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Die Galamex-Saga - Teil 05

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"Kennst du einen Elijah Cooper?" Die gesamte Farbe wich aus ihrem Gesicht, während ich bedächtig nickte. "Weisst du, Alejandra und ich hatten Mal darüber Witze gemacht, ob du dir in Wirklichkeit ein paar Sklaven hältst, die für dich deine Terraforming-Arbeit erledigen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir so nahe an der Wahrheit liegen könnten."

"Es ist nicht so, wie du denkst-"

Ich hielt eine Hand hoch und brachte sie zum Schweigen.

"Elijah Cooper, ein junger zwanzigjähriger Mann im Spektrum. Ein Autist, den du in Main Town 'parkiert' hast und dir vor einigen Jahren mit Sex gefügig gemacht hast. Ein Mann mit einer Inselbegabung, der aufgrund seiner besonderen Merkmale nicht zur Ausbildung als Terraformer zugelassen wurde und dennoch mehr von angewandter Genetik versteht als alle klügsten Köpfe auf dem Gebiet zusammen. Du bist verabscheuungswürdig, Marla. Aber eigentlich tust du mir einfach nur leid, weil du zu echter Liebe offenbar nicht fähig bist. Ich hasse dich nicht, Marla. Noch nicht. Aber falls du dafür verantwortlich zeichnen solltest, dass meine Beziehung mit Ornella in die Brüche geht, DANN werde ich dich hassen. Ich hätte sie niemals mit dir alleine lassen sollen. Ich habe keine Ahnung, wie du sie dazu gebracht haben kannst, das Weite zu suchen. Aber falls du ihr Herz vergiftet hast, dann schwöre ich, breche ich dir höchstpersönlich die Nase."

*** Kapitel 20 - Ornella ***

Tränen flossen mein Gesicht entlang. Tränen der Erleichterung. Nach diesen Worten konnte mich nichts mehr zurückhalten. Ich sprintete los, zwängte mich zwischen die beiden und umarmte Cygnus so fest ich konnte.

"Mein Herz!", sagte ich. Er schaute mich kurz verwirrt an. Dann trafen sich unsere Blicke. All der Schmerz, all die Sehnsucht, all die Zweifel der letzten Tage wurden hinfort gefegt von wortlosem, wunderbarem Verständnis. Wir liefen wieder synchron.

"Liebe meines Lebens!" hauchte er und drückte mich seinerseits so fest an sich, dass mir beinahe die Luft wegblieb. Aber das war mir egal. Ich brauchte keine Luft. Ich brauchte nur ihn.

Erneut, wie wenige Stunden zuvor, schien sich der Raum um uns herum in die Unendlichkeit zu falten. Die Uhr blieb stehen und ich verbrachte ganze Zeitalter eng umschlungen mit dem Mann, den ich liebte.

Irgendwann hörte ich in der Nähe jemanden schluchzen. Alejandra.

"Das ist sooo süss! Halt mich, mi Amor." Alina kam der Bitte nach und nahm sie in die Arme. Etwas abseits klatschte Yegor. Cygnus lockerte seinen Griff, schaute mich lächelnd an und küsste mich liebevoll. Als der Kuss endete, liess ich ihn los und wandte mich Marla zu. Ich zeigte ihr den Mittelfinger und streckte die Zunge raus.

"Meins", sagte ich ihr feixend. Dann sprang ich Cygnus in die Arme, umklammerte ihn mit meinen Beinen und versenkte meine Zunge in seinem Mund.

*** Kapitel 21 - Cygnus ***

Ich schwebte, trotz des Gewichts in meinen Armen, über den Wolken. Die ganze Frustration der letzten Tage, selbst meine Wut auf Marla, waren verflogen. Und ich hatte die wunderbarste, schmerzhafteste Erektion meines Lebens. Am liebsten hätte ich Ornella an Ort und Stelle die Kleider vom Leib gerissen, um mich dort, vor all den Leuten, mit ihr zu vereinigen. Doch dieser Kuss, diese hungrige Zunge, die mit der meinen, voll inniger Leidenschaft, einen rasanten Freudentanz durchführte, war genug, um meine Säfte zum Kochen zu bringen. Widerwillig löste ich meinen Mund von ihrem.

"Stopp", flüsterte ich. "Sonst ... fliesst gleich was."

Sie grinste mich an.

"Uuuuuh, das dürfen wir Patricias Geruchssinn keinesfalls antun!" Ich blickte sie verwirrt an, während sie wie eine Irre kicherte. "Erkläre ich dir später."

***

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Marla gerade dabei war, hektisch nach ihrem ComPad zu suchen.

"Suchen sie etwa das hier, Frau Springer?", fragte Alina und hielt das ComPad hoch. Marla wollte danach greifen, doch Alina warf es in einer fliessenden Bewegung Yegor zu.

"Was erlauben sie sich?! Das ist Privateigentum!" Das Entsetzen in ihrem Gesicht war dieses Mal alles andere als gespielt.

"Das ist ein Beweisstück, Frau Springer." Der Wolf in Alinas Augen war nun ganz deutlich zu sehen. Wie er seine Beute umkreiste, in die Ecke drängte, um letztlich zum finalen Angriffssprung anzusetzen.

"Beweis wofür?" verlangte Marla zu wissen, während sich allmählich Angstschweiss auf ihrer Stirn zu bilden begann.

"Industriespionage", erklärte der Wolf und sprang der Beute mit einem Satz an die Kehle. Marla schwieg und starrte Alina panikerfüllt an. "Sehen sie, Frau Springer, im Gegensatz zu meiner Verlobten, Alejandra Salazar, Leiterin der Terraforming-Abteilung-"

"Sie sind verlobt?!", fragte Ornella leise.

"Erkläre ich dir später", flüsterte ich zurück.

"-Und meinem Geschäftspartner, Cygnus Montichiari, interessiert mich bei neuen Angestellten in Schlüsselpositionen nicht nur deren fachliche Qualifikation. Schon alleine die Tatsache, dass sie als Cygnus' ehemalige Liebespartnerin eine potentielle Venusfalle darstellten, machte sie für mich zu einer Person, auf die man ein besonderes Augenmerk legen musste. Hinzu kommt, dass ihre letzten drei Aufträge allesamt von Astral Solutions bezahlt worden waren - und dies, obschon sie während dieser Zeit weitaus profitablere Angebote erhalten haben. Alles Hinweise darauf, dass sie unter der Fuchtel von Astral Solutions standen. Daher liess ich sie, ab dem Moment an dem sie hier im System auf die Station schwebten, genau beobachten."

Sie trat etwas näher an meine Ex heran, als wolle sie ihre letzten Worte in die Tat umsetzen und musterte sie mit ihrem durchdringenden Blick.

"Ich muss zugeben, Frau Springer, sie verstehen es gut, ihre Spuren zu verwischen: Sie und Elijah Cooper sind separat angereist. Hätten sie ihn gestern nicht persönlich in Main Town besucht, hätten wir die Verbindung zwischen ihnen beiden nie hergestellt. Aber sie haben einige ganz andere, plumpe Fehler begangen, als sie Cygnus' genetische Modifikation, mit der Eisenbäume erstellt werden können, an Astral Solutions senden wollten."

Alina wandte sich von Marla ab und begann, auf und ab zu gehen. Als sei sie gerade in einem Gerichtssaal, in dem sie den Geschworenen ihre Beweise vortragen wollte.

"Erstens, hätten sie für die Übermittlung der Nachricht an die Station, zwecks interstellarer Weiterleitung nicht einen CyCo-Satelliten verwenden sollen. Diese werden von unserer Sicherheitsabteilung permanent auf suspekte Nachrichten hin überprüft."

"Das ist in höchstem Masse illegal!", protestierte Marla.

"Dann haben sie wohl beim Verwenden unseres Nachrichtendienstes die allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht vorher gelesen. Sonst wäre ihnen klar gewesen, dass wir dies dürfen. Wo war ich? Ach ja. Zweitens, hätten sie für die Verschlüsselung ihrer Nachricht keinen Astral Solutions Code verwenden sollen. Schon gar nicht einen, der schon zu meiner Zeit bei meinem ehemaligen Arbeitgeber angewendet wurde. Sobald unser Suchraster über eine derart verschlüsselte Nachricht stolpert, läuten bei mir sämtliche Alarmglocken."

Alina blieb wieder vor Marla stehen.

"Und drittens, hätten sie die Nachricht nicht von hier aus verschicken sollen. Sie haben zwar durchaus daran gedacht, die Identifizierung ihres ComPads zu unterdrücken, aber sie haben nicht daran gedacht, dass beim Moment des Versendens der exakte Zeitstempel, auf die Nanosekunde genau, an den Satelliten übertragen wird. Da der Satellit den Empfang der Nachricht ebenfalls auf die Nanosekunde genau protokolliert und wir zu jedem Zeitpunkt die exakte Position des Satelliten kennen, konnten wir daraus errechnen, dass die Nachricht hier ihren Ursprung haben musste."

"Das beweist nicht, dass ich diese Nachricht gesendet habe!"

"Stimmt. Inzwischen haben fast zwanzig Leute Zugang zu besagter genetischen Modifikation. Aber zu dem Zeitpunkt befanden sich genau zwei von diesen zwanzig Personen hier: Sie und Cygnus. Und dass ausgerechnet der Erfinder der Eisenbäume sein Werk an Astral Solutions schicken würde, erscheint mir dann doch höchst unwahrscheinlich. Aber für den wasserdichten Beweis, benötigen wir ihr ComPad, Frau Springer. Selbst wenn sie darauf die ausgehende Nachricht gelöscht haben sollten, wird das Kommunikationsprotokoll dennoch anzeigen, dass sie in exakt der Mikrosekunde eine Nachricht an unseren Satelliten geschickt haben, mit der die vom Satelliten empfangene Nachricht an Astral Solutions versehen war."

"Sie können mein ComPad nicht beschlagnahmen! Wenn sie es doch tun, werde ich allen sagen, sie hätten es mit kompromittierenden Informationen versehen!"

Alina klatschte sich an die Stirn und wandte sich an unseren Sicherheitschef.

"Siehst du, Yegor? Ich wusste doch, wir hatten bei unserem Vorhaben etwas vergessen! Wie gut, dass inzwischen Flottenpersonal anwesend ist. Gib doch bitte Frau Springers ComPad an Commander Rossi zwecks sicherer Aufbewahrung."

"Ihr?!", spieh Marla. "Sie hat mir die Nase gebrochen!"

Ich bemerkte erst jetzt, dass Ornella tatsächlich neue Epauletten trug. Sie hatte tatsächlich den Rang eines Commanders inne. Ich schaute sie fragend an und hob die Augenbrauen. Sie schüttelte den Kopf und machte mit dem Zeigefinger eine Drehbewegung im Zeichen für 'später'. Indessen wandte sie sich an Alina.

"Marla Springer hat recht, Alina. Ich bin persönlich involviert, was sie vor einem Gericht als Hinweis darauf vorbringen könnte, dass ich die Beweiskette kontaminiert haben könnte. Aber es ist ja noch mehr Flottenpersonal hier. Lieutenant Forrester?"

Eine junge Frau mit dem ausgeprägtesten, faszinierendsten Albinismus den ich je gesehen hatte, trat aus dem Türrahmen des Eingangs zum Labor und näherte sich Ornella.

"Ja, Commander?"

"Bitte nehmen sie Frau Springers ComPad entgegen und verwahren sie es sicher, bis sie es an Commander Donovan übergeben können."

"Verstanden, Commander." Die junge Frau nahm das ComPad entgegen und verstaute es in ihrer Jackentasche. Sie trat wieder zu uns und betrachtete mich mit neugierigen, grossen, rosaroten Augen. Aus irgendeinem Grund schien Ornella dies äusserst amüsant zu finden.

Yegor trat zu Marla.

"Wir sollten gehen, Frau Springer. Ich bringe sie zurück nach Ornellas Beauty und übergebe sie dort den Sicherheitskräften der Flotte."

Marla nickte resigniert und begann, gefolgt von Yegor, Richtung Ausgang zu gehen. Kurz davor blieb sie stehen und drehte sich zu mir um.

"Bitte kümmere dich um Elijah, Cygnus. Persönlich."

Ich entdeckte in ihrem Blick etwas, dass ich vorher so noch nie bei ihr gesehen hatte. War das aufrichtige Sorge?

Ich nickte.

***

Ornella stellte ihre Begleiterin als Patricia, 'Trish', Forrester, Tochter von Admiral Forrester und ihre neuste Freundin vor. Diese reichte zuerst Alina und Alejandra die Hand, welche beide genauso fasziniert von ihr zu sein schienen wie ich. Als ich an der Reihe war, ihre Hand zu schütteln, zögerte sie einen Augenblick lang. Dann raffte sie sich auf, ergriff meine Hand und lief augenblicklich rosarot an. Derweil hatte Ornella sichtlich Mühe, ein Kichern zu unterdrücken.

"Sehr erfreut, Cygnus", murmelte sie, liess mich los und eilte aus dem Labor.

"Was war das denn?", fragte ich.

"Du warst in den letzten Tagen ziemlich oft in ihr drin", erklärte Ornella und konnte nun aufgrund meiner Verwirrung das Lachen nicht mehr zurückhalten. Während sie sich allmählich von dem Anfall erholte, machte sie erneut die Drehbewegung mit dem Finger.

"Jaja, schon klar, später", gab ich, den Angesäuerten spielend, zurück. Ich war viel zu glücklich und erleichtert darüber, Ornella wieder bei mir zu haben, um in diesem Augenblick noch irgendwelche negativen Empfindungen haben zu können.

*** Kapitel 22 - Ornella ***

"Wir sollten uns tatsächlich so schnell wie möglich um diesen Elijah Cooper kümmern", erklärte Alejandra. "Wenn ich soeben alles richtig verstanden habe, dann zeichnet er für das Arbeitspapier verantwortlich, den uns Marla vorgelegt hat, um den ökologischen Kreislauf auf Galamex 2 in Gang zu bringen. Wir brauchen ihn."

"Ich bezweilfle, ob er ohne Marla für uns arbeiten wird", warf Alina ein. "Und ich habe nicht vor, mit dieser Frau einen Deal einzugehen, damit er es tut. Ihr werdet euch daher vielleicht einen neuen Experten für Kreisläufe suchen müssen."

"Es gibt keine", erwiderte Cygnus. "Zumindest keine, die mit ihm mithalten könnten. Alina, alleine zur Aufstellung der biogenetischen Spezifikationen die in dieser Arbeit enthalten sind, hätte ich drei Monate gebraucht. Mindestens! Er hat sie allesamt innerhalb von wenigen Stunden niedergeschrieben." Ich konnte klar und deutlich erkennen, dass Cygnus darauf brannte, diesen Mann kennenzulernen. "Ausserdem habe ich Marla zugesagt, mich um ihn zu kümmern."

"Hast du nicht", gab Alina zurück. "Du hast lediglich genickt. Das ist nicht bindend."

"Für mich schon, Frau Anwältin!"

"Ist ja gut, Cy! Na schön, dann werde ich jemanden beauftragen, ihn in Main Town abzuholen und herzubringen."

"Das geht Mal gar nicht!", rief Patricia Forrester, die nun wieder im Türrahmen stand und uns aus der Ferne zugehört hatte. "Das könnt ihr mit einer Person im Spektrum nicht machen! Ihr müsst behutsam vorgehen! Ihr solltet vorher zuerst per ComPad Kontakt aufnehmen, bevor ihr ihn 'überfallen' lasst."

Alina blickte sie verwundert an.

"Und das weisst du genau woher, Patricia?"

"Da ich selbst mit einer Krankheit lebe, die mir im sozialen Umgang mit anderen Menschen Probleme bereitet, habe ich mich auch für andere Krankheitsbilder interessiert, die mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ausserdem habe ich viel Zeit zum Lesen."

Alinas Gesicht wurde umgehend sanfter.

"Bitte entschuldige, Patricia-"

"Trish", unterbrach Patricia sie.

"Bitte verzeih mir, Trish. Ich wusste nicht, dass Edmund Forrester eine Tochter hat, die so speziell ist wie du."

"Was?!" Cygnus legte beide Hände an die Seiten seines Gesichtes und spielte den Erstaunten. "Die allwissenden Alina weiss doch nicht alles? Wie ist das möglich?"

Alejandra und ich mussten lachen, während Alina das Gesicht verzog.

"Ich bin nicht allwissend, Cy! Ich bin lediglich gut informiert! Wie zum Beispiel betreffend diese neue Siedlung hier. Dachten Borys und du tatsächlich, ihr könntet den Bau der Magnetbahn hierher vor mir geheim halten? Was ich nicht verstehe ist, wozu? Wozu ein solches Gewese um dieses sogenannte 'Dream Bay' machen?"

"'Dream Bay' ist nur der Arbeitstitel", erwiderte Cygnus. "Die Siedlung wird Alinas Resolve heissen." Alinas Kinnlade fiel nach unten, doch offenbar war Cygnus mit den Überraschungen noch nicht fertig. "Und eine Statue von dir wird an deinem Geburtstag in der Nähe des Magnetbahnhofes eingeweiht. Deswegen die Geheimniskrämerei."

Ich wusste natürlich, dass dies tatsächlich bloss die halbe Wahrheit war, denn Cygnus hatte das eigentliche Geschenk, das Strandhaus, mit keinem Wort erwähnt. Überraschenderweise bekam Alina, der ansonsten nie etwas entging, die Unterlassung nicht mit. Vermutlich hatte die Aussicht auf eine Statue ihrer selbst ihren Denkapparat kurzzeitig lahmgelegt. Alejandra war derweil sichtlich bemüht, einen Lachanfall zu unterdrücken.

"Cy, du verarschst mich, ja? Sag mir, dass du mich verarschst." Er schüttelte den Kopf und hob die Hände. "Das kommt gar nicht in Frage! Weder der Name und schon gar nicht die Statue!"

"Wir haben, hinter deinem Rücken wohlgemerkt, eine Abstimmung durchgeführt: Achtundneunzig Prozent der Mitarbeiter von CyCo waren mit beiden Vorschlägen einverstanden. Der Name ist daher schon so bei der Kolonialbehörde registriert - Übrigens war dieser eine Idee von Dior - und die Eisenstatue wurde bereits gegossen. Finde dich damit ab, Ali."

Ich legte der fassungslosen Geschäftsleiterin von CyCo eine Hand auf die Schulter.

"Ich fühle mir dir, Schwester. Es ist nicht einfach, mit dem Wissen zu leben, dass eine Statue von einem selbst existiert. Aber es wird leichter - Mit der Zeit."

Alejandra konnte sich nun nicht mehr beherrschen und lachte laut los, ganz zu Alinas Verdruss.

"Findest du das lustig?!"

Alejandra wischte sich einige Tränen aus den Augen und nahm Alina in den Arm.

"Ay, mi Amor! Trage es einfach mit Fassung und akzeptiere die Tatsache, dass dich bei CyCo alle schätzen und lieben!" Sie küsste ihre Verlobte zärtlich auf den Mund. "Ich hoffe bloss, sie haben bei der Statue deinen süssen Hintern hinbekommen."

Alina löste sich aus der Umarmung und schnaubte.

"Na schön", sagte sie schlussendlich. "Da sich offenbar alle gegen mich verbündet haben ... meinetwegen. Aber eines kann ich dir versprechen, Cygnus. Ich werde mich früher oder später dafür revanchieren."

"Ich kann es kaum erwarten!", antwortete Cygnus grinsend. "Und nun sollten wir uns Elijah Cooper widmen."

*** Kapitel 23 - Cygnus ***

Auf unserem Spaziergang hatte Alina mir erzählt, dass sie Marla ab dem Augenblick ihrer Ankunft auf der Station hatte unauffällig beschatten lassen. Jede ihrer Bewegungen war von jemandem aus unserem Sicherheitsdienst beobachtet worden, jeder ihrer Zugriffe auf unsere Daten minutiös protokolliert. Alina hatte diese Tatsache vor mir verborgen gehalten, um mich nicht zu beunruhigen, beziehungsweise mein Verhältnis zu Marla nicht grundlos zu belasten - Bis sich herausgestellt hatte, dass Alinas übliches Misstrauen gerechtfertigt gewesen war.

Als Marla nach Main Town geflogen war, hatte sich dort jemand an ihre Fersen geheftet und dadurch erfahren, dass sie sich dort in einer kleinen Wohnung in den Aussenquartieren der Hauptstadt von Galamex 2 mit einem Mann namens Elijah Cooper getroffen hatte. Woraufhin Alinas Leute in Rekordzeit alles Mögliche über ihn in Erfahrung gebracht hatten.

***

Alina schickte mir die Kontaktdaten des jungen Mannes, und ich versuchte, ihn anzurufen. Erfolglos. Trotz mehrerer Versuche, wurde mein Anruf nicht entgegengenommen.

"Vielleicht hat Marla ihn angewiesen, keine Anrufe entgegenzunehmen", mutmasste Ornella. Patricia trat wieder zu uns und reichte mir Marlas ComPad.

"Versuch es doch Mal hiermit", sagte sie, bevor sie wieder etwas auf Abstand ging. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund schien sie meine Nähe zu scheuen. Ich legte diesen Gedanken, zumindest vorläufig, beiseite und wählte auf Marlas ComPad Elijah Coopers Nummer.

"Marla?", antwortete eine wohlklingende tiefe Stimme auf der anderen Seite.

"Hallo, Herr Cooper. Hier spricht Cygnus Montichiari."

"Montichiari? A-G-C! A-T-C! A-G-G! Wo ist Marla?"

"Sie ist nicht da, Herr Cooper. Sie ... wurde festgenommen."

"Festgenommen! T-C-C! Festgenommen!" Er beendete die Verbindung. Ich schaute alle Anwesenden fragend an, doch bevor jemand etwas sagen konnte, klingelte Marlas ComPad. Ich nahm den Anruf entgegen.

"Cygnus Montichiari am Apparat."

"Marla wurde festgenommen", stellte Elijah Coopers Stimme am anderen Ende fest. "A-C-C. Marla wurde festgenommen. Warum?"

"Das ist kompliziert, Herr Cooper. Ich würde ihnen das lieber persönlich erklären. Darf ich sie besuchen?"

Die Stimme auf der anderen Seite wurde zu einem leisen Murmeln. Ich hörte, wie der junge Mann immer wieder Basentripletts, die kleinste bedeutungstragende Einheit eines genetischen Codes, vor sich hersagte. Das schien eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben. Irgendwann hielt er inne.

"Ja, Cygnus Montichiari. Sie dürfen mich besuchen. Wann sind sie da?"

"Ich könnte in zwei Stunden bei ihnen sein, Herr Cooper. Darf ich in Begleitung kommen?"

"C-T-C! Maximal zwei zusätzliche Personen! Ich mag es nicht, wenn zu viele Leute in meiner Nähe sind. Ich erwarte sie um fünf Uhr morgens. Seien sie pünktlich!"

Er beendete die Verbindung.

"Nun, das war wohl eines der seltsamsten und gleichzeitig faszinierendsten Gespräche, die ich je geführt habe."

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