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Lisa

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„Hey! Warte doch mal. Ich will dich nur was fragen."

Ich hörte, dass er näher kam. Seine Schritte wurden schneller. Sollte ich loslaufen? Würde ein Sprint reichen? Wie weit würde ich kommen bis er mich einholte? Was war die Alternative? Ein gezielter Schlag oder Tritt an eine empfindliche Stelle? Oh man. Warum ich? Warum hier? Warum jetzt? Ich würde keine Chance haben. Gleich würde er da sein.

Angriff ist die beste Verteidigung. Also drehte ich mich überraschend um und riss meine Fäuste hoch. Ich bin nicht klein, aber der Typ war noch ein gutes Stück größer als ich. In etwa so groß wie Jonas, aber nicht so schlacksig. Eher fit und trainiert. In dem Moment als ich die Fäuste auf ihn richtete, hatte er schon meine Handgelenke gepackt und hielt mich fest. Sehr fest. Gnadenlos, wie in einem Schraubstock. Ich musste sehr entsetzt geschaut haben in diesem Moment, denn er sagte:

„Hey, alles gut. Keine Gefahr. Ich will dir nichts tun. Ich hab nur eine paar Fragen. Alles cool."

Im gleichen Moment ließ er meine Arme wieder los. Ich war so überrascht, dass meine Fäuste in der Luft stehen blieben. Erst nach ein paar kurzen Augenblicken fand ich wieder zu mir. Was war hier los? Wer war das und was wollte er von mir?

„Was wollen sie von mir? Wer sind sie?" schrie ich eher als das ich es sagte.

„Alles gut. Wie gesagt, ich will dir nichts tun. Mein Chef hat nur ein paar Fragen."

Sein Chef? Wer sollte das jetzt sein? Vielleicht ein Bulle? Waren sie MayEes Geschäften auf der Spur? Dann wäre ich auch dran.

„Sind sie Polizist?"

„Polizist? Hehe, nein. Ganz und gar nicht. Ich bin nur ein kleiner Angestellter. Mein Name ist Jan. Hallo."

Dabei streckte er mir die Hand entgegen. Ich war noch zu aufgewühlt um seinen Handschlag zu erwidern, also zog er seine Hand nach einer Weile mit einem Schulterzucken wieder zurück.

„Arbeitest du da hinten in der Lotus Oase?"

„Warum wollen Sie das wissen?"

„Bitte sag doch Du zu mir. So alt bin ich doch nun wirklich nicht, oder?"

Ich hätte ihn auf Anfang dreißig geschätzt. Sein Gesicht war etwas fahl und seine gesamte Erscheinung etwas zu aalglatt. In einem entspannteren Look hätte er vielleicht sympathisch gewirkt. Wie wohl sein Schwanz...? Meine Gedanken schweiften ab. Ich musste hier irgendwie raus.

„Nagut, Jan. Warum willst du das wissen?"

„Ich will das eigentlich gar nicht wissen. Aber mein Chef ist an dieser Auskunft interessiert."

„Und wer ist dein Chef?"

„Erst muss ich wissen ob du da arbeitest."

„Na dann kommen wir hier wohl nicht weiter." sagte ich und drehte mich um zum Gehen.

„Warte doch mal. Es tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte gar nicht unhöflich sein. Ich stehe hier schon ne ganze Weile und warte darauf, dass mal irgendjemand aus diesem Haus kommt. Und dann kamst du, aber du warst so flink, da konnte ich ja nur hinter dir herlaufen."

„Noch was Uninteressantes? Oder kann ich jetzt gehen?" fragte ich und setzte mich in Bewegung.

„Du bist ja echt ne harte Nuss. Aber jetzt warte doch bitte mal. Ich erkläre dir alles."

Ich blieb stehen. Wollte ich mir das wirklich anhören? Konnte das irgendwas bringen?

Ich zögerte. Überlegte. Dann drehte ich mich wieder um. Dass diese Entscheidung mein Leben noch einmal durcheinanderwirbeln würde, war mir nicht im entferntesten bewusst.

„Also gut. Dann erzähl."

„Also, mein Chef war heute bei euch zu Gast. In der Lotus Oase,... du weißt schon."

„Ja und? Was hab ich damit zu tun?"

„Bist du die, die so gut wichst?"

Hatte ich mich gerade verhört? Hatte er das wirklich gefragt? Woher wusste er... Nagut. Viele Möglichkeiten gab es nicht. Aber wieso und wer war...? Ich überlegte. Heute waren fünf Schwänze da gewesen. Drei absolut unspektakuläre. Unwahrscheinlich, dass die etwas hiermit zu tun hatten. Dann ein recht junger. Und ein älterer. Der Junge wirkte recht aufgeregt, der ältere sehr entspannt. Außerdem hatte der mir Trinkgeld gegeben. Nochmal zwanzig. Etwas, das nicht allzu häufig vorkam. Es konnte nur dieser gewesen sei. Er war weiß. Etwas krumm. Normal lang. Beschnitten. Unrasiert, aber gepflegt. Die Schamhaare waren schon weiß. Aber er hatte ordentlich gespritzt. Ja, ich war sicher, dieser Schwanz musste es sein. Was wollte er von mir?

„Ich? Glaubst du das wirklich?" tat ich überrascht.

„Wenn ich dich so ansehe, hätte ich es in der Tat nicht erwartet. Aber mein Chef war ganz begeistert. Und das kommt nicht oft vor."

„Und was will er?"

„Also bist du es?"

„Kann sein."

„Also gut. Er möchte dich kennenlernen. Unverbindlich. Keine Angst. Er möchte nichts von dir. Also nicht was du vielleicht denkst. Ist auch egal. Er erklärt dir alles am besten selbst. Wenn du Lust hast jedenfalls. Hier."

Er hielt mir eine Visitenkarte hin.

„Meld dich da, falls du Interesse hast. Bis nächsten Mittwoch sagen wir, ok? Kannst ja mal drüber nachdenken. Alles unverbindlich. Das wars schon. Schönen Abend noch."

Diesmal drehte er sich um und ging davon.

„Hey" rief ich ihm diesmal hinterher.

Aber er hob nur die Hand und winkte mir im Weggehen zu. Dann war er auch schon verschwunden. Ich stand da, etwas verdattert. Was war hier gerade passiert? Offensichtlich wollte ein Klient etwas von mir. Aber was? Ich wollte die Klienten nicht kennenlernen. Ich hatte kein Interesse an mehr. Es reichte mir ihren Schwanz zum Spritzen zu bringen. Warum wollte der mich kennenlernen?

Ich schaute auf die Visitenkarte. Sie war sehr schlicht gehalten.

Wegmann GmbH

und eine Telefonnummer.

Auf der Rückseite stand handschriftlich:

‚Rückmeldung gerne bis Mittwoch.'

Was war das für ein Spiel? Am besten ich erzählte alles MayEe und fragte was sie davon hält. Vielleicht war sowas schonmal passiert?

Ich schrieb ihr eine Nachricht, dass ich mich morgen mit ihr treffen wollte.

Dann ging ich nach Hause. Meine Gedanken kreisten um den alten, weißhaarigen Schwanz. Wer war der Typ, der an dem dran hing? Und was wollte er von mir? Ich schlief nicht gut diese Nacht. Zu viele Gedanken.

Am nächsten Mittag traf ich mich mit MayEe. Sie war gut gelaunt wie immer. Begrüßte mich überschwänglich und ergoss erstmal einen langen Redeschwall über mich. Erst nach einiger Zeit konnte ich auch etwas sagen.

„Du, ich muss dir was erzählen. Gestern ist etwas komisches passiert nach der Arbeit."

„Nach der Arbeit? Was denn, Süße? Erzähl."

Also erzählte ich ihr was passiert war. Zur Abwechslung hörte sie mal einfach zu. Zog nur hin und wieder eine Augenbraue hoch.

„Und dann war er verschwunden." beendete ich meine Geschichte.

„Krass. Sowas ist noch nie passiert. Wegmann sagst du? Noch nie gehört den Namen."

„Kennst du nicht alle Klienten mit Namen? Müssen die sich nicht anmelden?"

„Jein, also anmelden tun sie sich schon. Aber wir prüfen keine Ausweise oder so. Bei uns läuft alles sehr diskret ab. Für beide Seiten."

„Bis jetzt. Denn das gestern fand ich gar nicht mehr so diskret."

„Das stimmt. Das tut mir auch sehr leid. Ich hab den Kerl gestern nicht gesehen. War zu der Zeit mit einem Klienten beschäftigt. Ich kann meine Mädels fragen, ob ihnen was aufgefallen ist."

„Hast du keine Überwachungskameras installiert? Ich meine irgendwo. Zur Sicherheit?"

„Nein. Kameras sind ein Risiko. Für beide Seiten. Du weißt doch, bei uns geht es um Vertrauen."

„Das dachte ich bis gestern auch. Und auf einmal steht dann da jemand vor mir."

„Damit kann man doch nicht rechnen, dass wirklich jemand vor dem Haus wartet bis jemand raus kommt." beschwichtigte MayEe.

Wahrscheinlich hatte sie recht. Was hätte sie dagegen tun können? Trotzdem war ich irgendwie sauer. Was wollte der von mir?

„Und was soll ich jetzt machen?"

„Na du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du zerreißt diese Karte da und ignorierst was passiert ist. Dann kommt aber vielleicht jemand zurück. Oder du rufst da an und hörst was er von dir will. Ich kann dir nur sagen was ich in dieser Situation machen würde."

„Du würdest da natürlich anrufen." sagte ich.

„Korrekt. Was hast du zu verlieren? Vielleicht will er dir nur einen Strauß Rosen schicken, weil du seinen Schwanz so gut behandelt hast. Auf jeden Fall scheint er Kohle zu haben, wenn er sich einen jungen Laufburschen halten kann."

Da hatte sie recht. Wie viel Geld brauchte man wohl für einen persönlichen Laufburschen oder Diener? Meinen Jonas konnte ich mit Sex bezahlen, aber dieser Jan würde sicherlich seinen Preis haben.

„Ich würde vorschlagen du rufst da am Montag mal an. Das ist nicht sofort, aber auch noch nicht zu nah an der Deadline. Unverfänglich. Einfach mal hören worum es geht."

„Meinst du wirklich? Ich weiß ja nicht."

„Vertrau mir. Es schadet nicht zu wissen worum es geht. Hinterher bist du dann schlauer."

Sie hatte recht. Warum machte ich mir Sorgen? Bei Licht betrachtet war dieser Jan wirklich nicht unfreundlich zu mir gewesen. Auch nicht übergriffig. Ich war nur überrascht gewesen in dem Moment.

„Also gut. Dann ruf ich da Montag mal an. Mal schauen was der sagt."

„Mach das. Ich bin gespannt was du erzählst."

Kapitel 14 - Angebote

Am nächsten Montag wählte ich die Nummer auf der Visitenkarte. Keine Ahnung was ich erwartet hatte, aber ich war etwas überrascht als eine junge Frauenstimme sich meldete:

„Guten Tag. Willkommen bei der Wegmann GmbH. Womit kann ich ihnen behilflich sein?"

Was sollte ich dazu sagen? Woher sollte sie wissen wer ich bin?

„Ich..., ich habe von einem Ihrer Mitarbeiter am letzten Freitag eine Visitenkarte bekommen. Ich sollte mich bis Mittwoch melden."

„Sind sie die Dame von der Oase?"

Ok. Sie wusste schon mehr als mir lieb war. Was wurde hier gespielt?

„Ja."

„Schön, dass sie sich bei uns melden. Herr Wegmann würde Sie gerne kennenlernen. Würde es Ihnen am Mittwoch passen?"

„Oh, ok... Also,.... Ja. Ja das würde mir passen, am Nachmittag wenn's geht."

„16 Uhr? Restaurant L'amour? Kennen Sie das?"

„Ok, Ja. Ich glaube schon. Ich weiß aber nicht wie Herr Wegmann aussieht."

„Kleiner, älterer Herr mit weißen Haaren und Bart. So ein bisschen wie der Weihnachtsmann. Sie werden ihn sofort erkennen."

„Ok, danke."

„Freut mich. Seien sie einfach ganz natürlich. Herr Wegmann ist sehr nett. Machen sie sich keine Gedanken."

„Ok, alles klar. Dann danke."

„Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Tag. Auf Wiederhören."

„Ihnen auch, danke."

Dann war das Gespräch beendet. Herr Wegmann wollte mich kennenlernen. Ich musste an den Weihnachtsmann denken und an den Schwanz, den ich Herrn Wegmann zugeordnet hatte. Könnte schon passen. Was wollte er von mir? Sich einfach für einen guten Handjob bedanken? Eher unwahrscheinlich. Ich hatte von dem L'amour gehört. Es war sau teuer, aber nicht haute cuisine. Eher was für hippe Leute. Leute, die reich waren, aber nicht so wirken wollten. Kein Dresscode. Im Gegenteil. Interessanter Laden.

Dann googelte ich nach der Wegmann GmbH. Es war irgendein Bauunternehmen. Anscheinend nicht das kleinste. Leider war nirgends ein Bild von Herrn Wegmann abgebildet. Schade eigentlich. Die Informationen waren allgemein sehr dünn. Wer weiß wie viel wirklich hinter dieser Firma steckte?

Jetzt war es mir auch irgendwie egal. Ich hatte zugesagt. Alles weitere würde sich am Mittwoch hoffentlich zeigen. Die Tage vergingen schnell und am Mittwoch Nachmittag saß ich zu Hause und überlegte was ich anziehen sollte.

Erwartete er eine Nutte? Sollte ich mich aufbrezeln?

‚Seien sie ganz natürlich' hatte die Dame am Telefon gesagt. Meinte sie das ernst? Sollte ich einfach wie ne stinknormale Studentin da erscheinen? Warum eigentlich nicht. Ich wollte ja nichts von Herrn Wegmann. Und am natürlichsten bin ich, wenn ich mich nicht mit Make-up vollklatsche und enge Röcke trage.

Also ging ich ganz normal. Jeans, weisses Top. Sneakers. Haare im Pferdeschwanz. Kaum Make-up.

Ich war pünktlich am L'amour und ging zögernd rein.

„Kann ich ihnen helfen?" fragte mich sofort eine Kellnerin.

„Ja, danke, ich habe eine Verabredung..."

„Wegmann?"

„Ja genau."

Woher wusste sie das?

Sie führte mich in den hinteren Teil des Restaurants. Es war sehr gemütlich. An einem etwas versteckten Tisch saß ein Mann. Ja, es hätte der Weihnachtsmann sein können. Klein, untersetzt, weiße Haare und weißer Vollbart. Eine große Brille auf der Nase.

„Herr Wegmann, ihre Gästin ist da."

„Ah, vielen Dank!" sagte der alte Mann und stand auf.

„Bitte bringen sie uns was zum Essen und Champagner. Hallo, Wegmann. Peter Wegmann. Es freut mich wirklich sehr, dass sie gekommen sind."

Dabei streckte er mir die Hand entgegen. Ich zögerte etwas aber gab ihm dann höflich die Hand.

„Guten Tag. Ich weiß gar nicht was sie von mir wollen." platzte es etwas aus mir heraus.

„Das werde ich ihnen alles erklären. Setzten sie sich bitte. Ich bin Peter."

Er lächelte freundlich.

„Lisa." sagte ich nur.

Dann setzten wir uns. Ich hatte keine Ahnung was jetzt geschehen würde.

„Lisa, ein schöner Name. Darf ich Du sagen?"

Ich nickte nur.

„Du brauchst keine Angst haben. Ich will dir nichts Böses. Im Gegenteil. Aber der Reihe nach. Du arbeitest also in der Lotus Oase?"

Wieder nickte ich.

„Dann haben wir uns ja anscheinend schon einmal getroffen. Zumindest Teile von uns."

Dabei schaute er auf meine Hände. Ich weiß nicht ob ich seine freundliche Art als angenehm oder nicht empfand. Auf jeden Fall war die Situation etwas komisch. Noch nie hatte ich einen Klienten kennengelernt.

„Um es kurz zu machen. Deine ‚Behandlung' hat mir sehr gut gefallen. Außerordentlich gut. Glaub mir, ich kenne mich etwas aus in diesem Bereich."

„Sind sie ein Zuhälter?" platzte es aus mir heraus.

Vielleicht hätte ich das besser nicht gefragt. Aber es kam mir einfach in den Sinn.

„Bitte sag Peter zu mir. Zuhälter ist nicht das richtige Wort. Jedenfalls nicht aus meiner Perspektive. Und ich bin mir sicher, dass dieses Wort bei dir vollkommen falsche Assoziationen erzeugen würde. Würdest du dich als Nutte bezeichnen, Lisa?"

Er konnte also auch sehr direkt sein. Das war mir irgendwie sympathisch.

„Nein. Würde ich nicht."

„Na siehst du. Ich weiß zwar nicht was genau du alles in der Lotus Oase machst, aber ich kann verstehen, dass dir das Wort nicht gefällt."

„Du hast einen ziemlich präzisen Eindruck davon bekommen, was ich da mache. Nicht mehr und nicht weniger."

„Na das ist interessant. Das ist also alles was du da tust?"

„Ganz genau. Ich hole Männern wie Ihnen...Verzeihung. Wie dir, einen runter."

„Du bist sehr direkt. Das gefällt mir. Du wichst also Abend für Abend Männer zu ihrem Glück?"

„Nicht jeden Abend. Aber hin und wieder, ja."

„Aber nicht mehr?"

„Nein. Nur das. Nicht mehr. Kein Mund, kein gar nichts. Mein Werkzeug sind die hier."

Daraufhin hielt ich meine Hände hoch und sah ihn herausfordernd an.

„Verstehe, verstehe. Und die beherrscht du offensichtlich sehr gut. Wie gesagt, ich war beeindruckt."

„Und was wollen Sie jetzt von mir? Wissen Sie, dass ich noch niemals vorher einen Klienten gesehen habe?"

„Kann ich mir vorstellen. Zumindest wohl nicht mehr als deren Schwänze."

„Ganz genau. Schwänze sehe ich zur Zeit jede Menge."

„Und, gefällt dir das?"

„Es gibt bedeutend schlimmere Jobs. Ich kann nicht klagen."

„Du bist sympathisch. Du hast ne sehr natürliche Art. Bist auch nicht so aufgebrezelt."

„Deine Sekretärin hat gesagt ich solle natürlich sein. Voila. So bin ich."

„Wunderbar. Solche Frauen braucht die Welt. Nicht nur Schein statt Sein. Oh, los komm, iss erstmal was. Und lass uns anstoßen."

Es gab eine leckere Auswahl kleiner Köstlichkeiten und teuren Champagner. Warum nicht, dachte ich mir. Vielleicht ist das ja einfach Kundenservice. Obwohl ich mir sicher war, dass er noch irgendwas von mir wollte.

„Ich hoffe es hat dir geschmeckt."

„Ja, vielen Dank für die Einladung"

Er lächelte. Was würde jetzt kommen?

„Wie du dir vielleicht denken kannst, habe ich dich aus einem bestimmten Grund kennenlernen wollen. Ich lade nicht jede zum Essen ein, die mir einen runter holt, das kannst du mir glauben."

Daran hatte ich keinen Zweifel. Er war natürlich ein Geschäftsmann. Er wusste wie man sowas macht. Ich dachte an MayEe. Sie würde besser mit ihm umgehen können.

„Ich möchte dir ein Angebot machen. Ich kenne die Details zu deinem derzeitigen Job nicht. Aber vielleicht ist es von Interesse für dich. Ich hätte Bedarf für dieselbe Dienstleistung, die du in der Lotus Oase ausübst. Aber hoffentlich zu besseren Konditionen für dich. Versteh mich nicht falsch. Ich möchte dieses Etablissement nicht kritisieren. Ich bin mir sicher, es wird gut geführt. Es wird seine Kunden haben. Aber es gibt auch andere. Ich bewege mich in einer finanzstarken Welt, verstehst du. Ich habe Kunden mit großen finanziellen Möglichkeiten. Hier ist mein Angebot. Ich brauche dich einmal in der Woche. Freitags. Von ca. 18 bis 24 Uhr. Die Zeiten können manchmal etwas variieren. Aber du wirst nie eine ganze Nacht durcharbeiten, keine Sorge. Du tust dasselbe wie jetzt. Männer befriedigen. Durch ein Gloryhole. Sie sehen dich nicht, du siehst sie nicht. Dass du es kannst, weiß ich ja schon. Pro Tag erhältst du eintausend Euro in bar. Unabhängig wie viel Kundschaft. Kein Vertrag. Alles läuft auf Vertrauensbasis. Aber ich denke das ist momentan nicht viel anders. Was sagst du?"

Ich war überrascht. Und auch wieder nicht. Hatte ich sowas nicht irgendwie schon erwartet? Ich überlegte. Das Angebot war finanziell natürlich unschlagbar. Weniger Arbeitszeit und mehr als dreimal so viel Kohle. Gab es da überhaupt einen Grund zu zögern? Natürlich gab es den. Wer weiß was dahinter steckte. Langsames Anfüttern und dann steckt man irgendwann drin in der Scheisse? MayEe kannte ich. Ihr vertraute ich. Dieser Mann hier war ein Fremder. Er wirkte nett, aber das hieß ja nichts. Die nettesten Menschen können sehr dunkle Seiten haben.

„Ich sehe du bist am Grübeln. Nichts anderes hätte ich erwartet. Du kennst mich nicht. Ich dich auch nicht wirklich. Ich will auch hier und heute keine Entscheidung. Ich schlage vor wir treffen uns in einer Woche wieder. Du kannst am Dienstag bei uns anrufen. Dann sagen wir dir wann und wo genau. Ich will gar nicht mehr über dein Privatleben erfahren. Zwar interessiert es mich auf einer persönlichen Ebene. Aber soweit sind wir ja noch nicht. Ich will nicht deine Nummer und ich will nicht wissen wo du wohnst."

Wahrscheinlich wusste er das eh schon. Menschen mit so viel Kohle hatten ihre Möglichkeiten.

„Ok. Ich denke drüber nach."

„Das hoffe ich. Es ist ernst gemeint. Ohne bösen Hintergedanken. Das kann ich natürlich nicht beweisen, aber sagen möchte ich das trotzdem."

„Ich muss ein paar Sachen abklären. Nächste Woche sollte ich eine Entscheidung treffen können."

„Das freut mich. Es ist ja alles auch etwas direkt und plötzlich. Das tut mir leid. Aber wenn ich eine Chance erblicke, oder hier besser, erfühle, dann kann ich nicht widerstehen. Es tut mir leid, dass ich einfach so in dein Leben eingedrungen bin. Aber anders geht es leider nicht. Ich hoffe Jan war wenigstens nett."

„Ja, alles gut. Er hat mich nur sehr überrascht. Ich erwarte normalerweise nicht, dass mir nach der Arbeit jemand auflauert."

„Ich weiß. Ich bitte dafür um Entschuldigung. Aber ansonsten wäre ich nie an dich rangekommen. Deine Freundinnen wollten keine Informationen rausgeben. Das ist eine gute Mannschaft. Unbestechlich. Und ich habe einiges geboten."

„Im Ernst?"

„Ja klar. Natürlich versuche ich erst die einfachen Wege zu gehen. Aber keine Chance hier."

Das Klang gut in meinen Ohren. Die Lotus Oase hatte versucht mich zu beschützen. Dort war ich sicher. Wollte ich da wirklich weg? Ich wusste es nicht. Ich musste mit MayEe reden.

Peter Wegmann verabschiedete sich höflich. Dann war unser Treffen beendet. Die nächsten Tage und Nächte grübelte ich vor mich hin. Was sollte ich tun? Geld gegen Sicherheit? Geborgenheit gegen Abenteuer?

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