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Der Sommer der Zwillinge

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"Jawohl, Sir!", salutierte sie.

Kaum stand er gegenüber des Safes auf dem Bürgersteig, klopfte eine ältere Frau mit Gehstock an die Scheibe.

"Sie blockieren den ganzen Gehweg. Sowas geht hier gar nicht", teilte sie ihm mit.

"Ich fahre sofort weg. Meine Schwester ist schon ausgestiegen, sehen Sie?"

"Das ist wirklich total verboten", wiederholte die Frau sich.

"Soll ich jetzt Platz machen oder wollen Sie mir das lieber noch ein drittes Mal in anderen Worten erklären...", erwiderte er leicht genervt.

Sie winkte ab. "Nein, nein, fahren Sie bloß weg."

Um Lou wieder abzuholen, hielt er einfach auf der Straße an.

"Was war mit der Alten?", interessierte sie.

"Schnell, schnell, schnall dich an, laut ihr darf man hier nirgendwo eine Sekunde lang halten!"

"Oha", reagierte sie, "na dann Herzlich Willkommen."

Hinter der Schranke des Parks lief es glatter: Dank beigelegter Wegbeschreibungen fanden sie den reservierten Parkplatz und die Wohnung in einem der mindestens zehn identischen modernen, in hellem Beige angestrichenen Häuser sofort, wobei sie beim Abstand zwischen beidem froh waren, zu zweit zu sein und mit zwei Gängen alles aus dem Auto befördern zu können. Direkt rechts vom Eingangsflur abgehend befand sich ein geräumiges Badezimmer mit einem großen beleuchtbaren Spiegel über dem Waschbecken sowie einer Regendusche, geradeaus durch kamen sie in das hallige Wohnzimmer inklusive angeschlossener Küche, mit Esstisch, einer kleinen grauen Couch, einem bequemen schwarzen Sessel und großem Fernseher. Über eine Schiebetür hinten rechts erreichten sie das Doppelbett-Schlafzimmer, das rechts neben dem Bett noch einmal Zugang zum Bad bot und links zum größeren Teil des Balkons, den man dennoch auch vom Wohnzimmer aus erreichen konnte. Alles entsprach den Fotos, die sie von ihren Eltern bekommen hatten, und war so sauber wie erwartet. Begeistert richteten sie sich mit all ihren in die erste Etage des Ferienhauses geschleppten Habseligkeiten ein und landeten schließlich zusammen mit der Bettwäsche im Schlafzimmer.

"Willst du lieber ans Fenster oder näher zum Bad?", erkundigte sich Lou.

"Fenster", war Linus' klarer Wunsch.

"Hervorragend", entgegnete sie, "ich nehm das Bad. Von wegen, bei Zwillingen ist immer alles gleich."

"Das sind die eineiigen", rümpfte er die Nase. Ein Running Gag, den sie schon jahrelang pflegten.

"Stimmt. Uh, seht uns an, wir haben beide nur eine halbe Persönlichkeit", stieg sie darauf ein.

Das Beziehen der Betten mit ihren Spannbetttüchern, Kissen- und Deckenbezügen kostete sie ein wenig Kraftanstrengung, sodass sie sich danach erschöpft nebeneinander auf die frisch eingerichtete Schlafstätte warfen. Immerhin waren sie mit der gesamten Einrichtung fertig.

"Zeigst du mir, wovon du auf der Fahrt erzählt hast?", formulierte sie eine Idee.

Die tiefe Verbindung zu ihr schlug zu: Tatsächlich wusste er sofort, was sie meinte.

"Und du?", entschied er sich für eine Gegenfrage, die sie aktiv werden ließ: Sie schälte ihre schlanken Beine aus der Jeans, warf die Hose aus dem Bett, rollte ihre Decke zusammen und setzte sich mit ihrem olivgrünen Slip darauf, das schöne Gesicht ihm zugewandt. Aus dieser Haltung heraus begann sie, ihren Schritt vor- und zurückzubewegen. Von den lila Socken an ihren Füßen sah er durch die angewinkelten Knie nur einen Bruchteil.

Er zog seine Hose ebenfalls aus und brachte enge schwarze Boxershorts zum Vorschein (es hatte sie im Zweierpack gegeben und zum Autofahren hatte er ausprobiert, ob es angenehmer war, wenn dabei nicht alles frei und unkontrolliert herumbaumelte). Als sie ihre Arme kreuzte, sich ihres schwarzen Tops entledigte und somit ihren zur Unterhose passenden BH präsentierte, entfernte auch er sein Langarmshirt, das zufällig dem Farbton ihrer Unterwäsche entsprach. Seine Füße in hellgrauen Socken hingen von der Matratze aus hinten über, während er sich auf den Bauch legte und die wachsende Beule in den direkt anliegenden Shorts gegen das Bett presste. Den Kopf drehte er nach links zu Lou ein, die ihn mit leicht geöffneten Lippen erregt so anblickte wie er sie. Auf Höhe seiner Hüften suchte sie mit dem kleinen Finger ihrer rechten Hand nach seinem und verschränkte diesen damit. Sich gegenseitig weiterhin im Gesicht beobachtend ritt sie genüsslich ihre Deckenrolle, er hob und senkte seinen Po und stimulierte so auf der Vorderseite sein härter werdendes Glied. Lusttropfen sammelten sich in der Unterhose und ihm fiel ein, was sie über ihre Masturbationstechnik erzählt hatte.

"Du hast recht", flüsterte er mehr, statt zu sprechen, "es fühlt sich echt gut an, die Feuchtigkeit von außen zu spüren."

"Oh fuck, ja", keuchte sie, "ich hab schon einen richtig großen, nassen Fleck!"

Allein das hätte gereicht, ihn bald die Kontrolle verlieren zu lassen. Seine Zwillingsschwester setzte allerdings noch einen drauf: Sie richtete sich kurz auf, was ihm freie Sicht auf den von ihr erwähnten dunklen Fleck in ihrem infolgedessen nicht mehr ganz so olivgrünen Slip gewährte.

Sein Mund blieb offen stehen, er hechelte stoßweise und auf das Hochgefühl des Orgasmus, bei dem er seine Waden bis zu den Füßen durchstreckte, folgte die warme Nässe seines Spermas in den engen Boxershorts.

Lou, in deren Finger er sich im Augenblick des Höhepunktes regelrecht gekrallt hatte, rieb sich kräftiger und schneller an der Bettdecke. Am Ziel angelangt bäumte sie ihren Körper auf und seufzte erleichtert, wobei sie fast nach vorne fiel. So gerade konnte sie sich noch durch einen Griff an seinen Po abfangen und fand in ihr Gleichgewicht zurück.

"War... das... geil!", stellte sie fest, "warum haben wir das nicht schon längst und dann viel öfter getan?"

Linus imitierte eine ältere Frau: "Weil, junges Fräulein, sowas hier gar nicht geht! Das ist total verboten!"

"Hat die Parkplatz-Hexe das so zu dir gesagt?", riet sie richtig.

"Ja."

Die Zwillinge erholten sich kurz.

"Ich hoffe, du hast genug Unterwäsche mit, wenn du jetzt schon die ersten Shorts eingesaut hast", sorgte sie sich dann.

"Ja, ich hatte da so eine Ahnung. Unter normalen Umständen käme ich damit drei Wochen hin", informierte er sie, "und du?"

"Genauso. Aber wenn du so viele dabei hast, leihst du mir was Weites zum Schlafen?", grinste sie.

"Liebend gern, das solltest du doch nach heute wissen", rief er ihr seinen "Fetisch" in Erinnerung.

Sie machten sich schnell ein wenig frisch, zogen neue Unterhosen und die sonstigen Kleidungsstücke an und starteten eine kleine Entdeckungstour entlang der Strandpromenade. Zwischen ihrem Ferienpark und dem Meer befand sich ein Spaßbad, dessen große Rutsche von außen imposant wirkte.

"Da müssen wir auf jeden Fall mindestens einmal hin!", legte Lou fest und erntete keinen Widerspruch.

Der Strand erstreckte sich östlich mit Strandkörben, einer Spielzone inklusive einer Art Hüpfburg und einem Freilaufgehege für Hunde bis zu einem abgegrenzten Campingplatz. Davon gab es in der anderen Richtung einen zweiten, der hier die frei zugänglichen Stellen jedoch nicht beendete, sondern nur unterbrach. Dahinter folgte ein weiterer öffentlicher Strand ohne Körbe, dafür standen dort rätselhafte Skulpturen wie ein riesiger Phallus, der auch bei Flut wie zu diesem Zeitpunkt aus dem Wasser ragte. Darüber kicherte Lou minutenlang.

"Sieht deiner auch so aus?", baute sie eine Frage in ihren Lachanfall ein.

"Wenn du willst, zeige ich ihn dir und du beurteilst das selbst", alberte Linus herum.

"Ich bin noch nicht so weit", giggelte sie.

"Ja, glaubst du, ich?", empörte er sich scherzhaft.

Ausgehend von der Penis-Statue machten sie noch einen kleinen Abstecher zu dem hinter dem Strand gelegenen, idyllischen kleinen Hafen, streiften auf dem Rückweg vorübergehend Schuhe und Socken ab, um barfuß durch den Sand zu laufen, rieben sich die Körner anschließend von den Sohlen und zwischen den Zehen weg, so gut es ging und kehrten letztendlich in ihre Unterkunft zurück.

"Sind dir auch die vielen Regenbogenfahnen aufgefallen?", fragte er sie am Esstisch im Wohnzimmer, wobei Nudeln und Bolognese auf dem Herd köchelten, "das scheint ein sehr offener, toleranter Ort zu sein."

"Es sei denn, du parkst falsch", murmelte sie, ohne von ihrem Smartphone aufzusehen, "aber ja, hab ich auch gesehen."

"Meinst du, Mama und Papa haben uns deshalb ausgerechnet dieses Ziel ausgesucht?"

"Kann sein. Passt natürlich nicht so ganz, Geschwister in die LGBTQI+-Szene einzurechnen, andererseits traue ich ihnen durchaus zu, nicht so weit zu denken."

"Was machst du eigentlich da?", hakte er nach, da sie ihn nach wie vor keines Blickes gewürdigt hatte. Jetzt war es so weit.

"Recherchieren. Irgendwann hab ich nämlich schon mal mitbekommen, wie das heißt, was wir vorhin im Bett gemacht haben. Und dazu ist mir ein passender Song für unser Mixtape eingefallen. Gerade bin ich sicher gegangen, dass ich den Begriff richtig im Kopf habe."

"Der lautet...?"

"Humping. Kommst du auf das Lied?"

"Hump... My humps!"

My love, my love, my love, my love

You love my lady lumps

My hump, my hump, my hump

My humps they got you

"Volltreffer", bestätigte sie, "ach ja, Zwillinge... zwei Dumme, ein Gedanke."

"Du meinst die eineiigen, oder?", griff er den Running Gag wieder auf, "für uns gilt ja zwei Intelligente, ein Gedanke."

"Hochintelligent, bitte."

Kurioserweise kochte in diesem Moment das Nudelwasser über und sie beömmelten sich über sich selbst.

Wegen des insgesamt anstrengenden Tages beschlossen sie, früh ins Bett zu gehen. Mit offenen Haaren, abgeschminkt und in einem eigenen rosa Schlafshirt sowie Linus' dunkelblauen, weiten Boxershorts trat Lou aus dem Badezimmer. Was sie heute über ihren Bruder erfahren hatte, gab ihr dabei ein sicheres Gefühl. Er war bereits fertig und lag bis zur Gürtellinie unter seiner Decke, oberhalb lugte ein hellgraues Shirt hervor.

"Ich hab mir was überlegt", eröffnete er ihr bei ihrem Einstieg ins Bett, "was hältst du davon, dir die weiten Boxer mit mir zu teilen?"

Wie sie es zu Hause getan hatte, positionierte sie sich gegenüber von ihm auf ihrer rechten Seite, woraufhin er sich zu ihr drehte und den Kopf auf dem linken Arm abstützte.

"Das heißt?"

"Du musst nicht mehr fragen, wenn du welche haben willst, nimm sie dir einfach. Pack sie direkt in deinen Schrank nach der Wäsche. Sie würden ab sofort uns beiden gehören", erläuterte er, "und damit wir genug haben, sehen wir zu, hier noch irgendwo welche zu kaufen."

"Mag ich, die Idee", äußerte sie spontan.

Einige Zeit sahen sie sich still in die Augen.

"Wo stehen wir?", warf sie dann eine bedeutsame Frage auf.

"Wir liegen im Bett", kalauerte er, wofür sie ihm nicht böse sein konnte.

"Lass uns mal ernsthaft das Thema Beziehung durchdenken", schlug sie vor, "welche Zukunft wir haben zum Beispiel."

"Anscheinend eine glückliche. Denken jedenfalls Mama und Papa. Und Vanessa. Der Kühne, die Möllers vielleicht sogar auch... Jedenfalls kommen wir als Paar erstaunlich gut an."

"Zu Hause keine Probleme: Check", fasste sie zusammen, "gut, dass wir erstmal da wohnen bleiben, sobald wir auf die gleiche Uni gehen. Da lernen wir neue Leute kennen, denen wir uns entweder als Geschwister- oder als Liebespaar vorstellen müssten und das überall identisch. Beides gleichzeitig geht nicht und der gleiche Nachname schreit nach einer Erklärung."

"Das ist leicht, der ist so häufig, es ist einfach Zufall. Spart uns viel Aufwand bei der Hochzeit, sagen wir dann, ohne jemals zu heiraten natürlich. Ich bin für Paar", nannte er seine Meinung.

"Noch sind wir nicht durch", bremste sie ihn und er erriet ihren Gedanken:

"Können wir damit leben, niemals Kinder zu kriegen?"

"Wenn ich mich zwischen Kindern und dir entscheiden muss, gewinnst du auf jeden Fall", gestand sie.

"Ob du das in zehn Jahren noch denkst?"

"Das ist ein schlechtes Argument. Was dann ist, weiß ich bei anderen Beziehungen genauso wenig."

Erneut blieben sie kurz ruhig, bis er näher zu ihr rückte und sie über seinen rechten Arm auf ihrem Rücken an sich zog. Sie hob ihr linkes Bein an und schlang es um seine Oberschenkel, woraufhin sich dort die nackte Haut beider warm und weich berührte. Der liebliche Duft ihrer Aloe Vera-Bodylotion, die sie gerade aufgetragen haben musste, stieg in seine Nase. An ihrem Hals vergrub er sein Gesicht, küsste sie zärtlich unterhalb ihres rechten Ohres und flüsterte danach hinein:

"Egal, was kommt, ich liebe dich so sehr wie niemand anderen auf der Welt und das wird für immer so bleiben."

"Du könntest mich nicht glücklicher machen", antwortete sie und strich mit den Fingern ihrer linken Hand über seinen starken rechten Oberarm, "vor allem, weil du das zu mir sagst, während ich ungeschminkt in Schlabberklamotten neben dir liege."

"Was Schöneres kann ich mir gar nicht vorstellen."

"Sicher? Wenn ich jetzt sage, dass ich dich auch unendlich doll liebe?"

"Okay, das vielleicht."

"Ich liebe dich auch unendlich doll", wiederholte sie und schob ihren Arm unter seiner Achsel hindurch, um ihn fester an sich zu drücken. "Wenn das Zusammensein nur nicht so kompliziert wäre..."

"Also sind wir zusammen?", wagte er sich weit nach vorne.

"Waren wir das jemals nicht...", schaffte sie klare Verhältnisse.

Tiefe Ruhe kehrte ein, sie spürten ihre Nähe, fühlten gegenseitig ihr entspanntes Atmen und ihnen fielen in purer Glückseligkeit die Augen zu.

Der erste volle Tag ihres Aufenthalts überraschte sie mit erstaunlich gutem Wetter, genauer strahlendem Sonnenschein und fast fünfundzwanzig Grad. Infolgedessen zögerten sie nicht lange und packten Sachen für einen Tag am "Weststrand", wie sie den Abschnitt mit der Penis-Statue inzwischen nannten.

"Oh nein", entfuhr es Linus beim Inspizieren seiner Kleidung im Schrank, "ich hab die Badehose zu Hause gelassen."

"Tja", reagierte Lou keck, "dann musst du wohl nackt schwimmen gehen. Oder du funktionierst eine Boxer um, davon hast du ja genug."

"Nicht mehr, wenn wir die so weiter verbrauchen", befürchtete er und suchte sich dennoch ein schlichtes, schwarzes Modell aus, das am wenigsten nach Unterhose aussah, "ich hab ja nicht damit gerechnet, dass du die mitbenutzt!"

"Das war dein Angebot, schieb das jetzt nicht auf mich", grinste sie, "außerdem wollten wir ja eh noch mehr kaufen."

Auf dem Weg zum Strand fügte er mit "Tag am Meer" einen weiteren Titel zu ihrer Playlist hinzu.

Es gibt nichts zu verbessern

Nichts was noch besser wär

Außer dir im Jetzt und Hier

Und dem Tag am Meer

Der Anblick des "Meeres" fiel jedoch zunächst ernüchternd aus.

"Ach ja, hier ist ja Ebbe gerade", fasste sie die Enttäuschung in Worte.

"Das kommt schon wieder", sagte er altklug voraus, "wir bleiben ja den ganzen Tag. Und haben erstmal was zu tun."

Mit diesen Worten holte er eine Sonnencremeflasche aus ihrem gemeinsamen Rucksack. Lou legte den dünnen Umhang ab, den sie bisher am Oberkörper getragen hatte, und er verteilte die Lotion auf ihrer Haut, bis zu den Rändern ihres strahlend orangen Bikinis. Anschließend revanchierte sie sich und cremte seinen Oberkörper ein, wobei sie ihn ermunterte, die kurze Hose auszuziehen, die er noch über der "Ersatzbadehose" trug. So kümmerte sie sich ebenfalls um seine Beine.

Sie vertrieben sich die Zeit damit, zu lesen, in der Sonne zu dösen und andere Menschen zu beobachten, denen sie zusammen erfundene Lebensgeschichten andichteten. Am frühen Nachmittag richtete sich eine dreiköpfige Familie einige Meter neben ihnen einen Strandplatz ein, mit einer schwarzen Tochter etwa in ihrem Alter, die einige Male zu ihnen herüberschaute. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie das Wasser bereits zurückkehren sehen und Lou wurde ungeduldig. Mehrfach fragte sie Linus, ob sie dem Meer nicht schon mal entgegen gehen wollten, was er für eine schlechte Idee hielt.

"So weit, wie wir da laufen müssen, versinken wir noch im Schlick", wiegelte er ihren Plan beim zweiten Mal ab und ließ sich auch die nächsten Male nicht überzeugen.

"Ist mir egal, was du machst, ich gehe jetzt schwimmen!", schaffte sie schließlich Tatsachen.

"Dann beobachte ich, ob ich dich retten muss, und wenn nicht, komme ich hinterher", kündigte er an, woraufhin sie ihm die Zunge rausstreckte und loslief. Ihm fiel ihr wunderschöner, kleiner Po im Bikinislip ins Auge.

"Ist das wirklich eine Badehose?", hörte er von rechts. Das schwarze Mädchen war zu ihm gekommen.

Er lachte. "Nein, die hab ich zu Hause vergessen. Da musste ich improvisieren."

"Lucy", stellte sie sich vor und streckte ihm die Hand aus, die er entgegennahm: "Linus, freut mich. Du bist mit deinen Eltern hier?"

Bei der Frage sah er zu den mutmaßlichen Familienmitgliedern herüber.

"Ja... Nein... Das sind meine Mutter und ein Nachbar... Das ist ein wenig kompliziert und ungewöhnlich, es führt auch zu weit. Ist das deine Freundin?", interessierte sie mit einem Blick auf Lou, die inzwischen mit den Füßen im Wasser stand.

"Nein... Ja... Auch... Das ist ein wenig kompliziert und ungewöhnlich, es führt auch zu weit", nutzte er die dankbare Vorlage, die sie ihm geliefert hatte.

Gleichzeitig kehrte Lou um und kam auf Lucy und ihn zu.

"Klingt, als hätten wir uns gegenseitig was zu erzählen", stellte seine Gesprächspartnerin fest, "wir können ja mal was zusammen machen."

"Mal sehen", bremste er ihre Euphorie etwas, zumal er den Eindruck hatte, ein eifersüchtiges Funkeln in Lous Augen zu erkennen.

"Kommst du?", forderte diese tatsächlich ungewohnt streng ein. Unbeirrt stellte er ihr seine neue Bekanntschaft kurz vor und wandte sich dann an Lucy: "Wir reden später nochmal, ja?"

Unter vier Augen hakte Lou nach: "Worüber willst du mit ihr reden?"

"Bist du eifersüchtig?"

"Quatsch. Ich frag mich nur, wie es passiert, dass ich dich drei Minuten alleine lasse und du schon neue Freunde findest."

"Also bist du eifersüchtig."

"Ja, meinetwegen. Für dich war es ja auch nicht so toll, mich mit dem Kühne tanzen zu sehen! Jetzt erzähl schon, was habt ihr denn besprochen?"

In allen Details berichtete er, wie es zu der Unterhaltung gekommen war, worauf seine Schwester erst angriffslustig und später immer milder reagierte.

"Was geht sie deine Badehose an?!" - auf hundertachtzig.

"Warum interessierst du dich für ihre Eltern?" - immer noch auf hundertachtzig.

"Sehr gut." - Dass er Lou mehr oder weniger als seine Freundin bezeichnet hatte. Endlich kühlte sie ab.

"Warum eigentlich nicht..." - Jetzt war sie einverstanden, gemeinsam mit Lucy etwas zu unternehmen?

Zunächst tauchten sie einige Zeit lang im Meer ab, doch als sie sich grob abgetrocknet hatten und die Sonne den Rest erledigte, war es Lou, die Lucy noch einmal zu ihnen winkte.

"Ich weiß von Linus, was ihr besprochen habt", erklärte sie, "und bin jetzt genauso neugierig wie er. Wollen wir uns gegenseitig unsere Geschichte erzählen?"

Lucy zögerte nur kurz. "Okay. Ich hole schnell mein Handtuch."

"Warte", hielt Lou sie auf und rückte ein Stück zur Seite, "wenn du willst, ist hier genug Platz für dich."

"Danke", sagte sie und setzte sich.

"Wer fängt an?", warf Linus ein.

"Da du mich zuerst gefragt hast, lege ich mal los", beschloss Lucy, "die blonde Frau da drüben ist meine Mutter, wenn ich genau bin, Adoptivmutter, da gibt es für mich aber keinen Unterschied. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus im Dachgeschoss. Eines Tages ist in der gegenüberliegenden Wohnung Basti eingezogen, das ist der Mann, den ihr seht, und ich fand ihn heiß, also... hab ich irgendwann mal so getan, als hätte ich mich ausgesperrt, damit er mich mit in seine Wohnung nimmt. Und was soll ich sagen, da haben wir dann heftig gevögelt."

Den Zwillingen blieb vor Staunen der Mund offen stehen.

"Und jetzt seid ihr mit deiner Mutter zusammen in Urlaub?!", fand Lou zuerst ihre Sprache wieder.

"Achso, sorry, ihr könnt das ja alles nicht wissen", fuhr Lucy fort, "ich bin sehr offen zu meiner Mutter und hatte diesen Trick mit dem Aussperren nicht das erste Mal benutzt. Sie wusste also sofort Bescheid und hat ihn zum Essen eingeladen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, mit wem ich da Sex habe. Sagen wir mal so, sie konnte es sehr gut nachvollziehen. Wir hatten einige Zeit lang Stress, weil sie dann auch mit ihm ins Bett gegangen ist, aber - jetzt kürze ich mal ab - heute gönnen wir es uns gegenseitig, eine heiße, geile Zeit mit ihm zu verbringen."

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