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Alle Kommentare zu 'Gudrun und Julian'

von Bennor

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  • 3 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 8 Jahren
Plagiat??? Hm...

Die Geschichte wurde letzte Woche auf www.erogeschichten.com von einem gewissen "Norbi" unter "Gudrun und ihr erster Dreier" veröffentlicht...

Sollte es sich um den Selben Autor handeln frag ich mich, warum a) verschiedene Autorennamen, und b) warum heißt die Story anders???

Fragen über Fragen

(Würd gern unter meinem Namen "Outsider" schreiben, aber das System läßt mich grad nicht rein... :-( )

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 8 Jahren
Besser gar nicht als schlecht plagiieren!

Ob der vorliegende Text tatsächlich ein Plagiat darstellt, wofür einiges spricht (s. mein anonymer Vorkommentator), sei an dieser Stelle nicht weiter auseinandergesetzt, stattdessen sie die Aufmerksamkeit auf den ersten Satz (mit fehlendem Punkt) des Texts gelenkt: „Es ist eine tatsächliche Begebenheit[.]“ Wozu dieses Zitat? Weil es vorführt, was schon x anderen Texten auf dieser Seite nicht ein bisschen geholfen hat: die Versicherung, dass der jeweilige fiktionale Text ein Tatsachenbericht darstelle. Diese Versicherung ist in zweierlei Hinsicht nicht nur zwecklos, sondern auch sinnlos: Zum einen ist sie zwecklos, weil der Wahrheitswert der Handlung eines fiktionalen Texts diesen an und für sich genommen nicht im Geringsten lesenswerter macht (es sei denn, die Handlung würde überprüfbare historische Ereignissen, z. B. den Verlauf einer Schlacht, nachzeichnen), und zum anderen ist an und für sich genommen schon völlig sinnlos, einen fiktionalen Text, d. h. also eine (großteils) freierfundene Geschichte (vermittelt durch eine Reihe von linguistischen Zeichen ohne zeitliche Dimension), als eine „tatsächliche[n] Begebenheit“ (ein sich ereignendes oder ereignetes Ereignis in Raum und Zeit jenseits aller linguistischen Zeichen) hinzustellen. So viel zu den verquasten theoretischen Annahmen, die dem vorliegenden Text zu Grunde liegen.

Was den Text selbst anlangt, so ist – wie so oft in letzter Zeit – im Grunde nicht viel mehr zu sagen, als dass er einfach schlecht geschrieben und erzählt ist. Eine Auswahl exemplarischer Beispiele aus dem Text soll an dieser Stelle genügen, um dieses Urteil zu stützen:

„Gleich bei unserem Einzug hatten wir uns darauf geeinigt, daß [sic!] wir uns bei Vornamen nannten, aber bei Sie blieben dabei.“

- Während die ersten beiden Teilsätze noch halbwegs Sinn ergeben, stürzt der dritte den Gesamtsatz ins Kauderwelsch, dem beim besten Willen kein Sinn mehr zu entnehmen ist.

„Es war ihm eine besondere Freude, zu sehen, dass es uns beiden schmeckte und auch gefiel, daß [sic!] wir ein so gutes Verhältnis hatten.“

- Da der Text in der Ich-Perspektive geschrieben ist, ist die Rede aus Sicht einer anderen Figur als der des Erzählers (hier: „Julian“) ein Perspektivfehler, wie er kaum klarer (und verdrießlicher) sein könnte.

„Gudrun griff nach seinem Schoß und polterte los: Julian du hast ja einen harten Schwanz, das geht doch gar nicht so, komm zeig ihn mir.“

- Eine Passage, die typisch ist für die weitverbreitete Übernahme nicht nur der gängigen Szenarien, sondern auch „Dialoge“ (ohne Anführungsstriche dieses Wort an dieser Stelle seines eigentlichen Sinns spottete) aus den üblichen Pornos in dt. LIT-Beiträge. Hier mangelt es offenkundig nicht nur an eigenen Ideen, sondern auch an Sprachgefühl und -logik. Anders – und unmissverständlicher – gesagt: Die Formulierung (wie viele andere im Text auch) ist schlichtweg dümmlich.

„Deshalb faste [sic!] ich ihn an der Schulter und formte die Worte: Fick sie, nun mach schon, sie will dich jetzt in sich haben.“

- Als ob „Bennor“ dem geneigten Leser beweisen wollte, dass es noch dümmlicher als in der zuvor zitierten Passage geht, lässt er seinen Erzähler nun Worte „formen“, wobei offenbar dem Leser überlassen bleibt, sich die Formung derselben vorzustellen: Pantomime? Ausdruckstanz? Oder doch das schnöde Lippenspiel ohne Ton? (Verständlich, denn so viele dümmliche Formulierungen verschlagen einem leichthin die Sprache.)

Und was polnische Erben in der bundesdeutschen Eiffel machen (bzw. in den 70ern des vorherigen Jahrhunderts machten) oder wieso Krankenschwestern nach Dienstschluss gewöhnlich in Arbeitskleidung, aber ohne Unterwäsche nach Hause kommen sollten (bzw. dies in den 70ern des vorherigen Jahrhunderts getan haben sollten), bleibt auch am Ende – vom logisch-narrativen Standpunkt aus – unerklärlich. (Mit Blick auf die Inspirationsquelle, den gemeinen Pornostreifen, ist die Erklärung – natürlich – schnell bei der Hand, aber, um es zum gefühlt tausendsten Mal zu sagen, ein fiktionaler Text ist k e i n Pornostreifen, weshalb es auch grundfalsch und unnütz ist, diesen in eigenen [und vor allem: schlecht gewählten, s. o.] Worten sozusagen Bild für Bild nacherzählen zu wollen.)

Um am Schluss noch die Frage des Autors zu beantworten: Einer Fortsetzung (oder irgendeines anderen Texts auf demselben Niveau wie dem des vorliegenden) bedarf es nicht. Danke.

Fazit: Ein Text, der wie so viele andere auch in unzulänglicher Sprache vergeblich und ohne irgendeine eine eigene Idee den nächstschlechten Porno nachzuerzählen versucht. Vergeudete Lektürezeit!

Und ab dafür.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 8 Jahren
∴ { • ½ STERN • }

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