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Gut Jaspis (Teil 02)

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Mein Vater hörte auf zu kauen, schluckte den letzten Bissen seines Essens herunter und sagte, ohne den Blick zu heben, an mich gerichtet: „Solange du die zwei Flaschen Wein nicht allein trinkst und zur üblichen Zeit zurück bist, sollte dem nichts im Wege stehen. Ich esse eh lieber mittags. Liegt nicht so schwer im Magen."

Natürlich. Zur üblichen Zeit. Mit 22 Jahren um 22:00 Uhr zu Hause sein- was auch sonst? Vor Wut und Enttäuschung stiegen mir leicht die Tränen in die Augen. Aus welchen Gründen auch immer, hatte ich tatsächlich die Hoffnung gehegt, dass mein Vater wenigstens zu diesem Anlass eine Ausnahme machen würde. Immerhin war ich mehr als volljährig und zwei weitere Tage später zog ich endgültig aus, sodass er mir ohnehin nichts mehr vorschreiben konnte.

Wozu dieses Theater also? Es fühlte sich an, als wolle er sich dafür, dass ich diesen Weg einschlug, zumindest in irgendeiner Form an mir rächen und mir wenigstens die letzten Abende, an denen er noch Einfluss auf mich hatte, auf seine Art vermiesen. Ich ärgerte mich über meinen Anflug von Naivität und darüber, dass ich mir insgeheim auch irgendwie gewünscht hatte, dass ich mit einem besseren Gefühl von hier weg gehen konnte. Sozusagen im Guten mit meinen Eltern auseinander gehen würde.

Als ich gerade meinen dicken Kloß im Hals herunterschlucken und mich zähneknirschend dafür bedanken wollte, dass ich überhaupt zu der Feier gehen darf, passierte etwas, womit ich im Lebtag nicht gerechnet hätte. Meine Mutter nahm strenge Gesichtszüge an (was wirklich ausgesprochen selten passiere) und blickte meinen Vater eindringlich an, ehe sie mit einer ungewohnten Kälte in der Stimme sagte: „Ich denke, da es Lillys vorletzter Abend zu Hause ist, sie in vernünftiger, gediegener Gesellschaft sein wird und sie zudem immer zuverlässig gewesen ist, kann man wohl einmal eine Ausnahme machen. Sie hat es sich mehr als verdient, sich ein wenig feiern zu lassen, auch über 22:00 Uhr hinaus. Nicht wahr, Ludwig?", wobei ihre Stimme einen so ruhigen, aber dennoch vehementen und durchaus bestimmt klingenden Nachhall hatte, dass ihre an meinen Vater gerichtete Frage eigentlich nicht mehr als solche aufzufassen war.

Eine Gemeinsamkeit hatten mein Vater und ich an diesem Abend. Uns stand beiden innerhalb weniger Sekunden etwas der Mund offen und eine Mischung aus Unsicherheit und Schrecken ins Gesicht geschrieben. Er legte sein Besteck mit leicht zittrigen Händen nieder, tupfte sich hektisch den Mund mit der Serviette ab und erwiderte: „Ich...äh...also...natürlich, Melissa. In Anbetracht der besonderen Situation hast du vermutlich Recht, Liebes. Denke ich."

Als wäre nichts gewesen, kehrte augenblicklich der unbekümmerte und liebevolle Gesichtsausdruck meiner Mutter zurück, woraufhin sie uns entgegenflötete: „Prima! Lilly-Schatz? Dann sei so gut und schau, dass du gegen Mitternacht wieder zurück bist, ja? Du hast anschließend immerhin auch noch einiges zutun, bevor dein großer Tag vor der Tür steht und wirst deine Energie brauchen", ehe sie uns allen von ihrem selbstgemachten Eistee nachschenkte und vollkommen gelassen ihr Mahl fortsetzte.

Als das Abendessen sein Ende gefunden hatte, stand ich eilig auf, warf meiner Mutter einen irritierten, aber auch dankbaren letzten Blick zu und wünschte den beiden mit der Begründung, heute früh schlafen gehen zu wollen, eine gute Nacht. Meine Mutter zwinkerte mir kurz zu, schenkte mir ein breites, warmes Lächeln und wünschte mir schöne Träume. Immer noch verwirrt von den gerade stattgefundenen Ereignissen, ließ ich mich gedankenverloren auf mein Bett fallen und beschloss schließlich, einfach froh und dankbar über diese positive Wendung zu sein und nicht weiter darüber nachzugrübeln, was für eine mir völlig unbekannte Seite meine Mutter soeben an den Tag gelegt hatte.

Plötzlich fiel mir mein Handy, welches sich immer noch in meinem Ausschnitt befand, wieder ein und dass ich während des Essens einmal der Auffassung gewesen war, ein leichtes Vibrieren an meinen Brüsten gespürt zu haben. Schnell holte ich das Gerät hervor und erblickte, dass ich eine weitere ungelesene Nachricht von Phil hatte. Dort stand geschrieben: „Den Ort kenne ich und werde pünktlich da sein. Da hast du aber eine besondere Wahl für unser Wiedersehen getroffen. Ich kann es kaum erwarten! Du bist wirklich immer für eine positive Überraschung gut- das hat sich schon mal nicht verändert. Und ich wette, dass das nicht das Einzige sein wird, was beim Alten geblieben ist...Etwas Leckeres werde ich auch mitbringen, darauf kannst du dich verlassen!"

Seine Worte bzw. Zeilen waren wie Musik in meinen Ohren und ließen erneut viele großartige, erotische Rückblicke aus unserer gemeinsamen Zeit durch meinen Kopf wandern. Mir wurde kalt und heiß zugleich bei dem Gedanken daran, dass ich ihn in weniger als 24 Stunden wiedersehen würde. Ich war wahnsinnig aufgeregt und fast unerträglich erregt. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich seine Haut auf meiner regelrecht spüren. Ein Schauer lief mir über den Rücken und schickte auf ein Neues heftige Wellen der Lust in Richtung meiner Scham.

Ohne zu zögern, schob ich mein Kleid nach oben und glitt mit meinen Fingern unter den Stoff meines von Liebessäften getränkten Tangas, um mir Abhilfe zu verschaffen. Beim Berühren meiner feuchten Schamlippen, stellte ich mit Schrecken fest, dass es schon einige Zeit her war, dass ich mich das letzte Mal einer Intimrasur unterzogen hatte. Das wollte ich für das morgige Treffen mit Phil auf alle Fälle noch nachholen, da ich schließlich ein gewisses Rahmenprogramm für den Ablauf unseres Dates zurechtgelegt hatte, welches definitiv auf dem ein oder anderen Wege mit seinem dicken Schwanz in meiner nach ihm lechzenden Muschi enden sollte. Und dafür sollte kein einziges, störendes, winziges Härchen mehr auf meinem fraulichen Venushügel zu finden sein.

Also beschloss ich kurzum, zwei Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen und mein Selbstverwöhnprogramm in die Dusche zu verlagern. Einem meiner Lieblingsorte fürs Masturbieren, da ich einfach tierisch darauf stand, wenn es beim Sex, egal ob allein oder nicht, ordentlich nass wurde. Also schnappte ich mir ein langes T-Shirt, welches ich mir anschließend für die Nacht überwerfen wollte, wechselte noch die Klinge meines Rasierers und begab mich in Richtung Badezimmer. Dem einzigen Plätzchen in diesem Haus, an dem es mir doch tatsächlich erlaubt war, die Tür hinter mit abzuschließen, um unangenehmen Situationen vorzubeugen.

Ich zog mich aus, kletterte in die Duschkabine und ließ mich zunächst vom lauwarmen Wasser berieseln. Ich genoss das leicht kitzelnde, druckvolle Gefühl auf meinen hart abstehenden Brustwarzen und streichelte diese eine ganze Weile, ehe ich mich frei nach dem Motto „Erst die Arbeit und dann das Vergnügen" dazu ermahnte, mich erst einmal meiner ordentlichen Rasur zu widmen, da ich, so wie ich mich kannte, nach meinen „Wasserspielchen" wahrscheinlich nicht mehr dazu in der Lage gewesen wäre, mich in Ruhe und sorgfältig um die Entfernung meiner Schamhaare zu kümmern.

Nachdem ich mit dem Rasieren meiner (nicht nur vom Wasser) durchnässten Möse fertig war, legte ich den Rasierer an Seite und strich mir sanft und zufrieden mit meinem Ergebnis, mehrere Male über meine nun samtig weiche Spalte. Es war ein unglaublich erregendes Gefühl, da ich mir unweigerlich sofort vorstellte, wie viel erregender es noch werden würde, wenn meine Hände durch Phils ersetzt werden würden. Bei diesem Gedankenspiel wurden meine Berührungen automatisch immer intensiver. Ich knetete, rieb und fingerte mich schon nach kurzer Zeit heftig, sodass mich bereits nach wenigen Minuten mein erster, längst überfälliger Orgasmus ereilte, den ich etwas lauter als gewollt herauskeuchte.

Doch meine Lust schien nun erst richtig entfacht worden zu sein. Ich griff auf eine altbekannte, aber durchaus effektive Methode zur Stimulation meiner Pussy zurück, indem ich mir den abnehmbaren Duschkopf schnappte, mit der anderen Hand meine Schamlippen weit auseinanderzog und den Strahl gezielt auf meine bereits angeschwollene Klit gerichtet hielt. Ich konnte ein wildes, lustvolles Zucken meines ganzen Körpers kaum verhindern und meine Beine zitterten regelrecht, sodass es mich ein hohes Maß an Anstrengung kostete, mich zumindest so zusammenzureißen, dass ich meinen Körper noch einigermaßen in Position halten konnte, um das druckvolle, weiche Gefühl auf meiner Lustperle nicht schwinden zu lassen.

Lange hielt ich auch das leider nicht durch und kurze Zeit später überrollte mich Orgasmus Nr. 2, der durch die Reizung meiner empfindlichsten Stelle noch deutlich heftiger war als mein erster. Als sich meine Atmung langsam wieder etwas reguliert hatte, steckte ich den Duschkopf wieder in seine Verankerung, stellte das Wasser um einiges kühler ein, um meinem extrem erhitzten Körper etwas Linderung zu verschaffen und wusch mir, das kalte Nass genießend, erst einmal genüsslich die Haare, ehe ich das Wasser abstellte und aus der Dusche stieg. Ich trocknete mich ab, cremte meine Haut mit einer dezent nach Vanille duftenden Bodylotion ein und wollte im Badezimmerspiegel einen letzten, prüfenden Blick auf meinen nackten Körper werfen.

Während ich zu meiner Haarbürste griff und mein langes, lockiges Haar durchkämmte, beobachtete ich in meinem Spiegelbild, wie die feinen Wasserperlen, die dabei aus meinen nassen Haaren austraten, langsam über meine nach wie vor, vor Erregung angeschwollenen, runden Brüste wanderten. Dieses erotische Bild und die Vorstellung, wie verrückt Phil erst bei diesem Anblick werden würde, wenn er mich in diesem Moment sehen könnte, entfachten erneut meinen Durst nach sexueller Befriedigung. Ich war scheinbar immer noch nicht fertig mit mir selbst. Doch diesmal war das Gefühl nach richtigem Sex, der nun mal gerade nicht möglich war, fast unerträglich.

Mit einfachem Fingern oder wildem Stimulieren meiner Klitoris, wäre es jetzt gerade nicht getan gewesen. Ich brauchte dringend einen Schwanz. Oder zumindest etwas ähnliches. Ich wollte nichts mehr als eine heftige Penetration meiner vor Creme und Lustsäften glänzenden Muschi. Beinahe panisch, als würde mir die Zeit davonlaufen, blickte ich mich suchend im Badezimmer um. Doch ich erblickte auf die Schnelle nichts, was sich gut dazu geeignet hätte, es als Dildo umzufunktionieren. Wie durch eine innere Eingebung der Lust, blickte ich dann an mir herunter und entdeckte meine Haarbürste, die ich immer noch vom Kämmen in der rechten Hand hielt.

„Natürlich! Warum bin ich da nicht gleich draufgekommen? Einfach, hart und effektiv. Genau wie der Strahl vom Duschkopf. Außerdem hat meine elektrische Zahnbürste schon weitaus mehr als einmal bewiesen, dass es nicht immer unbedingt teurer Sextoys bedarf, um auch Hochtouren zu kommen.", dachte ich bei mir selbst. Ich stöpselte in weiser Voraussicht den Föhn noch schnell ein, stellte ihn auf die stärkste Stufe und legte diesen neben das Waschbecken. Dann steuerte ich die neben der Dusche befindliche Badewanne an, legte mein Handtuch hinein, damit meine nackte Haut nicht mit dem eiskalten Material in Kontakt kam und legte mich dann mit meiner Bürste bewaffnet hinein.

Ich spreizte die Beine weit auseinander, indem ich die Füße links und rechts auf dem Badewannenrand abstellte und begann sodann, mich wie von Sinnen mit dem Griff meiner Haarbürste hart in meine schmatzende Pussy zu ficken. Dabei malte ich mir automatisch aus, dass Phil mich in diesem Moment genau hier in dieser Badewanne wie ein Tier nach allen Regeln der Kunst durchnahm, während meine Eltern nichtsahnend unten im Wohnzimmer saßen. Bei diesem Gedankenspiel wurden die Stöße, die ich mir genehmigte, immer schneller und härter, bis ich schließlich so hart kam, dass ich eine beachtliche Menge meines Mösensaftes gegen das hintere Ende der Wanne schoss und so laut meine Lust herausstöhnte, dass ich mir in diesem Moment für mein vorausschauendes Handeln dankte. Denn das Einzige, was meine Eltern von meinem Spektakel der Lust unten gerade hören würden, wäre das laute, tosende Geräusch des voll aufgedrehten Föhns.

Nachdem ich die Spuren meiner Lust beseitigt und mich zu Ende bettfertig gemacht hatte, kroch ich erschöpft und (zumindest vorerst) befriedigt unter die Bettdecke, stellte mir den Wecker meines Handys auf 8:00 Uhr ein und versuchte zu schlafen, obwohl es erst 21:30 Uhr waren. Der Tag voller Erledigungen, das Gespräch mit meinen Eltern, das Wissen über das bevorstehende Treffen mit Phil und natürlich die Aufregung hinsichtlich des immer näher rückenden Umzugs, hatten mich mehr ausgelaugt, als ich zuerst angenommen hatte. Meine finale, ausgiebige Masturbationseinlage im Badezimmer, die sich allerdings mehr als gelohnt hatte, hatte mir dennoch den Rest meiner Kräfte gekostet.

Ich schaltete meine Nachttischlampe aus, schloss die Augen und fiel innerhalb weniger Minuten in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Irgendwann schreckte ich, mit dem Gefühl verschlafen zu haben, hoch. Vollkommen verwirrt und schlaftrunken brauchte mein Gehirn einen Moment, um zu realisieren, dass der Wecker noch gar nicht geklingelt hatte. Auch die dunkle Nacht, welche ich durch einen geöffneten Spalt meines Fensters erblicken konnte, bestätigte mir, dass der Morgen noch nicht annähernd herangebrochen war. Ich warf einen Blick auf mein Handydisplay, welches mir verriet, dass es 1:45 Uhr in der Nacht waren. Stöhnend legte ich mein Smartphone wieder weg, zog mir die Decke über den Kopf und versuchte wieder einzuschlafen. Vergeblich.

Ungefähr eine Stunde lang probierte ich verschiedenste Liegepositionen aus, wendete sowohl mein Kissen als auch die Decke, um die kühle Seite genießen zu können und versuchte krampfhaft, an für mich einschläfernde Dinge wie Algebra, das Geräusch eines Formel 1 Autos oder den neuesten Klatsch über die Kardashians zu denken (ja, sogar Schäfchen zählen hatte ich versucht). Doch es half alles nichts. Ich war so wach, als hätte ich mir kurz vor dem zu Bett gehen noch Kaffee und Energydrinks einverleibt. Je zwanghafter ich versuchte, wieder zurück in den Schlaf zu finden und mit jeder Minute, die es mir nicht gelang, damit erfolgreich zu sein, wurde ich wütender und somit noch wacher. Es war ein Teufelskreis.

Also beschloss ich, dass es wohl das Beste war, mich ein wenig mit etwas Schönem abzulenken und vielleicht ein Buch zu lesen, um so wieder etwas müde zu werden. Dann kam mir zu meinem Verdruss in den Sinn, dass meine ganze Büchersammlung schon in verschiedensten Umzugskartons verpackt war, die ich auch bereits zugeklebt hatte. Deshalb entschied ich mich dazu, stattdessen auf meinen Laptop zurückzugreifen und dort ein bisschen Onlinezeitung zu lesen oder einfach ein wenig im Internet zu surfen. Allerdings war ich in diesem Moment ausgesprochen unkreativ und auf der automatisch vorgeschlagenen Newsfeed-Seite, wurden mir keine Artikel angeschlagen, die mich auch nur ansatzweise interessiert hätten.

Genervt öffnete ich mein Mailpostfach, um einer unheimlich spannenden Aufgabe nachzugehen: Alte E-Mails auszusortieren und die, die ich behalten wollte, in thematisch passende Unterordner zu verschieben. Naja, halb so wild. Irgendwann musste auch so etwas ja mal angegangen werden. Als ich mir einen Überblick über die gelesenen Mails in meinem Posteingang verschaffte, konnte ich nicht anders, als noch einmal die finale Bestätigungsmail meines zukünftigen Arbeitgebers anzuklicken.

Dort standen alle wichtigen Informationen nochmal zusammengefasst, eine Kopie meines Arbeitsvertrags war im Anhang hinterlegt und auch eine kleine Broschüre, über interessante Orte in der dortigen Umgebung, hatte man für mich zusammengestellt, um mir das Eingewöhnen ein wenig zu erleichtern. Ich hatte wirklich unheimliches Glück, durch meinen hervorragenden Abschluss und Empfehlungen meiner Dozenten, diese Stelle ergattert zu haben. Einige meiner Mitstudierenden, freuten sich zwar einerseits für mich, konnten andererseits allerdings auch mehr schlecht als recht verbergen, dass sie einen gewissen Neid hegten, da dort sonst nur die fähigsten und erfahrensten Tierheilpraktiker und Tierphysiotherapeuten des Landes die Chance auf eine Mitarbeit erhielten.

Es handelte sich in Fachkreisen sozusagen um die Charité der Tierheilkunde, nur eben nicht in Form eines riesigen Krankenhauskomplexes, sondern als moderne Praxis, welche mitten auf dem ebenfalls landesweit bekannten Gutshof „Jaspis" lag. Wer es dort hingeschafft, sich dort bewiesen und somit einen Namen gemacht hatte, verdiente nicht nur ausgesprochen gutes Geld, sondern hatte auch großartige Zukunftsaussichten, da es hieß, dass man danach so ziemlich überall als Arbeitskraft unterkommen konnte (sofern man die Stelle überhaupt aufgeben wollte) und keine größeren Probleme haben würde, falls man Ambitionen hegte, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen zu wollen. Ich war mir meinem unverschämten Glück mehr als bewusst und konnte es meinen Kommilitonen somit nicht mal verübeln, dass sie mir gegenüber ein wenig missgünstig auftraten.

Denn wer sich für diesen Beruf entschied, wusste bereits vorher, dass es sich um eine sehr spezielle Abzweigung der Tiermedizin handelte, auf die bei weitem nicht jeder zurückgriff und es somit nicht gerade einfach war, sich gegen die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen und sich ein Standbein aufzubauen. Gut Jaspis an sich war ein hochmodernes, sehr elitäres, aber auch alteingesessenes Gestüt, welches sich vorwiegend auf die Zucht und zugleich auf die Ausbildung ambitionierter Turnierreiter spezialisiert hatte. Vorwiegend hatten dort ausgesprochen gut betuchte Menschen ihre Pferde eingestallt, da ein Platz dort sehr kostspielig war und es sich um ein vollumfängliches rundum -- sorglos -- Paket für Mensch und natürlich in erster Linie das Tier handelte. In den Kosten für die Unterbringung des Pferdes war absolut alles enthalten, was man sich vorstellen und wünschen konnte.

Neben dem Pflegen und Instandhalten der Anlage mit allen benötigten Gerätschaften, waren auch sämtliche Stallarbeiten, wie das Misten der Boxen und Ausführen der Pferde auf die ausladenden Weidenflächen enthalten. Außerdem gab es eine speziell auf das individuelle Tier ausgerichtete Futterverpflegung, hauseigene Hufschmiede und Tierärzte, es wurde von herausragenden und erfahrenen Trainern Reitunterricht in allen erdenklichen Stilen und Disziplinen angeboten und auch das komplette Leistungsangebot meines baldigen Arbeitgebers, der Praxis für Tiernaturheilkunde, Tierpsychologie und Tierphysiotherapie wurde zu einem deutlich günstigeren Preis als üblich angeboten und konnte jeder Zeit direkt vor Ort in Anspruch genommen werden.

Mit das vorteilhafteste, neben der Möglichkeit in solch einer Umgebung Berufserfahrung sammeln zu können, war zusätzlich, dass allen tiermedizinischen Mitarbeitern die Möglichkeit zustand, gegen einen verhältnismäßig geringen Obolus, eine direkt auf dem Gelände des Gutshofs gelegene, ebenfalls moderne Einliegerwohnung zu beziehen, welche in Anbetracht der Größe und Ausstattung auf dem normalen Immobilienmarkt für die meisten eher weniger bezahlbar gewesen wäre. Schon gar nicht für eine frisch aus dem Studium kommende Berufseinsteigerin, wie mich. Ich freute mich jedenfalls unendlich auf meine neue Stelle und natürlich ebenfalls auf die wunderschöne Wohnung in, zumindest für mich, tollster Umgebung, welche ich beziehen würde.

Während ich über all diese Dinge noch einmal freudig nachdachte und nebenbei die Website des Gestüts aufgerufen hatte, um mich noch einmal durch die vielseitigen Angebote und Bilder zu klicken, merkte ich, dass meine Augen tatsächlich langsam wieder schwer wurden und mich eine erdrückende Müdigkeit ereilte. Ich schaffte es gerade noch so, den Laptop zu zuklappen, den Alarm meines Weckers in Anbetracht dieser unterbrochenen, unruhigen Nacht, auf eine Stunde nach hinten zu verschieben, ehe mir dann endgültig die Augen zufielen und mein Bewusstsein innerhalb von Sekunden erneut wegdämmerte.

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