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Institut für Tiefenerziehung 01

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Unter den Tischen standen große Gegenstände aus Plastik in der Farbe des jeweiligen Schrankes, nicht ganz einen halben Meter hoch und etwa ebenso breit, von ovalem Querschnitt, die sich nach oben hin leicht verjüngten. Wozu sie da waren, konnte Mia nicht erraten, aber sie erkannte, dass sie mit zahlreichen Bildern von Käfern, Bienen und sonstigen Insekten im Bilderbuchstil beklebt waren.

Auch die Wände des Zimmers waren mit solchen Motiven verziert, dazu kamen gemalte, mannshohe Grashalme und der gleiche, himmelblaue Hintergrund wie im Flur. Der Boden bestand aus grasgrünem Linoleum, an der Stirnwand gegenüber der Eingangstür konnte man durch ein vergittertes Fenster in einen dichten Garten sehen, der schon im Halbdunkel lag. Das Zimmer wurde durch Deckenfluter in der Form von großen Blumen in ein sonnengelbes Licht getaucht.

Mariah gab ihr eine paar Augenblicke Zeit, den Anblick zu verarbeiten. Dann schob sie sie langsam weiter in das Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und sagte: »Willkommen zuhause!«

Mia drehte sich um und sah die Frau, die sie hierher gebracht hatte, unsicher an. Ihr Blick fiel dabei auf einen fünften Schrank, der aus hellem Holz gefertigt war und an der Stirnseite des Zimmers direkt neben der Eingangstür stand... und auf die geschlossene Tür selbst, die keine Klinke, sondern einen Knauf hatte und deshalb auch von innen nur mit einem Schlüssel geöffnet werden konnte. Mia rang schon wieder mit den Tränen, als Mariah ihre Hände ergriff und begann, tröstend auf sie einzureden.

»Nun wein doch nicht gleich! Wir schauen uns hier erst einmal in Ruhe alles an, und dann stellst du bestimmt fest, dass das alles halb so wild ist.«

Sie drehte ihren verängstigten neuen Schützling wieder in den Raum hinein, und diese traute sich dann tatsächlich ein paar Schritte vorwärts und sah sich vorsichtig um. Das Zimmer sah immer noch sehr sonderbar in ihren Augen aus, aber eigentlich musste sie sich eingestehen, dass sie die Möbel nur wegen ihre Größe einschüchternd fand. Die vielen lebhafte Farben waren ungewohnt, aber sie wirkten nicht aggressiv. Vielleicht machte die bunte Bienendekoration diesen Raum, der in der kommenden Zeit ihr Gefängnis sein würde, sogar ein wenig erträglicher... Jetzt fiel ihr auch der leichte Duft auf, der in der Luft hing. Sie konnte ihn nicht genau einordnen, aber er war angenehm und schien ihr entfernt vertraut. Mochte das Babypuder sein? Mit Blick auf die Betten blieb sie stehen.

»Schlafe ich darin?« fragte sie Mariah.

»In diesem hier«, antwortete ihre Erzieherin und ging zur vorletzten der seltsamen Schlafstätten herüber, die der lavendelfarbenen Kombination aus Schrank und Wickelkommode gegenüberstand. »Möchtest du einmal reinsteigen und ausprobieren, wie es sich anfühlt?«

Mia kam vorsichtig näher und tastete die Matratze ab. Sie war dick, aber überraschend fest. Dafür war das Laken kuschelig weich, aus einer Art angerautem Fleece. Sie nickte und stemmte sich dann mit den Händen auf ›ihr‹ Bett. Mariah griff sie mit einem Arm am Bauch und mit dem anderen am Po und half ihr auf die Liegefläche. Mia krabbelte vorsichtig auf allen vieren über das Laken und spürte dabei, dass sich darunter noch eine Art Matratzenschoner befinden musste, der sich bei ihren Bewegungen leicht auf der Unterlage verschob.

Die Matratze war aber angenehm elastisch, nicht zu weich und nicht zu hart, und nun bemerkte Mia einen sanften Duft von Blüten, der von der Bettwäsche ausging. Sie beugte sich über das Kissen, schloss für einen Augenblick die Augen und sog ihn ein. Dann drehte sie sich auf die Seite und legte versuchsweise ihren Kopf auf den Kissenbezug, der aus dem gleichen flauschigen Stoff wie das Laken gefertigt war.

Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie sich vor der Frau, die sie noch nicht ganz eine Stunde kannte, ungeniert ins Bett gekuschelt hatte. Schnell richtete sie sich auf und nahm als Erstes den Pappstiel ihres Lutschers aus dem Mund, auf dem sie bisher herumgelutscht hatte, ohne es recht zu merken. Dann kletterte sie wieder zu Boden. Dass Mariah ihr dabei zunächst den Lollistiel aus der Hand nahm und sie anschließend wieder am Po abstützen, vermittelte Mia nicht gerade das Gefühl, eine gleichwertige Erwachsene zu sein.

Sie sah zu ihrer Erzieherin herauf und fragte mit ängstlicher Stimme: »Werde ich eigentlich eingeschlossen darin?«

Mariah griff wieder nach ihren Händen, zog sie daran mit sich herunter in die Hocke und begann dann sanft, ihre Wange zu streicheln. »Das muss leider sein, das verstehst du doch, oder?« erklärte sie. »Aber wenn du Angst bekommst oder dich einsam fühlst oder sonst etwas ist, dann brauchst du bloß etwas zu sagen oder zu weinen, dann komme ich und schaue nach dir.«

»Versprochen?« fragte Mia.

»Versprochen«, sagte Mariah fest. »Da ist ein Babymonitor im Bett eingebaut, und ich kann genau hören, wenn etwas mit dir nicht stimmt.«

Mia wunderte sich über sich selbst, denn aus irgendeinem Grund beruhigte sie der Gedanke, von Mariah im Schlaf überwacht zu werden, viel mehr, als dass er sie störte.

»So«, meinte diese jetzt. »Du musst bestimmt mal Pipi, und ich glaube, ich lasse dir auch besser ein Bad ein. Man riecht ein bisschen, dass du den ganzen Tag über ziemlich viel Angst hattest.«

Mit diesen Worten schloss sie die Tür zum Nebenraum auf und gab dann den Blick auf einen Teil des Badezimmers frei, das sich dahinter befand. Sie wandte sich nach rechts, beugte sich vor, und kurz darauf hörte Mia Wasser rauschen. Einen Augenblick später kam ihre Aufpasserin zurück.

»Musst du eigentlich auch groß?« erkundigte sie sich.

Mia schaffte es, den Kopf zu schütteln. Sie schämte sich, diese Frage beantworten zu müssen, aber zugleich war sie von der Tatsache überrascht, dass sie sich nicht noch viel mehr schämte.

»Gut, dann kann ich gleich die Probe für Dr. Schneider nehmen«, meinte Mariah. »Du weißt schon, medizinische Vorsorge und so.«

Mit diesen Worten holte sie den lavendelfarbenen Gegenstand aus Plastik hervor, der unter dem gleichfarbigen Wickeltisch stand. Jetzt wurde seine Form genauer sichtbar. Die Grundfläche war tatsächlich oval, von da aus stieg die Wandung auf allen Seiten relativ steil an, um knapp unter der Kniehöhe in einem abgerundeten Rand nach innen umzubrechen, der hinten seinen höchsten Punkt hatte, seitlich abfiel und ganz vorne in der Mitte noch eine zweite, kleinere Erhöhung bildete.

Vorne links und rechts von dieser Erhöhung waren zwei Lücken im Rand ausgespart, jeweils gut zwei Hände breit und fast ebenso tief. Am Boden dieser Lücken bildete das Plastik eine breite und ebene Fläche, die in einen schmalen Sims übergingen, der sich im Inneren kreisrund an den Rand anschloss. Wiederum im Inneren dieses Simses fiel die Plastikwand fast senkrecht ab und bildete eine Mulde, deren Sohle fast auf dem Niveau des Fußbodens lag.

Mia begriff mit einmal, dass es sich um ein übergroßes Töpfchen handelte und dass von ihr erwartet wurde, ihr Geschäft in dieses Ding zu verrichten. Mariah stellte es zwischen Wickeltisch und Bett ab, nahm Mia den Bademantel ab und drehte sie mit dem Gesicht zum Bett. Apathisch ließ sich die junge Frau dann von ihr einen Schritt rückwärts führen und protestierte nicht einmal, als Mariah sie mit sanftem Druck zwang, Platz zu nehmen.

Ihre Oberschenkel fanden ihren Weg in die beiden Aussparungen und wurden durch das Stück Rand, das sich zwischen ihnen erhob, so voneinander getrennt, dass sie ziemlich breitbeinig sitzen musste. Eigentlich war es mehr ein Hocken, denn obwohl das Töpfchen eindeutig für Erwachsene gebaut war, saß man ziemlich tief darauf. Mia spürte den hinteren Abschnitt des Randes, der dort eine Art Lehne bildete, in ihrem Rücken. Die Seiten und der hinterste Teil ihres Pos lagen dabei auf dem Sims auf, aber so, dass ihr Poloch frei über der Mulde schwebte.

Durch diesen Sims und die breiten Auflageflächen in den Beinausschnitten gestützt, saß sie eigentlich ganz bequem, aber der Gedanke, in dieser Situation Pipi zu machen, kam ihr geradezu absurd vor. Gleichzeitig wusste sie aber, dass sie diese Gelegenheit lieber nicht verstreichen lassen sollte. Es würden noch Momente kommen, in denen es wesentlich peinlicher wäre, pinkeln zu müssen; das war ihr beim Blick auf den Wickeltisch vorhin unmissverständlich klar geworden. Also nahm sie nun ihren Mut zusammen und begann, zu pressen. Nichts kam.

»Keine Sorge, Kleines«, sprach Mariah sie von hinten an. »Das geht fast allem Mädchen so, wenn sie das erste Mal aufs Töpfchen gesetzt werden. Das nennt man wohl eine schüchterne Blase. Lass dir einfach Zeit und entspann dich, uns hetzt heute keiner!«

Mia versuchte, den Rat so gut wie möglich zu befolgen. Sie atmete kurz durch und versuchte es dann noch einmal, jetzt mit mehr Kraft.

»Pfffft!« machte es.

Mia war vor Schreck ganz starr. Das war das Peinlichste, was ihr je passiert war. Hinter sich hörte sie ein glucksendes Geräusch von Mariah... lachte die etwa über sie?

»Puuups«, merkte ihre Erzieherin in amüsiertem Tonfall an.

»Ja, Pups!« antwortete Mia. Es sollte ärgerlich klingen, aber irgendetwas an diesem Wort war auch lustig.

»Puups?« fragte Mariah in alberner Stimme.

»Puuuups!« rief Mia, von Mariahs Fröhlichkeit angesteckt, und beide mussten nun lachen.

Nachdem sie wieder ernsthafter geworden waren, sagte Mariah zu ihr: »Pass auf, ich gehe kurz nach nebenan und schaue nach dem Badewasser, und du versuchst noch einmal in aller Ruhe, zu pullern. Vielleicht klappt es besser, wenn du dich nicht beobachtet fühlst.«

Mia hörte, wie die andere Frau ins Bad ging. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Rauschen des Wassers aufgehört hatte. Stattdessen vernahm sie nun ein leichtes Plätschern, offenbar rührte Mariah das Badewasser um. Dieses Geräusch löste etwas in ihr aus, sie spürte mit einem Mal viel stärker als zuvor, wie sehr sie musste, und bemerkte zugleich, wie sich ihr Unterleib entspannte. Erwartungsvoll schloss sie die Augen, konzentrierte sich auf ihre Blase und begann zu drücken.

Sie spürte, wie das Pipi sich seinen Weg durch ihre Harnröhre bahnte und diese mit einem Gefühl von Wärme ausfüllte. Nach einer Ewigkeit, so kam es ihr vor, fühlte sie die Feuchtigkeit in ihrem Schritt austreten, und ein paar erste Tröpfchen fielen herab. Aber augenblicklich versiegte der kleine Fluss wieder. Sie musste noch einmal durchatmen und sich konzentrieren, um ihr Geschäft fortzusetzen. Zuerst kam nun ein kurzer Strahl, dann, nach einer weiteren Pause, ein zweiter, etwas längerer, und dann schließlich, als sie alle Kraft zusammennahm, brachen die Dämme und sie konnte sich endlich erleichtern.

Als sie fertig war, drückte sie noch zwei oder drei Mal nach, um sicherzustellen, dass auch wirklich nichts zurückgeblieben war.

»Gut gemacht, Kleines!«

Mia hatte gar nicht mitbekommen, dass Mariah wieder dicht hinter sie getreten war. »Äh, kann ich vielleicht ein bisschen Klopapier haben, um mich abzuwischen?« fragte sie aus ihrer sitzenden Position.

»Ich denke doch, das solltest du mir überlassen.« Die Stimme ihrer Erzieherin war ganz dicht an ihrem Ohr, sanft, aber doch bestimmt.

»Ich weiß«, gab sie zur Antwort. »Aber vielleicht können wir diesmal noch eine Ausnahme machen? Nur dieses eine Mal? Ich versuche wirklich, mich mit all dem abzufinden«, sagte sie und deutete unbestimmt auf ihre Umgebung, »aber es ist ganz schön viel auf einmal, findest du nicht?«

Einige Sekunden verstrichen, bevor Mariah antwortete, offenbar hatte sie kurz nachdenken müssen. »Na gut«, meinte sie dann, »heute Abend darfst du das noch einmal selbst machen, zur Eingewöhnung. Aber pass auf, dass du das Klopapier nicht mit ins Töpfchen wirfst! Ich muss doch noch die Probe für die Frau Doktor nehmen.«

Mit diesen Worten reichte sie Mia ein paar Blatt dicken Klopapiers, und diese wischte sich dankbar damit zwischen den Beinen ab. Danach stand sie auf, drehte sich um und blickte unschlüssig in die stattliche Pfütze, die sie in dem lavendelfarbenen Gefäß hinterlassen hatte. Dabei kam ihr auch zu Bewusstsein, wie intensiv es nach ihrem Urin roch, sie hatte offenbar nicht genug getrunken an diesem Tag. Mariah nahm ihr das feuchte Bündel Klopapier ab, mit dem sie sich sauber gemacht hatte, und führte sie dann durch die seitliche Tür in das Badezimmer.

Das Bad war ungewöhnlich groß und annähernd quadratisch. Türkise Kacheln bedeckten die Wände, der Boden war mit Terrakottafliesen ausgelegt und wurde offenbar von unten beheizt. Die Kacheln waren in unregelmäßigen Abständen mit niedlich stilisierten Meerestieren geschmückt. Den größten Teil des Platzes auf der linken Seite nahm eine gewaltige Wanne ein, die jedoch leer war. Zur Rechten befand sich noch eine kleinere Wanne, und hier hatte Mariah ein Schaumbad eingelassen, das die Luft mit einer Kräuternote erfüllte. Vor den Wannen lagen große, hochflorige Badezimmerteppiche von reinem Weiß, und auf kleinen Ablageflächen bei den Kopfenden standen verschiedene Flaschen mit Badezusatz und Shampoo.

Geradeaus, an der Stirnseite des Raumes, waren vier Waschbecken mit Spiegelschränken montiert. Zu jedem der Becken gehörte ein Ensemble verschiedener Badezimmermöbel in einer der vier Farben, die Mia bei den Wickelkombinationen im Nebenzimmer gesehen hatte. Das zweite Waschbecken von rechts müsste also ihres sein, denn von der Kommode und dem Schrankregal bis hin zum Mülleimer und zum kleinen Hocker, der unter dem Waschbecken stand, war alles in Lavendel gehalten. Sogar der Handtuchhalter hatte diese Farbe, nur das Handtuch darauf war weiß, wie alle anderen auch.

An der rechten Seite, hinter der kleineren Badewanne, sah Mia schließlich ein Gerät, das sie zunächst für eine überdimensionierte Waschmaschine hielt. Es war etwa einen Meter hoch und ebenso tief, fast drei Meter lang und bestand aus weiß lackiertem Metall. Die Oberseite fiel in einem Winkel von etwas weniger als 45° nach vorne ab und verfügte über 4 große, runde Klappen und ebenso viele Bedienfelder. Eine Toilette war nirgends zu entdecken, aber Mia konnte sich schon denken, dass keine gebraucht würde.

Mariah half ihr unaufgefordert in die keine Wanne. Das Wasser war recht heiß, aber gerade noch erträglich, und es tat ihr gut. Die Fahrt aus der Vereinigten-Rhein-Ruhr-Metropolregion, ihrer Heimatstadt, an den Rand der Alpen war an sich schon lang gewesen, und die Fesseln wie auch die Anspannung hatten sie umso anstrengender gemacht. Obwohl die beiden Vollzugsbeamten an mehreren Polizeistationen halt gemacht und ihr Gelegenheit gegeben hatten, zur Toilette zu gehen und sich kurz die Beine zu vertreten, war sie von dem langen Sitzen verspannt, und so begann sie, ihre schmerzenden Gliedmaßen im herrlich warmen Wasser zu massieren.

Mariah entsorgte derweilen das Klopapier und den Pappstiel in ›Mias‹ Mülleimer und zog dann eine Schublade der Kommode heraus, um ihr einen durchsichtigen, verschließbaren Plastikbecher zu entnehmen. Sie ging damit in das Schlafzimmer und kam kurz darauf mit demselben Behältnis zurück, in dem sich nun vielleicht 100ml von Mias Pipi befanden. Nachdem sie es im Waschbecken von außen abgespült und dort abgestellt hatte, holte sie auch das Töpfchen herüber und warf die Badezimmertür hinter sich zu. Sie trug es zu der seltsamen ›Waschmaschine‹, öffnete eine der Klappen und goss den Inhalt hinein. Das Töpfchen selbst legte sie mit dem Boden nach oben ebenfalls in die Öffnung, schloss den Deckel wieder und betätigte ein paar Tasten auf dem Bedienfeld. Ein leises Summen erfüllte den Raum.

Mia hatte fasziniert zugesehen, und Mariah grinste sie nun breit an und sagte: »Nicht schlecht, oder? Aber bei drei kleinen Mädchen, die noch aufs Töpfchen gehen, braucht man sowas schon!«

Aber natürlich hatte Mia nicht über die Maschine gestaunt, auch wenn sie so ein Gerät noch nie zuvor gesehen hatte. Nein, es war Mariahs entspannte Art, mit ihren -- Mias -- Körperausscheidungen umzugehen, die sie nicht recht fassen konnte. Sie hätte erwartet, dass ihre Erzieherin sich davor ekeln und nur widerwillig damit beschäftigen würde. Sie hatte sogar damit gerechnet, das Töpfchen selbst auskippen und von Hand reinigen zu müssen. Ja, es hätte sie nicht einmal überrascht, wenn die Situation dazu genutzt worden wäre, sie gründlich zu beschämen und ihr zu sagen, wie abstoßend sie sei. Denn darum ging es doch bei der Behandlung in dieser Einrichtung, soweit Mia es verstanden hatte, um Demütigungen und Erniedrigungen.

Stattdessen aber hatte Mariah gut gelaunt die Urinprobe genommen, und es schien ihr nicht das Geringste auszumachen, das Pipi ihres ›kleinen Mädchens‹ zu entsorgen. Lächelnd kam sie nun mit einem Waschlappen, den sie aus einer weiteren Schublade geholt hatte, zur Badewanne zurück. Sie begann, Mias Arme und ihren Oberkörper zu waschen, besonders gründlich unter den Achseln und in den sonstigen Beugefalten.

»Musst du da eigentlich gelegentlich rasiert werden?« fragte sie.

Mia schluckte. »Nein, zum Glück nicht. Ich habe alle Haare wegmachen lassen.«

Das stimmte, und es war auch nicht weiter überraschend. Wie die meisten Menschen in der Mitte des 22. Jahrhunderts hatte sie sich wenige Tage nach ihrem 18. Geburtstag am ganzen Körper -- mit Ausnahme des Kopfes -- dauerhaft enthaaren lassen.

Mariah hatte unterdessen auch Mias Beine gewaschen und hielt ihr nun den Waschlappen hin. »Möchtest du das untenrum selber machen?« fragte sie. Mia nickte und nahm dankbar den Lappen entgegen, um sich im Schritt und am Po gründlich zu reinigen.

Mariah hatte ihr gerade den Waschlappen wieder abgenommen und begonnen, ihr zu guter Letzt die Füße zu waschen, als die Badezimmertür geöffnet wurde. Zwei Frauen traten herein, eine blond, gertenschlank mit Pferdeschwanz in einem bunten Sommerkleid, die andere etwas kleiner, mit volleren Rundungen und langen roten Locken in weit geschnittener Bluse, Minirock und Strumpfhose. Jene mochte in Mias Alter sein, die andere wenige Jahre älter. Jede der beiden Frauen trug eines der Töpfchen in den Händen, die blonde das grasgrüne, die rothaarige das orange.

»Hallo, da seid ihr ja!« Die größere, blonde Frau hatte sie zuerst bemerkt und grüßte fröhlich. »Hat alles gut geklappt?«

»Hallo Denise, hallo Angela!« antwortete Mariah. »Danke, alles bestens. Mia hier hat nur eine ziemlich weite Reise hinter sich, und wir haben uns deshalb entschieden, noch schnell zu baden.«

»Klar«, meinte die blonde Frau, deren Name offenbar Denise war. »Aber beeilt euch, nicht, dass ihr noch das Abendbrot verpasst!«

Sie hatte sich das Töpfchen unter den rechten Arm geklemmt und streichelte Mia mit der Linken kurz über die Haare. »Willkommen in der Bienchengruppe, Mia«, sagte sie. »Ich hoffe, du wirst dich hier bald wohl fühlen. Mit Mariah hast du es jedenfalls gut getroffen.«

Mia sah die fremde Frau an und wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Auch Angela schien nicht ganz so schnell mit neuen Leuten umgehen zu können, sie hatte ihnen nur lächelnd zugewinkt und war direkt zur ganz rechts gelegenen Klappe der Maschine herübergegangen, um das Töpfchen dort auszuleeren und reinigen zu lassen.

Mia versuchte es mit einem verlegenen Lächeln, mehr brachte sie gerade nicht zustande.

»Oh!« lachte Denise plötzlich, die Mias nervösen Blick anscheinend missverstanden hatte, »ich sollte das hier vielleicht erst einmal auskippen gehen.« Erst jetzt fiel Mia der Geruch auf, der darauf hindeutete, dass irgendjemand in das grüne Töpfchen offenbar nicht nur sein kleines Geschäft verrichtet hatte. Denise schien sich daran nicht sonderlich zu stören, ohne Hast ging sie zu der Maschine und entsorgte das Behältnis mitsamt seinem Inhalt in der linken Klappe.

»Okay, wir müssen weitermachen, bis gleich!« Mit diesen Worten folge sie Angela aus dem Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.

Jetzt war es Mariah, die Mia über den Kopf streichelte. »Keine Sorge, Kleines, du kannst das Abendessen gar nicht verpassen. Notfalls isst du einfach nach den anderen. Aber wir sollten uns trotzdem beeilen, denn du willst die anderen Mädchen aus der Gruppe bestimmt vor dem Zubettgehen noch kennenlernen!«