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Die Befreiung 04

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"Ah ich sehe, meine Tochter hat dich gut gebrieft. Ja der Garten ist mein kleiner Stolz. Lasst uns erst einmal Kaffee trinken, dann zeige ich ihn dir gerne."

Nachdem sie sich alle gesetzt hatten, eröffnete Marion die Tafel mit einem lockeren "Bitte, nehmt euch selbst, was ihr mögt."

Alex reichte Jens ihren Teller und bat "Jens, gibt's du mir bitte ein Stück Kuchen?"

"Welches möchtest du denn?"

"Gib mir einfach irgendeins, z.B. das was du auch möchtest."

Jens gab ihr ein Stück Käsekuchen. "Franzi für dich auch?"

"Ja gerne, für mich auch Käsekuchen, ist sogar mein Lieblingskuchen."

"Das weiß ich doch Franzi, deswegen habe ich extra für dich einen gebacken." schaltete sich Marion kurz ein. "Und was ist dein Lieblingskuchen, Jens?"

"Käsekuchen ist sehr lecker, nur eine Käse-Sahne-Torte könnte das noch toppen."

"Gut zu wissen für das nächste Mal!"

"So war das aber nicht gemeint gewesen!"

"Das weiß ich, aber Alex ist nicht so der Kuchen-Fan, deswegen freut es mich immer, wenn ich zumindest Franzi, und jetzt vielleicht auch dir, ihren Lieblingskuchen bieten kann."

"Und wie lange kennt ihr euch schon?" wollte Sylvia wissen, an der das Gespräch bis dahin etwas vorbeiging.

Alex nickte Jens zu und er antwortete. "Wir kennen uns erst zwei Wochen, es fühlt sich aber an, als ob wir uns schon Jahre kennen würden."

"Du scheinst mir etwas jünger als Alex zu sein, magst du keine gleichaltrigen Mädchen?" schoss Sylvia ihre Spitze ab.

Marion wollte sich gerade einschalten, als Jens noch schnell seine eigene Antwort platzierte "Zum einen bevorzuge ich Frauen, statt Mädchen, zum anderen ist das biologische Alter nicht wirklich entscheidend, oder? Wichtig ist doch, dass man sich versteht und die Interessen zusammenpassen, ist jedenfalls meine Meinung."

"Also wirklich Sylvia, ich verstehe deine Frage nicht. Du weißt doch selbst, dass auch Wolfgang und mich acht Jahre trennen -- oder müssen wir dir unseren Altersunterschied ebenso erklären?" sprang Marion Jens sofort bei. "Oder wie siehst du das, Wolfgang?"

"Natürlich genau so, Schäfchen. Das ist für mich eine reine Äußerlichkeit, nichts worüber ich mir Gedanken mache, weder bei uns noch bei Alex und Jens."

"Ja Entschuldigung, die Frage lag mir nur auf der Zunge, aber ihr habt Recht, wirklich relevant ist es natürlich nicht." ruderte Sylvia schnell zurück und leitete direkt einen Themenwechsel ein.

"Habe ich euch schon die neusten Bilder von Jasmin gezeigt, die haben wir alle im Park am letzten Wochenende aufgenommen."

Es folgten die üblichen Handy-Bilder und die stolze Berichterstattung einer Oma über ihre Enkelin. Jens hörte aufmerksam zu, aber da dies wieder mit vielen Familieninternas einherging, hielt er sich mit eigenen Wortbeträgen zurück.

Als jeder seinen Kuchen gegessen und seinen Kaffee getrunken hatte, stand Marion auf und sprach direkt zu Jens.

"So Jens, na dann komm, dann zeige ich dir den Garten, wenn du noch willst."

"Ja, gerne."

Sylvia stand vom Tisch auf und wollte sich den beiden anschließen, was wiederum nicht in Marions Interesse lag.

"Sylvia, du kennst doch den Garten schon, lass mich doch bitte Jens ganz in Ruhe den Garten zeigen. Das ist doch in Ordnung für dich, oder?"

"Ja natürlich, Marion. Ich räume dann in der Zwischenzeit mal den Tisch ab."

"Das ist doch eine hervorragende Idee, danke Sylvia."

Marion führte Jens auf einen kleinen Weg, der ein Stück um die Villa herumführte und als beide quasi hinter dem Haus waren, sah man erst die Größe des Anwesens.

"Wow, der Garten ist riesig groß, das hätte man von der Terrasse aus gar nicht vermutet." Jens war wirklich beeindruckt.

"Ja komm, der Weg führt uns ein bisschen durch den Garten."

Sie gingen ein paar Minuten schweigend nebeneinander her.

"Der Garten ist wirklich phantastisch, er ist nicht nur wunderschön, sondern strahlt eine tiefe Ruhe aus."

"Du beeindruckst mich, dass du einen Sinn für Ruhe hast. Das kenne ich von jungen Leuten bisher eher selten."

"Weiß ich nicht, aber ich mag die meditative Ruhe, sie hilft mir meine Gedanken zu sortieren."

"Ja, ich komme auch gerne hierher, wenn ich mal wieder den Kopf frei bekommen möchte. Ich zeige dir gleich meinen Lieblingsplatz dafür."

Nach der nächsten Wegbiegung erreichten sie eine größere Laube, in der vier bequeme Liegen standen, alle mit weichen Auflagen ausgestattet.

"Komm lass uns ein bisschen hinsetzten, das gute Briefing von Alex soll für etwas gut sein." Dabei lachte sie selbst herzlich über ihren eigenen Scherz.

"Du wurdest sicher besonders bezüglich eines Themas gewarnt, ich spreche vom Enkel-Thema. Du hast meine Schwester kennengelernt, sie muss immer ein bisschen Gift um sich verspritzen, da solltest du dir nichts daraus machen. Ich glaube nicht einmal Edi nimmt sie diesbezüglich noch ernst. Sie scheint mir mit ihrem eigenen Leben nicht wirklich zufrieden zu sein und versucht deswegen, andere auf deren Schwächen hinzuweisen."

"Verstehe ich, aber es ist doch keine Schwäche, dass du bisher noch kein Enkelkind hast. Abgesehen davon, ist Alex noch lange in einem passenden Alter."

"Ja natürlich, ich lasse mich nicht in den Konkurrenzkampf zu meiner Schwester mit hineinziehen. Nur dass Alex bisher das Thema Kinder ganz weit von sich weist, gefällt mir natürlich nicht. Wobei ich weiß, dass dies die ganz egoistische Mutter- bzw. Großmutter-Sicht ist."

"Ich weiß nicht, ich habe mit Alex noch nicht ernsthaft über Kinder gesprochen, insbesondere nicht über Details. Aber prinzipiell können wir uns beide gut vorstellen, einmal Kinder zu haben, meine Mutter hatte auch schon nachgefragt -- du siehst, du stehst mit deiner 'Forderung' nicht allein. Allerdings sind wir erst kurz zusammen und ohne es mit Alex abgesprochen zu haben, würde ich denken, dass wir, sagen wir erst einmal mindestens ein Jahr erfolgreich Zusammensein sollten, bevor wir die Kinderproduktion angehen."

"Das klingt schon viel positiver, als die Dinge, die ich von Alex bisher vernommen habe."

"Vielleicht, aber nochmal, wirklich besprochen haben Alex und ich das bisher noch nicht. Eine weitere Schwierigkeit liegt unter Umständen in ihrem Job im Autohaus. Auch hierüber habe ich mit ihr noch nicht gesprochen, aber es ist sicherlich nicht ganz leicht, sich dort als Frau zu behaupten. Wenn sie dann noch schwanger werden würde, würden sich alle Chauvis im Autohaus sicher die Mäuler verreisen. Und wie ich Alex einschätze, würde das zwar ihr Ego nicht ankratzen, aber es ihren Stand dort deutlich erschweren, zum Bespiel auch, wenn sie nach dem Mutterschutz zurückkäme. Und mit einem zweiten Kind wäre dies dann noch akuter. Ich bin mir nicht sicher, ob es schon immer Alex Traumjob war, in dem Autohaus zu arbeite, aber ich denke, jetzt will sie nichts anderes machen."

"Hmm, was du sagst gibt mehr Sinn als du vielleicht selbst glaubst. Ich weiß, dass sich Alex für das Autohaus verantwortlich fühlt, schließlich will sie das Werk ihres Vaters erfolgreich weiter betreiben. Ich werde mal mit Wolfgang reden, vielleicht hat er eine Idee wie wir Alex den Rücken freihalten können."

"Aber bitte vorsichtig, ich könnte mir vorstellen, dass Alex ziemlich sauer reagieren könnte, sollte sie sich wegen des Autohauses manipuliert vorkommen."

"Keine Sorge Jens, glaube mir, ich weiß wie ich mit Beiden umzugehen habe. Aber jetzt haben wir viel über Alex berufliche Zukunft gesprochen, wie stellst du dir deine vor?" Jens musste lachen.

"War die Frage lustig?"

"Nein, ich habe schon mit dieser Frage heute gerechnet, aber eher von deinem Mann. Die Antwort ist: noch gar nicht. Ich möchte erst einmal studieren und währenddessen sehen, wo meine Interessen und Stärken liegen. Der Rest ergibt sich dann, schließlich bin ich erst 19 und habe ehrlicherweise vom Berufsleben kaum einen Plan."

"Sehr ehrliche Antwort, gefällt mir. Überhaupt habe ich von dir einen sehr guten Eindruck, im Gegensatz zu fast allen deinen Vorgängern, die ich kennenlernen durfte. Mit denen konnte ich nie etwas angefangen und wusste nie was Alex von bzw. mit denen wollte. Da du so erfrischend direkt bist, darf ich dir eine direkte Frage stellen?"

"Ja klar, ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass du dich zurückgehalten hast."

"Schon, Alex hat dich ganz sicher vorgewarnt, dass ich dich ein bisschen 'abklopfen' würde."

"Mit anderen Worten, aber ja hat sie. Wir treffen am Samstag meine Mutter, da wird es nicht anders sein, vermute ich mal."

"Okay, aber die nächste Frage ist schon sehr persönlich."

"Marion, nun frag' schon, was willst du wissen?"

"Ist Alex, ähmm .... ist sie noch diesem SM verfallen?"

Jens schluckte und schaute sie verdattert an. Doch bevor er in die Verlegenheit kam darauf zu reagieren fuhr Marion fort.

"Ich lebe ja nicht hinterm Mond und ich habe auch gar nichts dagegen, wenn es ihr Ding ist. Darum geht es eigentlich gar nicht. Natürlich habe ich mit ihr nie darüber gesprochen, aber vor etwa zwei Jahren habe ich durch Zufall den Raum im Keller entdeckt. Die Tür stand komplett offen, ich habe ihn zwar nicht betreten, aber selbst ein flüchtiger Blick von außen machte mir klar, was sich darin befand. Ab da konnte ich mir einiges zusammenreimen."

"Aber solltest du diese Frage nicht besser direkt mit Alex erörtern. Ich fühle mich schon sehr unwohl mit dir quasi über Alex Kopf hinweg darüber zu reden."

"Ja sicher, dass verstehe ich. Dann lass mich die Frage anders stellen, gibt es den Raum noch?"

Jens hatte keine Ahnung was diese Frage sollte, aber da sie die Existenz des Raumes schon kannte, könnte er ihr auch bestätigen, dass er existiere.

"Ja, das Studio gibt es noch, es ist aber separat mit einem Fingerabdruckscanner gesichert, so dass eigentlich kein Unbefugter es öffnen oder betreten kann."

"Okay, es geht gar nicht um Alex. Ich erzähle dir jetzt etwas, was du aber unbedingt für dich behältst, auch kein Wort zu Alex oder Franzi. Okay?!"

Jens nickte nur.

"Mein Sexleben ist ziemlich eingeschlafen, eigentlich war das schon immer so, da Wolfgang nur das Autohaus im Kopf hat."

Jens fühlte sich immer unwohler, die Richtung, die dieses Gespräch nahm, war ihm nicht geheuer.

"Bist du sicher, dass du mir das erzählen willst? Wir kennen uns doch kaum."

"Okay, verstanden Jens - dann ohne diesen Kontext, direkt zu dem was ich dich fragen will: Wäre es möglich, dass ich den Raum ein paar Stunden für mich nutzen dürfte, ohne dass Alex oder Franzi das mitbekommen würden?"

Jens überlegte kurz, entschloss sich aber ihre Frage direkt zu beantworten.

"Ja, technisch könnte das schon gehen, Alex ist schließlich die Woche über von mindestens 8 bis 17 Uhr im Autohaus und auch Franzi geht üblicherweise um 8 Uhr zu sich arbeiten und kommt nie vor 17 Uhr wieder, meist erst gegen 18 Uhr."

"Ach Franzi wohnt bei euch, das wusste ich noch gar nicht. Du Glücklicher!"

"Oops, " nun war es sowieso zu spät "Ja, Franzi wohnt bei uns. Ich weiß aber nicht wie ich das vor den beiden geheim halten kann. Ich möchte beide nicht hintergehen. Kannst du mir vielleicht einen Hinweis geben, was du mit dem Raum willst?"

"Ich wollte eben ausholen, aber das war dir ja peinlich. Gut, also ... ich experimentiere seit über zwei Jahren mit Selbstbondage, eine Freundin hat mich darauf gebracht. Du weißt was das ist?"

"Ja, mittlerweile schon."

"Natürlich weißt du das, dumme Frage. Bei mir hat das weniger einen sexuellen Hintergrund, sondern eher etwas Meditatives. Deswegen bin ich überhaupt darauf gekommen mit dir darüber zu sprechen, du hats vorhin von meditativer Ruhe gesprochen. Genau das erlebe ich während des Selbstbondages. Ich habe zwar ein großes Haus, aber eigentlich keinen guten Ort dafür, da Wolfgang, und auch sonst niemand, etwas davon mitbekommen sollte. Ich muss also immer sicher sein, dass keiner unerwartet nach Hause kommt, oder zum Beispiel das Reinigungsteam kurzfristig ihre Termine ändert. Außerdem muss ich die Seile immer gut verstecken und so richtig bietet sich in meinem Haus kein Raum so richtig dafür an. Ich kann schlecht einen Raum vor Wolfgang verstecken."

"Aber wenn du das schon über zwei Jahre machst, hast du doch sicher eine Örtlichkeit dafür gefunden?"

"Ich liebe deine Direktheit, - ja es gibt noch einen anderen Grund: vor zwei Monaten gab es quasi einen Unfall, ich hätte mich fast nicht mehr selbst befreien können. Ich brauchte sechs Stunden und es war ein harter Kampf, bis ich mich wieder befreit hatte. Dabei hatte ich unwahrscheinliches Glück, dass mich keiner so gefunden hat. Eine halbe Stunde später kam Wolfgang nach Hause. Das war mehr als ein unangenehmes Gefühl."

"Aber du erwartest jetzt nicht, dass ich mit dir in dem Raum irgendwelche Bondage-Spielchen mache, das könnte und werde ich Alex nicht antun. Du bist schließlich außerdem noch ihre Mutter."

"Nein, das ist überhaupt nicht meine Absicht, aber danke, dass du überhaupt die Möglichkeit in Betracht ziehen könntest." Sie grinste ihn an.

"Nein im Ernst, ich will deine Hilfe überhaupt nicht. Es wäre für mich nur schön zu wissen, dass im Notfall jemand im Haus wäre, der mich wieder befreien könnte, falls mal etwas schief geht. Und keine Angst, ich würde auf keinen Fall nackt sein."

"Also verstehe ich das richtig: du willst den Raum für Selbstbondage nutzen und mich als Notfallsicherung, der dich quasi aufweckt, falls dein Wecker mal versagt? Aber es darf außer uns keiner etwas davon mitbekommen?"

"Ja, das wäre meine Hoffnung. Könntest du dir das vorstellen, und wenn ja, was wäre dein Preis dafür?"

"Wie schon erwähnt, technisch ginge es ziemlich sicher sagen wir zwischen 9 bis 16 Uhr. Und sollte Alex oder Franzi andere Pläne haben, würde ich das im Vorfeld schon mitbekommen. Aber das mit der Geheimhaltung vor Alex macht mir zu schaffen, ich möchte sie nicht hintergehen. Sorry, darüber muss ich erst nachdenken, können wir Anfang der nächsten Woche nochmal darüber sprechen?"

"Ja klar, das verstehe ich und ich kann dir versichern, das Letzte was ich will ist, dass du deswegen Stress mit Alex bekommst. Sollte es herauskommen, würde ich selbstverständlich dies mit Alex direkt klären und versuchen dich aus allem raus zu halten."

"Ich überlege es mir bis Montag, okay?"

"Ja danke! Und überlege dir, was du als Gegenleistung möchtest?"

"Da muss ich nicht lange nachdenken: gar nichts natürlich, es ist doch Familie."

"Na, wenn dir doch noch etwas einfällt, dann sag es ruhig, du würdest mir damit einen sehr großen Gefallen tun. Dann lass uns wieder zu den anderen gehen, sonst stürmt Alex gleich den Garten, um dich vor mir zu retten. Aber das Gespräch bleibt unter uns, geht das?"

"Ja natürlich, der letzte Teil bleibt unter uns, ich wüsste ohnehin nicht, wie ich dies Alex erklären sollte."

Sie standen beide auf und schlenderten zurück zu der Terrasse. Mittlerweile waren auch Alex Cousin Manuel, sowie seine Frau Susanne samt Töchterchen Jasmin eingetroffen. Die Begrüßung ging somit in eine weitere Runde. Franzi und Alex erkundigten sich unbemerkt bei ihm, ob alles in Ordnung wäre, schließlich waren Marion und er einige Zeitz allein im Garten gewesen. Jens konnte aber beide beruhigen und versprach nachher auf der Rückfahrt über das Gespräch zu berichten.

Für den Rest des Abends war Jens nur noch körperlich anwesend. Die Gespräche drehten sich fast ausschließlich um Familiengeschichten, von daher fiel es nicht weiter auf, dass er still in sich gekehrt war, außer vielleicht Marion. Jens beobachtete sie, wie sie die Rolle der biederen Hausfrau spielte und fragte sich, was sie wohl noch für Geheimnisse verbarg. Zum Abendessen wurde gegrillt, für das Alex Eltern einen Catering-Service engagierten. Nach dem Essen und einem Glas Cognac, dass Wolfgang der Runde quasi aufnötigte, verabschiedeten sich dann alle nach und nach.

Zum Abschied zog Alex Vater Jens noch mal kurz zur Seite.

"Ich weiß von deinem Gespräch mit Marion und dass sie dir ein bisschen auf den Zahn gefühlt hat. Bitte nehme ihr das nicht übelnehmen, sie kann aus ihrer Rolle nicht heraus. Allerdings kann ich dir sagen, dass du diesen Test wohl mit Bravour bestanden hast. Und auch ich habe einen sehr guten Eindruck von dir, das wollte ich dir nur sagen."

"Nun, ich konnte mich in die Gespräche heute nicht so recht einbringen, von daher saß ich wohl eher still in der Ecke, bildlich gesprochen."

"Aber genau das hat mir imponiert, dass du eben keiner dieser Typen bist, die meinen sich immer in Szene setzen zu müssen. So und nun lass die beiden Grazien nicht warten, ihr müsst noch Franzi bei ihr zuhause absetzen."

Spätestens nach dem letzten Halbsatz war Jens klar, dass Wolfgang nicht wirklich im Bilde war, über was er und Marion gesprochen hatten. Der Rest der Verabschiedung wurde dann kurzgehalten und Alex fuhr die Drei nach Hause.

Jens informierte beide über was Marion und er gesprochen hatte, ließ auch nicht aus, dass er sich bezüglich Franzi verplappert hatte. Er erzählte aber auch, dass Marion davon Wolfgang noch nichts gesagt hatte. Beide fanden das nicht so tragisch, da Franzi quasi ohnehin zur Familie gehörte und Alex Eltern damit sicherlich überhaupt kein Problem hätten. Außerdem kämmen ihre Eltern nie auf die Idee eine Dreiecksbeziehung zu vermuten, zu weit wäre das aus deren Erfahrungshorizont entfernt, mutmaßte Alex. Jens war sich da nicht mehr so sicher, zumindest nicht was Marion betraf.

"Aber sag mal, was ist dien Eindruck von meinem Cousin und seiner Frau?" fragte Alex nach.

"Kann ich gar nicht so recht sagen, ich habe sie ja nur eine kurze Zeit erlebt. Mir ist aber aufgefallen, dass er Franzi ziemlich oft angestarrt hat, zumindest dann, wenn er sicher sein konnte, dass seine Susanne davon nicht bemerken würde. Wobei wegen Susanne wollte ich nicht mit ihm tauschen, sie wäre definitiv nicht mein Fall."

Franzi lachte herzhaft. "Ja, das hast du gut erkannt. Wenn du mich fragst, Alex kennt meine Meinung dazu, hat sich Manuel mit Susanne ein Abbild seiner Mutter zur Frau genommen. Susanne könnte noch viel besser Sylvias Tochter sein, als er ihr Sohn ist. Und sagt, wie ich finde viel über Manuel selbst aus, für mich ein schwacher Mann, eher ein Waschlappen."

"Aber er scheint auf dich zu stehen?"

"Ja, kann schon sein, er sabbert immer, wenn er mich sieht. Aber so einen wie ihn würde ich nie an mich ranlassen, der dürfte höchstens meine Stiefel sauberlecken, aber auch nur nach einer Moto-Cross-Fahrt im Regen."

"Wer weiß, vielleicht steht er ja drauf?" warf Alex vom Fahrersitz ein.

"Meinst du? Ja vielleicht, irgendwie ist er schon ein Wurm und eben kein Mann. Vielleicht sollte ich das mal antesten. Würde es dich stören, Alex, er ist schließlich dein Cousin?"

"Nein, wenn du willst mach ruhig, allerdings hat er wahrscheinlich viel zu viel Angst vor seiner Frau."

"Jens, hättest du etwas dagegen?"

"Nein, ich weiß was du von ihm hältst, das reicht mir. Allerdings solltest du Alex dabei nicht outen, okay?"

"Ja stimmt, das hat in jedem Fall Vorrang. Danke für den Hinweis, Jens"

Als sie Zuhause ankamen war es schon spät, deswegen wollten die Drei gleich zu Bett gehen.

"Können wir uns noch kurz ins Wohnzimmer setzten, einen Punkt möchte ich noch mit euch bereden bitte, dauert auch nicht lang." bat Jens seine Süßen.

Als alle um den Couchtisch herumsaßen, sprach Jens zu Alex.

"Ich hätte die Bitte, dass du dir über die folgende Frage ein paar Gedanken machst. Also bitte antworte nicht sofort, wir können das am Wochenende noch weiter besprechen. Und, und das ist wichtig, du brauchst keine Angst zu haben, du kannst keine falsche Antwort geben und deine Antwort wird nichts kaputtmachen können, versprochen!"

"Jetzt machst du es aber spannend. Du weißt ich vertraue dir völlig, Geliebter, also über was soll ich nachdenken?"

Jens hatte von Beiden die volle Aufmerksamkeit als er seine Frage stellte: "Überlege dir bitte einmal, welche Art von Beziehung du gerne mit mir hättest. Ich möchte explizit wissen, was du möchtest und nicht was mein Wunsch wäre, dem du dann folgst, okay?"