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Institut für Tiefenerziehung 01

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»Und, wie sitzt sie?« wollte Mariah wissen.

Mias Hand tastete nach unten und glitt über das vordere Bündchen auf das Polster, das sie vom Bauchnabel abwärts bedeckte. Besonders unterhalb des verstärkten Bereichs fühlte sich die Folie so sanft wie Seide an. Das Saugmaterial darunter war angenehm weich und das Vlies lag um ihrem Unterleib so eng und zart an, dass Mia genau spüren konnte, wie sie mit den Fingern über die Außenhaut strich. Das Gefühl war erstaunlich schön.

Mia ließ die Hand tiefer gleiten, zwischen ihre Beine, die sie dabei langsam schloss. Das Saugkissen in ihrem Schritt gab dem Druck der Schenkel viel besser nach, als sie es sich vorgestellt hatte. Es ließ sich ohne Kraftanstrengung zusammenpressen und wölbte sich zugleich weiter nach außen, sodass es problemlos ihrer veränderten Körperhaltung folgte. Erst kurz bevor ihre Knie einander berührt hätten, wurde es etwas fester und setzte ihr mehr Widerstand entgegen. Ganz schließen konnte sie die Beine also nicht, aber beim Laufen würde ihre Verpackung sie nicht sonderlich stören. Mit dem Daumen und dem kleinen Finger hatte Mia dabei links und rechts nach den Bündchen getastet, welche die Beugen neben ihrer Scham auskleideten. Sie hatten die Bewegung problemlos nachvollzogen und sich die ganze Zeit über eng an die Haut geschmiegt.

Nun legte Mia beide Hände vorne auf die Windel und ließ sie von dort langsam links und rechts hinunter und bis auf die Rückseite gleiten. Direkt seitlich spannten sich nur dünne Lagen Folie und Vlies über ihre Hüften. Sobald ihre Finger aber die Hinterbacken erreichten, bemerkte sie das Saugkissen, das offenbar wirklich ihren gesamten Po umschloss. Sie hob ihr Gesäß etwas an, betastete die Polsterung und schlug versuchsweise leicht mit den flachen Händen darauf. Selbst die seichteste Berührung war zu spüren, und doch wirkte durch das Polster alles sanfter und zärtlicher als sonst, sogar die Schläge wurden zu einem angenehmen Klopfen.

Da sie ihre Neugier befriedigt hatte, legte Mia ihren gewindelten Po zurück auf den Bademantel und schaute wieder zu Mariah herüber. »Ich glaube, sie passt ganz gut«, meinte sie. Die Windel war überraschend bequem, und irgendwie mochte sie den Gedanken sogar, so dick eingepackt zu sein. Wäre da nur nicht...

»Muss ich die Dinger eigentlich auch benutzen?« Mia hatte sich Mühe gegeben, die Frage fast beiläufig klingen zu lassen. Ein leichtes Zittern in der Stimme hatte sich aber nicht unterdrücken lassen.

Mariah sah ihr in die Augen und antwortete betont sanft, aber bestimmt: »Heute Nacht vielleicht noch nicht, aber früher oder später musst du das, Mäuschen. Guck mal, ich setze dich morgens und abends beim Windelwechsel immer aufs Töpfchen, und da darfst du dann Pipi machen und ... naja, du weißt schon! Viele Mädchen warten mit ihrem großen Geschäft wohl möglichst bis dahin, und das darfst du natürlich auch. Aber pinkeln wirst du früher oder später auch zwischendurch mal müssen, und dann sollst du in die Windel machen.«

Mia dachte einen Moment über diese Worte nach. »Moment mal!« rief sie entsetzt. »Heißt das, ich muss dann bis zum nächsten Morgen oder Abend mit einer nassen Windel herumlaufen?«

»So ein Unsinn«, meinte Mariah überrascht. Sie klang amüsiert, aber auch ein wenig empört über diese Unterstellung, als sie fortfuhr: »Das heißt nur, dass du nur zweimal am Tag aufs Töpfchen darfst. Aber deine Windeln wechsle ich dir natürlich auch zwischendurch. Du sollst dich bei mir doch wohlfühlen, Kleines. Und wenn du nass bist oder sonst etwas doof ist, dann darfst du mir jederzeit Bescheid sagen! Das gilt auch nachts, verstanden?«

Sie sah Mia dabei scharf an, die stumm nickte. Die Nachricht hatte sie etwas beruhigt. Aber würde sie sich dazu bringen können, ihre Erzieherin auch noch darauf hinzuweisen, wenn sie sich nass gemacht hatte? Sie wusste es nicht. Sich überhaupt einpinkeln zu müssen, schien ihr schon mehr als genug Überwindung zu erfordern.

Mariah fuhr in versöhnlicherem Tonfall und mit einem Lächeln fort: »Sonst muss ich halt hin und wieder selbst nachsehen, ob du gewickelt werden musst.«

Sie zwinkerte dabei, doch Mia war sich nicht ganz sicher, ob dies wirklich nur ein Scherz gewesen war.

»Wie auch immer«, wechselte Mariah nun das Thema, »ich denke, wir sollten dir langsam die Haare machen! Sonst sind die anderen wirklich alle fertig mit dem Essen, bevor wir dich vom Wickeltisch haben.«

Mit diesen Worten richtete sie Mia auf, löste das Handtuch, das sie im Badezimmer um die lange, schwarze Mähne des Mädchens geschlungen hatte, und begann, mit einer Bürste aus einem der Regale zuerst die Spitzen zu bürsten und dann nach und nach sich bis zum Scheitel vorzuarbeiten. Mia hatte schon immer sehr gesundes, gerades und glattes Haar gehabt, sodass Mariah schnell vorankam. Weil diese außerdem die Haare oberhalb der Bürste immer gut festhielt, ziepte es nicht im Geringsten. Erst nachdem sie den ganzen Haarschopf einmal gründlich ausgebürstet hatte, nahm sie einen Föhn zur Hand, um die geringe Feuchtigkeit zu trocknen, die nach der langen Zeit unter dem Handtuch noch im Haar verblieben war. Zuletzt bürstete sie die Haare ein zweites Mal durch und fasste sie mit einem Zopfgummi zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen.

»So«, meinte Mariah, »dann wollen wir dich mal in deinen Schlafi stecken!« Mit diesen Worten öffnete sie eine Schranktür am Fußende des Wickeltischs und holte ein gefaltetes rosa Stoffbündel hervor.

Mia richtete sich ein wenig auf. »Bekomme ich gar keinen BH?« fragte sie.

»Ich glaube, das ist nicht nötig«, meinte Mariah. »Nach dem Essen geht es eh bald ins Bett, und da brauchst du bestimmt keinen, oder?«

»Naja«, gab Mia zu, »eigentlich schon. Aber ich habe bisher auch immer nur in Unterwäsche geschlafen.«

Mariah lächelte. »Dann wirst du feststellen, wie bequem es ist, stattdessen einen flauschigen Schlafanzug zu tragen!« Mit diesen Worten entfaltete sie das Bündel in ihren Händen und ließ es lang herunterhängen. Es stellte sich als Einteiler mit langen Ärmeln heraus, dessen Beine in Füßlinge überging.

Mia war diesmal nicht einmal mehr entsetzt, eigentlich hatte sie so etwas schon erwartet. »Das ist ein Strampelanzug«, sagte sie mit trockenem Humor.

Mariah grinste entschuldigend. »Ja«, gestand sie ein, »das kann man so nennen. Aber ich dachte, es ist dir bestimmt lieber, wenn wir von Schlafanzug sprechen.«

Mia beäugte den rosafarbenen Overall kritisch. Er wirkte nicht unförmig, sondern schien recht enganliegend geschnitten zu sein und war sogar ein wenig tailliert. Lediglich der Schritt war eine Kleinigkeit tiefer angesetzt, und vielleicht war dort auch etwas mehr Platz zwischen den beiden Beinansätzen gelassen worden, als es bei einem normalen Schlafanzug sinnvoll gewesen wäre. Die Ärmel und die Beinlinge waren farblich abgesetzt, rot mit weißen Punkten. Der Rest war rosa, aber mit weißen Wölkchen verziert. Über der linken Brust fand sich wieder die kleine Biene mit Mias Namen in Lavendel. Das Kleidungsstück besaß keinen Kragen, stattdessen war der Halsausschnitt schlicht rund und ebenso wie die Öffnungen für die Hände mit schmalen, roten Bündchen verstärkt.

»›Schlafanzug‹ bedeutet aber doch«, begann Mia vorsichtig, »dass ich das Ding nicht den ganzen Tag lang tragen muss, oder?«

»Genau«, versicherte Mariah, »das ist wirklich nur zum Schlafen. Ansonsten bekommst du Kleider, Hosen und so an, und du kannst da auch ein bisschen mit aussuchen.«

Mariah zögerte einen Moment, bevor sie fast entschuldigend hinzufügte: »Was anderes als Kindersachen darf ich dir natürlich auch tagsüber nicht anziehen, aber das wusstest du doch, oder?«

Mia nickte. Das war ihr schon klar, nur mochte sie sich mit diesem Gedanken jetzt noch nicht auseinandersetzen. Wenigstens wusste sie jetzt, dass sie nicht ständig im Strampler herumlaufen musste.

»Okay«, sagte sie mit einem schelmischen Lächeln. »Ziehst du mich dann vielleicht mal an? Ich habe langsam nämlich echt Hunger«.

Lachend half Mariah ihr in die Hosenbeine. Der Stoff, eine Art dünnerer Frottee, fühlte sich angenehm auf ihrer Haut an, weich und griffig zugleich. Als Mia in die Ärmel schlüpfte, die ihr hingehalten wurden, stellte sie fest, dass er auch ein wenig elastisch war.

Bereitwillig drehte sie sich auf den Bauch, als Mariah sie dazu aufforderte, indem sie ihr unter die rechte Hüfte und Schulter griff und diese leicht anhob. Ihre Erzieherin war ein ganze Stück größer und kräftiger als sie, aber es wäre ihr wohl dennoch schwer gefallen, Mia ohne deren Mithilfe umzudrehen.

Diese spürte nun, wie der Stoff über ihrem dick gewindelten Po zurechtgezogen und dann der Reißverschluss geschlossen wurde, der ungefähr auf der Höhe ihrer Taille begann und bis zum Halsausschnitt verlief. Das obere Ende wurde mit einer kleinen Lasche abgedeckt, die mithilfe eines flachen Druckknopfs verschlossen wurde. Zum Schluss griff Mariah noch in eine Schublade des Schranks und zog Mia ein Paar dicke Laufsocken über die Füßlinge, die wie diese kräftig rot und mit weißen Punkten verziert waren.

»Unglaublich, aber wahr«, grinste sie nun, »wir sind fertig! Komm, sehen wir zu, dass du endlich was zu essen bekommst!«

Mia erhob sich auf alle viere und krabbelte rückwärts, bis sie das Ende des Wickeltischs erreichte. Während sie die kleine Leiter herunterkletterte, spürte sie selbst durch ihre dicke Polsterung, wie sie am Po von Mariah abgestützt wurde. Diese nahm noch schnell die Einwegtücher und den Bademantel von der Wickelauflage und brachte beides ins Badezimmer, um kurz darauf mit der Urinprobe in dem kleinen Plastikbecher zurückzukommen. Damit schien sie aufbruchsbereit.

* * *

Mia ließ sich von ihr an die Hand nehmen und zur Eingangstür führen. Sie stellte dabei fest, wie bequem ihre Kleidung war. Der Strampelanzug passte ihr perfekt, weder spannte er, noch hing er irgendwo herab. Sein relativ dicker Stoff war nicht nur kuschelig warm, sondern sorgte auch dafür, dass sie sich nicht so ausgesetzt fühlte.

Sogar die Windel hatte sich gut zwischen ihren Schenkeln eingepasst, sodass Mia nicht breitbeiniger als sonst gehen musste. Sie war jedoch viel größer als jeder normale Slip und saß auch ganz anders, oben und an den Bündchen etwas enger, dafür im Schritt um einiges weiter. Mia spürte die ganze Zeit über, wie sich das Polster an ihren Hintern schmiegte und das Vlies sie bei jeder Bewegung leicht streichelte. Das war nicht einmal unangenehm, aber doch so ungewohnt, dass es sie permanent an ihre Verpackung erinnerte. Während Mariah ihren Schlüssel hervorholte und die Tür aufschloss, blickte sie an sich herunter. Ihr Einteiler lag auch im Schritt eng an und ließ die Konturen ihres Windelhöschens so deutlich hervortreten, dass jeder Mensch es auf einen Blick erkennen müsste.

Vorsichtig lugte sie hinter ihrer Erzieherin hervor, als diese die Tür zum Flur öffnete. Zum Glück war der Gang leer. Sie spürte, wie ihre Hand gegriffen wurde, und ließ sich in den Flur hineinziehen. Als Mariah sich umdrehte, um die Tür zu schließen, fiel ihr Blick auf Mias Gesicht.

»Meine Güte, du bist ja ganz rot geworden«, rief sie überrascht. »Schämst du dich etwa so sehr?«

»Nicht vor dir«, brachte Mia hervor, »aber ja, ich will mich halt nicht lächerlich machen lassen!« Das klang trotziger, als es klingen sollte, aber vielleicht lagen am Ende des langen Tages auch einfach ihre Nerven blank.

Mariah zog die Tür ins Schloss und griff Mia dann an beiden Schultern. »Jetzt hör mal zu, Kleines«, begann sie eindringlich, »ja, du siehst niedlich aus, auch kindlich, aber nicht lächerlich. Eher so, dass man dich direkt in den Arm nehmen möchte, sogar, wenn du so bockig bist wie jetzt. Und ich lass' auch nicht zu, dass hier irgendwer gemein zu dir ist!«

Mia schob sich langsam näher und ließ sich nun tatsächlich in den Arm nehmen. »Versprochen?« fragte sie.

»Versprochen«, versicherte Mariah, während sie Mia an sich drückte.

Die Umarmung tat gut und Mia erwiderte sie, obwohl Mariah ihr dabei mit der rechten Hand leicht den gewindelten Po tätschelte. Ihre Erzieherin meinte es ja gut mit ihr, und wenn die Windeln denn dazu gehörten, dann wollte sie versuchen, sich irgendwie damit abzufinden. Also ließ sie sich nach einigen Augenblicken wieder brav von Mariah an die Hand nehmen und den Gang entlangführen.

»Übrigens«, meinte diese abschließend noch zu ihr, »sitzen hier alle mit uns im gleichen Boot. Entweder, sie sind genauso angezogen wie du, oder sie sind aus denselben Gründen hier wie ich.«

Sie begegneten tatsächlich niemandem auf dem Gang, und Mia konnte sich ein wenig entspannen. Auf einem kleinen Tisch stellte Mariah den Plastikbecher ab und tippte schnell eine kurze Zahlenfolge in das Tastenfeld darüber, vermutlich, um einen Haushaltsroboter zu rufen, der die Probe ins Labor bringen würde.

Erst als sie um ein paar Ecken gebogen waren und sich einer offenstehenden Doppeltür näherten, hörten sie von fern leise Stimmen und das Klappern von Geschirr. Mia zögerte einen Moment im Gehen, aber Mariah drückte ihre Hand fester und fragte nur leise: »Bereit?«

»Bereit«, bestätigte Mia und erwiderte den Druck, während sie sich darauf konzentrierte, mit sicheren Schritten vorwärtszugehen. Die Geräusche wurden langsam lauter, während sie zur Tür kamen und schließlich hindurchtraten.

Sie standen auf einem weiteren Flur, der nach links und rechts führte. Die Poster und Bilder, die in den anderen Gängen hingen, fehlten hier, ebenso die himmelblaue Bemalung. Die Wände waren stattdessen strahlend weiß gestrichen. Geradeaus, gegenüber der Doppeltür, in der Längsseite des Flurs war eine große Durchreiche von fast fünf Metern Breite in der Wand ausgespart, und dadurch konnte man in eine blitzende und blinkende Großküche schauen. Sie war offenbar auf vollautomatischen Betrieb ausgelegt, denn es war kein Küchenpersonal sichtbar, stattdessen bewegten sich mehrere zylinderförmige Serviceroboter zwischen den verschiedenen Geräten.

Mariah trat an die Durchreiche heran und warf kurz einen Blick auf ein Touchdisplay, das in die Theke eingelassen war. »Hm, magst du gebratenes Gemüse?« fragte sie, ohne den Blick vom Bildschirm zu heben.

»Ja, gern!« antwortete Mia hastig. Sie hatte den ganzen Tag über so gut wie nichts gegessen. Vor Aufregung hatte sie bisher zwar kaum gespürt, wie hungrig sie war, aber nun ließ ihr schon der Gedanke an Essen das Wasser im Munde zusammenlaufen.

»Prima«, meinte ihre Erzieherin und gab ihre Wahl über den Touchscreen ein, »dann essen wir beiden heute Abend das Gleiche.«

Mia war froh über diese Nachricht. Sie hatte schon halb befürchtet, man würde ihr Babynahrung vorsetzen. Jetzt sah sie zufrieden dabei zu, wie einer der hüfthohen Zylinder sich in Bewegung setzte und in kurzem Abstand zwei annähernd identische Tabletts herbeiholte, die er nebeneinander auf der Theke abstellte.

Nur ein Unterschied fiel Mia ins Auge: Auf dem rechten Tablett stand ein Glas Wasser an der Stelle, an der sich auf dem linken ein überdimensionierter Trinklernbecher mit großen Henkeln, aufgeschraubtem Mundstück und bunten Safarimotiven befand. Darin schwappte ein durchsichtiges Getränk von bräunlicher Farbe, offenbar eine Art warmer Tee, denn über dem Flüssigkeitsspiegel schlug sich Feuchtigkeit an der Innenseite des Bechers nieder.

Mit diesem kleinen Unterschied in der Behandlung, dachte Mia, würde sie leben können. Neben dem Getränk stand jeweils ein großer Teller mit gegrillten Auberginenscheiben, Zucchini, Paprika und etwa, was wie große Bratkartoffeln aussah. Dazu gab es zwei Dips, einer weiß, einer grünlich, und am Rande lagen mehrere dicke Scheiben Baguette. Eine Schüssel mit einer rosafarbenen Nachspeise komplettierte das Menü.

Mariah hatte sich das rechte Tablett genommen, Mia griff nach dem linken und folge ihr nach links in den Korridor. Sie bogen nach rechts ab in einen Gang, der wieder etwas wohnlicher wirkte, das Licht war gedimmt und die Wände bis etwa zur Schulterhöhe mit braunem Holz vertäfelt, darüber terrakottafarben gestrichen. Vor der nächsten Abzweigung zur Linken hing ein Schild mit der mittlerweile fast schon vertrauten Biene von der Decke.

Mia ging um die Ecke, stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus und ließ vor Schreck fast ihr Tablett fallen. Um ein Haar wäre sie mit einer anderen jungen Frau zusammengestoßen, die gerade im Begriff gewesen war, mit ziemlicher Geschwindigkeit um die Kurve zu rennen, nun aber nach links auswich und unsanft gegen die Wand des Korridors prallte, aus dem Mia gerade abgebogen war.

»Claudia, was soll der Quatsch denn?« Eine andere Frau kam dem Mädchen hinterhergelaufen, die bei der kleinen Kollision das Gleichgewicht verloren hatte und rückwärts auf ihren Hintern geplumpst war. Mit einem leisen »Aua« im nörgelnden Tonfall ließ sie sich nun von der anderen wieder auf die Beine helfen, und Mia hatte Gelegenheit, die beiden zu betrachten.

Das Mädchen, das sie beinahe über den Haufen gerannt hatte, steckte wie sie selbst in einem Strampelanzug, allerdings cremefarben und mit grünen Dinosauriern bedruckt. Durch den enganliegenden Stoff waren ihre Körperformen gut zu erkennen, sie war schlank und doch athletisch. Sie hatte sich leicht vorgebeugt, um sich das Knie zu reiben, und doch zeichnete sich unter dem Frottee in ihrem Schritt deutlich ein dickes Polster ab. Auch sie war also gewindelt. Sie guckte eher unglücklich, und dennoch fand Mia ihr helles, mit Sommersprossen übersätes Gesicht recht hübsch. Es war allerdings etwas kantiger als bei den meisten Frauen.

»Hast du dir weh getan, Kleines?« wollte die Frau wissen, die ihr zu Hilfe gekommen war. Mia erkannte sie wieder, es war Denise, eine der beiden Erzieherinnen aus ihrer Gruppe, die sie vorhin im Bad kennengelernt hatte.

Anstatt zu antworten, machte die Gefragte eine unwillige Geste mit dem Kopf und schleuderte so ihren rotblonden, geflochtenen Zopf wieder nach hinten. Dann richtete sie sich vollständig auf. Sie war ein Stück größer als Mia, fast so groß wie Denise neben ihr. Auch die gelbe Biene auf ihrer Brust war nun deutlich zu erkennen, unter der in grünen Buchstaben »CLAUDIA« stand. Einen Augenblick lang arbeite es in ihrem Gesicht, als würde sie mit sich ringen, ob sie jetzt jammern oder doch lieber bockig sein wollte.

Stattdessen siegte die Neugierde. »Ist schon gut, danke« meinte sie beiläufig und wandte sich anschließend Mia zu. »Hi du«, brachte sie etwas verlegen hervor, »ich bin Claudia«.

Auch Mia stellte sich kurz vor. Caudia schien ihre Schüchternheit schnell abzulegen. »Tut mir leid, dass ich dich fast umgerannt hätte«, fügte sie mit entschuldigendem Lächeln hinzu. Dabei begann sie ziemlich unverhohlen, Mia zu mustern. »Aber schön, dass du endlich da bist! Wo kommst du eigentlich her?« wollte sie wissen.

Eine Antwort bekam sie nicht, denn jetzt wurde es Denise zu bunt. »Claudia, meinst du nicht, du solltest die beiden jetzt essen lassen?« Es klang nicht wirklich nach einer Frage, und Claudia schien es auch nicht so aufgefasst zu haben.

Sie drehte sich mit einem halblauten »och man...« zu der Erzieherin um. Diese hatte einen Schritt auf sie zugetan und blickte ihr nun ohne weiteren Kommentar direkt ins Gesicht.

Bevor eine von beiden nachgeben konnte, mischte sich Mariah ein. »Was hältst du davon: Wir gehen jetzt wirklich direkt essen, und dann bleibt nachher bestimmt noch genug Zeit vorm Schlafengehen, dass du Mia etwas kennenlernen kannst!«

»Okay!« rief Claudia fröhlich und griff Denises Hand. »Komm, Denise, dann gehen wir schon einmal auf die Gruppe! Guten Appetit euch beiden!« Mit diesen Worten zog sie die andere Frau geradezu in den Korridor hinein. Diese rollte nur noch kurz die Augen, wünschte Mia und Mariah ebenfalls einen guten Appetit und verschwand mit ihrem Schützling im Gang.

Als Mia sich wieder umgedreht hatte, sah sie, dass der Gang in einigen Metern vor einer Glastür endete, die in einen weiteren Garten hineinführte. Links schien sich ein Durchgang zu befinden, doch verwerten schwere, dunkelrote Vorhängen ihr den Einblick, rechts dagegen führten nach gut zwei Metern mehrere Stufen in ein Zimmer, das leicht erhöht lag.