Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die Galamex-Saga - Teil 05

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

***

"Hmmmpf!! Hmmmgnnnpfff!!!"

Sie lag gefesselt und geknebelt auf unserem Bett, ihre Augen vor Schreck geweitet. Ihre nackte Haut glänzte vom Schweiss, den die sommerliche Hitze mit sich brachte, während sich ihre Brust in kurzen Abständen heftig hob und senkte. Sie war, wie immer, wunderschön.

"Du warst unartig, Ornella", sagte ich mit drohender Stimme. "Und unartige Mädchen müssen bestraft werden."

"Nnnnfff!! Nnnnnngmmpffff!!"

Ich legte mich neben sie und fuhr mit dem Zeigefinger über den Slip, der in ihren Mund gestopft war. Dann holte ich die Wäscheklammer aus meinem Hosensack hervor und hielt sie ihr vor die Augen.

"Hmmmmm", grollte ich. "Wo sollten wir dieses gute Stück denn festmachen, was meinst du?"

Ich strich mit der Wäscheklammer ihren Hals entlang, hinunter zu ihrer rechten Brustwarze.

"Wie wäre es hier? Das wäre doch ein geeignetes Plätzchen."

"Hnnngggpf!!!"

"Nein?" Ich gluckste. "Lieber die Linke?"

"Hnnnn!! Hnnnnpfff!!!"

Ich setzte mich auf und betrachtete die hilflose Schönheit, die sich in ihren Fesseln wand.

"Du hast recht. Das wäre nicht Strafe genug. Ich habe eine bessere Idee."

Mit der freien Hand spreizte ich ihre Schamlippen und brachte ihren schimmernden Lustknopf zum Vorschein.

"Deine Klitoris ist viel angemessener."

Ich öffnete die Klammer und führte sie langsam zu ihrer Perle.

"HHNNNGPFFFFFFFF!!!!!"

Ich schoss schweissgebadet hoch aus meinem Schlaf. Mein Herz raste, während eine beinahe schmerzhafte Erektion gegen meine Shorts drückte. Neben mir schlummerte Alejandra, leise schnarchend. Das Licht welches durch die geschlossenen Fensterläden fiel zeigte, dass es bereits Morgen war. Fortgeschrittener Morgen, um genau zu sein. Ich schlüpfte vorsichtig aus dem Bett und eilte ins Bad. Das Pochen in meiner Brust ignorierend, stieg ich unter die Dusche und liess kaltes Wasser auf mich hinabregnen. Es dauerte dennoch mehrere Minuten, bis meine Latte endlich die weisse Fahne schwenkte und von dannen zog. Was für ein schräger Traum! Mein Herz beruhigte sich, doch das Pochen blieb. Es war lediglich von meiner Brust zu meinem Kopf gewandert. Ich hatte offenbar einen verdammten Kater. Nachdem ich in eine Schlabberhose geschlüpft war, ging ich leise in die Küche hinunter. Irgendwo dort bewahrte ich Alka-Seltzer auf, allerdings wollte mir in diesem Augenblick einfach nicht einfallen, wo genau. Während ich danach suchte, klingelte es an der Tür.

Als ich öffnete, stand Alina mit geröteten Augen vor mir.

"Hallo, Ali. Komm rein", begrüsste ich sie und liess sie eintreten.

"Ist, ist Alejandra bei dir?", fragte sie mit einem Hauch Verzweiflung in der Stimme. "Ich kann sie nirgendwo finden und mache mir grosse Sorgen!"

"Ich bin hier", antwortete Alejandra, die offenbar vom Klingeln geweckt worden war. Sie stand oben an der Treppe.

Nackt.

"Ich habe bei Cygnus geschlafen - MIT Cygnus geschlafen", fügte sie trotzig hinzu. "Er weiss, wie man eine Frau gut behandelt."

Für einen kurzen Augenblick schoss mir der Traum durch den Kopf, in dem ich die Liebe meines Lebens alles andere als 'gut behandelt' hatte. Ich verdrängte den Gedanken daran und schüttelte den Kopf.

"Ale, du stehst nicht auf Männer", schalt ich sie, bevor ich mich an Alina wandte. "Zwischen uns ist nichts gelaufen, Ali. Sie hat lediglich hier gepennt."

"Im gleichen Bett!", fügte Alejandra hinzu. "Splitternackt!"

Ich lächelte müde, während mein Kopf brummte.

"Hör endlich auf mit diesem Unsinn, Ale, und zieh dir was an.

"Sobald die Chica gegangen ist", erwiderte Alejandra.

Alina wimmerte kurz, eilte an mir vorbei die Treppe hoch und fiel vor meiner nächtlichen Gesellschaft auf die Knie.

"Ale, bitte! Hör mir zu! Es, es tut mir leid, okay? Du hattest recht. Ihr beide hattet recht! Als ich gestern Ashley gegenüberstand, da ... Da kamen all diese totgeglaubten Gefühle hoch! Aber ich liebe DICH, Alejandra Salazar. Nur dich!" Sie zog eine kleine Schatulle aus ihrer Jackentasche und öffnete sie. "Willst du mich heiraten, Ale?"

"W-was?!" Alejandras Augen waren riesig geworden.

"Willst du mich heiraten, mi Amor?", flehte Alina, während sich Alejandras Gesicht aufhellte, als wäre sie zur Sonne selbst geworden.

"Sí! Sí-sí-sí! Ja, ich will!"

Alina umfasste die Liebe ihres Lebens und legte ihren Mund auf ihr Geschlecht. Ich wandte den Blick ab.

"Ladies!! Nehmt euch ein Zimmer! Gleich hinter euch ist eins! Ich gratuliere euch dann hinterher."

Mit diesen Worten zottelte ich zurück in die Küche, um mich erneut auf die Suche nach Alka-Seltzer zu machen.

***

Als sich die beiden nach einer guten halben Stunde zu mir gesellten, war ich bereits bei meinem zweiten Kaffee. Das Alka-Seltzer hatte ich zwar nicht gefunden, aber dafür ein anderes Schmerzmittel, welches inzwischen, den Sternen sei Dank, Wirkung zeigte. Alina nahm mich in den Arm.

"Cygnus, bitte entschuldige mein unangebrachtes Verhalten von vorhin. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass du dich mit Ornella gestritten hast."

"Ich habe mich nicht mit ihr gestritten! Naja, irgendwie schon. Egal. Das wird schon wieder - Hoffe ich."

"Trotzdem. Das war nicht fair von mir, dich mit meiner ... ungezügelten Lust zu konfrontieren. Ich weiss nicht, was ich mir dabei gedacht habe."

"Du hast nicht gedacht, mein Schatz", meldete sich Alejandra zu Wort. "Du hast gehandelt, weil du meinem Duft einfach nicht widerstehen kannst."

"Stimmt", schnurrte Alina, drückte ihre Freundin, nein, Verlobte, an sich und umschloss ihren Mund zu einem lasziven Zungenkuss.

Ich räusperte mich. Hörbar.

"Bitte entschuldige", wiederholte Alina.

"Hör auf, dich zu entschuldigen, Ali. Seht zu, dass ihr nach Hause kommt, damit ihr euch gegenseitig die Seele aus dem Leib vögeln könnt - Oder was auch immer ihr Mädels vom anderen Ufer sonst so treibt, um euch gegenseitig um den Verstand zu bringen."

"Das hat Zeit", meinte Alejandra und legte mir eine Hand auf den Arm. "Heute sollten wir uns um dich kümmern."

Ich beäugte sie misstrauisch.

"Was soll das heissen?"

"Nicht DAS, du Schlingel!", erwiderte sie lachend und boxte mich in die Schulter. "Was wir damit meinen ist, dass wir dich heute nicht alleine lassen sollten. Wir könnten uns zum Beispiel ein Boot besorgen und auf den See rausfahren, zu einem gemütlichen Picknick."

"Das ist zwar lieb gemeint, Ale, aber viel zu romantisch bei meiner aktuellen Stimmung. Ich hatte eigentlich eher daran gedacht, in ein Forstgebiet zu fahren, um mich an einigen Bäumen abzureagieren. Zum einen bräuchte ich danach keinen Alkohol um einzuschlafen, zum anderen ist es ein tolles Workout."

"Dann begleiten wir dich!", sagte Alina begeistert. "Es wird sowieso allmählich Zeit, dass sich auch die Geschäftsleiterin von CyCo mit dem grundsätzlichen Handwerk des Unternehmens vertraut macht!"

"Grossartig!", fügte Alejandra hinzu. "Ein Picknick im Wald statt auf dem See!"

"Ladies ... Das ist ein ganz besonderer Tag für euch beide. Ihr braucht euch wirklich nicht, um mich zu kümmern. Ich komme schon klar."

"Keine Widerrede", erklärte Alina bestimmt. "Wir begleiten dich. Wir gehen uns nur kurz umziehen, packen etwas zum Essen ein und treffen uns in einer Viertelstunde vor meinem Haus. Und auf dem Weg zum Forstgebiet erzählst du mir dann ganz genau, was gestern Abend vorgefallen ist."

***

"Ganz ehrlich, Cygnus, du hättest mir schon gestern Abend davon erzählen sollen. Dann hätte ich vielleicht Ornella davon abbringen können, mit Edmund Forrester loszufliegen", sagte Alina, nachdem ich ihr von Marlas Kuss, ihrer gebrochenen Nase und meines Gesprächs mit Ornella erzählt hatte.

"Wie denn?", entgegnete ich etwas missmutig. "Du warst zu sehr damit beschäftigt, die Admirale und ihr Entourage zu hofieren." Eigentlich wollte ich gleich auch noch eine Bemerkung betreffend Ashley Simmons machen, besann mich dann aber eines Besseren: Alina und Alejandra hatten kurz zuvor ihre Beziehung gekittet. Ich wäre ein schlechter Freund gewesen, wenn ich diese Wunde nochmals aufgerissen hätte.

"Cy, du solltest dich allmählich daran gewöhnen, dass wir jetzt bei den ganz Grossen mitspielen! Da gehört dieses 'Hofieren', wie du es nennst, einfach dazu. Ich betreibe Networking doch nicht zum Spass!", wehrte Alina sich, allerdings weniger belehrend als sonst. "Aber in einem hast du recht: Ich war gestern Abend zu ... abgelenkt. Sonst wäre mir nicht entgangen, dass zwischen dir und Ornella etwas im Busch ist. Dabei bist du, Cygnus Montichiari, der wichtigste Vermögenswert von CyCo - Und mein bester Freund, auf deiner Seite des Ufers", fügte sie lächelnd hinzu.

"Ach komm, Ali. Inzwischen ist doch CyCo ein Selbstläufer. So wichtig bin ich für das Unternehmen nicht. Zumindest nicht mehr."

Sie glotzte mich an, als hätte ich zwei Köpfe und drei Arme. Dann schüttelte sie den Kopf.

"Dein Mangel an Selbsteinschätzung erstaunt mich immer wieder, Cy. Selbst wenn die Eisenbäume - und all die anderen zahlreichen Pflanzen, die du dazu gebracht hast, Eisen aus dem Boden zu extrahieren - dein einziger genialer Einfall bleiben sollten. Du, Cygnus Montichiari, bist. Und bleibst. Das Herz von CyCo. Nicht weil du dich mit Aminosäuren und Proteinen besser auskennst als sonst jemand auf dem Planeten. Sondern weil du bist, wie du bist. Wegen deiner Art. Wegen deinem Mitgefühl gegenüber anderen Menschen. Wegen deinen Prinzipien und deinen Zielen. Wegen dem Vorbild, den du jeder Person im Umkreis von tausend Kilometern abgibst. Ja, vielleicht würde CyCo auch ohne dich weiter bestehen. Aber es wäre dann nichts anderes als ein weiterer Konzern."

"Wem mangelt es jetzt an Selbsteinschätzung? Du, Alina Sparks, bist für CyCo genauso wichtig."

"Mag sein", erwiderte sie. "Aber ich könnte das nicht ohne dich. Du bist mein Kompass, der mich in die richtige Richtung führt. Ohne dich würde ich immer noch in Main Town sitzen, um für meine Sünden zu büssen. Ohne dich hätte ich nie diese wunderbare Frau hinter uns kennengelernt. Und ohne dich hätte ich mich weiterhin selbst angelogen und mir eingeredet, voll und ganz über Ashley hinweg zu sein."

Alejandra, die uns schweigend zugehört hatte, legte ihr zärtlich eine Hand auf die Schulter, während Alina uns zum nächstgelegenen Forstgebiet fuhr.

"Du bist der Bruder, den ich nie hatte, Cygnus", ergänzte Alina.

"No-no-no, mi Amor! Cygnus ist MEIN Bruder", meldete sich Alejandra zu Wort. "Er kann nicht auch noch dein Bruder sein. Sonst wären wir nämlich Schwestern!"

"Versaute, sexy Schwestern", schnurrte Alina, ergriff Alejandras Hand und küsste sie.

"Und ihr beide seid wirklich sicher, dass ihr den Tag mit mir im Wald verbringen wollt, statt übereinander herzufallen?"

Wir mussten alle drei herzlich lachen.

***

Es stellte sich heraus, dass Alina, wenig überraschend, mit der Axt ein echtes Naturtalent war. Sie war bereits bei ihrem zweiten Baum, dem sie präzise Schläge verpasste, während ich immer noch auf meinen ersten Baum herumhackte.

"Du hast das schon mal gemacht!", rief ich ihr zu.

"Ich schwöre bei den Sternen, das habe ich nicht!", gab sie lachend zurück.

"Zeig's ihm, mi Amor! Zeig ihm echte Frauenpower!", feuerte Alejandra sie an. Sie hatte es sich auf einer karierten Decke gemütlich gemacht und verfolgte gebannt unsere Bemühungen. Offensichtlich genoss sie die Aussicht. Insbesondere jene ihrer Verlobten, die einen hautengen, figurbetonenden Trainingsanzug trug. "Wer mehr Bäume fällt, darf später mit meinem Chocho spielen!"

"Das nenne ich Mal einen Anreiz", keuchte Alina grinsend.

"Freu dich nicht zu früh, Ali!", erklärte ich und brachte meinen Baum mit einem satten Schlag endlich zu Fall. Cycos Geschäftsleiterin mochte Talent haben, doch ich hatte Übung und Ausdauer. Schliesslich hatte ich während meiner ersten Zeit auf Galamex 2 praktisch nichts anderes gemacht. Seither war es meine Lieblingsbeschäftigung, um mich in Form zu halten. Ich hatte zwar nicht vor, Alejandras 'Preis' einzufordern, aber gegen einen sportlichen Wettbewerb war definitiv nichts einzuwenden. Zudem wollte ich wissen, ob Alejandra im Falle meines Sieges tatsächlich zu ihrem Wort stehen, oder dann doch den Schwanz einziehen würde. Zutrauen tat ich ihr beides.

Ich musste zugeben, dass es mir tatsächlich Freude bereitete, den Tag mit den beiden Frauen zu verbringen. Sie hatten definitiv dafür gesorgt, dass meine Stimmung, zumindest für den Augenblick, nicht mehr ganz so mies war wie zuvor. Meine Gedanken kreisten nicht ständig um das Gespräch, welches ich am Vorabend mit Ornella geführt hatte. Aber die Erinnerung an den verstörenden Traum der mich an diesem Morgen aus dem Schlaf gerissen hatte, vermochte auch die körperliche Anstrengung nicht zu vertreiben. Das Bild der gefesselten Ornella und der Wäscheklammer in meiner Hand drängte immer wieder in meinen Kopf zurück - und verursachte jedes Mal ein angenehmes Ziehen in meiner Lendengegend, wofür ich mich zutiefst schämte. Ich war mir zwar absolut sicher, dass ich der Liebe meines Lebens niemals bewusst hätte Schmerzen zufügen können. Aber offenbar war ein verborgener Teil von mir anderer Meinung. Ein Teil von mir empfand bei der Vorstellung Vergnügen. Ich verdrängte diese Gedanken und widmete mich mit mehr Elan dem vor mir stehenden Baum.

***

"Meine Arme und Hände tun weh!", klagte Alina. Sie hatte soeben ihren dritten Baum gefällt, während ich kurz davorstand, meinen vierten zu Fall zu bringen.

"Heisst das, du gibst auf?", fragte ich triumphierend, während mein Baum krachend zu Boden fiel. Sie blickte verzweifelt zu ihrer Verlobten.

"Sorry, Ale! Ich kann einfach nicht mehr!"

Alejandra stand auf, nahm ihre Verlobte tröstend in den Arm und tätschelte ihren Rücken.

"Ist ja gut, Chica. Du hast dein Bestes gegeben." Dann wandte sie sich mir zu. "Und? Willst du deinen Preis hier oder erst zuhause?"

"Hier", erklärte ich bestimmt, legte meine Axt zur Seite und trat zu den beiden Frauen. "Jetzt."

Alejandra musterte mich eingehend. Vermutlich fragte sie sich gerade, ob ich es tatsächlich ernst meinte. Ich verzog derweil keine Miene, sondern erwiderte ihren Blick erwartungsvoll. Schliesslich machte sie sich seufzend daran, ihre Schuhe und ihre Hose auszuziehen, während Alina regelrecht in Schockstarre verfallen war. Bei ihrem Slip angelangt zögerte Alejandra nochmals kurz, bevor sie auch diesen in einer einzigen fliessenden Bewegung auszog und mir entgegenhielt. Ich nahm ihn in die Hand, führte ihn zu meiner Nase und sog mit geschlossenen Augen hörbar ihren Duft ein: Jasmin, und noch etwas anderes, urtümliches, wildes. Ich reichte ihn ihr zurück und begann zu grinsen.

"Das reicht, mehr lassen meine Überzeugungen betreffend Monogamie und aufrichtige Freundschaft nicht zu. Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich den Preis tatsächlich einfordere, Ale?"

Alina boxte mich in die Brust.

"Du Schuft! Wie kannst du mir so etwas antun?!" Sie lachte verhalten, genauso wie Alejandra.

"Für einen Moment habe ich tatsächlich gedacht, du ziehst das durch, Cy", meinte Letztere. Sie wollte gerade wieder in ihren Slip schlüpfen, doch ich hielt sie davon ab.

"Warte noch. Ich gehe jetzt einen Spaziergang machen und bin in einer Stunde zurück. Ihr beide schmachtet einander nun schon den ganzen Nachmittag an. Lasst endlich eurer Liebe freien Lauf. Und übrigens: Ich gratuliere euch beiden von ganzem Herzen zur Verlobung."

***

Als ich zurückkehrte lagen die beiden eng umschlungen auf der Decke. Zu meiner Erleichterung bekleidet. Sie bemerkten mich und setzten sich auf.

"Hast du Hunger?", fragte mich Alejandra und kramte aus einem Rucksack belegte Brote und eine Flasche Rotwein aus. Derweil stand Alina auf, umarmte mich und drückte mir einen sanften Kuss auf den Mund.

"Wofür war der denn?", fragte ich etwas verdutzt.

"Dafür, dass du so ein unanständig anständiger Kerl bist, Cygnus. Und weil ich dich gernhabe. Und weil es mich unglaublich auf Touren gebracht hat, mit anzusehen wie du am Slip meiner Verlobten gerochen hast."

"Dito!", fügte Alejandra hinzu, während sie Servietten und Gläser auf der Decke verteilte. "Was das 'auf Touren bringen' angeht, mein ich. Und das gernhaben!"

"Heisst das, du hältst mich nicht für einen unanständig, anständigen Kerl?"

"Natürlich tue ich das! Aber das weisst du schon längst. Und jetzt setz dich zu mir, damit ich dich auch noch abknutschen kann!"

Ich tat wie geheissen und wurde von Alejandra mit zahllosen Schmatzern über das ganze Gesicht überzogen.

"Ich habe euch beide übrigens auch sehr gern. Nein, ich liebe euch. Ihr seid für mich Familie."

"So wie du für uns. Und deswegen möchten wir dich bitten, unser Trauzeuge zu sein", sagte Alina, als sie sich neben mich setzte. Ich blickte in ihr schönes Gesicht. Mir wurde bewusst, dass ich sie noch nie so ... friedvoll gesehen hatte. Sie hatte den harten Panzer, mit dem sie sich fast immer umgab, gänzlich abgelegt. In ihrem Antlitz erkannte ich das junge, zuversichtliche, optimistische Mädchen, welches sie vor ihrer steilen Karriere als Anwältin, vor den schrecklichen Ereignissen rund um Sumtarek 4 gewesen sein musste. Sie bemerkte, dass ich sie gerade betrachtete und schaute mich neugierig an. "Was ist?"

"Nichts. Ich dachte nur, wie glücklich Ale sich schätzen kann, mit einer so schönen Frau verlobt zu sein." Alina errötete, während Alejandra das Gesicht verzog.

"Heeey! Bin ich etwa nicht schön?"

"Wunderschön Hermana", versicherte ich ihr. "Und um zu eurer Frage zurückzukehren. Natürlich wäre es mir eine grosse Ehre, euer Trauzeuge zu sein."

"Dann lasst uns darauf anstossen!" Alina schenkte uns allen ein Glas galamexianischen Wein ein. Wir stiessen feierlich an und machten uns dann über die Brötchen her. Das Workout hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich hatte einen Mordshunger. Wir assen eine Weile lang schweigend, bis Alina erneut das Wort ergriff.

"Was gedenkst du betreffend Ornella zu tun?" Ich blickte sie fragend an. "Fliegst du ihr hinterher?"

"Ich kann nicht. Wir müssen unbedingt so bald wie möglich den ökologischen Kreislauf in Gang bringen. Jetzt da unsere ... Spezialistin endlich da ist, müssen wir das Thema angehen. Wir hinken unserem Zeitplan sowieso schon hinterher, und ich lasse Marla garantiert nicht unüberwacht am Ökosystem herumwerkeln."

"Das könntest du ruhig mir überlassen", meinte Alejandra. "Schliesslich bin ja eigentlich ich die Abteilungsleiterin."

"Ich will, dass wir beide ein Auge auf sie werfen, Ale. Nicht, weil ich dir das nicht zutraue, sondern weil das Thema einfach ZU wichtig ist. Ausserdem hat Ornella klipp und klar gesagt, dass sie Zeit für sich braucht. Es ist an ihr zu entscheiden, wann sie genug Zeit hatte. Ich renne ihr nicht hinterher wie ein verirrtes Hündchen."

"Wäre es nicht möglich, dass sie genau das von dir will?", fragte Alejandra. "Dass du ihr hinterherrennst?"

"So wie ich sie kenne: Nein", erwiderte ich entschieden. "Und selbst wenn dem so wäre. Ich kann, wie schon gesagt, nicht weg. CyCo braucht mich jetzt hier."

"Aber vielleicht braucht Ornella dich", entgegnete Alina ungewohnt sanft. "Auf jeden Fall brauchst DU Ornella."

"Wer bist du? Und was hast du mit Alina Sparks gemacht?", fragte ich sie irritiert. "Seit Wochen liegst du mir damit in den Ohren, dass wir uns alle ranhalten müssen. Dass wir, besonders jetzt, unser Bestes geben müssen. Dass wir uns keine Fehler erlauben dürfen. Und nun willst du, meine Chefin, dass ich alles liegen und stehen lasse, um meinem Mädchen hinterher zu rennen?!"

"Die Liebe ist wichtiger als das Geschäft, Cygnus. Das hast DU mir beigebracht."

Ich schnaubte und stand auf.

"Würdet ihr beide endlich damit aufhören?! Ich fliege nirgendwo hin! Und damit hat es sich!"