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Kumiho Na-Ri 03

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Teiko schauderte es unwillkürlich. War sie nun auch eine Verdammte?

Eilig verließ sie die Hütte.

Draußen fand sie Taka vor einem Feuer hockend vor. Es war Abend geworden. Sie musste länger gebraucht haben, als sie gedacht hatte.

Sofort winkte Taka sie heran und schickte seine Männer außer Hörweite.

„Hattet ihr Erfolg? Ich hätte zwischenzeitlich nach euch sehen lassen, doch wollte nicht, dass alle meine Männer erfahren, was hier vor sich geht."

Teiko kniete sich vor Taka hin und verbeugte sich tief.

„Miyahara San, ich habe etwas empfangen, doch ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob es die dämonische Kraft ist. Im Moment fühle ich mich eher schwach, denn übermenschlich stark."

„Berichte, wie fühlt es sich an?"

Teiko sah sich um.

„Sollte nicht auch Herr Ichimaru dabei sein?", fragte sie.

Takas Miene verdüsterte sich etwas.

„Nein, das geht ihn nichts an. Er sichert unser Lager im Moment gegen die Dämonen. Also berichtet!"

„Nun, wunschgemäß habe ich mich mit dem Feind vereinigt. Dabei gelang es mir tatsächlich, etwas in mich aufzunehmen. Aber ich kann es nicht mit Worten beschreiben. Es fühlt sich warm und gleichzeitig kalt an. Unangenehm und gleichzeitig wohltuend. Es brennt in mir, ohne jedoch Schmerzen oder Fieber zu verursachen. Doch ich besitze anscheinend nicht mehr Kraft als vorher."

„Was ist mit dem Koreaner? Lebt er?"

„Hai, er lebt, jedoch bis eben noch ohne Bewusstsein. Ich konnte nicht herausfinden, weshalb er so schwach ist. Allerdings..."

Teiko zögerte. Sollte sie berichten, dass sie das Gefühl gehabt hatte, dass er froh war, die Kraft loszuwerden? Sie entschied sich dagegen. Es war nur ein Gefühl gewesen, keine Gewissheit. Und das konnte auch viele Gründe gehabt haben.

Doch Taka horchte auf. „Allerdings?", fragte er nach.

„Ich habe den Eindruck, dass er nun noch schwächer ist. Hätte er Fieber, würde ich sagen, dass er im Sterben läge."

Takas Miene zeigte keine Regung, doch Teiko ahnte, was er dachte, noch bevor er sprach.

„Er darf nicht sterben, bevor er uns nicht alles erzählt hat, was wir wissen müssen. Geht, kümmert euch um ihn!"

Gehorsam nickte Teiko und erhob sich dann, dem Befehl zu folgen.

„Und, Dame Akera, ich gebe euch zwei Tage ihn aufzupäppeln", ergänzte Taka. „Dann muss ich wissen, ob es die Kraft ist, und was mit ihm geschah. Vor allem auch, wo die Dämonen sind."

* * *

Kazuki schritt zutiefst verärgert den anzulegenden Bannkreis ab, eskortiert von vier wachsamen Samurai, welch den umgebenden Wald genau im Auge behielten.

Nicht nur, dass Taka ihn befohlen hatte, hier, mitten in der Wildnis einen großen Bannkreis zu errichten, und somit Kraft und wertvolle Ingredienzien zu vergeuden, sondern er hatte ihn hintergangen! Er wollte sich die Dämonenkraft aneignen, selbst zum Dämonen werden, ungeachtet aller Warnungen und Bedenken Kazukis. Außerdem hatte Kazuki das Gefühl, dass hierzubleiben ein Fehler bedeuten würde. Sie hatten es mit einem mächtigen Dämonen zu tun, möglicherweise sogar wieder zwei. Und Taka schien sich noch immer nicht bewusst zu sein, wie ungeheuer machtvoll und gefährlich diese Wesen waren.

Ja, sie hatten den ersten Dämonen überraschen können. Und vermutlich hatte dieser, scheinbar so leichte Sieg, Taka überheblich werden lassen. Doch spätestens die folgende Begegnung mit dem zweiten Dämonen, hätte ihn eines Besseren belehren sollen.

Kazuki schämte sich nicht, im Angesicht dieser übernatürlichen Wesen Angst zu empfinden. Sie waren nicht von dieser Welt. Verfügten über Ehrfurcht gebietende Kräfte und waren unsterblich. Ja, er wusste, was es bedeutete, sich mit ihnen anzulegen.

Selbst wenn Taka sich in den Besitz dieser Kraft bringen konnte, wie wollte er sich gegen den Dämon schützen? Und selbst wenn sie diesen Dämonen besiegten, auch den anderen, was war mit dem Nächsten? Dämonen galten als Einzelgänger, doch Kazuki wusste, dass dem nicht immer so war. Und gerade die Kitzune, die Fuchsgeister, galten als recht gesellig, was Ihresgleichen betraf. Und sie mochten es überhaupt nicht, spielte man einem von ihnen übel mit.

Diesen Bannkreis jetzt anzulegen bedeutete aber auch, dass Taka vorhatte, einige Zeit hier zu verbringen. Damit waren sie angreifbar. Sie befanden sich tief in einem feindlichen Land. Und auch wenn Taka mit knapp 50 Männern sehr gut beschützt war, könnte ein koreanischer Befehlshaber geneigt sein, diese relativ kleine Einheit anzugreifen und zu vernichten, sobald er davon erfuhr.

Kazuki war kein Kämpfer oder Soldat, wusste aber, durch Studium der Geschichte, genug von Strategie, um die Gefährlichkeit der Lage zu begreifen.

Außerdem schützte ein Bannkreis nur, wenn er lückenlos war. Dämonen konnten Bannkreise nicht durchschreiten oder zerstören, aber Menschen schon. Und diese Dämonen verfügten über menschliche Helfer.

Der Bannkreis selbst musste also gegen Angriffe und Zerstörung ebenfalls geschützt werden.

Die Hälfte der Samurai waren deshalb beschäftigt, eine Befestigung zu errichten, während die anderen aufpassten und sicherten.

Um die Hütte herum entstand nun ein Zaun, der Angreifern ein direktes Erstürmen erschweren würde und gleichzeitig den Bannkreis dahinter schützte.

Erneut legte Kazuki einen geschnitzten Jadestein ab und zeichnete in den Boden das zugehörige Kraftsymbol. Dieser Bannkreis war so groß, dass Kazuki alle benötigen würde, dabei war jeder dieser Steine ein kleines Vermögen Wert. Und Kazuki hatte nicht die Absicht, auch nur einen davon zurückzulassen, wenn sie hier wieder abzogen. Aber genau das würde passieren, wenn sie angegriffen würden und sie fliehen mussten.

Er konnte nicht einmal sein Instrument zum Aufspüren eines Dämons verwenden, weil es hier wild ausschlug. Was natürlich auch kein Wunder war, wenn er sich unmittelbar neben dämonisch Besessenen aufhielt.

Vergeblich hatte er versucht, Taka von der Umsetzung seines wahnsinnigen Planes abzuhalten, sich die Dämonenkräfte anzueignen. Sollte es gelingen, verfügte der Samurai natürlich über sagenhafte Kräfte. Doch bezweifelte Kazuki, dass dies gut ausgehen würde. Daher überlegte er nun, wie er das verhindern konnte, oder zumindest mit der absehbaren Katastrophe nicht in Verbindung stehen würde.

Es musste doch irgendeine Lösung geben?

Aber welche?

* * *

Yun war nicht weit weg. Tatsächlich beobachtete sie die Samurai und ihre Aktivitäten sehr genau. Dazu hatte sie sich in ihre Fuchsgestalt verwandelt. Ihr dunkles Fell bot im Wald hervorragende Tarnung. Zudem war sie so natürlich schneller und konnte geräuschlos laufen. Soweit es ihr möglich gewesen war, ohne das Risiko einzugehen, entdeckt zu werden, war sie an die Samurai herangeschlichen. Mit äußerstem Missfallen erkannte sie, was der Priester tat. Der Bannkreis lag wie eine leuchtende Linie vor ihren Augen.

Die Rekruten hatten sich einige Stunden weit entfernt in ein anderes Versteck zurückgezogen. Dort würden sie abwarten, bis der Zeitpunkt zum Handeln günstig schien.

Unter normalen Umständen hätte Yun nicht gezögert, die Samurai sofort anzugreifen. Doch zum einen war sie viel zu geschwächt, zum anderen hatte sie das Schicksal ihrer Schwester vorsichtiger gemacht. Diese Menschen verfügten über Waffen, welche ihr gefährlich werden konnten. Und alleine dies war ein Grund, dass niemand von denen überleben durfte.

Was hatten sie mit De-Yong vor? Dass er noch lebte, konnte sie spüren. Andernfalls wäre auch ihre Perle bereits zu ihr zurückgekehrt. Aber er war zweifellos sehr schwach. Er benötigte nicht nur Essen, er benötigte Blut.

Sie benötigte Blut.

Natürlich konnte sie erneut von den Rekruten trinken, doch sie wollte sie im Moment nicht weiter schwächen. Nein, sie musste es von den Feinden erhalten. Aber die waren leider vorsichtig.

Mit ihrem feinen Gehör versuchte sie den Gesprächen der Samurai zu lauschen. Das war allerdings nicht einfach, denn es gab viele andere Geräusche, welche die Gespräche überlagerten.

Sie verstand nicht viel, aber erfuhr, dass die Samurai zum einen mit zwei Dämonen rechneten, aber zum anderen auch, dass sie ihre Waffen mit Dämonenkraut behandelt hatten.

Vor allem Letzteres war ein Problem für Yun.

Sie traute es sich durchaus zu, es mit allen Samurai aufzunehmen, wenn sie ihre volle Kraft hatte. Doch bereits ein Kratzer durch eine solche Waffe könnte sie im Moment lähmen. Ein offener Kampf, mit beinah 50 Samurai, ohne dass sie zumindest einen Kratzer abbekäme, war auch für sie undenkbar. Diese Kämpfer waren nicht umsonst für ihre Waffenkunst berühmt.

Bei diesen Gedanken bleckte sie unbewusst ihre Zähne.

Sie zog sich von der einen Seite des Lagers zurück und umrundete es in sicherem Abstand. Auf der anderen Seite, näher an der Hütte, erhoffte sie, mehr zu erfahren.

Geschickt schlich sie so nahe heran, wie es ihr möglich war, ohne sich der Gefahr der Entdeckung auszusetzen. In der Dunkelheit würde sie sogar noch näher herankommen können. Jetzt lauerte sie und wartete auf irgendetwas, was ihr nützlich sein konnte.

Yun lebte lange genug in dieser Welt, um Geduld zu haben. Der Feind würde einen Fehler machen. Und dann wäre sie da.

* * *

Teiko winkte nach dem Gespräch mit Taka dem Dolmetscher und begab sich mit ihm in die Hütte, wo De-Yong noch immer schlief.

Sie wies den Dolmetscher an, sich in eine Ecke zu knien und zu warten, während sie den Gefangenen untersuchte. Zunächst überprüfte sie seine Fesseln, ob sie zu eng oder zu lose waren. Dann fühlte sie, ob er fiebrig war, kontrollierte Puls und Atmung. Sie war keine Ärztin, hatte jedoch als Miko genug Kenntnisse, um zu erkennen, ob jemand ernsthaft krank war.

Und dieser Mann war krank.

Seine Atmung ging flach und sein Pulsschlag war niedrig. Ratlos betrachtete sie ihn. Was konnte sie tun?

Endlich rüttelte sie ihn an der Schulter und versuchte ihn zu wecken.

Es schien endlos zu dauern, bis sich endlich ein Erfolg einstellte und er zu sich kam. Verwirrt starrte er sie an.

„Du wirst mir jetzt sagen, was ich wissen muss!", sagte sie ihm und ließ die Worte vom Dolmetscher übersetzen. „Weshalb bist du so schwach?"

De-Yong war noch halb in Trance und verstand erst nicht, was sie wollte. Es dauerte, bis er die Frage begriff. Aber selbst dann fiel es ihm schwer, zu entscheiden, was er antworten sollte. Es waren seine Todfeinde. Und alles, was er ihnen sagen konnte, könnte ihnen helfen.

Teiko verlor ihre Geduld und schlug die Decke zurück. Sie legte ihre Hand um sein Gemächt und drückte mit aller Kraft zu.

„Los, antworte!"

De-Yong schrie vor Schmerzen auf.

Sie hielt den Griff eine kurze Zeit aufrecht, während er sich vor Schmerzen in seinen Fesseln aufbäumte, dann ließ sie endlich los. Schweißbedeckt und vor Schmerz keuchend lag er vor ihr.

„Ich brauche Nahrung!", antwortete er schließlich.

Teiko sah ihn kritisch an. Nahrung? War das alles? Er sah keineswegs unterernährt aus. Das konnte es nicht sein.

„Nein, du lügst", erklärte sie kurzerhand und griff wieder an seine Hoden, um ihn erneut zu foltern.

„Ich brauche Blut!", gestand De-Yong plötzlich ein, sehr zu seiner eigenen Überraschung.

Teiko hielt inne. Blut? Brauchte die dämonische Kraft Blut? Sie überlegte. Das ergab tatsächlich Sinn.

Mit einem Wink entließ sie den Dolmetscher und stand dann selbst auf, ohne sich weiter um De-Yong zu kümmern.

Woher konnte sie Blut bekommen? Musste es Menschliches sein?

Sie beschloss, Taka zu berichten. Sollte er das klären.

* * *

Yuns Geduld hatte sich gelohnt. Sie hatte erfahren, was sie wissen musste. Die Samurai waren hinter dem Geheimnis von De-Yongs Kraft her. Und er hatte gestanden, dass er Blut benötigte.

Sie hatte das Gespräch der Miko mit dem Anführer belauschen können, wo sie ihm vom Geständnis De-Yongs berichtete.

Im ersten Moment war Yun wütend geworden, dann jedoch erkannte sie, dass es sogar gut war, dass er es berichtet hatte. Nun mussten die Samurai irgendwo Blut herbekommen.

Würden sie sich selbst schwächen? Wohl kaum. Welcher Samurai würde freiwillig sein Blut einem Dämon geben wollen? Sie hatte einzelne Gespräche von Soldaten belauschen können, welche absolut nicht begeistert von ihrer Mission waren, nach Dämonen jagen zu müssen. Sollten sie gezwungen werden, noch ihr Blut dafür zu geben, mochte das zu Ungehorsam führen.

Auf dem Anführer war dies bewusst. Daher hatte er entschieden, eine kleine Gruppe von Samurai zum Weg zu schicken, um Gefangene zu machen.

Yun überlegte, ihrerseits diese Gruppe anzugreifen. Fünf oder sechs Krieger im Wald konnte sie sicher überwältigen. Doch dann entschied sie sich dagegen. Sie würde weiter abwarten und beobachten.

In der Nacht schlich sie sich weg und rannte zu den Rekruten, um ihren Plan vorzubereiten. Denn jetzt wusste sie, was sie zu tun hatte.

* * *

Übergabe

‚Wenn Stürme aufziehen, reisen die Dämonen!'

Es ist ein alter, lokaler Spruch in diesem Teil Koreas.

Auf Na-Ri passte dieser Spruch definitiv.

Sie hatte einen mentalen Sturm in der Sphäre der Dämonen entfacht und ritt auf dessen Ausläufern in die Freiheit. Es war kein echter Wind, denn hier gab es keine Luft. Es war die Welle der Energie ihrer befreiten Mitgefangenen, welche sie trug. Noch war ihr das Tor zur Welt der Sterblichen verschlossen, aber bald würde es sich für sie öffnen. Sie war bereit, zurückzukehren.

Rache war ihr Antrieb. Rache für ihre Köpfung und die Demütigung durch die Samurai. Oh, wie würde sie ihre Rache auskosten!

Sie würde die Qualen, welche sie ihren Feinden bereiten würde, genießen.

Den Samurai, dem Priester, der Miko. Alle würden sterben.

Keinen Menschen würde sie verschonen.

Alle außer De-Yong.

Als wäre sie gegen eine Wand gerannt, blieb sie stehen.

De-Yong?

Die Welle verebbte, wurde zu einem kleinen Wirbel, erstarb.

Mit einem Mal war sie sich nicht mehr sicher, ob sie jetzt zurückkehren wollte.

Allerdings hatte sie nicht wirklich eine Wahl, denn sobald sich der Durchgang öffnete, würde sie von ihrer Perle hindurchgezogen.

Und direkt hinein in De-Yong, wo sie ihn zerfetzen würde.

Und zu ihrem Erstaunen geschah etwas, was ihr noch nie passiert war: Tränen liefen ihr über die Wange.

Verwirrt tastete sie nach den Tropfen. Doch statt etwas Feuchtes, ertastete sie etwas Festes auf ihrer Wange. Als sie ihre Fingerspitze mit einer Träne darauf vor ihr Auge hob, erkannte sie zu ihrer Überraschung einen kleinen Bernstein in Form eines Tropfens.

Und in diesen Bernstein eingeschlossen war das Abbild De-Yongs.

* * *

Takas Befehle waren eindeutig gewesen: Die Patrouille hatte zum Weg zurückkehren, und irgendeinen Koreaner als Gefangenen zurückbringen sollen. Auf jeden Fall lebend.

Sie waren am frühen Morgen aufgebrochen, während Taka weiterhin im Lager verblieb. Die Samurai hatten Zelte errichtet, die Hütte war Tabu, nur die Miko, oder Taka durften dort hinein. Selbst Kazuki wurde der Zutritt verwehrt.

Teiko verbrachte die überwiegende Zeit in der Hütte, um den Gefangenen zu verhören und auch zu bewachen. Der Dolmetscher befand sich bei ihr.

Taka war natürlich klar, dass er den Dolmetscher anschließend töten musste. Der Mann war kein Samurai und ihm auch nicht verpflichtet. Was er mit der Mika tun würde, war ihm noch nicht ganz klar.

Solange sie ihm gehorchte, mochte sie leben.

Kazuki dagegen stellte ein Problem dar. Der Priester hatte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Takas Pläne gemacht und nur widerwillig gehorcht, als Taka im befahl, das Lager zu sichern.

Also dürfte auch Kazuki nicht überleben.

Takas Samurai waren nicht eingeweiht und würden nach Möglichkeit auch nicht mitbekommen, was Taka tat.

Dadurch, dass Taka dem Gefangenen fern blieb, würde niemand ahnen, dass er sich, über die Mika, dessen dämonische Kraft aneignen wollte.

Also bestand keine Notwendigkeit, diese Männer auch umzubringen.

Teiko durfte mit niemanden außer Taka über das, was sie tat sprechen. Und der Dolmetscher die Hütte generell nicht mehr verlassen. Offiziell war er ein weiterer Bewacher des Gefangenen, aber natürlich war er nun auch ein Gefangener.

Es war gegen Mittag, als die Patrouille erfolgreich zurückkehrte. Sie hatten einen Bauern gefangen genommen.

Der gefesselte Mann hatte sich nicht gewehrt, obwohl er keine Ahnung hatte, was die feindlichen Krieger von ihm wollten, oder weshalb sie ihn gefangen genommen hatten.

Taka warf nur einen kurzen Blick auf ihn, dann befahl er, dass der Mann in die Hütte gebracht werden sollte. Dort würde Teiko sich um ihn kümmern.

Das Leben dieses Mannes war völlig unwichtig.

* * *

De-Yong schreckte hoch, als die Tür aufgerissen wurde, und ein schmächtiger Mann in die Hütte gestoßen wurde.

Außer De-Yong befanden sich die Miko und der Dolmetscher in der Hütte, welche ihn ununterbrochen bewachten.

Die Miko hatte ihn in den letzten Stunden immer wieder Fragen gestellt, teilweise auch erneut gefoltert, wenn sie mit De-Yongs Antworten unzufrieden war.

Allerdings war De-Yong so geschwächt, dass er dann immer schnell ohnmächtig wurde.

Bei manchen Sachen hatte De-Yong bewusst gelogen, andere jedoch wahrheitsgemäß beantwortet.

So wusste die Miko immerhin, dass De-Yong bei der ersten Schlacht lebensgefährlich verletzt und von Na-Ri gerettet worden war.

Außerdem, dass Na-Ris Kopf vernichtet wurde.

Was ihrem Körper geschehen war, wusste De-Yong nicht.

Immerhin hatte er wahrheitsgemäß geantwortet, dass ohne die Perle in seinem Körper, der kopflose Körper der Kumiho nicht mehr als eine sterbliche Hülle war und schnell in Verwesung überging.

Und sie wusste nun, dass zur Erhaltung der dämonischen Kraft unbedingt menschliches Blut vonnöten war.

De-Yong hatte keine Zweifel, dass er bald getötet würde. Doch das war ihm egal. In kurzer Zeit wäre er sowieso tot.

Noch immer konnte er die Perle in sich spüren. Die Miko hatte sie ihm nicht abnehmen können.

Mit leichtem Bedauern dachte er an Na-Ri, welche inmitten von Feinden zurück in diese Welt treten würde. Würde sie sogleich erneut geköpft werden? Oder bereitete Yun in diesem Moment einen Überfall vor?

De-Yong fürchtete den Schmerz, wenn Na-Ri in ihm entstand, doch noch mehr fürchtete er die Hölle, welche er gesehen hatte. Und entgegen der Versicherung Yuns, dass Menschen dort nicht hingelangten, war er davon nicht überzeugt, dass sie recht hatte.

Als nun der andere Gefangene in die Hütte gestoßen wurde, war De-Yong zunächst verwirrt. Doch als die Miko ohne zu zögern dem Mann, mit einen Messer, in den Hals stach und dessen Blut trank, erkannte De-Yong, dass er durch seine Offenheit einen weiteren Menschen zum Tod verurteilt hatte.

Sowohl der Dolmetscher als auch De-Yong sahen mit Entsetzen, wie die Miko gierig das menschliche Blut aus dem Sterbenden saugte.

Im Gegensatz zu De-Yong hatte sie offensichtlich keine Probleme mit dieser salzigen Flüssigkeit.

Als sie anscheinend genug getrunken hatte, warf sie den toten Mann neben De-Yong.

De-Yong verstand nicht, was sie dann sagte, benötigte aber auch keine Übersetzung ihrer Worte, um sie zu begreifen.

„Nun es scheint, als ob du die Wahrheit gesagt hast!"

* * *

Teiko hatte lange darüber nachgedacht, ob sie dem Befehl Takas nachkommen sollte. Doch nachdem sie sich bereits mit dem Feind vereinigt und die dämonische Kraft in sich aufgenommen hatte, blieb ihr keine Wahl mehr.

Die ‚Perle', wie der Koreaner es genannt hatte, verlangte nach menschlichem Blut.

Und wenn sie ehrlich war, spürte sie seit der Vereinigung auch einen wachsenden Hunger, welcher durch Reis nicht zu stillen war. Wenn der Koreaner genauso empfunden hatte, war es Teiko schleierhaft, wie er sich beherrschen konnte, nicht andere Menschen einfach anzufallen, nachdem er so ausgezehrt war.

Als er andere Gefangene gebracht wurde, zögerte sie schließlich keinen Moment lang.

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