Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Alle Kommentare zu 'Die Musikstudentin'

von mentor2021

Filtern nach:
  • 5 Kommentare
EberHeuEberHeuvor etwa 3 Jahren

Sehr gut geschrieben mit ausdruckstarken Worten - gefällt mir!

hunter61kkhunter61kkvor etwa 3 Jahren

Wunderbar erzählt und es wird die Hoffnung genährt, dass es eine Fortsetzung gibt.

smiley666smiley666vor etwa 3 Jahren

Hoffe noch mehr von Ahri und Dir zu lesen. Es gelingt nicht vielen einem das Gefül zu geben in die Geschichte eingebunden zu sein. Aber warum sollen nicht auch andere Frauen schöne Stunden erleben dürfen

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 3 Jahren
Konstruktive Kritik

Ich bin mir nicht sicher, wie die Vorbemerkung des Autors, die er seinem – nach eigenen Angaben – „erste[n] Werk“ vorausschickt, zu verstehen ist, was also für ihn nun genau konstruktive Kritik bedeute, aber ich hoffe, ich interpretiere sie nicht völlig falsch, wenn ich sie so verstehe, daß er es gerne sehe, wenn man ihn auf die eine oder andere Unzulänglichkeit seines Textes – insbesondere was „Tipp-Rechtschreib-Grammatik-fehler“ (sic) anlangt (hier findet sich auch schon ein erster Fehler, denn „fehler“ wäre groß zu schreiben) – hinweist. Also fangen wir mit letzteren gleich an:

1. Es steht im Text: „Wie fast jeden Arbeitstag verlasse ich, [sic] um zehn Uhr Vormittag [sic] unser Büro um unten auf der Straße eine Zigarette zu rauchen.“ Das Komma steht an falscher Stelle; es gehört vors zweite „um“. Und wahrscheinlich wäre „vormittags“ die passendere Formulierung gegenüber dem „Vormittag“.

2. Es steht im Text: „Wohl wissen [sic], dass [...].“ Es müßte „wohl wissend“ heißen.

3. Es steht im Text: „Mit meinen, [sic] knapp fünfundvierzig Jahren [...]“ Das Komma ist überflüssig, denn hier erfolgt keine Aufzählung o. ä.

4. Es steht im Text: „[...] und proste ihr zu [sic], indem ich mein Glas anhebe [sic] Andeutungsweise [sic] zu.“ Das erste „zu“ ist überflüssig, weil es am Ende des Satzes wiederholt wird (wo es grammatikalisch auch hingehört). Nach „anhebe“ fehlt das Komma, das dort stehen und den eingeschobenen Nebensatz abschließen müßte. Außerdem ist das Wort „andeutungsweise“ fälschlicherweise groß geschrieben.

5. Es steht im Text: „Ich erfahre [sic] dass sie aus Südkorea stammt und hier ist [sic] um Cello zu studieren.“ An den hervorgehobenen Stellen fehlen im Satz die notwendigen Kommas.

6. Es steht im Text: „Ich schüttle mich kurz um, [sic] wieder in die Realität zurückzukommen.“

Das Komma ist geradezu sinnentstellend an eine falsche Stelle gesetzt, denn so, wie es dasteht, liest es sich, als würde der Ich-Erzähler sich „umschütteln“ (was auch immer das bedeuten könnte). Richtigerweise ist das Komma vor das „um“ zu setzen.

7. Es steht im Text: „teil zunehmen [sic]“ Hier wäre die Zusammenschreibung richtig: „teilzunehmen“ müßte es heißen.

8. Es steht im Text: „Im Vorzimmer bittet sie mich die Schuhe auszuziehen um, [sic] mich dann in ein kleines aber sehr gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer zu führen [...].“ Das Komma steht in diesem Satz genauso falsch wie oben unter 6. Das scheint also kein bloßer Tippfehler, sondern ein echter Grammatikfehler zu sein, der dem Autor wiederholt unterläuft. In Zukunft also sollte der Autor speziell auf diesen vielleicht verstärkt achtgeben.

9. Es steht im Text: „Ich habe keine Ahnung [sic] wie viel Zeit vergangen ist.“ Vor „wie viel“ fehlt das notwendige Komma.

10. Es steht im Text: „Ahri´s Körper“. Im Deutschen wird das Apostroph im Genitiv nur bei Wörtern, die auf „s“ oder einem ähnlichen klingen Laut (z. B. „x“) enden, verwendet, was hier jedoch nicht der Fall ist. Es müßte also „Ahris“ heißen!

[~]

Von dieser Auswahl an offensichtlichen Schreibfehlern abgesehen, sei zum Inhalt gesagt, daß der Titel und die Beschreibung mich überhaupt erst veranlaßten, den Text zu lesen; insoweit, als es um die Aufmerksamkeitsgewinnung geht, ist es dem Autor also gelungen, seinen Text gut zu präsentieren.

Was das letztlich Erzählte anlangt jedoch, empfinde ich den Titel und die Beschreibung eher als irreführend, da sie – zumindest in meinen Augen – eine gewissen Anspruch und Kulturbezug versprechen, die vom Text mitnichten geboten werden. So entpuppt sich der Ich-Erzähler tatsächlich als echter Banause, wenn er freimütig gesteht: „Ich habe so gar keine Ahnung von Cello und klassischer Musik [...]“, und noch hinzufügt: „Natürlich interessiert mich das Cello nicht wirklich, doch in ihrer Nähe würde ich mir auch Maultrommel [sic] anhören.“ Ich glaube kaum, daß dies seitens des Autors als negative, d. h. unsympathische, Charakterisierung seines Protagonisten gedacht war, aber welche andere Wirkung soll eine solche demonstrativ zur Schau gestellte Kulturlosigkeit auf den gebildeten Leser haben? Nun ja, aber in Deutschland, habe ich mir sagen lassen, gilt der Kulturbereich in Corona-Zeiten auch nicht als „systemrelevant“ … Insofern mag der Autor hier – vermutlich unbeabsichtigt – auch nur das zutreffende Bild des Durchschnittsdeutschen von heute gezeichnet haben!

Das schlägt sich auch in der Selbstbeschreibung des Ich-Erzählers nieder, die wie folgt lautet:

„Mit meinen, knapp fünfundvierzig Jahren, mittlerweile doch deutlich grau melierten Haaren und einem leichten Ansatz von Wohlstandbauch [sic] bin ich vermutlich so gar nicht das Beuteschema der jungen Dame.“

Mit dieser Selbstbeschreibung bringt der Ich-Erzähler überdies den logischen Knackpunkt des Erzählten auf den Punkt: das Verhalten der weiblichen Hauptfigur, der cellospielenden Südkoreanerin Ahri, ist schlecht bis gar nicht motiviert. Wie sich herausstellt, haben die beiden nämlich zuvor nicht ein Wort miteinander gewechselt, sondern sich lediglich ein paarmal gesehen, wenn sie vom Joggen zurückkam und er eine Raucherpause machte, bevor die Handlung des vorliegenden Textes einsetzt. Trotzdem aber scheint es Ahri auf keinen Mann mehr abgesehen zu haben als auf den Ich-Erzähler, ohne daß der Text dafür irgendeine auch nur ansatzweise Begründung lieferte. Denn der Ich-Erzähler paßt, wie er selbst (!) sagt, nicht in das „Beuteschema der jungen Dame“, ihr Cellospiel interessiert ihn nicht die Bohne und als einfacher Angestellter in einem namenlosen Büro vermag er auch nicht mit besonderem Status zu trumpfen (tatsächlich scheint Ahri sogar über einen höheren Status als er zu verfügen, denn immerhin wohnt sie in einem per „Code“ gesicherten Appartement, wohingegen er es sich abends nach der Arbeit umstandslos in seinem Bett „gemütlich“ macht). Dadurch wirkt das Erzählte im vorliegenden Text am Ende schlichtweg unglaubwürdig bzw. nicht plausibel! Und schuld daran ist die mangelhafte Charakterisierung der Hauptfiguren!

Es sei an dieser Stelle betont, daß ich nicht den – wenig originellen – Plot (Prämisse: begehrenswerte Fremde wirft sich Normalo an den Hals, woraufhin dieser seine Potenz ihr stolz unter Beweis stellt) bemängle. Praktisch jeder Plot nämlich vermag dem geneigten Leser durch einen erfahrenen Schriftsteller plausibel gemacht zu werden; siehe dazu die geradezu bizarren Plots von Robert Ludlums „Die Bourne Identität“ oder William Peter Blattys „Der Exorzist“ (die beide überaus erfolgreich verfilmt wurden). Es bedarf dazu allerdings des Einsatzes einer gewissen Breite an literarischen Erzähltechniken, und die wichtigste von allen ist die der glaubhaften Motivation der Hauptfiguren! Wenn das Erzählte, wie im vorliegenden Fall, seine Glaubwürdigkeit vollends einbüßt, so ist das fast immer dem Umstand geschuldet, daß der Leser nicht glauben kann, daß die Hauptfiguren – im wirklichen Leben – das tun würden, was der Autor sie in seinem Text tun läßt. Und nicht anders verhält es sich mit der vorliegenden „Musikstudentin“!

Als einige der wichtigsten Motivationen, auf die der Autor für die Hauptfiguren seiner zukünftigen Geschichten vielleicht zurückgreifen sollte, seien genannt: Liebe, Neugier, Selbsterhalt, Gier, Selbstfindung, Pflicht, Rache etc. Alle diese Motivationen haben auch ihre Tücken, was die Umsetzung anlangt, aber irgendeine – selbst problematische – wäre immer noch besser als, wie im vorliegenden Fall, gar keine Motivation!

Und falls der Autor sich mehr von der wissenschaftlichen Seite speziell der weiblichen Motivation für Sex nähern wollte, so sei ihm abschließend das Buch „Why Woman Have Sex: Understandig Sexual Motivation – From Adventure to Revenge (and Everything in Between)“ von Cindy M. Meston und David M. Buss empfohlen. Darin wird er 237 Gründe finden, aus denen Frauen mit Männern Sex haben. Und das dürfe, denke ich, fürs erste genügen!

In diesem Sinne

Auden James

michl57michl57vor etwa 3 Jahren

die Geschichte geht doch sicherlich weiter oder?

Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym