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Kairi

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Die schien auch tatsächlich zu überlegen.

„Das stimmt natürlich. Dann sag einfach du, wieviel Zeit du hast. Ich muss das unbedingt packen mit Mathe, weil ich Medizin studieren will und dafür die 1 brauche. Und ich bin sowieso immer zuhause, ich habe ja noch keine Freunde."

Toms Herz hüpfte bei diesen Worten. Auch, weil das hieß, dass sie wohl keinen Freund hatte. Zumindest nicht in München.

„Dann lass uns doch Montag, Mittwoch und Freitag sagen. Dann können wir immer auch gleich den Stoff vom Vormittag durchgehen. Wir fangen um 15.00h an und dann machen wir so lange, wie wir Lust haben. Richtiges Power-Repetitorium."

Die Idee schien Kairi zu gefallen.

„Ok. Finde ich gut. Wann fangen wir an?"

„Am besten heute, oder? Wir haben ja keine Zeit zu verlieren, Frau Doktor in spe."

Kairi lächelte ihn an und schien richtig glücklich, dass sie damit eine Chance hatte, eine gute Mathenote zu schaffen.

„Ja, gut. Und wo?"

„Das ist mir egal. Du kannst gerne zu mir kommen. Ich wohne in Solln. Das sind von hier nur 20 Minuten mit dem Fahrrad. Wir können dann in das Arbeitszimmer meines Vaters, der ist tagsüber eh nicht da." Das Arbeitszimmer hatte eindeutig den Vorteil, dass sie ungestört waren, es aber, anders als sein eigenes, in der Regel sehr gut aufgeräumt war. Und es stand kein Bett drin, was es Kairi wahrscheinlich leichter machte, zuzustimmen.

„Ich habe aber kein Fahrrad. Habe ich in Berlin nie gebraucht, da bin ich immer BVG gefahren."

Weil sie merkte, dass das in München vielleicht nicht jeder verstand, ergänzte sie noch: „Also der S-Bahn."

„Ja, habe ich verstanden." Tom war letztes Jahr mit seinen Eltern und seinem Bruder für ein verlängertes Wochenende in Berlin gewesen. Damit, dass jemand aus Berlin kein Fahrrad haben könnte, hatte er allerdings nicht gerechnet.

„Das ist jetzt natürlich ein bisschen blöd. Wir haben zwar einen S-Bahnhof in Solln, aber der ist ein ganzes Stück weg. Das heißt nochmal zwanzig Minuten laufen oder Bus. Wo wohnst du?"

„Hier in Laim. In der Fichtenstraße."

Tom hatte eine ungefähre Vorstellung wo das war.

„Mhm. Das ist ja auch ein ganzes Stück weg von der S-Bahn."

„Stimmt. Ich bin bisher immer mit dem Bus da hingefahren."

„Das heißt, du müsstest dann mit dem Bus zum Laimer Bahnhof, mit irgendeiner S-Bahn zur Hackerbrücke und dann mit der S7 nach Solln. Und dann noch ein Stück laufen oder mit dem Bus fahren. Das dauert sicher über eine Stunde. Das weiß ich, weil ich bei ganz schlechtem Wetter manchmal auch schon S-Bahn fahren musste, wenn meine Mutter mich nicht fahren konnte."

Tom konnte an Kairis Gesicht sehen, dass ihr die Idee nicht besonders gefiel, für das Üben jedes Mal mehr als zwei Stunden unterwegs sein zu müssen.

„Oh, das ist aber lang. Aber warum wohnst du so weit weg? Habt ihr kein Gymnasium in Solln?"

„Doch, schon. Wir sind aber erst vor fünf Jahren da rausgezogen und da wollte ich die Schule nicht mehr wechseln, weil hier alle meine Freunde sind. Mein jüngerer Bruder geht natürlich schon in Solln aufs Gymnasium."

Tom überlegte fieberhaft: „Und wenn ich einen meiner Kumpels frage, ob er dir ein Fahrrad leiht? Bestimmt hat noch einer eines von seiner großen Schwester oder so."

Kairi schlug die Augen nieder und sagte leise: „Danke. Aber ich kann gar nicht Radfahren. Hat sich irgendwie nie ergeben. Weil ich es nie gebraucht habe." Sie merkte wohl auch, dass das schwierig werden würde mit dem Üben.

„Ja, dann geht das wohl auch nicht." Nun hatte Tom nur noch eine Idee.

„Wenn du willst und es deinen Eltern recht ist, kann ich aber auch gerne zu dir kommen."

Jetzt strahlte Kairi plötzlich wieder.

„Das wäre bestimmt am einfachsten. Aber nur, wenn es dir wirklich nichts ausmacht, immer zu fahren? Nur um mir kostenlose Nachhilfe zu geben."

„Nee, ist echt kein Thema. Mir macht das nichts aus und mit dem Fahrrad ist es ja auch nicht so lang."

Tom hoffte nur, dass er dann nicht mit ihr am Küchentisch üben müsste, während ihre Mutter immer um sie beide herumwuselte.

„Super. Dann machen wir es doch so. Unsere Hausnummer ist die 10. Das sind alles so Reihenhäuser, die irgendwie gleich aussehen. Unseres ist das gelbe."

„Prima. Ich bin dann um drei da. Willst du mir noch deine WhatsApp-Adresse geben? Dann könnten wir uns Bescheid sagen, falls was dazwischenkommt."

„Ich habe kein Smartphone." Kairi schaute dabei etwas betreten.

„Ich weiß, das ist komisch. Aber ich verabrede mich auch nicht so oft." Jetzt war Tom richtig überrascht. Kein Fahrradfahren und kein Smartphone. In der Großstadt. Das hatte er noch nie gesehen. Aber, dass Kairi sich nicht so oft verabredete, fand er wieder gut.

„Ja, äh, ist auch kein Problem. Ich werde dann halt auf jeden Fall pünktlich sein. Und wenn ich ein wenig warten muss, weil dir doch was dazwischengekommen ist, ist das auch ok."

„Das ist echt lieb von dir. Wir sehen uns dann um drei." Kairi stand auf und reichte ihm die Hand, um sich zu verabschieden. Woraufhin auch Tom sich erhob und ihre Hand ergriff. Wie zart die war. Und wie warm. Fast hätte er vergessen, sie wieder loszulassen.

„Ja. Ich freue mich. Echt. Und ich werde ganz sicher pünktlich sein. Ganz sicher. Versprochen."

„Schön." Kairi nahm ihre Tasche und ging, während Tom ihr nachschaute und merkte, wie er gerade Unmengen Schmetterlinge in den Bauch bekam. Er würde jetzt drei Nachmittage die Woche mit Kairi verbringen können. Drei ganze Nachmittage. Allein. Und sie hatte gesagt, dass es schön sei, dass er käme.

Üben

So ganz konnte er sein Glück noch gar nicht fassen. Und es auch kaum abwarten. Deshalb, und weil er keinesfalls einen schlechten Eindruck machen wollte, fuhr Tom am Nachmittag schon früher los. Was gut war, denn er hatte die Strecke bis zur Fichtenstraße unterschätzt. Vor allem aufgrund der vielen Ampeln dauerte es doch fast 30 Minuten, bis er schließlich um 14.55h vor Kairis Haus stand.

Das war ein ganz normales Reihenaus aus den Sechzigern, wie es in München viele gab. Es war nicht sehr breit, dafür mit zwei Stockwerken aber relativ hoch. Nicht wirklich schön, aber für sein Alter noch ganz gut in Schuss. Und gelb, wie sie gesagt hatte. Er schob das Fahrrad in den kleinen Vorgarten und schloss es ab. Dann klingelte er.

Es dauerte einen Moment, bis Kairi öffnete und es Tom fast die Sprache verschlug. Sie trug weite, luftige Shorts mit einem dicken Gürtel, der ihre Taille wunderbar betonte. Darüber ein bequemes Top und an den Füßen Turnschuhe ohne Socken. Bestimmt sehr bequem, aber auch richtig sexy, fand Tom.

„Ja, äh. Hallo. Da bin ich." Tom ärgerte sich schon wieder, dass ihm nichts Klügeres einfiel als dieses Gestammel.

„Toll. Du bist ja super pünktlich. Komm rein." Sie schien sich wirklich zu freuen, dass er da war.

Tom stellte beim Eintreten fest, dass es in dem Haus ungewöhnlich, aber sehr angenehm duftete. Irgendwie schien das mit dem Duft also so etwas wie ein Familientick zu sein.

„Möchtest du etwas trinken?" fragte Kairi ihn nun.

„Ja, danke. Wasser wäre gut." Tom wusste nicht, ob er wegen des Radfahrens oder wegen ihr einen trockenen Mund hatte.

Kairi bog daraufhin nach rechts in die Küche ab, während Tom im Flur stehen blieb. So konnte er sich etwas umschauen und sah, dass die Küche sehr komplett und gemütlich eingerichtet war und einen kleinen Essplatz hatte.

Vom Flur aus geradeaus stand auch die Tür zu einem kombinierten Wohn-Esszimmer offen, an das sich wohl ein kleiner Garten anschloss. Der Raum war nicht sehr groß, aber mit einem Esstisch mit drei Stühlen und einer Sitzecke mit zwei Sesseln und einem Sofa sehr gemütlich eingerichtet. Überall waren allerdings asiatische Figuren, Bilder und Dekorationen, was etwas ungewohnt wirkte. Auch wenn alles sehr geschmackvoll war. Links von ihm war dann noch eine weitere Tür, hinter der bestimmt das Gäste-WC lag. Und daneben ging noch eine Treppe nach oben.

„Soll ich eben deinen Eltern Hallo sagen?", fragte er, als Kairi nun mit zwei Gläsern in der Hand aus der Küche zurückkam.

„Die sind nicht da. Wir haben ein Thai-Restaurant. In Berlin hatten wir genug Personal, dass sie es sich gut einteilen konnten und meist einer zuhause war. Aber hier in München müssen sie jetzt alleine ganz neu anfangen. Deshalb haben sie auch 7 Tage die Woche geöffnet. Immer von 11.30h bis 23.00h. "

Sie drückte ihm ein Glas Wasser in die Hand. „Ist deshalb manchmal ziemlich einsam hier, weil ich sie kaum noch sehe. Abends bin ich in der Regel schon im Bett, wenn sie kommen und morgens schlafen sie dann meist länger, weil es so spät war. Wenn sie Aufstehen, bin ich meist schon auf dem Weg zur Schule."

„Und wie machst du das dann mit Essen und so?" Tom stellte fest, wie praktisch er es hatte, weil seine Mutter sich um alles kümmerte.

„Mittags gehe ich nach der Schule oft ins Restaurant und dann kocht mein Papa was für mich. Abends manchmal auch, aber meist mache ich mir selber was. Ich habe nämlich nicht so große Lust, abends noch alleine rumzulaufen. Ist ja fast eine halbe Stunde."

Das konnte Tom verstehen. Wobei er sich wunderte, dass sie keine Angst mit ihm hier im Haus hatte. So gut kannten sie sich ja auch noch nicht.

„Am besten gehen wir zum Üben hoch in mein Zimmer. Da habe ich alle meine Sachen." Sie ging vor ihm die Treppe hoch, so dass er es gar nicht vermeiden konnte, auf ihren hübschen Po zu schauen, der sich in den Shorts bei jedem Schritt so aufreizend bewegte. Und auch nicht, dabei wieder eine Erektion zu bekommen.

Im ersten Stock hielt Kairi noch einmal kurz an. „Das da rechts ist das Schlafzimmer meiner Eltern. Daneben ist ihr Bad und hinten das Arbeitszimmer. Da machen sie die Abrechnungen und so. Das ist gut, denn so bin ich unter dem Dach für mich allein."

Im zweiten Stock stoppte sie dann noch einmal auf dem Treppenabsatz und zeigte auf eine Tür. „Das hier ist mein Zimmer. Daneben mein Bad und den Raum hinten nutzen wir als Abstellkammer. Weil das Dach flach ist, haben wir ja keinen Speicher. Mein Bad kannst du übrigens ruhig benutzen, falls du mal musst."

„Nee, passt schon. Danke."

Kairi öffnete dann die Tür zu ihrem Zimmer und Tom stellte fest, dass es ein richtiges Mädchenzimmer war. Zwar waren die Wände voll mit Regalen, in denen ordentlich sortiert viele Bücher standen. Doch war das Bett abgeräumt und mit diversen Kissen und niedlichen Plüschtieren als gemütliche Couch dekoriert. Und auch an den Wänden hingen typische Mädchenposter. Alles wirkte sauber und ordentlich.

Tom musste sofort an sein eigenes Zimmer denken. Seit seine Mutter sich weigerte, es noch aufzuräumen, sah sein Bett abends meist genauso aus, wie er es beim Aufstehen verlassen hatte und aufgeräumt war meist auch nicht.

Kairis Schreibtisch vor dem Fenster war nicht sehr groß, aber ebenfalls richtig professionell organisiert. Links stand ein Laptop und hinten auf der Schreibfläche alle Schulbücher ihrer Fächer fein säuberlich sortiert. Dazu Ordner mit dem Material, das der Lehrer oder die Lehrerin ausgeteilt hatten. Alle ordentlich beschriftet mit „Handouts", dem Fach und der Jahrgangsstufe. Sie hatte also auf alles sofort Zugriff und man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass sie hier sehr konzentriert arbeitete.

Wieder musste Tom an sein eigenes Zimmer denken. Da lagen auf dem Schreibtisch auch Segel- und Skizeitschriften und seit einiger Zeit ein Modellboot, das er zusammengebaut hatte. Dafür befanden sich seine Schulbücher meist da, wo er sie zuletzt benutzt hatte. Oder auf dem Boden. Mädchen waren da halt doch ordentlicher als Jungs.

Vor dem Schreibtisch stand ein ebenso professioneller Bürostuhl, daneben ein normaler Stuhl mit Sitzpolster, der unverkennbar eigentlich ins Esszimmer gehörte und den sie wohl extra für ihn hochgetragen hatte.

„Sehr professioneller Arbeitsplatz", sagte er anerkennend.

Kairi stellte das Wasserglas auf den Schreibtisch und sagte: „Danke. Wollen wir loslegen?"

„Klar." Tom wollte sich setzen, aber weil Kairi in dem Moment das Gleiche tat und es am Schreibtisch so eng war, stießen sie etwas zusammen. Nicht fest, aber Tom verschüttete etwas Wasser und war auch mit dem Becken ganz leicht gegen ihre Hüfte gestoßen.

„Oh, sorry, das wollte ich nicht", sagte er sofort und dachte „Hoffentlich hat sie nicht gemerkt, dass ich einen Ständer habe. Das wäre ja total peinlich."

Hatte Kairi aber wohl nicht, denn sie sagte nur: „„Überhaupt kein Problem. Kannst du ja nichts für. Mein Schreibtisch ist ja schon für mich allein ziemlich klein." Und dann mit dem Blick auf den Wasserfleck: „Das wische ich sofort weg."

Sie huschte schnell ins Bad, kam mit etwas Papier zurück und wischte mit schnellen Bewegungen das Wasser vom Schreibtisch. Für einen kurzen Moment konnte Tom dabei durch den Ärmel ihres Tops schauen und sah, dass sie keinen BH trug. Und wirklich süße Brüste hatte.

„So, schon erledigt." Kairi trug das Papier wieder weg und setzte sich dann zu Tom, der vorsichtshalber bereits Platz genommen hatte. Auch, damit sie die Beule in seiner Hose nicht sah. An dem kleinen Schreibtisch saßen sie so nah beieinander, dass er sicher war, dass die auch nicht verschwinden würde. Hoffentlich würde er sich wenigstens trotzdem konzentrieren können. Er wollte doch auf jeden Fall einen guten Eindruck als Repetitor machen.

„Womit wollen wir anfangen?", fragte Kairi nun und schaute ihn erwartungsvoll an.

„Vielleicht ist es am besten, wir sehen uns erst einmal an, was du in Berlin schon alles gemacht hast. Dann vergleichen wir es mit unserem Stand hier und machen einen Plan für die Lücken."

„Das klingt gut." Kairi griff nach einem Buch vor sich und schlug es auf. „So weit waren wir in Berlin gekommen." Tom beugte sich zu ihr hinüber und schaute. „Das Buch ist ja ganz anders aufgebaut als bei uns. Darf ich es mal haben?"

Kairi reichte es ihm und Tom blätterte es von vorne durch. „Hast du mal etwas zu Schreiben für mich?"

Sie zog eine Schublade im Schreibtisch auf und holte einen Stift heraus, den sie dann Tom reichte, wobei ihre Hände sich kurz berührten. Tom hatte dabei das Gefühl, das ihn ein Stromschlag durchzuckte.

„Hier hast du schon mal den Stift."

Dann beugte sie sich vor und griff an Tom vorbei nach einem College Block, der ganz rechts zwischen den Büchern steckte. Dabei berührte sie mit ihrer Brust ganz leicht seinen Oberarm, wobei sie auch schon wieder ihren vanilligen Duft verströmte. Tom glaubte bei dieser Berührung wieder, ihn würde der Blitz treffen. Ihr schien das dagegen nicht mal aufgefallen zu sein.

„So. Und jetzt hast du auch was zu Schreiben."

„Hast du vielleicht auch unser Buch gerade da?" Kairi reichte ihm auch das, wobei Tom froh war, dass es direkt vor ihr stand, sie sich also nicht wieder über ihn beugen musste.

Jetzt saß Kairi aber nur noch ganz ruhig auf ihrem Stuhl und schaute ihm zu, wie er nun abwechselnd in beiden Büchern blätterte und dabei eifrig Notizen machte, bis er nach etwa fünf Minuten fertig war.

„Geschafft. Ich denke, das sind die Teile, die dir noch fehlen." Er schob ihr das Blatt mit seinen Notizen herüber, die er extra leserlich geschrieben hatte.

Kairi schaute prüfend darüber und überlegte, ob sie den Stoff schon kannte, den er aufgeschrieben hatte. In der Zeit blickte Tom über die anderen Bücher auf ihrem Schreibtisch und sah dabei einen Ordner, auf dem stand: „Seed Functions & Effects".

„Oh, ihr habt euch auch mit Zufallszahlengenerierung beschäftigt. Da habe ich mal eine Hausarbeit drüber geschrieben."

Er griff nach dem Ordner, doch Kairi kam ihm mit einer schnellen Bewegung zuvor, legte ihre Hand auf seine und schob sie zusammen mit dem Ordner zurück.

„Das ist nicht gut. Schaust du besser nicht rein. Wäre mir nur peinlich."

„Ok." Tom überlegte, warum ein Lehrer etwas Schlechtes über die Generierung von Zufallszahlen austeilen sollte. Aber ihre Hand auf seiner fühlte sich wirklich gut an. So warm und sanft. Er ließ seine deshalb einen Moment länger als nötig auf dem Ordner, zog sie dann aber zurück, woraufhin auch sie ihn wieder losließ.

Als sie nun erneut anfing, seine Notizen zu studieren, schob Kairi sich wieder ganz langsam die Haare hinter ihr Ohr, nur diesmal halt auf der anderen Seite als in der Schule. Sie machte das ganz beiläufig, doch Tom glaubte, er würde platzen, so aufregend fand er das. Ihr Ohr war so unglaublich niedlich.

„Oh, hab´ ich da was?" Kairi schaute ihn an und wischte sich mit der Hand über die Wange. Offenbar hatte sie bemerkt, dass er sie anstarrte.

„Nein, äh, nichts. Gar nichts. Wirklich nicht. Ich schaue nur, ob du schon fertig bist." Tom spürte, wie er errötete. Und noch mehr, als Kairi ihn jetzt wieder so hinreißend anlächelte.

„Bin ich. Und das sieht tatsächlich alles ziemlich neu für mich aus. Von dem Meisten habe ich noch nie gehört."

Tom versuchte, sich wieder etwas zu fassen.

„Äh, ja. Ok. Dann wissen wir ja, was wir üben müssen. Ist aber gar nicht so viel, wie ich dachte. Nur halt sehr wichtig für die Schulaufgaben." Er nahm seinen Zettel zurück und schrieb noch etwas dazu. Dann reichte er ihn wieder Kairi, wobei er ihn bewusst so hielt, dass ihre Finger sich nicht berühren würden.

„Ich schlage vor, wir gehen in dieser Reihenfolge vor. Am besten erkläre ich es dir erst mal mit Hilfe des Buches. Dann besprechen wir es anhand von Beispielen und anschließend löst du ein paar Testaufgaben. Wäre das so ok für dich?"

„Ja, klingt super."

„Dann los."

Tom begann anhand des Lehrbuches den ersten Stoff zu erklären, wobei sie noch etwas näher zusammenrücken mussten, um gemeinsam hineinschauen zu können.

Ihre Köpfe waren dabei zwangsläufig ganz dicht beieinander, so dass Tom die ganze Zeit Kairis betörenden Duft in der Nase hatte. Und weil sie beide nicht wussten, wohin damit, konnten sie es auch nicht vermeiden, dass sich ihre Knie oder Hände immer wieder mal berührten.

Während Tom bei jeder dieser Berührungen mit seinen Ausführungen kurz ins Stocken geriet, hörte Kairi ihm sehr konzentriert zu und schaute ihm dabei auch immer wieder genau in die Augen, was ihn ebenfalls jedes Mal etwas stottern und ab und zu auch den Faden verlieren ließ.

Kairi konnte ihm wohl trotzdem gut folgen, denn als er dann zu den Beispielen kam merkte er, wie gut sie alles verstanden hatte. Auch die Aufgaben löste sie später fast fehlerfrei, was hervorragend war, wenn man bedachte, dass er es ihr eben erst erklärt hatte und das bestimmt nicht so gut machte wie ein richtiger Lehrer. Sie war zweifellos wirklich klug und hatte ein sehr gutes Gefühl für Mathematik.

Über eine Stunde hatten sie so richtig hart gearbeitet, als Tom sagte: „Also, das sitzt ja schon richtig gut. Wenn das so weitergeht, machst du in der Schulaufgabe locker mindestens eine zwei."

„Ja, findest du?" Kairi freute sich sichtlich über das Lob, aber wahrscheinlich auch darüber, dass tatsächlich eine Aussicht bestand, dass sie ihre Mathenote rettete. Sie war jetzt richtig motiviert und kaum mehr zu bremsen.

Trotzdem fragte Tom: „Wäre es ok für dich, wenn wir eine kleine Pause machen, bevor wir das nächste Thema angehen. Ich bin etwas erschöpft." Das stimmte auch, denn er hatte jetzt über eine Stunde eine Dauererektion gehabt und das tat inzwischen etwas weh. Außerdem wollte er auch gerne ein bisschen mit Kairi reden, etwas über sie erfahren.

„Klar. Natürlich. Machen wir eine Pause."

Tom rückte ein Stück von ihr ab, trank einen großen Schluck Wasser, dann fragte er: „Warum seid ihr denn von Berlin nach München gezogen, wenn ihr dort schon ein gut laufendes Restaurant hattet? Haben die euch da gekündigt?"

Tom merkte, dass Kairi sich mit der Antwort schwertat, ihn aber nicht vor den Kopf stoßen wollte: „Nein. Mit dem Restaurant hatte das nichts zu tun?"

„Und womit dann? Ihr wolltet doch wahrscheinlich nicht näher an die Berge, weil ihr so gerne Ski lauft? Wo du doch nicht einmal Fahrrad fährst."

Kairi musste lächeln. „Nein. Meine Eltern sind wegen mir umgezogen." Ihr Gesicht verfinsterte sich etwas. „Weil ich mit meinen Mitschülern nicht so gut klarkam."