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Mein persönlicher „LifeChangingSex“

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Perplex sah ich mich um. Wo war ich? Wie war ich hierhergekommen? Ich lag in einem kleinen Räumchen auf einem Sofa, eine Wolldecke über mich gebreitet. Ein Gästezimmer, fraglos. An einer Seite zog sich eine weiße Schrankwand entlang, neben dem Fenster stand eine Nähmaschine. Es war Nachmittag, sagte mir meine Intuition auf der Grundlage des Lichteinfalls durch das Fenster. Das sah aus wie die Sommersonne.

Im November?!

„Du bist ja eine Schlafmütze. Ich dachte, das sollte nur ein kurzer Mittags-Nap sein", lachte eine junge, weibliche Stimme. Ich sah hoch. Vor dem Sofa stand Amy Schneidkorn und grinste auf mich herunter, die Hände in die Hüften gestemmt.

Amy Schneidkorn?

Ich riss die Augen auf. Was machte der Schwarm meiner Schulzeit hier? Und warum sah sie so aus wie damals, in der Oberstufe, als wir siebzehn oder achtzehn waren? Wieso...

„Ah!", nickte ich. Na klar -- ein Traum.

Ich grinste zurück und genoss meine Erinnerung. Amy trug eine Designerjeans mit kunstvollen Rissen und Löchern, und dazu einen Strickpulli, der einen hübschen Streifen Bauch freiließ. Ja, so war sie öfters in die Schule gekommen. Hey, so detailliert träumte ich sonst nie! Ich sah sogar ihre überbetonte Wimperntusche wieder, und den Lippenstift, den sie immer ein wenig über die eigentlichen Lippen hinauszog, weil ihr der Mund zu klein vorkam. Erstaunlich, dass das noch in meinem Kopf steckte.

„Jetzt komm schon!" Amy gestikulierte und wandte sich um. „Du wolltest doch noch duschen."

„Duschen?", fragte ich nach. Und erstarrte. Warum sprach ich in der hellen Stimme eines Mädchens? Mit tauben Fingern schob ich die Decke nach unten. Starrte auf einen dünnen Körper.

Einen mit Brüsten.

Ich musste lachen, hörte aber gleich wieder auf, als ich mich selbst hörte. In einem Traum konnte alles passieren. Man konnte sich auch in ein Mädchen verwandeln, warum nicht?

Nur -- das hier fühlte sich nicht an wie ein Traum.

Es wirkte absolut real.

Panisch kämpfte ich mich auf die Füße und schwankte kurz. So leicht! So schmal! Meine hektischen Atemzüge kamen mir flach vor, obwohl ich so viel Luft einsaugte wie nur möglich. Ich legte meine Finger auf den Busen und drückte. Spürte das zarte Fleisch unter dem Stoff des Shirts, das ich anhatte. An den Fingern, aber auch von innen. An den Brüsten, die eingedellt wurden und diese Wahrnehmung brav dem Gehirn übermittelten. IN den Brüsten!

„Scheiße!", hauchte ich ehrfürchtig und sah an mir herunter. Zu dem weißen Shirt hatte ich nur einen Slip an. Blassgrau. Verdattert schüttelte ich den Kopf. Und spürte, wie ein unbekanntes Gewimmel um meine Wangen tanzte. Die Haare! Lange Haare, anscheinend. Mit zitternden Fingern griff ich eine der Strähnen und zog sie vor die Augen.

Leuchtend kupferfarben.

„Delia?", schluckte ich und meinte zu ersticken. Stolpernd setzte ich mich in Bewegung und stieß auf eine offene Tür. Dahinter ein Badezimmer. Amy stand vor dem Spiegel und zupfte an ihren Haaren herum.

„Da bist du ja", meinte sie nach einem Blick zu mir. „Beeil dich."

Ich achtete nicht auf sie, sondern drängte mich daneben. Aus dem Spiegel starrte mir ein unglaublich hübsches, rothaariges Mädchen entgegen. Riesengroße, strahlende, blaugraue Augen. Rosa Lippen. Süße, kleine Sommersprossen überall.

„Scheiße!", würgte ich erneut und hielt mir schnell eine Hand vor den Mund, als ein Brechreiz mich überkam.

„Hey, was ist los?" Amy runzelte die Stirn. „Ein neuer Mitesser? Jetzt mach schon -- solange du duschst, kann ich nicht rein, sonst geht meine Frisur in der feuchten Luft zum Teufel. Also gleich das Fenster auf, klar?"

„Klar", flüsterte ich und krallte mich so fest an den Rand des Waschbeckens, dass meine Arme zitterten. Meine dünnen Arme!

Amy verschwand. Ich schloss die Tür hinter ihr und wandte mich um. Zog mich aus, der Atem blockiert von einem Tonnengewicht auf der Brust. Im Spiegel sah ich ein gertenschlankes, nacktes Mädchen mit heller Haut und Sommersprossen überall, auch auf den Armen und am Busen. Ein aberwitzig kleiner, flacher Bauch. Darunter ein gestutzter Schamhaarbusch. Auch kupferfarben, aber matter als die Haupthaare. Noch genauer hinzusehen, das brachte ich gerade nicht fertig.

„Ich bin ein Mädchen", sagte ich dem Spiegelbild, in einer angenehm hellen, fließenden Stimmlage. Meine Reflexion nickte.

„Delia, hat sie gesagt", fiel mir ein. „Himmel und Hölle -- ich bin Dr. Delia Mickels! Als Mädchen?"

Das Fluchen hörte sich fürchterlich falsch an aus meinem neuen Mund. Alles hörte sich falsch an. Doch ich zwang mich weiter zum Selbstgespräch. Das war immer noch besser, als nur zu denken. Dort lauerte der Wahnsinn, spürte ich.

„Also gut", schnaufte ich und sah an mir herunter. „Es muss eine logische Erklärung geben. Ein Traum ist es nicht, oder?"

Ich nahm Haut und Fleisch vom Oberarm zwischen zwei Finger und drückte feste zu.

„Au!"

Das tat weh. Mehr weh, als ich es erwartet hatte. Dennoch musste ich den Versuch unbedingt mit einer dieser unfassbaren, knapp apfelgroßen Brüste versuchen. Die Nippel wirkten wie rosa Stiftchen, die Aureolen ringsum fielen dagegen erstaunlich klein aus, eigentlich nur ein faltiger Ring um die Basis der Brustwarze. Das sah süß aus.

Ich kniff in die Seite des rechten Äpfelchens und zuckte zusammen. „Hahaha", lachte ich hohl. „Kein Traum. Wusste ich es doch."

Meine Sachen! Nackt riss ich die Tür auf, rannte zurück in das Gästezimmer und sah mich wild um. Da, eine Reisetasche. Eine Jeans, darüber geknäult. Und eine Handtasche. Ich schnappte sie und wühlte im Inneren, bis ich auf einen vertrauten Umriss stieß und eine Geldbörse herauszog. Mit einem Sausen in den Ohren klappte ich sie auf.

Eine EC-Karte. Ein Schülerausweis. Ein Personalausweis. Scheckkartengröße, aber im alten Format. Alle ausgestellt auf „Delia van Effen", geboren am 04.05.1975 und wohnhaft in Darmstadt.

Der vierte Mai 1975 war mein eigenes Geburtsdatum! Das von Ralf Steganowski.

„van Effen?," murmelte ich verwirrt und suchte weiter. Dann wurde mir klar, dass Delia van Effen später geheiratet haben könnte. Einen Mann mit dem Nachnamen Mickels.

„Das führt uns zu der Frage: Wann und wo ist denn heute?", flüsterte ich und musste kichern. „Kleine Zeitreise gefällig?"

Ich schloss die Augen und dachte angestrengt nach. Sogar das fühlte sich anders an. Kein Wunder, mit einem anderen Gehirnmodell im Kopf.

Einen Personalausweis bekam man erst ab 18, richtig? Das hieß, ich befand mich mindestens im Jahr 1993. Dem Jahr, in dem ich -- also mein richtiges Ich -- in die dreizehnte Klasse ging, auf der Zielgeraden fürs Abi. Richtig! Amy hatte exakt so ausgesehen, damals. Und das wiederum hieß, wir befanden uns in...

„Fränklingen?", kicherte ich. „Echt jetzt? Wo ich gelebt habe? Oder jetzt lebe, genauer gesagt? Das heißt -- ich könnte mir selbst begegnen? Wie in diesem Film, ´Zurück in die Zukunft´?"

„Bist du schon fertig mit Duschen?", hörte ich den Ruf von Amy.

„Äh -- nein. Moment noch", schrie ich zurück, warf alles auf das Sofa und tappte auf nackten Sohlen zurück ins Bad. Offensichtlich war ich im Leben und im Körper eines fremden Mädchens gelandet. Bis ich Genaueres wusste, würde ich erst mal mitspielen und nicht auffallen.

Ich sprang unter die Dusche, zog den transparenten Vorhang zu und drehte das Wasser auf. Als die Temperatur stimmte, wollte ich mich schon direkt unter die Brause stellen. Da fiel mir ein, dass ich Null Ahnung hatte, wie man sich als Frau die Haare wusch, geschweige denn danach in Form brachte. Ich hatte nur immer staunend die Dutzende von Flaschen und Tuben gesehen, die Lydia zu diesem Zweck benötigte. Glücklicherweise hing eine Duschhaube an einem Haken. Ich stopfte alle Strähnen darunter und seifte mich vorsichtig ein.

Dadurch nahm ich auch das erste Mal richtig Kontakt mit meinem neuen Körper auf. Die Arme fühlten sich unnatürlich dünn an, ebenso die Rippen und die Taille. Mit den Brüsten hatte ich weniger Schwierigkeiten. Die waren eben da. Ich schäumte sie mit Seife ein und spürte dem Kreisen nach. Dann zwickte ich versuchsweise in die Nippel. Ein deutlicher Impuls, und sie verhärteten sich. Doch das erzeugte keinen erotischen Reiz. In den Achselhöhlen fand ich weiche Haarkissen. Nett -- ich stand schon immer auf Natur.

Mit einem Schlucken widmete ich mich dem Unterkörper. Zuerst der Po. Die Backen fühlten sich viel weicher und zarter an, aber ansonsten nicht so unterschiedlich. Auch, als ich die hintere Spalte einseifte und hineintastete, kam mir das vertraut vor. Gleiche Ausrüstung, nur dass der Anus delikater rüberkam. Von innen und von außen. Hm.

Ich schloss die Augen und schob die Hand vorne zwischen die Beine. Nasses Gekräusel am Handgelenk. Die Schamhaare. Eher Flusen, kaum gekringelt. Ganz anders als meine, als Mann. Als Ralf! Verdammt -- wer war ich denn nun? Wenn man da nicht schizophren werden konnte, wann dann?

Meine Fingerspitzen stießen auf weiche Falten. Atemlos erforschte ich die Venusspalte und fand gleich die Klitoris. Doch auch hier empfand ich die Berührung nicht als erregend oder sexuell getönt. Einfach ein Stück meines Körpers, der sich empfindlicher anfühlte. Natürlich ging mir der Gedanke im Kopf herum, dass ich mich jetzt kurz mal selbst befriedigen könnte. Doch das kam mir so weit weg vor wie der Mond. Also rieb ich nur in der Vertiefung herum, bis ich mir dort sauber vorkam.

„Na also!", kicherte ich vor mich hin und spülte den restlichen Schaum ab, ein übermütiges Summen auf den Lippen. „Ist doch gar nicht so schwer, eine Frau zu sein."

Das Wasser aus, ein Handtuch, abtrocknen überall. Die Duschhaube vorsichtig absetzen und die Haare ausschütteln. Ah, richtig! Ich öffnete das Fenster und spähte neugierig hinaus. Es ging in einen Garten, gegenüber zog sich die Wand der Garage entlang. Offenbar das Grundstück von Amys Eltern im Villenviertel, etwas außerhalb. Dort war ich nie gewesen. Meine Anbetung für sie hatte stets aus sicherer Entfernung stattgefunden. Die Luft, die von draußen hereinströmte, fühlte sich warm an und trug den Duft des Frühsommers mit sich.

Wieder sah ich in den Spiegel und bewunderte die makellose Schönheit des Mädchens. Also von mir. Oder --

„So funktioniert das nicht", erklärte ich meinem Spiegelbild. „Ich komme völlig durcheinander. Am besten bin ich jetzt Delia van Effen, und der andere, der ist Ralf Steganowski. Mein, äh, Vetter. Oder Onkel. Mein Doc Brown."

Delia also. Ich nickte und hängte das Handtuch auf. Mein Kopf wirbelte vor Gedanken und Bildern. Offenbar präparierten wir uns für etwas Besonderes. Ausgehen? Eine Fete? Als Delia war ich eine Freundin von Amy, so viel war mir klar. Eine, die sie nicht oft besuchte, denn der andere, also Ralf, hatte mich nie gesehen. Daran hätte er sich hundertprozentig erinnern können.

„Hätte er das?" Ich sah in den Spiegel. Doch, das hätte er. Wieder war ich fasziniert, wie schön ich aussah. So jung und frisch. Problemlos Titelseitentauglich. Oder war das nur eine Art von verzerrter Selbstwahrnehmung? Vielleicht üblich für Frauen? Hm, nein -- soweit ich wusste, arbeitete die Verzerrung eher in die andere Richtung. Achteten Frauen nicht immer speziell auf die Dinge, die ihnen nicht gefielen? Doch ich konnte suchen, solange ich wollte -- ich fand nichts an mir, was ich nicht toll fand.

„Ich bin un -- fass -- bar schön!", grinste ich vor mich hin. Dann fiel mein Blick auf mehrere tausend Tiegelchen, Töpfchen und Fläschchen, die auf dem Board unter dem Spiegel standen. Oh nein! Das Schminken wartete auf mich. Davon hatte ich allenfalls eine vage Ahnung.

Die Tür ging auf. „So, das reicht jetzt aber wirklich!", beschwerte sich Amy. „Mach mal Platz, sonst werde ich nie fertig!"

Ich wich beiseite und riss die Augen auf. Amy trug nur einen knappen Slip, sonst nichts. Ihre großen Brüste schaukelten sanft, als sie sich ein Gläschen schnappte und eine Creme auf die Wangen rieb. Sie hingen ein wenig tiefer, als ich sie in Erinnerung hatte. Wahrscheinlich, weil ich Amy immer nur mit BH oder im Bikini gesehen hatte.

Verstohlen blickte ich auf die eigene Ausstattung. Kleiner, aber hübscher. Eindeutig!

„Was ist los?" Sie warf mir einen Seitenblick zu. „Willst du dich nicht schminken?"

Uh oh!

„Äh, ich habe mir gerade in der Dusche voll die Hand angeschlagen", improvisierte ich und schlenkerte die rechte Hand. „Die Finger fühlen sich ganz taub an. Ich glaube, ich kann gerade gar nichts richtig halten."

„Dann lass mich mal und warte ein paar Minuten, bis das Gefühl wieder da ist." Amy widmete sich jetzt den Augenbrauen und verschwendete offenbar keinen Gedanken auf ihre Freundin. Ja, jetzt wo ich es so vor Augen hatte, da fiel es mir wieder ein. Die gute Amelia Silke Schneidkorn konnte ein eiskaltes Aas sein. In der elften hatte sie einmal ihrer besten Freundin Dorothea den Macker ausgespannt. Dorothea, die lange nicht so gut aussah wie sie, und die dann wochenlang blass und verzweifelt herumhing und immer dünner wurde.

Ich biss die Zähne zusammen. So würde das nichts werden.

„Kannst du mir nicht helfen?", fragte ich sie direkt. „Sonst male ich mir Striche auf das Gesicht, und wir kommen ewig nicht los."

„Hm." Amy fixierte mich und presste die Lippen aufeinander. Darauf hatte sie offenbar wenig Lust. „Ich weiß ja nicht, wie du es haben willst", wich sie aus.

„Ich überlasse das deiner Kunstfertigkeit", lächelte ich sie gewinnend an. „Mach mit mir, was du willst, okay?"

„Was ich will?" Meine Freundin blinzelte verblüfft.

„Ja. Dein Style. Vielleicht lerne ich was von dir. Ganz fresh und so."

Amy musste grinsen, dann lachte sie auf. Ha -- ich hatte sie. Tatsächlich wurde es eine sehr nette, kleine Session, mich von ihr aufpimpen zu lassen. Wir kicherten und prusteten und probierten dies und jenes aus. Ich tat so, als hätte ich Ahnung, folgte aber eigentlich nur dem, was ich bei Amy an Meinung wahrnahm. Dabei bewunderte ich heimlich ihren fast nackten Leib. Insbesondere diese herrlichen Titten, die vor mir hin und her schwangen, während sie mein Gesicht bearbeitete.

Wie oft hatte Ralf nachts gewichst, mit diesen Titten vor Augen? Doch meine Aufmerksamkeit wurde von den blonden Flusen abgelenkt, die ich in Amys Achselhöhlen erspähte. Wann hatte das eigentlich angefangen mit der Ganzkörperrasur? 1993 war der Trend offenbar noch nicht bis in die Provinz vorgedrungen.

„So!" Sie trat einen Schritt zurück und musterte mich prüfend. „Perfekt! Die Jungs werden zu Boden sinken. Und die Lehrer kriegen einen Herzanfall. Die Lehrerinnen auch, vor Neid."

„Wow!", hauchte ich mit aufgerissenen Augen, als ich in den Spiegel sah. Das hübsche Mädchen hatte sich in eine blendende Schönheit verwandelt. Wie scharf meine dunkel getuschten Wimpern aussahen, wenn ich damit klimperte! Amy hatte kein Schwarz verwendet, sondern ein weiches Braun, das die Kupferfarbe wunderbar natürlich betonte. Und die Lippen! Am liebsten hätte ich die selbst geküsst, so voll und frisch und weich sahen sie aus...

„Nicht übel, was?" Amy betrachtete das Ergebnis ihrer Bemühungen stolz. „Ich sollte mein Werk signieren."

„Gerne!", lachte ich übermütig und hielt ihr einen schwarzen Mascarastift hin, den wir nicht gebraucht hatten.

„Wirklich?" Meine Freundin grinste frech. „Hm, wohin denn? Auf die Stirn?"

„Nein. Hier." Ich deutete auf meine linke Brust. Sprudelnder Übermut erfüllte mich, mit einem leicht hysterischen Beigeschmack.

„Da? Na gut?"

Sie beugte sich vor und malte „AMY ´93" auf meine Titte, die Zungenspitze vor Konzentration zwischen die Lippen geklemmt. Ich sah zu und genoss heimlich den Kitzel der Spitze, die in die zarte Haut dort drückte. Meine Nippel wurden hart und schwollen an, doch sie reagierte nicht darauf. Wahrscheinlich war das normal, wenn man weiblichen Geschlechts war. Verstohlen linste ich auf ihre Glocken. Täuschte ich mich, oder standen ihre Brustwarzen auch steifer ab als zuvor?

„Sehr schön." Amy legte den Stift beiseite. „Aber jetzt muss ich mich echt beeilen. Hoffentlich passt mir das Kleine Schwarze noch, sonst habe ich ein Problem!"

Das Kleine Schwarze! Mein Unterkiefer sackte herab. Amy sah es nicht, glücklicherweise, weil sie in Windeseile die eigene Kriegsbemalung auf Vordermann brachte.

Ich wusste jetzt, welcher Tag heute war! Der 26. Juni 1993! Ein Samstag. Der Samstag, an dem am Lessing-Gymnasium von Fränklingen das traditionelle Sommerfest stattfand. Einer der Höhepunkte im Leben eines Schülers in einem Provinzkaff mit weniger als zehntausend Einwohnern. In wenigen Tagen begannen in Baden-Württemberg die Sommerferien, und es würde Zeugnisse geben. Die Lehrer versuchten gar nicht erst, noch so etwas wie regulären Unterricht zu simulieren, sondern zeigten Filme oder veranstalteten Spiele oder Ähnliches.

An diesem Tag hatte Amy ein sündhaft kurzes, schwarzes Kleid getragen. Und vielleicht deshalb hatte an diesem Tag meine Verzückung für Amy ihren Höhepunkt erreicht. Ralfs Verzückung, korrigierte ich schnell meine Gedanken. Er hatte wie üblich mit den Freunden herumgehangen, Bier getrunken, geflachst und gelacht. Doch sein Blick war alle paar Sekunden hinübergegangen zu dem großen, blonden Mädchen, das mit den anderen tratschte und lachte.

Wie schön sie ihm damals schien! Einfach perfekt! Wie direkt vom Himmel herabgestiegen. Ein Engel aus einer anderen Welt und genauso unerreichbar für ihn. Dennoch spürte ich die schwelgerische Bittersüße, mit der er sich noch Jahre später an diesen Tag erinnerte. Ihm wurde bei dem Fest nämlich endgültig klar, dass er niemals auf sie zugehen würde. Sie niemals fragen würde, ob sie Lust hätte, etwas mit ihm zu unternehmen. Oder... ihn zu küssen. Er hatte das bisher nicht gewagt, und jetzt, im letzten Jahr bis zum Abi, standen die Chancen dafür nicht besser.

Nun rotierte mein Mädchengehirn auf höchsten Touren.

Wir gingen zum Schulfest.

Ralf würde dort sein.

Amy auch.

Und ich.

Das konnte kein Zufall sein. War es meine Bestimmung, die beiden zu verkuppeln? Dafür zu sorgen, dass der linkische Ralf doch irgendwie zu seiner heimlichen Liebe fand? So wie Marty McFly seine Eltern zusammenbringen musste, um zurück in die Zukunft zu gelangen?

Aber selbst, wenn das gelang - was würde dann mit mir sein? Mit Delia van Effen, die später Psychologie studieren und eine Praxis eröffnen würde?

„Willst du dich nicht endlich anziehen?", fragte da Amy, ohne mich anzusehen. Mir wurde klar, dass ich dastand und glotzte wie ein Goldfisch.

„Äh, klar. Bin gleich so weit."

Ich floh in mein Zimmer und warf die Tür hinter mir zu. Anziehen? Was denn? Ein Kramen in der Reisetasche förderte Unterwäsche in verschiedenen Farben, ein frisches T-Shirt, eine dünne Stoffhose und ein Haarband zutage. Nichts, was für ein Fest taugen würde. Verwirrt sah ich mich um und erblicke ein Kleid in einem abgetönten Blau, das auf einem Bügel an der Wand hing. Die Farbe meiner Augen.

Ah! Verzaubert strich ich über den Stoff. Auf den zweiten Blick saß eine Art metallischer Schimmer in dem Gewebe, der einen geheimnisvollen Touch hinzufügte. Ich quietschte unterdrückt. Dieses Ding? Zu meinen Haaren? Das ergab ein Signal, so subtil wie ein Flutlichtscheinwerfer direkt in die Augen!

Nach und nach fand ich mich zurecht. Zum Kleid passten nur der blaue Slip und der BH in derselben Farbe, aber mit transparenten Plastikträgern. Und einem ebenso durchsichtigen Band hinten. Umso besser, denn der ließ sich vorne zuknöpfen, zwischen den Körbchen. Damit kam ich klar. Hinten hatte ich ja -- als Ralf -- schon beim Aufmachen immer Probleme gehabt.

Aufgeregt schlüpfte ich in den Slip und genoss die hauchzarte Berührung. Ganz anders als die drögen Unterhosen, die Ralf kannte. Dann der BH. Sorgsam staute ich meine Formen hinein und justierte ihn, bis es mir richtig vorkam. Auch nicht übel. So fühlten sich die Brüste viel fester und geschützter an als nackt. Das mochte ich.

Mit angehaltenem Atem nahm ich das Kleid vom Bügel und studierte den Schnitt. Einen Reißverschluss oder Knöpfe fand ich nirgends. Der Rücken fehlte praktisch -- war das zum Hineinsteigen gedacht? Nein, das konnte nicht sein. Meine Hüften stellten den breitesten Punkt dar, obwohl sie eher grazil wirkten. Also musste das Kleid von oben her darüber fallen, oder?