Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Miranda 01 - Der Hinflug

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ich wählte dann Athene als meine nächste Partnerin. Sie schlug sich tapfer, hatte aber im Grunde keine wirkliche Chance, denn aus mir war nicht so rasch wieder ein Orgasmus herauszubekommen. Sie war hingegen so aufgekratzt, dass sie nach ein paar Küssen, etwas Muschi-Essen und ein paar Stösschen einen prächtigen Orgasmus hatte -- nicht so schreiend wie Rita, aber immerhin sehr befriedigend. Ich kam nicht und suchte mir als dritte Partnerin eine ausgesprochen langbeinige Blondine aus. Ich wollte sie gewinnen lassen. Ich war etwas müde und fand die Frau so sexy, dass ich jederzeit mit einer Explosion rechnete. Sie machte es zudem sehr geschickt und brachte meinen unterdessen Wiedererwachten recht rasch zum Spritzen. Ich schaffte es gerade noch, sie vollständig auszuziehen, da war sie auch schon am Ziel.

Nach einigen weiteren Runden blieb eine Frau übrig. Nachdem sie den soeben von ihr besiegten Mann mit einem ausgiebigen Kuss verabschiedet hatte, wurde sie von Rita gefragt, was sie sich wünsche: «Gang Bang.» --«Wie genau möchtest Du es haben?» -- «In jedem Loch ein Schwanz und in jeder Hand noch einer, dann abwechseln.» -- «Ok, mit zwei kleinen Einschränkungen: Der Hintereingang wird geölt und wer da etwas hineingesteckt hat, muss sich anschliessend reinigen gehen, scheidet also de facto aus.»

Sie fand ohne weiteres genug Männer, die da freudig mitmachten. Dennoch sah es so aus, wie wenn sie die Männer verschleissen würde -- es wurden immer weniger. Einige mussten sich reinigen gehen, aber andere waren schlicht und einfach fertig. Dafür konzentrierte sich die Frau besser auf das was wir übriggebliebenen Männer mit ihr machten, und so kam es ihr sehr heftig. Ich hatte meinen Schwanz genau in diesem Moment in ihrer Muschi und spürte, wie sich ihre Muskeln alle zusammenzogen. Ich wurde dadurch so heftig gemolken, dass ich spritzen musste.

Nach einer Pause waren dann wieder alle da und Rita verkündete: «In der zweiten Runde veranstalten wir ein Rudelbumsen. Wenn Ihr auf die Hintergrundmusik achtet, erkennt ihr darin ein Muster. In gewissen Abständen ist da eine Pause.

Die Frauen formen einen Kreis und fassen sich bei den Händen. Die Männer bilden darum herum ebenfalls einen Kreis und fassen sich ebenfalls bei den Händen. Die Männer rotieren im Uhrzeigersinn, die Frauen im Gegenuhrzeigersinn. Wenn die Musik aussetzt, schnappt sich jede Frau den nächststehenden Mann und umgekehrt. Dann darf man tun, was man will. Wer einen Orgasmus hat, scheidet aus. Die übriggebliebene Person darf nun beliebig mitmischen, z.B. ihren Geschlechtsgenossen helfen. Üblicherweise verschiebt sich dadurch das Gleichgewicht weiter und am Schluss bleiben nur Männer oder nur Frauen übrig. Diese dürfen sich dann von den Besiegten etwas wünschen.»

Diese Runde dauerte nicht so lange, weil Rita sehr rasch ihren Partner zum Abspritzen brachte und dann ein Mann nach dem anderen ausschied. Die Frauen wünschten sich dann, mit der Zunge zum Orgasmus gebracht zu werden. Das ergab ein Bild, das ich nicht mehr so rasch vergessen konnte: Acht Frauen legten sich rücklings so auf die Spielwiese, dass sie ihre Köpfe zusammenstecken konnten. Je zwei küssten sich. Jede Frau hatte einen Mann zwischen ihren Beinen, der mit Händen und Mund versuchte, sie möglichst oft und möglichst heftig zum Orgasmus zu bringen. Nach und nach mussten die Frauen eine nach der anderen aufgeben -- sie konnten einfach nicht mehr.

Zeit etwas zu trinken und sich etwas auszuruhen.

«In der letzten Runde versuchen wir nun, herauszufinden, wer am längsten kann. Zuerst machen wir wieder das mit den Kreisen, um die anfängliche Paarung herauszufinden. Dann scheidet aber niemand wegen eines Orgasmus aus. Vielmehr soll er sich ausruhen, bis die Musik pausiert und sich dann voll wieder ins Getümmel werfen. Ihr werdet merken, dass das ganz schön anstrengend ist. Mit der Zeit braucht man länger, um sich zu erholen. Das ist ok. Man wartet dann halt, bis die Musik zum zweiten Mal pausiert oder gar bis zur dritten Pause. Dann aber muss man wieder mitmachen oder den Kreis definitiv verlassen und zum Zuschauer werden. Man darf dann immer noch vom Rand aus dazwischen fingern, wenn jemand in die Nähe kommt, aber mehr nicht.»

Diese Übung dauerte deutlich länger als die vorangegangenen, weil sich zwischendurch Paarungen und Dreier ergaben, die durch kein Regelwerk vorgegeben aber auch nicht verboten waren. Beispielsweise hatte ich plötzlich Athene und Rita 'am Hals': Die beiden spannten zusammen und hielten mich mit je einer Hand auf dem Rücken während sie mir mit der anderen Hand und dem Mund eine Art Hand-Blowjob verpassten. Das Resultat war vorhersehbar: Ich spritzte die beiden auf Hände und Gesichter und hatte anschliessend Pause. Danach konnte ich mich dann bei beiden mit Hilfe von Händen und Zunge bedanken -- eine nach der anderen natürlich.

Nachdem sich die Spielrunde aufgelöst hatte, setzte ich mich mit Athene und Rita in eine Aufenthaltsecke, um etwas zu trinken. Ich erzählte ihnen von meinem Auftrag, Nevitan zu unterstützen und dass mich das in den nächsten Tagen sehr beschäftigt halten wird. Athene und ich vereinbarten, dass wir uns gelegentlich über das Interkom-System unterhalten würden, aber persönliche Treffen würde es einige Tage lang nicht mehr geben.

An diesem Tag kam ich richtig müde in meine Wohnung zurück und schlief sofort ein.

***

Reporter-Verfahren -- Bericht von Paul

So sah der Bericht anfänglich nicht aus. Das ist die Fassung, die schlussendlich aus der Zusammenarbeit mit Nevitan hervorging:

Vorbemerkungen

Mit diesem Bericht versuchen wir etwas, das noch vor kurzer Zeit als völlig unmöglich galt: Wir versuchen, mit Hilfe der Sprache und Denkstrukturen der Erdbewohner zu erklären, wie primanische Reporter arbeiten.

Ob der Versuch wirklich gelungen ist, könnten wir nur feststellen, wenn wir einen Erdbewohner fragen könnten. Natürlich können wir unsere Kollegen fragen, ob sie den Text gut finden, aber ein wirklicher Test ist das nicht. Diese wissen alle schon viel zu viel. Sie sind mit den zugrundeliegenden Denkstrukturen bestens vertraut. Der eine oder andere wird vielleicht schmunzeln, wenn er sieht, welche Klimmzüge und Umwege man machen muss, um einen Begriff oder etwas verständlich zu machen, das auf der Erde völlig unbekannt ist, ja möglicherweise ganz und gar nicht in das geläufige Weltbild passt.

Als wir diesen Bericht erstmals verfassten -- auf dem Hinflug -- wussten wir viele Dinge noch nicht so genau. Heute -- auf dem Rückflug -- sehen wir vieles klarer und schärfer. Wir erlauben uns, hier und dort etwas zu ergänzen, um den Bericht verständlicher zu machen.

Überblick

Unsere Aufgabe wird dadurch erleichtert, dass auf dieser Reise sehr diskret gearbeitet werden soll. Es kommen nur Reporter-Verfahren zur Anwendung, die von den Erdenbewohnern nicht bemerkt werden. Wir sprechen von passiven Methoden:

• Beschaffung und Auswertung von Daten, welche die Erdbewohner bereits irgendwie aufbereitet und gespeichert oder als Signal abgestrahlt haben. Dazu gehört auch das Einsammeln alter in den Weltraum abgestrahlter Radio- und Fernsehprogramme.

• Einsammeln und auswerten von Schrecksekunden.

• Zuhören und zuschauen ohne Verwendung eines Körpers.

Das erste Verfahren ist auf der Erde ebenfalls bekannt und wird -- vielleicht noch nicht so perfektioniert wie bei uns -- ebenfalls angewendet. Es hat den Vorteil, dass man die Arbeit an Roboter delegieren kann. Als Resultat bekommt man eine dauerhafte und maschinell verarbeitbare Aufzeichnung. Das Verfahren ist aber auf Daten beschränkt, die bereits jemand in eine technische Form gebracht hat.

Die übrigen beiden Verfahren sind hingegen den meisten Erdbewohnern völlig fremd. Wenn ein Erdbewohner erstmals davon hört, wird er mit grosser Wahrscheinlichkeit behaupten, das sei unmöglich, das gebe es einfach nicht. Es ist nicht Sinn und Zweck dieses Berichtes, irgendjemanden von irgendetwas zu überzeugen. Hier geht es einzig und allein um die Frage, wie denn so etwas funktionieren würde, wenn es so etwas gäbe. Wenn das einmal geklärt ist, kann man immer noch -- ja sogar viel kompetenter -- diskutieren, ob, wo, wann und unter welchen Bedingungen denn so etwas möglich wäre. Vielleicht hat man Glück und kann es sogar ausprobieren.

Gespeicherte Daten

Wenn irgendetwas irgendwo in einem Computer gespeichert wird, kann man es potentiell auch wieder auslesen und eine Kopie anfertigen. Erfolgt das gegen den Willen des Eigentümers, so sprechen die Erdbewohner von einem Hacker-Angriff.

Die Bewohner des Planeten Erde haben es uns vergleichsweise leicht gemacht. Das beginnt mit einem Hang zur Digitalisierung. Daten, die nur noch auf Papier vorhanden sind, gibt es offenbar auf diesem Planeten immer weniger. Auch ältere Dokumente werden nach und nach eingelesen. Die Summe aller Computer auf diesem Planeten stellt also eine riesige Bibliothek dar.

Zudem haben die Erdbewohner damit begonnen, so ziemlich alle Computer miteinander zu verbinden. Wenn es also gelingt, mit einem Computer Verbindung aufzunehmen, so kann man von da aus auch mit anderen Computern in Kontakt treten und potentiell sämtliche Speicher auf dem gesamten Planeten anzapfen.

Natürlich versuchen auch die Bewohner dieses Planeten, den Zugang zu ihren Daten einzuschränken, aber wir Primaner sind recht gute Hacker. Das hat ganz einfach damit zu tun, dass unsere Rechner etwa eine Million Mal schneller rechnen können als jene der Erde. Verschlüsselungsverfahren, die auf der Erde als sehr sicher gelten, weil ein Entschlüsselungsvorgang viele Jahre dauern würde, sind aus unserer Sicht überhaupt nicht sicher, weil eine Million Sekunden etwa elf Erdentagen entsprechen und eine Million Minuten knapp zwei Erdenjahren. Die Erdenbewohner gehen oft davon aus, dass eine Entschlüsselung nach mehr als zehn Tagen nicht mehr von Interesse ist. Wir können die betreffende Nachricht jedoch bereits eine Sekunde später im Klartext lesen. Bei höheren Sicherheitsanforderungen verwenden die Erdbewohner Verfahren, bei denen eine Entschlüsselung einige Jahre in Anspruch nimmt, aber wir müssen nur ein paar Minuten auf die Ergebnisse warten, und so viel Zeit haben wir immer.

Zudem verfügen wir über kleine Flugkörper, die sich auf einem Antennenmast niederlassen und die betreffende Funkzelle anzapfen können.

Wir müssen allerdings etwas Sorgfalt darauf verwenden, dass die Erdbewohner nicht allzu oft bemerken, dass ihre Daten „abgesogen" werden. Wenn sie das hin und wieder doch bemerken, ist das auch nicht so schlimm, denn sie denken sicher, dass es sich um Versuche anderer Erdbewohner handelt.

Schrecksekunden

Jedes geistige Wesen entwickelt mit der Zeit Mechanismen, an welche es gewisse Tätigkeiten delegieren kann. Dieses weite Feld umfasst zunächst die Fertigkeiten -- gehen, Rad fahren, musizieren usw. Dabei spielen handwerkliche Tätigkeiten im weitesten Sinne und damit der menschliche Körper eine zentrale Rolle. Davon wollen wir hier nicht sprechen.

Hier geht es um rein geistige Mechanismen, die allerdings oft eine körperliche Reaktion anstossen und dann oft „Reflexe" genannt werden. Auch hier geht es nicht um einen allfälligen körperlichen Anteil. Was wir hier meinen, könnte man „geistige Reflexe" nennen.

Dazu gehört auch der Schreckmechanismus. Wenn z.B. ein Erdbewohner in dem hierzuplaneten üblichen Verkehrschaos spazieren geht -- ganz ordentlich auf dem Gehsteig, wo eigentlich nie ein Fahrzeug vorbeikommen sollte -- und dann tritt ein quietschendes Geräusch auf, ist es wohl sinnvoll, die gerade anstehenden Gedanken beiseite zu schieben und zu schauen, woher das Geräusch kommt. Es ist ja nicht ganz ausgeschlossen, dass ein besoffener Fahrer dabei ist, seine Kontrolle über sein Gefährt zu verlieren. Zu früheren Zeiten waren es keine Autos, die 'angegriffen' haben, sondern wilde Tiere, aber das Muster war dasselbe. Deshalb haben auch die Bewohner dieses Planeten einen Mechanismus entwickelt bzw. laufend trainiert, der in so einer Situation anspringt. Die Person tut dann oft etwas, sehr rasch und ohne lange zu überlegen, springt z.B. zur Seite. Bis die Person im engsten Sinne -- das Bewusstseinszentrum -- dann so richtig bemerkt, dass der Körper wie von selbst zur Seite gesprungen ist, vergeht grob geschätzt etwa eine Sekunde -- eine Schrecksekunde. Ohne diese Reflexe würde die Reaktion etwa eine Sekunde später erfolgen.

Vielleicht wäre das zu spät. So ein Mechanismus kann also durchaus etwas Nützliches sein. Ein irdischer Forscher namens Darwin hat sich zwar weniger mit solchen geistigen Mechanismen beschäftigt als mit handfesteren Fertigkeiten, aber wenn er diese Zeilen lesen könnte, würde er vermutlich sagen: Wer mit solchen Alarmsituationen besonders gut umgehen kann, also nicht lange nachdenkt, sondern reflexartig handelt, hat die besseren Chancen, zu überleben.

Der Mechanismus hat allerdings zwei Nebenwirkungen, von denen eine den Erdbewohnern auch aufgefallen ist: Manchmal reagiert der Mechanismus, obschon die Gefahr nicht wirklich, sondern nur vermeintlich vorhanden ist. Personen, denen das oft passiert, die beim kleinsten Geräusch zusammenzucken, gelten als besonders ängstlich oder schreckhaft.

Erdbewohner nennen das manchmal nervös, weil sie glauben, das habe etwas mit den Nervenbahnen zu tun, was natürlich unsinnig ist. Solche Mechanismen verwenden Frequenzen im Telepathie-Bereich. Diese sind sogar mit primanischen Messinstrumenten nicht zu erfassen. Die Nerven aller bekannten biologischen Körper sind zu langsam, um solche unbewussten datenverarbeitenden Mechanismen zu erklären. Die Nerven spielen allenfalls eine Rolle bei der Beschaffung der Informationen (Wahrnehmungen) und bei der Ausführung der Stellbefehle (körperlicher Reflex, z.B. zur Seite springen), aber die eigentliche Verarbeitung und Speicherung findet in feinstofflichen und rein geistigen Bereichen statt. Diese Bereiche sind für die 'nervösen' Reaktionen verantwortlich, nicht die Nerven.

Der zweite Nebeneffekt scheint hingegen den Erdbewohnern weniger oder gar nicht bekannt zu sein; zumindest haben wir ganz selten Daten gefunden, die auf ein solches Wissen hindeuten könnten. In einer genügend intensiven Schrecksekunde entsteht eine Art Abfallprodukt und bleibt zurück.

Wenn die Person selbst wahrnehmen würde, was da passiert -- es quietscht oder so -- würde sie keine Schrecksekunde erleben, sondern in Echtzeit wahrnehmen, was da passiert, nicht etwa verzögert. Gleichzeitig würde sie aber auch den antrainierten Mechanismus schwächen und schlussendlich ganz zum Verschwinden bringen. Das will die Person nicht, also macht sie mit den Wahrnehmungen etwas, das die Erdbewohner manchmal 'Verdrängen' nennen. Dabei geht es darum, so zu tun, als wäre da nichts. Da ist aber tatsächlich etwas -- z.B. das Geräusch. Die Person lässt die Wahrnehmung nicht an sich herankommen, belügt sich gleichermassen selbst. Das kann sie nur, indem sie genau dasselbe Mass an Energie erzeugt und dagegenstemmt, also bildlich gesprochen eine Art Schutzschirm gegen die betreffende Wahrnehmung errichtet. Diese Energie muss aber irgendwo bleiben. Was entsteht, ist ein ganz kleines Massepaket, das wir ebenfalls Schrecksekunde nennen.

Dieses Massepaket ist dauerhaft -- es überlebt beliebige Zeiten, bis es bewusst abgeräumt wird. Am einfachsten könnte das der Urheber selbst tun: Er müsste es nur vollständig zur Kenntnis nehmen, und schon würde es wie durch Zauberei verschwinden. Eine andere Person, die das Massepaket findet und vollständig zur Kenntnis nimmt, kann es nur in seine Partikel zerlegen und diese zum Urheber zurückschicken. Das ist aber auch schon recht gut.

Wenn man etwas vollständig zur Kenntnis nimmt, fertigt man notgedrungen ein Duplikat an, das alle Informationen enthält, die in dem ursprünglichen Massepaket gespeichert waren. Dieses Duplikat kann man danach sofort wieder auflösen -- man muss nur beschliessen, dass man es nicht wichtig findet. Man kann es aber auch vorerst behalten und auswerten, um es erst danach aufzulösen. Schliesslich hat man das Duplikat mit seiner eigenen Energie erstellt. Man ist also durchaus der rechtmässige Besitzer des Duplikates und kann damit tun, was man will.

In einer solchen Schrecksekunde sind viel mehr Daten enthalten, als man zunächst vermuten könnte, denn in einer Schrecksekunde kommen frühere Schrecksekunden und alle möglichen Dinge hoch, die bestimmte Ähnlichkeiten aufweisen. Das ist eine ganz natürliche Folge der Arbeitsweise des menschlichen Erinnerungsvermögens. Diese Arbeitsweise wird von einigen Erdbewohnern zumindest teilweise verstanden -- sie sprechen von einem Assoziativspeicher -- aber was das alles bedeutet, scheint wenig bekannt zu sein. Ein primanischer Reporter, der eine Schrecksekunde findet, weiss hingegen sehr wohl, welchen Schatz er potentiell gefunden hat und geht entsprechend sorgfältig damit um.

Gelegentlich findet man eine Schrecksekunde, in der die vollständige Biografie der Person mit vielen Details zu finden ist. Das ist häufig der Fall, wenn der Schreck so gross war, dass die Person einen Moment lang dachte, das sei das Ende dieses Lebens und schon begonnen hat, sich etwas davon zu distanzieren. Dabei kann es passieren, dass das Erinnerungsvermögen schlagartig besser wird und das ganze Leben nochmals wie ein Film vor dem geistigen Auge der Person vorüberzieht. Manchmal erholt sich die Person aber von dem Schreck und beschliesst, das Leben fortzusetzen. Gelegentlich kann sich die Person danach an den „Film" erinnern und davon erzählen. Die Person ist sich nicht bewusst, dass sie in ihrem Schreck eine Kopie des „Films" zurückgelassen hat, die wir nun finden können.

Wenn die Erdbewohner wüssten, was sie im Laufe eines Lebens so alles an auswertbaren Informationspaketen zurücklassen, und dabei jedes Mal ein wenig von ihrer Energie verlieren, würden sie sich garantiert etwas anders verhalten. Sie würden z.B. künstlich erzeugten Adrenalinstössen aus dem Weg gehen, statt noch Geld dafür auszugeben.

Falls dieser Bericht von einem Betreiber einer Geisterbahn oder Achterbahn oder gar von einem Bungee-Jumping-Veranstalter gelesen wird: Es tut uns leid, dass wir möglicherweise ihre Existenzgrundlage zerstören, aber wir sind überzeugt, dass aufgeklärte Personen so etwas nicht tun, weil das der geistigen Gesundheit abträglich ist. Zudem sollte man aufhören, von Datenschutz zu träumen, wenn man den Kunden dabei hilft, Schrecksekunden anzufertigen.

Viele Besatzungsmitglieder der Miranda wurden für diese Mission ausgewählt, weil sie darin geübt sind, Schrecksekunden aufzuspüren und auszuwerten. Sie räumen dabei die Schrecksekunden notgedrungen ab, aber das gilt nach primanischen Massstäben als lobenswerte Tat. Tatsächlich fühlt sich eine Person ein ganz klein wenig erleichtert, wenn man eine ihrer Schrecksekunden abräumt. Dabei gewinnt sie ja die verlorene Energie wieder zurück. Das ist aber nicht unser Auftrag, sondern höchstens ein erwünschter Nebeneffekt. Am besten würde jeder seine eigenen Schrecksekunden auflösen, aber das kann er nicht, solange er nichts davon weiss oder gar nichts davon wissen möchte.

Diese zweite Art der Datenbeschaffung hat ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile. Sie ist vor allem nicht auf Daten beschränkt, die jemand in eine technische Form gebracht, also gewissermassen bewusst exportiert hat. Sie macht vielmehr Daten zugänglich, von denen bisher alle meinten, sie seien persönlich, geheim oder was auch immer, aber sicher nicht auf der Strasse zu finden. Das ist gleichzeitig auch eine Art Nachteil, denn die ethischen Ansprüche an den Anwender des Verfahrens sind so gross, dass man geradezu von einem gefährlichen Verfahren sprechen muss. Wer die so gewonnenen Daten missbraucht, handelt sich ein dermassen schlechtes Gewissen ein, dass seine Fähigkeiten darunter leiden werden. Allen voran leidet die Fähigkeit, Schrecksekunden wahrzunehmen.

Personen, die Schrecksekunden nicht wahrnehmen können -- und meist behaupten, das gäbe es gar nicht -- haben oft etwas auf dem Kerbholz, das mit dem Missbrauch von vertraulichen Informationen zu tun hat.