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Die Abtei Teil 07

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In achtzehn Jahren standen ihr zwei Millionen Euro zur Verfügung. In achtzehn Jahren war sie noch keine fünfzig Jahre alt. Und dann würde sie sich immer noch den Rest der Welt ansehen und sie auch besuchen können. Und sie erinnerte sich an den finalen Satz eines Buches von Alexandre Dumas: warten und hoffen.

Kurze Zeit später, als Paul satt war, richtete Susanne ihr Kleid, stand auf, lief zum Strand und holte weit aus um das Telefon zu entsorgen. Die SIM karte folgte gut fünfhundert Meter weiter am Strand entlang ebenfalls dem Telefon und landete irgendwo im indischen Ozean. Der Schatten hatte aufgehört zu existieren.

Epilog

Fünf Jahre nach diesen Ereignissen sitze ich zuhause am PC und schreibe meine Geschichte für Euch nieder. Leider konnten wir sie Esther nicht mehr selbst erzählen, wir haben das Ende dann aufgeschrieben und unter einen Kieselstein auf ihre Grabplatte gelegt. Ich hoffe, das ist in ihrem Sinn.

Heuer ist ein warmer aber nicht zu trockener Sommer. Sophie gießt gerade unseren Potager. Die Apfelernte in diesem Herbst dürfte sehr gut ausfallen. Letztes Jahr habe ich die ersten Trüffel unter unseren Weißeichen und Kastanien gefunden. Wir werden sehen, wie die diesjährige Ausbeute sein wird.

Unsere Kinder Helenè und Phillip toben im Garten herum. Während Helenè in ihrem Personalausweis Démbéni auf Mayotte als Geburtsort eingetragen hat, steht bei Philip knapp fünf Monate später unser Tal als Geburtsort in den Papieren. Nächstes Jahr werden beide zusammen die erste Klasse unserer Grundschule besuchen. Ob das eine gute Idee von Sophie und mir ist, wird ihr Lehrer herausfinden müssen.

Die Abtei wurde vom Renseignements Généraux übernommen und umgebaut. Dort ist jetzt eine Sprachschule eingerichtet, die arabische Sprache und Landeskunde unterrichtet, leider nur für ausgesuchte Mitarbeiter des Geheimdienstes.

Sophie ist nach wie vor Chef de Police in unserem Tal. Nur die Anzahl der ihr unterstellten Mitarbeiter wurde auf Anraten des Innenministers von mir erhöht. Schließlich muss aufgrund dieser speziellen Ausbildungseinheit die Sicherheit im Tal gewährleistet sein. Der Zuschuss, den unsere Gemeinde dafür aus der Schatulle des ministère Français de l'Intérieur bekommt, ist durchaus ansehnlich.

Mit Heike habe ich einmal im Jahr Kontakt, um die Abrechnungen des Fonds durchzugehen, in welchen die Pachtzahlungen der Landwirte und Waldpächter unseres Tals eingezahlt werden. Bis jetzt hatte sie noch nie etwas gegen einen Vorschlag, den ich ihr bezüglich der Mittelverwendung unterbreitete, einzuwenden gehabt.

Aus Gründen der Geheimhaltung - und sie lacht immer wenn sie diesen Ausdruck verwendet - darf sie mir nicht sagen, dass Susanne und sie zusammen inzwischen sechs Kinder haben. Tom behauptet immer, er habe noch genug Energie um das Dutzend zu vollenden. Alles in allem liegt die Erfolgsquote mit dem gewünschten Geschlecht inzwischen weit über den von ihr anfangs prognostizierten Prozentsätzen. Leider funktioniert die zweite Phase der Versuchsreihe, nämlich die Umstellung der Männer von einem gewünschten Geschlecht auf das andere, so gut wie gar nicht.

Aber das ist nicht unser Problem. Unseres ist, dass Alfons heute Abend in seiner Bar den jüngsten Kirschbrand aus seiner Privatbrennerei vorstellen möchte. Wie sollen Sophie und ich heute Abend nur nachhause kommen?

ENDE

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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6 Kommentare
AnonymousAnonymvor 4 Monaten

Eine sehr schöne Geschichte ❗

docritterdocrittervor etwa 1 Jahr

obwohl ich lesbenstories nicht mag der Rest ist super deshalb trotzdem 5 Sterne

michl57michl57vor mehr als 1 Jahr

Eine super Geschichte. Vielen herzlichen Dank dafür

Udo67Udo67vor mehr als 1 Jahr

Insgesamt eine sehr schöne, gut erzählte Geschichte. Hat Spaß gemacht sie zu lesen. Vielen Dank!!

FraGe1963FraGe1963vor mehr als 1 Jahr

Klasse. Bis ins Finale spannend gehalten. In dieser Art gern mehr. Vielen Dank für die Arbeit! 5⭐️

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