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Maria und Luisa 2 - 10 - Sonya

Geschichte Info
Sonya wird entführt und gerettet.
20.3k Wörter
4.94
3.7k
1

Teil 10 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 12/30/2023
Erstellt 11/07/2023
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Maria und Luisa - Teil 2

Wie immer gilt: alles hier ist reine Phantasie. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind reiner Zufall und nicht gewollt. Außerdem: so geht das nicht, so macht man das nicht, und eigentlich ist das alles ja ganz anders ;-)

Wenn ihr spielt, dann immer SSC!

(C) bei mir, Doc_M1, Veröffentlichung auf anderen Plattformen / Medien nur nach Rücksprache

* * * * * *

Kapitel 17 - Sonyas Entführung

Madame Eva meldet sich bei Maria: Sonya ist verschwunden. Maria macht sich auf die Suche.

Dieses Kapitel beinhaltet mehr Story als Sex und Erotik und beschreibt einen Teil der losen und doch immer tiefer gehenden Beziehung Marias und Sonyas.

Maria ist mitten in einer Experimentalserie, es läuft super und sie sieht schon zahlreiche Anwendungen vor sich. Hochtemperatursupraleiter sind sowas wie der heilige Gral der Werkstoffphysik, und den wollen sie nun finden. Die Hinweise der Sonde waren recht eindeutig, sie haben alles entsprechend vorbereitet und sollten es also recht schnell haben.

Mittendrin klingelt ihr Telefon. Es ist Madame Eva. „Sonya ist verschwunden, Maria. Sie war nochmal als Model in England, kam aber nicht wie vorgesehen zurück."

Marias gute Laune war wie weggeblasen. „Seit wann hat sie sich nicht mehr gemeldet?"

Eva antwortete „Seit etwas über einer Woche. Sie war fertig und wollte eventuell noch ein wenig ausspannen, da dachten wir uns nichts weiter."

„Wer ist wir?" fragte Maria zurück.

„Ihr Chef und ich. Er rief an und fragte, ob sie bei mir wäre. Hier ist sie ja nur ab und zu, ich hätte es ja sonst nicht mitbekommen." sagte Eva.

Sie sprachen sich noch kurz ab, dann beendete Maria das Gespräch. Luisa sah sie an. „Geh' schon, das hier bekomme ich soweit auch alleine fertig. Das Setup steht ja."

Es dauerte keine halbe Stunde, dann war Maria auf dem Weg. Ihr Auto fuhr sie autonom nach Großbritannien, aber sie konnte kaum schlafen, gerade mal ein wenig auf der Fähre. Mitten in der Nacht kam sie bei dem Schloss an, in dem sie vor fast einem Dreivierteljahr Sonya schon einmal getroffen hatte. Carl war noch wach, sie hatte von unterwegs angerufen und sich und den Grund für ihr Kommen angekündigt.

Unterwegs hatte sie Calvin auch soweit möglich Sonyas Weg rekonstruieren lassen. Ihre Kreditkarte führte zu einem Taxi, und das zu einem Club. Ihr Nachtflug fiel aus und irgendwie kam sie auf die Idee, einen Fetischclub in der Nähe zu besuchen. Maria rief daraufhin Carl an, er meinte, sie solle dort auf ihn warten und da nicht alleine hineingehen. Kurz darauf hatte Calvin, den sie auf den Club losgelassen hatte, sich dort auch schon Zugriff verschafft. Calvin durchsuchte die Überwachungsvideos des Clubs und der Kameras in der Umgebung. Im Auto wartend sah Maria auf einem kurzen Überwachungsvideo, wie Sonya mit einem unglücklich aussehenden Irwin wegging und in ein Auto stieg. Sie rief Carl an und sagte ihm, dass sie sich doch im Schloss treffen, er solle bitte auch Andrew verständigen.

Da war sie nun, mitten in der Nacht. Sie fragte Andrew und Carl, ob sie was wissen, und wo sie Irwin finden könne. Sonya kam in den Club, vielleicht hatte sie jemanden getroffen, oder einfach nur gewusst, um was es da ging und sich entsprechend ausgewiesen. Andrew druckste an dieser Stelle etwas herum, aber als sie den Ausschnitt der Überwachungskamera zeigte meinte er, dass sich Sonya vielleicht auf was Dummes eingelassen hatte. Der Club selbst war harmlos, aber nicht alle Gäste dort. Die beiden wirkten etwas verstockt.

Calvin meldete plötzlich, dass das Auto, in dem Sony mit Irwin an dem Club weggefahren war, eben in Richtung Straße an ihrem Auto vorbeigefahren war. Maria sagte das den beiden, ließ sie stehen und ging zu ihrem Auto. Inzwischen hatte sie auch Zugriff auf das Überwachungssystem des Schlosses und gesehen, dass da ein toter Bereich ist. Da fuhr sie nun hindurch, während Calvin eine Instanz in ihr Auto lud. Das war alles eigenartig, und sie wollte soviel in der Hinterhand haben, wie nur möglich. Maria verdunkelte die Scheiben und nahm eine große Phiole mit Nanobots aus dem Handschuhfach, die sie in ihre Hand sickern ließ. Sie hatten sich für Reisen Reserven erzeugt und bereit gelegt. Wie eine Flüssigkeit in einen Schwamm drangen sie in ihren Körper ein.

Die Straße endete vor einem alten viktorianischen Fabrikgebäude. Die Tür wirkte massiv. Interessanterweise war das Gebäude von außen elektronisch fast tot. Sie ging zum Eingang und suchte eine Klingel. Gab es nicht, dafür eine sehr kleine Überwachungskamera und ein Tastenfeld. Ein Gedanke, und ihr Auto parkte um und projizierte „let me in" auf den Boden neben ihr. Nach einigen Sekunden „I need to speak with Sonya!". Sie legte währenddessen eine Hand aufs Tastenfeld und ließ einige Nanobots einsickern.

Kurz darauf kam Andrew an, gleichzeitig öffnete sich die Türe, als sie den Code eingab. Ihre Nanobots hatten die wahrscheinlichen Sequenzen über die Fingerabdrücke und den Verschleiß der Kontakte herausgefunden und ihr übermittelt. Sie wies diese an über die Kabel eine Verbindung ins Gebäudesystem aufzubauen und hoffte, dass die Türanlage vernetzt wäre.

„Maria, warte" ruft Andrew. „ich muss dir etwas erklären."

Maria hielt in der Türe inne und drehte sich um. „OK, aber beeil' dich!"

„Dieses Gebäude gehört nicht zum Schloss. Es liegt angrenzend zum Gelände, ja, aber es ist ein anderer Club. Einer, in dem keine harmlosen Spielchen stattfinden."

Maria, die sich zu Andrew umgedreht hatte, wurde von hinten gepackt. Sie zuckte erschrocken zusammen und zappelte im Reflex, aber die Hände hielten sie fest. Stimmen ertönten, Andrew rief etwas. Alle redeten durcheinander, und als Maria sich gerade gefangen hatte und begann sich zu lösen, ertönte eine mäßig laute, autoritätsgewohnte Stimme. Alle hielten inne.

Charles, so hieß er, wies erst einmal an, Maria loszulassen. Sie stand aufgeregt und angespannt da, wartete aber ab. Andrew blieb äußerlich ruhig und wirkte etwas peinlich berührt, im Innern jedoch brodelte es. Der Wachmann oder was auch immer er war, blieb daneben stehen und sah Maria mit finsterem Blick an, während er sein Handgelenk rieb, das sie ihm gerade verdreht hatte.

„Ich bin Charles. Worum geht es hier?" Ein Mittvierziger stand vor ihr und musterte Maria interessiert von Kopf bis Fuß. Er strahlte Autorität aus.

Maria blickte ihm mit unterdrücktem Ärger in die Augen, fast wütend. Er hielt ihrem Blick stand wie sie seinem. Nach einigen tiefen Atemzügen hatte sie sich wieder im Griff und erklärte es ihm in wenigen Worten. Andrew nickte bestätigend, soweit er es konnte.

„Nun, wir haben hier einen etwas anderen, sagen wir einmal ‚Club'" meinte Charles und hob beide Hände „Moment, ich erkläre es. Es ist ein sehr privater Club, mit einem sehr speziellen, verschwiegenen Publikum."

„Und was hat das mit meiner Freundin zu tun?" fragte Maria, die sich wieder völlig unter Kontrolle hatte. „Wieso ist sie hier?" Ihre Stimme war ruhig, der Tonfall fest und bestimmend. Jetzt war sie ganz die Managerin, die sie so ungern hervorkramte.

„Oh, das ist recht simpel. Sie hat eine Wette verloren, löste ihren Einsatz ein und verschwand mit einem unserer Gäste." erwiderte Charles.

„Ich möchte wissen, wer das war und wohin sie gingen!"

Charles machte ein bedauerndes Gesicht. „Das ist nicht möglich. Hier herrscht eiserne Diskretion. Was hinter diesen Wänden ist, bleibt dort! Abgesehen davon ist sie nicht mehr hier."

Maria wollte auf Nummer sicher gehen und war in dieser Hinsicht nicht gerade kompromissbereit. Die kurze Diskussion endete unvermittelt, als sich plötzlich Luisa einklinkte. Ihr Bild, vielmehr ihre Konturen, wurde vom Auto mit einem Laser an die Gebäudewand projiziert. Das kam für alle überraschend. Für Maria, da sie nicht damit gerechnet hatte, und die anderen, weil es das schlicht nicht geben dürfte. Nicht hier, nicht jetzt, nicht aus einem Auto heraus. Das gab dann auch den Ausschlag, neben Luisas Argument, dass jetzt eh die Katze aus dem Sack sei, und einem 3-Sekunden Clip aus dem Gebäudeinneren, und Maria ging mit Charles hinein. Andrew ging zurück und auch der Sicherheitsmann verschwand im Gebäude.

„Nun, mir scheint, sie haben ganz außergewöhnliche technische Möglichkeiten." meinte Andrew mit gerunzelter Stirn.

„Scheint so!" antwortete Maria knapp.

Sie bekam eine kurze, aber bei weitem nicht vollständige Führung. Sonya war nicht mehr im Gebäude, sie hätte die Nanobots inzwischen gespürt. Sie sah genug um zu erkennen, dass hier einiges in einer Grauzone stattfand. Sie gingen in sein Büro und er zeigte ihr ein Video von Sonya. Sie erklärte in die Kamera, dass sie auf eigenen Wunsch hier war und sie die Regeln des Abends hier verstanden und akzeptiert hatte.

„Mehr gibt es nicht. Das hier ist unsere Absicherung, ein Videobeweis, dass alles auf Freiwilligkeit beruht, was hier passiert." sagte Charles ruhig, aber bestimmt.

Marias Telefon klingelte in diesem Moment, es war Madame Eva, die sich nach dem Verlauf der Suche erkundigte. Während des Gesprächs holte Charles ein Mobiltelefon aus einer Schublade. Als Maria auflegte, versuchte er gerade zum wiederholten Male eine Verbindung zu bekommen. Maria sah ihm verwundert zu, dann verstand sie. Das Gebäude war ja abgeschirmt! Nur hatte sie andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Nanobots, die ihr inzwischen eine saubere Verbindung ermöglichten und mit deren Hilfe Calvin inzwischen den Offline-Server des Gebäudes angezapft hatte. Es gab wirklich so gut wie keine Aufzeichnungen, auf denen Besucher zu sehen waren. Einige Videos zeigten Paare oder Gruppen, und auf einem war Sonya sichtbar, wie sie Poker spielte. Ein paar Szenen weiter lag sie auf einem niedrigen Tisch und wurde von einem Mann hart gefickt. Anders konnte man das nicht bezeichnen. Sie war nackt und hatte einige Striemen, aber sie war nicht gefesselt und stöhnte. Maria kannte Sonya gut genug, um Lust und Zwang zu unterscheiden, und sie war offenbar freiwillig hier. Man sah den Mann nur von hinten, aber immerhin konnte man eine breite Narbe auf dem Rücken erkennen, die über beide Schulterblätter lief. Mehr gab es nicht.

Maria wollte herausfinden wer das war und konfrontierte Charles mit dem Video. Er schwankte zwischen stinksauer und erschrocken, aber abgesehen davon blieb er dabei, dass sie erst nach dem Gast ging. Ein Chauffeur brachte sie am nächsten Tag in die Stadt in ein Hotel, mehr wüsste er nicht.

Es war wie verhext. In Großbritannien standen überall Überwachungskameras, aber sie hatten nur noch sehr vage Spuren vom Hotel aus finden können. Sonya wurde kurz darauf abgeholt, jemand zahlte ihr Hotel in bar und das war's. Sie fuhr in einem weißen BMW davon, und davon gibt es genug. Das Nummernschild war gestohlen, sie konnten den Halter also nicht ausfindig machen. Das war nun vier Tage her.

Dann fand Calvin zwei Tage später Bilder von Sonya im Darknet. Er versuchte die IP-Adresse zu ermitteln, was aber dank dem TOR Netzwerk kaum möglich war. Ein Tag später tauchte in der Nähe von Cardiff ein weißer BMW mit einem anderen gestohlenen Nummernschild auf. Sie machte sich auf den Weg dahin.

Bis sie vor Ort war, war der BMW zwar wieder untergetaucht, aber sie hatten die ungefähre Richtung. Also fuhr Maria durch die Gegend, unterstützt von zwei Drohnen, die sie im Auto dabei hatte. Zusätzlich zur Kameraüberwachung achtete sie auch auf Signale der Nanobots. In einem villenartigen Haus auf einem größeren Anwesen wurde sie fündig.

Nachdem Klingeln nichts brachte, wurde Maria ungeduldig. Sie ließ eine Drohne auf dem Haus neben einer Überwachungskamera landen und verschaffte sich einen Überblick mit der anderen Drohne, die weiterhin außen herum flog und das Haus auch mit einer Infrarotkamera scannte. Über die Kamera auf dem Dach bekam sie Zugriff auf ein Netzwerk, das nicht mit der Außenwelt verbunden war.

Auf einer Überwachungskamera im Inneren fand sie Sonya in einem fensterlosen Raum. Sie sah ziemlich mitgenommen aus, hatte zahlreiche blaue Flecken und Striemen, ihre Haare hingen zottelig und schmutzig von ihr herab. Der Typ mit der Narbe hatte sie vor sich auf einem Tisch liegen und nahm sie nicht gerade liebevoll, während er ihr immer wieder Ohrfeigen gab und die Brüste schlug. Sonyas Gesichtsausdruck war nichtssagend, abwartend, fast apathisch, nur ihre Augen glühten vor Wut und Widerstand.

Marias Herz pochte bis zum Hals, als sie die Bilder sah. Sie lief rot an vor Zorn und fuhr ans Tor. Sie wartete nicht, bis Calvin das Tor komplett geöffnet hatte, drückte den letzten Rest mit dem Auto auf und fuhr den Fußweg bis kurz vor die Haustür über Rasen und Blumen. Mit der Klingel hielt sie sich auch nicht auf, sie schlug gegen die Tür. Als nach dem dritten Schlag noch keine Reaktion kam, zertrümmerte sie ein Glassegment, griff hinein und drückte die Klinke. Ihre Wut überdeckte den Schmerz durch die Scherben, die ihre Hand aufschlitzten. Als sie den Raum betrat, waren ihre Wunden bereits wieder geschlossen. Alles in ihr arbeitete im Alarmmodus.

Luisa saß zuhause und sah ihr aus der Ferne über eine Mikrodrohne zu und fragte sich, wie sie an Marias Stelle reagieren würde. Außerdem wies sie Calvin an, Notrufe aus dieser Gegend umzuleiten und selbst aufzunehmen. Sie musste Maria jetzt den Rücken freihalten. Wobei sie sich kaum vorstellen konnte, dass aus diesem Haus ein Notruf käme.

Maria konzentrierte sich auf die Nanobots und folgte deren Signalen. Als sie im Keller an einer Stahltür stand und diese gerade öffnen wollte, wurde es schwarz um sie. Bevor Luisa sie warnen konnte, wurde sie von einer Frau, die hinter ihr aus einem Kellerraum kam, mit einem Knüppel niedergeschlagen.

Ihre Ohnmacht dauerte nur Sekunden. Dann wurde sie sich eines seltsamen Geruchs gewahr und wurde wieder ohnmächtig.

Luisa sah am Monitor, wie die Frau Maria ein Tuch aufs Gesicht presste und diese erneut erschlaffte. Chloroform meldeten Marias Nanobots. Die Frau machte leider nicht den Fehler, das Tuch gleich wieder wegzunehmen. So würde es länger dauern, bis die Nanobots Herr der Lage würden. Luisa startete einige weitere Minidrohnen, dann parkte sie das Auto um, so dass es in Fluchtrichtung stand.

Inzwischen war der Mann mit der Narbe hinzugekommen. Erst jetzt kam das Tuch mit dem Chloroform weg. Sie schleppten Maria in den Raum und legten ihr ein Schockhalsband an, wie es auch Sonya trug. Anschließend wurde sie mit Handschellen an einen Ring in der Wand gefesselt.

Sonya lag immer noch auf dem Tisch, die Arme nach hinten gefesselt. Ihre Augen leuchteten auf, als sie Maria erkannte. Das sah auch die Frau und fragte sie, ob sie die Fremde kenne.

„Nein, woher?" antwortete Sonya. Sie kassierte einen Elektroschock und eine Ohrfeige. „Ja. Sie holt mich hier `raus!" sagt sie trotzig und mit wütendem Blick.

Die Frau lachte ihr ins Gesicht und deutete auf die betäubte Maria. „Die schläft noch eine Weile, wie soll die dir helfen?" Sie hatte die Fernbedienung für Sonyas Halsband schon in der Hand.

„Naja, ich nehme sie jetzt und gehe mit ihr hier `raus. Danach brenne ich euer Haus ab und stelle alles, was ihr getan habt ins Netz." sagte Maria. Die Frau drehte sich schnell um. Der Mann lachte und drückte einen Knopf auf der Fernbedienung in seiner Hand. Marias Halsband blinkte, sie zuckte leicht und sah ihn geringschätzend an. Das Halsband fiel ab, der kleine Kunststoffkasten daran qualmte leicht.

Die beiden starrten sie an. Maria starrte zurück. „Letzte Chance, unversehrt zu bleiben!" sagte sie. Als der Mann ausholte, riss sie den Ring samt Handschellen aus der Wand und schlug dem Angreifer in die Brust. Sie hatte reichlich Kraft in die Bewegung gelegt und es knackte laut, als Rippen brachen. Während sie auf den am Boden liegenden Mann blickte, spannte sie die Muskeln an. Die Nanobots hatten inzwischen die Handschellen geschwächt, so dass ihre verstärkten Muskeln nun dafür ausreichten. Die Frau sah mit großen Augen zu, wie sich ein Ring der Handschellen aufbog und beschloss, das Weite zu suchen.

Maria atmete erst einmal tief durch. ‚Luisa? Alles klar bei mir. Verfolgst du die Alte?' fragte sie.

‚Ja, ich habe alle Informationen, die wir brauchen.' kam zurück.

‚Danke fürs Steuern der Nanobots.' sandte Maria und ging zu dem Mann, der sich gerade wieder aufrappelte. Das Ganze hatte keine Minute gedauert. Sie nahm ihn an der Hand und verdrehte diese, bis er auf Knien vor ihr saß. Sie blickte sich um und sah noch einige Schockhalsbänder in einem Regal. Eins davon legte sie ihm an und schockte ihn testweise. Er sank zuckend zu Boden. ‚hast du die Frequenz?' fragte sie Luisa. Diese bejahte.

Dann ging sie endlich zu Sonya. Sie öffnete ihr Halsband und löste ihre Fesseln. Sonya stand wacklig auf. „Danke" krächzte sie. „Ich habe immer gewusst, dass du kommst." Maria nahm sie in den Arm und stütze sie, während sie ihr eine hohe Dosis Nanobots übertrug. Zusammen gingen sie aus dem Keller nach oben und schlossen die Kellertüre hinter sich. Beim Herausgehen trat Sonya ihrem Entführer erst kräftig in die Rippen, dass es erneut krachte, dann nochmal mit der Ferse in die Weichteile. Mit einem Schrei krümmte er sich zusammen. Oben öffnete Sonya die Türe einer Abstellkammer und nahm ihren Trolley, der darin stand. Dann gingen sie zum Auto und machten sich auf den Weg, während Luisa einige Videos und Bilder der Vorgänge im Haus online stellte. Die Opfer hatte sie dabei weitgehend unkenntlich gemacht, dafür aber die Namen des Entführerpaares eingeblendet. Sie brannten das Haus nicht ab, darin fänden sich bestimmt Beweise für deren Taten.

Sonya war auf der Fahrt die ersten Minuten recht einsilbig und musste die Ereignisse erst mal sortieren. Sie war wütend auf ihre Entführer, zum Teil galt ihr Zorn aber auch ihr selbst, da sie sich so leicht hatte entführen lassen. Die Ereignisse hatten sie mitgenommen. Fast 8 Tage hatte sie dort verbracht. Sie dachte, es würden ein paar anstrengende und befriedigende Tage, wie der Typ es ihr versprochen hatte. Und nach dem ersten halben Tag sah es ja auch noch danach aus, aber dann... „die wollten mich gefügig machen, brechen und dann weitergeben." erzählte sie Maria. „Aber ich wusste ja, dass du mich holst." Sie küsste Marias Finger. „Danke"

„Nimm' dir mal einen Snack aus der Tasche hinten. Da liegen auch Kleider. Wie fühlst du dich?" fragte Maria. „Auch seelisch?"

„Ich habe die beiden erst aufgehört anzuspucken und zu beschimpfen, als sie das Halsband bei jedem Wort eingesetzt hatten!" Sonyas starker Wille war nicht so einfach zu brechen, und der wurde durch ihren Zorn nur noch gestärkt. Und durch das Wissen, dass Maria irgendwann auftauchte.

Das Adrenalin der Flucht verflüchtigte sich und die körperlichen und seelischen Strapazen machten sich bemerkbar. Sie wollte nicht, das Maria anhielt, krabbelte mühsam nach hinten, legte die Sitzbank des Kombis um für mehr Platz und zog sich um. Dann legte sie sich erst mal hin und schloss die Augen. Sie war nun in Sicherheit, und ein Teil der Spannung, die sie in den letzten Tagen zusammengehalten hatte, fiel von ihr ab.

Sie machten in einem B&B ein Stück hinter Bristol Halt und blieben dort über Nacht, während die Nanobots Sonyas körperliche Wunden heilten. Auf Sonyas blaue Flecken angesprochen meinte Maria, dass sie auf einer Wandertour abgestürzt war und es nicht so schlimm war, wie es aussah.

Kaum angekommen stürzte Sonya unter die Dusche und blieb da auch eine ganze Weile. Der Dreck der letzten Tage musste weg, und das war nicht nur der auf der Haut. Bei einem Asia-Imbiss bestellte Maria ihnen Abendessen ins B&B. Ausgehen war keine Option. Maria fragte nach den Ereignissen, wollte Sonya aber nicht drängen. „Morgen, ja?" sagte Sonya und küsste Maria zaghaft auf die Wange. „Lass mich erst mal ein Stück `runterkommen."

Als sie sich hinlegten, wollte Sonya Maria bei sich haben. Aber sie zuckte im Schlaf bei jeder Berührung zusammen. Ihre Reflexe waren noch sozusagen im Kampfmodus, und einmal boxte sie Maria dermaßen hart in die Rippen, dass sie einen blauen Fleck bekam. Aber es war Maria, die störte sich nicht daran und hielt Sonya einfach fest und nahm sie in ihre Arme, bis sie sich beruhigte.