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Das Bangkok Syndikat 16

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Endlich hatte sie aufgehört, streichelte wieder zärtlich über seine entstellten und blutrot gefärbten Wangen, kam dann näher und umarmte ihn wie ein kleines Mädchen ihre übergroße Spielzeugpuppe.

„Ich helfe dir, Christian. Wir schaffen das zusammen. Hab keine Sorge, ich gebe dich nicht auf. Niemals!"

Entgeistert sah er sie an, verstand den Sinn hinter ihren Worten nicht. Sie aber stand auf, ging um ihn herum und löste seine Fesseln. Christian stieß einen heiseren Schrei aus, als seine verkrampften Muskeln ihrem Drang nach Bewegung folgten.

Wie ein nasser Sack fiel er zur Seite, zuckte und krampfte, fand schließlich eine kauernde Haltung, die ihm zumindest ein gewisses Maß an Erleichterung verschaffte.

Nori ließ ihn gewähren, schenkte ihm etwas Zeit, sich von ihrer Folterung zu erholen. Sie blickte ohne jegliches Mitleid auf ihn hinab. Für sie war es normal, dass sie ihm ihren Willen auferlegte und ihn strafte, wenn er nicht bereit war, sich diesem widerstandslos zu beugen. Sie kannte die Schmerzen, die er litt, kannte die Ohnmacht, die Verzweiflung und empfand vielleicht gerade deshalb kein Mitleid für ihn. Sie wollte seinen Gehorsam, hörig sollte er ihr sein, so wie Wang es damals von ihr gefordert hatte. Er sollte nichts an ihrem Herrschaftsanspruch über ihn in Frage stellen und akzeptieren lernen, dass sie der einzig noch verbliebene und relevante Mensch in seinem Leben war.

Hatte sie ihm genug Zeit gelassen? Sie griff nach der mehrschwänzigen Knotenpeitsche neben sich und ließ deren Riemen durch die ihre linke Handfläche laufen. Dann erhob sie sich, stellte sich über ihn und begann ihn auszupeitschen.

Christian schrie, heulte und kreischte seinen Schmerz in ohrenbetäubender Lautstärke in den Raum, während er sich vor ihren Füßen hin und her warf. Es schien eine Kralle an seinen Körper zu reißen, immer und immer wieder, bestrebt, ihm das Fleisch von den Knochen zu reißen. Wann hörte das endlich auf? Warum tat sie das nur? Noch einmal bissen die Riemen brutal in seinen linken Oberarm, dann hielt sie inne. Wieder spürte er eine ihrer Hände in seinem Gesicht, die sich unter sein Kinn schob und es langsam anhob.

„Leg dich aufs Bett!"

Sie nickte ihm zu, beinahe glaubte er, einen Anflug von Milde in ihren Gesichtszügen zu finden. Laut vor sich hin wimmernd, gefangen in unsagbarem Leib raffte er sich auf und zog sich mühsam auf die Matratze des Bettes.

Jede Berührung an seiner Haut, selbst die des weichen Stoffes des Bettlakens entfachte seine Qualen aufs Neue. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und legte sich zurecht. Nori nickte, begann ihn wieder zu streicheln, während er sich zu entspannen versuchte.

Angsterfüllt sah er zu ihr auf, beobachtete jede ihrer Bewegung mit Argwohn. Sofort hyperventilierte er wieder, als sie sich erhob und zum Schrank ging, der die schrecklichen Werkzeuge beherbergte, mit denen sie ihn zu peinigen pflegte.

Beinahe erleichtert sah er sie mit Karabinerhaken zum Bett zurückkommen, mit denen sie ihn umgehend an Hand- und Fußknöcheln am Bettgestell fixierte.

Vielleicht ließ sie ihn jetzt endlich schlafen und zur Ruhe kommen? Nori aber wandte sich wieder diesem furchtbaren Schrank zu, dem sie nun einen seltsamen Kolben entnahm. Sie registrierte seinen besorgten Blick, durfte darauf jedoch keine Rücksicht nehmen. Er sollte endlich einsehen, dass er keine Milde von ihr erwarten durfte, solange er weiterhin an seiner Vergangenheit festhielt.

Sie bemerkte seinen beschleunigten Atem, als sie ihm einen engen Penisring an seinem Glied nach unten streifte, bis dieser eng um dessen Wurzel anlag. Dann stülpte sie ihm den Kolben über, griff nach einem seltsamen Pumpengriff und begann diesen schnell und rücksichtslos zu betätigen.

Christians fühlte sein Glied hart werden, spürte einen zusätzlichen, verhaltenen Schmerz, als sie den Kolben wieder mit Luft füllte und ihn dann vom Penis herunterzog. Rasch öffnete die Domina den Reißverschluss in ihrem Schritt, schob sich auf seinen Körper, richtete den Schwanz auf ihre feucht gewordene Scheide aus und ließ ihn in ihren Schoß hineingleiten.

Wie lange war es nun schon her, dass er sich an einem positiven Gefühl hatte erfreuen dürfen? Er hörte Noris Schamlippen an seinem Glied schmatzen, fühlte diese fantastische Enge ihres Unterleibs, aber auch die teils so heftigen Schmerzen auf seinem Rücken und dem zerschlagenen Becken, die durch den Druck und die Reibung ihres Körpers wieder aufflammten.

Die Domina bewegte sich schnell und in weit ausholenden Bewegungen. Sie wusste genau, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis er in ihr kommen würde und stieg schließlich von ihm herunter, als sie fühlte, wie sein Glied in ihr zu erschlaffen begann. Seine Nähe hatte ihr gutgetan, sie versöhnlich gestimmt, doch noch hatte sie nicht genug, wollte mehr von ihm, viel mehr.

Wieder griff sie nach dem Kolben und pumpte Christians Blut in seinen mittlerweile blutroten Schwanz. Der Junge stöhnte, das Gefühl war längst nicht mehr nur angenehm für ihn. Schon spürte er wieder die Schwere ihres Körpers, dann den leichten Druck ihrer Scham an seiner Schwanzspitze. Mit ekstatischen Bewegungen ihres Leibes fickte sie sich mit seinem Glied und näherte sich unaufhaltsam ihrem Höhepunkt.

„Bitte, Nori!"

Nori sah fragend auf ihn hinunter, als sie den Kolben zum fünften Mal über seinen wunden Schwanz schob. Sie war gerade gekommen, hatte ihren Orgasmus direkt in sein Ohr geschrien, dennoch fehlte das finale Zeichen, mit dem sie den Akt enden lassen wollte. Christian sollte sehen, dass sie ihn benutzte, wie sie wollte, sollte begreifen, dass sie kein Interesse daran hatte, wie es ihm dabei ging.

Wieder war sein Schwanz steif geworden, gequält blickte der Junge zu seiner Peinigerin auf. Sein Glied schmerzte entsetzlich und genau das bereitete ihr Genugtuung. Wenn er nur den Hauch einer Ahnung hätte, wie sehr er sie gestern enttäuscht hatte.

Vorsichtig erhob sich Nori aus dem Bett, stellte sich zwischen seine Beine und stützte sich mit den Händen an der hinter Christians Kopf befindlichen Wand ab. Dann hob sich ihr rechter Fuß bedrohlich langsam über Christians steifem Glied, hielt inne und schnellte dann mit dem Spann in seine Hoden.

Christian schrie und heulte, als Nori ihn immer wieder in seine Weichteile trat, so lange, bis Glied und Hoden ihres Sklaven schlaff, verschrumpelt und klein zwischen seinen Schenkel lagen und eine einzige Quelle unsäglichen Schmerzes darstellten.

„Schlaf jetzt! Wir machen heute Abend weiter."

Ihre rechte Hand streichelte zum Abschied noch einmal durch sein Gesicht, dann stieg sie aus dem Bett und verließ das Zimmer.

Neunundzwanzigster Tag, mittags, Bangkok

Mit kurzen Ketten an Händen, Hals und Fußgelenken gefesselt saß Tom auf dem Bett, während Uaan auf einer schäbigen Matratze vor der ihm gegenüberliegenden Wand lag und Musik aus einem kleinen, würfelartigen MP3-Abspielgerät hörte. Auch sie hatte, zu ihrer und Toms Überraschung, vor drei Tagen einen Kunden gehabt. Erst hatte Uaan noch gefleht und geweint, als Nori sie zu einer ungewohnten Zeit aus der Zelle gezerrt hatte, doch im Nachhinein hatte sich die Situation für sie deutlich gebessert. Die Domina hatte sogar angedeutet, dass sie eventuell noch weitere Aufträge für sie hätte und sie damit eine gewisse Bedeutung für das Haus bekommen würde.

Uaan wirkte locker und ausgeglichen, es war noch nicht lange her, dass sie ihren letzten Schuss bekommen hatte. Hasserfüllt blickte Tom auf sie hinab. Die Frau, die er zu lieben geglaubt hatte, war zu einem hörigen Zombie mutiert, der ihre Herrin in Schutz nahm, wann immer er konnte. Er traute ihr mittlerweile sogar zu, ihn zu verraten, wenn er versuchen würde, seine Flucht vorzubereiten. Zu wichtig waren ihr die Drogen mittlerweile schon geworden.

Die kleine Thailänderin stellte das Gerät in ihren Händen leiser und sah fragend zu ihm auf. Wahrscheinlich hatte sie seinen Blick gespürt.

„Brauchst du etwas, Tom? Soll ich dir Wasser bringen?"

Er blickte sie nachdenklich an, fand etwas von der alten Schönheit in den Zügen ihres Gesichtes und versuchte die Tage in seinem Hotel auf Phuket in seiner Erinnerung wachzurufen, als er wundervolle Stunden mit ihr verbracht hatte.

„Sie kommt!", merkte Uaan auf und kroch zur Tür.

Mit sichtlicher Erregung presste sie ihr Ohr an die Zellentür und fieberte Noris Ankunft entgegen.

Tom schloss seine Augen und atmete tief durch. Jeder Besuch dieses Scheusals verlangte ihm einiges seiner mentalen Stabilität ab, von der er nicht mehr allzu viel zu besitzen glaubte. Vielleicht würde er, ähnlich wie Christian und Alain, aufgeben und sein Schicksal akzeptieren, Nori hörig werden wie Uaan?

Der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, dann öffnete sich auch schon die Tür. Uaan warf sich der Domina regelrecht zu Füßen, hielt ihre Stiefel umklammert und bedeckte sie mit zahlreichen Küssen. Nori aber stieß sie mit einem Fußtritt von sich weg. An einer Kette zog sie ihren Sklaven hinter sich her, von dem Tom wusste, dass es sein Freund Christian war.

„Schau dich um! Wir sind hier unter Freunden!"

Nori schlug dem bizarren, in einem engen Gummianzug eingeschlossenen Geschöpf ihren Knüppel über den Rücken. Instinktiv versuchte sich der Geschlagene mit seinen Armen zu schützen, handelte sich hierdurch jedoch nur weitere, noch härtere Schläge ein. Wimmernd krümmte sich der von Nori Geprügelte zusammen, was die Domina tatsächlich bewegte, endlich von ihm abzulassen.

„Lass ihn doch endlich in Ruhe, du Bestie!"

Tom war voller Zorn, während Uaan sich ängstlich in die entlegenste Ecke der Zelle verkroch, um Noris Schlagdistanz zu entkommen.

Die Domina aber ließ sich keinesfalls provozieren, kniete sich an der Seite ihres Sklaven nieder und zog ihm die schwarze Maske vom Gesicht. Verwirrung war in Christians Gesichtszügen zu lesen, er schien den Grund für Noris Handeln zunächst nicht zu begreifen. Erst allmählich dämmerte dem jungen Deutschen, wer da vor ihm auf dem Bettgestell saß. Ungläubig staunend öffnete er seinen Mund, während sein Körper heftig zu zittern begann. Nach einem langen Moment des Zögerns senkte er schließlich seinen Blick und starrte vor sich auf den Boden.

„Chris! Mensch, Chris! Komm endlich wieder zu dir!"

Als Tom sich erheben und seinem Freund nähern wollte, stieß ihn Nori wieder zurück auf die Matratze. In ihren Zügen waren weder Wut noch Hass zu finden, am ehesten noch Genugtuung.

„Was hast du mit ihm gemacht? Hast du etwa auch ihn mit Deinen Drogen vergiftet?"

Nori lächelte, während ihr Blick weiterhin auf ihren Sklaven gerichtet blieb, der zu ihren Füßen hockte.

„Nein. Alles eine Frage der Erziehung."

Die Domina setzte sich auf Christians Rücken und streichelte über dessen Haarschopf. Sie schien in diesem Moment wirklich so etwas wie Glück, zumindest aber Freude zu empfinden.

„Du bist so ein krankes Weib! Weißt du das eigentlich?"

Die Angesprochene fixierte Tom mit ihren dunklen Augen, antwortete aber nicht. Tom gab nicht auf, wollte sie zu einer Reaktion auf seine Worte zwingen und setzte nach.

„Warum tötest du ihn denn nicht gleich? Hast doch schon jetzt kaum etwas von ihm übrig gelassen. Wahrscheinlich wäre es ohnehin eine Gnade für ihn."

„Er wird bald nur noch mich sehen, du wirst schon sehen. Alles andere hat dann für ihn keine Bedeutung mehr. Er gehört mir und beginnt das mittlerweile auch zu verstehen."

Tom schüttelte seinen Kopf, diese Frau war schlichtweg dem Wahnsinn verfallen, vollkommen irre und fern jeglicher Realität.

„Indem du alles andere aus ihm heraus folterst? Was bleibt dann noch von ihm erhalten? Nichts mehr, rein gar nichts! Auch nichts von dem, was du im Moment noch zu respektieren und zu mögen glaubst. Begreifst du das nicht? Du zerstörst ihn! Irgendwann ist nur noch ein Haufen Fleisch und Knochen von ihm übrig. Ist es das, was du erreichen willst, du herzloses, geisteskrankes Monster?"

Nori sprang auf und schlug Tom ihre rechte Faust mit ungehemmter Wucht ins Gesicht. Röchelnd kippte der Deutsche nach hinten, seine untere Lippe war aufgeplatzt. Blut lief über seine Wangen und befleckte die Matratze.

Christian aber gab unartikulierte Laute von sich und zitterte am ganzen Leib. Auch Uaan begann nun zu heulen und vermochte ihre Angst vor der Domina nicht mehr zu verbergen.

Nori sah verwirrt auf ihren Sklaven hinab. Über Toms Körper gebeugt hatte sie mit ihrem Gummiknüppel bereits zu einem gewaltigen Hieb ausgeholt, als sie von Christians seltsamen Lauten abgelenkt worden war.

Tom aber raffte sich auf, spuckte Blut und starrte auf das Häuflein Elend, das einmal sein Freund gewesen war.

„Was ist los mit ihm? Sag schon!"

Doktor Lubana wandte sich der Domina zu und wischte sich beiläufig den Schweiß von seiner Stirn.

„Er scheint ein schweres Trauma zu haben. Der andere hat recht, du hast völlig übertrieben."

Nori starrte den Chinesen wutentbrannt an.

„Nein! Er erholt sich wieder! du wirst es sehen!"

Nochmals betrachtete Doktor Lubana den jungen Deutschen, der auf dem Doppelbett in Noris Zimmer lag und noch immer am ganzen Leib heftig zitterte. Der Arzt hatte die Symptome dieser posttraumatischen Belastungsstörungen während seiner Ausbildung in zahlreichen Lehrfilmen gesehen, die von Soldaten gehandelt hatten, die nicht mehr in der Lage gewesen waren, die schrecklichen Eindrücke des Krieges und all die damit verbundenen Gräueltaten zu verarbeiten. Sogar der Fachbegriff war ihm noch geläufig. Schüttler oder Kriegszitterer nannte man diese bedauernswerten Wesen.

„Du solltest ihn unbedingt ins Krankenhaus bringen. Meine Meinung!"

Nori starrte den Mediziner entgeistert an. Er wusste doch genau, dass sie das nicht konnte.

„Ich lass Euch jetzt allein. Die Spritze wird ihn zumindest ein wenig zur Ruhe kommen lassen. Mehr kann ich im Moment leider nicht für ihn tun."

Er warf Nori einen abwertenden Blick zu, der ihr nicht verborgen blieb. Sie hörte noch die Tür zuschlagen, der Mediziner hatte ihr Zimmer ohne ein weiteres Wort verlassen.

Wie lange Nori neben Christian gelegen und ihn angestarrt hatte, war ihr selbst nicht bewusst. Mit Sicherheit mussten es aber mehrere Stunden gewesen sein. Hatte er denn wirklich bleibenden Schaden genommen? Oder wollte ihr dieser Quacksalber nur ein schlechtes Gewissen einreden? Dieses unentwegte Zittern ... wenn es doch nur endlich aufhören würde. Nori musste mit sich und ihren inneren Zwängen kämpfen. Am liebsten hätte sie ihn zur Ruhelosigkeit gezwungen. Sie beherrschte ihn doch! Warum hörte er nicht endlich auf damit, wenn sie es ihm doch befahl? Nori spürte deutlich, dass sie sich um ihren Sklaven sorgte. Warum passierte das ausgerechnet jetzt? Er hatte doch kaum auf Tom reagiert. Und dann hatte ein einziger Schlag von ihr ausgereicht, um ihn in den Wahnsinn zu treiben? Nein! Das durfte einfach nicht sein! Nicht gerade jetzt, wo sie doch alles zu regeln begann.

Der Junge neben ihr starrte mit leerem Blick vor sich hin, während seine seltsamen Zuckungen langsam abklangen. Die Spritze zeigte also endlich Wirkung. Als Nori ihn in wirschem Tonfall anzusprechen versucht hatte, war sein Zittern wieder in heftiges Schütteln übergegangen. Behutsam und in ruhigem Ton hatte sie es nochmals versucht und tatsächlich schien er darauf besser anzusprechen. Vorsichtig schob sie ihm ihren rechten Arm unters Genick, allmählich schien die Leere in seinem Blick zu weichen. Langsam schwanden auch die Zweifel der Domina, ob Christians Zustand sich wieder stabilisieren ließe, wiewohl sie ihm gegenüber zumindest in nächster Zeit auf ihre harten Erziehungsmethoden verzichten müssen würde. Sie würde alles daran setzen, ihn erst wieder aufzubauen, um ihn dann endgültig zu dem zu formen, was sie sich wünschte.

Ihre Gedankengänge wurden von ihrem Handy unterbrochen, das auf dem Beistelltisch neben dem Bett zu surren begann. Am Display erschien Doktor Katanaas Nummer, sie durfte diesen Anruf nicht ignorieren.

„Was willst du?"

Ihr herrischer Tonfall schien die Luft regelrecht zu zerschneiden. Augenblicklich begann Christian wieder zu hyperventilieren, sein Körper verfiel erneut in dieses seltsame Zittern, das Nori derart beunruhigt hatte. Woher sollte er in seinem Zustand auch wissen, dass ihre Worte nicht ihm gegolten hatten?

„Es ist soweit, Herrin. Ich denke, man wird in Kürze Kontakt mit Ihnen aufnehmen, um zu verhandeln. Die näheren Umstände über den Verbleib der Jungen konnte nämlich bereits aufgeklärt werden. Ihr hattet also recht, es werden sich aber sicherlich einige Möglichkeiten für uns ergeben, wenn wir es vorsichtig anstellen."

Nori nickte und wollte ihre weiteren Befehle harsch übers Telefon übermitteln, doch Christians Zustand gebot ihr Mäßigung und so zwang sie sich zur Ruhe.

„Du kennst meine Bedingungen. Mein Sklave bleibt bei mir, die beiden anderen können gehen, sobald Wang zerstört oder tot ist. Sollte man versuchen, mich zu hintergehen, leitest du die entsprechenden Schritte ein."

Doktor Katanaa bestätigte, die Anweisungen verstanden zu haben und im Bedarfsfall entsprechend umzusetzen.

„Hast du jetzt endlich etwas über diesen Schnüffler herausgefunden?"

„Ja, Herrin, ich habe ihn heute sogar persönlich kennengelernt."

Nori war erstaunt, solch einen Fortschritt hatte sie dem Rechtsanwalt nicht zugetraut.

„Wo?"

„Bei Frau Doktor Silami, Alains Mutter. Ich habe mich mit ihr angefreundet, sie vertraut mir und meinem Urteil."

Neunundzwanzigster Tag, nachmittags, Bangkok

„Warum warst du so lange weg? Du hättest doch genauso gut auch hierbleiben können, während Deines Telefonats. Ich verstehe doch so oder so kein Wort."

Maria Salami blickte den Rechtsanwalt aufmerksam an, der soeben aus dem Badezimmer zu ihr zurückgekommen war.

„Entschuldige, Maria, aber in geschäftlichen Dingen habe ich eben meine Prinzipien."

Sie nickte verständnisvoll und klopfte neben sich auf die weiche Matratze des Doppelbettes.

„Komm wieder zu mir. Ich glaube, dieser Moment der Ruhe hat uns beiden einiges an Kraft wiedergegeben."

Doktor Katanaa lächelte, näherte sich dem Bett und legte sich an ihre Seite. Er fühlte sich an seine Jugendzeit erinnert, als sich das Sexuelle noch weit entfernt an seinem Erlebnishorizont abzuzeichnen begann. Tatsächlich mochte er diese nüchterne, kühle Frau sehr, zumal auch sie ihm immer mehr Interesse entgegenbrachte, obgleich sie vorgab, glücklich verheiratet zu sein.

Maria lächelte den Thailänder an, der ihr so aufopfernd und selbstlos geholfen hatte. Selbst seine Geschäfte schien er für sie hintangestellt zu haben, ganz im Gegensatz zu ihrem Mann. Mittlerweile glaubte sie, dass Maurice aus Bangkok geflüchtet war, unfähig, sich weiterhin mit dem Verlust seines Sohnes auseinanderzusetzen.

„Woran denkst du gerade?"

Doktor Katanaa griff nach Maria Silamis rechter Hand und küsste deren Oberseite, bevor er ihre Frage beantwortete.

„Ich habe die letzten Tage an Deiner Seite ungemein genossen, Maria, auch wenn das im krassen Gegensatz zu Deiner Beziehungssituation und der Sorge um Deinen Sohn steht und wohl auch ziemlich unangebracht erscheint."

Er senkte den Blick und zögerte.

„Ich mag dich sehr."

Maria hatte es gespürt. Anfangs hatte sie an seiner Aufrichtigkeit noch gezweifelt, doch so selbstlos, wie er sich ihr gegenüber in letzter Zeit gegeben hatte ...

„Aber du siehst die Umstände, oder? Mein Mann, mein Sohn. Ich lebe so weit weg von hier ..."

Zu ihrer Überraschung hellte sich die Miene des neben ihr liegenden Thailänders auf.

„Du hast also selbst auch schon darüber nachgedacht?"

Alains Mutter fühlte sich ertappt. Aber wie konnte sie es ihm auch verheimlichen, nachdem er sich ihr so unmissverständlich und offen anvertraut hatte?

„Ich bin dir so dankbar für all das, was du für mich getan hast, und freue mich auch über deine Nähe. Aber ... versuche es bitte einmal realistisch zu betrachten. Welche Chance hätten wir denn wirklich?"

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