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Maria und Luisa 2 - 10 - Sonya

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Nach einigen Minuten begann Sonya zu erzählen, beginnend mit dem Eintreffen in dem Club in der Stadt.

Ihr Flug fiel aus, und sie suchte ein Hotel. Dabei fiel ihr irgendwie der Name des Fetischclubs in den Blick, den hatte sie schonmal gehört. Es fiel ihr nicht schwer dort hinein zu kommen. An der Bar kam sie mit einem Gast ins Gespräch, sie erzählte wo sie herkam und er erzählte von dem anderen, etwas spezielleren Club. Und davon, dass es ein harter, aber auch reizvoller und nicht zuletzt lukrativer Abend werden kann. Sie rief Irwin an, um nachzufragen. Er holte sie ab und versuchte es ihr auszureden, fuhr sie letztendlich aber hin. Dann wusste dort wenigstens jeder, das sie nicht alleine im Land war.

Der Deal war, dass sich Sonya Gästen zur Verfügung stellen würde, die sich eine Begleitdame für den Abend aussuchten. Bei gegenseitigem Gefallen spielten sie ein Spiel, wahlweise Schmerz- oder Glücksspiel. Gewann Sonya, bekam sie etwas Geld, verlor sie, stand sie dem Gast an dem Abend mindestens für drei Stunden völlig zur Verfügung, mit nur sehr wenigen Limits, auf jeden Fall aber auch mit mehr Geld. Es konnte bis zu lange bleibenden Spuren gehen. Sie stimmte zu, und gewann das erste Spiel. Ihr Abend begann gut.

Sie versuchte ihr Glück ein zweites Mal und verlor. Der Gast sah ordentlich aus. Er war ausgesucht höflich und dominant, und sie hatte einen extrem schmerzhaften Abend, aber auch guten, harten und Sex, der sie richtig mitnahm. Er lud sie für einige Tage zu sich ein und nannte ihr seine Nummer. Sie war sich nicht sicher, im Hotel siegten ihre Libido und ihre masochistische Ader gepaart mit ihrer Neugier und sie rief ihn an.

Bei ihm angekommen stellte sie fest, dass er doch gar nicht so nett war, wie es den Anschein hatte, von seiner Frau oder Lebensgefährtin ganz zu schweigen Im ersten Moment sah es noch nach einem kleinen, heißen Abenteuer aus, aber es wurde schnell zu etwas ganz anderem. Er legte ihr ein Schockhalsband an und setzte sie unter Strom, wenn sie nicht gehorchte, und das tat sie oft. Sie hatte keine Wahl, und so pressten die beiden sie immer weiter in die Rolle der Sexsklavin, wurden immer anstrengender und fordernder. Auch versuchten sie sie zu brechen und gefügig zu machen und zwangen sie jeden Tag mehrere Male zum Sex. Sobald das Halsband dran war, nannten sie sie auch nur noch „Nadja" und erwarteten, dass sie darauf reagierte. Aber sie behielt ihren Willen und ließ sich nicht brechen. Wenn sie nicht spurte, setzte es Strom und Schläge. Aber nie so, dass dauerhaft bleibende Spuren blieben, das zeigt ihr, dass sie noch Zeit hatte. Und er unterließ es, sie zum Oralverkehr zu zwingen. Als ob er ahnte, dass sie bei der ersten Möglichkeit für bleibende Spuren bei ihm sorgen würde, egal, was dann auf sie zu käme.

Schlechten Sex hatte sie schon oft genug, und wurde auch schon einmal vergewaltigt. Sonya zog sich in eine Art Wartestellung zurück, in der sie sich von innen heraus ansah, was da mit ihrem Körper passierte, ohne allzuviel davon an sich heran zu lassen. Nur, in dieser Menge hinterließ es irgendwann doch Spuren. In ihrem Fall baute sich jedoch sehr viel mehr Aggression auf als Angst. Zumal sie auf Maria vertraute, ein Gedanke, der sie mehr als alles andere stärkte. Dann kam Maria auch wie eine Furie an und befreite sie.

Während dem Bericht kochte in Sonya wieder das Adrenalin hoch, und sie war froh dass Maria da war. Sie wusste nicht wohin und musste sich abreagieren, und Maria hielt ihr einfach ihre Arme hin, auf die sie ein paar mal kräftig boxte, sich daran festhielt und ein wenig abreagierte, bevor sie sich an sie schmiegte. Verkrampft, aber über alle Maße froh, dass Maria da war kamen ihr nun doch Tränen und sie ließ ihren Gefühlen und Worten freie Bahn. Sie schüttelte sich vor Ekel und Widerwillen bei der Erinnerung, musste es aber loswerden.

Nachdem das mal heraus war, wurde Sonya ruhiger. Maria hielt sie im Arm und irgendwann schlief Sonya wieder ein. Sonya rollte sich zusammen und achtete darauf, immer Kontakt zu Maria zu halten. Diese wurde mehrere Male davon wach, dass sich Sonya an sie drückte oder einen Arm umklammerte. Der Schock kam jetzt erst richtig zu Tage, nachdem sie sich entspannen konnte, und breitete sich aus. Die Gedanken begannen sich in Sonyas Kopf zu drehen.

Beim Frühstück waren viele der sichtbaren Spuren verschwunden oder stark zurückgegangen und die Gastgeber waren beruhigt. Sonya bat darum, noch einen Tag in der Gegend zu bleiben und sich ausruhen zu dürfen. Sie wollte einfach nur Ruhe und hoffte, dass sie dann einfacher wieder klar käme. Maria tat ihr den Gefallen und war einfach nur für ihre Freundin da. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen, sie wusste, das zu verarbeiten würde dauern.

Zurück in Deutschland nahm Maria Sonya mit zu sich nach Hause. Sie wollte ihre Freundin nicht alleine lassen. Konnte es auch gar nicht, in dem Zustand, in dem sie war, zwischen Wut und Zorn und Selbstvorwürfen. In ihrer Firmenzentrale gab es einen Fitnessraum, da war Sonja lange, sie musste sich abreagieren wenn es hochkochte. Sie war ziemlich verbissen, man sah ihr an, dass irgendwas in ihr arbeitete und so blieb sie für sich alleine und hatte Ruhe.

„Wenigstens ist sie nicht verstört und panisch zurückgekommen." sagte Luisa, während sie am nächsten Tag mit Maria in der Cafeteria wartete. Zum Glück hatten sie diese auch am Wochenende geöffnet, es waren ja immer ein paar Leute da. Und wenn es nur war, um im Fitnesscenter zu trainieren, wie Sonya heute. Sie stand ohne Handschuhe am Boxsack.

„Du bist ab jetzt Nadja!" hatten ihre Entführer ihr immer wieder gesagt. „Sonya ist nicht mehr! Vergiss sie!" Sie sprachen sie auch nur mit „Nadja" an, und wenn sie nicht reagierte, setzte es einen Schock, oder auch mal Hiebe. Also fast jedes Mal. Sie musste an ihrem Namen festhalten, das wusste Sonya genau. Und nun kam das wieder hoch.

„ICH.BIN.SONYA.UND.ICH.BLEIBE.SONYA!" schrie sie laut und schlug bei jeder Pause so fest sie konnte auf den Boxsack. Sie war nicht alleine, die anderen sahen auf, sagten aber nichts.

Die beiden Schwestern nutzten die Zeit und besprachen ein paar Projekte, während sie warteten. Natürlich glitt das Gespräch immer wieder zu Sonya. Maria konnte ja gar nicht anders.

„Schon, aber das muss ja auch irgendwann wieder aufhören. Im einen Moment hat sie Wut, dann wieder ein wenig Angst, dann kocht was anderes in ihr. Ah, da kommt sie." meinte Maria und deutete auf Sonya.

Sonya blutete, sie hatte sich am Boxsack zu lange und zu fest abreagiert. „Ist egal, es muss `raus!" meinte sie nur. Aber die beiden sahen ihr an, wie es ihr zu schaffen machte.

Sonya war alleine im Haus. Maria hatte noch einen wichtigen Termin und sie meinte, dass sie sie ruhig alleine lassen könnte. An einem Call mit Physikern hatte sie nichts und würde sich eh nur langweilen. Aber nun, zum ersten Mal alleine und ohne Beschäftigung, rotierten ihre Gedanken wieder frei. Wie viele Frauen hatte das Paar vor ihr schon in der Mangel?

Hätten die es irgendwann geschafft, sie zu brechen? Wie lange? Sie hatte sich an Maria festgehalten, an der Gewissheit, dass ihre Freundin sie herausholte. ‚Ich bin Sonya' und ‚mein Name ist Sonya' hatte sie sich immer wieder vorgesagt, laut und in Gedanken. Es war Trotz und Schutz gleichermaßen.

‚Wie lange hätte ich mich halten können?' fragte sie sich. Der Gedanke, dass sie irgendwann vielleicht doch nachgegeben hätte, erschreckte sie. ‚Was, wenn nicht? Die hätten mich doch nie gehen lassen können!'

In der Ruhe konnte sich der Schock nun erst richtig in ihr ausbreiten. Wie ein dunkles Tuch legte er sich bis über die letzten Ecken ihres Verstands. Ihre Gedanken versuchten, die Dunkelheit wegzustrampeln wie ein Kind eine Decke, aber mit nur mäßigem Erfolg.

Als Maria am frühen Nachmittag ins Haus kam, saß Sonya am Tresen in der Küche und schnitzte sich ihren Namen in den linken Oberschenkel. Die Schnitte waren tief, sie gingen unter die Haut und bluteten. Tränen liefen ihr über die Wange, es war die Mischung aus der Wut und ihrem inneren Schmerz, die sie mit den Schnitten zu übertönen versuchte. Und dazu der Versuch, ihren Namen zu verewigen, in Schmerz, Gedanken und für alle Welt unwiederbringlich sichtbar.

Maria hob sie hoch und trug sie auf ihren Armen ins Wohnzimmer, auf die Couch. Sonya hielt sich an ihr fest und zitterte. „Bitte... lass meinen Namen stehen..." meinte Sonya leise. „Alles, was du willst" meinte Maria sanft und sorgte dafür, dass die Narben blieben, während der Rest schnell heilte.

Bei ihrem Arbeitgeber meldete sie Sonya erstmal ab, mit dem Versprechen, sich um sie zu kümmern. Ihr Chef war entsetzt, als sie ihm eine Kurzfassung gab und meinte, sie solle sich da keine Gedanken machen. Den Teil mit dem Schnitzen ließ sie dabei weg.

Der Sonntag verlief ähnlich. Morgens war Sonya gefasst, aber über den Tag kam es wieder hoch. Im Bad blieb sie lange unter der Dusche und versuchte die Erinnerung abzuschrubben. Maria fand Sonya mittags in der Küche, wie sie sich Sicherheitsnadeln in Arme und Beine steckte. Etwas später saß sie da und hielt ihre Hand über eine brennende Kerze.

„Die Wut brennt in mir!" kam es gepresst, und Sonya schlug mit der flachen Hand die Kerzen aus, bevor sie sich richtig verbrannte. Sie hatte genug Selbstverantwortung und war keineswegs darauf aus, sich ernsthaft was anzutun. Nur -- der Schmerz, die Wut, die what-if - Gedanken -- das alles beschäftigte sie. Es ließ sie nicht mehr klar denken und sie suchte so eine Ablenkung.

Daraufhin rief Maria Masie an. Sie hatte ein Wochenendseminar bei einem Kunden, versprach aber am nächsten Tag schon zurück zu kommen, statt erst Dienstag.

Mitten in der Nacht wachte Maria davon auf, dass Sonya nicht mehr neben ihr im Bett lag, sondern davor saß und sie ansah. Sie rutschte an den Rand und wollte Sonya zu sich ziehen. Aber die stand auf und zog sie so vom Bett, dass sie beide voreinander standen. Sonya nahm ihre Hände.

„Bitte... sag' mir, was ich tun soll!" flüsterte sie. Und, bevor Maria etwas antworten konnte, fuhr sie fort: „Ich fühle mich fast wie verrückt, meine Gedanken kreisen um die Tage, ich will nicht, dass sowas noch jemandem passiert und würde am liebsten hingehen und dieses Haus in Cardiff anzünden! Meine Wut verbrennt mich!" Sie atmete tief ein und kniete sich hin. „Ich kann kaum geradeaus denken. Ich will nicht mehr darüber nachdenken, was ich als nächstes tue, und noch viel weniger, was hätte passieren können. Kannst du das für mich machen? Mir sagen, was ich tun soll? Mich leiten, damit ich mich nicht mehr verletze und wieder Ruhe finde. Bis du sagst, dass ich wieder ich bin!" Sonya sah zu ihr auf. „Wirst du das für mich sein? Ohne Einschränkung!"

Maria hielt nun Sonyas Kopf. Sie spürte eine tiefe Verunsicherung und Unruhe in Sonya, etwas, das sie noch nie an ihr erlebt hatte. Und die vielen anderen Gefühle, Adrenalin, angespannte Muskeln, Schmerz... „Ja." sagte sie. Das hier war kein Spaß, Sonya wusste sich anscheinend nicht mehr anders zu helfen, als sich eine Weile wirklich ihr zu überlassen, bis sie zu sich zurück fand. Sie legte zwei Finger unter Sonyas Kinn und hob ihren Kopf an. Tief in ihre dunkelbraunen Augen blickend wiederholte sie es. „Ja. Und jetzt -- hole Seile und komm zu mir ins Bett. Du wirst nicht alleine sein, aber gefesselt. Ich sorge für dich."

Es ging ihr so leicht von den Lippen. ‚Werde ich es auch durchhalten können?" dachte Maria, „Für Sonya sicherlich.' Der Gedanke, ob sie es wieder aufgeben könnte, kam ihr gar nicht.

Dann kam Sonya und hielt ihr einige Seile hin. Dabei sah sie das tiefblaue schwere Halsband in Marias Hand. Fast wie von selbst kniete sie sich vor Maria und bot ihr mit gesenktem Kopf ihren Hals dar. Sie wirkte, als würde eine Last von ihr abfallen, als das Halsband sich eng und schwer an ihre Haut schmiegte. Wäre der Anlass ein anderer, Maria hätte diese intimen Akt als hocherotischen und äußerst erregenden Moment empfunden.

Maria legte ihr keine wirklich strenge Bondage an, sie band ihr nur die Handgelenke hinter dem Rücken zusammen, knüpfte ihr ein Netz auf den Oberkörper und schmuste dabei viel mit ihr. Sie wusste, dass Sonya mit dieser Art der Bondage nicht nur Einschränkung, sondern auch das Gefühl von Sicherheit und Halt verband. Sie hatte die Kontrolle abgegeben, war nun passiv und auf Maria angewiesen. Die körperliche Nähe und Wärme halfen Sonya auch, die angenehmen Gefühle im Vordergrund zu halten.

Bald darauf war Sonya eingeschlafen. Ihr Atem ging ruhig, und ihre Wange schmiegte sich an Marias Hand, die sie ihr hingelegt hatte. Ihre Züge hatten sich mit dem Anlegen der Bondage schon etwas entspannt, dann kam die gemeinsame Wärme unter der Decke dazu. Trotzdem zuckte sie im Schlaf gelegentlich und knurrte auch ab und zu im Traum.

Am nächsten Tag beließ es Maria dabei, Sonya im Haus zu beschäftigen, damit sie sich nicht nutzlos vorkam. Und dazwischen gab sie ihr immer wieder Momente der Ruhe, in denen sie reglos blieb, und versuchen konnte, Ruhe in ihre Gedanken zu bekommen. Im Laufe des Vormittags entfernte Maria die Seile. Sonya blieb annähernd reglos, aber Maria konnte spüren, dass sie sich unwohl fühlte und legte ihr später eine neue Bondage an.

Inzwischen hatte sich Sonya offenbar völlig auf sie fixiert und jegliche Eigeninitiative abgelegt. Luisa hielt sich zurück, sie mochte Sonya, aber sie hatte mit ihr bei weitem kein so inniges Verhältnis wie Maria und überließ es daher Maria, Sonya zu beruhigen und zu führen. Sie konnte hierbei nur unterstützen.

Masie kam spät Abends noch vorbei. Sonya blieb in ihrer Position, bis Maria sie aufforderte dazu zu kommen und alles zu erzählen, die ganze Geschichte und wie sie sich dabei fühlte, auch jetzt. Die Gefühle kamen dabei natürlich wieder hoch. Maria legte ihr eine Hand auf den Arm, das beruhigte Sonya direkt.

„Ich denke sie braucht sowas ähnliches wie eine Auszeit für ihre Gedanken." meinte Masie. „Indem sie alle Verantwortung abgibt und sich auf dich konzentriert schafft Sonya sich einen Freiraum, sie muss sich keine Gedanken machen und einfach nur auf dich hören. Dann kann sie versuchen, die Ereignisse zu verarbeiten. Das sollte nach ein paar Tagen funktionieren. Dann kommt die alte Sonya Stück für Stück wieder, zumindest größtenteils. Bis alle Narben geheilt sind, wird es aber viel Zeit brauchen. Die Ruhe wird schon bald wieder kommen, allerdings braucht sie immer wieder Herausforderungen, an denen sie sich dann reiben kann. Lass ihr Zeit, sie ist robust. Ich habe mit Liana gesprochen und bin mir sicher, dass sie es gut überstehen wird. Nur mit Fremden wird sie wohl noch einige Zeit Probleme haben. Schwierig für ihren Model-Job. Oder vielleicht ist das auch der Trigger, der sie schneller wieder Vertrauen finden lässt."

Es half wirklich. Dienstag war Sonya wieder etwas gelöster, als sie das Frühstück bereitete. Sie trug an diesem Morgen noch immer ihre Bondage unter Jogginghose und T-Shirt und war anscheinend froh darüber, sie an diesem Morgen nicht abgenommen zu bekommen. Maria wies sie an, drei große Tassen Tee zum Frühstück zu trinken, und danach auf Knien neben der Couch zu warten, während sie noch etwas erledigen musste. Sie stellte ihr noch eine Flasche Saft hin mit der Anweisung, diese bald leer zu trinken. Es dauerte nicht lange, dann wurde Sonya unruhig. Maria beobachtete sie aus dem Arbeitszimmer. Sonya sagte kein Wort, aber hinter ihrer Stirn arbeitete es nach einer Weile. Erst als Sonya sichtlich Probleme bekam und ihr feine Tröpfchen zu entrinnen drohten, ließ sie sie auf Toilette gehen. „Das Seil wird dich stören. Auf der Ablage hab' ich dir was hingelegt." sagte Maria.

Sonya wusste sich wirklich nicht mehr zu helfen. Sie machte sich Vorwürfe, dass ihr so etwas passiert war und überlegte, wieso gerade ihr? Dann machte sie sich Gedanken um andere, die vermutlich zerbrachen und dann irgendwo landeten, wo sie nicht hingehörten. Immerhin hatte sie aufgehört, sich immer wieder in Gedanken ihren Namen vorzusagen. Sie begann wieder sich selbst zu vertrauen. Sie hatte allen Versuchen, sie zu brechen, widerstanden. Noch knabberte sie an dieser Frage, aber es wurde besser, nicht zuletzt auch durch das Gespräch mit Masie, die sie bestärkte. Masie war zwar nicht ganz unvoreingenommen, aber sie kannten sich und sie vertraute auch ihrem Urteil. Maria rief Liana an und sie unterhielten sich lange zu dritt. Es half ihr, auch wenn es nur ein Videocall war. Liana... Erinnerungen an schöne Zeiten kamen hoch. Sie lächelte ein wenig.

Und - da war noch etwas, was ihr in diesen Tagen unvorstellbar war, und das war es auch, was sie am allermeisten schockierte: sie konnte sich im Moment nicht vorstellen, Sex mit jemandem zu haben und dabei Lust zu empfinden! Begierde, Fesseln und gefesselt werden, der ganze andere Kram... sie hatte ihren Fetisch mit ihrem Beruf verknüpft, es war ein großer Teil von ihr. Und das war gefühlt Lichtjahre weit weg.

Das Gedankenkarussell in ihrem Kopf war kurz davor gewesen, sie irre zu machen. Sie musste es durchbrechen und Ruhe finden. Sich eine Weile auf Maria zu konzentrieren und sich ihr ganz zu überlassen, war das Beste, was ihr in dem Moment einfiel.

Sie wusste, egal, was passierte, Maria passt auf sie auf. Und... sie würde ihr den Weg zur Lust zurück bereiten. Da war sie sich sicher! Sie vertraute Maria genauso wie Liana, eher mehr in dieser Situation. Es gab da irgendwas zwischen ihnen, sie konnte es nicht fassen, sich nicht einmal vorstellen, dauerhaft mit ihr zusammen zu leben, aber trotzdem gab es diese Verbindung, die ihr dieses Vertrauen gab.

Es war ein wenig wie in Trance, oder wie in einem Traum. Maria befahl etwas, und sie machte es, denn Marias Wunsch war auch ihr Wunsch. Wie bei ihrem Spiel, nur war das hier ernst und mit vertauschten Rollen. Die erste Zeit versuchte sie, Maria in ihren Gedanken als ‚Herrin' zu bezeichnen, aber das funktionierte nicht. Maria war in diesem Moment so viel mehr für sie, aber auch immer nur ‚Maria'. Als Maria ihr morgens nach ihrer -- Unterwerfung war das falsche Wort, auch wenn es de facto eine war, vielleicht eher ‚temporären Selbstaufgabe' - die Bondage abnahm, fühlte sie sich einen Moment nackt und schutzlos. Ihre Augen starrten den Seilen nach, wie Maria sie weglegte. Das Halsband wog schwer und sie hielt sich innerlich an der metallenen Schwere fest. Später am Tag legte Maria ihr wieder Seile an. Sie ließ es mit geschlossenen Augen passieren und genoss es. Die Seile ebenso wie die Nähe und den körperlichen Kontakt mit Maria. Sie gaben ihr ein Gefühl von Halt, aber das Halsband gab ihr die Gewissheit, dass Maria auf sie aufpasste. Es wirkte wie ein Schutzschild. Wer sie wollte, musste das Halsband abnehmen, und dafür musste derjenige an Maria vorbei. Und das war, streng genommen, gar nicht mal so falsch.

Nachts lag sie bei Maria, die ihr wieder ihre Hand hinhielt. Es gab ihr Geborgenheit. In der zweiten Nacht schlief sie ruhiger, ihre Gedanken waren mehr bei Maria als dass sie sich in ihrem Kopf drehten. Im Laufe der Nacht wurde sie kurz von einem Traum wach, und beinahe gleichzeitig wurde sie in Marias Arme gezogen, wo sie fast sofort wieder einschlief.

Maria sagt „knie dich neben die Couch und warte" und Sonya tat es. Ihre Blase drückte. Sie wartete auf Knien. Der Druck in ihr stieg an, Maria war nicht da, also wartete sie. Sie zitterte vor Anstrengung und Konzentration. ‚Maria weiß, was gut ist für mich' dachte sie. Dann durfte sie sich endlich erleichtern, sie hätte es nicht mehr lange aufhalten können. Im Bad lag ein scharfes Messer mit breitem Rücken bereit. Sie wusste, dass der Druck des Seils nur die Illusion von Sicherheit vermittelte. Und trotzdem... das Messer war kühl auf ihrer Haut, als sie es unter das Seil schob und das Seil durchtrennte.

Als sie ohne Bondage und Druck auf der Blase aus dem Bad kam, stritten sich Erleichterung und ein Gefühl von Nacktheit in ihr. Maria lächelte sie an, sie wusste genau, was in ihr vorging. Später ging sie mit ihr ins Fitnesscenter. Spätnachmittags war es gut besucht und sie war inmitten einer Gruppe schwitzender Menschen. Maria war bei ihr, es machte ihr nichts aus.