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Carmen 12 - Himmel, Hölle und zurück

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Die Besitzerin war nett und führt uns in ein kleines Zimmer. Sie wollte natürlich wissen, warum es nun so plötzlich sein musste. Ich erklärte ihr, dass ich mich Hals über Kopf in einen jungen Mann verliebt hatte und ich am Freitag fragen wollte, ob er mich heiratet. Wenn er ja sagen würde, wovon ich ausginge, würden wir eine Woche später heiraten. Daher musste das Kleid für beide Anlässe tauglich sein. Im Endeffekt habe ich ihr die Wahrheit erzählt. Dann begleitete sie mich in eine Umkleide, wo meine beiden Kleider bereits hingen. Ich probierte das Erste an und als ich mich damit im Spiegel sah, rannen mir einfach die Tränen hinunter vor Glück. Das war also das Kleid, das es ein sollte. Ich musste kein zweites anprobieren. Ich war mir sicher, dass es dir gefallen würde.

Dann erklärte mir die Verkäuferin das man es mit einem Tüll Rock, einem Schleier und einem Bolerojäckchen zu einem echten Brautkleid für die Hochzeit verwandeln könnte. Als wir es ausprobierten, heulten wir alles zusammen. Es hatte alles, was ich mir von einem Brautkleid erwartete und vor allem alles, was dir gefallen würde. Dann fragte ich vorsichtig nach dem Preis und war überrascht, wie günstig es war. Ich dachte, das Kleid würde im vierstelligen Bereich mit einer 2 vorne dran liegen. Als mir die Verkäuferin sagte, dass sie von ihrer Freundin erfahren hätte, wie wichtig es für mich war, hatte sie sich entschieden mir das Kleid zum Einkaufspreis zu geben. Der Preis, den sie mir nannte, befand sich im mittleren dreistelligen Bereich. Ich musste nicht überlegen und sagte den Kauf zu. Allerdings mussten wir noch ein bis zwei Dinge der Größe bezüglich ändern. Sie versprach uns, dies bis 15 Uhr erledigt zu haben.

An dieser Stelle fragte mich Dominik, wie das Kleid denn aussehen würde. Ich sah ihn lange an und sagte. „Wenn du es wirklich wissen willst, werde ich es dir sagen, aber für den Fall, dass du mir verzeihen kannst und uns eine wirkliche Chance gibst, würde ich den Zauber gerne aufrechterhalten. Es tut mir leid, aber auch diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen." Ich fasste ihm an die Wange, kam ihm näher und gab ihm einen ganz vorsichtigen Kuss auf den Mund. Dann stand ich auf und holte uns Getränke und betete, dass er es nicht wissen wollte." Als ich zurückkam, lag er auf dem Rücken und hatte geschlossene Augen. Ich drückte die kalte Flasche an seine Brust. Er trank einen Schluck. Dann ließ er sich wieder nach hinten fallen. Ich stand nur vor ihm und wartete auf ein Zeichen. Er sah mich an und sagte: „Mama würdest du dich zu mir kuscheln und weitererzählen?" Ich musste mit den Tränen kämpfen, immer mehr kristallisierte sich heraus, dass er scheinbar wieder anfing, mir zu vertrauen.

Ich krabbelte also wieder auf meine Liege und sah auf die Uhr. Es war mittlerweile kurz nach Mitternacht. Dann legte ich mich seitlich zu ihm und fragte, ob ich meinen Kopf auf seine Brust legen durfte. Ich genoss diesen Augenblick, bevor ich fortfuhr. Kaum waren wir aus dem Laden, bat ich um einen Augenblick. Dann sendete ich dir die Sprachnachricht. Als ich gesehen hatte, dass du die Nachricht gelesen hast und mir nicht geantwortet hast, stieg Panik in mir auf. Ich wollte nur mehr zu dir. Karin und Mareike versuchten, mich zu beruhigen. Wir setzten uns in ein Kaffee und sie lenkten mich mit dem Thema Ringe ab. Karin sagte uns, dass sie in Hurghada einen guten Juwelier kannte, der faire Preise für großartige Arbeiten verlangte. Sie hielten meine Gedanken damit auf Trab, dass sie mich ausfragten, wie die Ringe denn aussehen sollten. Ich wollte zwei Paar Ringe haben, einen für unsere sogenannte Verlobung und den anderen dann für die Hochzeit. Die Verlobungsringe sollten in Silber und relativ einfach sein, während ich die Hochzeitsringe in Gold und mit einer Gravur wollte. Für meinen Ring wollte ich einen kleinen Stein haben, der dich symbolisieren sollte.

Während sie mich über die Inschrift brüten ließen, telefonierte Karin mit dem Juwelier in Hurghada. Dort hatten wir am Freitagmorgen unseren Termin um 9:00 Uhr. So kam Karin auf die Idee, die Überraschung zu vollenden, indem ich dir am Morgen diesen Brief geben lassen sollte, damit die Überraschung am Abend vollkommen sein sollte. In all dem Trubel und den Überlegungen mit aller Freude, die ich hatte, entschied ich mich wieder für das Falsche. Es klang so romantisch und ich sehnte mir nur mehr diesen Moment herbei, es sollten keine 24 Stunden mehr sein. Also holten wir um 15 Uhr das Brautkleid ab und machten uns wieder auf den Weg zum Hotel, welches wir gegen 20 Uhr am Abend erreichten. Da wir auf keinen Fall wollten, dass du auch nur etwas ahnst, wollte Karin uns zuerst bei sich unterbringen.

Doch Mareike sagte, dass du dort vermutlich zuerst suchen würdest, nachdem ich den Einwand brachte, dass ich mir gut vorstellen konnte, dass du versuchen würdest, mich zu finden. Also steckte sie uns in eine der Mitarbeiterwohnungen, welche zurzeit nicht belegt war. Aufgrund Mareikes Annäherungsversuchen bat, ich allerdings darum das wir getrennt schlafen würden. So kam es dann auch. Nachdem ich fertig und ausgelaugt war, duschte ich noch kurz und legte mich dann schlafen. Mareike schlief im Nebenzimmer. Bereits um 6:00 war ich wach und mein erster Reflex war, dich wissen zu lassen das ich in deiner Nähe war. Doch ich hielt mich stur an die Vereinbarung und schrieb den Brief, den du dann später von mir erhalten hast. Das deine Noch-Mutter war nicht deswegen, weil ich Mareike heiraten wollte, sondern weil ich darauf vertraute das du mir am Abend ja sagen würdest und ich dann deine Frau wäre.

Wieder benötigten wir eine kleine Pause, da Junior in Tränen ausbrach. Er drehte sich von mir weg und weinte hemmungslos auf das Kissen. Es überwältigte ihn einfach. Ich rutschte an ihn heran und legte einfach meinen Arm um ihn und sagte ihm nur, dass ich da war. Als er sich beruhigt hatte, fuhr ich fort.

Karin holte uns beide morgens um 7:00 Uhr zu einem Frühstück außerhalb ab, wo wir die restlichen Dinge für den Abend besprechen wollten, bevor es zum Juwelier ging. Es sollte der zweitschönste Tag unseres Lebens werden, der eine Woche später von schönsten gekrönt werden sollte. Während wir beim Frühstück saßen, starrte ich unentwegt auf mein Handy, denn ich wusste, du solltest die Mitteilung bekommen haben. Ich hatte auf eine Nachricht von dir gehofft, dass du dich freuen würdest, mich wieder zu sehen. Doch es kam nichts von dir. Die Ringe waren schnell ausgesucht. Die für den Abend konnte ich gleich mitnehmen und die die ursprünglich für die Hochzeit geplant waren, sollten am Mittwoch fertig sein.

Dominik stellte eine Zwischenfrage. „Mama woher konntest du wissen welche Ringgröße ich habe." Ich hob meinen Kopf an und sah ihn an. „Es gibt wenig das ich nicht über dich weiß. Aber in diesem Fall konnte ich mich erinnern das ich dir vor einem knappen Jahr Opas Ring habe machen lassen, den du unbedingt haben wolltest, und ich habe vermutet, dass sich seitdem die Größe nicht geändert hatte." Dann setzte ich zum letzten Kapitel an.

Um 10 Uhr waren wir wieder draußen, mit den Ringen. Auf der Rückfahrt bildete ich mir ein, dich gesehen zu haben, war mir aber nicht hundertprozentig sicher. Dann konnten wir nur noch warten, dass der Abend kam. Ich legte mich nochmal hin und schlief und als ich aufstand, saß Mareike auf der Terrasse und ich setzte mich zu ihr. So kam es dann auch zu dem Gespräch, das du offensichtlich mitbekommen hast. Je näher der Moment kam, desto nervöser wurde ich. Und Mareike merkte das. Nur aus diesem Grund kam auch die Sache mit dem Antrag zu Stande. Ich habe sie bewusst nicht gefragt, ob sie meine Frau werden wollte, weil es nicht stimmte, für mich war sie in diesem Moment du. Deswegen habe ich es neutral gehalten. Um 16:30 Uhr etwa, nachdem der Friseur hier war, wollte ich mich dann für dich vorbereiten und ich war gerade in das Kleid geschlüpft, als völlig aufgelöst Karin plötzlich vor der Tür stand. Sie teilte mir mit, dass sie durch einen Zufall von ihrem Rezeptionisten angesprochen wurde, der ihr eben sagte, dass du ausgecheckt hattest und mir um 18 Uhr dieser Brief übergeben werden sollte.

Ich habe den Brief nur einmal gelesen, aber du warst so deutlich darin, dass mein Herz zerbrach. Dann gab es nur noch eines, was ich wollte, ich wollte zu dir, denn ich hatte verstanden, dass ich dich tief verletzt hatte. Ich zog mich nur um, ging kurz ins Zimmer, um meinen Reisepass zu holen, und sprang dann in ein Taxi in der Hoffnung dich rechtzeitig zu erreichen. Man ließ mich nicht in den Flughafen, da ich kein Ticket vorweisen konnte. Dann fand ich den Ausgang und schlich mich in den Flughafen, wo mich eine Sicherheitsangestellte aufhielt, um mich zu kontrollieren. Erst als ich meinen Reisepass zückte, sah ich, dass du deinen Reisepass nicht mitgenommen hattest. Ich wusste zumindest, dass du nicht einchecken konntest. Dann fing ich an, dich zu suchen, bis ich dich fand. Und den Rest kennst du dann ja.

Anmerkung: Der Rückblick ist hier zu Ende. Ab hier werden wir wieder in echter Gesprächsform schreiben, was für den Rückblick leider zu aufwendig gewesen wäre.

Nachdem ich den letzten Satz gesprochen hatte, ließ ich mich auf den Rücken fallen. Ich war komplett leer und hatte alles erzählt, was passiert war. Auch wenn ich das Gefühl hatte, mehr tun zu wollen, so war mir auch klar, dass es nicht mehr gab, was ich tun konnte. Ich wusste, ich musste Dominik jetzt etwas Zeit geben und wollte ihn keinesfalls bedrängen. Also stand ich auf, sah Junior an und sagte: „Noch etwas zu trinken?" Er hatte seine Augen geschlossen und nickte nur. „Ein Bier wäre nicht schlecht." „Wird gleich serviert." sagte ich drehte mich herum und ging in Richtung Steg Bar die etwa 100 Meter von uns entfernt war. Da ich mich nicht auskannte, durchsuchte ich unter der Theke alle Kühlschränke.

Natürlich stand das Bier im letzten. Doch dastand nicht nur Bier. Ganz vorne das es auffallen musste, stand eine Flasche Sekt mit einem Zettel daran. Darauf stand nur geschrieben.

FÜR DEN FALL, DASS ALLES GUT WIRD.

KUSS KARIN

Ich musste mich zusammenreißen, um nicht loszuheulen. Ich nahm ein Bier und ein Mineralwasser heraus, schloss die Tür, öffnete die Flasche und ging zurück zu meinem Sohn. Dieser hatte sich aufgesetzt. Als ich ihm das Bier reichte, sah er mich an. „Mama, wann und warum hast du dich eigentlich in mich verliebt, du wolltest dich doch nie wieder binden?" Die Frage erwischte mich ziemlich überraschend und ich brauchte ein paar Momente, um zu antworten: „Du bist mein Sohn, Junior, geliebt habe ich dich schon vom ersten Augenblick an. Aber ich denke, das weißt du. Es gab keinen Moment, den ich benennen könnte. Es waren viele kleine Dinge, die dazu beigetragen haben. Aber wenn ich einen Augenblick benennen müsste, wo etwas in mir passiert ist, dann ist es vermutlich der gewesen, als du mir im Heißluftballon die Angst genommen hast. Ohne diesem Moment, hätte es vermutlich alles das, was danach geschah nicht gegeben."

Ich nahm einen Schluck aus der Flasche und sprach weiter. Diese Minuten in deinen Armen haben etwas ausgelöst, was es mir ermöglicht hat, das zu tun, was am Abend geschah. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber du hast mir Halt gegeben in einem Augenblick, wo ich ihn benötigte. Ich wollte es mir nicht eingestehen und tat das wirklich zu Anfang als Urlaubsflirt ab und da es verboten ist, was wir tun, war ich mir auch sicher, dass es nach dem Urlaub vorbei sein würde. Bei allem, was seit den passiert ist, habe ich Seiten an dir entdeckt, die ich mir für eine glückliche Beziehung immer gewünscht habe. Die Einzige, die das schon erkannt hatte, war Sandra. Sie hatte mir am Telefon prophezeit, das genau das passieren würde. Ich begriff das erst nach unserem Krach, wegen dem Roomboy."

„Vor allem der Krach selbst hat mir etwas sehr deutlich gezeigt. Wir konnten offen reden, über unsere Gefühle und unsere Gedanken. Und wir hatten wunderschönen Sex danach. Du hast in all den Tagen, egal was passiert ist immer den richtigen Ton getroffen oder selbst wenn wir miteinander geschlafen haben, hast du dich immer auf die Situation eingelassen. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich so war, aber ich hatte das Gefühl, du hast deine Wünsche für mich immer hintenangestellt." Dominik fing wieder an zu weinen. „Mama, was ist, wenn nicht es nicht kann?" Ich bekam einen Kloß im Hals und fragte: „Was meinst du?" Er sah beschämt weg. „Ich meine, wenn ich dir nicht gerecht werden kann." Auch mir fingen an dir Tränen hinunterzulaufen.

„Dominik, Gefühle und Liebe lassen sich nicht steuern. Eine Beziehung ist so viel mehr als nur Sex und Gefühle. Es wird öfter Momente geben, wo man an dem zweifelt, was gerade passiert. Das Problem ist, das Kopf und Herz nicht immer das Gleiche denken. Es gibt keine Garantie, dass in der Liebe alles perfekt funktioniert, und das soll es auch nicht. An dem Morgen, bevor ich mit Mareike sprach und mich für dich entschieden hatte, habe ich lange darüber nachgedacht. Es gab hunderte Gründe, warum ich mich gegen dich entscheiden müsste, aber es gab mindestens genauso viele, wenn nicht mehr, die mir zeigten, was ich vielleicht nie mehr im Leben erleben könnte, wenn ich mich nicht für dich entschied. Auch wenn wir nicht wissen, was die Zukunft für uns bereithalten wird, würde ich jeden Tag genießen wollen, und jeden Tag dafür kämpfen, für den Fall es wäre der Letzte. Selbst wenn dann eines Tages der Fall eintritt, das wir uns trennen müssten, hätte ich viele Tage gehabt, an denen ich glücklich war. Und das war letztendlich der Grund, warum ich mich für dich entschieden habe."

Ich griff zu meiner Handtasche, um mir Taschentücher zu nehmen. Ich zog zwei heraus, und reichte eines davon meinem Sohn, der einfach nur dasaß und an meinen Lippen gehangen war. Er schnäuzte sich. Er sah mich an. „Mama, auch wenn das vielleicht jetzt gerade nicht passt, aber ich müsste jetzt mal dringend auf die Toilette." Ich lächelte ihn an. „Gute Idee, das sollte ich vielleicht auch mal tun." Wir standen beide auf und gingen nach vorne zur Bar, wo sich die Toilette befanden. Wir sprachen kein Wort und sahen uns nur kurz ins Gesicht, als wir uns trennen mussten. Als ich fertig war, stand ich vor dem Waschbecken und wusch mir die Hände. Dabei blickte ich in den Spiegel und musste feststellen, dass ich furchtbar aussah. Ich schüttete mir zweimal Wasser ins Gesicht und versuchte, meine Haare wieder irgendwie in Form zu bringen. Dann atmete ich tief durch und verließ die Sanitäranlage.

Als ich aus der Tür trat, stand dort Dominik. Scheinbar hatte er auf mich gewartet. Als ich auf ihn zuging, wurde ich höchst unsicher. Ich hatte das Gefühl, das gleich etwas Entscheidendes passieren würde. Aber ich ging weiter, bis ich kurz vor ihm stand. Er öffnete seine Arme, fasst an meine Hüfte und zog mich vorsichtig an sich. Dann umschloss er mich mit seinen Armen und blickte mich lange an. „Mama, ich habe noch eine letzte Frage." Ich sah in an, aber ich konnte kein Wort sagen. Ich nickte nur stumm. Er sah mir sehr tief in meine Augen, bevor er fragte: „Würdest du je mit Mareike schlafen?" WUMMS, das hatte gesessen. Mir wären an seiner Stelle vermutlich tausende Fragen eingefallen, aber nicht diese. Ich musste schlucken, denn ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was er hören wollte. In mir brach eine Welt zusammen, denn ich war mir sicher, dass er die Antwort bereits kannte und mich testen wollte. Mir fingen an die Tränen hinunterzulaufen. Trotzdem atmete ich tief durch und entschied mich für die einzig richtige Antwort, die Wahrheit.

„Ja, ich würde mit ihr schlafen." Ich sah im intensiv in die Augen, um ihm zu zeigen, dass es mein Ernst war. Dann fügte ich hinzu. „Aber nicht, weil ich in sie verliebt bin, oder mir bei ihr ein Hintertürchen offenhalten möchte. Ich habe dir von meinem seltsamen Traum erzählt. Das mir ihre Art so vertraut ist. Sie gibt mir ein Stückchen von dem zurück, was ich seit nun 24 Jahren vermisse, meine Schwester. Ja auch wir hatten zusammen Sex. Als wir im nachts im Karnak-Tempel waren und sie sich ihrer Unterwäsche entledigte, hat sie mich danach geküsst. Er war leidenschaftlich und intensiv. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, woher meine Gefühle rührten. Sie bringt mir meine Schwester ein Stückchen näher, und deswegen würde ich mit ihr schlafen." Dann sah ich verschämt zu Boden.

Dominiks Hände rutschten an meinen Hüften nach unten, er dreht sich um und ging wortlos zurück zur Sonneninsel. Er setzte sich nur darauf griff an seine Umhängetasche und zog sein Smartphone heraus und schaltete es ein. Während ich dann ebenfalls zurücklief, konnte ich hören, wie einige Nachrichten bei im eintrafen. Vermutlich hatte ich ihn nun endgültig verloren, aber ich hatte ihm versprochen offen zu sein und ihm die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie wehtun mag. Er drückte ein bisschen auf seinem Handy herum. Vermutlich las er gerade meine Nachricht, die ich ihm geschickt hatte. Plötzlich krampfte er zusammen und warf sich auf die Liege. Ein erneuter Weinkrampf schien ihn zu übermannen.

So gerne ich geholfen hätte, wusste ich das egal was ich tun würde, er war gerade dabei eine Entscheidung zu treffen. Er schluchzte und schrie: „Warum ist das Leben so scheiß kompliziert? ... Ich will, dass alles nicht haben! ... Kann mir irgendjemand sagen, was das richtige ist?" In mir zerriss es zwei Herzen. Das eine einer Mutter, die ihren Sohn leiden sieht und das andere einer Frau, die einen gerade dabei war, einen Menschen zu verlieren, mit dem sie das Leben verbringen wollte. Trotzdem entschied ich mich, zu ihm zu gehen. Ich streichelte über seinen Kopf. „Dominik, kannst du mir bitte einen Moment zuhören? Ich weiß es ist unfair, dass ich dich in diese Lage gebracht habe, und du kannst dir sicher sein, egal wie du dich entscheidest, wird mich der heutige Tag ein ganzes Leben lang begleiten. Ich kann mir nicht einmal im Ansatz eine Vorstellung davon machen, wie es dir die letzten Tage ging. Selbst wenn du mir nicht mehr als Frau, die gerne mit dir als Partner durchs Leben gehen möchte, vertraust, bin und bleibe ich deine Mutter. Und auch als Mutter werde ich alles dafür tun, dass wir, wann auch immer, mit diesem Thema abschließen können."

„Ich werde ein Leben lang für dich da sein. Und du kannst dir bei einem sicher sein. Ich werde jeden Tag darum kämpfen, dass wir ein Stückchen dessen zurückbekommen, was wir hatten, bevor das hier anfing. Vielleicht gibt es eines Tages die Chance, dass wir neu anfangen können. Wenn du dich gegen unsere Liebe entscheidest, ist das zwar schmerzhaft für mich, aber Ok. Die Verantwortung dafür habe einzig und allein ich zu tragen. Ich bin mir sicher, dass ich nie wieder so ein Vertrauen zu einem Mann aufbauen kann wie zu dir, und wenn du jetzt Nein sagts, werde ich darauf vertrauen, dass irgendwann der Tag kommt, an dem du wieder ja zu mir sagen kannst."

Plötzlich hörte Dominik zu weinen auf. Wie ein Embryo daliegend sah er zu mir hoch.

„Mama, ich habe dich gefragt, weil es für mich wichtig war, zu wissen, ob der Kampf zwischen mir und Mareike weitergeht. Ich habe dir geglaubt, was du gesagt hast auch mit dem Wissen, das es passieren könnte, dass du mit ihr schläfst. Es hat mich wieder getroffen. Aber bitte versteh das ich nicht mehr kämpfen kann." Dann reichte er mir sein Handy, auf dem ich folgende Zeilen las.

Hallo Dominik,

es tut mir leid, wie die Sache gelaufen ist, aber meine Gefühle für deine Mutter sind echt. Ich will dir nicht unterstellen, dass es deine nicht sind. Deine Mutter hat mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass du der Mann in ihrem Leben bist. Aber nichtsdestotrotz, kann ich meine Gefühle für sie nicht abstellen. Für deine Mutter bin ich scheinbar nur ein Schwesterersatz, aber ich weiß auch, dass sie Liebe für mich empfinden kann, wenn wir nur eine Chance bekommen. Und ich bin bereit, für diese Chance zu kämpfen. Ich habe meinen Urlaub bereits um eine Woche verlängert und werde hoffen, dass ich ihr zeigen kann, was sie mir bedeutet.

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