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Karina Teil 01 - Ein netter Abend

Geschichte Info
Karina ist bei Sonja und Steffen zu Besuch und es wird heiß.
51.3k Wörter
4.7
33.7k
14

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/13/2023
Erstellt 02/02/2022
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Prolog

Erzähler

Es ist Sonnabend, ein später Abend an einem noch richtig warmen Frühherbsttag. Die Sonne ist schon lange hinter dem Horizont verschwunden. Langsam verdrängt die Kühle der Nacht die Wärme des Tages. Steffen steht mit dem Rücken an der Wohnungstür gelehnt. Vor wenigen Minuten hat er die letzten Gäste zu seinem 37igsten Geburtstag verabschiedet. Der Flur ist noch recht stickig und es ist sehr heiß. Nur ein kalter Hauch fliegt durch die geschlossene Tür. Ausgelaugt lehnt er am kühlen Holz.

Aus der Stube hört man 2 fleißige Bienchen aufräumen. Leise unterhalten sich 2 Frauen über den vergangenen Abend. Sonja, seine Frau, und Karina, eine Freundin von Sonja und Ihm, sind noch in der Wohnung. Man versucht die Überbleibsel der Party zu bereinigen. Mit einem vollen Tablett mit leeren Gläsern in der Hand kommt Karina in den Flur spaziert. Sie lächelt Steffen verlegen an. Kurze Zeit später verschwindet sie in der Küche.

Die Feier ist zu Ende

Steffen

Erschöpft an die Wohnungstür gelehnt, stehe ich da und blicke in den Flur. Gerade ist meine Geburtstagsparty zu Ende gegangen. Ich habe mich richtig gefreut, dass alle meine Freunde und meine Familie da waren. Es war eine schöne große Runde und es hat richtig Spaß gemacht. Naja was macht man nicht alles zu seinem Geburtstag. Das war ein rund herum gelungener, ja fast perfekter Tag. Ich bin innerlich zufrieden mit mir und der Welt, alles lief einfach toll. Das Menü, was Sonja und Karina zauberten, kam nicht nur bei mir, sondern bei meinen Gästen sehr gut an. Endlich durfte ich wieder einmal mixen, meine legendären Mix-Künste präsentieren. Caipirinha, Mochito und mehr, waren mehr als nur begehrt. Dass meine Frau das alles so perfekt organisiert hat, war der i-Punkt des Ganzen. Darum liebe ich sie. Seit 5 Jahren sind wir nun schon zusammen. Vor zwei Jahren, genau zu Ihrem 40igsten Geburtstag, habe ich sie dann geheiratet. Noch habe ich es keine Sekunde bereut. Ich liebe sie einfach. Ich habe schon unglaubliches Glück mit meinem Leben. Und heute ist so ein Tag, den man gerne festhalten würde. Heute spüre ich förmlich, was mit dem Spruch: „Die Leichtigkeit des Seins", wohl gemeint war. Ich fühl mich so richtig sau wohl.

Mit einem leichten Schwung in den Hüften kommt Karina gerade wieder aus der Küche zurück. Sie schlendert mit einem aufregenden Hüftschwung und mit dem nun wieder leeren Tablett durch den Flur und verschwindet in der Stube. Sie ist die einzige, die von unseren Freunden noch geblieben ist. Es ist nett, finde ich, dass sie uns noch ein bisschen mit hilft. Karina ist uns, Sonja und mir, sehr ans Herz gewachsen. Im Grunde gehört sie schon fast zu unserer kleinen Familie. Mit ihren gerade mal 18 Jahren hat ihr das Leben schon mächtig eins rein gewürgt. Ihre eigene Familie hat sie einfach fallen gelassen. Das fanden Sonja und auch ich nicht in Ordnung, so ein Mädel in diesem Alter einfach im Regen stehen zu lassen. Ihre Eltern waren mal unsere Freunde, jetzt sind sie nicht mal mehr das. Es war fies, was sie mit Karina angestellt haben, nur weil sie ihre eigenen Probleme nicht in den Griff bekommen. In dieser schweren Zeit haben wir uns ein wenig um sie gekümmert, einer musste es ja tun, sie hatte ja niemanden sonst. Seit dem geht sie bei uns ein und aus. Sie ist richtig aufgeblüht. Ich glaube, dass sie in uns ihren Elternersatz sieht, doch für mich ist sie eine sehr, sehr gute Freundin. So ein hübsches und intelligentes Mädchen, doch hat sie ein Problem aus der Zeit behalten, sie glaubt nicht an sich und ihre Fähigkeiten. Sie hat einfach kein Selbstvertrauen in sich, obwohl ihr das sicher sehr gut stehen würde. Die jungen Männer ständen bei ihr Schlange, wenn sie die nur mal an sich ran lassen würde.

Langsam sollte ich den beiden Frauen mal unter die Arme greifen und beim Aufräumen mit helfen. Ich kann sie ja nicht alles alleine machen lassen. Wer weiß, was sie alles ohne mich anstellen könnten. Also gehe ich in die Stube zurück. Sonja und Karina haben schon ganz Arbeit geleistet und schön alles in Ordnung gebracht. Nur noch die leeren Flaschen stehen auf dem großen Tisch. Natürlich nehme ich mich bestimmt dem Leergut an und bringe es in die Abstellkammer. Leise klirrt es, als ich sie in den Glas-Korb lege. Wir haben heute eine ganze Menge getrunken, der Korb ist schon wieder Randvoll. Heute Morgen war dieser noch leer.

Mein Blick fährt flüchtig über unser Weinregal, nur noch 3 Flaschen Sekt und vereinzelte Flaschen Rotwein tummeln sich darin. Da muss ich doch mal wieder die Reserven auffüllen, aber nicht jetzt. Beschwingt nehme ich eine der Sektflaschen. Um den Abend ausklingen zu lassen, wäre doch ein Schlückchen davon sehr zu bevorzugen. Noch 3 Gläser aus der Anrichte holen und dann gehe ich zurück in die Stube zu meinen beiden Lieben Sonja und Karina.

Lauschige Runde

Sonja

Puh das war´s, das ging aber flott. So schnell waren wir noch nie mit dem Aufräumen fertig. Nicht mal eine ¼ Stunde und alles steht wieder an seinen alten Platz. Morgen muss ich dann nur noch aussaugen. Das war gute Teamarbeit. Ich stelle mich neben Karina und lege ihr eine Hand auf die Schulter. „Na Kleines, sieht doch wieder super aus. Das haben wir wieder prima hin bekommen. Ich danke dir, danke, dass du uns geholfen hast!", sage ich zu ihr. Verlegen dreht sie sich etwas zu mir um. Unverhofft umarmt sie mich dankbar. Ich schließe sie ebenfalls in meine Arme und drücke Karina an meine Brust. Das finde ich irgendwie süß, die Kleine ist schon goldig. Wenn ich ein eigenes Kind hätte, müsste es so sein wie Karina.

Noch einmal kurz an mich drücken und ich lasse sie los. Karina lässt sich erschöpft auf den großen Sessel fallen, der mitten im Raum hinter ihr steht. Mit geschlossenen Augen schmiegt sich ihr Körper in das weiche Polster. Ja, das würde ich auch gerne tun, das ist eine super Idee. Für mich nehme ich das zum Anlass, um es ihr gleich zu tun. Zufrieden fläze ich mich neben ihr auf die Couch. In den weichen Kissen mache ich es mir einfach bequem. Erst jetzt merke ich meine müden Glieder, wie sie sich schwer ins Polster drücken. Langsam komme ich vom Partyrausch herunter. Was bin ich jetzt fertig! Die Erschöpfung ist mir sicher anzusehen. Auch mein Körper zeigt es mir über deutlich. Besonders meine Füße können diese Pause gebrauchen. Doch innerlich bin ich noch so richtig aufgeputscht. So richtig Schluss machen will ich noch gar nicht. Alles ist so leicht, das Leben fühlt sich richtig gut an. Steffen freut sich sicher, dass das heute so gut gelaufen ist. Das war aber auch wieder einmal eine lustige Runde. Es war schön, alle wieder so zusammen zu sehen. In dieser Gruppe hatten wir uns lange nicht mehr getroffen.

Ich lehne mich zurück und genieße die Ruhe. Wo ist Steffen überhaupt? Heute mache ich definitiv nichts mehr. Während ich meine Augen schließe, merke ich den ungewohnten Alkohol, in meinem Kopf beginnt es sich leicht zu drehen. Es ist ungewöhnlich, aber nicht unangenehm. Spielerisch versuche ich mich auf etwas zu konzentrieren, doch es geht nicht so recht. Meine Gedanken schweifen in den Dunst des Alkohols ab und lassen mich schweben. Ein schönes Gefühl, so ganz ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. Nur noch im hier und jetzt fliege ich über die Welt. Morgen wird erstmal ausgeschlafen, beschließe ich spontan.

Mein Blick schweift im Wohnzimmer umher und bleibt an Karina hängen. Genauso wie ich, hat sie es sich in den großen Sessel bequem gemacht. Ihre Beine schwingen locker über die Lehne hin und her. Gebannt schaut Karina auf ihr Handy. Ihre Finger fliegen förmlich über das Display. Ja die Jungend von heute kann ohne diese Dinger nicht mehr leben, immer und überall muss ein Kommentar oder eine Statusmeldung abgegeben werden, der Fluch der Technik. Ich ergötze mich an diesem Gedanken. Aber halt, wo ist eigentlich mein Handy? Mich befällt auch der Drang mir dieses Ding zu holen und es ihr gleich tun. Aber wo ist es bloß? Karina hat mich mit der Handymanie vor einem Jahr angesteckt und jetzt, jetzt komme ich auch nicht mehr davon los. Ein kühner Gedankenblitz bringt mich auf die richtige Spur, es liegt in der Küche. Och nööööööö, ich stehe jetzt nicht nochmal auf. Meine Faulheit siegt und ich lasse das Handy, wo es ist, und schaue lieber der jungen Dame im Sessel zu.

Meine Gedanken gehen zu ihr. Karina zählt mit zu unseren besten Freunden. Wir haben uns um sie gekümmert, als es ihr nicht so gut ging. Daraus ist dann diese tiefe Freundschaft entstanden. Sie könnte eigentlich noch meine Tochter sein mit ihrem Alter von 18 Jahren. Trotz des großen Altersunterschiedes ist sie jetzt zu meiner besten Freundin geworden. Alle 3 bilden wir, wie so eine kleine verschworene Gemeinschaft. Karina sieht darin immer eine Art Familie. Aber ich weiß nicht, soweit würde ich nicht gehen wollen. Sie gehört zu uns, ja, aber für eine Familie ist sie mir zu sehr Freundin, als dass ich in ihr eine Tochter sehen würde. Sie hat in mir wieder meine verschollene Jugendlichkeit geweckt, und das finde ich gut so.

Endlich finde ich Zeit sie mir genauer unter die Lupe zu nehmen. Mode und Eleganz sind nämlich unsere Beiden liebsten Hobbys. Manchmal hat Karina aber schon einen verqueren Geschmack, was modern ist und was nicht. Doch heute hat sie sich besonders hübsch gemacht. Ihre langen, rot-blonden Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden, das bringt Ihr ebenmäßiges Gesicht richtig gut zur Geltung. Dann hat sie auch, die mir etwas zu grelle Schminke weggelassen und sich nur dezent verschönert. Damit sieht sie doch ein klein wenig Älter aus. Das gefällt mir. Auch hat sie das Kleid angezogen, welche wir diese Woche zusammen gekauft haben. Es steht ihr ausgezeichnet, auch wenn Karina selbst, es noch nicht so sieht. Es betont so wunderbar ihre Figur, an der sie immer so rum nörgelt. Sie sei zu dick, sie habe keinen schönen Busen, ach und schön sei sie nun auch nicht richtig. Das scheint aber in dem Alter so üblich zu sein. Wenn ich an meine Jugend zurück erinnere, dann war ich genauso. Ich habe mich damals auch mit meiner Figur nicht abfinden können. Doch ich finde Karina ist genau richtig. Sie hat zwar eine stämmige Figur, und Modelmaße von 90-60-90 wird sie nie erreichen können. Doch ist sie nicht fett. Sie hat eine sehr frauliche Figur. Und mit der richtigen Betonung an den richtigen Stellen würde sich jeder junge Mann nach ihr umdrehen. Aber auch das ist eines ihrer Probleme. Sie ist schüchtern, traut sich nichts zu. Sie rennt immer in ihrem schwarzen "Schlabber"-Look durch die Gegend, der gerade bei der Jugend so angesagt ist. Damit betont sie nichts und kommt immer so als graue Maus rüber mit einer Figur, die mal lieber verstecken möchte. Manchmal, hat sie mir erzählt, wird sie richtig gemobbt, mit Fette Kuh und so. Wenn Sie sich mal bei ihrer Kleidung was trauen würde, dann könnte man auch ihre schöne Figur entdecken. Aber so versteckt sie sie lieber. Natürlich bleiben dann auch die Jungs aus. Sie redet immer wieder davon, dass sich mal ein Junge in sie vergucken könne. Aber da hatte Karina bis dahin nur Pech. Entweder bemerkt sie ihr Schwarm nicht, in den sie sich gerade verliebt hat, oder er ist der Falsche. Mit etwas mehr Mut könnte man das ändern, aber da arbeite ich gerade dran. Ein kurzes, diebisches Lächeln huscht über meine Lippen.

Ah, da kommt Steffen zurück. Oh wie nett, er hat eine Flasche Sekt in der Hand und auch gleich 3 Sektgläser mitgebracht. Er ist lieb, genau das, was mir zum besonderen Abschluss des Tages noch gefehlt hat. Jetzt stellt er alles vor mir auf den Tisch. Mit einem Stöhnen fällt er neben mich ins weiche Polster der Couch. Geschickt öffnet Steffen die Flasche und füllt alle 3 Gläser. Das Glas für Karina stellt er vor ihr ab. Karina ist noch ganz intensiv mit ihrem Handy beschäftigt, dass sie es nicht bemerkt. Die 2 weitern Gläser nimmt er in beide Hände und reicht mir eines. Mit einem Kuss auf meine Wange, sagt er mir „Danke!", und reicht mir das volle Glas. Gemeinsam stoßen wir auf den gelungenen Abend an und nippen an unseren Gläsern. Ein schöner Abend neigt sich gerade dem Ende entgegen.

Locker und ausgelassen unterhalten wir uns über die vergangenen Stunden. Immer wieder müssen wir lachen über Witze oder witzige Situationen mit unseren Freunden. Nach und nach leert sich mein Glas. Schon bald ist es ganz leer und ich reiche es Steffen, um es wieder füllen zu lassen. Meiner Aufforderung kommt Steffen natürlich schnell und pflichtbewusst nach. Während er die Luft aus den Gläsern lässt, stehe ich auf und hauche ihm ins Ohr: „Ich muss nur kurz meinem Laster frönen, ich bin kurz auf dem Balkon mein Schatz." Mit einem Küsschen auf seine Lippen lasse ich ihn auf der Couch sitzen und gehe in die Küche. Bald bin ich auf dem Balkon und fröhne meinem Laster.

Die Massage

Karina

Ein schöner Abend geht zu Ende. Ich habe es mir im Sessel bequem gemacht. In den weichen Polstern fläzend versuche ich mir meine Gedanken mit meinem Handy zu vertreiben. Doch schon seit einigen Minuten bleibt mein Display leer, es antwortet mir einfach keiner mehr. Enttäuscht schaue ich auf mein Smartphone herunter. Noch immer will keiner mit mir reden. Das nervt, was machen die alle bloß? Was soll ich denn jetzt tun? Einsam blickt es mich an und es ist Sonnabendnacht. Was erwarte ich denn auch, meine Clique, meine Freunde, meine Bekanntschaften sind sicher in der Disco oder feiern ab. Fast in jeder Sonnabendnacht über kommt mich dieses traurige Gefühl. Zwar war ich heute auch auf einer Party, nur ist sie hier schon zu Ende. Und es ist nicht dasselbe, wie mit meinen gleichaltrigen Freunden. Steffen hatte am Donnerstag Geburtstag und hat ihn heute mit Allen gefeiert. Es war nett, dass er mich dazu eingeladen hat. Ich bin gern bei Sonja und Steffen. Das ist für mich mal eine willkommene Abwechslung, ansonsten komme ich auch nicht häufig heraus. So der Discotype bin ich einfach nicht. Die heutige Discomucke gefällt mir nicht sonderlich. Freunde und Bekannte, die jede Woche zusammen abfeiern und chillen, sind in meinem Bekanntenkreis rar gesät. Ich drängle mich auch nicht danach. Ab und zu mal ein Gläschen Alkohol, doch jedes Wochenende im Vollrausch mag ich nicht. Außerdem fühle ich mich bei solchen Partys richtig unwohl. Das ist mir alles zu peinlich. Außer zu Geburtstagen gibt es da kaum Gelegenheiten für mich zu feiern. Meist treffen wir uns in der Woche über in meiner kleinen Clique, doch Sonnabend und Sonntag verbringt jeder für sich. Nur bei Sonja und Steffen bin ich dann ab und zu. Sie sind schon toll, die beiden. Ich mag sie, Sonja ist meine allerbeste Freundin und mit Steffen kann man ganz gut quatschen. Und heute waren auch noch die Leute richtig nett. So richtig wohlgefühlt habe ich mich zwischen all den Gästen. Doch jetzt sind sie gegangen, nur Sonja und Steffen sind da und ich. Gemeinsam haben wir noch aufgeräumt. Jetzt sitze ich hier rum und langweile mich ein wenig. Doch so richtig Lust nach Hause zu gehen habe ich nicht. Gedankenverloren drehe ich mein Handy in der Hand. Die Party ist zu Ende und nun spricht nicht mal das Handy zu mir. Das finde ich unfair.

Ein leichter Windhauch streift über meine Wange. Interessiert schaue ich von meinem stummen Handy auf. Sonja fliegt gerade an mir vorbei. Sie sieht heute wieder so toll aus und ist so gut drauf. Ach wäre ich auch nur wie sie. Sie ist mein Idol, ich bete sie an, das habe ich schon immer. Immer modisch gekleidet und immer taff, so ist Sonja. Mit ihrer Art und ihrem Mut zum Außergewöhnlichen schafft sie es immer wieder, ihre nicht ganz modelhafte Figur zu kaschieren. Wenn ich so an mir herunterschaue, bin ich äußerst unglücklich über meine eigene Figur. Ich finde, ich bin einfach zu dick, zu viel Bauch, zu viel Hüfte, zu stämmige Beine. Sonja hat in diesem Bereich sogar noch mehr Last zu tragen, als ich. Doch sie schafft es vorbildlich klar damit zu kommen. Ihre Figur ist ihr einfach wurst. Nicht das sie sich gehen lassen würde, nein im Gegenteil. Was sie so trägt, so würde ich mich kaum auf die Straße trauen, dazu hätte ich leider nicht den Mut. Genau das bewundere ich so an ihr. Obwohl ich unzufrieden mit mir und meiner Figur bin, gibt sie mir Mut und das Gefühl trotz allem hübsch sein zu können. Ich bin noch nicht verloren. Ab und zu gehen wir dann auch mal zusammen shoppen. Mit meiner Clique traue ich mich das einfach nicht, da bin ich nur die Fette. Das Kleid was ich heute an habe, haben wir gemeinsam bei unserer letzten Shoppingtour gekauft. Es war ein toller Nachmittag, das Kleid hätte ich mir alleine sicher nie gekauft. Sonja musste es mir förmlich aufdrängen. Für mich zeigt es viel zu viel von meiner unförmigen Figur. Und heute habe ich es nur ihr zuliebe angezogen. So richtig gut fühle ich mich darin nicht. Doch langsam finde ich mich mit meinen neuen Look ab und er gefällt mir mit jeder Minute besser. Das hebt unmerklich meine Stimmung, was doch so eine Änderung bewirkt.

Noch immer sitze ich gelangweilt her rum. Was soll ich denn jetzt machen? Mit einer ausgeprägt langsamen, schwungvollen Bewegung lege ich meine Handy auf den kleinen, runden Tisch neben mir ab. Es antwortet mir eh keiner mehr. Lustlos schweift mein Blick durchs Wohnzimmer. Es ist alles top modern eingerichtet, in hellen Farben, viel weiß, viel Glas und helles Holz. Ja, das gefällt mir, so lässt es sich wohnen. Auch gibt es hier viel, viel Platz. Die Wohnung ist insgesamt riesig für 2 Personen, finde ich. Besonders das Wohnzimmer und das Bad, so würde ich auch gern wohnen wollen. Zu Hause habe ich nicht mal mein eigenes Zimmer und hier ist Platz im Überfluss. Auch deswegen fühle ich mich bei Sonja und Steffen wohler als bei mir. Und hier sind auch die Leute viel netter, sie haben mich einfach in ihre Familie aufgenommen. Bei Sonja und Steffen fühle ich mich einfach geborgen und sicher, hier kann ich alles erzählen und mich einfach mal fallen lassen. Na ja, ab und zu fällt dabei hier und da etwas für mich ab, so wie das Kleid. Das gefällt mir so an den beiden.

Beim Umherstreifen bleibe zufällig an Steffen hängen. Er sitzt leicht hinter mir auf der Couch. Ich muss regelrecht meinen Kopf nach hinten beugen, um ihn zu sehen. Verträumt schaut er ein Glas Sekt an, welches er in der Hand hält. Steffen ist vorgestern 37 geworden. Für sein Alter sieht er noch recht schnuckelig aus, geht es mir plötzlich durch den Kopf. Aus reiner Langeweile beginne ich ihn zu mustern. So wie er jetzt da sitzt, könnte ich mich glatt in ihn verlieben. Ich mag den verträumten Blick von ihm, der fasziniert mich schon immer. Seine Figur ist auch nicht von schlechten Eltern, man merkt einfach, dass er sich mindestens 2-mal die Woche im Fitnessstudio abrackert. Nur der kleine Bauchansatz will da nicht recht ins Bild passen. Da zeigt sich seine Genussfreude. Eigentlich stehe ich nicht so auf ältere Männer, aber er hat mir mal Bilder aus seiner Jugend gezeigt, da war er wirklich ein Mädchenschwarm. So hätte ich ihn auch nicht von der Bettkante gestoßen und Sonja hat ihn sich einfach so an Land gezogen. Ach wäre ich nur 20 Jahre älter, oder er 20 Jahre jünger, ich hätte mich auch in ihn verliebt. Verträumt schaue ich in seine Richtung.

In diesem Augenblick richtet er seinen Kopf auf und blickt mir ins Gesicht. Noch immer schaue ich ihn an, unsere Blicke treffen sich. Ertappt! Wie ein kleiner Stromschlag durch zuckt es mich. Schnell senke ich verschämt meine Augen. Jetzt hat er mich. Verdammt, ist das peinlich. Was soll er nur von mir denken? Was macht er jetzt nur? Verlegen schaue ich aus den Augenwinkeln zu Ihm hinüber. Mir wird bewusst, was ich da gerade gedacht habe. Ich benehme mich gerade wie ein kleines Kind. Mein Herz rutscht mir förmlich in die Hose und beginnt ob des Schrecks schneller zu schlagen. Bestimmt hat Steffen das mitbekommen. Peinlich berührt beobachte ich ihn aus meiner Deckung heraus. Ach könnte er nur 20 Jahre jünger sein. Erleichtert sehe ich, dass auch er seinen Blick abgewendet hat. Was ist nur los mit mir? Was mache ich da? Kalt und Heiß läuft es mir den Rücken rauf und runter. Nun schaut er wieder rüber zu mir und wieder schlägt mein Herz augenblicklich schneller, und dieses Kribbeln, dabei kommen mir auch ganz komische Gefühle. Was soll das jetzt, so war es noch nie, wenn ich mit Steffen allein war. Kurzentschlossen schiebe ich alle meine Reaktionen auf den Alkohol, Ja der Alkohol, ich sollte wirklich nicht mehr so viel davon trinken. Am besten sollte ich jetzt gehen, bevor es für mich noch peinlicher wird. Aber Steffen ist süß, wenn er mich so anschaut.