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Der Sommer der Zwillinge

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Passend dazu knutschten ihre Mutter und der Nachbar nebenan leidenschaftlich.

"Du teilst dir einen Mann mit deiner Mutter?", resümierte Linus das Gesagte.

"Wenn du es so ausdrücken möchtest", bestätigte sie es.

"Darf ich dich noch was fragen?", tastete Lou sich vorsichtig heran.

"Ich glaube nicht, dass ich noch was zu verlieren habe", grinste Lucy, "klar, hau raus."

"Wie nennst du ihn, ich meine, was ist er für dich, und die gleiche Frage gilt für deine Mutter. Macht ihr außerdem auch mal was zusammen, nicht Urlaub, sondern..."

"Dreier", vervollständigte sie den Satz und sah auf ihre Füße, an denen sie mit den Zehen im Sand spielte, "nein, ich bin wie gesagt sehr offen zu meiner Mutter, aber da ist dann doch eine Grenze. Und wir nennen ihn beide einen Freund, nicht unseren, sondern einen. Vom Sex weiß niemand, außer euch jetzt. Es ist auch keine Liebesbeziehung."

"Und nicht exklusiv?", hakte Linus nach, woraufhin Lou ihm spontan auf den linken Oberschenkel haute.

"Nein", antwortete sie und blickte zu Lou, "aber keine Angst, ich respektiere eure Beziehung. Vorausgesetzt, ihr habt eine, Linus war da ja ähnlich undeutlich wie ich."

"Unser Problem ist, dass unser Verhältnis sich aus mehreren zusammensetzt", leitete er den Bericht der Geschwister ein, "wir sind nämlich Zwillinge."

Zusammen berichteten sie alles, was ihnen seit dem Tag der Abiturfeier widerfahren war, sprachen offen über ihre starken Gefühle füreinander und den stetig vorhandenen Zweifel, obwohl sie längst ein Paar waren. Beim Aussprechen all dieser Dinge erkannten sie zum ersten Mal ihr Zögern, sexuell wirklich aufs Ganze zu gehen.

"Das tut richtig gut, sich mal mit einer komplett Außenstehenden darüber zu unterhalten", hielt Lou fest, "wie siehst du uns, nachdem du das alles gehört hast?"

Lucy sah freundlich lächelnd in die Runde.

"Erstens müsst ihr wissen: Ich finde euch bestimmt nicht krank oder eklig. Zweitens glaube ich, ihr macht alles richtig. Ihr lasst euch nicht vorschreiben, ob und wie ihr euch zu lieben habt, schließt es aber trotzdem nicht aus, euch mal so zu lieben, wie manche es von euch erwarten. Das bringt mich zu drittens: In der kurzen Zeit, die ich euch kenne, habe ich sofort gemerkt, was für eine ganz besondere, wunderbare Liebe das zwischen euch ist. Ich kann euch nur raten, euren komplett richtigen Weg so weiterzugehen, der Rest passiert von ganz alleine."

"Ooooooh", kiekste Lou und knuddelte sie, "komm, Linus, du auch!"

Zu dritt umarmten sie sich.

"Wie lange seid ihr hier?", erkundigte sie sich danach bei Lucy.

"Bis Freitag."

"Super, genau wie wir. Komm doch mal zu uns in die Ferienwohnung. Wir haben auf der Hinfahrt ein Spiel erfunden, dafür bist du sicher perfekt geeignet. Wahrheit oder Pflicht ohne Pflicht und nur mit versauten Fragen."

"Wieso ohne Pflicht und warum nennt ihr es nicht nur 'versaute Fragen'?", wunderte sich Lucy.

"Hab ich auf der Fahrt auch gesagt", merkte Linus an, "meine Schwester formuliert gerne unnötig komplizierte Regeln. Und ohne Pflicht haben wir wahrscheinlich nur gemacht, weil man als Fahrer so schlecht Aufgaben umsetzen kann."

"Mein Bruder verliert sich gerne unnötig in unwichtigen Details", konterte Lou giftig, "egal, was wir machen, du bist herzlich zu uns eingeladen."

"Gib mir dein Handy, ich speichere dir meine Nummer ein", forderte Lucy sie auf und beim Eintippen frotzelte sie: "Nur nicht deinem Bruder geben, der ist ja ein ganz schlimmer Finger, was man so hört."

"Wo kommt denn dieses Siebziger-Jahre-Vokabular her?", erwiderte Linus, "du brauchst echt mehr Freunde in deinem Alter."

"Ich hab angeklingelt, dann hast du auch meine Nummer", informierte Lou Lucy, die parallel von ihrer Mutter gerufen wurde.

"Komme sofort", reagierte sie darauf, wandte sich wieder den Zwillingen zu und stand auf, "ich glaube, das war's mit Strand für heute." Grinsend fügte sie hinzu: "Dafür darf ich nachher mit ihm ins Bett."

"Oho", kommentierte Linus anerkennend, "viel Spaß!"

"Wir sehen uns, ihr süßen Zwillingsmäuse", verabschiedete sie sich und stapfte durch den Sand zu den anderen beiden.

"Mama, Mama, ich hab neue Freunde gefunden!", rief sie wie ein kleines Kind bewusst so, dass Linus und Lou es mitbekamen.

"Ich mag sie", gab Lou zu.

"Witzig", entgegnete ihr Zwillingsbruder, "vorhin sah es für mich so aus, als wolltest du sie auffressen."

"Man kann sich ja mal täuschen. Was nicht heißt, dass Herr Kühne dein bester Kumpel werden soll."

"Gott bewahre."

"Siebziger-Jahre-Vokabular scheint eine ansteckende Krankheit zu sein", witzelte sie.

Er griff unter ihre Arme und Beine und hob sie hoch.

"Was machst du?", lachte sie.

"Dafür schmeiß ich dich ins Meer!", drohte er scherzhaft, musste sie auf halber Strecke jedoch absetzen, weil er sie nicht mehr halten konnte.

"Was... meinst... du", hechelte er außer Atem, "noch... einmal... schwimmen gehen... und dann... einpacken?"

"Wenn du nicht vorher krepierst", frotzelte sie, "'Breathe easy' - schöner Titel sowie Augenblick für unser Mixtape, oder?"

"Frech", konnte er dazu nur sagen, "von mir aus."

I can't breathe easy

Can't sleep at night ´til you're by my side

No I can't breathe easy

I can't dream yet another dream

Without you lying next to me, there's no air

Notdürftig abgetrocknet begaben sie sich auf den Rückweg zu ihrer Wohnung.

"Kleine Expressrunde versaute Fragen, ohne dass ich deinen unnötig komplizierten Spielnamen zitiere?", schlug Linus vor.

"Wahrheit oder Pflicht, nur ohne..."

"Jaja, bist du das aufgesagt hast, sind wir angekommen. Hast du eine ausgefallene Sexfantasie?", wollte er wissen.

"Du meinst, abgesehen davon, überhaupt mal Sex zu haben beziehungsweise mit meinem Zwillingsbruder?"

"Ja, das zählt nicht."

"Hm, okay... ah, ich weiß: Mit einer anderen Frau würde ich es gerne mal ausprobieren."

"Denkst du an Lucy? Muss diesmal ich wieder eifersüchtig werden?"

"Tut mir leid, dieses Ei hast du dir selbst gelegt: Eben war meine Partnerin noch eine völlig unbekannte Fantasiefigur. Nachdem du Lucy ins Spiel gebracht hast: Ja, sie wäre genau der Typ dafür."

"Ich Depp", ärgerte er sich im Spaß.

Lou sah ihn erwartungsvoll an, bis er nachfragte:

"Was ist?"

"Du bist mir noch deine Antwort schuldig, was ist deine Fantasie?"

"Achso, klar. Ein Blowjob irgendwo versteckt in der Öffentlichkeit."

"Den du gibst oder bekommst?", kicherte sie.

"Schon mit und von einer Frau", stellte er klar, "dein Interesse am gleichen Geschlecht habe ich nicht."

"Da merken wir wieder, dass du aus einem anderen Ei kommst. Und die Frau, die dir einen bläst, bin das ich?"

"Apropos Ei... Ein weises Mädchen hat vor kaum zwei Minuten gesagt: 'Dieses Ei hast du dir selbst gelegt.'"

In bester Laune erreichten sie das Apartment und während er die kurz nach der Ankunft von ihnen beiden zurechtgeschnittenen Zutaten für eine Paprika-Reis-Pfanne zusammenwarf, erkundete sie die Fächer des Wohnzimmerschranks unter dem Fernseher. Links oben fand sie DVDs, rechts Informationsmaterial über die Gegend, unten links Malutensilien für Kinder und rechts ein paar Spiele. Eines lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich: "Lustwürfel" stand auf der Verpackung, die sie öffnete, damit sie sich alle Würfel ansehen konnte. Es waren vier Stück, mit unterschiedlichen Seiten, einer davon listete Orte auf: Küche, Sofa, Bett, Teppich, Tisch, Wanne.

Der nächste Tätigkeiten: Streicheln, Lecken, Lutschen, Kitzeln, Knabbern, Küssen.

Ein weiterer Körperteile: Nacken, Nippel, Bauch, Po, Penis und Vulva.

Auf dem letzten Würfel befanden sich gezeichnete Bilder von Stellungen: Missionar, Reiten, Doggystyle und Löffelchen konnte sie namentlich benennen, eine der beiden übrigen Abbildungen zeigte das Paar aufeinander auf dem Bauch liegend, die andere sitzend ineinander verschlungen.

"Hier, falls wir Inspiration brauchen", sprach sie ihren Zwilling an und zeigte ihm ihre Fundstücke.

"Es ist noch überhaupt nichts passiert und du suchst schon nach Inspiration", fiel ihm auf.

"Tausendmal berührt... tausendmal ist nichts passiert", sang sie und fragte sofort: "Playlist?"

"Ich weiß nicht", zögerte er erstmals, "heißt es in der Strophe nicht 'Wir waren WIE Geschwister'? Für uns nicht ganz passend..."

"Als ob jeder Song auf der Liste von Anfang bis Ende des Textes auf uns passen würde."

"Ja, aber hier ist der Gegensatz zu uns so offensichtlich. Da gibt es zwei Elternpaare..."

"Das ist echt kleinkariert", kämpfte sie weiter, "pass auf, wir machen es so: Das Lied kommt auf das Mixtape und dafür hast du eins frei, wenn ich mal nicht einverstanden bin."

"Deal", ließ er sich darauf ein, "das wirst du noch bereuen!"

Tausendmal berührt

Tausendmal ist nix passiert

Tausend und eine Nacht

Und es hat "Zoom" gemacht

"Zurück zum Spiel."

Sie nahm den Würfel mit den Zeichnungen in die Hand: "Oh allwissendes Beischlaforakel, in welcher Stellung haben wir bei unserem ersten Mal die wenigsten Probleme?"

Dazu würfelte sie auf dem Esstisch. Die Reiterstellung blieb oben liegen.

"Zum Glück eine leichte und keine von denen, für die ich nicht mal Namen kenne."

Ihr Bruder schnappte sich den Würfel und ordnete zu: "Missionar, Reiter, Doggy, Löffelchen, Pronebone und - Lotusblüte."

"Hör auf mit den Pornos", empfahl sie ihm trocken.

"Essen ist fertig", erwiderte er.

Für den weiteren Abend suchten sie sich einen romantischen Film aus, in dem ein Highschool-Pärchen, das sich zu Beginn des Abschlussjahres kennenlernte, bereits in dieser Situation vereinbarte, sich nach dem Jahr zu trennen, was am Ende selbstverständlich nicht eingehalten wurde. Ganz anders als ihre seit Tagen gepflegte Tradition, nebeneinander im Bett auf der Seite liegend bedeutsame Gespräche zu führen.

"Du hast vorhin unser erstes Mal erwähnt", brachte Linus das Thema auf, "inklusive Problemen."

"Die wir haben werden", war sie sich sicher, "wir sollten nicht so naiv sein, zu glauben, wir kriegen das super hin."

"Sehe ich auch so", gab er ihr recht, "und trotzdem können wir ja versuchen, so viele Stolpersteine wie möglich vorher aus dem Weg zu räumen. Und dafür hat uns eine unserer Lieblingsserien die perfekte Vorbereitungsstrategie geliefert: Worst Case Szenario!"

"Oje, das kann echt unangenehm werden."

"Besser in der Fantasie als in der Realität. Wer fängt an?"

"Küssen klappt überhaupt nicht", startete sie direkt.

"Dann sagen wir was, versuchen, es besser zu machen oder der letzte Ausweg ist, wir küssen uns gar nicht", lieferte er die Lösungen und fuhr fort: "Wir bleiben beim Ausziehen in den Klamotten hängen, ich kriege deinen BH nicht auf."

"Darüber lachen wir und den BH übernehme ich. Ich bin nicht so sexy, wie du dir erhoffst."

"Dass du es doch bist, weiß ich schon. Ist ja nicht das erste Mal, dich nackt zu sehen."

"Ach ja? Warum guckst du dann nie hin?"

"Weil ich nicht spannen will! Soll ich?"

"Jedenfalls darfst du. Mach weiter, du bist dran."

Er überlegte kurz. "Vor Aufregung kriege ich keinen hoch."

"Sobald wir in Ruhe kuscheln, passiert das wieder, schätze ich. Und zur Not verschieben wir es. Mein Geruch ist dir unangenehm."

"Glaube ich nicht, aber ich gehe mit dir ins Bad und wasche dich persönlich. 'Er' gefällt dir nicht."

"Tut 'er' schon, ich gucke öfter hin. Bei mir bleibt alles trocken da unten."

"Hilf mir, wie ich das ändern kann, oder wir brechen ab und kuscheln nur. Mir kommt es zu schnell."

"Du bekommst eine Pause, bis du nochmal kannst. Es tut mir weh."

"Sag mir sofort Bescheid und wir hören auf. Dein Orgasmus bleibt aus."

"Kein Worst Case", widersprach sie, "den Fall planen wir lieber gleich ein. Danach ist es auf einmal weird zwischen uns."

"Egal, was passiert, wir versprechen uns, wieder so zusammen im Bett zu liegen wie jetzt und offen über alles zu reden."

Ihm waren die Ängste ausgegangen.

"Hast du noch was?", gab er an sie weiter, "ich nämlich nicht."

"Nein", antwortete sie, "krass, das funktioniert wirklich."

"Es gibt immer eine Lösung", wurde ihm bewusst.

"Fühlen wir uns denn bereit?", zweifelte sie.

"Nicht, wenn du noch fragen musst", vermutete er und hielt ihre linke Hand, "ich bin sicher, wir werden es spüren, sobald wir so weit sind."

"Zum Üben hätte ich schon Lust", raunte sie ihm zu.

"Wie meinst du das?"

"Was wir gestern nebeneinander gemacht haben, geht auch zu zweit, wenn du den Deckenpart übernimmst und dich auf den Rücken legst statt auf den Bauch."

"Du willst in Unterwäsche auf mir reiten?", vergewisserte er sich.

"Ja, genau."

"Kann ich dazu die enge Boxer anziehen? Das macht es intensiver, glaube ich."

"Ist das nicht eklig für dich? Die hast du doch vollgespritzt."

"Das ist ja getrocknet. Wenn es dich stört, lasse ich sie weg."

"Nein, nein, ich hab mich nur gewundert. So lange du kein Problem damit hast, habe ich auch keins. Weißt du was, ich steig auch wieder in den Slip von gestern, dann sind wir beide gleich dreckig."

Sie holten die Unterhosen, tauschten sie gegen ihre weiten Boxershorts, Lou stieg mit dem linken Bein über ihn und setzte ihren Schritt auf seiner Beule ab.

"Passt es so?", fragte sie einfühlsam und er bejahte das leise.

An beiden Händen verschränkten sie ihre Finger ineinander und sie begann, sich lustvoll an ihm zu reiben, wobei sie sich zuerst glücklich anlächelten und später immer erregter in die Augen sahen. Lüstern seufzten und stöhnten sie. Linus' Erektion wurde immer stärker und drängte sich gegen die engen Boxershorts sowie Lous Slip. Auf einmal löste sie sich aus seinen Händen, senkte ihren Oberkörper herab und platzierte ihren Kopf neben seinem, wodurch der heiße Atem beider direkt am Ohr des anderen vorbeizog. Unterhalb der Gürtellinie drückte er sich jetzt von unten ein wenig mehr an sie und fühlte durch ihr Shirt ihre Brüste auf seinem Rumpf. Eine Weile verharrten sie so, bis seine Zwillingsschwester erneut in die Ursprungsposition ging, was ihr erlaubte, sich kräftiger an ihn zu pressen und ihre weichen Schenkel auf ihm vor- und zurückzubewegen. Noch einmal wechselten sie von der sitzenden in die liegende Stellung und umgekehrt, jedes Mal verbunden mit einem Anstieg des Tempos, und kamen schließlich ans Ziel.

"Oh ja, ich komme!", kündigte sie an und er fühlte das Beben ihres Körpers vor allem in ihren Beinen, die seine Lenden von beiden Seiten umschlossen.

"Ja- ja- jaaaaaaaa!", stöhnte sie dabei und sorgte endgültig für sein Loslassen. Mit Wucht spritzte die warme Samenflüssigkeit in die Shorts.

"Fuck... fuck... fuuuuuuuuck!", brach es aus ihm heraus.

Außer Atem lächelte sie ihn wieder an, kam seinem Kopf mit ihrem nahe und küsste ihn auf den Mund.

"Wie recht du hast", stellte er fest, "das hätten wir so viel früher und öfter machen sollen."

Ein weiteres Mal zogen sie sich in der unteren Körperregion um und schliefen danach als Löffelchen aneinandergeschmiegt ein.

Am nächsten Morgen wachte Linus vom Geräusch prasselnden Regens auf und sie beschlossen, sicherheitshalber erstmal im Bett zu bleiben und weiterzudösen. Dachte er zumindest.

"Aufwachen, Schlafmütze! Wir besorgen dir jetzt eine Badehose, die den Namen auch verdient, und dann geht es auf die Wasserrutsche!", war das Nächste, was er hörte und er wusste, Lou duldete keine Widerrede.

Im etwas größeren Nachbarort wurden sie von der kleinen Fußgängerzone enttäuscht und was neue Boxershorts anging, nicht fündig, weil die Auswahl zu begrenzt war.

"Diese Strandkörbe, die hier überall für Pausen rumstehen, sind totaler Quatsch", fand sie, "man kann hier gar nicht so viel rumlaufen, dass man sich davon erholen müsste."

Für das eigentliche Ziel galt das Gleiche wie bei den Unterhosen.

"Alle hässlich", resümierte er vor einem Ständer, auf dem ein paar Modelle hingen.

Seine Schwester legte ihren Kopf an seine Schulter.

"Nimm einfach irgendeine, du sollst ja keinen Modewettbewerb gewinnen, wir wollen einfach nur schwimmen gehen."

"Puh, ich weiß echt nicht, welche das kleinste Übel ist..."

"Mach die Augen zu und gib mir deinen Finger", bat sie ihn und führte seine rechte Hand in die Mitte der Auswahl. Dann bewegte sie den Finger durch die Hosen.

"Sag 'Stopp'."

"Stopp!"

"Augen auf, hier hast du deine neue Badehose!"

In seinem Blickfeld erschienen viele Delfine auf marineblauem Hintergrund.

"Wenn es so sein soll...", ergab er sich seinem Schicksal.

"Komm, mein kleiner Delfin", forderte sie ihn auf und sie brachten die Shorts zur Kasse.

"Kannst du mich bitte wieder 'Lini' nennen?", wehrte er sich gegen den neuen Spitznamen, erfolglos.

"Klar. Lini Delfini, das ist doch schön, es reimt sich sogar!"

Da er sonst garantiert in ein weiteres Fettnäpfchen treten würde, entschied er sich, genervt zu seufzen und darüber hinaus still zu bleiben.

Das Spaßbad entpuppte sich für sie als Schwimmbecken mit zwei Attraktionen: Der Rutsche, die sich in vier Etagen zu Boden schlängelte, und dem gewärmten Outdoorbereich inklusive Whirlpool, der zum Zeitpunkt ihrer Ankunft besetzt war. Sie einigten sich darauf, zuerst den Aufstieg zur Rutsche zu nehmen und kamen überrascht als Einzige oben an.

"Maximal 2 Personen", verriet ihnen ein Schild. Die Ampel, mit der angezeigt wurde, wann die Strecke freigegeben war, stand noch auf rot.

"Wollen wir zusammen?", fragte er.

"Natürlich!", machte sie deutlich, genau dafür dort zu sein und setzte sich an den Einstieg. Die nassen Haare und ihr bis auf ein mittiges Diagonalkreuz rückenfreier, dunkelblauer Badeanzug, zu dem seine neue Hose bei aller Modesünde absurderweise gut passte, verliehen ihr eine ganz neue Art von Sexyness. Der Anzug betonte schön ihren süßen Po.

"Lini! Es ist grün!", drängelte sie und er beeilte sich, sie zwischen seine Beine zu nehmen. Was für ein wunderbarer Hautkontakt. An Griffen, die für beide links und rechts befestigt waren, holten sie sich den ersten Schwung und zählten ein:

"Drei... zwei... eins... looooooos!"

Die erste Kurve nahmen sie auf dem ihre Rückseiten umspülenden Wasser noch mit ein wenig Ladehemmung, doch jede Umrundung erhöhte ihre Geschwindigkeit. Irgendwelche Körperteile, von denen sie nicht wussten, welche es waren, flogen an beiden Seiten hoch und berührten sich, was sie sehr genossen. Linus blieb sehr ruhig, Lou kreischte und kiekste belustigt. Kurz vor dem Ende hatten sie so viel Speed aufgebaut, dass ihnen ein "Auffahrunfall" mit der Schwimmerin vor ihnen drohte. Haarscharf verfehlte Lou sie mit den Füßen und landete im Becken. Die Person hatte hellbraune Haut.

"Lucy?!", erkannte sie.

"Hey!", lachte die Strandbekanntschaft, "verfolgt ihr mich?"

"Das haben wir wohl gerade", witzelte Lou und sah zurück zur Rutsche, "war keine Absicht."

"Bist du allein hier?", wollte Linus wissen.

"Ja, schon den ganzen Tag. Mama und Basti sind heute dran... ihr wisst schon."

"Warum hast du nicht geschrieben? Wir hätten uns doch verabreden können", fand Lou.

"Ich wollte mich nicht aufdrängen. Ihr habt ja auch... ähm... Sachen zu tun."

"Wir wissen schon", zwinkerte Linus ihr zu.

"Wenn ihr euch jeden Tag abwechselt, brauchst du ja übermorgen wieder ein Ersatzprogramm, richtig?", kombinierte Lou, wandte sich erst an ihren Bruder - "Wollen wir sie für Donnerstag zu uns einladen?" - und dann an sie: "Wenn du Lust und Zeit hast..."

"Ja klar", waren beide gleichzeitig einverstanden, woraufhin sie zu dritt losprusteten.

"Schreib mir, wann und wo", wünschte sich Lucy, "ich bin jetzt mit den beiden zum Essen verabredet und hoffe, sie haben genug voneinander... Sonst werden sie immer so unangenehm anhänglich."

"An dir oder aneinander?", interessierte Linus.

Lucy schüttelte sich. "Nee, aneinander, meinte ich."

"Viel Glück", gab Lou ihr mit auf den Weg.

"Danke."

"Gehen wir ins Außenbecken?", schlug sie Linus vor.

"Es regnet in Strömen", gab er zu bedenken.

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