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Institut für Tiefenerziehung 02

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»Das ist auch richtig so, denke ich«, brachte sich nun Svenja ein. »Mia muss erst einmal die Mädchen in ihrer Gruppe richtig kennenlernen, und dann können wir immer noch etwas mit ihr zusammen machen.«

Die letzten Worte hatten Jonas gegolten, der nun ein wenig enttäuscht wirkte.

»Jetzt müssen wir euch aber erst einmal zurück ins Klassenzimmer bekommen«, meinte Mariah, während sie sich in der Vorhalle und auf dem Hof umsah. Tatsächlich waren die meisten anderen Schülerinnen und Erzieherinnen bereits gegangen. »Mia, trinkst du bitte eben noch aus?« forderte sie ihr Mädchen auf.

Diese hatte bisher nur schluckweise getrunken, obwohl sie durchaus durstig gewesen war. Sie hatte aber den leichten Druck auf ihrer Blase die ganze Zeit über wahrgenommen, ja, er schien während der Pause sogar noch ein wenig stärker geworden zu sein. Unschlüssig sah Mia auf ihren Becher, der immer noch zu mehr als der Hälfte gefüllt war. Gerne hätte sie ihn einfach stehen lassen, aber damit hätte sie nur die Aufmerksamkeit der anderen auf das Thema gelenkt, und das wollte sie auf gar keinen Fall. Resignierend nahm sie also den Becher auf, steckte sich die Tülle in den Mund und begann zu trinken.

Erst als der Becher fast leer war, setzte sie ihn ab und sah unauffällig zu ihrer Erzieherin hinüber. Diese hatte ihr offenbar zugeschaut, nickte nun aber zufrieden und fing an, die Reste des Picknicks einzupacken.

»Sollen wir euch noch helfen?« wollte Mia wissen.

»Nein, ihr sollt machen, dass ihr zurück in die Klasse kommt!« kam die Antwort, »wir holen euch zur Mittagszeit ab.«

Anastasia und Jonas waren bereits aufgestanden, und Letzterer hielt Mia auffordernd die Hände hin. Sie ergriff diese und ließ sich hochhelfen, dann ging sie mit ihren beiden Mitschülern zurück in das Klassenzimmer.

Arthur erwartete sie bereits in der Mitte des Raumes und führte sie direkt zu den drei Schülerpulten. Anastasia ging nach rechts, Jonas zum mittleren Pult, und für Mia war offenbar das an der Fensterseite bestimmt. Der Tisch hatte in der Mitte eine fast halbkreisförmige Aussparung, in welche der Sitz hineingeschoben werden konnte. Mia bemerkte im Boden eingelassene Schienen, auf denen er offenbar bewegt werden konnte. Momentan befand er sich in der hinteren Position und ließ so genug Raum, dass man sich setzen konnte. Wie die Hochstühle im Speisezimmer war er dick und abwischbar gepolstert, allerdings war die Folie hier schlicht weiß, ohne bunte Kindermotive.

Die Polsterung war außerdem stärker ergonomisch geformt und ging an ihrer Vorderseite nahtlos in einen Schrittbereich über, der über die Sitzfläche hinausragte. Er war etwas schmaler als das eigentliche Sitzpolster, aber immer noch knapp zwei Hände breit, schätze Mia. Offenbar war er dazu bestimmt, zwischen ihren Beinen hochgeschlagen zu werden und diese zu spreizen. Momentan hing er fast waagerecht in der Luft. Vorne verbreiterte er sich und würde, einmal hochgeklappt, ihren Unterbauch abdecken. An der Rückenlehne war das Sitzpolster ebenfalls hochgezogen und seitlich zu zwei Flügeln ausgeformt, die links und rechts etwa auf Nierenhöhe nach vorne gebogen waren.

Mia entdeckte kräftige Schnallen an den Enden, die vermutlich mit ihren jeweiligen Gegenstücken auf der Vorderseite des hochklappbaren Schrittteils verbunden werden konnten. Ihr Unterleib wäre dann auf allen Seiten von dem dicken Polster umschlossen. »Wie von einer zweiten, noch dickeren Windel, die über der Kleidung getragen wird«, dachte Mia wenig begeistert.

Dennoch flößte ihr die Konstruktion keine Angst ein, wie sie leicht verwundert feststellte, als Arthur ihr bedeutete, Platz zu nehmen. Sie schämte sich allerdings, als sie ihren Rock anheben und die Strumpfhose entblößen musste, unter der sich unübersehbar die Wölbung ihrer Windel abzeichnete. Arthur beeilte sich zum Glück, das Vorderteil der Polsterung zwischen ihren Beinen heraufzuziehen und die Schnallen zu schließen. Mia schlug eilig den Rock über die gesamte Konstruktion und sah sich verstohlen nach Jonas um, während Arthur ihren Sitz auf den eingelassenen Schienen in die Aussparung des Tisches hineinschob und dort arretierte.

Ihr Klassenkamerad stand mit dem Rücken zu ihr und hatte sich offenbar mit Anastasia unterhalten. Erleichtert darüber, dass er wohl nichts mitbekommen hatte, sah sie nun dabei zu, wie auch er sich setzte und festgeschnallt wurde. Sein Matrosenanzug hatte allerdings den Vorteil, dass er seine Unterwäsche nicht preisgeben musste. Zuletzt war noch Anastasia dran, und danach begann Arthur, das Arbeitsmaterial an seine kleine Klasse zu verteilen.

* * *

Eine gute Stunde später kaute Mia missmutig auf ihrem Bleistift herum. Arthur hatte ihr einen Text von mehr als 20 Seiten gegeben, und sie hatte sich tatsächlich bemüht, ihn zu lesen. Aber schon nach wenigen Seiten hatte sie den roten Faden verloren und immer öfter musste sie feststellen, dass sie zwar die Worte auf dem Papier las, aber hinterher nicht wusste, worum es in dem jeweiligen Abschnitt eigentlich ging. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so lange am Stück versucht hatte, sich auf etwas zu konzentrieren, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie sich schon längst eine ›Pause‹ gegönnt.

Jetzt aber saß sie fest an ihren Sitz geschnallt direkt unter der wachsamen Aufsicht ihres Lehrers. Und Arthur hatte deutlich gemacht, dass er von ihr und den anderen erwartete, aufmerksam zu lesen und sich fleißig Notizen zu machen. Er selbst hatte sich ebenfalls gesetzt und in ein Buch vertieft, und der ganze Klassenraum war so still, dass man das gelegentliche Kratzen der Bleistifte auf dem Papier hören konnte.

Mias Laune wurde noch schlechter, als sie unbewusst versuchte, die Beine übereinanderzuschlagen, aber durch die Fesselhose daran gehindert wurde. Nicht, dass diese besonders unbequem gewesen wäre. Sie übte jedoch durchgängig einen sanften Druck auf Mias Unterleib aus, der sie zwar stützte, aber zugleich daran erinnerte, dass sie ihren Platz nicht aus eigener Kraft verlassen konnte. Außerdem zwang sie Mia in einen breitbeinigen Sitz, der sie auch ihre volle Blase um so mehr spüren ließ. Das Gefühl, zu müssen, war die ganze Unterrichtsstunde über angewachsen, und allmählich wurde es unangenehm.

Um sich abzulenken, sah sich Mia im Klassenraum um. Jonas neben ihr hatte sein Buch aus der Hand gelegt und schien etwas auf seinem Schreibblock zu notieren. Die dicken, schwarzen Locken hingen ihm dabei ziemlich wirr im Gesicht und bildeten einen hübschen Kontrast zu der hellen und zarten Haut seiner Wangen.

Gerade legte er den Block ab und beugte sich leicht darüber, während er mit der Rechten geschickt den Stift führte. Die schnellen und kurzen Bewegungen wirkten, als würde er eher zeichnen denn schreiben. Beiläufig hob er seine linke Hand an die Lippen und begann, an seinem Daumennagel zu knabbern. Er schien dies gar nicht zu bemerken, so sehr war er in sein Werk vertieft.

Mia sah ihm amüsiert dabei zu, wie er immer wieder den Nagel seines Daumens zwischen die Schneidezähne schob, darauf herumbiss und die Fingerkuppe dabei leicht mit Speichel benetzte. Unter anderen Umständen hätte sie diesen Anblick eklig gefunden, aber bei Jonas wirkte er irgendwie unschuldig, ja fast niedlich.

Ein lautes Räuspern von Arthur ließ Jonas schuldbewusst zusammenzucken, er zog rasch den Finger aus dem Mund und hielt auch im Schreiben inne. Auch Mia wandte sich so schnell wie möglich ab, sie wollte sich weder beim Faulenzen erwischen lassen noch dabei, wie sie ihren Mitschüler anstarrte.

Sie schaute nun wieder auf die dritte Seite ihres Textes, zu dem sie selbst bisher kaum etwas aufgeschrieben hatte. Ein weiterer Versuch, den zweiten Absatz zu lesen, bestätigte ihr, was sie ohnehin schon wusste: Sie verstand das alles nicht! Genervt gab sie auf. Hier gab es kein Vorankommen, außerdem musste sie mittlerweile so nötig, dass es schon in ihrer Harnröhre leicht zu schmerzen begann. Auch ihre Sitzposition war mittlerweile nur noch unbequem, vor allem, weil sie dauernd versuchte, ihre Haltung zu ändern, um ihre Blase zu entlasten, aber von dem rigiden Polster ihrer Fesselhose daran gehindert wurde. Sie hoffte nur, dass die Stunde bald vorbeiginge.

Vorsichtig sah sie auf. Arthur hatte seine Augen offenbar nicht von seiner Lektüre genommen, auch ihre beiden Mitschüler schienen beschäftigt. Ihr Blick wanderte durch die Klasse und blieb schließlich an dem seltsamen Bock hängen, der in der Nähe des Lehrerpults stand. Er war nur knapp hüfthoch, aber offenbar recht stabil gebaut, mit leicht ausgestellten Beinen aus massiven Holzbalken. Weiße, kräftig wirkende Riemen hingen an mehreren Stellen von diesen Beinen und dem dick gepolsterten Oberteil herab, und Mia frage sich, wozu diese und der ganze Bock wohl da waren.

Ihr entfuhr ein unterdrückter Schreckenslaut, als sie mit einem Mal begriff, wozu das seltsame Möbelstück gedacht war. Schnell schaute sie wieder auf ihre Papiere und hoffte, dass Arthur nichts bemerkt hatte. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, aber ihre Gedanken überschlugen sich gerade. Sie hatte entsetzliche Angst vor ihrem Aufenthalt im Institut gehabt, aber ihre Befürchtungen hatten sich bisher nicht bestätigt. Wie ein Kleinkind behandelt zu werden, hatte sich seltsam angefühlt, auch beschämend, aber nicht im Entferntesten so entwürdigend, wie sie es erwartet hatte. Sie hatte schon fast begonnen, sich ein kleines bisschen sicher in ihrer neuen Umgebung zu fühlen. Und nun stand dort mitten im Klassenzimmer dieses Ding, offenbar dazu vorgesehen, sie und ihre Mitschüler darüberzulegen und festzuschnallen.

Mia wagte noch einen Blick. Die vier Riemenpaare an den beiden Standbeinen, auf die sie schaute, waren vermutlich für die Fußgelenke und die Oberschenkel bestimmt. Etwa in der Mitte der Liegefläche befand sich ein breiter Gurt, der den Körper auf das Polster drücken würde, und noch weiter vorne waren zwei kleinere Schlaufen an den Seiten angebracht, die vielleicht um die Handgelenke gelegt werden konnten.

Wenn alle Fesseln angelegt wurden, würde man hilflos mit gespreizten Beinen auf dem Bock liegen und der Klasse den Hintern präsentieren. Dann würde jeder ihre Windel sehen, schoss es Mia durch den Kopf. Aber war das alles? Sie spürte ihr Herz klopfen, während ihr Blick über die grässliche Konstruktion wanderte. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel: Dieser Bock war dazu da, sie und die anderen zu bestrafen. Aber würde es bei der bloßen Demütigung bleiben, so vor den anderen zu stehen, oder würde man sie sogar noch schlagen? Und wenn ja, wer? Arthur vielleicht? Oder gar Mariah?

Ein knarrendes Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Arthur hatte seinen Stuhl zurückgeschoben und erhob sich gerade. Mia, die wie gebannt auf das Möbelstück gestarrt hatte, fuhr zusammen und schaute schnell wieder auf ihre Kopien. Hastig griff sie nach ihrem angekauten Bleistift, den sie irgendwann aus der Hand gelegt hatte, und versuchte verzweifelt, beschäftigt zu wirken. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinab, als sie die klackenden Schritte ihres Lehrers näherkommen hörte.

Sie wagte nicht, aufzusehen, als er ihren Schreibtisch umrundete und hinter sie trat. Vielleicht lag es an der Angst, aber genau in diesem Moment steigerte sich der Druck in ihrer Blase und Harnröhre zu einem überwältigenden Drang, und sie musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um ihn niederzukämpfen.

»Du bist ja noch nicht sehr weit gekommen, oder?« Es klang weder spöttisch noch tadelnd, nur ein wenig überrascht. Dennoch fühlte sich Mia wie in der Falle, an den Sitz hinter ihrem Pult gefesselt und in unnatürlicher Haltung zusammengekauert, um sich nicht in die Hose zu machen.

»Ich... ich versteh' das alles nicht...«, begann sie.

»Wie liest du den Text denn?« wollte Arthur wissen. Er sah ihr über die Schulter und stand so dicht an ihr, dass sie sein Rasierwasser riechen konnte.

Die Frage hätte ihr normalerweise eine scharfe Antwort entlockt, aber Mia war viel zu eingeschüchtert, um auch nur an Frechheiten zu denken. »Naja, ich lese ihn halt«, gab sie kleinlaut zurück.

»Und du erwartest, dass du _während_ des Lesens den Text verstehst?« fragte Arthur nach. Noch klang seine Stimme ganz freundlich, vielleicht leicht belustigt.

Mia konnte nur stumm nicken, so sehr fürchtete sie sich. Sie hoffte verzweifelt, dass sie nicht gleich am ersten Tag bestraft würde, dass das kleine bisschen Sicherheit, das sie gefunden hatte, nicht sofort wieder zerschlagen würde. Und in die Angst mischte sich Scham, Scham dafür, dass sie sich selbst in diese Situation gebracht hatte.

»Was möchtest du denn herausfinden?«

Mia brauchte einen Augenblick, um die Frage einzuordnen. Offenbar hatte Arthur hinter ihr gar nicht mitbekommen, was in ihr gerade vorging, und beschäftigte sich immer noch mit dem Text.

»Weiß ich nicht«, brachte Mia leise hervor und unterdrückte ein Schluchzen, während ihr eine Träne die Wange hinunterlief.

»Siehst du, das ist das Problem«, behauptete Arthur, und begann anschließend geduldig, ihr zu erklären, wie sie einen akademischen Text lesen sollte. Mia saß reglos da und hörte zu, während ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. Nur wenn sie direkt gefragt wurde, antwortete sie. Noch immer hatte sie Angst, doch Arthur schien gar nicht daran zu denken, sie zu bestrafen. Ihm ging es offenbar nur darum, ihr etwas beizubringen.

»So, dann hast du noch eine halbe Stunde, um das Gelernte auszuprobieren«, schloss er mit einem Blick auf seine Uhr. »Am besten, du fängst noch einmal ganz oben an, und ich schaue zwischendurch immer wieder einmal vorbei. Und wenn du nicht weiter weißt, dann fragst du einfach, klar?«

Mia nickte. Gleichzeitig stellte sie erleichtert fest, dass Arthur sich hinter ihr aufgerichtet hatte und um ihr Pult herum wieder nach vorne trat. Ganz beiläufig, im Vorbeigehen, warf er ihr noch etwas auf die Tischplatte. Sie griff nach dem Gegenstand, der sich als ein weißes Papiertaschentuch erwies. Sie konnte es gut gebrauchen. Gleich darauf nahm sie ihren Stift wieder in die Hand und bemühte sich, umzusetzen, was Arthur ihr gerade erklärt hatte.

* * *

Arthur war während der nächsten halben Stunde noch zweimal wortlos bei ihr vorbeigekommen und stand nun direkt vor ihrem Pult, um sich ihre Fortschritte zeigen zu lassen.

»Ja, das sieht doch schon viel besser aus.« Er nickte zufrieden. »Für heute machen wir Schluss«, verkündete er lauter, während er die Unterlagen zurück auf den Tisch legte. »Und du kannst dann direkt weitermachen. Aber wohl nicht mehr mit diesem Stift hier«, fügte er noch einmal an Mia gewandt hinzu und hob mit spitzen Fingern ihren zerkauten Bleistift auf. »Sag doch gleich, wenn du einen Beißring bekommen möchtest!«

Mia war viel zu überrascht, um zu protestieren, und Arthur ging auch nicht weiter auf das Gesagte ein. Stattdessen trat er hinter sie und holte dabei einen schwarzen Magnetschlüssel aus einer Tasche seines Jacketts. Kurz darauf löste sich die Verriegelung des Sitzes mit einem hörbaren Klicken, und Mia spürte, wie er von Arthur auf den Bodenschienen nach hinten gezogen wurde. Noch ehe sie etwas sagen konnte, sah sie eine seiner Hände ihren Rock kurz anheben und die andere den Schlüssel auf die Schnalle an ihrer linken Hüfte drücken. Arthur wiederholte den Vorgang auf der Rechten, anschließend klappte das Vorderteil des Sitzpolsters nach vorn und Mia war frei.

Sie war kaum aufgestanden, als eine neue Welle des intensiven Drangs, sich an Ort und Stelle zu erleichtern, sie beinahe überwältigte. Sie musste verzweifelt ihre Oberschenkel zusammenpressen und sich leicht gebeugt auf das Pult stützen, um dem Druck nicht nachzugeben.

Die letzte halbe Stunde über hatten die Angst und die Arbeit sie von dem schmerzhaften Pressen in ihrem Unterleib etwas abgelenkt, und gefühlt war es in dieser Zeit zumindest nicht schlimmer geworden. Jetzt aber wäre sie am liebsten direkt auf die Toilette gerannt... Sie hoffte nur, dass Mariah sie möglichst rasch abholen käme.

Arthur hatte unterdessen Jonas losgeschlossen, teilte diesem aber mit einer fast beiläufigen Äußerung mit, dass er sich gleich noch mit ihm unterhalten wolle.

Während er zuletzt noch Anastasia befreite, trat Jonas zu Mia. »Tja, also, ich wollte noch einmal sagen, es ist total schön, dass wir jetzt in einer Klasse sind.« Er strich sich dabei nervös durch die Haare.

So neugierig Mia auf Jonas auch war, ihr war gerade nicht nach einem längeren Gespräch zumute. Außerdem verstand sie nicht ganz, worauf der Junge hinauswollte. »Kommst du denn nicht mit uns zurück zum... Institut?« fragte sie.

»Nein, wie es aussieht, nicht. Arthur will, dass ich noch bleibe, und das kann länger dauern, fürchte ich.« Er schien nicht sehr glücklich, und Mia war etwas beunruhigt.

»Ist denn alles okay?« wollte sie wissen.

»Ähm, ja, ich denke...« Jonas lächelte, doch wirkte es etwas gezwungen. »Aber morgen können wir bestimmt zusammen nach Hause gehen«, versuchte er das Thema zu wechseln.

»Mia, kommst du?« Das war Mariah, die neben Angela und Anastasia im Eingang stand. Arthur, der die Erzieherinnen offenbar hereingelassen hatte, unterhielt sich derweilen leise mit Svenja.

»Klar«, rief Mia zurück, und wäre am liebsten gleich losgelaufen, aber sie wollte auch Jonas nicht vor den Kopf stoßen. Arthur befreite sie aus dem Dilemma, denn er winkte den Jungen zu sich.

»Okay, bis morgen«, rief dieser ihr zu, während er sich auf der Hacke umdrehte, um zu seinem Lehrer zu eilen.

»Ja, bis morgen«, antwortete sie und lief, so schnell sie es mit voller Blase konnte, zu Mariah.

»Ich dachte schon, du wolltest hier Wurzeln schlagen«, begrüßte Mariah sie mit breitem Lächeln. »Wollen wir nach Hause?«

»Ja, gern!« bestätigte Mia mit Nachdruck.

Ohne groß darüber nachzudenken, ergriff sie Mariahs hingehaltene Hand und ließ sich von ihr über den Hof zurück zur Schleuse führen. Anastasia und Angela liefen mit ihnen. Mia sollte ihrer Erzieherin auf dem Weg von ihrem ersten Schultag berichten, und diese schien ernsthaft daran interessiert, was ihr Mädchen gelernt hatte. Mia wiederum war für die Ablenkung dankbar. Sie wollte Mariah eigentlich auf ihr dringendes Bedürfnis aufmerksam machen, aber das Thema war ihr dann doch zu peinlich, solange andere mithören konnten. Glücklicherweise hatte Arthur sie offenbar recht früh entlassen, denn es war noch nicht sehr voll auf den Gängen, und sobald sie ins Freie traten, waren sie nur noch zu viert.

Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, und eine recht angenehme, trockene Wärme hatte sich breitgemacht. Sie wurde durch einen leichten Wind abgemildert, der auch gelegentlich etwas von dem würzigen Duft der Nadelbäume herübertrug. Die Szenerie war fast malerisch, aber Mia konnte sie nicht genießen, so sehr musste sie.

Sie drehte sich, so unauffällig, wie möglich, nach hinten um und sah erleichtert, dass Anastasia und Angela ein Stück zurückgefallen waren. Sie schienen leise, aber angeregt miteinander zu sprechen, sodass Mia sich endlich unbeobachtet fühlte.

»Du, Mariah?« begann sie vorsichtig.

»Was ist denn?« Ihre Erzieherin sah sie von der Seite an, aber Mia richtete den Blick lieber zu Boden.

»Ich glaube, ich muss mal«, erklärte sie kleinlaut.

»Du _glaubst_, dass du mal musst?« Mariah hatte das Wort ›glaubst‹ besonders betont und sah sie belustigt an.

»Das ist nicht witzig!« protestierte Mia schnaubend. Dennoch hatte ihre Erzieherin es geschafft, sie etwas aufzumuntern.

Mariah legte ihr nun den Arm um die Hüfte und sprach leiser und etwas ernster. »Du verstehst, dass du da jetzt durchmusst, oder?«

Mia verstummte kurz. Irgendwie hatte sie erwartet, dass Mariah ihr Problem lösen würde, aber über das Wie hatte sie nicht weiter nachgedacht. Im Prinzip hatte sie die ganze Zeit gewusst, was von ihr erwartet würde, aber auf irgendeine Weise hatte sie es geschafft, dies aus ihren Gedanken auszuklammern. Sonderbarer Weise kam ihr der Gedanke, sich irgendwann in ihre Windel erleichtern zu müssen, nun nicht einmal mehr völlig unerträglich vor. Er war nicht gerade angenehm, aber eigentlich war es etwas anderes, was sie störte, und sie brauchte einige Augenblicke, es in Worte zu fassen.