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Mein persönlicher „LifeChangingSex“

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Ich war so heiß! Heiß auf einen richtigen Fick!

Doch Ralf stieß jetzt ein erlöstes Stöhnen aus und sackte auf den Rücken. Verdammt! Was war denn mit mir? Für eine Sekunde spürte ich grollende Wut in mir hochsteigen. Nein! Das würde doch jetzt alles ruinieren. Doch ich brauchte einfach...

„Bleib so", keuchte ich und schwang mich über ihn.

„Hä?"

Bevor er es sich versah, hatte ich mich breitbeinig über seinen Schoß gekniet und seinen immer noch harten, zuckenden, überfließenden Schwanz an mein Loch gebracht, das vor Sehnsucht nach Füllung jammerte. Mit einem Ruck pfählte ich mich und das Ding fuhr von unten in meinen Leib.

„GAHH?"

Ich riss die Augen auf. So dick hatte ich es gar nicht in Erinnerung, von vorhin. Doch jetzt fühlte sich das an wie ein Knüppel, der mich teilte, mich durchbohrte. Hart an der Schmerzgrenze, doch in meinem aufgeheizten Zustand peitschte mich das nur zusätzlich hoch.

Ralf knurrte, packte mich um die Taille, und rammte im abflauenden Orgasmus noch drei, vier Mal hart in mich. Ich erschauerte unter der Wucht des Anpralls und bog mich nach hinten, mein Unterleib ratschte vor und zurück, vor und zurück, die Titten hüpften und wippten dazu. Ja, noch ein wenig! Noch ein wenig...!

Es reichte nicht. Ralf seufzte und sein Körper verlor an Spannung. Erneut fühlte ich Mangel und blanke Aggression auf ihn. Er hatte abgespritzt, aber so einfach konnte ich jetzt nicht aufhören. Warum machte er jetzt nicht...?

Aha? Da erinnerte ich mich, dass es auch in meiner Erinnerung Situationen gegeben hatte, in denen die Frauen im Bett plötzlich ganz kratzbürstig geworden waren. Wohl kein Wunder, wenn massenhaft Hormone und Brandbeschleuniger durch die Adern schoss.

Mit Mühe bezähmte ich meine Emotionen und rappelte mich auf. Schweiß stand auf seiner geröteten Stirn und er sah mich vorsichtig an. Natürlich hatte er exakt dieselben Gedanken wie ich gerade. Er hatte es nicht geschafft, mich zum Orgasmus zu bringen. Er war eine Flasche von einem Liebhaber. Und das, wo sich das Mädchen doch gerade so lieb um ihn gekümmert hatte. Ein Versager, einfach. Das würde haften bleiben und der traumhaften Nacht unwiederbringlich eine Scharte verpassen.

Nein! Da gab es nur eines.

Ich legte mich nach vorne und streckte die Beine aus, bis ich auf ihm balancierte, seine nachlassende Härte in mir mit den Schenkeln festgeklemmt. Ein atemloser Kuss, ich ließ ihn seinen Saft schmecken.

„Tut mir leid, Delia", flüsterte er da auch schon. „Ich war zu schnell."

„Ich glaube nicht." Damit schenkte ich ihm ein Raubtierlächeln. „Ist doch gut so, denn jetzt kannst du umso länger durchhalten, oder?"

„Äh -- was?"

Mit einem Kichern brachte ich meinen Mund an sein Ohr und flüsterte ihm heiser zu: „Das törnt mich voll an, wenn du so erregt bist. Da werde ich dann mitgerissen, ob ich will oder nicht. Vorhin auch schon, das hast du ja gemerkt."

„Ja..."

Ich nahm einen tiefen Atemzug und hauchte: „Du hast einen Wunsch frei, Ralf. Vielleicht etwas, das du dir schon immer heimlich gewünscht hast. Deine größte erotische Fantasie möglicherweise? Die würde ich gerne kennenlernen..."

„Einen -- Wunsch?"

Er drehte den Kopf und sah mich mit schreckgeweiteten Augen an.

„Mach mit mir, was du am liebsten willst", schnurrte ich und schubberte mich auf ihm, so dass er spüren musste, wie sich meine Brüste an seinen Rippen verformten. „Ich bin da für dich. Für mich ist alles okay."

„Uh -- alles?"

„Ja." Kuss. „Alles."

„Hmmm."

Er schluckte und blinzelte. Ich hielt den Atem an. Dann sah ich, wie es in seinen Augen zu glitzern begann. Yeah!

„Alles?", fragte er leise, mit einem angedeuteten Lächeln.

„Alles!" Ich strich ihm über die Wange und genoss die glatte Haut. Er hatte sich erst direkt vor der Fete rasiert. „Egal was."

„Puh!" Er lachte fahrig. Natürlich hatte ich eine Idee davon, was ihm jetzt durch den Kopf ging. Die Dinge, die mich so richtig in Fahrt brachten, hatten sich in den letzten Jahrzehnten wenig geändert. Doch würde er es auch ausdrücken können?

Er zog mich dicht an sich und flüsterte mir ins Ohr: „Dann will ich dich jetzt von hinten. Im Knien. Das... törnt mich total an."

„Hmmm. Doggy-style also." Ich räkelte mich genussvoll auf ihm. „Hört sich gut an. Warum magst du das denn so?"

„Ach, ich weiß eigentlich gar nicht so recht." Er musste albern kichern und ich spürte, wie die Härte in seinen Penis zurückkehrte. „Ich habe es ja noch nie ausprobiert. Aber ich stelle es mir superheiß vor. So richtig animalisch eben..."

Das war nur die halbe Wahrheit, wie ich wusste. Ich schnaufte begeistert und leckte ihm am Hals. „Dann... hast du auch meinen Popo direkt vor dir", schnurrte ich in laszivem Tonfall. „Magst du das auch?"

„Ja! Und wie!"

Wunderbar. Sein Rohr stand schon wieder wie eine Eins und drängte sich tief in mich. Das war die richtige Spur. Ich gestattete mir einen Anflug von Stolz auf meine Technik. Jetzt konnte ich es auch noch ein wenig genießen und auswalzen, oder?

„Macht dich das an, wenn du meinen Anus siehst?", flüsterte ich ihm zu, selbst atemlos. „Willst du mich da berühren? Streicheln?"

„Wenn -- wenn ich darf?"

Das war jetzt steinerne Härte in meinem Bauch. Ich ließ die Knie wieder rechts und links seiner Hüften auf die Matratze hinab und schob mich ein paar Zentimeter auf und ab, weil sich das so herrlich anfühlte.

„Du darfst." Meine Stimme war nur ein Hauch, direkt an seinem Ohr. „Bei der Vorstellung, dass du mir die Bäckchen auseinanderziehst und alles von mir siehst, da wird mir ganz anders. Und wenn du mein hinteres Löchlein ganz vorsichtig streichelst... ahh..."

Ralf stieß einen harten Laut aus. Plötzlich packte er mich und ich wurde herumgewirbelt. In der nächsten Sekunde lag er auf mir und hatte mich an beiden Handgelenken gepackt, über den Kopf gestreckt. Er starrte mich an, keuchend. Und stieß zu. Fest.

Ich japste auf und starrte zu ihm hoch. Was war das? Woher kam dieses eherne Glitzern in seinen Augen? Diese Stärke in seinem Griff um meine Arme?

Er stieß nochmals zu. Und wieder. Noch härter. Beobachtete mich.

„Ja..." Ich schloss die Augen halb und lächelte schwach. „Gib´s mir richtig. Da stehe ich drauf. Besorg´s mir."

Ganz langsam nickte er. Gerade hatte er etwas über Frauen gelernt, schien mir. Etwas, für das ich sehr, sehr lange gebraucht hatte. Zu lange. Bis heute, wenn man es genau nahm. Wir lernten es gleichzeitig, sozusagen.

Mit einem Knurren rappelte er sich hoch, packte mich und zwang mich herum, auf die Knie. Ich schmiegte mich auf das zerknitterte Laken, Schenkel weit gespreizt, den Hintern steil hochgereckt. Und verhielt, zitternd vor Erwartung.

Erst hörte ich nur seine gepressten Atemzüge. Er betrachtete mich. Meine weit offene Muschi, gerade noch von ihm gefickt. Meine Afterspalte, in der Position dargeboten wie ein Orangenschnitz. Dann spürte ich zwei Hände. Er streichelte meinen Po, liebevoll, aber auch mit spürbarer Gier.

Ich seufzte und schloss die Augen, spürte die Wimpern über das Laken kratzen. Erst verhohlen, dann immer direkter zog er mein Fleisch auseinander und walkte die Hinterbacken durch. Die Berührungen pflanzten sich bis ins Zentrum fort und ich genoss es, wie der Schließmuskel sanft gedehnt wurde. Dann heißer Atem an meiner Haut, und --

„AHH?"

Er tat es! Das hatte ich gar nicht erwartet. Nicht beim ersten Versuch. Suchende Lippen, eine Zungenspitze. Die sich vorsichtig, aber getrieben von spürbarer Gier in meinen Hintereingang schmiegte.

Mit einem brünstigen Stöhnen signalisierte ich meine Bereitschaft, mein Einverständnis. Ralf leckte und küsste mich überall, ringsum, dann kehrte er zurück zur Rosette und bohrte stärker. Richtig stark! Das erzeugte eine ganz eigene Art von Prickeln dort, tief und erdig und alles durchdringend...

Mit einem undefinierbaren Laut kam er hoch und kniete sich hinter mich. Im nächsten Moment drang er wieder ein, mit einem bolzenharten Schwanz, ohne meinen Po loszulassen. Ich keuchte, als er ganz drin war. In dieser Position spürte ich ihn noch tiefer, noch direkter. Mitten in mir, wunderbar dick.

Er stieß mich, langsam und regelmäßig, jedes Mal ein Vollenden, ein Komplettieren, ein Ausfüllen, wunderbar. Das tat er für mich, das spürte ich. Er hätte auch schneller machen können, doch er nahm sich die Zeit und gewöhnte mich an die neue Position, an die Reibung, den Anprall.

Ich ließ los und gab mich einfach hin, machte nichts mehr selbst. So passiv, so entspannt, so gut. Wir beschleunigten gleichsinnig, jetzt wieder auf diese unnachahmliche Weise verbunden. Ich spürte ihn, jede Einzelheit, wie er mich immer fester um die Hüften packte, härter zustieß, lauter schnaufte. Das Klatschen von Fleisch, Schenkel an Schenkel, Bauch an Hintern.

„Jaaa...", stöhnte ich glücklich in das Laken und kam mir vor wie ein Schnitzel unter dem Hammer beim Weichklopfen. Tiefrote Wollust füllte mich, bis sie aus jeder Pore troff, so satt und süß und schmelzend. Stoß auf Stoß pumpte Ralf weitere Glut dazu. Schon fühlte ich, wie sich in mir etwas zusammenzog. Nicht mehr lange, bis...

Da bohrte sich ohne Vorwarnung ein Finger in meinen Hintereingang. Wurmartig, mit einer korkenzieherartigen Bewegung. Der unverhoffte Reiz durchfuhr mich mit dolchartiger Intensität und wirkte wie ein Molotowcocktail, der in ein Pulvermagazin geworfen wird.

Die nächsten Minuten bestanden aus verschwommenen Eindrücken, aus einzelnen Wahrnehmungsfetzen. Meine Schreie, oder eher ein Flehen. Die Art, wie sich mein Leib so hart und konvulsivisch zusammenkrampfte, dass es mich förmlich von den Knien riss. Diese unglaublich lustvollen Boxhiebe in meinen Bauch, von denen ich nicht genug kriegen konnte. Dazu der Finger da hinten, der sich mit jedem Pulsen des Muskelrings tiefer in mich bohrte.

Dann Ralfs gepresstes Aufkeuchen. Seine Finger, die sich tief in meine Seiten gruben.

Er kam.

Ich kam.

Wir kamen.

Das Universum kam zum Stillstand...

Irgendwann später, als wir engumschlungen nebeneinanderlagen und verschnauften, hörte ich in der Ferne einen Hahn krähen. Die ersten Vorzeichen der Dämmerung malten den Fensterausschnitt als Quadrat in Indigo.

Er sah mich an. Forschend.

„Was ist?", lächelte ich.

„Ich glaube, ich liebe dich", sage er ernst. „So richtig, meine ich."

Ich schluckte. Der L-Satz. Den hatte ich eigentlich erst Jahre später herausgebracht. Und auch da mit dem vagen Gefühl, über etwas zu reden, das ich höchstens vage erahnte. Und keinesfalls richtig verstand.

„Ich liebe dich auch", hörte ich mich sagen. Nanu? Aber es stimmte ja.

Das tiefe Leuchten in seinen Augen. Sie sahen so hell aus wie Bernsteine. Ich spürte in mich hinein. Belog ich ihn jetzt? War das eine Manipulation? Ganz ähnlich wie die von Opa Heiners Delia? Wie weit ging meine Mission eigentlich?

„Ich liebe mich ebenfalls", ergänzte ich und legte die Hand auf meine eigene Brust. Das stimmte auf jeden Fall. Ah, wie ich diesen Gastaufenthalt in einem jungen, weiblichen Körper genoss! Ja, ich liebte das. Mich selbst also, wenn auch auf eine möglicherweise verquere Weise.

Ralf nickte zögernd und rang erkennbar mit dem Konzept der Selbstliebe. Ich verstand es jetzt ein wenig besser. Darum ging es doch letztlich bei der ganzen Geschichte, oder?

„Liebst du dich auch?", fragte ich weich und drückte ihm meine Hand auf die Brustmitte? „Als Ralf?"

„Ich... glaube schon", flüsterte er nach ein paar Sekunden. „Ja. Da ist was."

„Gut."

Genug der Therapie. Ich fühlte mich zerschlagen und todmüde, aber gleichzeitig so erfüllt und wohlig erschöpft wie nie zuvor. Der Bogen dieser Nacht neigte sich dem Ende entgegen. Was würde morgen sein? Doch ich war zu platt, um mir darüber Gedanken zu machen.

„Tust du mir noch einen Gefallen", murmelte ich und schob mich auf ihn.

„Was denn?" Er umarmte mich und streichelte meinen Po.

„Ich glaube, ich bin in einer Minute weg. Kannst du nochmal reinkommen? Ich würde gerne so einschlafen..."

„Aber gerne."

Wir justierten uns, mit Kichern und Schnaufen. Erneut schufen wir uns die tiefste Verbindung, zu der zwei Menschen überhaupt fähig sind. Zufrieden bettete ich meine Wange an seinen Hals und genoss es, wie er sanft in mich drängte. Stabil genug, aber nicht mehr ganz hart. Sehr schmiegsam und wunderschön.

Das letzte, was ich dachte, war: „Marty McFly! Du weißt nicht, was du alles verpasst hast. Vielleicht hättest du das mit deiner Mutter da im deLorean auf dem Parkplatz doch anders regeln sollen..."

***

Als ich die Augen aufschlug, war ich sofort voll da. Ich lag auf dem Sofa und wusste, wer ich war. Ralf, männlich, 44 Jahre alt, gerade getrennt. Das überraschte mich kein bisschen. Der Fernseher war tot, in der Nacht von der Abschaltautomatik ausgeknipst. Draußen das trübe Licht einer Morgendämmerung im November 2019.

Ich taumelte hoch, meine Hände fuhren über meine Vorderseite. Keine Spur mehr von dem tollen, straffen Mädchenbusen. Ein breiter, flacher Brustkorb, darunter der Bauchansatz. Nur klein, viel weniger als viele Männer in meinem Alter aufwiesen. Doch nach Delias unirdisch schmalem Körper kam ich mir so massig vor wie ein Walross.

„Scheiße", murmelte ich und zuckte zusammen beim ungewohnten Klang der Männerstimme. Ich trug noch die Klamotten vom Vortag. Offenbar hatte ich die ganze Nacht auf dem Sofa verbracht, völlig von diesem absonderlichen Traum absorbiert. Und hatte dabei einen Erguss gehabt. Das da in meiner Unterhose fühlte sich an wie ein klebriger Sumpf.

Nur -- das war kein Traum, richtig? Das war... etwas ganz anderes. Aber was? Ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich auf die Erinnerung. Aber seltsam -- es war kaum auseinanderzuhalten, welche der Bilder und Gefühle von Delia stammten und welche von dem jungen Ralf. Ich hatte im Alter von achtzehn Jahren eine berückend schöne, rothaarige Geliebte gehabt. Meine Unschuld mit ihr verloren. So eine bestrickend süße, nostalgische Erinnerung...

„Ist mir das jetzt wirklich passiert?", flüsterte ich vor mich hin. „War ich zurück im Jahr 1993? Oder hat sich nur in meinem Kopf etwas verändert? War das eine Art Gedächtniskorrektur?"

Darauf gab es keine Antwort. Ich schaltete auf Autopilot und ging duschen und mich anziehen. Heute war Donnerstag, ich musste ins Büro. Hose, Hemd.

Die Zeit nutzte ich, um mir möglichst viele Details von der Nacht als Delia in Erinnerung zu rufen. Ich wusste noch alles! Wie sich Ralf angefühlt hatte. Wie ich mich gefühlt hatte. Der Geruch meiner Muschi. Sein Blick. Seine Finger auf meiner Haut. Sein Schwanz in mir. Mein Schwanz in ihr.

Der Geschmack von Kaffee in meinem Mund riss mich aus der Trance. Ich blinzelte und sah mich um. Hatte ich tatsächlich die Maschine angeworfen und mir das Tagesstartgetränk zubereitet, völlig ohne es zu bemerken? Und wer hatte das Hemd ausgewählt, das ich anhatte?

Ein tiefes Durchatmen. Ins Büro? Heute? Unmöglich! Ich nahm das Handy vom Board und drei Minuten später hatte ich mir den Rest der Woche freigenommen. Im Moment lag nichts Dringendes an und mein Überstundenkonto quoll ohnehin über.

Stattdessen schnappte ich mir den Mantel, setzte mich ins Auto und raste zur Waldstraße. Als ich vor der übergroßen Hecke hielt, zeigte die Uhr kurz nach neun Uhr. Ich atmete durch und stieg aus.

Das Tor stand halb offen. Der handgekritzelte Aufkleber „Praxis" war verschwunden.

„Hallo?", rief ich hinein. Keine Antwort. Zögernd setzte ich mich in Bewegung und ging den Weg entlang, auf das Haus zu. Es sah exakt so aus wie vor drei Tagen, als ich hier meine erste und einzige Therapiesitzung mit Frau Dr. Delia Mickels hatte. Heute war jedoch niemand da. Das Panoramafenster des Anbaus war dicht, von innen mit dicken Vorhängen zugezogen.

Da öffnete sich die Eingangstür der Villa, und Delia trat heraus. Die Haare leuchteten auf im Tageslicht, obwohl die Sonne nur blass durch den Hochnebel schimmerte.

„Delia?", stieß ich hervor und trat näher.

„Was?"

Sie drehte sich um. Nein, das war gar nicht Delia. Eine andere Frau. Auch rothaarig und hübsch, auch schlank und grazil. Doch sie musste mindestens 60 Jahre alt sein, vielleicht auch mehr. Sie trug ein schwarzes Kleid und eine schwarze Jacke darüber. Ihre schmale, mädchenhafte Figur hatte mich wohl getäuscht. Sie hatte andere Gesichtszüge, ausgeprägtere Wangenknochen. Doch ich sah in dieselben sturmblauen Augen, die ich von Delia kannte. Ihre Mutter?

„Bitte entschuldigen sie", stammelte ich. „Äh -- ich bin ein Kunde von Delia und dachte..."

„Ein Kunde von Delia?" Sie legte den Kopf schräg und runzelte die Stirn. „Von früher?"

„Von früher?"

Wir starrten uns an. Ich lachte, eigentümlich berührt, und streckte ihr meine Hand hin. „Ralf Steganowski", stellte ich mich vor.

„Romy Lugersen". Ihr Händedruck fühlte sich ähnlich an wie der von Delia. Erfüllt von einer hintergründigen Energie.

„Sind -- sind sie mit Delia verwandt?", fragte ich nach.

„Natürlich." Ein trauriges Lächeln. „Sie war meine Mutter."

„Ihre -- Mutter?" Meine Augen fühlten sich so groß an wie Wagenräder. „Aber..."

„Sie ist in der Nacht gestorben", seufzte Romy. Ihr Blick irrte ab, Schmerz schimmerte darin, aber auch versteckte Befreiung.

„Ich..." Meine Stimme verstummte. In meinem Hirn brauste es, als hätte sich ein Hornissenschwarm darin eingenistet. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.

„Mein herzliches Beileid, Frau Lugersen", besann ich mich auf die Form. „Es tut mir sehr leid, das zu hören."

„Danke. Nun ja - sie hat ihr Ziel erreicht." Romy mühte sich um ein Lächeln. „Sie ist tatsächlich 100 Jahre alt geworden, vor zwei Wochen. Das wollte sie immer. Sie hat es erzwungen."

„Das heißt -- sie wurde 1919 geboren? Und 1946 war sie 27 Jahre alt?"

„Stimmt."

„Verstehe", murmelte ich, obwohl ich nichts verstand. Letzte Nacht gestorben war also diejenige Delia, die mein Großvater als Geliebte kennenlernte. Wer war dann die Therapeutin gewesen? Und wer ich?

„Woher, sagten sie, kennen sie meine Mutter?", hakte sie nach. „Was meinten sie mit Kunde?"

„Das... ist schwer zu erklären", wich ich aus. „Aber sagen sie: Hat Delia... noch etwas gesagt? Bevor sie...?"

„Ich war nicht im Krankenhaus, als sie ging", schüttelte Romy den Kopf. „Ich habe es erst heute früh gehört und bin jetzt hier, weil meine Schwester meinte, wir sollten gleich nach dem Haus sehen."

„Oh. Hm."

„Jetzt tun sie doch nicht so geheimnisvoll!" Sie stemmte die Arme in die Hüften und blitze mich an. „Meine Mutter ist seit Jahren im Pflegeheim, und davor hat sie nichts verkauft. Wieso Kunde? Woher kennen sie sie?"

Ich schluckte. Diese abstruse Geschichte konnte ich doch keiner Menschenseele jemals erzählen, oder? Wahrscheinlich war es das Beste, ich verdünnisierte mich sofort, mit einer lahmen Ausrede.

Andererseits -- ich las ehrliche Neugier in diesen Augen, die mir so vertraut vorkamen.

„Also gut", nickte ich kurzentschlossen. „Aber bitte versprechen sie mir, nicht zu lachen."

„Warum sollte ich lachen?" Wieder dieses Schräglegen des Kopfes. Eine süße Geste, auch wie Delia.

„Ich war vor drei Tagen hier. Und habe ihre Mutter getroffen. Allerdings war sie da höchstens 30, eine wunderschöne junge Frau. Wir haben uns unterhalten."

„30?" Romys Augen weiteten sich. „Das... ist unmöglich!"

„Ich weiß." Ich rieb mir über die Stirn. „Dennoch sage ich die Wahrheit, das ist nämlich..."

„Die Zwölf!", keuchte Romy da und wich einen Schritt zurück. Sie sah plötzlich totenblass aus.

„Äh -- ja." Ich fand ein Lächeln. „Soweit ich weiß, bin ich Kunde Nummer zwölf, das hat sie gesagt."

„Das ist..."

Wir starrten uns an.

Dann atmete sie durch, trat einen Schritt vor und nahm meine Hände in ihre. „Bitte, Herr Steganowski. Sie müssen mir alles erzählen. Es ist wichtig."

„Sagen sie mir dann auch, was es mit den Zwölf auf sich hat?", fragte ich zurück.

Sie zögerte, dann nickte sie nachdrücklich. „Ja. Ein Austausch, okay?"