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Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01

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„Wir haben aber doch kein Netz."

„Jetzt noch nicht, aber ab spätestens dreißig Kilometer Abstand zur Küste funktioniert es wieder ..."

„... und dann können wir die Abweichungen aus der aktuellen Karten in die Beschreibung aus dem Hafenführer übertragen", setzte sie seinen Satz fort.

„Genau! Du nimmst mir das Wort aus dem Mund."

„Mir gefällt der Plan. Er ist besser, als unter Motor nach Harwich zu fahren."

„Gut. -- Sollen wir mit Helena drüber sprechen?"

„Ich glaube, wir sollten sie besser schlafen lassen. Sie hat bestimmt nichts dagegen."

„In Ordnung. -- Wir haben es jetzt halb zwei. -- Laut GPS machen wir rund sechs Knoten über Grund. Bei einer Reststrecke von fünfundvierzig Meilen sind wir theoretisch gegen neun heute im Hafen."

„Da es immer etwas länger dauert als gedacht, sagen wir mal: zehn Uhr", sagte sie.

„Richtig. Eine Ankunft bei Tag wäre leichter. Aber wir bekommen das hin. -- Ich bringe die Karte wieder nach unten."

Die nächsten Stunden fuhren sie auf dem gleichen Kurs weiter. Die Zusammenarbeit zwischen ihnen beiden funktionierte reibungslos und sie verstanden sich oft, ohne ein Wort zu wechseln. Dennoch streiften sie in ihrer Unterhaltung kein einziges Mal das Thema Freundschaft oder gar Liebe, wie noch während der ersten Wache. Beide hatten, ohne es auszusprechen, das Gefühl, dass dies hier jetzt nicht hinpassen würde. Sie beide waren es nicht gewohnt, Verantwortung für ein Boot zu tragen und konzentrierten sich lieber voll auf ihre Aufgabe.

Am frühen Abend glich Melanie die Onlinekarte mit der Karte in dem Hafenführer ab. Es gab glücklicherweise nur minimale Unterschiede, was die Wassertiefe anging. Die Betonnung und die Leuchtfeuer stimmten komplett überein. Sie bereitete für Thomas und sich eine Kleinigkeit zu Essen vor und kochte für sie beide einen Tee. Gegen acht Uhr sahen sie die ersten Lichter an der englischen Ostküste.

„Dann sind wir ja bald da!", freute sich Melanie.

„Freu dich nicht zu früh. Mit den Lichtern sieht es immer näher aus, als es tatsächlich ist. Ich bin da schon mal drauf reingefallen."

„OK. -- Stimmt. Von der Zeit her müsste es mindestens noch eineinhalb Stunden dauern."

Als sie schätzten, dass noch zwanzig Minuten bis zur Hafeneinfahrt benötigt würden, ließ Melanie den Motor an. Thomas ging aufs Vorschiff und holte beide Segel ein. Zusammen standen sie anschließend in der Plicht und während sie steuerte, wiesen sie sich gegenseitig auf die Seezeichen hin. Sie ließen die Newcome-Sand-Tonne, die eine große Sandbank vor dem Hafen markierte, an Backbord liegen und nahmen Kurs auf die Stanford-Tonne. Von dort gingen sie für eine halbe Meile auf 334°. Dann waren sie der Meinung, dass sie die Sandbank weit genug umfahren hätten und nahmen direkten Kurs auf die Hafeneinfahrt.

Wenig später hatten sie diese passiert und fuhren in den äußeren Hafen ein. Melanie hielt Kurs auf das nächste rote Leuchtfeuer Backbord voraus, welches die Einfahrt des Yachthafens markierte. Nun ging Thomas aufs Vorschiff und befestigte rundherum die Fender an der Reling. Nach der Passage der Einfahrt drosselte sie die Fahrt und sie berieten sich, wo sie anlegen sollten.

„Ich schlage vor, wir suchen uns eine Box auf der Südseite. Dann haben wir den Wind mehr von vorne."

„Gut" Melanie war einverstanden.

Sie fuhr langsam weiter und nachdem sie den Abschnitt mit den Boxen erreicht hatten, bemerkte Thomas: „Oh je! Hast du gesehen, die Boxen sind tierisch lang! Wir können die Festmacher nicht doppelt nehmen, wie sonst. Wir müssen ein Auge über die Dalben werfen."

„Ich hoffe, wir bekommen das hin", bezweifelte Melanie.

„Komm, wir nehmen die Vierte. Die scheint frei zu sein und es hängt auch kein Schild dran, dass man sie nicht benutzen darf."

„Gut."

„Nimm etwas Gas weg und fahr dicht an den westlichen Dalben, dann versuche ich, den ersten Festmacher drüber zu werfen."

Thomas nahm in beide Hände das Ende des Tampens und versuchte, eine Schlaufe über den Dalben zu werfen. Leider blieb er obenauf liegen und rutsche wieder herunter.

„Komm, noch einmal!", ermutigte Melanie ihn.

Er versuchte es ein zweites Mal, diesmal mit mehr Schwung und nun gelang es ihm. Schnell steckte er einen Palsteg in das Ende und erhielt eine Schlaufe, die sich auf Zug um den Dalben legte, das andere Ende belegte er provisorisch um eine Klampe.

„Jetzt nimm die Fahrt aus dem Boot und gib kurz rückwärts Gas", forderte er sie auf.

Sie zog den Gashebel in die null Position und legte den Rückwärtsgang ein und gab wieder kurz Gas. Das Bott stoppte auf.

„Gut gemacht", lobte er sie und ging auf die Backbordseite. „Jetzt lassen wir uns vom Wind gegen den gegenüberliegenden Dalben treiben."

Dort verfuhr er mit dem Festmacher wie beim ersten Mal.

„Jetzt gebe ich wieder etwas Gas. Richtig?", fragte Melanie.

„Genau. Und ich lasse bei den beiden Festmachern die Leine etwas gehen."

Langsam schob sich das Boot in der Box vorwärts. Als der Abstand vom Bug zum Steg nur einen Meter betrug, nahm sie Gas weg. Thomas belegte schnell beide achterlichen Festmacher und sprintete aufs Vorschiff. Mit einem Bugfestmacher in der Hand sprang er an Land und fing den allerletzten Schwung des Boots ab. Nachdem sie das Boot vollständig vertäut hatten, stellte Melanie den Motor ab, ging auf Thomas zu und umarmte ihn.

„Du hast das echt klasse gemacht! Ohne dich hätte ich das nicht hinbekommen."

„Du bist ebenfalls sehr gut gewesen!", lobte er sie und drückte sie fest an sich. Der Wind wehte ihre Haare um sein Gesicht und ihm wurde bewusst, dass es sich verdammt gut anfühlte, sie im Arm zu halten.

Ihr fiel in dem Moment ein Stein vom Herzen und sie genoss es, dass er sie mit seinen kräftigen Armen hielt. Sie blieben einen Augenblick so stehen, bis sie sich voneinander lösten.

„Gehst du zum Hafenmeister, dann schaue ich nach Helena?"

„Ist gut."

Sie ging unter Deck und schaute nach ihrer Schwester. Diese war aufgewacht und blickte sie mit müden Augen an.

„Wie geht es dir?", fragte Melanie.

„Immer noch nicht besonders. Kannst du mir etwas zu trinken geben?"

„Klar, einen Moment."

Sie kam mit einem Becher Wasser zurück und gab ihn ihr. Helena trank in kleinen Schlucken, bis sie den Becher wieder absetzte.

„Ist es jetzt besser?"

„Ja, ein bisschen. -- Ich hatte den Motor gehört und wir machen keine Fahrt mehr."

„Wir sind gerade im Hafen eingelaufen und Thomas ist auf der Suche nach dem Hafenmeister, um uns anzumelden."

„Wir sind schon da?"

„Es kommt darauf an, wie man es nimmt. Wir haben nicht in Harwich angelegt."

Helena richtete sich ein wenig im Schlafsack auf und fragte: „Nicht in Harwich? Wo sind wir dann?"

In diesem Moment ertönten Schritte an Deck und Thomas kam zu ihnen herunter. Melanie setzte fort: „Wir sind in Lowestoft. Es würde jetzt zu lange dauern, dir alles zu erzählen. Wir machen das morgen, wenn es dir wieder besser geht."

„In Ordnung. Ihr habt bestimmt das Richtige getan", sagte Helena und sank zurück auf ihre Koje.

Melanie wandte sich an Thomas: „Hast du alles mit dem Hafenmeister klären können?"

„Sein Büro war schon geschlossen. Morgen ab neun Uhr ist es wieder geöffnet. Die Duschen sind bei ihm nebenan und auch abgeschlossen. Ich vermute, man bekommt den Schlüssel erst, nachdem man sich angemeldet hat."

„Gut. Dann machen wir das morgen früh. -- Möchtest du noch etwas essen, Helena?", fragte sie ihre Schwester.

„Nee, bitte nicht. Mir ist immer noch übel."

„Verstehe ich. -- Ich glaube, ich möchte mich jetzt ebenfalls hinlegen. Die letzte Nacht war kurz und die vergangenen Stunden ziemlich anstrengend."

„Gute Idee", sagte Thomas. „Helena, möchtest du dich wieder in deine Koje vorne hinlegen?"

„Wärest du mir böse, wenn ich hier liegen bleibe und du dich nach vorne zu Melanie legst?"

„Kann ich gerne machen, wenn es auch für sie in Ordnung ist?"

„Kein Problem", sagte Melanie.

„Dann lasse ich dir den Vortritt", meinte Thomas, „dich bettfein zu machen. Ich klare so lange das Nötigste an Deck auf."

„Stimmt, das müssen wir ja auch noch tun", sagte Melanie schwer seufzend.

„Kein Problem, ich mache das schon", sagte er und ging an Deck. Melanie zog sich im Salon, wo sie mehr Platz hatte, bis auf die Unterwäsche und ihr T-Shirt aus, machte eine kleine Katzenwäsche und legte sich in ihren Schlafsack im Vorschiff. Kurze Zeit später verschloss Thomas das Luk und kam in den Salon. Helena war schon wieder eingeschlafen, daher machte er sich keine Gedanken, sich in ihrer Nähe bis auf die Shorts auszuziehen. Nach einer kurzen Wäsche klopfte er an die vordere Kajüte und öffnete sie, nachdem Melanie „herein" gerufen hatte. Er legte seinen Schlafsack auf die freie Koje, die die Form eines großen Dreiecks hatte, wobei der spitze Winkel in den Bug des Boots reichte. Er legte sich auf der Backbordseite mit den Füßen in Richtung Bug und deckte sich mit seinem Schlafsack zu. Auf Grund der spitzzulaufenden Matratze berührten sich ihre Füße fast.

„Mann, bin ich froh, dass das alles so geklappt hat!", sagte Thomas mit einem deutlich vernehmbaren Seufzer. „Ich hatte schon ein wenig Bammel, hier reinzufahren und keine genaue Karte zu haben."

„Das hast du dir aber nicht anmerken lassen. Du bist so cool gewesen. Ich habe mich in deiner Gegenwart immer sicher gefühlt."

„Oh danke. Das habe ich nicht bewusst gemacht. Ich hatte, glaube ich, alles andere ausgeblendet. Mir war nur wichtig, dass uns und dem Boot nichts passiert. Das Schlimmste, was ich mir ausgemalt hatte, war entweder auf eine der Sandbänke vor der Küste aufzulaufen oder mit einem Profi zu kollidieren."

„Vor den Sandbänken hatte ich nicht so viel Angst. Unser Boot hat keinen großen Tiefgang. Mir war eher bei der Einfahrt in den Hafen mulmig. Ich hatte mehr Angst, dass wir an ein festgemachtes anderes Boot stoßen."

„Komm! Die ganze Aufregung ist vorbei. Wir sind gut und sicher angekommen. Jetzt muss nur Helena wieder gesund werden und einer schönen Zeit hier steht nichts mehr im Wege. -- Apropos Zeit. Willst du deinem Papa noch kurz sagen, dass wir gut angekommen sind?"

„Stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Er würde sich ansonsten große Sorgen machen", sagte sie und tätigte den Anruf.

Thomas ging sich ein Glas Wasser holen, nahm auf dem Rückweg er seinen E-Book-Reader mit und legte sich wieder hin.

Melanie beendete das Telefonat. „Ich habe ihm gesagt, dass wir gut in Lowestoft angekommen sind und dass wir ihm alles Weitere morgen erzählen würden", sagte sie.

„Gut."

„Und er grüßt uns alle! -- Jetzt mache ich aber die Augen zu. Ich bin echt müde."

„Ich werde ein paar Seiten lesen, um runterzukommen. Ich bin innerlich noch so aufgedreht. -- Stört es dich, wenn ich noch ein wenig lese?"

„Überhaupt nicht. Gute Nacht, Thomas!"

„Gute Nacht!"

Er drehte sich auf die ihre abgewandte Seite und schaltete seinen Reader ein. Er überlegte, ob er es wagen könnten, die erotische Geschichte weiter zu lesen, die er am Morgen begonnen hatte. Er entschied sich dafür, da Melanie sagte, sie wäre so müde und würde bestimmt gleich einschlafen. Zum anderen würde er den Bildschirm mit seinem Körper abschirmen und so würde sie nicht sehen können, welche Art Text er las.

Er blätterte ein, zwei Seiten zurück, um besser in die Erzählung eintauchen zu können. Je weiter er den Handlungen der beiden Geschwister folgte, während diese eine Kamasutrastellung nach der anderen trocken ausprobierten, und ihre sexuelle Spannung stetig wuchs, desto mehr breitete sich in ihm eine Wärme aus, die seinen Freund anschwellen ließ. In seiner Boxershorts wuchs etwas und drückte bald gegen den Gummibund. Thomas hätte sich am liebsten ein wenig gestreichelt. Er traute sich nicht, da Melanie neben ihm lag. Er machte sich Sorgen darüber, was sie von ihm halten würde, wenn sie ihn dabei erwischte.

So blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter zu lesen. Ab und an spannte er seine Muskeln an und ein kleiner Schauer lief ihm über den Rücken. Je näher die beiden Geschwister, Jan und Cindy, der Verletzung von Tabus kamen, desto mehr wuchs sein eigenes Verlangen, sich Befriedigung zu verschaffen. Er rang ein weiteres Mal mit sich und drehte sich leise auf den Rücken und schaute zu Melanie. Sie war inzwischen eingeschlafen und er vernahm ihren gleichmäßigen Atem. Er meinte, wenn er sich ganz leise verhalten würde, dann könnte sie nichts bemerken.

Er überprüfte, dass sein Schlafsack seinen Körper brustabwärts bedecken würde. Darunter streifte er sich seine Shorts ab und er glaubte, sein Schwanz jubeln zu hören, als dieser endlich aus dem baumwollenen Gefängnis befreit worden war. Er strich sich zunächst über den Bauch, fuhr mit der Hand immer tiefer und fühlte eine innere Erlösung, als er endlich seinem Verlangen nachgehen konnte, sich sanft zu streicheln. Mit geschlossenen Augen stellte er sich die Szenerie aus der Geschichte vor, wie die beiden Geschwister von der Trockenübung dazu übergegangen waren, dass sie nackt nebeneinanderlagen und sie sich voreinander befriedigten.

Dass es ein gesellschaftliches Tabu war, welches in Inzest Geschichten absichtlich verletzt wurde, hatte ihn nie gestört, da es für ihn eine reine Phantasie war. Er hatte nie mit dem Gedanken gespielt, tatsächlich mit einem seiner Familienmitglieder in sexuellen Kontakt zu kommen. In seiner Vorstellung war er Jan, der seinen Schwanz rieb, während er Cindy zuschaute, die sich mit gespreizten Beinen vor ihm selbst Lust verschaffte. Er variierte die Geschichte, indem er sich vorstellte, dass Cindy seinen Schwengel mit dem Mund liebkosen würde. Zur Unterstreichung seiner Fantasie strich er die Tropfen seiner Vorfreude um seine Eichel herum. Eine Welle der Lust durchströmte ihn und er bekam nicht mal mit, dass er aufstöhnte.

Melanie wachte in diesem Augenblick auf. Sie benötigte einen kurzen Moment, bis ihr klar wurde, dass sie nicht in ihrem Bett zu Hause, sondern in der Koje auf dem Boot lag. Sie fragte sich, wovon sie aufgewacht war. Sie waren doch nicht mehr auf See, sondern sicher in England angekommen. Sie lauschte in die Umgebung, konnte nichts anderes als die üblichen Geräusche in einem Hafen vernehmen. Da ein Plätschern des Wassers, dort das Schlagen eines Falls an einen Mast, das jemand vergessen hatte, wegzubinden und das natürlich Pfeifen des Windes.

Sie blickte zur Seite und war im ersten Moment überrascht, dort Thomas liegen zu sehen. Sonst schlief sie doch immer mit ihrer Schwester in einer Kajüte. Da fiel ihr ein, dass es ihr nicht gut ging, und diese deswegen mit Thomas den Schlafplatz getauscht hatte. Im fahlen Licht der Hafenlaternen, welches durch das gläserne Luk über ihnen fiel sah sie, dass er seine Augen geschlossen hatte. Neben ihm leuchtete schwach der Bildschirm seines E-Book-Readers. Er war beim Lesen eingeschlafen, dachte sie.

Da zuckte sein Mund und sein Kopf ruckte minimal zur Seite. Sie meinte zunächst, dass er einen intensiven Traum haben würde. Da, ein weiteres Mal. Sie fand, es sah fast so aus, wie bei ihrem Hund früher, wenn dieser schlief. Sie fand es niedlich.

In diesem Moment bemerkte sie, dass sich nicht nur sein Kopf ab und zu bewegte, sondern ebenso etwas unter seinem Schlafsack, auf der Höhe seiner Körpermitte. Wie vom Donner gerührt wurde ihr klar, dass er sich, knapp einen Meter von ihr entfernt, sich selbst befriedigte! Er holte sich einen runter! Hier, neben ihr!

Sie hielt unwillkürlich die Luft an, als wollte sie sich nicht verraten, dass sie ihn bei so etwas erwischt hatte. Sie drehte ihren Kopf zurück zur Kajütendecke und atmete bewusst aus, nachdem sie bemerkt hatte, dass sie die Luft angehalten hatte. Eben noch verschlafen aufgewacht, war sie jetzt hellwach. Schnelle Gedanken stoben ihr durch den Kopf: ‚Das ist ungeheuerlich! -- Das ist normal, denn jeder Mensch ... nun, die meisten Menschen befriedigen sich selbst. Ich tue es ebenfalls. Aber käme ich auf die Idee, es neben jemanden zu tun, den ich nicht intim kenne? Warum macht er es jetzt, hier? Was hat ihn dazu bewogen, es neben mir zu tun? Hat er über mich fantasiert? Vermutlich eher über Helena? Vielleicht doch über mich, da ich hier neben ihm liege? Stellt er sich in diesem Moment vor, wie wir zusammen wären? -- Warum ist sein E-Book-Reader noch eingeschaltet? Ist er beim Lesen eingeschlafen, dann wieder aufgewacht und hat sich dann spontan entschlossen, sich zu befriedigen? Oder ohne Einschlafen, sich zurückgelehnt und dann entschlossen ... -- Das ergibt beides keinen Sinn. -- Es sei denn, die Geschichte, die er gelesen hat, hätte ihn erregt. -- Was er wohl gelesen hat?

Was liest er überhaupt? Was ist sein Geschmack? Ich weiß wenig von ihm, obwohl wir uns als ehemalige Nachbarn schon so lange kennen. -- Hmm, sein Bedürfnis, sich hier, jetzt zu befriedigen, kann eigentlich nur mit dem zusammenhängen, was er gelesen hat. Haben Krimis oder Thriller so erotische Stellen, dass man in Stimmung kommt, sich selbst ...? In Ken Folletts Romanen gibt es meistens eine Stelle, bei der die Heldin und der Held sich näher kommen. Sie sind nett geschrieben, aber würde mich das so erregen, dass ich mich berühren würde? -- Nee. -- Das macht mich neugierig. Wie bekomme ich das raus? Ich könnte ihn fragen. -- Würde er mir sagen, was er gelesen hat? -- Würde ich es verraten, wenn ich gefragt würde? -- Vermutlich nicht. -- Ich könnte ... morgen, in einem unbemerkten Moment, nachschauen. -- Was geht in dir vor, Melanie?', fragte sie sich. ‚Jetzt hast du einmal jemandem beim Sex gesehen -- zwar nicht bei Echtem, aber immerhin beim Masturbieren, -- und schon hast du Gedanken, ihn zu hintergehen.'

In diesem Moment entwich ihm ein weiteres Stöhnen. Dies holte sie in die Gegenwart zurück und sie neigte ihren Kopf so weit, dass sie ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte.

In Thomas' Vorstellung war Jan, also er, soeben in Cindy eingedrungen. Er versuchte, sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, sich mit einer Frau zu vereinigen, da er selbst dieses Vergnügen bisher nie erlebt hatte. Anders als in der Geschichte, in der Jan oben lag, befand sich Cindy in seiner Phantasie über ihm und bewegte ihre Hüfte über seinem harten, vor Spannung zitternden Stab auf und ab. Er spürte die Woge auf sich zurollen. Da hielt Cindy einen Moment inne in ihren Bewegungen. Sie wollte, den gemeinsamen Höhepunkt hinauszögen. Er atmete mehrfach tief ein und aus.

Melanie vernahm die Änderung in seiner Atmung und bemerkte, dass er mit seinen Wichsbewegungen innegehalten hatte. Sie fragte sich, ob er seinen Höhepunkt erreicht hätte. Sein Gesichtsausdruck passte nicht dazu, denn es zeichnete sich keine Erlösung ab. Er wirkte weiterhin angespannt.

‚Er macht eine Pause', erkannte sie. Sie schmunzelte und dachte sich, dass er nicht schnell zum Abspritzen kommen wollte. Er wollte, die Erregungsphase auskosten und den Orgasmus hinauszögern. Ihr gefiel, was sie sah. Diese Erkenntnis schockierte sie. Lag es an ihm, fragte sie sich, oder reizte sie die Rolle einer Voyeurin? Oder beides? Die Situation erregte sie. Die Vorstellung, dass er Gefallen an einem Hinauszögern der sexuellen Erlösung hatte, machte sie an. Bildfetzen flogen vor ihrem inneren Auge vorbei, dass sie Teil dieses Liebesspiels wäre. Sie spürte, wie lustvolle Wärme sich in ihrem Körper ausbreitete. Sie ertappte sich dabei, wie sie unbewusst eine Hand langsam unter ihr T-Shirt schob und ihren Busen streichelte.

Thomas konzentrierte sich darauf, seinen Puls, seine Erregung etwas zur Ruhe kommen zu lassen. In seiner Vorstellung beugte sich Cindy nach vorne und er küsste ihren Busen. Er umspielte ihre Nippel mit seiner Zunge und drückte diese zärtlich mit seinen Lippen. Dies schien ihr zu gefallen, denn sie hob ihr Becken wieder an und ließ es genussvoll wieder sinken. Er stieß ihr entgegen und sie setzten den Ritt nicht überhastet, sondern die volle Lust auskostend, fort. Sie erhöhte den Druck um seinen glühenden Stab und rieb ihre Knospe an seiner Scham, jedes Mal, wenn er tief in sie eindrang. Sie richtete ihren Oberkörper auf. Er blickte zu ihr auf und sah in Helenas Gesicht. In diesem Moment überrollte ihn die Lust -- das strahlend helle Licht, dass ihn umgab, wurde schlagartig ausgeschaltet.

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