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Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01

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Beim Wegräumen des Geschirrs legte sie sich einen Plan zurecht, wie sie ihn hoffentlich aus der Reserve locken konnte.

Währenddessen grübelte Helena am Strand weiterhin darüber, warum Thomas schwieg. Oder wäre er so schüchtern, weil sie in diesem Moment alleine spazieren gingen? Das konnte doch eigentlich nicht sein. Sie kannten sich schon seit dem Spielen im Sandkasten. Nie hatte er ein Problem damit gehabt, mit ihr zu sprechen. Was hatte sich verändert? -- Sie waren älter geworden. Sie waren keine Kinder mehr. Hatten sich seine Gefühle ihr gegenüber gewandelt? Hatte sie etwas in der Vergangenheit getan, was ihn verletzt hatte? Auch diese Möglichkeit schloss sie aus. Wäre da etwas Schwerwiegendes vorgefallen, hätte er zu diesem Segeltörn nicht zugesagt.

Jetzt war sie es, die nicht reden wollte und stattdessen in sich hineinhorchte. Wie würde sie das erfahren können, fragte sie sich. Sie wollte verstehen, ob er grundsätzlich nicht mit ihr allein sein wollte, oder ob er unsicher war, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.

Sie schaute ihn an und fragte: „Du wolltest mir doch noch mehr über diesen sizilianischen Commissario erzählen."

Sie erkannte sofort, dass sie ihm mit dieser Frage eine große Last von den Schultern genommen hatte. Er wirkte erleichtert und lächelte sie an.

„Ja gerne. Montalbano ist sein Name."

Und er erzählte begeistert über den Hauptdarsteller, seine Freundin, seinen Freund, welcher ständig neue Liebschaften hatte und die weiteren Personen des Kommissariats.

Er schilderte die Personen so lebendig, dass sie sie sich bald leibhaftig vorstellen konnte. Sie freute sich über die Begeisterung, die von ihm ausging.

Als eine halbe Stunde vergangen war, fiel ihnen auf, wie die Zeit verflogen war, und sie beschlossen, zurückzugehen.

Ihre weitere Unterhaltung drehte sich um verschieden Aspekte ihres jeweiligen Studiums. Er traute sich jedoch nicht, ihr persönlichere Fragen zu stellen, ob sie zum Beispiel einen Freund hätte.

Am Boot angelangt, erwartete sie Melanie, die in der Plicht saß und las.

„Na, ihr seid aber lang weg gewesen. Ich habe mich schon gefragt, ob ich mir Sorgen machen sollte. Ich wollte schon nach Euch suchen lassen", bemerkte sie lachend.

Thomas wurde rot, da er zwischen den Zeilen verstand, was sie andeutete.

Helena antwortete: „Wir sind einfach die Küste runter und hatten die Zeit aus den Augen verloren."

Um schnell das Thema zu wechseln, fragte Thomas: „Möchte einer von euch auch ein Glas Wein?"

„Für mich nicht", sagte Helena.

„Ja gerne", antwortete ihre Schwester.

Als Thomas unter Deck verschwunden war, warf Melanie ihrer Schwester einen vielsagenden Blick zu, und nickte kurz in seine Richtung. Helena gab ihr keine klare Antwort.

Er kam mit einer geöffneten Weinflasche, zwei passenden Gläsern und einem Becher Wasser wieder an Deck.

„Für dich vielleicht ein Wasser, Helena?", fragte er.

„Oh danke, lieb von dir!"

Er goss Melanie und sich ein Glas ein.

„Und, was machen wir morgen?", fragte er.

„Ich weiß nicht. Hier gibt es ja nicht so viel zu sehen. Es hängt auch vom Wetter ab. -- Ich mache morgen aber immer noch keine so großen Sprünge. Der Spaziergang soeben hat mich doch angestrengt", sagte Helena.

„Oh, das tut mir leid", sagte Thomas.

„Muss es nicht. Ich fand ihn schön. Es liegt nicht an dir. Es liegt daran, dass ich nach dieser Kotzerei erst wieder zu Kräften kommen muss. Ich werde heute Abend bestimmt nicht alt."

„Kann ich nachvollziehen."

Kurze Zeit später stand sie auf und sagte: „Ich leg mich hin. Wir sehen uns morgen. Euch eine gute Nacht."

„Soll ich meinen Schlafsack vorne rausholen?", fragte Thomas.

Helena blickte zurück und sagte: „Kannst du machen, brauchst du aber nicht. Wir können es doch einfach so lassen, wenn es für dich in Ordnung ist, Melanie?"

„Klar doch!", antwortete sie und freute sich, dass es jetzt leichter wäre, mit ihm vertraulich zu sprechen.

Als Helena zum Besuch der Waschräume kurz an Land gegangen war, fragte Melanie ihn: „Und, wie war's?"

„Wie war was?"

„Komm, du weißt schon, was ich meine. Dein Spaziergang mit meiner Schwester?"

„Haben wir doch schon gesagt. Er war schön!"

„Das will ich nicht wissen. Ich will wissen, ob du ihr gesagt hast, dass du dich für sie interessierst?"

„Nein, natürlich nicht!"

„Warum?"

„Ich falle nicht so mit der Tür ins Haus. -- Außerdem, was ist, wenn sie nein sagt? Dann ist die Stimmung für den Rest der Reise im Eimer und das will ich Euch und mir nicht antun."

„Ich habe ja nicht gemeint, dass du sie das so platt fragen sollst. Ich war davon ausgegangen, dass du das geschickter anstellst."

„Wie denn?"

Sie stieß einen großen Seufzer aus und ergänzte: „Oh, je! Man kann zum Beispiel wie zufällig mal einen Arm um sie legen oder sich bei ihr unterhaken. Je nachdem wie sie darauf reagiert, erkennt man, ob es ihr unangenehm ist, oder nicht."

„So einfach ist?"

„Ja! So einfach!"

„Was ist einfach?", fragte Helena, die in diesem Augenblick wieder an Bord kam.

„Das Steuern des Boots in den Hafen", erfand Melanie als Ausrede.

„Ach ja. -- Ich wünsche Euch eine gute Nacht!", sagte Helena und ging unter Deck.

Melanie wartete mit der Ausführung ihres Plans darauf, dass sie beide später in der Bugkoje liegen würden. Jetzt hatte sie Angst, dass Helena sie durch den offenen Niedergang hören könnte.

Bei dem Glas Wein unterhielten sie sich noch ein Weilchen. Melanie gefiel die, im wahrsten Sinne, geistreiche Konversation mit ihm und sie hätte, trotz ihres Planes für später, gern noch ein weiteres Glas mit ihm getrunken. Er meinte jedoch, dass er müde sei und sich hinlegen wollte.

Als beide in ihrer Koje lagen, begann Melanie mit leiser Stimme: „Thomas, ich muss dir ein Geständnis machen."

„Bitte? Was ist denn?"

„Heute Abend, nach dem Spülen hatte ich versehentlich deinen E-Book-Reader genommen -- wir haben beide die gleichen Geräte."

Sofort spannte Thomas sich innerlich an. Er ahnte, was jetzt kommen würde. Wenn sie so anfing, musste sie entdeckt haben, welche Art Bücher er auf seinem Reader hatte.

„Und da habe ich ...", sagte sie zögernd, „habe ich einige ungewöhnliche Bücher gefunden."

Thomas lief rot an, während sie weitersprach.

„Es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht", sagte sie.

Ihn so anzuschwindeln, bereitete ihr ein leicht schlechtes Gewissen, jedoch hatte sie das Gefühl, damit leben zu können.

„Und ich muss gestehen, ich war neugierig und habe einen Blick hinein geworfen."

Er wich ihrem Blick aus und zog es vor, zu schweigen. Er hatte keine Idee, was er ihr hätte antworten sollen.

Sie wartete auf eine Reaktion, die jedoch ausblieb. Sie sah, dass er ihrem Blick auswich und betreten an die Kajütendecke schaute.

„Nun ja, was soll ich sagen?", fuhr sie fort. „Ich war überrascht, welche Lektüre du so dabei hast."

Er fragte sich, was sie jetzt über ihn denken würde? Hielt sie ihn jetzt für pervers? Und vor allem, was sollte er jetzt erwidern? Sollte er sich entschuldigen? Was erwartete sie von ihm?

Sein beharrliches Schweigen verunsicherte sie. Sie fragte sich, ob sie einen Schritt zu weit gegangen war.

„Ich habe jetzt keine negative Meinung von dir!", fing sie an und an seiner nachlassenden Körperspannung erkannte sie, dass dies der wunde Punkt gewesen sein musste.

Er wandte langsam seinen Blick wieder auf sie.

Sie fuhr fort: „Alles in Ordnung! -- Ich habe solche Bücher nur noch nie gelesen und deswegen bin ich neugierig geworden."

„Und?", fragte er vorsichtig.

„Nun ja, was soll ich sagen? Ich finde es schon ungewöhnlich."

„Was findest du ungewöhnlich? Dass ich so etwas lese oder von welcher Art diese Geschichte sind. -- In welche Geschichte hast du denn reingeschaut?"

„Eigentlich beides. Ich hatte die angefangen zu lesen, bei der du mehr als die Hälfte gelesen hattest. Sie hatte was mit ‚Kamasutra' im Titel."

Thomas sprach jetzt etwas freier: „Warum ist es ungewöhnlich, dass ich so etwas lese? Es gibt so viele unterschiedliche Literatur wie Triller, Abenteuer, historische Romane und so weiter. Warum nicht auch erotische?"

„Dass es erotische Literatur gibt, wusste ich schon. Ich hatte aber immer an Klassiker wie, zum Beispiel, die Geschichte der O damit verbunden. -- Erotisch nun ja, das, was ich gelesen habe, ist eher Pornographie. Oder?"

„Ich weiß nicht, wo da die Grenze ist."

„Und warum liest du so etwas?", fragte sie.

„Es reizt mich ... in die ... die Figuren einzutauchen. Ist das nicht bei allen Romanen so?"

„Ja das stimmt natürlich. Dennoch finde ich das ungewöhnlich. Wie bist du da drauf gekommen?"

„Das hat vielleicht vor acht oder zehn Jahren angefangen."

„So früh schon? Da bist du erst vierzehn oder so gewesen."

„Ja, es ist durch Zufall passiert. Ich war äußerst neugierig in dem Alter. Und irgendwann hatte ich beim Stöbern durchs Haus, als meine Eltern nicht da waren, ein Buch von Anaïs Nin auf dem Nachtisch meiner Eltern gefunden. Es hieß, glaube ich, die Venusmuschel oder so ähnlich. Es hatte einen sehr freizügigen Schutzumschlag ..."

„... und da wurde der kleine Thomas aufmerksam", setzte sie den Satz fort.

Sie hatten sich jetzt beide auf die Seite gelegt und unterhielten sich weiter.

„So war es. Meine Eltern wollten erst in ein paar Stunden wiederkommen und so habe ich in dem Buch geschmökert."

„Und wie war es?"

„Anfangs gar nicht so spannend. Ich habe mich gewundert, dass es so einen Umschlag hatte. Dann hatte ich einiges übersprungen und es wurde interessanter."

„Und das fandest du aufregend?"

„Ich kann es nicht leugnen."

„Und danach?"

„Ich habe mir gedacht, wo ein Buch ist, gibt es bestimmt noch mehr."

„Und, bist du fündig geworden?"

„Bin ich! Es hat ein wenig gedauert, da meine Eltern ihre Bücher nicht nach Themen, sondern nach Autoren sortiert haben. Aber am Ende des Alphabets, bei ‚V' bin ich dann fündig geworden."

„Welchen Autor meinst du?"

„Es ist eine Autorin, Anne-Marie Villefranche. Zumindest habe ich nichts vorher gefunden. Nachdem ich die alle durch hatte, habe ich in unsere Bücherei gesucht, aber auch nichts gefunden."

„Und wie ging es weiter mit deiner erotischen Entdeckungsreise?"

„Dann habe ich im Netz gesucht. Ich habe aber auch dort nichts gefunden, beziehungsweise, das, was es gab, war nur für Geld zu bekommen oder es war auf Englisch. Das konnte ich damals aber noch nicht so gut."

„Und danach?"

„Da ich nichts gefunden habe, gab ich erst einmal auf."

„Und wie bist du zu dem hier gekommen?", fragte Melanie und wies auf den E-Book-Reader.

„Vor einiger Zeit bin ich bei einer zufälligen Suche auf eine Webseite mit einer riesigen Bibliothek gestoßen, die freie Geschichten von Hobby-Autoren anbietet."

„Und von dort stammen die Texte, die auf deinem Reader sind?"

„Ja."

„Und bei dieser Kamasutra-Geschichte, was reizt dich daran, dass sie von Bruder und Schwester handelt?"

Im ersten Moment zögerte er, denn ihn überraschte, dass sie so offensichtlich auf den Sex, zu sprechen kam.

„Es geht mir nicht darum, dass es Bruder und Schwester sind. Mich reizen allgemein Geschichten, bei denen sich die Spannung langsam entwickelt. Wenn alle sofort miteinander ins Bett gehen, finde ich das langweilig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der allmähliche Spannungsaufbau den Autorinnen und Autoren in der Regel leichter oder besser gelingt, wenn es darum geht, eine Tabugrenze zu überschreiten."

„Interessant, so habe ich das gar nicht gesehen."

Er wartete eine Weile, bis er sich traute, sie zu fragen: „Möchtest du einmal eine Geschichte lesen?"

„Ich? -- Ich weiß nicht."

„Warum? Schreckt dich das Lesen ab?"

„Das nicht."

„Also?"

„Hmm."

„Reizt es dich vielleicht doch, du traust dich aber nicht?"

„Hmm -- ja, ein bisschen."

„Gib dir doch einen Ruck. Du kannst dir aussuchen, was du lesen willst."

„OK, ich kann ja mal reinschauen."

„Hier ist der Reader", sagte er und gab ihn ihr.

„Wie? Jetzt?"

„Warum nicht? Wann denn sonst?"

„Hmm, ja, warum eigentlich nicht. Und was ist mit dir? Möchtest du heute Abend nichts mehr lesen?"

„Heute nicht. Ich bin müde. Das kommt vermutlich von der vielen frischen Luft."

„OK."

„Du kannst mir ja morgen erzählen, wie du sie fandest. -- Gute Nacht."

„Ja, gute Nacht!"

Er drehte sich auf die andere Seite, schloss die Augen und stellte für sich fest, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass ihr Gespräch so verlaufen würde. Sie war viel lockerer, als er angenommen hatte. Er war jetzt gespannt, was sie von den Geschichten halten würde. -- Ob sie eine solche Geschichte ebenso erregen würde, wie ihn? So intensiv wie gestern war es ihm schon lange nicht mehr gekommen. -- Je nachdem -- vielleicht, wenn er sich schlafend stellen würde ... nur durfte er nicht selbst dabei einschlafen!

Melanie nahm seinen E-Book-Reader, blätterte durch die Geschichten und überlegte sich, welche sie lesen sollte. Sie kam in der Liste immer wieder auf die Kamasutra-Geschichte zurück. Es ging ihr nicht aus dem Sinn, wie Thomas am gestrigen Abend abgegangen war. Sie zögerte und fragte sich, ob sie es tatsächlich tun sollte. Letztendlich gab sie sich einen Ruck, öffnete das Buch, welches er zuvor gelesen hatte und sprang an den Anfang des Textes. Sie legte sich ihr kleines Kopfkissen zurecht und begann, auf dem Rücken liegend zu lesen.

Thomas fragte sich, ob und wie lang es -- wenn überhaupt, dauern würde, dass sie so tief in die Geschichte eingetaucht wäre, bis sich eine erste Erregung zeigen würde. Er fragte sich, ob eine Frau überhaupt genauso reagieren würde, wie ein Mann.

Er hatte einmal gelesen, dass die Erregungskurve einer Frau flacher ansteigen würde als bei einem Mann. Er wusste nicht, ob sich dies nur auf einen direkten zwischenmenschlichen Kontakt bezog, oder ebenso auf das Konsumieren von erotischen Inhalten. Er wollte ein paar Minuten warten, bevor er sich im Schlaf vorgebend, auf den Rücken drehen konnte.

Melanie gefiel die Ausgangssituation der Geschichte. Sie fand die Idee amüsant und beschloss, dass sie weiter lesen wollte. Die Beschreibung der Figuren und ihre Motivation erschienen ihr schlüssig und sie versank tiefer in die Handlung. Die sich langsam erotisch aufbauende Spannung zwischen den beiden Protagonisten übertrug sich und sie bemerkte, dass sich ein warmes Kribbeln in ihr ausbreitete.

Sie warf einen Blick zu Thomas hinüber und sah, dass er gleichmäßig atmend zur Ruhe gekommen war. Sie war sich nicht sicher, ob er schon schlief. Sie wandte sich zu dem Buch zurück und las weiter.

Er hatte ihr Bewegung vernommen und vermutete, dass sie geschaut hatte, ob er schon schlafen würde. Was hatte sie wohl bewogen nachzuschauen, fragte er sich. Vielleicht, weil die Erzählung erste Regungen bei ihr hervorgerufen hatte?

Der Gedanke, dass das Lesen sie erregen würde, führte dazu, dass sich das Blut in seinem Freund begann, zu stauen und dieser Platz in seiner Shorts zur Ausbreitung suchte. Er unterdrückte den Drang, sich zu berühren, da er vermutete, dass sie dies von dem allmählichen Versinken in die Geschichte ablenken könnte.

Melanie presste unwillkürlich ihre Schenkel zusammen, während sie weiterlas. Sie verstand, was Thomas damit meinte, dass er den allmählichen Aufbau der Spannung mochte. Während das Spiel von Schwester und Bruder in der Geschichte immer gewagter wurde und die Überschreitung der Tabugrenze nicht mehr ausgeschlossen war, bemerkte sie, wie ihre eigene Unruhe stetig wuchs. Ihr Verlangen, sich zu berühren, breitete sich aus. Aus einem anfänglichen leichten Ziehen entwickelte sich ein stärker werdendes Kribbeln. Sie blickte zu Thomas herüber. Er lag weiterhin ruhig atmend und schien eingeschlafen zu sein.

Sie erstarrte, als er sich bewegte. Hatte er mich gehört, fragte sie sich.

Doch seine Augen blieben geschlossen. Er hatte sich nur auf den Rücken gedreht.

Sie nahm den Reader mit der linken Hand und konzentrierte sich auf das Buch. Sie fühlte sich unbeobachtet und streichelte mit der anderen Hand über ihr T-Shirt. Es reichte ihr nicht! Sie schob ihre Hand unter den Stoff und strich über ihre nackte Haut. Sie genoss die Berührung und seufzte leise.

Thomas hatte seine Ohren gespitzt und lauschte auf jede Veränderung in ihrer Atmung. Was war das, fragte er sich. Es hatte wie ein Seufzer geklungen. Er freute sich, dass sie auf die Geschichte angesprungen war. Ihre Erregung übertrug sich auf ihn. Er konnte nicht anders und spannte sein voll angeschwollenes Glied an. In Zeitlupentempo bewegte er seine Hand, von der Seite seine Hüfte empor und in seine Boxershorts. Als er endlich seinen Schwanz erreichte, und diesen drücken konnte, musste er seine ganze Willenskraft zusammennehmen, um nicht ebenfalls vernehmbar einzuatmen.

Sie strich über ihren Busen, genoss die zarte Berührung der Flanken und zuckte wollüstig zusammen, beim Kontakt mit ihren geschwollenen Nippeln. Sie kostete das Vergnügen aus, bis sie das Bedürfnis nach mehr hatte und ihre Finger zielstrebig zu ihrem Schoß, unter dem Bündchen ihres Slips hindurch, schließlich zum Zentrum ihrer Lust führte.

In der Geschichte bahnte sich an, dass die Geschwister den spielerischen Teil verlassen würden und nur ihrem Verlangen folgend, sämtliche Konventionen über Bord werfen würden. Sie streichelte mit zwei Fingern über ihre geschwollenen Schamlippen und zog tief die Luft ein. Gerne hätte sie, wie Cindy in der Geschichte, ihre Beine aufgestellt und gespreizt. Die Vorstellung, sich statt vor einem Bruder, den sie nicht hatte, vor ihm zu berühren und ihm beim Reiben seines Schwanzes zuzuschauen, törnte sie an. Sie schob ihren Mittelfinger in ihre Grotte und dieser wurde von ihren angestauten Säften begrüßt.

Um sich zu vergewissern, dass Sie weiterhin unbeobachtet war, warf sie einen Blick zur Seite. Ihre Lust war so weit gewachsen, dass sie nach dem unerfüllten Verlangen in der gestrigen Nacht, sich heute die ersehnte Erlösung verschaffen wollte. Im ersten Moment dachte sie, dass Thomas tief und fest schlafen würde. Jedoch bemerkte sie, dass sich sein Atem leicht verändert hatte. Er ging eine Spur schneller als vor ein paar Minuten. Zusätzlich sah sie im dämmrigen Licht der Straßenlaternen, dass auf Höhe seiner Hüfte etwas den Schlafsack ausbeulte. Sie starrte angestrengt hin und bemerkte eine minimale Bewegung in seinem Schlafsack.

„Er ist wach und befriedigt sich neben mir. Ist das ein Zufall? Oder hat er auf mich gewartet? Ist es seine Absicht gewesen, mich mit der Geschichte so weit zu bringen, dass ich mich ...? Wann hat er angefangen? Hat er mitbekommen, was ich mache? Eigentlich ist das ungeheuerlich!"

Sie hatte mit ihren Streicheleinheiten ausgesetzt und war verwirrt. Wie sollte sie reagieren? Sie kehrte zum Text zurück und blieb an langen Buchstabenfolgen von ‚a' hängen. Die Geschwister schrien ihre Lust heraus, diese hatten ihre Höhepunkte erreicht. Das Verlangen in ihrem Schoß ließ sie nicht los und sie streichelte mit kleinen Bewegungen um ihre Perle herum.

„Ich brauch das jetzt", schrie sie in Gedanken. „Ich will jetzt. Es ist mir gleich, dass er es sich auch macht. -- Nein! Es ist mit nicht egal! -- Es hatte mich gestern schon so heiß gemacht, dass er sich neben mir befriedigt hat, dass er seinen Schwanz massiert und sich Lust verschafft. Ich ... ich ..."

Sie ließ den Reader sinken, schloss die Augen und versank in die Vorstellung, dass ihr Bruder sich neben ihr, ... dass sie sich gemeinsam zum Höhepunkt trieben. Sie rieb immer schneller über ihren Lustknopf und spürte am Horizont die erlösende Welle auf sich zukommen.

Sie öffnete die Augen und schaute ihn aus dem Augenwinkel an. Seine Hand bewegte sich ebenso schneller. Sie wollte sich schon den letzten Schubs über die Klippe geben, da fiel ihr ein, wie laut sie beim Höhepunkt werden konnte und griff sich ein T-Shirt, welches neben ihr auf der Koje lag und biss hinein. Sie fragte sich: ‚Was ist, wenn du mich so siehst? -- Egal! Du weißt sowieso, was ich mache.'

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