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Du mich auch, Du Trottel - Teil 01

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„Sind sie wahnsinnig? Das tut weh!"

Roland keuchte.

„Das weiß ich. Und das soll es auch. Sie werden mir jetzt ein paar Fragen beantworten. Egal wie schwer Ihnen das Sprechen fällt."

Er nickte mit Tränen in den Augen.

„Ich bin ein entspannter Mensch, Herr Krause. Wut oder Zorn liegen mir für gewöhnlich fern. Aber im Moment bin ich geradezu gotteslästerlich wütend. Und es ist mir geradezu ein Vergnügen."

Veronika drückte ein weiteres Mal zu. Roland japste und sein Oberkörper hob sich vom Bett.

„Woher haben Sie meine Telefonnummer?"

„Die haben sie damals allen per Rundmail zukommen lassen. Für alle Fälle, haben Sie geschrieben. Nehmen Sie jetzt die Finger weg?", keuchte er.

„Au, verflucht. Das habe ich verdrängt. Die Finger bleiben. Nächste Frage. Wieso Miss Sunshine?"

Roland schoß die Röte ins Gesicht.

„Herr Krause", fuhr sie ihn an, „hat man Ihnen gesagt, daß Ihre Freundin über Nacht auf Sie aufgepaßt hat? Nein? Das hätte Sie sicher überrascht. Was meinen Sie, wie überrascht ich heute Nacht war, daß wir liiert sind. In der Abteilung stehen sie wahrscheinlich gerade Kopf. Irgendwie mußte ich schließlich meine Abwesenheit begründen. Mein Freund weiß noch garnichts. Also? Wie komme ich zu der Ehre? Bisher habe ich keinerlei Anzeichen besonderer Zuneigung erkennen können, die Miss Sunshine erklären könnten."

„Reicht ihnen die kurze Version erstmal? Damit sie mir nicht die Eier vollends abreißen?"

„Einverstanden. Versuchen Sie es."

„Miss Sunshine ist eine Assoziation. Sie verstehen? Sunshine? Sonnenschein? Sie sind mein Sonnenschein. Seit Sie die Abteilung leiten. Endlich Intelligenz, Klugheit. Für mich ging die Sonne auf. Sie stechen aus diesem Hort der Mittelmäßigkeit heraus. Sie sind geradeheraus, wenn auch..."

„Wenn auch was?"

„Naja, manchmal ungnädig und von oben herab. Streng. Dominant. Autoritär halt. Ihnen fehlt es an Autorität."

„Wo ist da der Unterschied"

„Eine Autorität besticht durch Ihre Persönlichkeit, den sicheren Auftritt. Das fehlt ihnen noch. Sie zeigen nicht, daß Sie wissen wie es geht, und was Sie wissen"

„Sie kleiner Klugscheißer. Und um mir das zu zeigen, lassen Sie mich auflaufen und blamieren mich vor den Kollegen?"

Wütend wurde ihr Griff wieder fester.

„Auaaa. Jaaaa. Ich will ihnen das Rüstzeug für eine grandiose Karriere mitgeben."

„Krause, Krause, Sie haben eine Meise. Nicht erst seit dem Unfall. Wenn Sie entlassen werden, sagen Sie Bescheid. Ich nehme die Fürsorgepflicht des Arbeitgeber ernst. Ich besorge einen Krankentransport und was noch so anfallen könnte. Jetzt überlasse ich Sie erstmal dem Pflegepersonal."

„Danke, Frau Braun. Für alles."

„A propos. Wo mir nun die Aufgabe des Babysitters zugefallen ist... Brauchen sie etwas von zuhause? Gibts es Haustiere oder Pflanzen, die versorgt werden wollen? Gibt es wen, der das übernehmen kann? Sie werden wohl länger die Gastfreundschaft dieses Etablissements genießen müssen."

„Da gibt es keinen", antwortete er schmallippig

Roland war nicht danach, vor ihr seine Geschichte auszubreiten.

„Aber wenn es keine zu großen Umstände bereitet, hätte ich gern ein wenig Kleidung und Toilettenartikel. Irgendwer hat sicher meine Schlüssel irgendwo verwahrt."

„Gut. Ich werde sie mir geben lassen und Ihnen das Zeugs bringen."

Veronika ließ sich von der Stationsschwester die Schlüssel aushändigen. Als sie im Auto saß, fiel ihr ein, daß sie die Adresse von Herrn Krause garnicht wußte. Sie rief in der Firma an und bekam die Angaben von ihrer Assistentin. Nach dem Anruf verfiel sie in eine kurze Schockstarre und schrie dann das Lenkrad an.

Sie sah davon ab, sich auszumalen, wie dieser Anruf die Gerüchteküche weiter anheizte. Stattdessen machte sie sich auf den Weg.

An der angegebenen Anschrift stand ein unscheinbarer Bungalow auf einem gepflegten Grundstück. Als sie das Haus betrat, erkannte sie daß der Bungalow doch nicht so unscheinbar war, wie von der Straße aus zu vermuten.Es war ein Winkelbungalow, von vorn dezent und nach hinten weitläufiger als gedacht. Er beherbergte eine wahre Zimmerflucht. Sie zählte sechs an der Zahl. Dazu eine Wohnküche, ein Vollbad, ein Duschbad und ein Gäste-WC. Veronika kam aus dem Staunen nicht heraus. Erst recht nicht, als sie aus dem Wohnzimmer in den Garten schaute. Dieser schien nahezu unendlich.

'Was für eine Hütte, was für ein Anwesen. Wie macht der das?', kam es ihr in den Sinn.

Schier überwältigt begann sie die Besichtigung. Und wurde, je mehr sie sah, umso mehr erschlagen. Im großen Wohnraum, das war kein einfaches Wohnzimmer, stand ein Flügel. Die Wände wurden gesäumt von deckenhohen Regalen voller Bücher und Schallplatten. Echte Bücher aus Papier und Schallplatten aus Vinyl. Sie war überwältigt und strich andächtig über die Buchrücken. An den Wänden hingen scheinbar planlos hier und da gerahmte Photographien und Kunstdrucke. Auf dem Flügel schließlich stand ein schlichter silberner Bilderrahmen mit einem Schwarz-Weiß Photo. Abgebildet war das Gesicht einer hübschen Frau. Von links oben nach rechts unten zog sich ein schwarzes Gewebe.

'Ein Trauerflor', durchzuckte es Veronika, 'oh mein Gott.'

Ein bislang unbekanntes Gefühl der Scham überwältigte sie. Ohne Absicht war sie tief in die tiefste Privatsphäre eines Menschen eingedrungen. Ohne daß sie es verhindern konnte, schossen ihr Tränen in die Augen.

'Krause, du armer Mann. War sie dein Augenstern?'

Veronika riß sich los von dem Photo und machte sich auf die Suche nach dem Schlafzimmer, wo sie hoffentlich die gewünschte Kleidung finden würde. Im Bad fand sie dann noch Pflegeartikel und Waschlappen. Unentschlossen stand sie dann mit der Reisetasche in der Diele. In ihr nagte die Neugier.

'Wenn ich schonmal hier bin, dann kann ich auch einen Blick riskieren. Wem sollte es denn auffallen?'

Sie begab sich wieder in den Wohnraum, zu den Bücherregalen. Wieder strich sie andächtig über die Buchrücken. Hier und da warf sie einen Blick auf Autor und Titel. Sie fand Biographien bedeutender und unbekannter Persönlichkeiten aus allen Jahrhunderten. Dann ein Regal voller Reiseberichte, eines voller trivialem von Danella, Simmel und anderen. Abenteuerromane, Detektivgeschichten, Jugendbücher. Ein buntes Sammelsurium wie in einem Antiquariat.

'Ach du dicke Tante. Die beiden scheinen Zeit ihres Lebens alles gelesen zu haben, was ihnen in die Finger kam', schoß es Veronika in den Sinn.

Schließlich stand sie vor zwei hohen verspiegelten Türen. Mit einem Grinsen öffnete sie die Türen, vermutete sie doch dahinter die Hausbar.

'Ich bin mal gespannt, was da so durch die Kehle rinnt.'

Erstaunt stellte sie fest, daß sich keine Flaschen und Gläser hinter den Türen fanden -- sondern ebenfalls Bücher.

„Nanu?"

Sie studierte die Titel. Sie sagten ihr nichts, also zog sie ein Buch heraus und schlug es auf.

„Krause, das ist ja Porno", entfuhr es ihr.

Sie hatte mitten in eine Ausgabe des Kamasutram geblättert. Nun war ihre Neugier deutlich angestachelt. Schnell stellte sie das Buch zurück und nahm ein anderes zur Hand. Erotische Photographien, wohl aus den Zwanzigern. Wahllos griff sie noch mehrere andere Bücher und konstatierte dann, daß es sich ganz offensichtlich um Krauses 'Giftschrank' handelte; Bücher, von denen nicht jeder wissen sollte.

Sie stellte das letzte Buch wieder in den Schrank und schloß die Türen. Herr Krause schien ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Wobei sie jetzt schon das zweite geknackt hatte. Wenn auch eher ungewollt.

Veronika riß sich zusammen, warf einen letzten Blick auf die Bücherregale und schnappte sich die Reisetasche. In der Diele hingen an einem Schlüsselbrett mehrere Schlüsselbunde. Sie überlegte nicht lange und suchte nach einem Zweitschlüssel für das Haus. Schnell fand sie ihn und steckte ihn ein.

'Wer weiß, wofür es gut ist', dachte sie.

Kurze Zeit später lieferte sie die Reisetasche im Krankenhaus ab und fuhr nach Hause. Dort angekommen, ließ sie die Wanne vollaufen und gönnte sich ein ausgiebiges Schaumbad. Vor ihrem geistigen Auge ließ sie die letzten Stunden Revue passieren. Als sie geistig vor dem Bücherschrank stand, schreckte sie hoch. Die Finger ihrer linken Hand zwirbelten ihren rechten Nippel und die Finger ihrer rechten Hand glitten über ihre Schamlippen. Sie hörte gerade noch das Echo eines wollüstigen Seufzens zwischen den gekachelten Wänden des Bades verhallen. Mit glühendem Gesicht rief sie sich verwirrt zur Ordnung und beendete das Schaumbad. Sie duschte sich ab, griff nach dem Badetuch und begann sich abzufrottieren. Als sie ihre Brüste erreichte, durchfuhr sie ein Schauer. Als sie Momente später ihre Backen und ihren Schambereich trocknete, meinte sie, ihre Knie gäben nach. Und als sie kurz darauf bei den Füßen ankam, war sie sich nicht mehr sicher, ob sie sich im Schritt grad abgetrocknet hatte. Sie spürte Nässe an ihren Schenkeln.

'Jetzt gibt es erstmal Lasagne', dachte sie trotzig und begab sich im Evaskostüm in die Küche, um den Backofen einzuschalten.

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8 Kommentare
AnonymousAnonymvor 11 Monaten

5 sterne

Tolle geschichte vor allem der teil im krankenhaus

Und die frage wann gibt es die firtsetzung bitte bitte rasch und sehr bald

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Sehr schön geschrieben, aber leider etwas verschobene Perspektive, mit einem Spitfire hab es keine hohen Geschwindigkeiten, da war 100 kmh schon zu viel , aber sonst tolles Auto wenn es fuhr - jetzt Jaguar Fahrer

Harald54Harald54vor 11 Monaten

Da hätte ich sehr gerne mehr gelesen. So bin ich leider auf den Zufall angewiesen, wenn es gilt, eine Fortsetzung zu entdecken ;-(

SchweisstreibendSchweisstreibendvor 11 MonatenAutor

Vielen Dank den Kommentatoren. Und denen, die gute Bewertungen hinterlassen haben.

Und sowieso allen Lesern, die bis zum Ende des Kapitels durchgehalten haben.

Ich hoffe sie mit der weiteren Entwicklung nicht zu enttäuschen.

Weder stilistisch noch inhaltlich. Wenn (inhaltlich) doch, gebe ich zu bedenken - ich hatte einen Plan im Kopf.

Einen Anfang, ein Ende und den Weg dahin.

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

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