Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Pornograf IV - 03

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Das ist es doch, was ich schon vorher sagte“, erinnerte Kim. „Ich denke passende Restaurants wie auf Jalta gibt es auch kaum. Es muss eine Art Vergnügungszentrum her, ein Tanzschuppen. Meinetwegen nur mit Zugang als Belohnung oder so.“

„Das habe ich mir vorhin schon notiert“, antwortete Peter. „Da finden wir auch bestimmt eine Lösung. Am besten eine westliche Lösung, wo sich wichtig tuende Funktionäre rauszuhalten haben.“

„Ja, so stelle ich mir das auch vor“, meinte Mom. „Ich schlafe da heute Nacht drüber, dann sprechen wir nochmals, Peter.“

„Auf alle Fälle sollte es klubähnlich sein. Vielleicht auch mit Sauna und Schwimmbad. So in der Kälte ...“, insistierte Kim. Kälte konnte sie noch nie leiden.

Die weitere Debatte wurde auf morgen verschoben. Alle sollten Gelegenheit haben, über das Gesagte nachzudenken.

Zu meiner Überraschung tauchte Alessandro, der Capo, um Halbneun, während des gemeinsamen Abendessens, auf. Er übergab mir einen Briefumschlag und Lis zwei Schatullen. Er würde warten. Lis schnappte sich Peter und verschwand mit ihm. Ich übergab Alessandro der Obhut von Saya und schnappte mir Rama und Kim. Der Rest am Tisch schaute verblüfft. Eigentlich gibt es bei uns keine Geheimnisse, wie überall gibt es Ausnahmen. Peter war so eine. Dass wir eine Fotosafari nach Russland planen, das hatten die meisten mitbekommen, dass Peter jedoch im Auftrag des Ministeriums arbeitet, das nicht.

Im Umschlag war ein Telex, das den Transfer von 45 Millionen auf ein Konto Sterntaler, mit Geheimnummer, bestätigte. Dabei lag auch ein Scheckbuch für ein Konto Fotopark, bei der Bank in der Stadt. Ein Kontoauszug wies den Betrag von vielen Milliarden Lire aus. Kim errechnete im Kopf, dass der Erlös knapp 56 Millionen war. Ich hatte aus Vorsicht damals 10% aufgeschlagen. Die Familie erlöste wohl noch mehr, denn dabei lag auch die Quittung über die Provision.

Rama nahm mich fest in den Arm und küsste mich. Sie war sichtlich glücklich, für das Haus soviel gerettet zu haben. Ich konnte über den gesamten Rest verfügen, das Haus wollte dafür einen Anteil am Fotopark. Das Haus, in Person von Rama, wurde mein stiller Teilhaber. Es war ein Deal, der uns allen gutes Geld einbrachte. Da die absolute Mehrheit in meinen Händen blieb, war auch nichts zu befürchten.

Nach dem Essen hockten wir doch wieder zusammen, oben, in unserem Wohnzimmer. „Wie stellt ihr euch das überhaupt finanziell vor? Ich meine für uns: Mom, Kim, mich und den Verlag“, fragte ich Peter. „Das müsste ich zur Planung schon wissen.“

„Der Verlag macht das Magazin. Zuerst mal speziell auf uns abgestimmt, wie wir das gerade besprechen; auf Russisch. Die Übersetzung kann wieder in London erfolgen, sie passte schon das letzte Mal. Dann wird eine große Anzahl dieser Magazine gedruckt, mit einem passenden Vorwort der Partei. Keine Angst, ich schreibe das. Wenn es geht, mit Hilfe von ihnen, Beatrix. Dann kommt ein Artikel, der quasi der Anwerbung dient. Danach, wie gewohnt, eine superschöne Fiesta. Wie diese Girlfriends die ich auf meinem Zimmer fand. Klasse übrigens, großes Lob.

Nun zum Geld: Wir zahlen für die Bilder 30 000 Dollar, dazu Spesen, Transport ab Moskau, Unterkunft, Verpflegung und ein großes Taschengeld für die Assistentin. Bedingungen wie auf Jalta. Der Verlag bekommt von uns alle Rechte für eine Fiesta. Dafür soll er den Flug bis Moskau und euren Bonus oder so bezahlen. Sie, Beatrix, verkaufen uns auch das Recht, ihren Roman auf Russisch zu veröffentlichen. Für den Abdruck in dem Magazin zahlen wir 20 000 Dollar. Wir behalten es uns vor, eine illustrierte Buchausgabe zu drucken, nur in Russisch. Über das Honorar dazu ist dann zu reden. Wäre das ein Vorschlag, über den wir diskutieren können?“

„Ich muss mit dem Verlag reden, Mom wahrscheinlich auch, im Übrigen lasse ich einen Freund natürlich nicht hängen. Wann wäre da der letzte Termin? Um es genau zu sagen, es ginge nur im Oktober. Vorher sind wir hier, danach auf Hawaii. Dann käme erst wieder der Januar, nächstes Jahr, in Frage“, antwortete ich.

„Ihr kommt ja ganz schön rum, aber Oktober? Mitte Oktober, sagen wir 10 Tage vor Ort? Das wäre sogar prima. Meist ist da noch schönes Wetter, es kann allerdings auch schon erster Schnee fallen. Wegen des Verlags, da macht euch mal keine Sorgen, ich bin für Dienstag mit Mikel Down verabredet. Er hat mir am Telefon grünes Licht für dieses Gespräch gegeben.“

„Halt, Stop“, unterbrach Lis. „Ich habe noch einen Wunsch, bevor ich Paul auf diese Reise lasse: Du Peter, legst noch eine Kleinigkeit drauf, vier Eintrittskarten für die Show deiner Mädchen in Barcelona. Natürlich beste Plätze. Ich will die Mädchen kennen lernen. Paul und Kim schwärmten viel zu viel von ihnen. Die Bilder zeigten zwar viel, sagen aber doch wenig über den Menschen dahinter aus. Man muss als Ehefrau, mit zwei Kindern, aber wissen, wo und mit wem sich der Ehemann rumreibt, und wie diese Leute charakterlich sind, in der Hoffnung, dass die Girls in Sibirien, nicht viel anders sind. Im Übrigen kannst du Mikel sagen, Kim wird wieder mitkommen. Ich bin derzeit unabkömmlich und sie kennt das ganze Theater ja schon. Im Übrigen hätte er die Reise, wie jeden anderen Auslandstermin abzurechnen. Dann bin ich damit einverstanden, dass ihr mir, schon wieder mal, meinen Mann entführt und meine beste Freundin, unseren Kindern vorenthaltet. Sag das Mikel. Ach ja, Abflug nach Barcelona am Freitag, Rückkehr Sonntag Nachmittag. Die Unterkunft und Verpflegung übernehmen wir selbst.“

„Kapitalistische Erpressung“, jammerte Peter lachend. „Wenn der Verlag einverstanden ist, mir soll es egal sein. Also, nächsten Freitag, wenn’s recht ist, und beste Plätze bei der Show.“

Sonntag. Einige Studenten lärmten schon um Sieben am Pool. Blondi und Willi jagten, zur Kontrolle, mit einem Stubenmädchen durch die Zimmer, die für die Models vorgesehen waren. Die VIP-Damen nahmen ihr Frühstück in ihrem Refugium. Ich hörte, dass die italienischen Herren über Nacht geblieben waren. Den üblichen Ausflug hatten wir heute ausfallen lassen.

Peter erwartete uns auch schon auf der Terrasse. Er war putzmunter und bester Laune. An seinem Handgelenk glitzerte eine schöne Uhr mit Krokoarmband. Sie schien ihm zu gefallen.

Nach dem Frühstück schleppten Lis und ich, ihn über unser altes und neues Grundstück. Ich erklärte ihm, was wir wo planten. Mit den Millionen im Hintergrund, konnte ich da gut fabulieren.

„Mein Gott, Paul“, meinte er plötzlich. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so ein so bedeutender und dazu auch noch so reicher Mann bist. Bei deinem Können wundert es mich zwar nicht, aber ...“

„Nun mach dir nichts ins Hemd“, lachte ich. „Wenn man viel arbeitet, kommt auch Geld ins Haus und dann gilt - wo Tauben sind, fliegen Tauben hin. Im Übrigen ist Geld dazu da, ausgegeben zu werden. Wir schaffen hier immerhin reichlich Arbeitsplätze.“

„... du bezahlst womöglich auch noch gut und gräbst damit unseren italienischen Genossen das Wasser ab“, lachte Peter auf. „Um ehrlich zu sein, es könnte Schlimmeres geben. Zum Beispiel junge Männer, die nicht bereit sind, Mädchen aus Sibirien zu heiraten. Übrigens, das habe ich leider vergessen, es muss geheim bleiben, wo in Sibirien du deine Aufnahmen machst. Es ist ein ganz neues Projekt ...“

„Ich fotografiere Mädchen. Schöne Mädchen, natürliche Mädchen, auch sibirische Mädchen - aber keine Ortsschilder. Wer sich dafür interessiert, soll sich einen Atlas kaufen und keine Fiesta.“

„Das hat gesessen, Freund Paul. Ich bin zerknirscht, es war aber meine Pflicht, das zu erwähnen. Ich vertraue dir übrigens auf der Reise meine Frau an, wenn du sie mitnehmen möchtest?“, lenkte er ab.

„Sehr gerne. Wir kennen uns und kommen gut miteinander aus. Vielleicht schmusen wir mal, mehr ist und war nie. Ich denke aber, sie hat dir unsere kleinen Eskapaden gestanden.“ Damit war auch diese Frage geklärt, die mir gestern Abend noch eingefallen war.

„Ich weiß Bescheid und ich traue ihr und dir“, gab er zurück.

Nach dem Rundgang setzten wir, Mom, Lis, Kim und ich, mit ihm, auf dem Balkon, unserer Diskussion von gestern fort. Wir alle hatten noch etwas beizutragen und Peter schrieb sich die Finger wund. Bericht für das Ministerium. Dann war alles erfasst, nun hatte Russland das Wort. Da waren wir nun doch sehr gespannt. Mom wollte in einer Woche ein Exposee nachschicken, zur Freigabe sozusagen.

Die Models zum Lehrgang kamen pünktlich. Sie aßen mit den Studenten zu Mittag, noch bevor sie ihre Zimmer bezogen. Um Drei waren sie bereits mit den Studenten im Pool. Mom, Rama, die VIP-Damen und Lis blieben im VIP-Bereich. Wir waren nun voll ausgebucht. Lis und Kim hatten reichlich Arbeit und so kümmerte ich mich alleine um Peter. Zur Cocktailstunde wurden wir in die VIP-Lounge eingeladen. Alissa holte uns. Blondi und Willi hielten Sprechstunde für die Models und Pop spielte mit den Zwillingen auf dem Balkon unseres Wohnzimmers. Er bekam seinen Cognac dort von Saya serviert, auch ein paar Häppchen hatte sie für ihn.

Um Sieben begann das große Fest. Es war wieder einmal bombastisch gelungen. Paolo und seine Crew hatte ein besonderes Lob verdient, das sie auch bekamen. Die VIP-Damen mit ihren italienischen Herren und Rama mit Peter, hatten die Ehrenplätze in der Mitte. Ihr Tisch war besonders schön gedeckt, mit bestem Geschirr und feinsten Gläsern. Kerzen standen in Glasvasen. Giovanni übernahm, im edlen Zwirn, die Bedienung. Wir saßen in der zweiten Reihe, ebenfalls auf bequemen Stühlen. Dahinter saßen, auf Bänken und in bunter Reihe, die Studenten und die Models. Diese wussten gar nicht, was ihnen geschah. Sie waren jedoch offensichtlich sehr beeindruckt. Die bestellte Musik spielte die ganze Palette italienischer Lieder, bunte Lampions und Lichterketten illuminierten das Geschehen; eine fantastische italienische Nacht, die Stimmung der Gäste war hoch aufgeheizt.

Ach ja, das hätte ich doch beinahe vergessen, der Pfarrer und der Bürgermeister kamen um Acht. Der Pfarrer nahm den Platz neben Mom ein, der Bürgermeister scharwenzelte um Kim. Es ging ihm aber hauptsächlich um die Arbeitskräfte, die sie bestellte, wie ich später erfuhr. Beginn bereits Mittwoch, zum 1. Juni. Immerhin kamen 15 Feldarbeiter, dazu Fachleute für die Mauer um das Grundstück, urplötzlich in Lohn und Brot. Dann waren 8 Arbeiter für unseren Gärtner bestellt. Die sollten sich hauptsächlich um die Aufforstung kümmern. Noch im Laufe der Woche sollte ein Plan dazu vorliegen. Sieben arbeitslose Straßenarbeiter sollten den Weg planieren und um die Ruine herum aufräumen. Umberto, der Baumeister, war für morgen bestellt. Eigentlich wunderte es mich, dass er nicht heute schon auftauchte. Die Gerüchteküche arbeitet in dieser Gegend sonst schneller.

Elina und Miro entführten mich gegen Mitternacht in den Garten. Ganz harmlos fragten sie mich, ob sie sich denn bei mir bedanken dürften. Beleidigt waren sie allerdings nicht, als ich den Dank ablehnte. Wie sich herausstellte, wollten sie mir an die Wäsche. Gegen eine heftige Knutscherei, bei der es dann blieb, hatte aber keiner etwas; auch meine Weiber nicht, denen ich, später im Bett, natürlich alles gestand.

„Kitty hatte uns ja gewarnt“, lachte Miro nur, als wir uns wieder voneinander lösten. „Herr Graf, hätten eigene Regeln, sagte sie.“

„Deshalb haben wir unsere Herren auch noch nicht weggeschickt. Aber einen Versuch war es wert. So gut wie die, bist du allemal, wie man am Pool sah. Vielleicht ein andermal ...“, meinte Elina.

Zurück auf dem Fest hatte keiner unsere Abwesenheit bemerkt. Vielleicht die Kavaliere der beiden Damen. Mit denen hatte ich aber nichts am Hut. Was ich bei der Gelegenheit aber sah, war Sara, sie hatte sich einen Galan geangelt - und zwei Eulen, die zumindest sehr um zwei Studenten bemüht waren. Uschi und Marianne. Ich sagte es wohl schon: Die Stimmung war hoch aufgeheizt. Ich denke in Kürze wird nackt gebadet oder - vielleicht geht es auch gleich in die Heia ...

Am Montag tauchte, zwar bestellt aber nicht avisiert, Danielle Bruhns auf. Sie war mehr unscheinbar, zumindest war sie so gekleidet. Dass sie nur Englisch sprach, machte nichts aus, das sprachen hier alle. Zunächst nahm Mom sie unter ihre Fittiche, sie verzog sich mit ihr ins Arbeitszimmer. Ich verabschiedete mich von Rama und Peter. Rama flog zurück nach Zürich, wo sie Peter Hartmann abholt. Peter flog, nur eine halbe Stunde später, nach London.

Heute gab es viel Arbeit mit den Studenten für mich. Sie waren nun eine Woche da, langsam aber sicher ging es ans Eingemachte. Zusammen mit Gerlinde übten wir Beleuchtungstechnik und das nicht nur im Studio, sondern auch draußen. Die Eulen waren voll gefordert, sie hantierten jedoch gekonnt mit ihren faltbaren Aluminiumspiegeln. Die Damen und Herren Fotografen mussten das natürlich auch beherrschen, nicht jeder hat so gute Assistentinnen wie Gerlinde und ich. Aber selbst dann, als Meister, mussten sie das ihren Lehrlingen ja auch beibringen können, auch ihren anzulernenden Assistentinnen.

Willi und sein Team hatten satt mit ihren Modelschülerinnen zu tun. Ich hörte wieder das rhythmische Rasseln bei den Gehübungen. Die VIP-Damen waren damit einverstanden, dass der Unterricht in ihrem Bereich stattfand. Alle Vier machten sogar aufmerksam mit.

Die Cocktailstunde begann heute wieder normal, um Sechs. Das Abendessen kommt schon lange erst um Acht. Vorher ist es einfach zu warm für ein Buffet, wie wir es unter der Woche normalerweise haben. Ich hatte gerade ein paar erste Worte mit Danielle Bruhns gewechselt, da kam Umberto, der Baumeister. Er war für mich wichtiger.

Ich zeigte ihm Skizzen, wie wir uns das Hauptgebäude, um die alte Ruine herum, vorstellen. Gerlinde übergab ihm ebenfalls Skizzen, wie sie ihr kleines Sommerhaus haben möchte. Auch die Kuhlen für die Hallen legten wir fest. Als ich ihm noch andeutete, was wir sonst so haben wollten, die Lauben, die Sitzgruppen und den Zugang zum Strand, von dem kleinen Kiosk ganz zu schweigen, stöhnte er:

„Mensch Paul, ich habe zwar schon gehört, dass du ein ordentliches Konto mit vielen Lire eröffnet hast, aber mit so viel Arbeit hätte ich nicht gerechnet. Wie bist du denn überhaupt an dieses Grundstück gekommen? Ich hatte keine Ahnung, dass es zum Verkauf stand.“

„Ach Umberto, du wirst es kaum glauben, aber es ist eine Schenkung. So was soll in großen Familien ja mal vorkommen.“

Er sah mich von ganz schräg unten an. „Du bist aber kein Familienmitglied, als Deutscher?“

„Nein. Ich bin lediglich ein Freund, der geholfen hat. Mach dir da keine Gedanken darum. Sag mir lieber, wann ich deine Pläne haben kann und wann du anfangen kannst.“

„Kannst du einen Teil im Voraus bezahlen? Ich frage deshalb, weil ich den Auftrag im Moment nur annehmen kann, wenn ich eine Menge Leute einstelle. Mein Architekt hat zwar Zeit, ich bin jedoch völlig ausgelastet; ich kann nicht mal mehr einen Hasenstall bauen.“

„Ich verstehe, du musst ja mit Lohn und Material in Vorleistung treten, bevor alles abgerechnet wird.“ Ich winkte zu Kim hin, die auch gleich kam. „Kim, Umberto braucht eine Vorleistung, kannst du das mit ihm erledigen? So was fällt ja zum Glück in dein Ressort.“

„Na klar. Und dann heißt es wieder, ich würde das Geld zum Fenster rauswerfen“, lachte sie nur. „Ich brauche dazu aber zumindest einen Kostenvoranschlag und eine Vorausrechnung. Nur auf deine treuen Augen bekommst du kein Geld, Umberto.“

„Ich stehe tief in deiner Schuld, liebste Kim. Die Entwürfe und der Kostenvoranschlag kommen nächsten Montag. Ich hoffe dich, dazu Lis und Paul, in der nächsten Woche einmal zu uns, zum Abendessen einladen zu dürfen. Meine Frau würde sich freuen.“

Wir nahmen das Angebot natürlich gerne an. Umberto sprach noch mit Gerlinde, über ihr Haus, während ich mich wieder Danielle zuwendete. Sie saß zwischen Mom und Lis.

„Hallo Danielle, heute war leider mal wieder einer dieser Tage, wo man zu nichts kommt“, begann ich. „Ich hoffe du hast ein paar Tage bei uns eingeplant, wir möchten dich ja alle ein wenig kennen lernen und, wie ich Mikel Down kenne, möchte er am liebsten auch ein paar Bilder von dir. Ein paar Anständige auf alle Fälle, ob es mehr wird, das musst du schon selbst entscheiden.“

„Ich habe es Beatrix schon gesagt, ich bin für alles offen. Um ehrlich zu sein, ist dies eine willkommene Gelegenheit für mich, Erfahrungen zu sammeln. Halte mich ruhig für völlig pervers, dabei ist es doch ganz einfach: Ich suche den Mann meiner Träume. Dem werde ich treu sein. Bis dahin, muss ich alles wissen, was eine angehende Schriftstellerin wissen muss - und nicht in einem Lexikon findet. Ich möchte mich auf Romane mit sexuellem Inhalt konzentriere; als Jungfrau kann ich das wohl schlecht, also bin ich keine mehr. Vielleicht kannst du mir ja helfen, den einen oder anderen Italiener zu vernaschen. Ich habe schon gehört, die Beachboys nehmen Geld dafür. Der Verlag hat mir ein Taschengeld mitgegeben. Spesen heißt das wohl. Ob sie dafür sind? Das wage ich fast, zu bezweifeln. Ach ja, dieses Revers hat mir Lis schon unter die Nase gehalten. Ich habe es natürlich unterschrieben.“

Danielle sprach fast ohne Punkt und Komma. Mom sagte auf Italienisch, einfach so in die Luft hinein: “Sie ist nur aufgeregt. Man kann auch vernünftig mit ihr reden. Lass sie jetzt einfach quasseln ...“

Irgendwie konnte ich das verstehen, da antwortete Lis auch schon, ebenfalls italienisch: „Damals in Persien, da habe ich wohl auch soviel gequatscht. Lass sie. Es ist das erste Mal, dass sie von Zuhause weg ist. Da prasseln die Eindrücke halt auf sie ein.“

Ich gab Danielle meine volle Aufmerksamkeit und hatte dabei genug Zeit, mir einige von den Häppchen der Cocktailstunde in aller Ruhe einzuverleiben. Sara hatte wieder mal das Beste aufgeboten.

„... und wenn es dann irgend geht, ich würde gerne mal sehen, was diese Lesben so treiben. Oder habt ihr da auch nur Models und keine echten Betroffenen. Ach ja, Schwule, auch ein Thema, zu dem ich noch so einiges wissen muss. Paul. Hörst du mir überhaupt zu?“

„Natürlich höre ich zu. Aber von schwulen Lesben habe ich noch nichts gehört. Transvestiten ja, die habe ich hier aber nicht gesehen.“