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Die Agentin 01 - Die erste Mission

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„Du hast es so gewollt. Wir haben dir ja schon gesagt, wie du das Ganze friedlich beenden kannst."

„Auf eine Art, die ich nicht will."

„Das ist dein Problem", grinst der andere hinterhältig.

„Nun, was ist? Bittest du um Verzeihung?", will der erste wissen.

„Wofür?"

„Dass du so frech zu uns warst?", stellt er eine Gegenfrage.

„Ich frech? Ich doch nicht. Niemals!"

„Mir reichts", sagt der, der neben Jelena saß.

„Komm, bringen wir es zu Ende und haben dann Spaß", antwortet ihm der andere.

Ich habe während des gesamten Disputs Jelena beobachtet. Sie hat sich immer mehr in den Sitz verkrochen und schaut mich mit immer größeren Augen an. Mir ist schon klar, dass sie den Männern nie die Stirn geboten hätte. Sie macht sich nun aber Sorgen, wie die Sache ausgeht. Ich mache mir auch keine Illusionen, Hilfe werde ich von ihr ganz bestimmt keine bekommen.

Bewusst warte ich ab, warte, bis der erste von ihnen mich packen will. Ich stelle ihm jedoch geschickt aus, trete seinem Kollegen mit aller Kraft mit dem Fuß von der Seite gegen das Knie, sodass dieses mit einem knacksenden Geräusch, das durch Mark und Bein geht, bricht. Dann ziehe ich das selbe Bein in einer fließenden Bewegung hoch und ramme das Knie dem anderen mit voller Wucht zwischen die Beine. Beide heulen auf, wie angeschossene Tiere.

Beide gehen zu Boden. Der eine hält sich das Knie, das ihm den Halt versagt hat, der andere presst beide Hände zwischen seine Beine und windet sich vor Schmerzen. Ich muss sein bestes Stück perfekt getroffen haben.

Während ich noch abwartend über den beiden stehe, wird die Tür aufgerissen. Der Schaffner steht in der Tür.

„Was ist hier los?"

„Sie haben mich angegriffen", sage ich gelassen und deute auf die beiden am Boden liegenden Männer.

„Sie hat uns verletzt", jammert einer.

„Verdammte Schlampe", schimpft der andere.

„Die beiden haben angefangen und haben und belästigt", meint nun auch Jelena schüchtern.

„Wartet hier!", meint der Schaffner.

Während ich noch belustigt denke, wo wir wohl hingegen sollten, verschwindet der Schaffner. Er lässt uns mit den beiden allein. Na super, denke ich bei mir.

„Und jetzt?", will Jelena schüchtern wissen.

„Wir warten ab, was passiert."

Der junge Bursche mit dem verletzten Knie versucht nach mir zu schlagen. Ich weiche jedoch geschickt aus und sein Hieb geht ins Leere. Ich bin noch am Überlegen, ob ich ihm noch einen Tritt versetzten soll, da höre ich ein Geräusch hinter mir.

„Ich habe genug gesehen!", bellt ein Mann in Uniform.

Bei genauerem Hinsehen erkenne ich schnell, dass er von der Militärpolizei ist. Der Schaffner muss ihn geholt haben. Hinter ihm steht noch ein Mann. Beides sind ausgesprochen groß und kräftig.

Die beiden am Boden liegenden Männer werden beim Anblick der Militärpolizei bleich. Auch der mit den Schmerzen in seiner Körpermitte beginnt sich zu erholen und ihm wird bewusst, dass die Lage nicht gut für sie beide aussieht.

„Was ist passiert?", will der Polizist wissen.

Da er sich an Jelena wendet, die immer noch wie ein verschrecktes Reh in der Ecke beim Fenster sitzt und sich in die Nische presst, bin ich still.

„Die beiden sind hereingekommen und haben uns belästigt. Der da hat Anastasia angemacht und der hier hat sich neben mich gesetzt und seine Hand auf meinen Schenkel gelegt. Als Anastasia sie aufgefordert hat, uns in Ruhe zu lassen, ist dieser da aufgestanden und hat sie bedroht. Als Anastasia sich nicht einschüchtern hat lassen, sind sie auf sie losgegangen. Sie sind dabei wohl an die Falsche geraten", erklärt Jelena leise und zaghaft.

„Wie kommt es, dass eine junge Frau gleich zwei Soldaten auf einmal ausschalten kann?", wendet sich der Mann an mich.

„Mein Vater hat mir den Trick gezeigt. Als Frau muss man sich leider auch ab und zu gegen aufdringliche Kerle wehren. Ein Tritt gegen das Knie oder in die Eier sei dabei das Beste, hat mein Vater gemeint. Offenbar hatte er recht", antworte ich sachlich.

„Sie sind auf dem Weg nach Moskau?"

„Ja, wir beide", antworte ich.

„Dann bitte zeigen sie mir ihre Ausweise, damit ich die Daten aufnehmen kann, später komme ich, damit sie mir das Protokoll unterschreiben."

„Was passiert mit den beiden?"

„Die nehme ich mit. Beschädigte Ware", grinst er.

„Tut mir leid, es ging nicht anders", grinse ich zurück.

„Macht nichts", meint er.

Wir zeigen ihm unsere Ausweise, er schreibt die Daten auf und die beiden Militärpolizisten verschwinden mit den beiden Rekruten. Jelena atmet erleichtert auf, als die Männer die Tür hinter sich schließen.

„Du bist meine Heldin", meint sie.

„Weil ich den beiden Manieren beigebracht habe?"

„Du hast mich beschützt!"

„Das ist doch selbstverständlich. Solche Kerle glauben doch immer, sie könnten tun und lassen, was sie wollen."

„Ich hätte mich nicht gegen sie wehren können."

„Ich hatte Glück", versuche ich die Sache herunterzuspielen. Ich will nicht zu viel Aufsehen erregen.

Kapitel 4

Ich bin endlich in Sewastopol angekommen. Nach langen Bahnfahrten kreuz und quer durch Russland habe ich mich schließlich auf den Weg auf die Krim gemacht. Ich musste nicht lange suchen und stehe nun vor einem unauffälligen Gebäude. Es unterscheidet sich nicht von den umliegenden Häusern. Nur ein schlichtes Schild mit der Aufschrift „Catwalk - Modelagentur" deutet darauf hin, dass ich an der richtigen Adresse bin.

Von außen sieht diese Agentur nicht besonders schick aus, ich weiß aber auch, dass das Schlichte oft die beste Tarnung ist. In Zeiten wie diesen ist es besser, nicht aufzufallen.

Ich lehne mich auf der gegenüberliegenden Straßenseite an die Hauswand und beobachte zunächst die Eingangstür. Bevor ich das Haus betrete, will ich wissen, auf was ich zugehe. Ich renne nicht blindlings in die Agentur, ich will mir ein Bild davon machen. Mein Leben hat sich so schon verändert genug, da soll es zumindest nach Plan laufen.

Immer wieder kommen junge Mädchen, alle etwa in meinem Alter, und betreten die Agentur oder verlassen sie. Alle sind schlank, groß gewachsen und ausgesprochen hübsch. An ihrer Kleidung könnte man aber nicht erkennen, dass sie Models sind. Sie könnten genauso Bürodamen sein, Buchhalterinnen oder Sekretärinnen. In der ganzen Zeit, in der ich warte, betritt kein einziger Mann das Haus. Entweder die Kunden melden sich telefonisch oder auf eine andere Art, vorbeikommen tut offenbar keiner.

Nach gut zwei Stunden habe ich genug gesehen und stoße mich von der Wand ab, überquere die Straße. Wie ich schon bei den anderen Mädchen gesehen habe, klingle ich.

„Ja bitte", tönt es aus der Gegensprechanlage.

„Ich bin Anastasia, Ekaterina erwartet mich zu einem Vorstellungsgespräch."

„Kommen sie hoch!"

Gleichzeitig höre ich ein Summen an der Tür und als ich dagegen drücke, lässt sie sich öffnen. Vor mir liegt ein dunkler Gang. Ein Schild weist darauf hin, dass ich in den ersten Stock gehen muss. Das mache ich und steige die Treppe nach oben.

Hier gelange ich erneut an eine Tür, wieder muss ich läuten. Diesmal brauche ich nicht lange zu warten oder sagen, wer ich bin, mir wird, ohne noch einmal nachzufragen, geöffnet. Allerdings fällt mir auch die kleine Kamera auf, welche von der anderen Seite des Treppenhauses auf die Tür gerichtet ist. Wer drinnen den Öffner betätigt, sieht genau, wer draußen wartet.

Ich drücke die Türklinke hinunter, schiebe die Tür auf, trete ein und schaue mich um. Wir wurden darauf gedrillt, uns immer gleich einen Überblick zu verschaffen, wenn wir einen neuen Raum betreten. Wer seine Umgebung genau kennt und im Auge hat, kann nicht so leicht überrascht werden.

Ich stehe in einem recht schicken Vorraum. Links von mir ist eine größere Nische mit bequemen Sitzgelegenheiten. Hier kann man vermutlich warten. Rechts hingegen ist eine Art Theke. Darüber hängt ein Schild „Anmeldung".

Eine Frau mittleren Alters erhebt sich dahinter von einem Schreibtisch und kommt an die Theke. Sie mustert mich eingehend.

„Du bist Anastasia?"

„Ja, die bin ich."

„Die Chefin erwartet dich schon seit zwei Tagen."

„Die Reise hat etwas länger gedauert, als gedacht", antworte ich, ohne Details zu nennen.

„Schon gut, das musst du ihr erklären."

Ich warte, bis die Frau das Telefon genommen und mich angemeldet hat. Dabei lässt sie mich keinen Moment aus den Augen. Ich hingegen versuche mich so normal wie möglich zu benehmen. Ich weiß, dass Ekaterina zu uns gehört, wer aber in der Agentur noch alles Teil unserer Organisation ist, weiß ich nicht und gebe mich deshalb bedeckt. Es ist immer besser, vorsichtig zu sein.

„Frau Solenkova erwartet dich. Den Gang hinunter und letzte Tür rechts", meint die Frau.

Ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten, begibt sie sich wieder an ihren Schreibtisch und lässt mich damit mir selbst überlassen. Ich nehme das nicht besonders ernst und mache mich auf den Weg. Am Ende des Ganges klopfe ich gegen die Tür rechts und als ich ein „Herein" höre, öffne ich sie.

Vor mir tut sich ein großes Büro auf. Es ist völlig in Weiß gehalten. Die Wände und die Möbel sind alle in derselben Farbe. Irgendwie wirkte alles sehr unschuldig, was es wohl nicht sein dürfte, wenn man bedenkt, dass die Leiterin dieser Agentur eine feindliche Spionin ist.

In der Mitte des Raumes steht ein großer Schreibtisch, hinter dem ich eine groß gewachsene Frau um die 30 erblicke. Sie ist ordentlich, aber nicht übertrieben teuer oder auffallend, gekleidet. Sie hat lange schwarze Haare und das Gesicht eines Engels. Auf den ersten Blick hätte man glauben können, sie wäre die Unschuld in Person. Vor allem, wie sie dreinschaut, vermittelt sie Vertrauen und weckt das Bedürfnis, sie zu beschützen. Man kann sie eindeutig als ausgesprochen hübsch bezeichnen.

Auf der linken Seite steht ein Tisch für Besprechungen. Ich kann acht Stühle zählen, die dort stehen, etwas abseits erblicke ich weitere sechs. Zur Rechten befindet sich eine gemütliche Ledersitzecke, auch sie in Weiß.

Die Frau blickt vom Schreibtisch auf und schenkt mir sofort ein offenes Lächeln. Dann steht sie auf und kommt um den Schreibtisch herum. Ich habe keine Ahnung, was sie denkt. Ihre Gesichtszüge verraten nichts, gar nichts.

„Hallo Anastasia, schön, dass du endlich da bist. Ich habe mir schon Sorgen gemacht", begrüßt sie mich und streckt mir ihre Hand entgegen. Ich lächle freundlich, nehme und schüttle sie.

„Hallo, Frau Stabsoffizier!", grüße ich förmlich und zackig. „Ich wurde beim Grenzübertritt aufgegriffen. Es ging alles noch gut ab, aber ich habe dabei Zeit verloren und habe dann einen größeren Umweg gemacht, um meine Spur besser zu verschleiern."

„Ich bin Ekaterina und ich würde es vorziehen, wenn wir Du zueinander sagen. Das ist in der Modelbranche üblich. Zu deiner Information sind nur Olga am Empfang und wir zwei beim selben Verein, wenn du verstehst."

„Die anderen Mädchen sind nicht von uns?"

„Nur sehr wenige und die haben dann meist spezielle Aufträge, so wie du auch. Es kann sein, dass ab und an eine dabei ist, die unsere Interessen verfolgt, aber verlass dich nicht darauf. Nur, wenn ich es dir sage, kannst du offen mit ihnen sprechen."

„Gut, wie geht es weiter?", frage ich.

„Komm, setzen wir uns hin, dann erkläre ich dir alles", bietet sie an und deutet mit einer Hand zur Couchecke.

„Danke!"

Ich gehe auf einen der bequem aussehenden Sessel zu und setze mich hin. Ich bin immer noch etwas zurückhaltend. Immerhin bin ich immer noch die militärischen Strukturen gewöhnt. Der lockere Umgang mit einer Vorgesetzten, ist noch ungewohnt. Ekaterina scheint dies zu bemerken, lächelt mich freundlich an und nimmt mir gegenüber Platz.

„Was hat man dir gesagt?", will sie wissen.

„Nichts, ich weiß gar nichts."

„Gut, du wirst als Model hier arbeiten. Wir machen aber nicht nur Modeschauen, wir vermitteln Mädchen auch als Escort."

„Für Sex?"

„Auch!"

„Muss ich auch ..."

„Vorerst nicht, aber es wird auf dich zukommen, früher oder später."

Ich schnaufe tief durch. In der Ausbildung war uns bald klar geworden, dass man als Agentin auch die weiblichen Reize einsetzen muss. Etwas zu kokettieren, ist für mich auch kein Problem. Das haben wir in der Ausbildung sogar gelernt. Wenn man es genau nimmt, haben mich genau diese davor bewahrt, wegen meines illegalen Grenzübertrittes Schwierigkeiten zu bekommen.

Uns wurde aber auch deutlich gemacht, dass es in seltenen Fällen auch dazu kommen kann, dass wir im Rahmen einer Mission auch mal mit einem Mann ins Bett gehen müssen. Ich hatte innständig gehofft, einer solchen Herausforderung entgehen zu können. Dass ich nun aber sogar als Nutte arbeiten soll, um meine Aufgabe zu erfüllen, das ist etwas hart für mich.

„Du wirst dich daran gewöhnen. In solchen Fällen ist es einfach nur Sex. Gefühl soll und darf dabei nicht im Spiel sein", fügt Ekaterina hinzu. Sie hat wohl gesehen, dass ich schwer geschluckt habe.

„Aber ...", will ich entgegenhalten. Sie lässt mich aber nicht aussprechen.

„Nichts aber, du hast deine Pflicht deinem Vaterland gegenüber zu erfüllen."

Sie sagt dies in einem entschlossenen Ton, der keinen Widerspruch duldet. Ich vermute, sie hat ein solches Gespräch schon öfters geführt und nehme zudem an, dass sie genau weiß, wovon sie spricht. Dann aber wird ihr Gesichtsausdruck wieder versöhnlicher.

„Ich habe hier im Haus eine Wohnung für dich. Ich zeige sie dir im Anschluss. Ich habe aber auch eine Aufgabe. Es geht also gleich zur Sache. In der Nähe gibt es ein Raketenabwehrsystem der Russen, das wir ausschalten müssen."

„Wie soll ich das anstellen?", frage ich.

„Du brauchst nur einen Peilsender dort anbringen. Den Rest erledigen unsere Raketen."

„Hast du schon eine Idee, wie ich an das System herankomme?"

„Das musst du schon selbst herausfinden", meint sie und grinst gemein.

„Ich bekomme von dir also den Peilsender und die Koordinaten."

„Du hast eine schnelle Auffassungsgabe. Das finde ich gut", meint sie zufrieden. „Dann zeige ich dir erst einmal die Wohnung."

Sie steht auf und auch ich erhebe mich. Wir gehen hinaus ins Treppenhaus, gehen einen Stock höher und Ekaterina zieht einen Schlüssel hervor. Damit geht sie auf die Tür zu, die genau über jener der Agentur liegt. Allerdings gehen hier oben nicht nur eine Tür vom Treppenhaus ab, sondern drei.

Ekaterina öffnet mit dem Schlüssel die Tür, schiebt sie auf und betritt vor mir die Wohnung. Als sie die Tür hinter uns schließt, hält sie mir den Schlüsselbund entgegen.

„Hier nimm. Du hast einen Schlüssel für diese Wohnung, deinen Briefkasten und die Eingangstür unten sowie für einen Kellerraum. Er trägt die gleiche Nummer, wie die Wohnung."

„Ich kann mich frei bewegen?"

„Du bist keine Gefangene."

„Ich kann mir meine Zeit frei einteilen?"

„Du findest auf dem Küchentisch die Peilsender, die Koordinaten und ein Handy. Verwende es nur für deine Aufträge und auch dann nur, wenn es sein muss."

„Peilsender? Mehrere?"

„Es sind fünf Stück. Man kann nie wissen."

„Wie sieht es mit Geld aus?"

„Du hast ein Bankkonto, auf das werden deine Modelgagen überwiesen. Wenn du Auslagen für die Arbeit hast, dann musst du sie belegen können. Olga macht dann eine Spesenabrechnung."

„Ich habe aber kein Bankkonto", halte ich dagegen.

„Deine Unterlagen liegen ebenfalls auf dem Küchentisch", meint sie belustigt.

„Meine Modelgage? Soll das heißen, dass ich auf den Laufsteg muss?"

„Modeschauen, Fotos für Kataloge und sonst noch verschiedene Aufträge, wie sie in der Branche üblich sind. Wie willst du dir sonst dein Geld verdienen?"

„Und Escort?"

„Vorerst nicht, außer die Situation erfordert es."

„Wie meinst du das?", frage ich erstaunt.

„Wenn ein neuer Auftrag hereinkommt, der dies notwendig macht, dann wirst du eingesetzt."

Wir sind im Vorraum der Wohnung stehen geblieben. Er gefällt mir. Die Wände sind weiß und der Schrank, der gleichzeitig als Garderobe dient, wirkt hochwertig. Ekaterina öffnet nun eine Tür und ich erkenne sofort, dass es das Wohnzimmer ist. Auch hier sehen die Möbel nach Qualitätsware aus. Der Raum ist auch größer, als ich erwartet hätte. Für mich ist eine solche Wohnung ein Luxus.

Auch die Küche, das Schlafzimmer und das Bad sind ganz nach meinem Geschmack und hochwertig eingerichtet. Noch nie in meinem Leben habe ich so vornehm gewohnt. Selbst die Wohnung meiner Eltern, in der ich mit ihnen und meinen beiden Geschwistern gewohnt habe, war nicht so groß. Und nun soll ich diese Fläche ganz allein für mich haben. Das Agentenleben hat offenbar auch seine Vorteile.

„Du kannst, wenn es sein muss, auch jemand im Wohnzimmer schlafen lassen. Die Couch lässt sich zu einem Doppelbett ausziehen, Wäsche und Geschirr findest du in den Schränken und Kühlschrank und Vorratskammer sind auch aufgefüllt. Ich hoffe, Olga hat in etwa deinen Geschmack getroffen."

„Wohnt außer mir noch jemand auf diesem Stockwerk? Muss ich vorsichtig sein?"

„Anna wohnt in der Wohnung nebenan. Die übrigen Wohnungen im Haus sind im Augenblick leer. Du kannst dich darauf verlassen, dass die Bewohner dieser Wohnungen zu unserem Verein gehören. Nur sie bringe ich hier unter. Für normale Models oder Escort-Mädchen besitzt die Agentur im Haus gegenüber, weitere Wohnungen. Sicherheit geht vor."

„Gut, und wenn ich dich sprechen muss?"

„Dann kommst du in die Agentur. Olga weiß immer, wo ich bin oder wie sie mich erreichen kann."

Wir verabschieden uns voneinander und Ekaterina macht sich wieder auf den Weg. Ich bleibe allein in einer Wohnung zurück, in der ich mich im ersten Moment ein wenig verloren fühle.

Kapitel 5

Lässig gekleidet verlasse ich das Haus. Gestern Abend habe ich mich in meiner Wohnung eingerichtet, so gut es ging. Als Agentin versucht man so wenig Zeug mit sich herumzuschleppen, wie möglich. Wenn man schnell verschwinden muss, dann sollte man nicht viel Zeit mit Packen verlieren und keine zu große Tasche mit sich herumschleppen müssen.

Ich habe mich vielmehr in der Wohnung umgeschaut, mir eingeprägt, wo die Handtücher, die Bettwäsche und alle anderen Dinge sind, die man so braucht. Olga hat wirklich an alles gedacht. Vom Inhalt des Kühlschranks über Zahnpasta und Zahnbürste, Duschgel und Tampons, ist alles in der Wohnung.

Zum Schminken finde ich nur das Allernotwendigste. Ich frage mich, wie ich mich schminken soll, sollte ich wirklich einen Auftrag bekommen, bei einer Modenschau zu laufen oder ein Fotoshooting absolvieren müsste. Aber darüber zerbreche ich mir den Kopf, wenn es so weit ist. Könnte auch sein, dass es dann eine Visagistin gibt, die das übernimmt.

Heute habe ich nichts auf dem Programm, ich will mir erst einmal ein Bild davon machen, wie die Umgebung ist und erste Informationen zu meinem Auftrag sammeln. Als ich die Wohnung verlasse, kommt gerade eine junge Frau aus der Wohnung daneben. Im ersten Moment halte ich etwas überrascht inne. Dann aber kommt mir wieder in den Sinn, dass Ekaterina mir erklärt hatte, dass hier nur Leute wohnen, die zu unserem Verein gehören.

„Guten Morgen, du muss Anastasia sein. Schön, dass ich dich treffe", meint die junge Frau. Sie hat sich wohl schneller gefangen als ich.

„Hallo, du musst dann Anna sein", antworte nun auch ich.

„Die bin ich", meint sie vergnügt. Sie hat ein offenes und freundliches Wesen. Sie wirkt ganz und gar nicht wie eine geheimnisumwobene Agentin. Sie ist mir auf Anhieb sympathisch.

„Ekaterina hat dir von mir erzählt?", frage ich etwas überrascht.

„Ich hatte gestern einen Einsatz am Laufsteg und habe dabei Ekaterina getroffen. Sie hat mir so nebenbei erzählt, dass du hier eingezogen bist. Wollen wir zusammen einen Kaffee trinken?"

„Ja, gerne. Wo?"

„Um die Ecke ist ein nettes Kaffeehaus."

Wir machen uns auf den Weg und plaudern über belanglose Dinge. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass man nur an Orten, wo man sicher sein kann, nicht belauscht zu werden, über Aufträge oder andere Dinge sprechen darf, die geheim bleiben sollen. Deshalb unterhalten wir uns, wie zwei ganz normale Mädchen in unserem Alter.