Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Das Refugium 2 - Complete 000 - 018

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

"Ich finde, es ist noch ein wenig früh, du bist in deiner Ausbildung noch kaum weiter als eine blutige Anfängerin, und wer weiß, ob dieser Helikopter nicht noch irgendwelche Kinderkrankheiten hat. Ich mache mir Sorgen um dich", wandte er ein.

"Ach komm,", bettelte Lisa, "diese Welt ist immer gefährlich, und was soll groß passieren. Er hat Funk, und wenn ich in Schwierigkeiten gerate, kann ich immer die Kavallerie zu Hilfe rufen. Dann kommst du mit deiner Kampfmaschine angeknattert und haust mich raus, so wie wir damals Sandy rausgehauen haben." Dass Marianne dabei ums Leben gekommen war, erwähnte sie lieber nicht, aber sie sah an Manfreds Gesichtsausdruck, dass auch er gerade an ihre Mutter dachte.

"Na gut, ich überlegs mir,", sagte Manfred, "und du musst ja am Anfang nicht gleich um die Welt fliegen damit. Wie viel Reichweite hat er denn?"

"Nicht viel mehr als 50 Kilometer", schwindelte Lisa, ohne mit der Wimper zu zucken, den stärkeren Akku und die Möglichkeit zum Nachladen aus der Sonne erwähnte sie nicht. So dachte Manfred, dass Lisa kaum mehr als einen schnellen Hüpfer über die Berge machen konnte, bevor sie sowieso umkehren musste, um Strom nachzutanken.

"Ich rede mit Sandy, und wenn die meint, das Gerät ist sicher, dann kannst du meinetwegen einen Probeflug draußen machen."

Lisa fiel Manfred überglücklich um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Wie immer ließ diese Berührung die Funken zischen ihnen fliegen, und wenn Lisa nicht so aufgedreht gewesen wäre, dass sie gleich wieder losstürmte, hätten sie sich vermutlich eine diskrete Ecke für einen Quickie gesucht.

Kaum war Lisa mit ihrer Plattform außer Manfreds Sicht, diktierte sie eine schnelle Nachricht an Sandy, in der sie ihre Schwester genau instruierte, was sie Manfred über den Helikopter erzählen durfte und was nicht. Kein Wort über Tarnmöglichkeiten und Nachtanken aus der Sonnenstrahlung, und nur die geringe Reichweite des Test-Akkus zugeben, schärfte Lisa ihr ein.

Als das so weit erledigt war, ließ sich Lisa zum Simulator bringen. Schnell war das Simulationsprogramm für den neuen Prototypen geladen, aber es gab Probleme: die neuartige Lenkrad- Steuerung wurde von diesem Simulator nicht unterstützt.

Wieder musste Sandy helfen, und nach einiger Knobelei und Recherchen in den Lagerbeständen bekamen sie tatsächlich genügend Teile zusammen für einen einfachen, improvisierten Simulator, der aber ausreichen würde für ein Flugtraining. Ihn auch noch zu bauen, dazu fehlte Sandy die Zeit, das musste Lisa selber erledigen.

Kurz erwog Lisa, Manfred um Hilfe zu bitten, aber dann gewann ihr Stolz, es alleine zu schaffen, die Oberhand, und außerdem fand sie es sicherer, wenn Manfred seine Nase nicht zu tief in dieses Projekt steckte. Wenn er herausfand, dass sie ihn angelogen hatte, würde er es sich vielleicht anders überlegen und sie überhaupt nicht fliegen lassen.

Lisa erinnerte sich, dass in dem Raum, in dem Sandy den Helikopter gefunden hatte, noch sehr viel Platz übrig war, und so bestellte sie die zahlreichen Transporter mit den Teilen des Simulators dort hin.

Als Lisa selber dann etwas später dort ankam sah sie schon von Weitem, wie Sandy entgeistert auf die endlose Kette von aufgestauten Lieferungen vor der Türe schaute. Auch Lisa musste weit entfernt von ihrem Transporter steigen und den letzten Weg zu Fuß zurücklegen, weil da kein Durchkommen mehr war.

"Lisa," Sandy tadelte ihre Schwester mit einem liebevollen Blick, "du hast wohl noch nie etwas von durchdachter Logistik und "Just in Time" Lieferungen gehört?"

"Mehr als du denkst", gab Lisa schnippisch zurück, und zeigte triumphierend auf den vordersten TransportBot in der Warteschlange. Auf seiner Ladefläche befand sich eins jeder Exoskelette, aus denen später die ErotiSuits abgeleitet wurden. Dieses war noch in seiner ursprünglichen Form und für schwere Arbeiten ausgerüstet. Lisa zwängte sich hinein, klappte ein halbdurchsichtiges Display vor ihr rechtes Auge, und schob Sandy mit einer leichten Wischbewegung ihrer motorverstärkten Arme beiseite. "Das ganze Zeug hier ist 'just in time', und jetzt schau zu, und staune!"

Den Rest des Vormittags kam Sandy tatsächlich nicht mehr aus dem Staunen heraus. Lisa hatte sich in die hintere Hälfte der kleinen Halle zurückgezogen, und unverzüglich zu bauen begonnen. Unermüdlich surrten die Werkzeugwechsler, die an ihren verstärkten Händen angebracht waren.

Sandy sah ehrfürchtig zu, wie ihre ansonsten so zerbrechlich wirkende Schwester plötzlich Bauteile, die mehrere hundert Kilo oder noch mehr wogen, mit Leichtigkeit von den Transportern holte, zur Baustelle balancierte und dort an den richtigen Stellen einbaute. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit machte der Bau Fortschritte, und bald ragte das unverkennbare Gestänge eines Flugsimulators vom Hallenboden aus nach oben.

Sandy widmete sich wieder ihren eigenen Arbeiten, aber ab und zu konnte sie es sich nicht verkneifen, zu der Baustelle ihrer Schwester hinüberzuschauen. Diese behielt ihr atemberaubendes Bautempo bei, und bald war die Simulator-Plattform auf den Stelzen montiert. Im gleichen Maß wie der Bau in die Höhe wuchs nahm die Länge der Transporter-Warteschlange vor der Türe ab.

Gerade sauste Lisa wieder hinaus, um die nächsten Bauteile zu holen. Sie kam zurück mit einer weißen Schachtel in ihren Greifarmen, ließ diesmal aber das Exoskelett Sandys Arbeitsplatz ansteuern.

Fragend sah Sandy zu Lisa auf.

"Es ist Mittag! Pizza-Time!", rief diese fröhlich. Und mit einer fließenden Bewegung die man diesen klobig wirkenden Exoskeletten gar nicht zugetraut hätte, legte sie die Schachtel direkt vor Sandy auf den Tisch. Ein Greifer klappte die Pizza-Box auf, klickend wechselten die Werkzeuge an Lisas linkem Arm durch, bis ein Rollenmesser aktiviert war, und mit vier schnellen Schnitten teile Lisa die dampfende Pizza in acht exakt gleich große Spalten auf.

Bevor sich Sandy von ihrem Staunen erholt hatte, klickte Lisa auch schon eine kleine Schaufel in ihren Werkzeugarm, angelte sich eine Schnitte, führte sie mit einer präzisen Bewegung an den Mund, und biss herzhaft hinein.

"Magst du heute keine Pizza?", fragte sie kauend, und amüsierte sich köstlich über den verdatterten Blick ihrer Schwester, die sich jetzt endlich auch kopfschüttelnd ein Stück von der Pizza nahm und vorsichtig ein Stückchen abbiss. Sie schmeckte ausgezeichnet, und endlich griff Sandy, die störende Gefühle wie Hunger während der Arbeit meistens ignorierte, richtig zu.

"Diese Skelette sind unglaublich präzise und gelenkig," erzählte Lisa nebenbei, "und das hier ist übrigens mein Persönliches, es ist genau auf meine Körpermaße abgestimmt. Ich habe es 'Alfred' genannt. Nachher zupfe ich mir noch damit -- und klickend rastete eine grob aussehende Beißzange in ihrem Arm ein -- die Augenbrauen."

Lisas helles Gelächter schalte durch die kleine Halle, als sie Sandys verdutztes Gesicht sah.

Nach ihrer kleinen Zwischenmalzeit ging Lisa wieder mit Feuereifer daran, ihren Simulator fertig zu stellen, und es dauerte nicht mehr lange bis Sandy die typischen Geräusche eines Flugsimulators vernahm, der im Selbsttest seine Antriebe durchprüfte.

Lisa jubelte auf, parkte "Alfred" neben dem Simulator, sprang die Leiter hinauf und setzte sich in den einladend herumgeschwenkten Pilotensitz. Fast zärtlich nahm sie das eigenwillige Steuerrad, das man eher in einem Sportwagen vermutet hätte, in beide Hände, und bewegte es einige Male ein wenig hin und her, um zu sehen, wie das Fluggerät reagierte.

Wie erwartet war das Fliegen mit dieser Steuerung fast so einfach wie Auto fahren. Die einzige richtige Neuerung war das Unterstützen der dritten Dimension, man steuerte den Helikopter nach oben oder unten, indem man am Lenkrad zog oder es von sich wegdrückte. Dank ihres Helikoptertrainings mit Manfred hatte Lisa bereits ein ausgezeichnetes Raumgefühl entwickelt, und bald sah Sandy an den wilden Bocksprüngen des Simulators, dass sich Lisa an immer gewagteren Flugmanövern versuchte.

Plötzlich blieb der Simulator wie angewurzelt in der Horizontalen stehen, und Lisas Kopf, auf dem ein Kopfhörer thronte, erschien in der Eingangstür.

"Komm auch rein, Sis!", rief Lisa übermütig, "Hier ist Platz für zwei, du wirst sehen, es ist atemberaubend."

Sandy konnte nicht widerstehen, gesellte sich zu Lisa in die Kanzel und nahm den zweiten Sitz. Kaum war sie angeschnallt, ging der Tanz auch schon los, auf den Bildschirmen erschien eine zerklüftete Berglandschaft und Sandy bereute ihre schnelle Entscheidung bereits nach wenigen Flugmanövern.

Lisa reizte die Möglichkeiten des neuen Quadcopters voll aus, ließ ihn horizontal denkbar knapp über dem Boden wild nach links und rechts schwenkend durch ein enges Tal rasen, um ihn am Ende fast übergangslos senkrecht einer Felswand entlang nach oben in den Himmel schießen zu lassen. Mit einer eleganten Rolle seitwärts übersprangen sie den schneebedeckten Gipfelgrat, und Lisa ließ ihn auf den anderen Bergseite ebenso steil wieder in die Tiefe fallen. Sandy konnte nicht anders, die Angst und die plötzliche Schwerelosigkeit ließen sie einen gellenden Schrei ausstoßen, was Lisa mit herzlichem Gelächter quittierte.

Knapp über einer bewaldeten Geländestufe fing Lisa den stürzenden Helikopter wieder ab, und zog ihn wieder nach oben, als plötzlich die Umgebung in einer milchigen Brühe verschwand. "Nebel! Sicht Null! Instrumentenflug!" jubelte Lisa, und auf den Displays vor ihr flammte eine stilisierte 3D Karte der Umgebung auf. Ohne die Geschwindigkeit im Mindesten zu verringern, flog Lisa nun mit derselben haarsträubenden Geschwindigkeit, nur von ihren Instrumenten geleitet, durch die in der Nebelsuppe verborgenen Bergschluchten. Als am Talende die Bogen einer bröckelnden alten Steinbrücke auftauchten, konnte sie es sich nicht verkneifen, unter der Brücke durch den mittleren Bogen hindurch zu steuern, obwohl dieser kaum breiter war als der Helikopter.

Während der ganzen Zeit klammerte sich Sandy mit kreidebleichem Gesicht an die Armlehnen ihres Sessels, während ihr Körper in den Sicherheitsgurten herumgeworfen wurde wie eine Gliederpuppe. Gerade als sie sich sicher war, dass sie gleich über die nagelneuen Displays kotzen würde, kam der Simulator mit einem Ruck zum Stehen.

"Was ...", rief Lisa erstaunt, "ist etwas kaputt?" Auf ihrem Display war zu sehen, dass der Not-Stopp betätigt worden war.

Von draußen drang Manfreds Stimme herein, und er klang nicht gerade erfreut. Er hatte den größten Teil von Lisas wildem Ritt von außen beobachtet, und eine vage Idee, was das mit einem untrainierten Fluggast wie Sandy machen würde. Darüber hinaus hatte er in seinen langen Jahren als Kampfpilot viel zu viele leichtsinnige Draufgänger sterben sehen.

"Lisa, du musst lernen, ernsthafter zu fliegen, selbst hier im Simulator. Du bist brillant geflogen, das gebe ich zu, aber du hattest auch keinerlei Reserven mehr. Ein Vogelschlag, oder eine überraschende Windbö, und du wärst erledigt gewesen."

"Ja, ja,", maulte Lisa, "alter Spielverderber."

Natürlich würde sie in der Realität nie so fliegen, aber es zu üben bevor der Ernstfall eintrat, konnte doch nicht schaden. Von Manfreds Philosophie, Ernstfällen im Zweifelsfall lieber auszuweichen, statt sich ihnen mutig zu stellen, hielt sie wenig. "Die Pioniere sind immer die, welche am Ende mit den Pfeilen im Rücken in der Prärie liegen," pflegte er zu sagen, wenn man ihn auf das Thema Heldenmut ansprach.

"Komm rein," lud Lisa jetzt Manfred in den Simulator ein, "das Ding ist phänomenal. Probiere es doch auch mal aus."

Manfred lehnte dankend ab. Er bevorzugte die alten, mechanischen Helikopter, mit denen er verwachsen war. Der neumodische Kram, in dem Computer das meiste erledigten, war ihm unheimlich.

Stattdessen reichte er Sandy galant die Hand, und half ihr, die mehr taumelnd als gehend vom Simulator stieg, auf den sicheren Boden der Halle. Kopfschüttelnd sah er zu, wie Sandy sofort im nächsten Waschraum verschwand, während Lisa feixend hinterher sah.

"Deine Schwester so zu ängstigen, das war nicht nett," tadelte er Lisa.

"Ach was, sie wird es überleben," antwortete Lisa frech, "und es wird höchste Zeit, dass Sandy mal etwas Aufregendes erlebt, statt immer nur in ihre Computer und ihre Bücher zu starren."

Achselzuckend ging Manfred wieder zurück an seine Arbeit, während Lisa den "Restart" Button drückte und ihren nächsten wilden Tanz um die Berggipfel begann.

Die darauffolgenden Tage verliefen in emsiger Betriebsamkeit, schließlich war das das erste Mal seit vielen Jahren, dass jemand freiwillig aus der Station zu einer Art Forschungsreise aufbrechen wollte. Der kleine Helikopter bot nicht allzu viel Platz, deswegen musste sich Lisa genau einteilen, was sie mitnehmen wollte und was nicht.

Manfred wunderte sich ein wenig, wieso sie eine mehrtägige Reise plante, in seiner Vorstellung hatte der Helikopter doch kaum Energie genug, um es einmal über die Hauptkette der Berge hinweg und wieder zurück zu schaffen, aber Lisa erklärte ihm, dass sie den Flug als erste Stufe sah, als Test, um herauszufinden, ob "rein theoretisch" auch längere Missionen möglich wären. Da Sandy nichts dazu sagte ging Manfred davon aus, dass alles so laufen würde wie er es geplant hatte. Lisa würde in der Früh aufbrechen und spätestens zum Mittagessen wieder zurück sein.

Sandy dagegen wusste, was Lisa plante, und beschloss, dass es besser war, ihrer Schwester größtmögliche Unterstützung bei ihrem Vorhaben zuteilwerden zu lassen, als bei Manfred zu petzen. Der vorhandene Stauraum wurde von Sandy computerunterstützt optimal verteilt, und so fand neben dem obligatorischen Bordwerkzeug und einem MediPack praktisch eine komplette Überlebensausrüstung für eine Person ihren Platz. Sandy nahm sich vor, für künftige Einsätze Zubehör zum Verstauen größerer Nutzlasten zu entwickeln, etwa Boxen, die man außen befestigen konnte. Solche relativ großen, einfachen geometrischen Formen würden sich mit relativ wenig Aufwand in das neuartige Tarnsystem integrieren lassen.

Wann immer Manfred durch andere Arbeiten abgelenkt war, nützte Lisa die Zeit, um ihren Plan, eine größere Reise zu unternehmen, in die Tat umzusetzen. Sandy steckte ihr unauffällig ein spezielles Tablet zu. Sie hatte es tatsächlich geschafft, Reste des alten GPS Systems anzupeilen und sich daraus leidlich genaue Positionsdaten zu berechnen. Jetzt hatte Lisa sogar ein Navi zur Unterstützung, wenn auch mit recht schlechter Auflösung im Vergleich zu dem, was es früher gegeben hatte. Es würde aber reichen, um bequem zu navigieren. Durch das Tablet erfuhr Lisa erstmals, was nicht einmal Manfred genau wusste, nämlich dass die Station geografisch in den Alpen in einem abgelegenen Tal im Grenzgebiet zwischen Österreich, der Schweiz und Italien lag.

Das war nun wirklich einer der entlegensten Flecken, die man auf der Landkarte Mitteleuropas finden konnte. Der Platz war mit Bedacht ausgewählt worden. Das Zugangstal und der Eingang lagen am hintersten Zipfel italienischen Staatsgebietes, die eigentliche Anlage befand sich unter den Bergen, etwa zur Hälfte unter den neutralen Staaten Österreich und Schweiz verteilt. So konnten die Italiener nicht viel mitreden, dennoch hätte jeder eventuelle Angriff über ihr Staatsgebiet erfolgen müssen, und hätte einen NATO Bündnisfall ausgelöst.

Innerhalb des Aktionsradius von 200km, den Sandy ihr genannt hatte, gab es nur eine einzige größere Stadt, die wie alle anderen sicher geplündert und zerstört worden war.

Daneben gab es aber ziemlich viele kleinere Orte in bergigem Gelände. Hier sah Lisa, abseits aller Ballungsräume, die größten Chancen, Überlebende zu finden. Lisa war entschlossen, ihren Helikopter zu nützen um sich etwas weiter entfernt von der Station nach Resten der Zivilisation umzusehen. Die Marauder konnten doch nicht wirklich auch die entferntesten Zipfel des Landes erobert und entvölkert haben, zumal es dort auch kaum etwas zu holen gab. Diese entlegenen Orte zu durchsuchen, würde sich für die Marauder kaum jemals gelohnt haben.

Davon abgesehen fand Lisa zahlreiche Hinweise auf Bunkerbauten aus den Weltkriegen, die hier im Grenzgebiet in den Fels getrieben worden waren. Sie waren eventuell ähnlich leicht zu verteidigen wie das Refugium, ihnen einen Besuch abzustatten wäre sicher eine gute Idee.

Als Lisa am Tag vor ihrem großen Erstflug ein letztes Mal ihre Ausrüstung checkte, kam Sandy noch mit einer Verbesserung an, und wenig später hatte sie jeden noch freien Speicherplatz in den Computern des Helikopters vollgepackt mit allen Informationen zu allem im Umkreis von mehreren hundert Kilometern, was jemals in eine Datenbank des Refugiums eingetragen worden war, und das war eine ganze Menge.

So vorbereitet sah Lisa ihrem ersten Ausflug zuversichtlich entgegen, und auch Manfred und Sandy wischten ihre Bedenken zur Seite. Sie konnten sich nicht ewig hier oben verstecken, es war Zeit, die Fühler auszustrecken und zu sehen, was von der Welt noch Brauchbares übrig war.

===================================

Kapitel 2: Projekt Sprödbruch

===================================

Es war tiefe Nacht, sicher schon nach Mitternacht, als eine sehr zufriedene Lisa wieder einmal die Tür zu Manfreds Appartement leise hinter sich zuzog. Am Morgen würde sie zu ihrem ersten Alleinflug mit dem neuen Quadcopter aufbrechen, und Manfred und sie hatten das ausgiebig gefeiert.

Zwischen ihren Schenkeln spürte sie noch seine klebrige Feuchte, und ihr Po tat ein bisschen weh, heute hatte er sie lange und tief anal genommen. Inzwischen genoss Lisa diese Spielart des Sex, sie schenkte ihr Orgasmen von einer Intensität die sie früher nie für möglich gehalten hatte. Manfred war heute, was sonst nicht mehr oft vorkam, gleich zwei Mal gekommen, und nun lag er völlig weggetreten in einem koma-ähnlichen Zustand schlafend in seinem Bett.

Gerade öffnete Lisa ihre eigene Zimmertüre und wollte hineinschlüpfen, da hörte sie hinter sich ein klickendes Geräusch und drehte sich um. Sandy hatte ihre Türe geöffnet, stand da in einem ihrer wie üblich viel zu groß um ihren zarten Körper schlotternden Pyjama mit viel zu langen Ärmeln, und sah Lisa prüfend an.

„Sis," fragte Sandy mit bohrendem Blick, „wo kommst du her?"

„Äh, nun ja, von Manfred, es ist heute ziemlich spät geworden. Letzte Flugvorbereitungen.", antwortete Lisa, und spürte, dass sie rote Ohren bekam wie ein Teenager. Sie hoffte, dass Sandy sich mit der Antwort zufriedengeben würde.

Sandys Verdacht war aber erwacht, Lisas breitbeiniger Gang, die gerötete Haut, das verschmierte Makeup und ihre zerzausten Haare sprachen eine deutliche Sprache. „Du pennst doch nicht etwa mit ihm, oder? Sag, dass ich mich irre, oder dass das ein einmaliger Ausrutscher war."

Lisa ergab sich in ihr Schicksal, es war ihr immer klar gewesen, dass Sandy irgendwann ihr kleines Geheimnis entdecken würde.

„Nein, Sis, wir tun es schon lange miteinander," sagte sie leichthin, und sah Sandy offen an, "schon fast so lange wie ich hier im Refugium seinen Schutz genieße."

Sandy fiel buchstäblich die Kinnlade herunter. „Wirst du erpresst? Er hat dich in der Hand, er zwingt dich dazu?"

„Anfangs ja," sagte Lisa ehrlich, „inzwischen ist es hin und wieder sogar umgekehrt. Ich kann kaum genug von ihm bekommen."

Sandy war entsetzt, und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Ihre große Schwester Lisa, zu der sie immer aufgesehen hatte, weil sie immer tat, was sie wollte, hatte erstens Sex, und zweitens auch noch mit Manfred, der nicht nur ihr Vater, sondern zur Not auch noch ihr Großvater hätte sein können.

Lisa durchbrach schließlich das Schweigen, nahm Sandy bei der Hand und zog sie in ihr Appartement. „Setz dich erst mal, nimm dir ein Getränk, ich brauche eine Dusche, und dann reden wir."

Sprachs, und Lisa verschwand im Bad. Das Wasser der Dusche begann zu rauschen, während Sandy verwirrt und mechanisch nach einem der süßen Alkopops griff, die bei Lisa immer reichlich herumstanden, und sich auf die Couch niedersinken ließ.