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Kumiho Na-Ri 02

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Freilich benötigte sie auch kein Schwert, denn gegen die üblichen, weltlichen Angreifer hatte der General seine Samurai Leibwächter.

Teikos Aufgabe beschränkte sich auf die Abwehr von übernatürlichen Wesen und die Kontrolle der Unterhaltungskünstlerinnen, welche den General erfreuen sollten.

Teiko war eine Jungfrau. Das war zwar nicht zwingend notwendig für ihre Aufgabe, wurde aber von einer Miko erwartet. Allerdings war ihr das ganz recht, denn sie mochte keine Männer.

Das bedeutete jedoch nicht, dass körperliche Liebe ihr fremd oder unangenehm war. Ganz im Gegenteil. Und die zweite ihrer Aufgaben mochte sie ganz besonders.

Eine Patrouille hatte das Glück gehabt, eine Giseang aufzugreifen, eine koreanische Geisha, welche zudem auch noch ein wenig Japanisch verstand.

Teikos Aufgabe bestand nun darin, zu überprüfen, ob die Frau eine Gefahr für den General darstellte, etwa heimliche Waffen am Körper trug, möglicherweise krank war und über welche Talente sie verfügte.

„Zieh dich aus! Ich muss dich prüfen!"

Die Angesprochene folgte dem Befehl ohne das geringste Zögern. Ein Hinweis darauf, dass sie nicht nur für Musik und Tanz ausgebildet war.

„Dein Name lautet also Ahri? Wie wurdest du ausgebildet? Wo liegen deine Talente?"

Yun öffnete lächelnd ihr Oberkleid und zeigte der Japanerin ihre festen, wohlgeformten Brüste. Längst hatte sie die Erregung der Frau vor ihr gewittert. Yun konnte mit Frauen zwar wenig anfangen, weil sie nicht über genug Geld und Macht verfügten, um ihren Lebensstil zu finanzieren, wusste aber eine geschickte Frauenzunge in ihrer Spalte durchaus zu genießen. Und der Lustsaft einer Frau schmeckte überdies deutlich besser als der Samen eines Mannes.

„Ich beherrsche, wie ihr meinen Papieren zweifellos schon entnommen habt, Gesang, das Kayageum und etwas Tanz. Aber ich wurde auch in der Kunst der körperlichen Liebe ausgebildet."

Sie legte das letzte Kleidungsstück ab, und stand nun, mit etwas gesenktem Kopf im Raum. Die Miko trat heran.

Yun wusste ganz genau, was diese Frau war, und dass sie ihr gefährlich werden konnte. Aber das erhöhte nur den Reiz. So langsam hatte sie richtig Gefallen an diesem Abenteuer gefunden. Sie log nicht einmal, sie war ausgebildet, beherrschte neben dem erwähnten Saiteninstrument auch die Trommel, die Querflöte und die zweisaitige Geige. Doch Ahri, deren Identität sie nun nutzte, konnte dies alles nicht.

Langsam schritt Teiko um die jüngere Frau herum. Sie sah sauber, frei von Krankheiten und Ungeziefer aus. Das war schon einmal gut.

„Stell dich etwas breitbeinig hin und heb deine Arme!", befahl sie.

Yun gehorchte augenblicklich.

Teiko ging in die Hocke und griff in die Scham des Mädchens. Nicht grob, aber bestimmt. Geschickt teilte sie die Schamlippen und begutachtete, was sie sah und roch. Auch da schien das Mädchen sauber zu sein.

Ein kleiner Lustfaden tropfte zu ihrer Überraschung herunter. Erstaunt blickte sie hoch, in das lächelnde Gesicht dieses wunderhübschen Mädchens.

Nun, die erste Überprüfung war gut verlaufen, aber um das Mädchen dem General zu präsentieren, bedurfte es noch weiterer Kontrollen. Gesang und Tanz interessierten sie dabei allerdings nicht.

Teiko nahm den Lusttropfen auf ihren Zeigefinger und erhob sich langsam. Ohne das Gesicht zu verziehen, hielt sie den Finger vor das Gesicht des Mädchens und blickte ihr geradewegs in die Augen.

Langsam öffnete Yun ihren Mund, schob ihren Kopf vor, nahm Teikos Finger in den Mund und leckte mit ihrer Zunge ihren eigenen Lustsaft ab. Dabei umkreiste ihre Zunge geschickt die Fingerspitze, während sie gleichzeitig saugte, dabei den Blick immer auf Teikos Augen gerichtet.

Ein lustvolles Schaudern durchfuhr Teiko. Sie spürte, wie ihr selbst ein Lustfaden entfloss. Rasch entzog sie ihren Finger.

„Geschickt! Kannst du das auch woanders?", fragte sie.

Langsam nahm Yun ihre Arme herunter und ließ sich auf ihre Knie nieder. Mit geschickten Fingern öffnete sie unten Teikos Kleid, beugte sich vor und begann die Japanerin auf die Scham zu küssen.

Der Lustsaft der Miko schmeckte köstlich, und er war beinahe genauso gut wie Blut. Yun war neugierig, wie viel sie wohl ernten könnte.

Mit ihrer gekonnt eingesetzten Zunge spielte sie an der Lustperle der Miko, und wurde mit Nektar belohnt. Die Energie daraus durchfuhr Yun wie sexuelle Ekstase.

Diese Frau schien eine ergiebige Quelle zu sein.

Teikos Knie gaben nach und sie sank in unkontrollierter Lust zu Boden, während Yun sie in immer neuen Wellen zu neuen Höhepunkten führte.

‚Bei den Göttern, wo hatte dieses Mädchen das gelernt?', waren die letzten Gedanken Teikos, bevor sie das Denken aufgab, und nur noch Gefühl war.

* * *

Der Knall war ohrenbetäubend und hallte als Echo von den Bergen zurück. Obwohl sie darauf vorbereitet waren, erschreckten sie doch. Am heftigsten erschreckte sich Ji Ju-Won, welcher die Arkebuse abgefeuert hatte.

Der Rückstoß der Waffe hatte ihn völlig überrascht und ihm das Handgelenk geprellt. Fluchend warf er die Waffe auf den Boden.

„Ich habe euch doch gesagt: Ihr müsst das Griffstück ganz fest halten. Sonst trefft ihr nicht und Gelenke werden verletzt!", belehrte ihn jetzt der Japaner.

Aus dem Himmel antwortete ein Donnergrollen. Bewusst hatten sie ein sich näherndes Berggewitter ausgenutzt, um den ersten Schuss zu üben.

Yoshimoto hatte den beiden Koreanern gezeigt, wie die Arkebuse zu bedienen war. Die Handgriffe waren kompliziert. Viel umständlicher als mit Pfeil und Bogen zu schießen. Doch beide Soldaten hatten selbst erlebt, wie verheerend diese Feuerwaffen der Japaner waren.

Zunächst waren sie weiter gezogen, Yoshimoto noch immer gefesselt.

Bei nächster Gelegenheit jedoch tauschten sie ihr erbeutetes Pferd gegen einen einachsigen Handkarren und etwas Kleidung ein.

Yoshimoto konnte sich die Kleidung eines niederen Arbeiters anziehen, welcher nun den Karren mit der Leiche zu ziehen hatte. Tatsächlich war der ursprüngliche, üble Geruch geringer geworden. Allerdings begann sich nun ein leichter Verwesungsgeruch auszubreiten, was nicht unbedingt besser war.

Andererseits würde unter einer Leiche niemand nach Waffen suchen. Zumindest nicht, wenn die Begleiter glaubhafte Papiere hatten.

Dafür hatte Yoshimoto gesorgt.

Tagsüber durfte er nun ungefesselt laufen, nur nachts band man ihn noch fest.

Ju-Won rieb sich die schmerzende Schulter.

„Hast du jemals selbst so eine Waffe abgefeuert?", wollte er wissen.

„Nein, aber häufig genug beim Training zugesehen. Es dauert, bis man sie beherrscht. Nicht anders als beim Bogenschießen. Aber dann kann man auch damit einen Vogel vom Himmel schießen."

Ju-Won hob die Waffe wieder auf. Zweifellos war sie faszinierend. Aber nun hatte er auch als Schütze etwas vor ihr Angst.

Die ersten Tropfen kamen herunter. Schnell suchten die Männer Zuflucht unter dem Karren. Besonders das Pulver musste unbedingt trocken bleiben, hatte der Japaner eingeschärft. Bei Regen konnte die Arkebuse nicht erfolgreich abgefeuert werden. Ein Nachteil gegenüber Pfeil und Bogen.

Eng zusammengedrängt unter dem Karren warteten sie das Unwetter ab.

„Nun, Yoshimoto, du hast Wort gehalten. Trotzdem warne ich dich: Solltet du uns verraten, werde ich dir eine Klinge in den Leib stoßen, selbst wenn es das Letzte wäre, was ich in meinem Leben tun könnte!", sagte Cha-He.

„Dann hört endlich auf mich Yoshimoto oder Japaner zu nennen. Laut meinen Papieren bin ich nun Yin Jae und Koreaner!"

„Deine Aussprache wird dich verraten, sobald du den Mund aufmachst.", warf Ju-Won ein.

„Dann werde ich als Stummer gehen müssen!"

„Ja, das ist gut!", bestätigte Cha-He.

„Also, unser neuer, stummer Freund: Chukbae!"

Cha-He trank einen Schluck Reiswein und reichte ihn Yoshimoto.

Einen Moment lang zögerte er, dann erwiderte Yoshimoto den Trinkgruß und trank ebenfalls. Anschließend reichte er die Flasche an Ju-Won weiter.

Der sah ihn finster an.

Unerwartet schlug er Yoshimoto gegen die Schulter.

„Du bist stumm, vergessen? So, nun sind wir quitt, deine Schulter schmerzt jetzt auch!", erklärte er grinsend, während Yoshimoto sich die schmerzende Schulter rieb. Dann hob er die Flasche.

„Chukbae, Yin Jae!"

* * *

Kazuki hatte sich vom Schock des Vortages wieder erholt. Nun, der Kopf war nicht mehr in seiner Obhut, allerdings hätte es schlimmer kommen können.

Hätte Taka den Kopf in seinem Besitz, wäre das deutlich schlimmer.

Sie saßen fest. Noch immer hatte der General nicht entschieden, wann sie weiter ziehen durften. Letztlich war ihre Mission ja auch erfüllt, Eile war nicht mehr von Nöten. Nun hatten militärische Überlegungen Vorrang.

Als Priester hatte Kazuki einige Vorrechte. Während Taka für einen Besuch des Hauses erst eine Audienz beim General erbeten musste, konnte Kazuki relativ ungehindert ein und ausgehen. Zwar kam auch er nicht einfach in die Nähe des Generals, doch das war auch nicht sein Ziel.

Er wollte die Miko aufsuchen, dazu bedurfte er nur ihrer Einladung.

Und die bekam er auch prompt, als er schriftlich darum bat. Natürlich, würde ihm so ein Dämonenkopf zur Verantwortung übergeben, würde auch er neugierig auf denjenigen sein, der den Dämon überwältigt hatte.

Nach passieren der Posten führte ihn eine Hausangestellte zum Hausschrein und den Räumlichkeiten der Miko. Als er die Tür erreichte, schlüpfte gerade eine Frau aus dem Raum. Sie war jung und wunderschön, außerdem trug sie das Gewand einer Unterhaltungskünstlerin. Verwundert sah Kazuki ihr hinterher.

Ein Räuspern ließ ihn wieder zur Tür schauen.

„Ehrenwerter Ichimaru, ich bin geehrt euch begrüßen zu dürfen! Kommt doch herein!"

Kazuki nickte und betrat die Räumlichkeiten der Miko.

Wenn er sich nicht sehr irrte, roch es nach Lust im Raum.

Das war interessant zu wissen, jedoch nichts Ungewöhnliches. Schreindienerinnen waren häufig Frauen zugewandt.

Der Beginn des Gesprächs war der übliche Austausch von Höflichkeiten. Er plauderte ein wenig aus seinem Leben als Dämonenjäger. Als der Tee fertig zubereitet war, kamen sie endlich zum Kern des Gespräches.

„Ehrenwerter Ichimaru, natürlich kann ich mir vorstellen, dass ihr besorgt seid, dass euer so mühsam eroberter Kopf auch sicher untergebracht ist. Daher wunderte mich eure Bitte um eine Einladung nicht. Jedoch muss ich gestehen, auch ich bin neugierig, und würde mich freuen, von euch lernen zu können, damit ich der Verantwortung gerecht werde, den Kopf zu schützen."

Kazuki neigte kurz seinen Kopf, zum Dank für das Kompliment.

„Dame Akera, wie kann ich euch erleuchten?"

„Wie ist es euch gelungen, diesen Dämonen zu bannen?"

Die Frage war nicht schwer zu beantworten. Kazuki war sich sicher, dass die Miko die Antwort längst kannte. Sie redete um den heißen Brei herum, um ihre eigentliche Frage irgendwo nebenbei einfließen zu lassen.

„Nun, der Bericht ist euch ja zu Ohren gekommen. Ich lähmte sie mit einem Schuss aus einer Arkebuse!"

„Aber sicher, doch wie?"

„Nun, ich kerbte die Kugel ein, und füllte die Kerbe mit einer Paste aus Dämonenkraut. Doch ich bin sicher, diese Methode der Dämonenbannung ist auch euch, Dame Akera, wohl bekannt."

Langsam nickte die Miko.

„Ich verwende es selbst, wie ihr sicherlich bemerkt habt. Möchtet ihr noch ein wenig Tee?"

Kazuki verneinte.

„Es ist schwer, frischen Tee zu erhalten.", wechselte sie scheinbar das Thema.

„Auf dem Markt habe ich schon lange keinen mehr erhalten. Und der General könnte besorgt über den Mangel sein."

Langsam verstand Kazuki, worauf die Miko hinaus wollte.

„Nun, es wäre möglich, dass ich noch eine Quelle für Tee habe. Ich werde mich umhören, wenn das den General erfreuen würde!"

Teiko verbeugte sich tief, zum Zeichen ihrer Dankbarkeit.

Auch Kazuki verneigte sich, wenn auch längst nicht so tief.

Sein freundliches Lächeln war echt, denn er hatte gerade herausgefunden, wie er Taka ausbooten konnte.

* * *

Taka saß missgelaunt in einem Teehaus, zusammen mit anderen Offizieren, welche gerade so wie er festsaßen oder frei hatten.

Zweifellos würde der General ihm erlauben, in die Hauptstadt zu ziehen, jedoch ohne den Kopf. Den würde er selbst übergeben.

Ein weiterer Offizier betrat die Schankstube und wurde von seinen Kameraden freudig begrüßt. Taka goss sich noch ein wenig Reiswein ein. Gerade als er trinken wollte, hörte er etwas, was ihn innehalten ließ.

„Ja, die Gerüchte stimmen. Die Armee zieht weiter hier her. Es geht bald weiter in Richtung China! In fünf Tagen werden sie hier eintreffen. Wir müssen noch für mehr Vorräte sorgen!"

„Was denn, der Markt ist leer. Ich habe alleine drei Mal vergeblich versucht, für die Miko Dämonenkraut zu bekommen. Es gibt nichts mehr. Und dabei würde es jetzt gerade dringend benötigt!"

„Wozu dass denn?", mischte sich ein Dritter ein.

Der Zweite senkte etwas seine Stimme, trotzdem verstand Taka am Nachbartisch, was er sagte.

„Sie haben wohl einen Dämonen gefangen. Und ohne dieses Kraut besteht Gefahr, dass er entkommt!"

„Oh!"

„Aber es gibt welches auf dem Markt!", mischte sich ein anderer ein.

„Gerade ist ein neuer Händler eingetroffen, welcher es verkauft!"

„Dann solltest du es schnell kaufen und der Miko verkaufen. Du könntest einen guten Schnitt machen. Leider habe ich kein Geld dafür, denn das Kraut ist teuer!"

Taka hatte genug gehört. Er trank schnell die Schale aus, stand auf und winkte einen seiner Leibwächter heran.

„Du schickst einen Dolmetscher zu Markt, um Dämonenkraut zu kaufen. Aber Niemanden von uns, ich will damit nicht in Verbindung gebracht werden. Wenn möglich kauft gleich alles!", flüsterte er ihm zu.

Der Mann nickte und entfernte sich. Taka bestellte einen weiteren Reiswein. Nun, wenn er etwas hatte, was der General benötigte, konnte er den verdammten Priester ausbooten.

* * *

Erfolgreiche Geschäfte

Yun hatte das Gespräch zwischen der Miko und dem Priester belauscht. Das war leicht, denn die dünnen Wände behinderten ihr Gehör nur wenig, wenn sie im Nachbarzimmer saß. Genau dorthin war sie geschickt worden. Sie sollte sich vorbereiten und schön machen, um den General am Abend zu erfreuen.

Doch was sie nun hörte, machte sie besorgt. Dämonenkraut war ihr natürlich nur allzu vertraut. Dass es selten und teuer war, lag nicht zuletzt daran, dass sie und ihre Schwestern es häufig genug vernichteten, wenn sie auf Bestände davon trafen. Allerdings züchteten nicht selten Tempel in geschützten Bereichen dieses Kraut.

Wenn die Vorräte hier allerdings zuneige gingen, würde ihre Aufgabe möglicherweise erleichtert. Solange der Bann um Na-Ris Kopf lag, konnte sie sich nicht nähern, ohne dass ihre wahre Natur offenbart würde. Sie musste baldmöglichst diesen Menschen finden, mit dem sich ihre Schwester verbunden hatte. Er konnte problemlos in den Bannkreis, wo sie nicht hin konnte.

Ein Besuch auf dem Markt, um Duftwässerchen zu kaufen, würde sich als Ausrede eignen. Sie würde gleich nach Mittag losziehen.

* * *

De-Yong war müde und missgelaunt. Er hatte die Nacht zusammengekauert auf der Straße verbringen müssen, weil absolut kein freies Quartier zu bekommen war. Immer wieder waren Samuraipatrouillen vorbei gekommen, und hatten ihn von einem Platz zum nächsten gescheucht.

Gleich bei Tagesanbruch hatte er sich zum Marktplatz begeben.

Zunächst hatte er geschaut, wie andere Händler ihre Waren präsentierten. Es gab immerhin einen weiteren Kräuterhändler.

Dieser war beflissentlich sofort auf De-Yong zugegangen, um den vermeintlichen Kunden zu beraten. Als er jedoch begriff, dass De-Yong nicht kaufen, sondern ihm sogar Konkurrenz zu machen gedachte, verscheuchte er ihn von seinem Stand.

Erst spät am Tag stellte De-Yong sein Gestell ab und legte die Fläschchen aus. Das Hauptgeschäft war offensichtlich schon längst vorbei.

Für das Abpacken der Kräuter hatte er an einem anderen Stand etwas Reispapier erstanden. Zudem etwas zu Essen gekauft, was er nun verspeiste.

Halb döste er in der wärmenden Frühlingssonne ein, als plötzlich ein Schatten die Wärme abschirmte.

„Hey, ihr habt Kräuter?", fragte ein Japaner in sehr schlechtem Koreanisch.

Griesgrämig nickte De-Yong.

„Dämonenkraut, ihr habt?"

„Ja!", antwortete er müde.

„Ich kaufe, alles!"

Sofort wurde De-Yong munter. Das könnte ihn doch noch Schuldenfrei machen. Damit wäre er frei, den Kopf zu suchen.

Auch wenn er die genauen Preise nicht kannte, wusste er doch, dass dieses Kraut teuer war, und mit Gold aufgewogen wurde.

Als er den Preis nannte, bekam der Japaner einen roten Kopf.

„Das unverschämt sein, zu teuer! Biete Hälfte!"

„Ich nehm es für den vollen Preis!"

Sowohl De-Yong als auch der Japaner blickten mit offenem Mund die bildhübsche Frau an, welche gerade gesprochen hatte.

„Ihr nicht könnt, ich zuerst!", protestierte der Japaner.

Nun antwortete die Frau plötzlich auf Japanisch, und der Japaner richtete sich unwillkürlich auf. Dann verbeugte er sich zu De-Yongs Verblüffung, grüßte die Frau und ging eilig davon.

De Yong betrachtete die Frau genauer. Sie trug das Gewand eine Gisaeng. Nichts an ihr rechtfertigte die plötzliche Nachgiebigkeit des Japaners. Sie musste dem Stadtkommandanten gehören.

Sorgfältig verpackte er das gepresste Kraut in Reispapier und hielt es hoch.

„Wie möchtet ihr zahlen, ich bevorzuge Silber!"

Ehe er blinzeln konnte, war ihr Gesicht vor seinem Kopf.

„Mit deinem Blut, du Narr! Du verkaufst Dämonenkraut? Gehts noch? Alleine dafür müsste ich dich häuten!"

Wenn es nicht die Worte gewesen wären, hätten es ihm die, kurzzeitig gefährlich blau aufleuchteten, Augen verraten, wer da vor ihm stand.

De-Yong schluckte. Zumindest ihre Charakteren ähnelten sich, zweifellos.

„Dame Yun, wenn ich vermuten darf?"

* * *

Sobald es Kazuki möglich war, ohne unhöflich zu wirken, verabschiedete er sich. Allerdings nicht, ohne sich noch einmal die Sicherungsmaßnahmen um den Kopf zeigen zu lassen. Sie waren nicht überragend, aber ausreichend. Neben der Barriere aus Räucherstäbchen mit Dämonenkraut, standen zwei Samurai ständig Wache.

Er selbst bevorzugte die Sigillen in Jadeamuletten, welche eine ähnliche Wirkung hatten, aber deutlich haltbarer waren. Allerdings auch nicht unproblematisch in der Anwendung. Wer dämonische Zeichen benutzte, musste Lebensenergie opfern. Es war verbotene Blutmagie.

Nur Tempel konnten durch göttliche Symbole geschützt werden. Sie erhielten ihre Energie durch die Gebete der Gläubigen.

Sobald er das Haus des Stadtkommandanten verlassen hatte, beschloss er, sich zum Markt zu begeben. Er hatte zwar indirekt behauptet, über reichlich Vorräte von Dämonenkraut zu verfügen, aber das entsprach nicht den Tatsachen. Er besaß zwar Reserven, aber sicher nicht genug, um dem Bedürfnis des Haushalts des Generals zu genügen. Daher wollte er sich doch einmal auf dem Markt umsehen.

So setzte er sich in die Sänfte und gab den entsprechenden Befehl.

* * *

Als Taka erfuhr, dass er überboten worden war, ließ er sich nichts anmerken. Niederlagen waren mit Fassung zu tragen.

Eine Frau im Auftrag des Generals war ihm zuvorgekommen. Wenn der General eben zeitgleich mit ihm erfahren hatte, dass es wieder Dämonenkraut auf dem Markt gab, war das eben Pech.

Natürlich half auch der Reiswein, die Emotionen etwas zu unterdrücken. Er stand auf und begann den Rückweg in seine Unterkunft.

Mit Kräuterhändlern hatte er kein Glück.

Wie angewurzelt blieb er stehen, so unvermittelt, dass seine Leibwachen hinter ihm beinahe ihn hineingerannt wären.

Langsam drehte Taka seinen etwas gesenkten Kopf und blickte zu seinem ersten Mann.

„Verständige alle Männer, wir gehen zum Markt! Wir riegeln ihn ab und umstellen ihn. Der gesuchte koreanische Offizier ist vermutlich dort!"

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