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Im Schlafzimmer sah Stefan wieder fragend auf das zurwühlte Bett und die vertreut herumliegenden Damen- und Herrensachen.

"Ja, Stefan, wie ich sagte, ist jetzt Peter eine Woche hier. Ich hab heute morgen keine Betten gemacht, Peter hat noch länger geschlafen, der Faulpelz hat auch keine Betten gemacht -- und so sieht es jetzt aus! -- Ich überzieh das Bett schnell neu!"

"Nicht nötig!", meinte Stefan schon halb ausgezogen. Auch ich entledigte mich schnell meiner Kluft; dabei rief ich Stefan zu:

"Merk dir, wo du deine Sachen hinlegst, daß du sie nicht nachher mit Peters Sachen verwechselt, das wäre peinlich!"

Wir duschten gemeinsam -- das gehörte auch zu unserem Ritual, und wieder im Schlafzimmer fragte ich nur:

"Wie immer?"

Wir waren wirklich gut eingespielt!

"Nein, Melanie: Bitte reit mich heute!"

"Darf ich zu bedenken geben, lieber Stefan, daß du schon über fünfzig bist und ich mit neununddreißig auch nicht mehr die jüngsten Knie habe. Reiten wird also ziemlich lange dauern, und ich weiß nicht, ob ich das durchsteh."

"Versuch es bitte. Ich hab in der Nacht geträumt, daß du das machst, und morgens war ich so geil, daß ich mich selber erleichtern mußte. Darum bin ich auch heute gekommen."

"Wenn du dir heute schon einen runtergeholt hast, dann wird es ja besonders lange dauern!"

Aber ich ging auf Stefans Wunsch ein, Stefan streichelte beim Ficken meine gebeugten Schenkel, beobachtete, wie sein Schwanz in meiner Muschi aus- und einfuhr und besah sich das Ganze auch von der Seite im Spiegel. Dazu behielt er extra seine Minus-Brille auf. Und es geilte ihn so auf, daß er kam, bevor ich einem Krampf kriegte. Dann legte er mich auf die Seite, legte sich hinter mich, faßte um meine Hüften und wichste mich zum Höhepunkt -- das Ganze so, daß er meine Vorderfront inklusive meiner weißgesprenkelten Muschi und geschwollenen Schamlippen im Spiegel betrachten konnte.

Danach gehörte gemeinsames Ausruhen zu unserem Programm. Wir kuschelten uns aneinander, und wie meist schlief Stefan bald auf meiner Schulter ein und schnurchelte. Da er ja nie allzu lange von zu Hause wegbleiben durfte, mußte ich ihn immer nach einer Viertel- oder spätestens nach einer halben Stunde aufwecken. Aber diesmal waren wir beide in ruhiger Gemütsverfassung, und auch ich schlief ein. Als ich aufwachte, war es schon ein Viertel nach elf. Ich weckte den immer noch selig an meinem Busen schlummernden Stefan:

"Du Stefan, ich glaube, du mußt jetzt aufstehen -- es ist schon nach elf!"

"Oh ja -- na, dann geh ich mal ins Bad."

"Kriegst du keinen Ärger mit deiner Frau, wenn du so spät kommst?"

"Ich sag, ich hab einen Schulkameraden getroffen, und wir sind ein Glas Wein trinken gegangen und haben von alten Zeiten erzählt."

"Wenn du meinst!?"

Nach dem Akt sah unser Ritual getrenntes Duschen vor. Während Stefan im Bad war, richtete ich das Bett etwas wieder her, und während Stefan sich anzog, duschte ich. Dann zog ich mir einen Hausdress an, wir verabschiedeten uns mit einem Kuß, Stefan dankte artig für die Gestattung der Beiwohnung -- nein, so geschwollen drückte sich der Umweltsbeamte nun doch nicht aus, sondern er sagte:

"Vielen, vielen Dank, Melanie, daß ich dich wieder einmal besuchen durfte!"

"Nun geh schon! Ich will nicht, daß du zu Hause meinetwegen Ärger kriegst!"

"Dann Tschüs! Ich laß dich bestimmt nicht wieder so lange warten!"

"Red bitte erst mit Gerda und deiner Frau!", rief ich ihm noch nach -- erst dann ging mir auf, daß das sicher meine liebe, aber neugierige Nachbarin Frieda gehört haben mußte! Na, was soll's, sie kriegt ja auch immer wieder Besuch von ihrem verheirateten Freund!

Ich setzte mich endlich wieder an meinen Schreibtisch und nahm mir die letzten beiden Lateinarbeiten vor. Ich war mit dem ersten erst halb fertig, da betätigte sich jemand am Türschloß. Welcher Einbrecher sollte das nun wieder sein? Es waren aber meine drei Weltumsegler -- nein: Sexcluberforscher, die ich erst viel später zurückerwartet hatte. Das war ja mit Stefan gerade noch einmal gutgegangen!

Die drei waren sehr aufgekratzt und fingen gleich an, sich gegenseitig zu verpetzen.

"Dein Peter hat vier Frauen vernascht", begann Trudi, "das hätte ich ihm gar nicht zugetraut!"

"Ich schon!", antwortete ich cool. "Auch erfolgreich, Peter?"

"Ja, allerdings, sonst hätte Trudi ja nicht von vieren gesprochen!"

"Ich war brav und hab nur zweimal Trudi beglückt -- ansonsten habe ich still genossen", sagte Bernd.

"Und ich war auch ziemlich brav -- war ich doch, Bernd? -- und hab mich außer mit dir nur noch mit einem feschen Herrn vergnügt."

"Das war Peter!", sagte Bernd.

"Und das war Peters vierter Versuch, und er war erfolgreich -- na ja, so auf den letzten Drücker, ich hab auch kräftig nachgeholfen -- aber dann kam dieser fesche Herr doch ganz schön kräftig -- ich muß es ja wissen!"

"Und wen hat Peter noch beglückt -- oder erzählst du mir das selbst?", fragte ich in die Runde.

"Die zwei Mädchen, die das Ganze da betreiben, sympathische junge Dinger mit guter Figur, und dann noch die Ida -- das war doch eine Superfrau, findest du nicht, Bernd?"

"Ja, so was hab ich noch kaum gesehen. Ich wollte eigentlich auch mit ihr -- sie war ja sehr offenherzig -- aber ich hatte Angst, mich zu blamieren, ich hab mich heute nicht hundertprozentig fit gefühlt -- und dann noch mit Kondom --"

"Aber ihr Begleiter, das war ja eine Zuhälterfigur", meinte Peter.

"Das war er, glaub ich, nicht", sagte Trudi, ich hab mich an der Bar mit ihm unterhalten. Die beiden sind wirklich verheiratet, und er ist Gorilla vom Ersten Bürgermeister -- ich hab ihn auch schon mal hinter dem Bürgermeister im Fernsehen gesehen -- als er da sagte, fiel mir ein, woher ich das Gesicht kannte. -- Hat einer von euch ihn eigentlich mal bumsen sehen?"

"Nein, er hat immer nur an der Bar gesessen und sich mit allen Leuten unterhalten -- eigentlich war er ein ganz sympathischer Typ", meinte Bernd.

"Mit einer nymphomanischen Frau", sagte Peter.

"Ach, wer weiß, was mit dem armen Mädchen ist", verteidigte sie Trudi, "das werden wir wohl nie erfahren! -- Und du, Melanie, hast du es ausgenutzt, daß dein Peter mal nicht im Haus war?"

"Hab ich!"

"Sind die Lateinarbeiten fertig?", fragte Peter.

"Das nicht!"

"Aber du hattest doch Stunden Zeit, und du warst drei Viertel fertig!?"

"War was im Fernsehen?", fragte Trudi neugierig.

"Europapokal-Rückspiele!"

"Mach keine Witze!", sagte Peter.

"Wahrscheinlich hat Melanie die Gelegenheit genutzt und einen Geliebten empfangen."

Endlich war einer, und zwar Bernd, auf die richtige Spur gekommen.

"Genau, das hab ich!"

"Und das hinter Peters Rücken!", rief Trudi gespielt entrüstet.

Aber der gab mir nur einen Kuß und sagte:

"Du bist wirklich eine unvergleichliche Nummer. Wir rackern uns im Club ab, damit wir dünner werden, und du vergnügst dich hier in aller Ruhe mit deinem Geliebten! -- War es Stefan?"

"Ja, es war Stefan. Kaum wart ihr weg, rief er an, ober er kommen kann, und ich hab gesagt: ja! Er kam dann nach einer halben Stunde, erzählte mir wieder von seinem ewigen Beziehungsknatsch, ich sagte ihm zum tausendsten Mal, er soll mit seiner anderen Freundin Schluß machen -- die fängt nämlich an, ihn zu erpressen --, und dann haben wir unser Programm durchgezogen und heute ziemlich lange geschlafen. Als ihr kamt, war er erst vor einer Viertelstunde gegangen -- oder höchstens zwanzig Minuten."

"Dann hätten wir euch ja fast noch im Bett erwischt!", sagte Trudi.

"Ja, und ihr beiden geilen Böcke hättet noch einmal zusehen dürfen: zwei schlafende, allerdings nackte Menschen!"

"So, jetzt machen wir was Seriöses", schloß Trudi diesen Teil des Gespräches ab, jetzt essen wir noch eine Pizza, die wir mitgebracht haben. Ich hab nach diesem Abend einen Heißhunger."

Das hatten wir anderen nach unseren energieverzehrenden Tätigkeiten auch, und so machte Trudi die vier Riesenpizzen warm, und ich deckte den Tisch. Bernd hatte unbemerkt von den beiden anderen auch noch zwei Flaschen Chianti gekauft und mitgebracht: Das war der Clou des Abends!

Wir saßen in munterer Runde und unterhielten uns blendend, es fielen auch einige Anzüglichkeiten. Trudi, die ja sozusagen "alles" von mir wußte, konnte es nicht lassen, darauf anzuspielen, wie ich Peter in Italien kennengelernt hatte.

Peter "schlug" zurück und antwortete:

"Das ist ja nun schon zwanzig Jahre her, aber was mich vorgestern und heute fasziniert hat, das ist deine Haartracht. Sauber und fast vollständig rasiert, mit fein herausgearbeiteter Mittelspalte -- da konnte ich nicht widerstehen -- du hast es ja gemerkt, Trudi!"

Um das Gespräch wieder aus den unteren Sphären herauszuholen, fragte ich in die Runde:

"Welche Partei wollt ihr eigentlich demnächst wählen?"

"Ich die Grünen! Ich kann bei unserem Konsulat Briefwahl für die Bundestagswahl beantragen."

"Das hast du doch heute sicher Stefan auch gefragt", sagte Trudi, "der muß als Beamter doch wohl seinen Brötchengeber wählen." Wieder glitt das Gespräch ab. "Der Gorilla übrigens", fuhr Trudi fort, "hat an der Bar gesagt, er wählt nicht seinen Bürgermeister, sondern die Opposition!" Es war nichts zu machen -- die Gedanken waren im Swingerclub oder bei Stefan und mir im Bette.

Als wir fertig gegessen hatten, fuhren Trudi und Bernd nach Hause -- Bernd hatte sich artig beim Trinken zurückgehalten. Peter und ich aber waren ziemlich hinüber, und als Peter fragte: "Du mußt doch jetzt noch deine Lateinarbeiten fertig korrigieren!", da sagte ich nur: "Die kann ich zur Not auch übermorgen zurückgeben, aber morgen muß ich nur zu der dritten Stunde, vielleicht schaff ich das morgen früh. Jetzt will ich nur noch in die Heia sinken und schlafen. Hast du was dagegen, wenn ich auf das Zähneputzen verzichte?"

"Ja, das hab ich!"

"Na, dann geh ich schnell ins Bad."

Ich putzte mir brav die Zähne, machte sonst nur Katzenwäsche, dann verschwand Peter im Bad und machte das Gleiche, und wir kuschelten uns im Bett aneinander. Schon im Halbschlaf fragte ich:

"Willst du noch was?"

"Nein, heute nicht mehr! Schlaf schön, Melanie!"

Im Dreiviertelschlaf streichelte ich noch einmal Peters Schwanz -- wozu wohnte er schließlich bei mir? -- streifte die Vorhaut über die Eichel, die von der Orgie im Club noch zurückgezogen war, merkte noch, wie sich daraufhin wieder etwas regte, und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich natürlich nicht so früh auf, als daß ich die Lateinarbeiten hätte fertig korrigieren können, ich kam gerade noch zur dritten Stunde zurecht und mußte meinen Schülern sagen:

"Eure Arbeiten sind so voller Fehler, daß ich mit dem Korrigieren noch nicht fertig geworden bin", -- was ja auch zu mindestens drei Vierteln stimmte -- "Ihr kriegt sie morgen zurück!"

Als ich vom Dienst zurückkam, saß Peter, nur mit der Mini-Badehose bekleidet, auf dem Balkon -- es war ein warmer Tag -- und konzipierte einen Geschäftsbericht. Peters Schwanz lag zur Seite und zeichnete sich deutlich ab, und als Peter mich kommen sah, merkte man, wie sich das Ding schon etwas vergrößerte. Es war also klar, daß Peter heute mit mir seine sexuellen und erotischen Eindrücke aus dem Swingerclub verarbeiten würde. Es war, wie ich mir ausrechnete, Peters letzte Nacht in Hamburg.

"Peter", sagte ich, "so kannst du dich eigentlich nicht auf den Balkon legen. Man sieht zwar von nirgends in meine Wohnung sehen, aber so sieht dich die Dame, die über mir wohnt, wenn sie ihre Blumen gießt -- eine alleinstehende, etwas altjüngferliche Dame."

"Ich will ja auch gar nicht den ganzen Tag auf dem Balkon liegen."

"Was willst du dann? Heute abend ist Premiere im Schauspielhaus. Ich kenn da jemand, von dem bekommen wir sicher noch zwei Karten."

"Oh ja, das ist eine prima Idee. Danach gehen wir schick essen, und dann umarme ich dich hier ganz fest, und wir erzählen uns was Schönes. Was gibt es denn im Schauspielhaus?"

Diese Antwort kam für mich völlig unerwartet. Den Menschen, den ich wegen der Karten meinte, hatte ich seit Jahren nicht mehr gesehen -- das wäre eine Blamage, wenn ich ihn nicht finden würde.

"Du mußt doch morgen fliegen!?", fragte ich vorsichtig.

"Nein -- hab ich dir das noch nicht gesagt -- ich konnte verlängern -- ich flieg erst Montag nachmittag -- wir haben noch das ganze Wochenende!"

"Wie schön!", sagte ich, ohne meine Freude zu verbergen. "Also: nicht im Schauspielhaus, sondern im Thalia-Theater, und es ist Andorra --"

"Wunderbar!"

"Und den Herrn mit den Karten hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen -- aber ich versuch mal, ihn zu erreichen."

Inzwischen war mir eingefallen, daß der Herr Kreuzer hieß, und ich fand seine Telephonnummer in meinem Notizbuch.

"Kreuzer!", sagte eine unfreundliche Frauenstimme.

"Guten Tag, hier ist Melanie Knaack, ich hätte gern mit Herrn Helmut Kreuzer gesprochen."

"Der wohnt nicht mehr hier."

"Aber können Sie mir nicht seine jetzige Telephonnummer geben!"

"Die steht im Telephonbuch."

"Aber da sind doch zwei Seiten Kreuzer und eine Spalte Helmut Kreuzer."

"Mein Ex wohnt in der Legienstraße, wenn er nicht schon wieder weitergeflogen ist."

"Danke, mein liebes Kind. Das war sehr sehr freundlich von Ihnen!" -- Blöde Kuh!

Zum Glück fanden wir einen der vielen Helmut Kreuzers in der Legienstraße, und ich rief an.

"Hier Helmut Kreuzer."

"Hier Melanie Knaack."

"Oh, hallo Melanie, wie geht es dir -- lange nichts von dir gehört -- aber sag mal, haben wir uns damals geduzt?"

"Nein, haben wir nicht!", lachte ich.

"Oh, dann entschuldigen Sie, Frau Knaack. -- Womit kann ich Ihnen heute dienen."

"Vermitteln Sie immer noch Theaterkarten? Ich hätte gern zwei für die Andorra-Première heute abend."

"Das kann ich jetzt noch nicht zusagen, aber ich bemüh mich. Rufen Sie in einer halben Stunde wieder an?"

"Tu ich!"

"Sagen Sie -- Sie haben doch nicht vorher bei meiner Ex angerufen?"

"Doch, ich hatte nur die Nummer. Das ist ja ein Herzchen. Bis ich der die Legienstraße aus der Nase gezogen hab!"

"Ich entschuldige mich hiermit für sie. Sie kann nicht anders. Also dann bis gleich!"

"Na, das scheint ja zu klappen!", meinte Peter. "Ich hab übrigens bei dir eine Dose Erbseneintopf gefunden und in der Küche warmgemacht -- denn können wir essen, wenn du willst."

"Mensch, warum sagst du das nicht! Der ist sicher schon verbrannt!"

War er aber nicht, und wir aßen, nachdem ich mich aus- und einen Bikini angezogen hatte, in leichter Garderobe auf dem Balkon.

Danach rief ich wieder Herrn Kreuzer an, und er sagte gleich strahlend:

"Sie haben Glück, Frau Knaack, an der Abendkasse liegen zwei Karten für Sie zum Abholen, ich hatte aber leider nur noch ziemlich weit hinten, Reihe fünfzehn, und die Karten sind ziemlich teuer."

"Das macht nichts, Herr Kreuzer!"

"So, so, reicher Onkel aus Amerika in Hamburg?"

"Nein, Herr Kreuzer, reicher früherer Studienkollege."

"Sehr schön, Frau Kreuzer! Darf ich Sie dann beide zu dem Empfang nach der Première einladen. Als Legitimation haben Sie ja den Umschlag mit den Karten mit Ihrem Namen."

"Danke, Herr Kreuzer, wir kommen gern!"

"Hast du es mitgekriegt, Peter, wir sind auch zu dem Empfang nach der Première eingeladen -- da kannst du nicht so gehen!"

"Oh, dann muß ich dich bitten, meinen besten Anzug zu bügeln!"

"Na, dann rück ihn mal raus."

Damit war der Nachmittag ziemlich gelaufen: Abendkleid bügeln -- " soll ich das kürzere oder das längere anziehen?

"Das kürzere!"

"Hab ich mir bei dir gedacht!"

Peters Anzug mit Weste bügeln -- sonstiges bügeln vom Oberhemd bis zum Taschentuch für die Brusttasche -- und die Krawatte, die Peter aussuchte, hatte es auch nötig!

Und Peters schwarze Schuhe noch einmal auf Hochglanz bringen!

Schließlich waren wir fertig und fanden gegenseitig, wir sähen großartig aus und Männer beziehungsweise Frauen könnten schwach werden.

Wir bestellten ein Taxi, fuhren zum Theater, betraten das Foyer, Peter bezahlte und holte die Karten. Ich sah mich um, sah aber kein bekanntes Gesicht. Meine Kollegen leisteten sich normalerweise keine Premièrenkarten.

Das Stück Andorra begleitete mich seit meiner Schulzeit. Wir hatten einen modernen Deutschlehrer, der es mit uns durchnahm. Und unerfahrene Backfische beeindruckte besonders die Stelle "und auf den Bock/und ab den Rock" mit ihrer direkten sexuellen Anspielung, aber älter geworden und die Gesamtaussage des Stückes in Betracht ziehend fand ich die Stelle eher zum Heulen. Das merkte Peter und drückte mir zart die Hand.

Nach der Aufführung kam gleich Herr Kreuzer auf uns zu -- er hatte meinen Charakterkopf wiedererkannt, wie er lachend sagte -- und führte uns in den Saal, in dem der Empfang ausgerichtet wurde. Man stand um ein reich gedecktes Bufett herum und mußte erst einmal einige Ansprachen über sich ergehen lassen, unter anderem auch vom Kultursenator. Der Schulsenator war angeblich eingeladen, glänzte aber durch Abwesenheit. Ich hätte bei dieser Gelegenheit gern einige Wörter über den Alltag an den Schulen mit ihm gesprochen.

Herr Kreuzer stand bei dem Empfang meistens allein herum, und so ging ich zu ihm und zog Peter hinter mir her. Ich stellte Herrn Kreuzer Peter als "Studienkollegen, jetzt in Amerika lebend" vor und dankte ihm dafür, daß er uns die Karten verschafft hatte. Herr Kreuzer freute sich über die freundliche Ansprache und taute auf, und schließlich sagte Peter:

"Wir wollten nachher noch essen gehen. Kommen Sie nicht mit, Herr Kreuzer?"

"Sehr gern! Danke für die Einladung."

"Gehen wir nicht schon jetzt", schlug ich vor, "ich kenne hier sonst keinen Menschen, und wir sollten uns hier nicht den Appetit verderben."

Die beiden Herren waren einverstanden, Herr Kreuzer mußte sich noch von einigen Bekannten verabschieden, und wir traten ins Freie.

"Wohin willst du uns denn einladen, Peter?", fragte ich.

"Alsterpavillon natürlich", antwortete Peter.

"In den Alsterarkaden unten soll auch ein gutes Restaurant sein", gab Herr Kreuzer zu bedenken, "und ich bezahl natürlich für mich -- wir kennen uns doch kaum!"

"Da machen Sie sich man keine Sorgen um!", sagte Peter jovial und faßte Herrn Kreuzer in genau angepaßter Kumpelhaftigkeit um die Schultern. "Gut, probieren wir das mal, ist ja auch etwas näher."

"Zwanzig Meter!", sagte ich.

"Fünfzig!", korrigierte Herr Kreuzer lachend.

"Mindestens hundertfünfzig."

Peter war als Ingenieur für millimetergenaue Exaktheit.

Das Restaurant machte einen gediegenen Eindruck -- ich wußte von ihm im Prinzip, hatte es mir aber nie geleistet, und wir setzten uns an einen der letzten beiden freien und nicht reservierten Tische.

Wir bestellten Boeuf Stroganov und beschlossen, uns nicht weiter mit Wein zu benebeln, sondern einfach ein kühles Helles zu bestellen. Wir unterhielten uns lustig über die Abgründe der Hamburger Kulturpolitik -- es stellte sich heraus, daß Herr Kreuzer in der Kulturbehörde für die Theater zuständig war -- uns sehr zu Anfang sagte Herr Kreuzer:

"Ich glaube, ich bin der Älteste unter uns, ich bin dreiundvierzig, und Sie, Frau Knaack?"

"Das fragt man eine Frau nicht, aber ich finde es auch blöd, wenn Frauen eine Geheimnis mit ihrem Alter machen -- ich bin neununddreißig."

"Und Sie, Herr Fink?"

"Auch dreiundvierzig!"

Die beiden fanden bald heraus, daß Peter einige Wochen älter war, aber trotzdem schlug Herr Kreuzer gegen die Anstandsregeln vor, wir sollten uns alle duzen.

"Ihr wißt ja von eurer Suchaktion: Ich heiße Helmut!"

Wir waren natürlich einverstanden.

Die Unterhaltung wurde noch lustiger, sie streifte auch meine Beziehung zu Peter -- "im ersten Semester kennengelernt und dann in zwanzig Jahren nur dreimal wiedergetroffen -- ihr habt euch sehr gern -- man sieht es -- es ist schön, solche Freunde zu haben!", sagte Helmut mit etwas wehleidigem Ton.

Irgendwann verschwand Peter aufs Örtchen, und ich wußte: Jetzt regelt er auch die Bezahlung, sicher für alle drei. Als es ans Aufbrechen ging, zückte Helmut das Portemonnaie, aber Peter bremste ihn: