine Mutter da? Ich öffnete die Augen und sah in das Gesicht von Mareike.

Ich konnte ihr regelrecht ansehen, dass es ihr schwerfiel, mich anzusehen. „Guten Morgen.", stotterte sie heraus. Ich merkte, wie Wut in mir hochkochte und ich sie am liebsten anschreien wollte. Doch ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben. Ich hatte Mama Respekt versprochen. „Guten Morgen.", antwortete ich ihr monoton. „Die nächste Frage überraschte mich. „Können wir reden?" Ich sah sie eindringlich an und antwortete: „Ich glaube, das ist keine gute Idee. Am liebsten würde ich dich anschreien oder sonst etwas machen. Doch der einzige Grund, warum ich es nicht tue, ist, dass ich es Carmen versprochen habe." Sie schluckte einen Moment, bevor sie antwortete: „Dominik, ich weiß das ist eine beschissene Situation. Und es wäre nie meine Absicht mich in eine Beziehung zu drängen. Aber ich kann meine Gefühle für deine Mutter nicht einfach anschalten."

Meine Pupillen weiteten sich. Hatte sie tatsächlich Mutter gesagt? Sie erkannte meinen panischen Blick und sagte: „Ja ich weiß es, sie hat es mir während unseres Gespräches gestern erzählt." Jetzt schaltete ich in den Trotzmodus! Mit jedem schien sie zu reden nur mit mir nicht. Ich wollte gerade, zu einer patzigen Antwort ansetzten, als ihr Handy piepte. Sie entsperrte das Display, las scheinbar eine Nachricht, blickte mich an und sagte etwas, das mich panisch werden ließ. „Deine Mutter wartet in der Lobby auf mich und möchte mit mir allein reden." Ich griff in meine Tasche, zog mein Handy raus doch weder eine Nachricht noch irgendetwas. Ich sprang auf und lief einfach weg. Während ich vom Strand weglief, rotierte es in meinem Hirn. „Warum mit ihr und nicht mit mir." Im selben Moment kam mir der Gedanke, wenn mir niemand sagen will, was los ist, suche ich mir meine Antwort selbst.

Zielstrebig lief ich an der Seite des Hotels Richtung Lobby, wo ich hoffte, meine Mutter zu sehen. Ich nahm diesbezüglich einen seitlichen Eingang, denn ich war mir sicher, dass sie mich vom Pooleingang sofort entdeckt hätte. Hinter einer großen Säule versteckt entdeckte ich sie mitten in der Lobby stehen. Am liebsten wäre ich zu ihr hingelaufen und hätte sie gefragt, was los ist. Aber noch immer vertraute ich der Frau, die ich abgöttisch liebte, und meiner Mutter, die richtige Wahl zu treffen. Sie stand mit einem Sommerkleid begleitet an der Rezeption mit dem Blick zu Pooleingang. Ihr Fuß wippte auf und ab. Sie war sichtlich nervös. Mein Herz raste und ich glaubte sie müssen meinen Herzschlag hören und spüren. Es dauerte fast 5 Minuten, bis Mareike erschien. Sie ging mit angespanntem Blick direkt auf meine Mutter zu. Sie blieb kurz vor ihr stehen und sprach etwas. Da ich zu weit weg stand, konnte ich nicht erkennen, was es war, aber die folgenden Sekunden zeigten mir mehr, als ich wissen wollte. Ich erkannte, dass meine Mutter auf Ihre Frage nickte. Und dann etwas sagte. Plötzlich fingen beide an zu weinen und küssten sich mitten in der Lobby.

Die Entscheidung war scheinbar gefallen: AND THE WINNER IS: MAREIKE. So küsst man keine Frau, der man gerade einen Korb gegeben hatte. Mir fingen an die Tränen hinunterzulaufen. Mir verheulten Augen sah ich gerade noch, das Carmen nach draußen auf ein Auto zeigte und etwas zu ihr sagte. Mareike, lief zur Rezeption, gab dort ihre Tasche ab und ging zurück zu Mama. Die fing sie mit einem Handgriff ein, legte ihren Arm um Mareikes Hüfte und zusammen verließen sie die Lobby. Was ich zudem nicht wusste, war, dass ich meine Mutter so schnell nicht wieder zu Gesicht bekommen würde. Wir hatten Dienstagvormittag und alles, was ich erhielt, waren unregelmäßig SMS. Die Erste am späten Dienstagnachmittag:

Dienstag: 16:34 Hallo Junior, wird heute länger, bis später. HDL-Mama

Ich antwortete: „Alles klar Mama. Ich liebe dich!!!", obwohl ich nicht wollte.

Dienstag: 21:30 Hi mein Schatz, bin noch mit Karin und Mareike unterwegs, warte nicht auf mich. HDL-Mama.

Diesmal schrieb ich zurück: „Habt Spaß, was immer ihr auch tut. Dein Junior"

Mittwoch 08:00: Hi Dominik, tut mir leid, aber ich muss noch einiges klären. Vertraue mir. Bussi Mama

Jetzt ging es mit mir durch und ich antwortete nur mit einem Smilie mit Mundwinkel nach unten. Und schrieb dazu. Ich versuche es.

Mittwoch 19:00: Mach dir keine Sorgen, bin in Kairo. Versprochen am Freitagabend reden wir. Melde mich wieder. Mama

Dazu erhielt ich ein Bild aus der Innenstadt von Kairo, wo meine Mutter absolut glücklich aussah. Als ich das Bild sah, musste ich erst lächeln. Doch als ich es genauer betrachtete, erkannte ich schemenhaft Mareike in einer Schaufensterauslage. Auch sie schien glücklich zu sein.

Ich konnte nicht antworten und ich wollte es auch nicht.

Donnerstag 7:23: Ist alles Ok bei dir? Kuss Mama

Ich antwortete nur in Großbuchstaben. Um 10 Uhr: „ICH LEBE!"

Zu Mittag erhielt ich dann eine kurze Sprachnachricht von ihr:

Dominik, Carmen hier. Ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist, aber ich kann dich nur bitten, mir zu vertrauen, dass ich das Richtige tue. Ich verspreche dir, ich werde alles Freitagabend erklären. Sei fair und gib mir die Zeit, die es nun braucht. Ich habe dich lieb mein Schatz.

Wieder war ich nicht in der Lage zu reagieren. Ich hatte aufgegeben. Ich hatte Mama verloren, das war mir klar. Doch in mir stieg auch Wut auf. Warum sagte sie nicht einfach, was los war. Ich konnte es eh nicht ändern. Und letztendlich war genau das eingetreten, was sie befürchtet hatte, als das alles mit uns anfing. Ich hätte nur nicht gedacht, dass der Zeitpunkt so schnell kommen würde. So sehr mir ihr Glück am Herzen lag, so sehr schmerzte es mich auch, dass sie es nicht mit mir teilen würde. Ich tat das Einzige, was mir blieb. Ich suchte mir Trost im Alkohol. Bereits am späten Nachmittag lag ich sternhagelvoll im Bett und pennte weg.

Als ich irgendwann in der Nacht aufwachte, dröhnte mein Schädel. Ich stolperte aus dem Bett ins Badezimmer und suchte nach einer Kopfschmerztablette. Ich musste einige Zeit suchen, bis ich Mamas kleinen Kulturbeutel fand. Es war nichts darin enthalten außer den Kopfschmerztabletten. Irgendwas machte mich stutzig, aber da ich nicht in der Lage klar denken zu können, zuckte ich mit den Schultern. Dann legte ich mich wieder ins Bett und hoffte darauf, dass die Schmerzen bald weniger wurden. Plötzlich kam mir in den Sinn, was mich vorhin im Bad gestört hatte.

Ich stand auf und ging zurück ins Bad. Es fehlten Dinge von Mama. Ich konnte ihre Schminksachen nicht entdecken. Dann rannte ich förmlich, zu ihrem Schrank durchstöberte diesen und fand heraus, dass einiges an Unterwäsche fehlte. Ich wurde wütend und suchte weiter. Ich riss ihren Schrank auf und sah, dass noch etwas fehlte. Genau dieses eine Dessous, das sie an meinem Geburtstag getragen hatte, in dem sie so sexy aussah. Nun war ich mir definitiv sicher, dass sie aus Kairo zurück war. Aber warum hatte sie mich nicht geweckt und endlich mit mir geredet. Ich fing an zu weinen und glitt an der Wand neben dem Schrank zu Boden. Ich war enttäuscht von ihr. Wie in einem Zeitraffer zogen die letzten Tage an mir vorbei, wie ich ihr meine Liebe gestanden hatten, wir mal wilden dann zärtlichen Sex hatten, wie wir gestritten hatten und letztendlich das Bild als sie mit dem Arm um Mareike gelegt das Hotel verlassen hatte.

Es machte alles keinen Sinn mehr, der letzte Hoffnungsschimmer sie für mich gewinnen zu können war dahin. Ich war nur noch wütend und wollte sie zur Rede stellen. Ich zog mich an, nahm meine Schlüsselkarte und verließ das Zimmer und das Haus. Ich eilte auf die Rückseite, zwängte mich durch die Hecke von Mareikes Terrasse und trat an die Balkontür. Ich konnte das Mondlicht nutzen und sah, dass das Bett verwaist war. Wahrscheinlich hatten sie sich ein anderes Zimmer besorgt, um nicht Gefahr zu laufen das ich sie entdecken konnte. Das heizte meine Wut noch mehr an. Ich ging zurück ins Zimmer und überlegte, was ich weiter tun würde. Ich musste die beiden finden und zur Rede stellen. Ich war nicht irgendwer und sie sollten für Ihre Entscheidungen auch einstehen. Das war zumindest etwas, das mich meine Mutter lehrte und nun selbst dagegen verstieß.

Ich legte mich aufs Bett und malte mir aus, wie ich ihr gegenüberstand, sie anschrie was für eine miese Frau und Mutter sie war. Wie sie mich nur derart hintergehen konnte. Ob ich nicht den Hauch von Ehrlichkeit verdient gehabt hätte, wenn sie mich doch so sehr liebte. Ich fing an, mir den Text selbst vorzusagen, den ich ihr an den Kopf werfen würde. Ich steigerte mich immer mehr hinein bis dazu, dass ihr sagte das ich ihr scheinbar nicht mehr als alle Männer in ihrem Leben bedeutete und für sie nur ein Ersatz ihrer eigenen Befriedigung war. Doch zwischendrin kamen mir auch immer wieder Gedanken, was ich falsch gemacht hatte, dass sie sich nicht für mich entschied. Was mir im Einzelnen durch den Kopf ging weiß ich heute nicht mehr, aber über meine Gedanken fielen mir die Augen zu.

Es war kein ruhiger Schlaf, es waren Alpträume. Abwechselnd sah ich vor meinen Augen, erst den Sex, den ich mit meiner Mutter hatte und dann, wie sie vor mir stand und sagte: „Es ist vorbei!" Schweißgebadet schreckte ich hoch und fand mich im leeren Zimmer wieder. Da ich jetzt sicher nicht mehr einschlafen konnte. Zuerst musste ich dringend duschen. Ich stellte mich darunter und ließ minutenlang das Wasser über meinen Kopf rieseln und stellte es dabei immer wieder kälter, bis zuletzt eiskaltes Wasser über mich ran. Erst als ich anfing zu bibbern, stellte ich das Wasser ab. Ich ging ins Zimmer, das mittlerweile aussah, als hätte ein Orkan darin gewütet und trocknete mich ab. Ich hatte nur noch einen Gedanken im Kopf. Ich musste sie finden und den Spuk beenden, bevor ich selbst daran zerbrach.

Ich zog mir frische Sachen an, nahm mein Badetuch und lief zum Strand. Ich überlegte fieberhaft, wie ich sie finden konnte. Doch alles, was mir einfiel, war ziellos durch die Anlage zu laufen und zu sehen, ob ich sie irgendwo entdeckte. Jetzt erst merkte ich, dass mein Magen knurrte. Letztendlich hatte ich mich seit Dienstag bis auf kleine Snacks nur flüssig ernährt. Mir fiel ein, dass es im Haupthaus ein Frühstück für Ausflügler gab, die morgens bereits zu Ausflügen aufbrachen, und entschied mich dort, zu frühstücken. Irgendwie hoffte ich sogar, die beiden dort zu überraschen. Doch natürlich war außer ein paar Leuten niemand anwesend. Meine Kopfschmerzen waren mittlerweile verschwunden und ich entschied mich für zwei belegte Brötchen und mehreren Tassen Kaffee.

Als diese vertilgt waren, ging ich zurück zum Strand. Laut meiner Uhr war es kurz vor sieben und ich entschloss mich mir meinen Frust von der Seele zu schwimmen, bevor ich mich auf die Suche machte. Eine Stunde lange schwamm ich durchs Meer, ehe ich relativ geschafft zurück zu meiner Liege kam. Gerade als ich mich abgetrocknet hatte, kam ein Herr in Uniform der Rezeption auf mich zu und fragte mich, ob ich Dominik wäre. Sofort checkte ich die Umgebung nach Mareike oder Mama ab, sah aber kein bekanntes Gesicht. Ich antwortete ihm und er überreichte mir einen Umschlag. Ich war völlig verwirrt. Mit zittrigen Händen öffnete ich den Umschlag, und musste Folgendes lesen.

Hallo Dominik,

Bitte sei heute Abend um 18 Uhr in unserem Zimmer. Es wird dich jemand abholen und zu mir bringen. Heute Abend wird für dich vieles klarer werden und ich weiss, dass wir gemeinsam alles schaffen werden, was vor uns liegt. Auch wenn es nicht leicht werden wird. Ich freue mich, dich heute Abend wieder zu sehen und hoffentlich in die Arme schließen zu können.

In Liebe deine Noch-Mutter Carmen

P.S. Tut mir leid, dass ich dir das nicht persönlich sage, aber ich bitte dich, ein letztes Mal, mir von ganzem Herzen zu vertrauen.

Ich ließ den Zettel fallen und aus mir strömte ein lauthalses „FUUUUUUCK" über den gesamten Strand, so dass sich viele Leute zu mir umdrehten. Es war mir völlig egal. Der Mann, der mir die Botschaft überbrachte, zuckte zusammen. Ich war rasend vor Wut und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er sah mich nur entsetzt an, drehte sich um und verschwand. Ich griff an das Badetuch auf meiner Liege, stopfte es in die Tasche und rannte auf mein Zimmer. Ich konnte nicht mehr warten, ich brauchte jetzt Gewissheit und meine Mutter musste es mir ins Gesicht sagen. Im Zimmer angekommen lief ich auf und ab wie ein eingesperrter Tiger. Warum spielte sie solche Spielchen mit mir, obwohl ich darum gebeten hatte, es nicht zu tun.

Ich musste sie finden und das jetzt auf der Stelle. Ich nahm nur das Handy mit und fing an, die ganze Anlage zu durchlaufen. Ich sah auf jede Terrasse, auf jeden Balkon, ob ich irgendeinen Hinweis zu ihr fand. Ich lief durch das Hotel in der Hoffnung, sie irgendwo zu finden. Dann sah ich auf den Strand, doch auch dort war sie nirgends zu finden. Kein Restaurant, kein Shop nirgendwo war etwas zu entdecken. In meiner letzten Verzweiflung lief ich zu Karins Haus. In meinen wirren Gedanken schien es mir logisch, dass sie sich nun dort verbarrikadieren würde. Ich suchte in ihrem Garten und im Haus. Sie war nicht zu finden. Meine letzte Chance war die Rezeption. Dort waren weder Karin, Jennifer noch Justin zu finden. Dann noch ein Hoffnungsschimmer, vielleicht saßen sie irgendwo auf der Shoppingmeile. Ich lief je einen Kilometer in beide Richtungen, doch nirgend saß sie. Ich kaufte mir mit zwei Euro, die ich eingesteckt hatte, ein Mineralwasser, da ich, seit heute Morgen. Nichts mehr getrunken hatte. Ich mit einem gesenkten Kopf zurück zum Hotel und verschwand in einem Seiteneingang, der für Lieferanten gedacht war.

123456...9