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No-LIMIT-Rooms 02

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"Klar. Also stimmt meine Vermutung, dass hier alle bi oder lesbisch sind?"

"Andere haben hier noch nicht gewohnt, soweit ich weiß."

Ich wechselte das Thema und forderte die beiden zu einem kleinen sportlichen Wettkampf heraus, auch ich liebe Herausforderungen. Bald jedoch verabschiedeten wir uns, und ich war sicher, mit den beiden gut zusammen filmen zu können.

Als ich später Isabell von dem Kennenlernen berichtete, bestätigte sie, dass es wunderbare Filmpartnerinnen wären. "Aber besser lecken als ich können die beiden bestimmt nicht, jetzt zahl deine Schulden.", tat sie eifersüchtig und nahm mich an die Leine, die Show begann.

Ihre Zuschauer standen sehr auf Natursektspiele und Fisting. Fisting gehörte nicht zu meinen Vorlieben, mit Natursekt hatte ich kaum weniger Probleme. Es machte mich nicht an, aber als Strafe akzeptierte ich es, sofern ich wehrlos gefesselt war und nicht flüchten konnte, also quasi bereitwillig. So in etwa jedenfalls. Isabell hatte ihre liebe Not, mich unwillige Sklavin zu zwingen aus ihrer Spalte trinken. Sie musste mich mehrfach nach fesseln, und meine Haare sehr fest ziehen, damit ich meinen Mund öffnete. Das wiederholte sie bei mehreren Kunden an diesen Abend, und in meinem Magen fing es an zu grummeln. Ganz ehrlich, ich bevorzuge doch eher Rotkäppchen-Sekt. Aber den Kunden gefiel es. Ich beschloss mich bei Isabell demnächst zu revanchieren. Es gab da so einige Shibari-Knoten, die ich unbedingt noch ausprobieren wollte. Rache kann so süß sein.

Am Ende des Tages war doch etwas Geld dabei herumgekommen, wenn auch nicht annährend so viel wie für die SM-Drehs im Keller. Nur damit war es ganz sicher schwer, hier die Miete zu bezahlen und genug zum Leben überzubehalten. Im Badezimmer fluchte ich darüber, dass ich meine Zahnbürste in meinem Apartment vergessen hatte. Aber hier eine zweite hinzustellen, war wirklich etwas verfrüht. Sollte ich das überhaupt? Verflixt, ich war nicht hier um Freundschaften und Beziehungen zu beginnen.

Verdammt, ich bin verdammt, ich bin eine verdammte Bitch.

Mit einer Entschuldigung, wegen meiner vergessenen Zahnbürste, verabschiedete ich mich für die Nacht bei Isabell und ging zurück in mein Apartment, wo ich einsam und mich wieder in den Schlaf weinend die Nacht verbrachte.

Eine Nachricht von Isabell weckte mich am morgen: ob denn alles in Ordnung mit mir wäre. Ich überlegte, was ich antworten sollte. Mein Rückzug gestern Nacht musste sie verletzt haben. Ich mochte sie, sehr sogar, aber Liebe war bei mir sicher nicht im Spiel. Das hatte ich ihr auch nicht vorgespielt, daher hatte sie keinen Grund dazu. Ich entschied mich gegen eine Nachricht und griff stattdessen zum Telefon.

"Guten Morgen Isabell!" ... "Ja, es geht mir gut. Die Woche war nur sehr anstrengend für mich gewesen." ... "Ja, genau." ... "Doch, unsere Session gestern hatte nichts damit zu tun. Wenn nicht, hätte ich dir das gesagt, keine Sorge. Das nächste Mal stellst du zum Nachspülen aber einen echten Sekt kalt, ja?" ... "Hört sich gut an." ... "Nein, heute werde ich aussetzen. Ich muss selbst vor die Kamera, war seit zwei Wochen nicht mehr auf meiner Seite. Meine Kunden springen ab." ... "Nein, heute noch nicht, das machen wir irgendwann die nächsten Tage. Ich muss mir noch überlegen, wie ich mich ausreichend revanchieren kann. Ich schätze, ich muss noch 50 Meter Seil für dich kaufen." ... "Genau, Geschenkpaket mit vielen Knoten und einer flinken Zunge." ... "Was meinst du, warum ich möchte, dass du erst nach meinem nächsten Auftritt bei dir, in meiner Show mitmachst?" ... Ich und Hintergedanken, wie kommst du nur darauf? ... "So machen wir das." ... "Schön, aber ich würde mich sehr freuen, wenn du nach meiner Show heute Abend zu mir hochkommst. Wir können zusammen Fernsehen und den Abend gemeinsam verbringen und die Nacht." ... "Ja, das möchte ich wirklich und auch meine Zungentechnik verbessern." ... "Ich freue mich, bis dann."

Heute war Sonntag, und das Wetter nicht besonders gut. Die Kunden saßen gelangweilt zu Hause. Daher könnte ich meine Show am Tag abziehen und hätte den Abend mit Isabell. Doch, ich freute mich wirklich auf den Abend mit ihr.

Meine Show war nichts Besonderes, ich machte es unkompliziert. Etwas Selbstfesselung, Klammern an Brustwarzen und Schamlippen, Schläge mit der Peitsche, Selbstbefriedigung. Der Reiz der Zuschauer war ja, dass sie direkten Einfluss auf mich nehmen konnten. Wenn sie sagten oder schrieben, dass jetzt die Klammern an die Schamlippen kommen sollten, tat ich das. Solche Schmerzen machte mir wirklich nichts aus. Bei den richtigen Kunden erregte mich das sogar, meine Orgasmen waren heute aber Fakes. Zwischendrin machte ich pause, besuchte das Bad und aß eine Kleinigkeit. Es zog sich zäh hin, tatsächlich waren einige Kunden von mir abgesprungen, da ich seit 2 Wochen nicht mehr online gewesen war. Nebenbei hörte ich Musik und wählte neue Songs für meine Playliste aus. Night-Club war neu und absolut auf meiner Linie. Die Musik passte zu meiner Show. Den Link schickte ich gleich mal Isabell. Sind stimmte mir zu, dass es gut war. Isabell war ebenfalls online und zog ihre Show durch. Wir schickten uns zwischenzeitlich Nachrichten.

Endlich war es Abend. Ich schaltete die Cam aus und räumte auf. Nebenbei schickte ich Isabell die Meldung, dass ich fertig war. Es dauerte auch nicht lange bis sie an meiner Tür erschien, sie hatte auch ihre Zahnbürste mitgebracht, perfekt. Wir küssten uns gleich an der Tür. Dann zog ich sie hinein, stieß die Tür zu und drängte sie zum Bett.

"So meine Liebe, ich muss an meiner Technik arbeiten, also lass uns beginnen." Wie zufällig zog ich ein Seil unter dem Bett hervor. "Und damit meine ich nicht nur meine Zungentechnik."

Am nächsten Morgen gingen wir zusammen in den Wellnessbereich zum Saunieren, Schwimmen und zur Massage. Ja, es kamen tatsächlich 3-Mal die Woche professionelle Masseure ins Haus, die Termine konnten per Pad gebucht werden. Obwohl auf meinen Rücken sicher noch Spuren zu sehen waren, verlor mein Masseur kein Wort darüber. Offensichtlich sah er so etwas hier nicht zum ersten Mal. Ich genoss die kräftigen, geschickten Hände, die kundig meine zahlreichen Verspannungen lösten. Es war eine ereignisreiche erste Woche gewesen, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen hatte. Und Isabell machte das ganze nicht einfacher.

Ich war eine Motte die verzweifelt um das Licht kreiste, einen Ausweg suchend um nicht zu verbrennen, doch außerhalb des Lichtes lag nur Dunkelheit. So tanzte ich gemeinsam mit den anderen Motten immer weiter. Nun war ich in dem Lichtkreis gefangen und musste so lange dort bleiben, bis der Tag anbrach. Dabei hoffend, dass ich es durchhalten konnte, ohne zu verbrennen oder erschöpft zu Boden fallen. Die dritte Möglichkeit, dass mich die Jäger der Nacht erwischten, blendete ich besser völlig aus meinen Gedanken aus.

Ein Klaps auf meinen blanken Hintern und ein leichter Kuss gleich darauf an dieselbe Stelle, brachten mich erschrocken zu Besinnung. Ich war tatsächlich weggedriftet gewesen, und Isabell hatte den Masseur entlassen, um mich wieder zu wecken.

"Hey, du Schlafmütze. Wie kannst du bei solch schmerzendem durchgeknetet werden eindösen? Habe ich dich diese Nacht so erschöpft?"

"Es war die ganze Woche.", gab ich zu und kletterte von der Massageliege. Ich ergriff ihre Hände und blickte ihr in die Augen. "Alles hier ist neu für mich, auch das mit dir. Ich meine mit uns." Tränen rollten mir übers Gesicht.

Besorgt nahm sie mein Gesicht in ihre Hand. "Was ist los?"

"Ich hatte schon lange niemanden mehr, der mir etwas bedeutet hätte."

"Johanna, du willst mir hier doch nicht beichten, dass du dich in mich verliebt hättest? Das glaube ich dir nämlich nicht."

Mein Gesicht aus ihren Händen windend, wischte ich meine Tränen weg. "Unsinn. Aber ich mag dich wirklich sehr. Und diese Erkenntnis erschreckt mich."

"Warum? Wir haben Spaß aneinander, verstehen uns und arbeiten in derselben Firma. Alles gut. Niemand weiß, wohin das führt, also vergiss so tiefgründige Gedanken." Sie nahm mich in den Arm.

"Also gut, dann lass uns weiter um das Licht tanzen, solange es halt dauert."

"Ich verstehe zwar nicht was du damit genau meinst, aber vor der Kamera werden wir auf jeden Fall gemeinsam tanzen. Und privat halt so lange es uns beiden Spaß macht."

Nickend stimmte ich zu.

Wir küssten uns wieder, es war ein gegenseitiges Versprechen. Doch beruhigen konnte es mich nicht, im Gegenteil: noch mehr Verantwortung!

Zu Mittag aßen wir bei mir im Apartment. Es war etwas größer als ihres und hatte eine bessere Aussicht zum Stadtgarten. Ich hatte eine Paprika-Reispfanne mit Joghurtsoße gekocht, es schien Isabell zu schmecken. Wir schmiedeten Pläne für den Nachmittag, beide mussten wir dringend wieder einkaufen. Daher beschlossen wir dies gemeinsam zu machen, dann würden wir uns für den Rückweg ein Taxi teilen und müssten die Einkäufe nicht den ganzen Weg nach Hause tragen. Anschließend würde ich die zweite Show mit Isabell machen. In Gedanken setzte ich eine kräftige Mundspülung mit auf die Einkaufsliste. Zur Sicherheit checkte ich noch mal mein Pad. Der Drehplan für die Woche war noch nicht ganz fertig, bis Mittwoch hatte keine von uns im Keller zu tun. Meine Ideen zu meiner Rolle waren angenommen und eingearbeitet worden. Irgend etwas wurde vorbereitet, aber sie taten geheimnisvoll und wichen meinen Nachfragen aus.

"Das klingt nach einem Wochenend-Dreh.", meinte Isabell aus der Küche, wo sie unser Geschirr in die Spülmaschine einräumte. "Das könnte was Großes werden, 24 oder gar 36h. Das gibt richtig Kohle!"

"Was käme da in Frage?"

Wie beiläufig zuckte sie mit den Achseln. "Alles Mögliche. Zu deiner Hintergrundstory passend, würde ich auf deine Gefangennahme tippen. Maximalbesetzung, das findet im großen Studio, in Ebene 2 statt." Sie blinzelte.

Miststück. "Du weißt doch mehr, gib es zu!"

Isabell tat übertrieben ahnungslos. "Woher sollte ich denn mehr wissen? Etwa weil ich eine Paladinin wäre?"

"Das heißt auch bei Frauen Paladin.", korrigierte ich sie. "Bist du?"

"Das darf ich dir doch nicht verraten. Aber die Hausleitungen glühen, und ich habe gelesen, dass Mimi, Jelena, Alice und ich uns für das ganze Wochenende zur Verfügung halten sollen. Dazu René und Matej. Alles für einen Dreh."

"Matej?"

"Ach ja, den kennst du ja auch noch nicht. Ein Dom, kommt wohl ursprünglich aus Tschechien, Hausname Big Dick."

"Und, hat er einen?"

"Definitiv. Nummer 4, würde ich meinen."

"Oha, da hätte ich schon etwas Probleme mit." Ich dachte an unsere Challenge.

"Ich habe ihn schon genossen, ging ganz gut, ficken kann er. Als Dom geht er so. Aber er macht als Folterknecht wirklich was her, mit seiner breiten Brust. Wenn er mit macht, wirst du wohl auch mit ihm ficken müssen."

"Auch anal?"

"Klar."

"Das muss ich mir überlegen."

"Wenn das Drehbuch kommt, kannst du ja Änderungen vorschlagen. Aber von mir weißt du nichts, klar?"

"Aber, aber meine kleine Paladin-Verräterin. Ich werde doch nicht meine Quelle kompromittieren. Wie käme ich denn sonst an weitere Informationen?" Ich nahm sie in den Arm und küsste sie. "Du bist jetzt meine Spionin bei den Paladinen."

In dem Moment klingelte das Telefon. Festnetz, nicht mein Handy. Überrascht ging ich ran.

"Guten Tag Frau Blauert, hier ist der Empfang. Ich habe einen Herrn Walter Schmitt am Telefon, der sie sprechen möchte."

Ich musste mich festhalten. In meinem Kopf überschlugen sich meine Gedanken.

"Alles in Ordnung mit dir, du siehst ganz bleich aus?", fragte Isabell besorgt vom Tisch aus.

Ich winkte ab. "Ja, stellen sie durch."

Was sollte ich sagen? Mein Blick fiel auf das Datum in der Anzeige. Es klickte in der Leitung, sofort ging ich in die Offensive: "Cousin Walter, ich bin überrascht. Hast du schon wieder mein Geburtsdatum verwechselt? Einmal im Jahr rufst du mich an, und das immer zum falschen Zeitpunkt. Ich habe am 15., nicht am fünften."

Hoffentlich begriff er.

"Johanna, echt jetzt? Ich war fest davon überzeugt, dass du am fünften hast."

Er ging darauf ein, erleichtert atmete ich auf. Wie zum Teufel hatte er mich gefunden, und meine Telefonnummer bekommen? Ah, klar, meine Adressen-Ummeldung letzte Woche. Nein, Trantüten arbeiteten da nicht, aber ich hatte gehofft, dass sie im Moment zu beschäftigt waren, um mich ständig zu überwachen.

"Nein am 15. und ich bin gerade in Eile, meine Freundin steht neben mir und wir wollen zum Shoppen aufbrechen."

"Dann will ich nicht weiter stören. Aber es wäre schön, wenn wir uns mal treffen könnten. Ich bin nächste Woche beruflich in deiner Gegend, da hätte ich Zeit. Ich lade dich aber auch gerne auf einen Besuch zu mir ein."

Drohte er mir tatsächlich mit einer Vorladung, wenn ich ihn nicht treffen wollte?

"Ich kann dir dann auch den neuesten Tratsch von unserer Familie berichten."

"In Ordnung, ich werde dich einplanen", stimmte ich zu. "Ich rufe dich an, mach's gut."

"Alles Klar, bis dann. Viel Spaß beim Shoppen." Er legte auf.

Konnten die seine Nummer zurückverfolgen? Nein, die hatte er unterdrückt.

"Wer war das denn?", meldete sich Isabell. "Und warum bist du so bleich geworden?"

"Das war ein Arsch, aus meiner Vergangenheit, welche ich am liebsten hinter mir lassen würde, ganz ehrlich."

12 KI-Raum

Isabell war so respektvoll nicht weiter nachzuhaken. Auch ich verlor auch kein weiteres Wort über das Telefongespräch, einerseits um nicht zu viele unnötige Lügen erfinden, andererseits auch um sie nicht bewusst anlügen zu müssen. Zum Umziehen zog sich Isabell noch mal in ihr Apartment zurück, wir verabredeten uns für später in der Lobby. Kaum hatte sie den Raum verlassen, setzte ich meinen Status im Handy auf spontan-Shopping. Das sollte Holger alarmieren. Irgendwie musste er Cousin Walter in meinen Lebenslauf einbinden. Verdammt, verdammt, verdammt. Im Chat berichtete ich ihm, dass mich mein Cousin Walter Schmidt überraschend kontaktiert hätte, und er sich mit mir treffen wollte, um mir Neuigkeiten meiner Familie zu berichten. Mit einer Antwort rechnete ich nicht sofort. Natürlich wusste er von meinem Kontaktmann, aber wir hatten uns dafür nichts überlegt, da ich absolut sicher gewesen war, dass ich denen egal war. Nun, ich hatte die typisch deutsche Gründlichkeit von BKA-Beamten unterschätzt.

Überraschend folgte die Antwort prompt: "Dein Cousin Walter? Das ist ja überraschend, wie kommt's? Wann möchtest du ihn treffen?"

"Er hat sich mal wieder in meinem Geburtstagsdatum geirrt, und wollte mir wohl zu früh gratulieren. Ich habe noch keine Ahnung, nächste Woche irgendwann. Er hat hier beruflich zu tun."

Es gab eine längere Pause. Holger musste wohl nachdenken, was er unverfänglich antworten konnte.

"Nun, für Überraschungen war er schon immer gut. Kannst ihn ja mal von mir grüßen, obwohl ich bezweifele, dass er sich noch an mich erinnert. Aber, wolltest du jetzt nicht einkaufen, deinem Status nach?"

"Ich breche jetzt auf."

"Dann viel Vergnügen."

"Danke, schönen Tag noch."

Vom Regal schnappte ich mir Notizzettel und packte sie ein. Zum Schreiben einer Einkaufsliste blieb mir keine Zeit mehr. Das Codieren erforderte einfach zu viel Zeit, wenn man keine elektronischen Hilfsmittel benutzen konnte. Durch Keylogger und Überwachungskamera war ich hier unter ständiger Beobachtung. Daher würde ich unterwegs Klartext schreiben und die Meldung im toten Briefkasten deponieren. Holger würde ihn beobachten lassen.

Wir erledigten unsere Einkäufe, im wesentlichen Lebensmittel, aber ich überredete Isabell noch zu einem Abstecher ins Kaufhaus. Auf dem dortigen WC schrieb ich mit knappen Worten, dass Walter in meine Legende eingebunden werden, ich ihn anrufen musste und ich Anweisungen benötigte. Im Kaufhaus suchte ich mir anschließend ein Halstuch aus und wir verließen es anschließend Richtung Straße. Dank mir leider auf der falschen Seite, nicht zur Hauptstraße hin. Im vorbeigehen warf ich Süßigkeitenpapier in den Papierkorb, zusammen mit dem Zettel.

Zurück im Apartmenthaus gingen wir getrennt in unsere Wohnungen, um die Einkäufe zu verräumen. Anschließend zog ich mich um. Für unsere heutige Show brauchte ich ein anderes Outfit. Eventuell etwas Feuchtigkeitsresistenter. Latexkleidung besaß ich keine, noch nicht. Sie war mir bisher nicht zweckmäßig erschienen, und darüber hinaus auch recht kostspielig. Isabells Kostüm hatte weit über 300 € gekostet und die Haltbarkeit war nicht berauschend. Meine Lederklamotten waren da deutlich überlegen. Überdies schien mir das Ankleiden bei Latex aufwändiger, wenn man nicht gerade viele Schnallen und Schnüre an den Lederklamotten hatte. Für das, was Frau normal mit Webcamsex verdienen konnte, hielte ich das für nicht lukrativ genug. Doch Isabell hatte mich vom Gegenteil überzeugt. Die Latex-Fetischisten zahlten mehr und blieben länger Online, außerdem gab es weniger Konkurrenz. Abgesehen von diesem Haus, hier gab es sehr viele Latex-Camgirls. Sollte ich mir was aus dem Fundus ausleihen? Ich loggte mich in mein Pad ein und stöberte im Katalog, ob etwas für mich passendes zur Auswahl stand. Da, das war doch was: damit konnte ich Isabell überraschen. Zwar kostete mich der Spaß 55 €, aber das war es mir wert. Abholen konnte ich es mir 15 Minuten später am Empfang. Das nannte ich schnelle Lieferung.

Komplett umgezogen und geschminkt betrachtete ich mich im Spiegel: Fantastisch. Ich schoss einige Selfies für mich selbst. Dann wollte ich runter zu Isabell und bemerkte plötzlich ein Problem: Ich konnte nichts drüber ziehen, über mein Outfit passte weder Mantel noch sonst etwas. Verzweifelt überlegte ich das Kostüm wieder auszuziehen, doch die Zeit wurde knapp. Ach, was solls, wo wohne ich den hier? Prüde war hier ja wohl keiner. Also blieb ich jetzt so, schnappte mir die Sporttasche mit weiteren Sachen und verließ mein Apartment. Vor den Aufzug wartete ich einen Moment bis er ankam. Als die Tür aufging, blickte mich Linda verblüfft an. Sie kam wohl eben vom Einkaufen zurück. Sprachlos musterte sie mich von oben bis unten und nickte dann lächelnd: "Hi Johanna. Sehr schick. Wo willst du damit hin, in den Keller?"

"Hallo Linda. Nein, nur eine Etage tiefer. Ich bin bei Isabell mit in der Show."

Linda lachte plötzlich und hob dazu kurz den Kopf in den Nacken. "Na, dann viel Spaß, das wird eine Show. Warte mal, ich begleite dich noch mal runter, wenn es dich nicht stört. Ich möchte deinen Anblick noch etwas genießen." In ihren Augen blitzte der Schalk.

Was hatte sie vor? Etwas verwirrt stimmte ich zu.

Als sich die Türen Sekunden später öffneten und ich in den Flur schritt, wusste ich allerdings weshalb Linda noch mal mit heruntergefahren war. Der Flur war voll mit Möbelpackern, die gerade ein Apartment ausräumten. Da stand ich: in einem weißen Latexkostüm, Engelsflügel, blanke Scham und Büstenhebe welche meine golden geschminkten Brustwarzen unbedeckt ließen. Sechs männliche Augenpaare blickten mich an. Ein Karton mit offenbar zerbrechlichem Inhalt fiel herunter. Linda, kichernd um die Ecke aus dem Aufzug schauend, machte ein Handyfoto. Nach einem Moment allgemeiner Verblüffung, ertönte zögernd aufkommende Zustimmung, in Form von Applaus und Pfiffen. Na denn: Werbung ist das halbe Geschäft. Ich ließ meine Tasche fallen und präsentierte mich lächelnd von allen Seiten.

"Wenn die Herren noch mehr sehen wollen: KinkyCamChat Dotcom."

Handys wurden gezückt und Aufnahmen von mir gemacht. Jeder wollte noch ein Selfie mit mir machen, klar, warum auch nicht? Dann ergriff ich wieder meine Tasche und scheuchte die Männer zurück an ihre Arbeit, bevor ich grinsend bei Isabell klingelte. Sie öffnete wieder mit ihrem Dämonenkostüm. Schnell zog ich die völlig überraschte Dämonin an mich nach draußen, drehte sie einmal um mich, küsste sie ganz intensiv im Flur, bevor ich lachend mit ihr in ihrem Apartment verschwand. So ganz bei ihrer Arbeit waren die Männer den Rest des Tages wohl nicht mehr. Drinnen erklärte ich meiner völlig überrumpelten Freundin, wie es zu dieser Situation eben gekommen war und wir mussten beide lachen.