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Krieg und Liebe - Eiskalter Norden

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Gregor schaute Aila wie vom Donner gerührt an, während Maia in schallendes Gelächter ausbrach. „Dann muss der gute Gregor aber wählen, wen er von uns beiden heiratet und schwängert."

„In der Tat", räumte Aila ein. „Zweimal heiraten geht auch nach finnischen Gesetzen nicht." Sie lehnte sich zurück und stimmte in Maias Lachen mit ein. „Aber zweimal schwängern geht ohne Probleme bei unserem potenten Liebhaber."

Gregor verstand die Entwicklung immer noch nicht richtig, als Aila und Maia aufstanden und ihn an die Hand nahmen. „Dann lass uns doch einmal üben gehen." Erst jetzt kapierte er. Die beiden Schwestern hatten beschlossen, von ihm zeitgleich ein Kind bekommen zu wollen.

Gregor ließ sich an diesem Abend mit Freude verführen und schaffte es tatsächlich, mit viel Freude in beiden Frauen einen tief abspritzenden Orgasmus zu bekommen. Da er mittlerweile die Berechnungsmethode der fruchtbaren Tage verstanden hatte und die Daten beider Frauen kannte, wusste er, dass es an diesem Abend bestimmt noch nicht passiert war. Er nahm es, wie von Aila angekündigt, als lustvolle Trainingseinheit.

In den kommenden drei Wochen gingen sie tatsächlich jeden Abend zu dritt ins Bett und hatten irgendwie noch mehr Spaß und ausgelassene Heiterkeit als zuvor. Irgendwie war die Angst entfallen, unbeabsichtigt schwanger zu werden. Im Gegenteil. Jetzt wollten sie alle erfolgreich sein. Und das machte alle drei so geil, dass sie teilweise sowohl am Morgen als auch am Abend eine ‚Trainingseinheit' einlegten. Der Erfolg blieb tatsächlich nicht aus. Sowohl bei Aila als auch fünf Tage später bei Maia setzte die sonst sehr pünktlich einsetzende Periode aus. Der Verdacht kam auf, dass Gregor tatsächlich beide Schwestern zugleich geschwängert hatte.

Das Ausbleiben der Monatsperiode hatte noch eine zweite Folge. Das pralle Sexleben der drei Liebenden fand keine Unterbrechung und ging im selben Tempo den ganzen März hindurch. Ende März lag noch soeben genug Schnee, dass Aila und Maia auf ihren Skiern nach Kemi laufen konnten, um sich erstmals bei ihrem örtlichen Arzt untersuchen zu lassen. Nachmittags waren sie zurück, fielen beide Gregor um den Hals und verkündetem ihm die frohe Botschaft. „Wir erwarten beide ein Kind von Dir."

In den darauffolgenden Wochen lebten und liebten sich Gregor, Aila und Maia mit einer Intensität, die keiner von den Dreien bisher in seinem Leben erlebt hatte. Aber zur Erfüllung der zweiten Anforderung für Gregors sicheres Verbleiben in Finnland mussten sie irgendwann eine Entscheidung treffen. Sie hatten das Thema schon ein paarmal andiskutiert, dann war es aber Maia, die die Entscheidung von sich aus traf. „Ich war schon verheiratet, Aila noch nie. Wenn Du einverstanden bist, Gregor, verzichte ich zugunsten meiner Schwester." Sie lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss. „Außerdem ist Ailas Deutsch wesentlich besser als Dein Finnisch."

Was jetzt folgte, war der schwierigste und gefährlichste Teil der ganzen Aktion. Deutschland hatte mittlerweile kapituliert und stand nun unter alliierter Gesamtverwaltung. Damit hatte das Deutsche Reich als selbständige Rechtsinstanz aufgehört zu existieren. Gregor, Aila und Maia diskutierten zwei Wochen lang, wie sie weiter vorgehen sollten. Dann traf Gregor eine Grundsatzentscheidung.

„Mika Hirvonen war mein bester Freund hier, für viele Jahre. Er hatte mich in seiner Familie aufgenommen und wir haben sowohl beruflich als auch privat viele Stunden miteinander verbracht. Ich schlage vor, dass wir es riskieren, gemeinsam zu ihm zu gehen und ihm zu offenbaren, dass ich noch lebe und die letzten Monate hier verbracht habe. Ich bin mir sicher, er wird wie ein Freund reagieren."

Die Schwestern stimmten zu. Aber alle drei hatten heftiges Herzklopfen, als sie mit ihrer kleinen Kutsche Ende Mai nach Kemi fuhren, um den Bürgermeister zu einem Gespräch aufzusuchen. Als Gregor hinter den beiden Frauen das kleine Bürgermeisterbüro im Rathaus von Kemi betrat, traf Mika Hirvonen fast der Schlag. Er starrte den jetzt vollbärtigen Gregor sicherlich für eine volle Minute regungs- und fassungslos an, so als ob dieser von den Toten wiederauferstanden sei.

„Gregor?" war seine erste Reaktion, als er sich wieder gefasst hatte. „Bist Du das wirklich?"

Gregor nickte. „Ja. Die beiden Schwestern haben mir das Leben gerettet und mich wieder gesund gepflegt. Und als ich wieder laufen konnte, waren meine deutschen Kameraden bereits fort."

Mika Hirvonen löste sich aus seiner Starre, sprang aus seinem Schreibtischstuhl hoch, machte einige stürmische Schritte auf seinen alten Freund zu und umarmte ihn. Er weinte.

Es dauerte eine Weile, bis die beiden Männer sich wieder voreinander gelöst hatten und mit den beiden Schwestern Platz nahmen. Mika schaute in die Runde, dann grinste er von einem Ohr zum anderen. „Ich nehme an, dass es eine finnische Frau gibt, die von meinem Freund Gregor ein Kind erwartet und ihn deshalb heiraten will. Wer von Ihnen ist denn die Glückliche?"

Aila und Maia kicherten wie auf Knopfdruck. „Beide. Aber nur ich darf ihn heiraten", meldete sich schließlich Aila zu Wort.

„Ist ja echt irre." Mika schaute jetzt Gregor mit einem noch breiteren Grinsen an. „Ihr habt also in unseren langen Nächten keine Langeweile gehabt, was?"

Alle drei mussten kichern. „Kann man so sagen."

„Oh, Mann", stöhnte Mika auf. „Und ich dachte, Du liegst da irgendwo tot im Wald und ich würde Dich nie wiedersehen. Denn die von den Kameraden kolportierte Fahnenflucht habe ich nie geglaubt." Dann wurde er ernst. „Ich nehme an, Sie wollen heute ein Hochzeitsaufgebot bestellen, um damit alle weiteren Formalitäten einzuleiten?"

Aila und Gregor nickten.

„Gibt es vom Arzt schon eine Bestätigung der Schwangerschaft?"

Aila holte die entsprechende Bestätigung hervor und übergab sie.

„Und Du erkennst vermutlich die Vaterschaft vorbehaltlos an?" Mika grinste wieder.

„Ja. Uneingeschränkt." Dann grinste Gregor zurück. „Und die zweite Vaterschaft ebenfalls."

Mika nickte. „Gut, aber das tut im Moment nichts zur Sache." Er klingelte zu seinem Vorzimmer und ließ sich ein paar Formulare kommen. Dann schaute er Gregor an. „Hast Du irgendwelche Dokumente, die Deine Identität beweisen?"

Gregor nickte erneut. „Du wirst lachen. Ich weiß nicht aus welchem Grund. Aber ich hatte auf dem Weg zu unserem Angeltreffpunkt tatsächlich meinen Ausweis und mein Soldbuch dabei."

„Ist ja unglaublich. Aber das macht meine Arbeit hier deutlich leichter." Er nahm die Dokumente von Gregor als auch von Aila, füllte die Formulare aus und besprach mit beiden das weitere Vorgehen. Vier Wochen später, drei Tage nach St. Hans, dem längsten Tag des Jahres, heirateten Gregor Albert Mayer und Aila Kaumajäkki in einer kleinen Zeremonie und einem anschließenden Hoffest, zu dem ein paar Verwandte und Nachbarn aus der näheren Umgebung gekommen waren. Gregor konnte in Finnland bleiben.

Nachwort:

Gregor erfuhr erst nach seiner Hochzeit nach einer entsprechenden Suchanzeige über das finnische Rote-Kreuz, dass er keine direkte Familie mehr in Deutschland hatte. Seine Eltern und seine jüngere Schwester waren bei den schweren Bombenangriffen auf Nordhausen im April 1945 ums Leben gekommen.

Mit Mikas Hilfe konnte Gregor bereits im Sommer mit seiner Arbeit als Flugzeugmechaniker auf dem kleinen Zivil- und Militärflughafen von Kemi beginnen. Sein regelmäßiges Einkommen verbesserte die wirtschaftliche Lage der inoffiziellen Ehe zu dritt erheblich. Natürlich konnte er seine Vergangenheit an diesem Standort nicht verheimlichen, zu viele Menschen dort kannten ihn von früher. Aber die meisten Finnen hatten bei aller von oben verordneten Neutralität nicht vergessen, wer ihre Freiheit gegen die Rote Armee für viele Jahre verteidigt und wer mit ihnen kameradschaftlich und freundschaftlich zusammengelebt hatte. Gregor hatte sein altes Militärkrad wieder in Ordnung gebracht, so dass er die zehn Kilometer vom Hof zum Flughafen problemlos zurücklegen konnte. Das Krad hatte jetzt, dank Mikas Hilfe, ordnungsgemäß ein finnischen Kennzeichen.

Überhaupt war die schon vorher enge Freundschaft zwischen Mika und Gregor nach dem Krieg eher noch enger geworden. Mika war im Herbst 1945 zum Leiter des kleinen Flughafenbetriebes ernannt worden und stützte sich aufgrund seiner Doppelbelastung mit dem Bürgermeisteramt massiv auf Gregor ab.

Mitte November 1945 brachten Aila und Maia im Abstand von fünf Tagen zwei propere Jungen zur Welt, deren Geburtsurkunden ganz offiziell Gregor Albert Mayer als Vater auswiesen. Als ihr Sohn zwei Jahre alt war, nutzte Maia die Gelegenheit, ihn eine Zeitlang von Aila betreuen zu lassen und machte eine auf ihrer Krankenschwesternzulassung aufbauende Zusatzausbildung als Hebamme. Anschließend kehrte sie nach Kemi zurück und betreute im neuen finnischen Gesundheitswesen, welches massiv ausgebaut wurde, als Distriktshebamme die werdenden Mütter in ihrer Region.

Mitte der fünfziger Jahre entschieden Aila und Maia, die aktive Hofwirtschaft aufzugeben und den elterlichen Hof nur noch als Ferien- und Sommerhaus zu nutzen. Maia siedelte mit ihrem Sohn endgültig nach Kemi um und heiratete kurz darauf einen Arzt am örtlichen Krankenhaus.

Gregor und Aila hingegen folgten der beruflichen Karriere Gregors, der nach Wiederbeginn des kommerziellen Flugzeugbaus in Deutschland zunächst von Helsinki aus den finnischen und skandinavischen Markt erschloss und dann bei den nach vielen Fusionen entstandenen Vereinigten Flugzeugwerken (VFW) in Bremen als Vertriebsleiter arbeitete.

Am schmerzhaftesten war diese Trennung der Ehe zu dritt für die beiden Söhne Ailas und Maias gewesen, die mehr als ihr erstes Lebensjahrzehnt wie Zwillinge aufgewachsen waren. Insofern war der zum Sommer- und Ferienhaus umfunktionierte Hof am Kemijöki in jedem Jahr das Urlaubsziel beider Familien. Die Angelleidenschaft, die auch Maias zweiter Ehemann teilte, übertrug sich auf die Kinder und sollte ein Leben lang ein echtes Bindeglied zwischen beiden Familien bleiben.

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28 Kommentare
LisaW55LisaW55vor 4 Monaten

Alles was ich bisher hier gelesen habe ist einfach nur hervorragend schön. Herzergreifend eben. Lisa

DHRTWGDHRTWGvor 5 Monaten

Interessante und geschichtsträchtige Story, ich freue mich auf weitere Geschichten in diesem.Stil.

Flar1958Flar1958vor 7 Monaten
Interessant

Aber irgendwie fehlt etwas. Wir Leser erfahren den Grund aber wie sieht es mit Ihm aus? Und warum weis er nichts von seinen finnischen Verwandten? Da wären ein paar zusätzliche Zeilen angebracht gewesen.

Ansonsten sehr schöne Reihe. Behalte Deinen Stil bei ,er macht Lust auf mehr.

Und Themen werden nicht ausgehen da es immer irgendwo ein Szenario gibt.

Vielleicht mal eine Geschichte aus Germanenzeit oder von Ägypten bzw über das Afrikakorps.

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Gregor wurde 6 Tage vor Hans-Joachim Kulenkampff geboren, lebte aber auch 11 Jahre länger. Der Erste kam nach Bremen, der Andere kam aus Bremen. Der Eine war gesund bei Kriegsende, der andere hatte Erfrierungen an den Zehen und Kriegstrauma. Ein Jahrgang von denen nur sehr wenige Männer 25 Jahre alt wurden.

Hoffentlich müssen wir dieses nicht noch mal erleben.

VeloAddictVeloAddictvor 8 Monaten

Meine Güte, dieser Mann kann schreiben. Nichts ist primitiv, stilsicher, informativ, anregend und auch erregend. Danke für die schöne Geschichte!

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